Markt Au i.d. Hallertau NEUGESTALTUNG OBERE UND UNTERE HAUPTSTRASSE

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Transkript:

Markt Au i.d. Hallertau NEUGESTALTUNG OBERE UND UNTERE HAUPTSTRASSE WETTBEWERBSDOKUMENTATION 2015

Vorwort des 1. Bürgermeisters Karl Ecker Liebe Bürgerinnen und Bürger, nach der Verlagerung der Bundesstraße und der Umwidmung zur Ortsstraße können wir nun unsere Hauptstraße nach unseren Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten. Hierfür hat sich der Marktgemeinderat entschlossen, einen Wettbewerb durchzuführen, um verschiedenste Lösungen miteinander zu vergleichen. Der Wettbewerb hat uns viele interessante Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, unter welchen die Vertreter unserer Marktgemeinde, des Landratsamtes und der Regierung von Oberbayern zusammen mit einem Gremium aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern die attraktivsten, funktionalsten und wirtschaftlichsten Entwürfe nach intensiver Auseinandersetzung ausgewählt haben. Ich freue mich sehr über die zahlreichen Ideen und Inspirationen für die Neugestaltung unseres Ortes und möchte den Teilnehmern danken, dass sie sich den Herausforderungen des Standortes und der Aufgabe angenommen haben. Ausdrücklich danken möchte ich auch den Marktgemeinderatsmitgliedern für ihr Interesse am Verfahren und für die konstruktive Zusammenarbeit. Weiterhin gilt mein Dank der Regierung von Oberbayern für ihre finanzielle Unterstützung. Warum ein Wettbewerb? Die Neugestaltung der Unteren und Oberen Hauptstraße ist eine herausragende Aufgabe für die Marktgemeinde Au i. d. Hallertau. Ein Wettbewerb zeigt mit einer Vielzahl vergleichbarer Entwürfe nicht die erstbeste, sondern die beste Lösung für diese Aufgabe. In einer Preisgerichtssitzung werden alle Lösungsmöglichkeiten anonym und fachlich begründet gegeneinander abgewogen. Für die Durchführung von Wettbewerben sind unterschiedliche Verfahren möglich. Für den Wettbewerb Neugestaltung der Oberen und Unteren Hauptstraße in Au i. d. Hallertau wurde ein so genannter Nicht offener Realisierungswettbewerb gemäß den Richtlinien für Planungswettbewerbe 2013 (RPW) ausgelobt. Auswahl der Teilnehmer Der ausgelobte nicht offene Realisierungswettbewerb richtete sich an Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner. Insgesamt wurden 25 Büros vom Markt Au i. d. Hallertau ausgewählt und eingeladen. 20 Büros haben ihre Wettbewerbsbeiträge abgegeben. Jetzt haben wir eine Grundlage, um durch Investitionen in den öffentlichen Raum unseren Ortskern voranzubringen und dessen Attraktivität nachhaltig zu stärken. In diesem Sinne verbleibe ich mit den besten Grüßen, Gefördert mit Mitteln des Freistaates Bayern im Rahmen des Bayerischen Städtebauförderungsprogramms Ihr 1. Bürgermeister Karl Ecker 2

Anlass und Ziel des Wettbewerbs Anlass und Ziel des Wettbewerbs Der Markt Au i. d. Hallertau mit knapp 6.000 Einwohnern, davon ca. 4.000 im Hauptort, liegt im Norden des Landkreises Freising und gehört neben Mainburg im Landkreis Kelheim und Wolnzach im Landkreis Pfaffenhofen zu den wichtigsten Orten des weltweit größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebietes, der Hallertau. Die Hauptgeschäftsstraße in Au, die Obere und Untere Hauptstraße, ist zurzeit nach rein verkehrstechnischen Aspekten gestaltet und immer noch stark vom Verkehr geprägt. Mit Fertigstellung der neuen Ortsumgehungsstraße wurde die durch Au führende Bundesstraße 301 ( Deutsche Hopfenstraße ) nach außen verlagert. Die Durchfahrtsstraße konnte damit zunächst auf eine Kreisstraße herabgestuft werden. Ende 2014 wurde dann ein Verfahren zur Umwidmung in eine Ortsstraße eingeleitet. Dies und eine veränderte Haltung zur Aufteilung des Straßenraums für Fußgänger, Radfahrer und motorisierten Verkehr im Ortskern waren Anlass für den Marktgemeinderat, Lösungen zur Neugestaltung der Oberen und Unteren Haupstraße zu suchen. Neben der Neugestaltung der Hauptstraße im Realisierungsteil sollten in einem Ideenteil auch der öffentliche Parkplatz zwischen den Hopfenhallen, der Fuß- und Radweg am Leitersdorfer Bach, der Bereich um die St.-Vitus-Kirche sowie die öffentliche Grünfläche mit Kinderspielplatz und ehemaligem Feuerlöschweiher überplant werden, um den gesamten historischen Ortskern zu würdigen und die bestehenden Wegebeziehungen aufzuwerten. Mit diesem Wettbewerb erwartete sich die Ausloberin zeitgemäße Gestaltungsvorschläge zur Neugestaltung der im Wettbewerbsgebiet befindlichen Straßen und Wege im Auer Ortskern sowie eine deutlichere Erlebbarkeit des historischen Ortskerns und des Elementes Wasser. Die Herausforderung lag darin, einerseits die historischen Gegebenheiten zu berücksichtigen und dem dafür notwendigen Raum Respekt zu zollen, andererseits den Ortskern an die heutigen Anforderungen und Bedürfnisse anzupassen. Oberstes Ziel der Neugestaltung war es, unter Berücksichtigung der historischen Gegebenheiten, den öffentlichen Raum für alle Besucher im Ortskern besser nutzbar zu machen, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und die Vitalität des Marktes Au zu stärken. Das Wettbewerbsgebiet Das Wettbewerbsgebiet umfasst ausgewählte Straßen, Wege und einzelne Grundstücke im historischen Ortskern. Der Realisierungsteil umfasst die Obere Hauptstraße und Untere Hauptstraße. Im Ideenteil befinden sich der südliche Teil der Mainburger Straße, die Grundstücke zwischen Abens und Mainburger Straße, der südliche Teil der Rennbahnstraße, der Fuß- und Radweg am Leitersdorfer Bach, der östliche Teil des Färbergrabens, die Kooperator- Schmid-Straße, die öffentliche Grünfläche mit ehemalige Feuerlöschweiher und Spielplatz am Klosterberg sowie der südlicher Teil des Klosterberges. Auszug aus dem Auslobungstext 3

Wettbewerbsaufgabe Auszug aus dem Auslobungstext Wettbewerbsaufgabe Folgende übergeordnete Ziele werden mit diesem Realisierungs- und Ideenwettbewerb verfolgt: Neugestaltung inklusive möglichst barrierefreiem Umbau der Straßenräume unter Berücksichtigung der historischen Gegebenheiten und den formulierten Anforderungen, u.a. mit verkehrsreduzierender Wirkung Neuordnung des öffentlichen Raumes und Steigerung der Aufenthaltsqualität Reduzierung der Geschwindigkeit durch gestalterische Maßnahmen Gestaltung und Integration der bestehenden Grünfläche mit Spielplatz und Integration des ehemaligen Feuerlöschweihers Integrierung und Gestaltung der Abens und des Leitersdorfer Baches als belebendes und erlebbares Element Stärkung des Fußgänger- und Radverkehrs Die Marktgemeinde Au i. d. Hallertau wünscht sich ein gesamtheitliches Gestaltungskonzept der Ortsdurchfahrt und der angrenzenden Straßen und Wege. Dabei werden Lösungen zu einer zurückhaltenden, einheitlichen Gestaltung der Oberflächen erwartet, die der historischen Situation, aber auch den heutigen Anforderungen an die Funktion der Straßen und Wege gerecht werden. Das Thema Wasser ist in den Kontext adäquat zu integrieren und erlebbar zu machen. Der neugestaltete barrierefreie Straßenraum soll vielfältige Nutzungen ermöglichen und die Aufenthaltsqualität im Allgemeinen verbessern. Die verschiedenen Ansprüche an den Straßenraum sind zu koordinieren und gestalterisch zu integrieren. Die Neugestaltung der Oberen und Unteren Hauptstraße soll den städtebaulichen Raum wahrnehmbar und erlebbar machen. Hierbei ist insbesondere auf die Führung der Fahrbahn zu achten. Die Ausgestaltung der Fahrbahn und der Gehwege soll so gewählt werden, dass Fußgängern und Radfahrern eine stärkere Bedeutung zukommt. Durch die Führung der Fahrbahn sowie der gezielten Anordnung der Stellplätze, Bäume und Aussstattungsgegenstände soll der Aufenthalt im städtebaulichen Raum an Priorität gewinnen. Die Fahrbahn soll so gestaltet sein, dass grundsätzlich ein Begegnungsverkehr von Pkw und Bus/Lkw möglich ist. Zurzeit ist die Ortsdurchfahrt nach rein verkehrstechnischen Aspekten gestaltet und stark vom Durchgangsverkehr geprägt. Da die Obere und Untere Hauptstraße nun auf eine Ortsstraße herabgestuft wurde, wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h und ggf. stellenweise auf Schrittgeschwindigkeit angestrebt. Durch gestalterische Maßnahmen soll eine Reduzierung der Geschwindigkeit unterstützt werden. 4

Preisgericht Preisträger Preisgericht Das Preisgericht tagte am 08. und 09. Mai 2015. Fachpreisrichter Jochen Baur, Architekt und Stadtplaner Prof. Thomas Hammer, Architekt und Stadtplaner Rita Lex Kerfers, Landschaftsarchitektin Jochen Rümpelein, Landschaftsarchitekt Christian Metzner, Regierung von Oberbayern Antonia Seubert, Kreisbaumeisterin Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter Martin Birgel, Architekt und Stadtplaner Annika Sailer, Landschaftsarchitektin Sachpreisrichter Karl Ecker, Erster Bürgermeister Barbara Prügl, Marktgemeinderätin Martin Hellerbrand, Marktgemeinderat Hilde Seidl, Marktgemeinderätin Regina Svigac, Bauamt Ständig anwesender stellvertretender Sachpreisrichter Hans Sailer, Zweiter Bürgermeister Sachverständige und Berater Michael Schütte, Ingenieurbüro Dippold und Gerold, Germering Philipp Fischer, Bauamt, Landkreis Freising Preisträger und Preise Preissumme 50.000.- netto 1. Preis 20.000.- terra.nova landschaftsarchitektur, Peter Wich, München 2. Preis 12.500.- Logo verde Landschaftsarchitekten Stadtplaner, Ralph Kulak, Landshut 3. Preis 7.500.- G+2S, GARNHARTNER + SCHOBER + SPÖRL Landschaftsarchitekten, Josef Garnhartner, Deggendorf Anerkennung 5.000.- TDB Landschaftsarchitektur Thomanek Duquesnoy Boemans Partnerschaft, Eva Boemans, Berlin mit HOLZWARTH Landschaftsarchitektur, Gerd Holzwarth, Berlin Anerkennung 5.000.- [f] landschaftsarchitektur gmbh, Gunter Fischer, Bonn 5

Wettbewerbsergebnis Preise 1. Preis terra.nova Landschaftsarchitektur, München, Peter Wich Yvonne Baur Philip Schmoeger Carola Stürzer Camilla Bender Lageplan Der Entwurf überzeugt hinsichtlich der klar lesbaren Aufteilung in zwei Bereiche, den sogenannten Kernbereich um den Marktplatz, sowie den sog. Außenbereich in der Unteren und Oberen Hauptstraße. Begrüßt werden die Durchgängigkeit des Granitpflasters im Bereich des Gehwegs und der Wechsel im Fahrbahnbelag, um die unterschiedlichen Nutzungsbereiche deutlich zu definieren. Positiv sind auch die gepflasterten Ortseingänge (Eingangsplätze), die den Verkehrsteilnehmer auf den Wechsel der Straßensituation aufmerksam machen. Hier wird jeweils auch eine Vielzahl von Bäumen angeordnet, die für diesen Bereich jedoch zu dominant wirken. Die Stellplatzsituierung im Fahrbahnbereich wird grundsätzlich als sehr gut befunden, jedoch sollte im Kernbereich aus funktionalen Gründen die Anzahl erhöht werden. Eine Herausforderung ist die unklare Definition des nördlichen Bereichs des Marktplatzes, bei dem zwar der Maibaum versetzt wird, aber sonst kaum Aussage zur Gestaltung getroffen wird. Auch die Lage und Ausformulierung der Bushaltestellen sollte überprüft werden. Zu begrüßen sind die Ansätze zur Aufwertung der Leerstände entlang der Oberen und Unteren Hauptstraße sowie der reichhaltige Ideenteil mit dem Element Wasser, das an unterschiedlichen Stationen im Ortsbereich erlebbar gemacht wird. Ob diese Maßnahmen alle umsetzbar sind, wird allerdings insbesondere hinsichtlich des Marktbrunnens und der Vielzahl an Elementen im Bereich der Wegeverbindung Leitersdorfer Bach/Färbergraben angezweifelt. Die Überspannleuchten werden grundsätzlich positiv bewertet, kritisiert wird aber die Ausformulierung mit dem sogenannten Hopfenhimmel, der zwar einen gestalterischen Ortsbezug aufweist, aber von der klaren Struktur des Straßendorfes ablenkt und auch bezüglich der Kosten negativ gesehen wird. Bemängelt werden fehlende Aussagen zu Baumarten und Ausstattungsgegenständen, wie zum Beispiel Fahrradständern und Bänken. 6

Marktplatz Parkplatz / Festplatz / Abens Öffentliche Grünflächen Ausschnitt Bodenbelag 7

Wettbewerbsergebnis Preise 2. Preis Logo verde Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, Landshut, Ralph Kulak Lisa Mangelsdorf Martin Schmidt Fachplaner: Alexander Goth (Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbh) Lageplan Das vorgeschlagene Entwurfskonzept zur Aufwertung der Oberen und Unteren Hauptstraße als Aufenthalts-, Geschäfts- und Versorgungsbereich ist schlüssig entwickelt und überzeugt vor allem zwischen Schmiedgasse und Kooperator-Schmid-Straße durch die Ausformung eines großzügigen verkehrsberuhigten barrierefreien Kernbereichs mit durchgehender Pflasterung. Am bestehenden Rathausplatz wird der Bereich im Anschluss zu Kirche und Pfarrhof sinnvoll weiterentwickelt und schafft einen gut nutzbaren öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität für Fußgänger, Radler und Autofahrer. Elemente wie Sitzbänke, Bestuhlung und Erweiterung der Hopfenlaube am Platz werden dabei unaufdringlich in das bestehende Gefüge integriert. Durch den Verzicht der Stellplätze auf der Nordseite bietet sich dem Besucher zudem eine reizvolle Blickbeziehung zur Kirche St.Vitus. Allerdings ist der Standort der Bushaltestelle mit Wetterschutz vor dem denkmalgeschützten Pfarrhof hinsichtlich Lage und Gestaltung diskussionswürdig. Unbeantwortet bleiben jedoch die Übergänge zur Pfaffenhofener und Moosburger Straße. Die erforderlichen Kurzzeitstellplätze zur Sicherung des vorhandenen Ladenbestands im Bereich der Oberen Hauptstraße werden zwar angedeutet, ein Parkierungskonzept für Anzahl und Standorte aber fehlt. Die Aufweitung des Leitersdorfer Baches im Bereich des ehemaligen Löschteichs mit Holzdeck, Sitzterrassen und Spielbereiche erweitert das innerörtliche Freizeitangebot und steigert in Verbindung mit dem Lehrpfad entlang des Wasserlaufes die Aufenthaltsqualität. Die geplante Baumstellung auf dem Parkplatz zwischen den Hopfenhallen und die Sitzstufen entlang der Böschung zur Abens lassen auch zukünftig einen Festbetrieb ohne Einschränkung zu. Die Arbeit steuert hinsichtlich Entwurfsidee, Detailausbildung und Materialwahl einen gestalterisch ambitionierten und wirtschaftlich umsetzbaren Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe bei. Die Außenbereiche von Oberer und Unterer Hauptstraße sind in Form und Material gestalterisch gut an den Kernbereich angebunden und tragen durch die reduzierte zulässige Höchstgeschwindigkeit zur Verkehrssicherheit, Beruhigung und Lärmminderung bei. 8

Marktplatz Parkplatz / Festplatz / Abens Öffentliche Grünflächen Ausschnitt Bodenbelag 9

Wettbewerbsergebnis Preise 3. Preis G+2S, GARNHARTNER + SCHOBER + SPÖRL Landschaftsarchitekten, Deggendorf, Josef Garnhartner Andreas Kopp Lageplan Das verkehrliche Gesamtkonzept mit einer Torsituation am Eingang der Oberen und Unteren Hauptstraße und dem zentralen verkehrsberuhigten Bereich mit gut gewähltem Anfang- und Endpunkt ist schlüssig. Die Einfachheit und Schlüssigkeit des Konzeptes überzeugt. Ob allein die gestalterischen Maßnahmen zur Reduktion der Geschwindigkeit ausreichen, wird vor allem in den langen asphaltierten Bereichen der Unteren und Oberen Hauptstraße bezweifelt. Die vorgeschlagene 6 Meter breite Fahrbahn ermöglicht entlang der Oberen und Unteren Hauptstraße das Kurzparken auf der Fahrbahn. Die zusätzlichen Längsparkplätze auf den Gehwegen führen zum Teil zu Engstellen für Fußgänger. Die Verlagerung der Kooperator-Schmid-Straße nach Süden und die Schaffung eines größeren Vorbereichs vor dem Kirchenportal wird begrüßt. Die Nutzung dieser Fläche für Längsparkplätze ist allerdings nicht verständlich. Die groß dimensionierte Asphaltfläche der Kooperator-Schmid-Straße wird als starke Trennung zwischen Marktplatz und Kirchenvorplatz und als sehr störend für eine einheitliche fußgängergerechte Gestaltung der Ortsmitte empfunden. Ein Eingriff in den Pfarrgarten zur Schaffung zusätzlicher Querparkplätze wird kritisch gesehen. Die bewusste Reduktion auf zwei Materialien für die gesamte Ortsmitte in Verbindung mit der Verwendung von gebrochenem Granit in den Randbereichen zu den Gebäuden entspricht in positiver Weise dem Charakter des Marktes. Das Kriegerdenkmal wird in angenehmer und unaufgeregter Weise durch die Unterbrechung der Entwässerungsrinnen betont. Der Wechsel zwischen einer zweizeiligen und dreizeiligen Muldenrinne ist gestalterisch nicht nachvollziehbar. Die Vorschläge zur Gestaltung der privaten Höfe und die in den Straßenraum hineinragenden Bäume schaffen, die Mitwirkungsbereitschaft der Grundstückseigentümer vorausgesetzt, eine angenehme Zonierung und Begrünung des Straßenraums. Das Lichtkonzept ist von den Grundsätzen gut und angemessen gewählt, jedoch werden weitere Aussagen zu den angesprochenen Lichtbändern und Bodenstrahlern vermisst. Der Vorschlag für den ehemaligen Löschweiher mit Spielplatz ist aus Sicht des Preisgerichts überambitioniert. Der vorgeschlagene Durchgang zum ehemaligen Löschwasserteich führt über Privatgrund und kann so nicht realisiert werden. Die Anzahl der Parkplätze zwischen den Hopfenhallen ist überdimensioniert und die Anordnung der Stellplätze fraglich. Der Fußweg entlang des Leitersdorfer Bachs mündet sehr unglücklich in diesen Parkplatz. 10

Marktplatz Parkplatz / Festplatz / Abens Öffentliche Grünflächen Ausschnitt Bodenbelag 11

Wettbewerbsergebnis Anerkennung Anerkennung TDB Landschaftsarchitektur Thomanek Duquesnoy Boemans, Berlin, Eva Boemans Partnerschaft mit HOLZWARTH Landschaftsarchitektur, Gerd Holzwarth, Berlin Lageplan Die Verfasser schlagen eine deutliche Differenzierung zwischen dem gepflasterten Kernbereich mit höhengleichem Ausbau und dem Außenbereich mit asphaltierter Fahrbahn in 6 Meter Breite und beidseitigem Hochbord vor. Dadurch entstehen im Bereich der Gehwege Engstellen an Gebäudevorsprüngen und Eingangspodesten, die die Benutzbarkeit für Fußgänger stark einschränken, den Straßencharakter betonen und nicht zur Verlangsamung der Geschwindigkeit beitragen. Die Anordnung von zu wenigen Stellplätzen auf den Gehwegbereichen verschärft dieses Problem. Die Ausformung des Kernbereiches hingegen ist gelungen und überzeugt durch die Ausarbeitung im Detail. Das Materialkonzept ist in sich schlüssig. Dies trifft nicht auf die exzessiven Abpollerungen im Kernbereich und die vorgeschlagene Möblierung zu, die zu rustikal geraten ist. Die Treppenanlage zwischen Unterer Hauptstraße und Bürgergasse ist als Verbindung sinnvoll, die Realisierung aber fraglich, da sie auf Privatgrund liegt. Durch die Erweiterung des zentralen Platzbereiches über die Kirche hinaus bis zum Leitersdorfer Bach wird eine sehr gute Anbindung des Grünbereiches am ehemaligen Löschteich an die Ortsmitte erreicht. Die Gestaltung des Bereiches am Leitersdorfer Bach überzeugt, insbesondere die vorgeschlagene Weiterführung des Weges nach Osten zum Adalbert-Stifter- bzw. Keltenweg wäre ein Gewinn für den Ort und die Anbindung der östlichen Wohngebiete. Aufgrund der Lage auf Privatgrund ist eine Realisierung kurzfristig wohl nicht möglich. Die Gestaltung der Grünfläche am Löschteich mit Holzdeck, Terrasse und Rasensitzstufen verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität, wenngleich die Anordnung etwas schematisch erscheint. Vorschläge für eine Umgestaltung der Rennbahnstraße werden nicht gemacht. Der Vorschlag, den Parkplatz zwischen den Hopfenhallen durch unterschiedlich gefärbte Asphaltflächen zu strukturieren wird positiv gesehen und ist auch als Ordnungssystem für die Parkierung geeignet, ohne die Funktionsfähigkeit als Festplatz einzuschränken. Die Terrasse an der Abens stellt einen gelungenen Abschluss der Parkplatzfläche zum Fluss hin dar. Die Arbeit stellt vor allem im zentralen Bereich einen guten Ansatz für die Lösung der gestellten Aufgabe dar, ob durch die vorgeschlagene Gestaltung der Oberen und Unteren Hauptstraße die gewünschte Verbesserung erreicht werden kann, ist zu hinterfragen. 12

Marktplatz Parkplatz / Festplatz / Abens Öffentliche Grünflächen Ausschnitt Bodenbelag 13

Wettbewerbsergebnis Anerkennung Anerkennung [f] landschaftsarchitektur gmbh, Bonn, Gunter Fischer Angelina Georgieva Susanne Hoffmann Lageplan Im Außenbereich betont die Arbeit die Eingangsbereiche zur Hauptstraße mit Kreisverkehr und einleitender Baumreihe. Allerdings entfaltet der Kreisverkehr keine räumliche Wirkung und die Baumreihen beginnen und enden willkürlich. Für Fußgänger ergeben sich am Kreisverkehr unnötig komplizierte Querungen mit Zebrastreifen. Die asphaltierte Fahrbahn wird im Außenbereich auf 5.00 Meter reduziert, was die Gehwege verbreitert, aber kein Parken auf der Fahrbahn mehr ermöglicht. In Folge sind Stellplätze auf den Fußwegen zu Lasten der Aufenthaltsqualität und Funktionalität für Fußgänger angeordnet. Hauptgestaltungselement sind beidseitige Muldenrinnen, die auch im Kernbereich durchgezogen werden, was dem dort angedachten Shared-Space-Gedanken widerspricht. Die Seitenstraßen werden einheitlich gepflastert und mit einer Mittelrinne entwässert. Die Erweiterung des Platzbereiches über den Färbergraben hinaus erscheint unnötig. Die Ausdehnung des Kernbereiches orientiert sich an den städtebaulichen Gegebenheiten und wirkt richtig. Der vorhandene Marktplatz wird in die neue Gestaltung eingebunden, ein neuer Brunnen akzentuiert den Vorbereich des Rathauses. Leider wird die Sichtachse vom Rathaus zur Kirche nicht freigestellt, sondern die vorhandenen Stellplätze werden erhalten. Nicht ganz durchdacht erscheint der zwickelförmige Formatwechsel im Bereich vor der Kirche. Die Materialwahl orientiert sich am bestehenden Marktplatz und erscheint für den Ort angemessen. Positiv hervorzuheben ist, dass die Verfasser auf zusätzliche Baumpflanzungen verzichten. Die angedachten mobilen Pflanzkübel entfalten, im Gegensatz zur positiv hervorzuhebenden Fassadenbegrünung, vermutlich nur eine kosmetische Wirkung. Allerdings werden die im Erläuterungstext genannten historischen Spalierobstbäume nicht im Plan verortet. Das Beleuchtungskonzept ist vertieft bearbeitet, zeigt jedoch deutliche Mängel in der einseitigen Ausleuchtung des Straßenraumes. Im Ideenbereich beschränkt sich die Gestaltung des Festplatzes auf die Neuanordnung der Parkplätze, die frei angeordneten Baumreihen wirken willkürlich. Der Färbergraben wird durch drei breite Stege mit Sitzgelegenheiten aufgewertet, jedoch sind die zusätzlichen Bänke entlang des Weges in dem beengten Raum vermutlich nicht realisierbar. Vertiefende Aussagen zum ehemaligen Löschteich und dem neuen Spielplatz werden nicht getroffen. Neue Sitzstufen hinab zum Leitersdorfer Bach beziehen das Gewässer nun in die Grünfläche ein. Die Wirtschaftlichkeit der Arbeit erscheint angemessen. 14

Marktplatz Parkplatz / Festplatz / Abens Öffentliche Grünflächen Ausschnitt Bodenbelag 15

Wettbewerbsergebnis Engere Wahl Engere Wahl HWP Holl Wieden Partnerschaft Architekten und Stadtplaner, Würzburg Dr. Hartmut Holl Jan Lages Felix Müller Lageplan Die Gliederung der Oberen und Unteren Hauptstraße in drei Raumabschnitte, unter Hervorhebung des zentralen Bereichs rund um Rathaus und Kirche, ist schlüssig. Dem Entwurf gelingt es, durch Aufpflasterungen den Verkehr in den äußeren Bereichen an Einmündungspunkten zu verlangsamen, die Eingangssituationen zum neugestalteten Bereich sind gestalterisch nicht akzentuiert. Im zentralen Bereich rund um Marktplatz schafft der Entwurf durch den einheitlichen Bodenbelag einen großzügigen attraktiven städtebaulichen Zusammenhang. Positiv wird gesehen, dass der zentrale Bereich bis zum Eingang des Biergartens geführt wird, allerdings sind die übrigen Abgrenzungen unklar definiert. Der räumliche Zusammenhang zwischen Rathaus und Kirche wird durch die Entfernung der Parkplätze nördlich des Marktplatzes gestärkt. Die Großzügigkeit des Raumeindrucks wird durch die Positionierung von Pollern stark abgeschwächt. Die Neumöblierung des Marktplatzes stellt keine Verbesserung dar, auch wenn zukunftsträchtige Ideen aufgenommen wurden (E-Bike- Station). Die Neupositionierung und Gestaltung der Bushaltestellen ist unbefriedigend. Die Poller im Bereich der Aufpflasterungen in den äußeren Bereichen stellen störende Elemente dar, welche teilweise sogar die Zufahrt von den Seitenstraßen blockieren. Die Anlage der Längsparker am Straßenrand ist willkürlich und aufgrund der zu geringen Straßenbreite von weniger als 5,5 m nicht realisierbar. Der neu zu gestaltende Festplatz ist variabel nutzbar, jedoch fehlt die Ausbildung einer Raumkante zur Mainburger Straße. Die Wegeverbindung entlang am Leitersdorfer Bach ist mit drei Verweilpunkten überfrachtet und ist gestalterisch eher unambitioniert. Gleiches gilt für den Spielplatz am ehemaligen Löschweiher, der zu städtisch für die ländliche Umgebung wirkt. Der Entwurf ist hinsichtlich Materialität und Aufwand der besonderen Lage im Ortszentrum angemessen. Positiv hervorzuheben ist die weitgehende Barrierefreiheit. 16

Marktplatz Parkplatz / Festplatz / Abens Öffentliche Grünflächen Ausschnitt Bodenbelag 17

Wettbewerbsergebnis Engere Wahl Engere Wahl ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbh, Berlin, Tobias Micke Jonathan Pilz Kolja Wischnewski Lageplan Der Entwurf zeichnet sich durch die Akzentuierung der Ortsmitte mit Hilfe eines durchgängigen, niveaugleich ausgebildeten Pflasterbelags aus gesägtem und gestocktem Granit aus. Der östliche Auftakt des Kernbereichs an der städtebaulichen Verengung vor dem Abzweig der Kooperator-Schmid-Straße ist richtig situiert. In westlicher Richtung wäre dagegen eine Ausweitung des gepflasterten Bereichs bis zum Eingang des Biergartens bzw. bis zur Einfahrt der Brauerei wünschenswert. Die Umgestaltung des Marktplatzes mit der vorgeschlagenen Öffnung der Platzfläche zur Kirche wird aus städtebaulicher Sicht begrüßt. Die Gestaltung mit den seitlich angeordneten Lichtstelen und Sitzbänken bietet jedoch im Vergleich zur bestehenden Platzfläche keine verbesserte Aufenthaltsqualität. Durch den Wegfall der Hopfensäulen im rückwärtigen Platzbereich besteht zudem die Gefahr, dass der bisher als Fußgängerbereich genutzte Marktplatz mit Fahrzeugen befahren wird. Die Ausbildung der Kooperator- Schmid-Straße und des Kirchumfeldes als gepflasterte Mischfläche lässt durch das Fehlen von Rinnen und Zeiler keine Verkehrsführung erkennen. Im Gegensatz zur durchgängig steinern gestalteten Ortsmitte wird die Fahrbahn der Oberen und Unteren Hauptstraße asphaltiert und von den gepflasterten Gehwegen abgesetzt. Im Mündungsbereich von Seitenstraßen und Wegeanschlüssen werden sogenannte Fußgängerbrücken als Querungshilfen angeboten. Die mittels Granitschwellen leicht erhöhten Aufpflasterungen stellen jedoch keinen zeitgemäßen und überzeugenden Ansatz zur Reduzierung der Durchfahrtsgeschwindigkeit dar. Auch der Versuch, den Straßenraum durch kurze Baumreihen aus jeweils drei Silberlinden zu strukturieren erscheint eher willkürlich und in Bezug auf die Ortsbildgestaltung nicht zielführend. Die zwischen den Bäumen integrierten PKW-Stellplätze können den Bedarf an öffentlichen Stellplätzen im Bereich der Hauptstraße nicht decken. Durch den Rückbau der vorhandenen Stellplätze nördlich des Marktplatzes und vor dem ehemaligen Hypo-Vereinsbank-Gebäude stehen auch im Ortszentrum nicht ausreichend Parkgelegenheiten zur Verfügung. Eine Kompensation des Stellplatzdefizits könnte durch die Ausweisung von Stellplätzen auf der mit 6m Breite sehr großzügig dimensionierten Fahrbahn erfolgen. Ein entsprechender Ansatz von Seiten der Entwurfsverfasser wird jedoch vermisst. Der textlich formulierte Konzeptansatz einer schlichten und einheitlichen Möblierung des öffentlichen Raums wird ausdrücklich begrüßt. Die vorgeschlagene Ausstattung des Straßenraums mit Rosen bepflanzten Pflanztrögen wirkt in diesem Zusammenhang jedoch kontraproduktiv und nicht zielführend. Die formale Ausprägung des Spielplatzes in Streifenoptik erscheint dem dörflichen Kontext nicht angemessen. Auch der Gestaltungsvorschlag für die Platzfläche zwischen den Hopfenhallen mit raumgliedernden Hopfengerüsten 18

Marktplatz Parkplatz / Festplatz / Abens Öffentliche Grünflächen wird unter funktionalen und gestalterischen Gesichtspunkten in Frage gestellt. Aussagen zur Aufwertung der Aufenthaltsqualität entlang des Leitersdorfer Baches werden vermisst. Der Entwurf zeichnet sich durch die ruhige und durchgängige Gestaltung der Ortsmitte aus, kann jedoch in der Ausformulierung der Teilräume und in der Wahl der Gestaltungsmittel nicht überzeugen. Aufgrund der vorgeschlagenen Belagsmaterialien und Ausstattungselemente liegt die Wirtschaftlichkeit im mittleren Bereich. Ausschnitt Bodenbelag 19

Wettbewerbsergebnis weitere Teilnehmer 2. Rundgang Adler & Olesch Landschaftsarchitekten, Nürnberg Michael Olesch Patric Peters Thomas Dill 2. Rundgang realgrün Landschaftsarchitekten, München Adler & Wolf D. Auch & Klaus-D. Neumann Mathias Bauer Lynn Hennies Patrizia Scheid 2. Rundgang Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin Maik Böhmer Fabian Karle Mareen Leek Rachel Subtil Philipp Guhler 20

Wettbewerbsergebnis weitere Teilnehmer 1. Rundgang Schegk Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, Haimhausen Prof. Ludwig Schegk Martin Ermer Alexandra Haupt Maria Fernanda Gonzalez Franziska Lomb Hilfskräfte: Florian Fischer 2. Rundgang WES GmbH LandschaftsArchitektur, Berlin Henrike Wehberg-Krafft Henriette Henning Marie-Christin Henze Thomas Bohr Matthias Maurerlechner Sebastian Friebel 1. Rundgang Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner gmbh, München Ursula Hochrein & Axel Lohrer Özge Menevse Fachplaner: Frank Vetter (day&light lichtplanung) 21

Wettbewerbsergebnis weitere Teilnehmer 1. Rundgang Mettler Landschaftsarchitektur, Berlin, Rita Mettler & Marek Langner Claudio Bertelli Scarlett Krüger Patrycja Stal Fachplaner: Manfred Draxl (conceptlicht) 2. Rundgang Wartner & Zeitzler Landschaftsarchitekten bdla+ Stadtplaner, Landshut Helmut Wartner & Tobias Nowak mit BBI Bauer Beratende Ingenieure GmbH, Landshut, Dr. Werner Weigl Martin Spägele 2. Rundgang Landschaftsarchitekten Stadtplaner, München Irene Burkhardt Martin Mendel Oliver Engelmayer Fachplaner: Till Burkhardt (LANG+Burkhardt Verkehrsplanung und Städtebau) Hilfskräfte: Ladan Badiee 22

Wettbewerbsergebnis weitere Teilnehmer 2. Rundgang grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft, Freising Doris Grabner & Jürgen Huber Benedikt Radlmaier Felix Ziegler 2. Rundgang Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden Till Rehwaldt Susi Hübner Michal Michalski Hilfskraft: Jiayi Wu 2. Rundgang WGF Objekt, Nürnberg Franz Hirschmann Gerwin Gruber Claudia Ilchmann 23

Wettbewerbsergebnis weitere Teilnehmer 2. Rundgang capattistaubach Landschaftsarchitekten, Berlin Matthias Staubach & Tancredi Capatti Anne Rohde Anna Martinez 24

Bilder aus der Preisgerichtssitzung Das Preisgericht bei der Beurteilung der Arbeiten 1. Bürgermeister K. Ecker, Architekt und Stadtplaner Prof. T. Hammer Martin Birgel, 2. Bürgermeister H. Sailer Das Preisgericht bei der Beurteilung der Arbeiten Architekt und Stadtplaner M. Birgel, 2. Preisträger Ralph Kulak logo verde, 1. Preisträger Peter Wich terra.nova, 1. Bürgermeister Karl Ecker, 3. Preisträger Josef Garnhartner G+2S 25

Bilder aus der Preisgerichtssitzung Das Preisgericht bei der Beurteilung der Arbeiten Das Preisgericht bei der Beurteilung der Arbeiten Preisgerichtsvorsitzender Architekt und Stadtplaner J. Baur 26 Landschaftsarchitekten Rita Lex-Kerfers,Markgemeinderätin H. Seidl 1. Bürgermeister K. Ecker, Sachverständiger Ingenieur M. Schütte, Architekt und Stadtplaner Prof. T. Hammer, Marktgemeinderat M. Hellerbrand

Bilder aus der Preisgerichtssitzung Das Preisgericht bei der Beurteilung der Arbeiten R. Sivigac, Bauamt Markt Au i.d. Halelrtau, Kreisbaumeisterin A. Seubert Das Preisgericht bei der Diskussion zur Festlegung der Rangfolge Das Preisgericht wird über den Verlauf der Preisgerichtssitzung informiert und auf die formalen Rahmenbedingungen hingewiesen 27

Herausgeber Ausloberin Markt Au i.d. Hallertau Untere Hauptstraße 2 84072 Au i.d. Hallertau vertreten durch Herrn Karl Ecker, 1. Bürgermeister Wettbewerbskoordination, Auslobung, Vorprüfung Schober Architekten, Architektur + Stadtplanung Augustenstraße 73, 80333 München www.schober-stadtplanung.de Redaktion, Fotos, Satz, Bildbearbeitung Marktgemeinde Au i.d. Hallertau / Schober Architekten, Architektur + Stadtplanung Nachdruck, Reproduktion und Vervielfältigung von Fotos, Zeichnungen und Texten aus der Wettbewerbsdokumentation - auch auszugsweise - sind verboten. Die Wettbewerbsdokumentation ist ein Druckerzeugnis im Sinne des Presserechts und kein offizielles Amtsblatt. Mai 2015 Realisierungsteil: Obere und Untere Hauptstraße Ideenteil: Bereich um die Hopfenhallen, Färbergraben, ehemaliger Feuerlöschweiher am Klosterberg