- 25 - I. Die Gerichtsbarkeit D. Internationales Verfahrensrecht 10 Verfahrensvoraussetzungen I. Die Gerichtsbarkeit Geimer IZPR 4, 3. Teil; Kegel/Schurig IPR 8 22 I; Schack IZVR 3 6; Stein/Jonas(-Schumann) Einl. XIV B. Dahlhoff, Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche gegen exterritoriale Schuldner in Deutschland, BB 1997, 321 326; Geiger, Staatenimmunität: Grundsatz und Ausnahme, NJW 1987, 1124 1126; Habscheid, Die Immunität internationaler Organisationen im Zivilprozeß, ZZP 110 (1997), 269 286; Kronke, Europäisches Übereinkommen über Staatenimmunität Element der Kodifizierung des deutschen internationalen Zivilverfahrensrechts, IPRax 1991, 141; H. Roth, Inländische Gerichtsbarkeit Gerichtsgewalt und internationale Zuständigkeit im österreichischen, europäischen und deutschen Zivilprozessrecht, ZVglRWiss 1991, 298 306; v. Schönfeld, Die Immunität ausländischer Staaten vor deutschen Gerichten, NJW 1987, 2980 2987. Schütze IZPR 31 70; Kropholler, Internationale Zuständigkeit, in: Hdb. IZVR Bd. I; Schack IZPR 3 8; Stein/Jonas(-Schumann) Einl. XV F. Coester-Walten, Die internationale Zuständigkeit deutscher Gerichte in Zivil- und Handelssachen, Jura 2003, 320 327; Schumann, Internationale Zuständigkeit: Besonderheiten, Wahlfeststellung, doppelrelevante Tatsachen, in: Festschrift Heinrich Nagel (1987), 402 426; Busl JuS 1988, 544 547 und 961 964. 1. Problemstellung 2. Die internationale Entscheidungszuständigkeit a) EU-Recht (1) Die Europäische Gerichtsstands- und Vollstreckungsverordnung (EuGVO) (J/H 11 Nr. 160) Kropholler, Europäisches Zivilprozeßrecht, Kommentar zu EuGVO und Lugano-Übereinkommen, 7. Aufl. (2002); Schack, Internationales Zivilverfahrensrecht, 3. Aufl. (2002), 8, 9; Schlosser, EU-Zivilprozessrecht, 2. Aufl. (2003); Gsell, Autonom bestimmter Gerichtsstand am Erfüllungsort nach der Brüssel I-Verordnung, IPRax 2002, 484 491; Hau, Der Vertragsgerichtsstand zwischen judizieller Konsolidierung und legislativer Neukonzeption, IPRax 2000, 354 361; Junker, Vom Brüsseler Übereinkommen zur Brüsseler Verordnung Wandlungen des Internationalen Zivilprozessrechts, RIW 2002, 569 577; Kropholler/von Hinden, Die Reform des europäischen Gerichtsstands am Erfüllungsort (Art. 5 Nr. 1 EuGVÜ), GS Lüderitz (2000), 401 414; Leipold, Internationale Zuständigkeit am Erfüllungsort, GS Lüderitz (2000), 431 453; Martiny, Internationale Zuständigkeit für vertragliche Streitigkeiten, FS Geimer (2002), 641 667; Micklitz/Rott, Vergemeinschaftung des EuGVÜ in der Verordnung (EG) Nr. 44/2001, EuZW 2001, 325 334; Wagner, Internationale und örtliche Zuständigkeit in Verbrauchersachen im Rahmen des Brüsseler Übereinkommens und der Brüssel I-Verordnung, WM 2003, 116 120. (a) Räumlicher Geltungsbereich (b) Sachlicher Geltungsbereich (c) Persönlicher Anwendungsbereich (d) Zeitlicher Anwendungsbereich (e) Inhaltliche Regelung der internationalen Zuständigkeit i. Allgemeiner Gerichtsstand
- 26 - ii. Konkurrierende besondere Gerichtsstände Gsell, Autonom bestimmter Gerichtsstand am Erfüllungsort nach der Brüssel I-Verordnung, IPRax 2002, 484 491. Fall 37: Der in Passau ansässige deutsche Anwalt A arbeitet für seinen österreichischen Mandanten M, mit Wohnsitz in Wien, Anfang 2003 einen Vertrag aus. Auch nach mehrfacher Mahnung begleicht M die Honorarforderung des A nicht. A reicht in Passau Zahlungsklage ein. M rügt die internationale Zuständigkeit des Gerichts. Mit Recht? iii. Ausschließliche besondere Gerichtsstände iv. Zuständigkeitsvereinbarungen (f) Verhältnis zum autonomen Recht und zu anderen Abkommen (2) Die Verordnung über die Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Ehesachen und in Verfahren betreffend die elterliche Verantwortung für die gemeinsamen Kinder Brüssel II (EheVO) (J/H 11 Nr. 161) Kropholler EuZPR 7 Einl. Rn. 79 ff.; Hau, Das System der internationalen Entscheidungszuständigkeit im europäischen Eheverfahrensrecht, FamRZ 2000, 1333 1341; Helms, Internationales Verfahrensrecht für Familiensachen in der Europäischen Union, FamRZ 2002, 1593 1602; Kohler, Internationales Verfahrensrecht für Ehesachen in der Europäischen Union: Die Verordnung Brüssel II, NJW 2001, 10 15; Schack, Das neue Internationale Eheverfahrensrecht in Europa, RabelsZ 65 (2001), 615 633. b) Internationale Abkommen (1) Das Europäische Gerichtsstands- und Vollstreckungsübereinkommen (EuG- VÜ) Kropholler, Europäisches Zivilprozeßrecht, Kommentar zu EuGVO und Lugano-Übereinkommen, 7. Aufl. (2002); Schack, Internationales Zivilverfahrensrecht, 3. Aufl. (2002), 8, 9; Schlosser, EU-Zivilprozessrecht, 2. Aufl. (2003); Gsell, Autonom bestimmter Gerichtsstand am Erfüllungsort nach der Brüssel I-Verordnung, IPRax 2002, 484 491; Hau, Der Vertragsgerichtsstand zwischen judizieller Konsolidierung und legislativer Neukonzeption, IPRax 2000, 354 361; Junker, Vom Brüsseler Übereinkommen zur Brüsseler Verordnung Wandlungen des Internationalen Zivilprozessrechts, RIW 2002, 569 577; Kohler, Vom EuGVÜ zur EuGVVO: Grenzen und Konsequenzen der Vergemeinschaftung, FS Geimer (2002), S. 461 484; Kropholler/von Hinden, Die Reform des europäischen Gerichtsstands am Erfüllungsort (Art. 5 Nr. 1 EuGVÜ), GS Lüderitz (2000), 401 414; Leipold, Internationale Zuständigkeit am Erfüllungsort, GS Lüderitz (2000), 431 453. Mankowski, Die Qualifikation der culpa in contrahendo Nagelprobe für den Vertragsbegriff des europäischen IZPR und IPR, IPRax 2003, 127 135; Martiny, Internationale Zuständigkeit für vertragliche Streitigkeiten, FS Geimer (2002), 641 667; Wagner, Internationale und örtliche Zuständigkeit in Verbrauchersachen im Rahmen des Brüsseler Übereinkommens und der Brüssel I-Verordnung, WM 2003, 116 120. (2) Das Parallelübereinkommen von Lugano Trunk, Erste deutsche Rechtsprechung zum Lugano- Übereinkommen: Gerichtsstandsvereinbarung, Gerichtsstand des Erfüllungsortes und intertemporale Fragen, IPRax 1996, 249; Rolf Wagner, Die geplante Reform des Brüsseler und des Lugano-Übereinkommens, IPRax 1998, 241 244.
- 27 - (3) Das Haager Minderjährigenschutzabkommen (MSA) (4) Das Haager Vormundschaftsabkommen (5) Sonstige Spezialabkommen Besondere Zuständigkeitsvorschriften finden sich ferner in einigen Spezialabkommen auf den Gebieten des Transport- und des Umwelthaftungsrechts: im Straßengüterverkehr 31 I CMR, im Eisenbahngüterverkehr Art. 52 CIV und Art. 56 CIM, im Schiffsverkehr Art. 34 II der Revidierten Rheinschiffahrtsakte und Art. 1 und 2 des Übereinkommens über Schiffszusammenstöße, im Luftfrachtverkehr Art. 28 WA und Art. VIII des Zusatzabkommens von Guadalajara, auf dem Gebiet der Umwelthaftung Art. 13 (a) des Pariser Atomhaftungsübereinkomens, Art. X 1 des Brüsseler Übereinkommens über Reaktorschiffhaftung, Art. IX 1 des Brüsseler Ölverschmutzungsübereinkommens und Art. 7 des Brüsseler Ölfondsübereinkommens. c) Die internationale Entscheidungszuständigkeit nach autonomem Recht (1) Ausdrückliche gesetzliche Regelung Das autonome deutsche IZPR kennt nur wenige Vorschriften, die sich direkt mit der internationalen Entscheidungszuständigkeit befassen, nämlich aus der ZPO 23a (Unterhaltssachen), 606a (Ehesachen) und 640a II (Kindschaftssachen), aus der Freiwilligen Gerichtsbarkeit 35b (Vormundschafts, Pflegschafts- und Beistandssachen), 43b (Adoption) und 47 FGG (vormundschaftsgerichtliche Zuständigkeit bei Rechtshängigkeit im Ausland), ferner 12 VerschollenheitsG (Todeserklärung). Ist zwar die internationale Zuständigkeit, aber keine örtliche gegeben (ist also kein inländischer Gerichtsstand vorhanden), so ist das Amtsgericht Berlin-Schöneberg örtlich zuständig ( 606 III, 640a I 4 ZPO, 36 II 1 u. 43b III 1 FGG). (2) Anknüpfung an die örtliche Zuständigkeit (3) Ausnahmezuständigkeiten (a) Negativer Kompetenzkonflikt (b) Abänderungsklagen (c) Gleichlaufzuständigkeit (d) Annexzuständigkeit (4) Zuständigkeitseinschränkungen (a) Forum non conveniens (b) Forum shopping Geimer IZVR 3 Rn. 1095 ff.; Schack IZVR 2 Rn. 221 ff.. - Ferrari, Forum shopping trotz internationaler Einheitssachrechtskonventionen, RIW 2002, 169-179; Hartwieg, Forum shopping zwischen forum non conveniens und hinreichendem Inlandsbezug, JZ 1996, 109-118; Jasper, Forum shopping in England und Deutschland, Berlin 1990; Juenger, Forum shopping, domestic and international, Tulane Law Review 1989, 553-574. (5) Zuständigkeitsvereinbarungen (a) Zulässigkeit i. Allgemeine Zulässigkeitsvoraussetzungen
- 28 - Fall 38: Der Maschinenhersteller V mit Sitz in Rostock und der Industrielle K aus Mexiko stehen seit Jahren in geschäftlichem Kontakt. Nach einer Lieferung stellt K Mängel an der Ware fest und zahlt daher die Rechnung nicht. Nach mehrmaliger Mahnung reicht V beim LG Rostock Zahlungsklage ein. K rügt die Zuständigkeit des LG Rostock, woraufhin V geltend macht, dass die Zuständigkeit des Gerichts aus den AGB folge, die wie immer auf der Rückseite der dem K zugeschickten Auftragsbestätigung abgedruckt waren. Ist das LG Ros tock zuständig? (b) Form ii. Besondere Zulässigkeitsvoraussetzungen (6) Rügelose Einlassung 3. Die internationale Anerkennungszuständigkeit a) Fehlende Ausschließlichkeit b) Rügelose Einlassung c) Ausschluss sog. exorbitanter Gerichtsstände Grothe, Exorbitante Gerichtszuständigkeiten im Rechtsverkehr zwischen Deutschland und den USA, RabelsZ 58 (1994), 686 721. Fall 39 (nach BGHZ 115, 90 = NJW 1991, 3092 = JuS 1992, 349): Die zypriotische Firma M- Ltd. klagt vor dem Landgericht Hamburg gegen die B, eine türkische Großbank mit Sitz in Ankara und einer Niederlassung in Hamburg, auf Rückzahlung von 20 Mio US-Dollar, die sie zur Sicherung von Garantieansprüchen aus einem Bauvertrag mit dem libyschen D bei der B hinterlegt hatte. Ist die Klage zulässig? III. Sonstige Verfahrenshindernisse 1. Ausländische Rechtshängigkeit Bäumer, Die ausländische Rechtshängigkeit und ihre Auswirkungen auf das internationale Zivilverfahrensrecht (1999); Rauscher, Internationales und Europäisches Zivilverfahrensrecht (1999), 116 ff; Schack IZVR 3 16. Kerameus, Rechtsvergleichende Bemerkungen zur internationalen Rechtshängigkeit, FS Schwab (1990), 257 268; Linke, Anderweitige Rechtshängigkeit im Ausland und inländischer Justizgewährungsanspruch, IPRax 1994, 17; Prütting, Die Rechtshängigkeit im internationalen Zivilprozeßrecht und der Begriff des Streitgegenstandes nach Art. 21 EuGVÜ, GS Lüderitz (2000), 623 633; Rauscher, Jugoslawisches IZPR vor deutschen Gerichten? Zur Beachtlichkeit ausländischer Rechtshängigkeit, IPRax 1992, 14; ders., Rechtshängigkeitseinwand bei belgischem Parallelverfahren, IPRax 1994, 188; Schütze, Die Wirkungen ausländischer Rechtshängigkeit in inländischen Verfahren, ZZP 1991, 136-149; Zeuner, Zum Verhältnis zwischen internationaler Rechtshängigkeit nach Art. 21 EuG- VÜ und Rechtshängigkeit nach den Regeln der ZPO, FS Lüke (1997), 1003 1021. 2. Rechtskräftige ausländische Entscheidung
- 29 - D. Internationales Verfahrensrecht 11 Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen I. Die Anerkennung vermögensrechtlicher Entscheidungen 11 Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen Geimer, Anerkennung ausländischer Entscheidungen in Deutschland (1995); Geimer/Schütze, Europäisches Zivilverfahrensrecht (1997); H. Koch, Einführung in das europäische Zivilprozessrecht, JuS 2003, 105 111; Kropholler, Europäisches Zivilprozessrecht, 7. Aufl. (2002); Linke, Internationales Zivilprozessrecht, 3. Aufl. (2001); Magnus (Hrsg.), Europäisches Zivilverfahrensrecht Verordnungen, Richtlinien, Empfehlungen (2002); Nagel/Gottwald, Internationales Zivilprozessrecht, 5. Aufl. (2002), 11, 12; Max-Planck-Institut (Hrsg.), Handbuch des internationalen Zivilverfahrensrecht (Hdb. IZVR), Bd. III/1 und 2 (1984); Rauscher (Hrsg.) Europäisches Zivilprozessrecht (2003); Schack, Internationales Zivilverfahrensrecht, 3. Aufl. (2002); Schlosser, EU-Zivilprozessrecht, 2. Aufl. (2003). I. Die Anerkennung vermögensrechtlicher Entscheidungen 1. Bedeutung der Anerkennung 2. Grundzüge des Verfahrens nach der EuGVO a) Inzidentanerkennung ohne streitiges Verfahren b) Vollstreckungsklausel c) Besonderes Feststellungsverfahren 3. Autonomes deutsches Recht a) Anerkennungsvoraussetzungen nach 328 ZPO (1) Anerkennungszuständigkeit, 328 Abs. 1 Nr. 1 (2) Schutz des rechtlichen Gehörs, 328 Abs. 1 Nr. 2 (3) Einwand der Rechtskraft, 328 Abs. 1 Nr. 3 (4) Ordre public, 328 Abs. 1 Nr. 4 (5) Verbürgung der Gegenseitigkeit, 328 Abs. 1 Nr. 5 b) Exequaturverfahren nach 722, 723 ZPO II. Die Anerkennung nichtvermögensrechtlicher Entscheidungen 1. Bedeutung der Anerkennung 2. Internationale Abkommen Die von der Bundesrepublik abgeschlossenen bilateralen Anerkennungs- und Vollstreckungsabkommen finden überwiegend auch auf nichtvermögensrechtliche Entscheidungen Anwendung, ausgenommen die Abkommen mit Israel, den Niederlanden, Norwegen und Österreich. Außerdem gibt es drei multilaterale Abkommen, die für die Bundesrepublik derzeit noch nicht gelten, jedoch künftig von Bedeutung werden könnten: Das CIEC-Übereinkommen über die Anerkennung von Entscheidungen in Ehesachen vom 8.9.1967, das Haager Übereinkommen über die Anerkennung von Ehescheidungen und Ehetrennungen vom 1.6.1970 und schließlich das Europäische Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen über das Sorgerecht für Kinder und die Wiederherstellung des Sorgerechts vom 20.5.1980.
- 30 - D. Internationales Verfahrensrecht 11 Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen II. Die Anerkennung nichtvermögensrechtlicher Entscheidungen 3. Die EheVO Sedlmeier, Internationales und europäisches Verfahrensrecht, Neuere Entwicklungen bei der gegenseitigen Urteilsanerkennung in Europa und weltweit, EuLF 2002, 35 46; Helms, Internationales Verfahrensrecht für Familiensachen in der Europäischen Union, FamRZ 2002, 1593 1602; ders., Die Anerkennung ausländischer Entscheidungen im Europäischen Eheverfahrensrecht, FamRZ 2001, 257 266; Wagner, Die Anerkennung und Vollstreckung nach der Brüssel II-Verordnung, IPRax 2001, 73 81; Hau, Internationales Eheverfahrensrecht in der Europäischen Union, FamRZ 1999, 484 488. 4. Das Verfahren nach Art. 7 1 FamRÄndG a) Voraussetzungen b) Grundzüge des Verfahrens (1) Antragserfordernis (2) Rechtsmittel (3) Aussetzung des Hauptverfahrens c) Anerkennungsgrundsätze 5. Die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Entscheidungen der Freiwilligen Gerichtsbarkeit a) Anwendungsbereich b) Qualifikation c) Verfahren d) Anerkennungsgrundsätze, 16a FGG