Selbstverbuchung und Mediensicherung mit RFID in der Münchner Stadtbibliothek. Marianne Pohl Projektleitung Selbstverbuchung



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Transkript:

Inhalt Selbstverbuchung - Grundlagen RFID - RFID in Bibliotheken - Projektplanung Selbstverbuchung am Beispiel der Münchner Stadtbibliothek - Veränderung und Rationalisierung - Ziele - Stand

Grundlagen der RFID-Technik Radio Frequency Identification Transponder: Lesbarer Speicher-Chip/Antenne (passiv) RFID-Lesegerät: Empfang der elektromagnetischen Information über Radiofrequenz (13,56 MHz) und Weiterleitung ggf. an Bibliothekssoftware (aktiv) Beschreibbarkeit der Transponder über ein RFID- Lese- bzw. Schreibgerät Keine direkte Verbindung zwischen Transponder und Lesegerät notwendig: variable Reichweiten, Stapelverbuchung

RFID in Bibliotheken Selbstverbuchung/Verbuchung (Medienidentifikation Eintrag bzw. Löschung im Benutzerkonto) Buchsicherung (Medienidentifikation Aktivierung/Deaktivierung eines Sicherungscodes) Bestandsrevision (Medienidentifikation Abgleich mit Exemplardaten/Systematik)

Projektplanung (1) Anpassung der Bibliothekssoftware Klärung Datenschutz Planung Kosten/Kostenentwicklung Personalplanung, Personalentwicklung, Restrukturierung der Arbeitsabläufe Abstimmung mit vorhandenem Mediensicherungssystem - keine Neueinführung, kein Neubau! - Lösungsmodell für die Sicherung aller Medienarten

Projektplanung (2) Sortieranlagen (Größe, Kriterien) Etikettierung, Programmierung der Transponder unter Beibehaltung der Barcodes Stufenmodell fürs Bibliothekssystem Neues Kreditsystem für potenziell anfallende Gebühren Raumplanung: Gates, Ausgabe- und Rückgabeterminals, Sortieranlage Firmenauswahl

Voraussetzungen in der Verbuchung über Barcodes durch das Personal Ausgabe und Rücknahme: Theken Handscanner Rücksortierung in mehreren Stufen Sicherung durch Magnetstreifen (Sensormatik) / Schranke Aktivierung/Deaktivierung durch Personal Safer für AV-Medien Wachpersonal Unterschiedliche Sicherungsprinzipien in den einzelnen Stadtteilbibliotheken Sehr unterschiedliche räumliche Voraussetzungen in den einzelnen Stadtteilbibliotheken

Information des Datenträgers (Transponders) Datenmodell (nicht normiert) Ziel: keine Bindung an einen Chip-Hersteller Abstimmung auf europäischer/internationaler Ebene Mögliche Speicherung medien- bzw. exemplarspezifischer Daten - Mediennummer - Selbstverbuchung (ja/nein) - Bibliothekssigel (M36) - Status (aktiv/deaktiv) - Mehrteiligkeit (ja/nein) - Anzahl der Teile - Nummerierung der Teile - Optionale Felder

Rückgabe/Sortierung Physische Entlastung der Mitarbeiter/innen Gefahr: Buchschäden (?) Restrukturierung arbeitsteiliger Sortiervorgänge: neue Möglichkeiten der Feinsortierung Festlegung von 30 bis 60 Kategorien in München deutlich weniger Hoher Raumbedarf für Sortieranlagen (!) Ggf. öffentlichkeitswirksame Einblicke Kontrolle, keine 100% Automatisierung

Potenzielle Rationalisierung Schnelligkeit der Verbuchungsvorgänge Entlastung der Personals (Ergonomie) traditionelle Kundendienstleistungen werden auf die Selbstbedienung verlagert Freie Kapazitäten für Beratung, Information

Veränderung Anstelle stundenlanger Routinearbeit an der Verbuchungstheke haben die Mitarbeiter nun mehr Zeit, Kunden bei Serviceproblemen zu helfen, neue Bibliotheksausweise auszustellen und sogar hinter der Theke hervorzukommen, um den Kunden proaktiv Beratung und Unterstützung anzubieten (Selbstbedienung in der hybriden Bibliothek, Bertelsmann 2002)

Ziele Hohe Kundenakzeptanz 24-Stunden-Service (MStb: Rücknahme) Entlastung der Mitarbeiter/innen (Sortieranlage) Privatsphäre der Kunden wird geschützt Neue Mentalität wird institutionalisiert: Dienstleistungsdenken z.b. im Hinblick auf Gebühren und Clearing Mittelfristig: Zusammenarbeit mit Verlagen integrierte Etiketten bereits beim Kauf

Voraussetzungen Vermittlung als Führungsaufgabe Interne Kommunikation Schulungen Stellenbewertung Identifikation der Mitarbeiter/innen: Anleitung der Kunden zur Selbständigkeit Finanzierung

Finanzierung/Investition Personal Ausstattung Material (inkl. Installation) Gebäude/Raumplanung Beratung/Ausschreibung Hardware/Software/Vernetzung Schulung Werbung Wartung/Ersatz/Abschreibung Lizenzen

Stand Februar 2005 Firmenpräsentation unter Zustimmung der Vergabestelle Internationaler Austausch Vorlage für Grundsatzbeschluss im Stadtrat, Vorlage ans Direktorium, Kulturausschuss Beschluss des Stadtrates Klärung Datenschutz Klärung Datenmodell

Stand September 2006 2005 Entwicklung Datenmodell Ausschreibung Vergabe 2006 Realisierung in 3 Pilotbibliotheken inkl. Zentralbibliothek Realisierung in 5 weiteren Bibliotheken 2007 2009 Realisierung in 5-6 Bibliotheken pro Jahr

Selbstverbuchung mit RFID in der Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: marianne.pohl@muenchen.de