Deutschlands Bildungsfinanzierung im internationalen Vergleich

Ähnliche Dokumente
Deutschlands Bildungsfinanzierung im internationalen Vergleich

Lebenslanges Lernen von der Kita bis zur Weiterbildung: Finanzierung, Strukturen und Prozesse

Bildungsfinanzierung im Föderalismus

Bildungsfinanzierung vom Rückzug der öffentlichen Hand. Gunter Quaißer

Auf der Suche nach einer gerechten Steuerbelastung

Kapitel 11. Trotz der hohen Effizienz des Marktes geht es nicht ohne den Staat

Privatschulen in Deutschland

Staatsverschuldung und Wachstum

VATTENFALL-Cyclassics

Bildung in den USA und in Europa Wer kann von wem lernen?

Rohstoff. Fiskalquote Datum:

Migranten im Schulwesen in NRW Schuljahr 2005/06

PISA Kennwerte zum Kompetenzstand von 15-Jährigen (Teil 1)

Kai Eicker-Wolf, DGB Hessen-Thüringen. Verteilung und Landeshaushalt

OECD-Veröffentlichung Bildung auf einen Blick. Wesentliche Ergebnisse der Ausgabe 2011

OECD-Bildungsreport 2003: Education at a Glance

PROBLEME DES INTERNATIONALEN VERGLEICHS IN DER HOCHSCHULFORSCHUNG

Pressekonferenz, 21. März 2016, Berlin Ungleichheit und Wachstum eine Neubewertung. Materialien zum Statement

Migration und Arbeitslosigkeit

Was leisten Bildungssysteme? Bildung als Investition

5. Ausgaben für Bildungseinrichtungen 3 Jahre bis Schuleintritt 2009 (OECD-34)

Rohstoff. Fiskalquote Datum 15. Dezember Fiskalquote 2009 und ihre Bestandteile im Zeitverlauf

Ausgaben für Recht, öffentliche Ordnung und Verteidigung

Sommeruniversität 2006 der Hans-Böckler-Stiftung Hochschulpolitisches Forum

Steuerbelastung im internationalen Vergleich

Steuerbelastung im internationalen Vergleich

Frühe Mehrgliedrigkeit und Chancengleichheit

Dr. Dieter Dohmen. Deutschlands Bildungssystem im internationalen Vergleich vor dem Hintergrund der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands

Auswanderung als Herausforderung für die Europäischen Wohlfahrtsstaaten

OECD-Veröffentlichung Bildung auf einen Blick. Wesentliche Aussagen in der Ausgabe 2010

Das Wissenskapital der Nationen

10. Mobilität: Migration und Fluktuation

5 Jahre KfW-Studienkredit Rahmenbedingungen und Ergebnisse der 1. Evaluation KfW-Studienkredit

Das Bildungssystem in Deutschland Gleiche Chancen für alle?

Département fédéral de l'intérieur DFI Office fédéral de la statistique OFS. Dr. Raymond Kohli, Sektion Demografie und Migration,

Nachhaltigkeitsindex. Pensionssysteme. Presseaussendung. Quelle: Allianz Asset Management.

Direktinvestitionen lt. Zahlungsbilanzstatistik. Für den Berichtszeitraum 20 bis 201

Perspektiven für eine generationengerechte Gesundheitsversorgung

Internationale Wettbewerbsfähigkeit

Valentin Crastan. Weltweiter. Energiebedarf und. 2-Grad-Klimaziel. Analyse und Handlungsempfehlungen. 4^ Springer Vieweg

Tourismus-Statistik der Landeshauptstadt Salzburg. für den Monat Oktober 2016

Tourismus-Statistik der Landeshauptstadt Salzburg. für den Monat November 2016

Ungleiche Vermögensverteilung: Anmerkungen aus wirtschafts- und sozialpolitischer Perspektive

Pensionskassen & Risikomanagement

Bildung auf einen Blick 2002 Sperr- und Sendefrist: 29 October 2002, 11:00 Paris time Bitte unbedingt beachten!!

Kooperationsbereitschaft im öffentlichen Dienst Studie im Auftrag von Cisco Austria

Die Berechnung der effektiven Steuerbelastungen von Haushalten. PDF created with pdffactory Pro trial version

Benchmarking Hoffnungsträger, Zauberwort? Fachtagung Wirkungsforschung und Politikberatung - eine Gratwanderung?

In Zukunft ohne Wachstum? Bitte nicht!

KPMG s s Corporate and Indirect Tax Rate Survey 2008

Kinderbetreuungsplätze in Österreich Fehlen keine oder bis zu ? Bedarfsanalysen im Auftrag der Industriellenvereinigung

OECD-Veröffentlichung Bildung auf einen Blick Wesentliche Aussagen in der Ausgabe 2008 Sperrfrist: ; 12:00 Uhr

index 2013 Klimaschutz-Index Komponenten 7,5% 10% 7,5% 10% 10% 10% 4% 4% 20% 30% Emissionsniveau 10% 10% 30% Entwicklung der Emissionen KLIMASCHUTZ

Reform der Lehrerbeschäftigung: Effizienzpotenziale eines leistungsgerechten. Berlin, 11. November 2008

Gute Arbeit: Basis für ein sicheres Sozialsystem

Ältere Arbeitnehmer /-innen und ihre Erwerbschancen

Reformbedarf in der Alterssicherung Ursachen und Perspektiven

Universitäten im globalen Wettbewerb

Innovation als Wachstumstreiber für KMU. Referent: Rudolf Minsch

Frauen sind die Gewinner am Arbeitsmarkt Eine arbeitsmarktökonomische Analyse im Spiegel der Gleichstellungsdebatte

Tourismus-Statistik der Landeshauptstadt Salzburg. für den Monat Dezember 2016

Weiterhin vergleichsweise tiefe Steuerbelastung in der Schweiz

Tourismus-Statistik der Landeshauptstadt Salzburg. für den Monat April 2017

1 Wirtschaftliche Entwicklung der Landwirtschaft 1992/1993 bis 2005/ Internationaler und nationaler Vergleich der Wirtschaftlichkeit

GZ: BMG-11001/0253-I/A/15/2013 Wien, am 14. Oktober 2013

Erste Ergebnisse der

Deutsche Maschinenbaukonjunktur Wachstum in Sicht.

Hessisches Statistisches Landesamt. Sonderauswertung der Tourismusstatistik nach Destinationen 2008 bis 2011 für das Hessische Wirtschaftsministerium

INFOS FÜR MENSCHEN AUS DEM AUSLAND WENN SIE FÜR EINEN FREIWILLIGEN-DIENST NACH DEUTSCHLAND KOMMEN WOLLEN: IN DIESEM TEXT SIND ALLE WICHTIGEN INFOS.

Wachstumswirkungen steigender Ungleichheit. Dr. Judith Niehues Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Jungen: Die neuen Bildungsverlierer?

Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten (Teil 1)

Zahlen Daten Fakten zum 1. Mai 2013

Auslandsinvestitionen

GERECHTIGKEIT MUSS SEIN

Wirtschaft trifft Hochschule. Swantje Rosenboom Leiterin Forschung & Lehre Hamburg

Statistik der Ausländischen Studierenden. WS 14/15 Stand

Auslandsinvestitionen

ANHANG I VERZEICHNIS DER BEZEICHNUNGEN, DARREICHUNGSFORM, STÄRKE DES ARZNEIMITTELS, ART DER ANWENDUNG, DER ANTRAGSTELLER IN DEN MITGLIEDSTAATEN

Consumer Barometer-Studie 2017

Schattenwirtschaft ( Pfusch ) in Österreich: Entwicklung bis 2004, Ursachen sowie die Einstellung der Österreicher hierzu

Bildung, Arbeitsmarkt und Benchmarking - Ergebnisse eines internationalen Vergleichs -

VORSCHAU. 1. Wer ist Jesus? Die Kinder kennen die wichtigsten Informationen zu Jesus und füllen einen Jesus-Steckbrief aus.

7.3 Erklärung der hohen Einkommen von Superstars. 7.4 "Vererbung" von Einkommensunterschieden

Facebook Demographische Zahlen der Länder > 1 Mio. Benutzer per

8. März 2006: Internationaler Frauentag Das Leben der Frauen und Männer in der EU25 aus Sicht der Statistik

Legende * = Veränderungsrate/Anteile/Preis nicht interpretierbar bzw. nicht berechenbar ** = Veränderungsrate > %

Cornelia Heintze. Vermarktlichung und Privatisierung von Bildung im skandinavischen Kontext

Statistische Mitteilung vom 14. Dezember 2016

Anhang zum Altersübergangs-Report

Umverteilung in Deutschland: Was ist die Aufgabe des Steuersystems?

Pressemitteilung. Tübingen und Linz, 7. Februar 2017

Welt-Bruttoinlandsprodukt

Industrieland Deutschland. Teil 2, Stand: Dezember 2016

aller Gäste darunter mit ständigem aller Gäste darunter mit Anzahl % 1) Anzahl % 1) Anzahl % 1) Anzahl % 1)

Statistische Mitteilung vom 13. Februar 2017

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (Teil 1)

Parl. Anfrage 8819/J - "EU-Zugeständnisse an Großbritannien mit Auswirkungen auf den Anspruch auf eine Ausgleichszulage in der Pensionsversicherung"

2. Um wie viel wären die obligatorischen Abgaben im weiteren Sinne, wie in Frage 1 definiert, jährlich gestiegen?

Vo r d ä c h e r-ca r p o r t s. Vo r d ä c h e r-ca r p o r t s a u s Sta h l Ed e l s ta h l u n d. Gl a s. En g i n e e r i n g

Transkript:

Deutschlands Bildungsfinanzierung im internationalen Vergleich Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung Dillingen, 2. Dezember 2004 Dr. Dieter Dohmen (D.Dohmen@fibs-koeln.de) Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie

Gliederung 1. Deutschland Bildungsfinanzierung im Lichte einiger ausgewählter OECD-Indikatoren 2. Finanzierung und Verteilungswirkungen nach Bildungsbereichen und im internationalen Vergleich 3. Finanzierung lebenslanger Bildungswege und Verteilungswirkungen 3. Lösungsansätze

Ausgaben am BIP Private und öffentliche Bildungsausgaben im Verhältnis zum BIP 2001 D.Dohmen@fibs-koeln.de 3,5 4,5 6,8 4,3 5,7 5,6 4,9 4,8 5,5 4,5 6,1 5,6 6,3 5,4 5,1 1,2 1,0 0,4 1,4 0,1 0,4 1,3 3,4 0,0 0,2 0,2 0,2 0,0 2,3 0,3 4,7 0,8 5,2 5,0 4,8 0,7 1,4 0,9 Ländermittel (OECD-Länder) OECD insgesamt Australien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Japan Kanada Korea Neuseeland Niederlande Norwegen Österreich Schweden Schweiz USA Vereinigtes Königreich Ländermittel (Referenzländer) 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 privat 2 öffentlich 1

Ausgaben je TN/BIP je EW Ausgaben je Teilnehmer in Relation zum BIP je Einw ohner D.Dohmen@fibs-koeln.de 1 3 1 0 1 9 1 6 1 9 1 7 1 4 1 8 1 6 1 8 1 3 2 2 2 5 1 2 2 3 1 5 1 7 2 2 2 3 2 0 2 5 2 0 2 3 2 7 4 8 2 6 2 8 4 9 2 6 4 1 2 5 4 2 3 0 3 3 4 2 3 2 4 2 4 5 3 6 3 0 4 0 3 2 4 2 3 3 6 2 4 2 1 2 5 2 8 1 7 2 2 4 0 5 6 6 7 6 3 1 7 2 0 1 7 2 0 2 7 2 6 4 2 4 6 8 0 7 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 0 Australie n Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Japan Korea Niede rlande Norwe ge n Öste rreich Schwe de n Schwe iz1 USA2 Vere inig tes König reich Lände rmittel Re ferenzlände r Lände rmittel OECD-Länder Ele me ntarbe re ich (für 3-jährige und Älte re ) Primarbe re ich Se kundarbe re ich insge samt Te rtiäre Bildung insge samt

USA Ausgaben je Teilnehmer 25000 Ausgaben pro Teilnehmer nach Bildungsbereichen in ausgewählten Ländern 20000 15000 10000 5000 0 D.Dohmen@fibs-koeln.de Australien Österreich Belgien Dänemark Finnland Frankreich Deutschland Japan Korea Niederlande Norwegen Schweden Schweiz Vereinigtes Königreich Vorschulischer Bereich Primarbereich Sekundarstufe I Sekundarstufe II Tertiärbereich

Kindertageseinrichtungen Finanzierung verteilt sich auf öffentliche Hand (~63 %), private Träger und Eltern (~37 %) Kita-Nutzung korreliert teilweise mit dem Elterneinkommen und ist im mittleren Bereich am größten Öffentliche Finanzierung dürfte mittleren Einkommensbereich am meisten nutzen Abschaffung/ Fehlen von Gebühren dürfte diese Umverteilung noch verstärken Fehlende Kompensation im Familienlastenausgleich benachteiligt verstärkte 'Investition' in Kinder

Kita-Ausgaben 9.0 0 0 8.0 0 0 7.0 0 0 6.0 0 0 5.0 0 0 4.0 0 0 3.0 0 0 2.0 0 0 1.0 0 0 0 Fina nz ie rung sve rte ilung im Ele me nta rbe re ic h Alle priva te n Que lle n a nde re priva te Que lle n priva te Ha usha lte ö ffe ntlic he Ausg a be n D.Dohmen@fibs-koeln.de USA 2 Japan 3 Ko rea Nie de rlan de Österre ich Sch we de n Schwe iz Ve reinigte s Königre ich Australie n Dänem ark3 De utsch land Finn lan d Frankre ich Ausgabe n je Kind

Schule Finanzierung fast ausschließlich durch Staat (~93%) Kosten je Schüler steigen von Grundschule ( 3.600) über Haupt-/Realschule ( 4.700) zum Gymnasium ( 5.200) Nutzungsdauer steigt klar mit dem Einkommen, sozialen Status und Bildungsniveau der Eltern Umverteilung zugunsten der mittleren und oberen Einkommensschichten Familienlastenausgleich und fehlendes BAföG unterstützen soziale Selektion im Bildungswesen Chancengleichheit/-gerechtigkeit nicht gegeben D.Dohmen@fibs-koeln.de

8.0 0 0 7.0 0 0 6.0 0 0 5.0 0 0 4.0 0 0 3.0 0 0 2.0 0 0 1.0 0 0 0 Schulausgaben Fina nz ie rung sve rte ilung de s Ele me ta rbe re ic h Alle priva te n Que lle n a nde re priva te Que lle n priva te Ha usha lte ö ffe ntlic he Ausg a be n D.Dohmen@fibs-koeln.de USA 2 Australie n Dänemark3 De utschland Finnland Frankre ich Japan3 Ko rea Nie de rlande Österre ich Schwe de n Schwe iz Ve reinigte s Königre ich Ausgaben je Schüler

Berufsausbildung Finanzierung verteilt sich auf Staat (~64%), Unternehmen (~31%) sowie Eltern/Schüler (~4%) Soziale Beteiligung korreliert negativ mit Einkommen, sozialer Schicht und Bildung der Eltern Existenz von Kindergeld trotz fehlender Unterhaltsleistung erhöht verfügbares Einkommen der Eltern und benachteiligt 'Schüler'-Eltern

Hochschule Finanzierung der Hochschulen verteilt sich auf Staat (~85%) und Eltern bzw. Studierende (~15%) Finanzierung des Lebensunterhalts verteilt sich auf Staat (~22%) und Eltern/Studierende (~78%) Partizipation korreliert mit Einkommen, sozialer Schicht und Bildungsniveau der Eltern Umverteilung zugunsten der mittleren und oberen Einkommens-, Bildungs- und sozialen Schichten Extrem hohe private und gesellschaftliche Kosten durch lange Studienzeiten + Status-Vorteile

Hochschulausgaben 2 5.0 0 0 Fina nzla stve rte ilung im Te rtiä rbe re ich 2 0.0 0 0 1 5.0 0 0 1 0.0 0 0 5.0 0 0 0 so nstig e priva te Que lle n Studie re nde /Elte rn Öffe ntlic he Ausg a be n D.Dohmen@fibs-koeln.de Länderdurchschnitt Australie n Be lgien Dänemark De utschland Finnland Frankre ich Japan Ko rea Nie de rlande Norw e gen Österre ich Schwe de n Schwe iz USA Ve reinigte s Königre ich Ausgabe n je Studie re nde n Schweiz: Finanzlastverteilung nicht spezifiziert

Öffentliche Bildungsfinanzierung Tabelle 5/5: Öffentliche Ausgaben für typische Bildungskarrieren in Euro Bildungsjahr Uni plus Uni öffentlich Vollzeit öffentlich Teilzeit privat Vollzeit 1. 2. 3. 4. Grundschule 5. 6. 7. 8. 9. 10. Sekundarstufe I Gymnasium je Jahr: 5.200 Grundschule je Jahr: 3.600 14.400 Hauptschule/Realschule je Jahr: 4.700 28.200 11. Vollzeit je Jahr: Teilzeit je Jahr: je Jahr: 12. 5.600 2.100 0 13. Sekundarstufe II 46.800 46.800 11.200 7.350 0 14. Teilzeit je Jahr: Uni je Jahr: 15. 2.100 7.000 5.250 16. Uni je Jahr: 17. 7.000 18. 35.000 19. 20. 35.000 insgesamt 101.450 96.200 53.800 49.950 42.600

Monatliche Ausgaben Mo natliche bildung sbe ding te Ausg abe n je Schüle r/studie re nde n in EURO Kita 6 3 1 9 0 priva te Ha usha lte (ne tto ) ö ffe ntlich Primarstu fe 0 3 0 0 Que lle : FiBS, Kö ln Se k I: Gymnasium Se k I: Haupt-/Re alschule 2 5 2 5 4 0 0 4 3 5 Le hre : minde rjährig e r Azubi -1 5 4 3 3 0 Se k II: minde rjährig e r Schüle r 4 0 0 4 3 5 Le hre : vo lljährig e r Azubi 0 1 7 5 Se k II: vo lljährig e r Schüle r 2 5 0 5 9 0 Studium 6 0 0 8 4 5-2 0 0 0 2 0 0 4 0 0 6 0 0 8 0 0 1.0 0 0

Weiterbildung Weiterbildungsbeteiligung und -neigung korreliert mit Vorbildung Nettokosten einer Weiterbildung sinken aufgrund progressiven Steuertarifs mit dem Einkommen Transfers gibt es nur in sozialen Ausnahmefällen oder bei Aufstiegsfortbildungen Verstärkt (Um-)Verteilungswirkungen des vorhergehenden Bildungssystems

Zusammenfassung Finanzierungssystem begünstigt höhere soziale, Bildungs- und Einkommensschichten sowohl in den einzelnen Bereich als auch im Gesamtsystem Da die Gesamtsteuerlast tendenziell proportional verläuft, führt dies zu Umverteilung Zudem ist es hochgradig ineffizient und fördert Verschwendung Gesamtsystem der Bildungsfinanzierung muss umgestellt werden auf Förderung von Individuen und nicht von Institutionen und unterschiedliche Chancen, Voraussetzungen berücksichtigen

Zusammenfassung Anreizmechanismus duales System gibt es in den meisten anderen Ländern nicht Grundproblem: Kosten und Erträge fallen auseinander => Eigentlich müsste der Bund stärker mit ins Boot? Wie ist die Verteilung von Kosten und Erträgen in anderen Ländern?

Deutschlands Bildungsfinanzierung im internationalen Vergleich Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung Dillingen, 2. Dezember 2004 Dr. Dieter Dohmen (D.Dohmen@fibs-koeln.de) Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie D.Dohmen@fibs-koeln.de

Gutscheine für lebenslanges Lernen Bei Geburt erhält jeder Mensch Gutscheine für 20-25 Bildungsjahre (oder für Kostenvolumen) Finanzierungsanteil/Nennwert nimmt ggf. mit Bildungsdauer und/oder Elterneinkommen ab Individuelle Faktoren (Behinderungen, Migration) werden bei Wertfestsetzung berücksichtigt Wer relativ wenig "Erst-Bildung" nachfragt, hat viel für weitere Bildung übrig und umgekehrt Führt zu einem wesentlich gerechteren und effizienteren Finanzierungssystem