Ökologische und ökonomische Bedeutung von Schadorganismen

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Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 16/7277 16. Wahlperiode 27. 11. 2007 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, Dr. Edmund Peter Geisen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Drucksache 16/6692 Ökologische und ökonomische Bedeutung von Schadorganismen Vorbemerkung der Fragesteller Schadorganismenwiez.B.FusariumimGetreide,PhythophtorabeiderKartoffel,derMaiszünslerbeimMaisrichteninderLandwirtschaftundimGartenbaugroßeSchädenan.SieführenzuteilweiseerheblichenErtragseinbußen undverminderndiequalitätderlandwirtschaftlichenprodukte.dermaiszünslerhatin2006finanzielleeinbußeninhöhevon11mio.euroverursacht.der BefalldurchFusarienpilzebeimGetreideführtzueinerBelastungmitMykotoxineninderNahrungsowieinFuttermitteln,diebeimÜberschreitender GrenzwertezueinemAusschlussderVerwertungalsNahrungs-oderFuttermittelführen.DiehoheGiftwirkungderMykotoxinesowieihrecancerogenen EigenschaftenerfordernbesondereSorgfaltinderAnalytikundderBekämpfung des Pilzbefalls. DurchdenglobalenGüter-undPersonenverkehrunddurchklimatischeVeränderungenverbreitensichneueSchadorganismenaus,mitdenendieLandwirtschaftzurechtkommenmuss.DiebeobachtetenKlimaerwärmungenbegünstigendieVerbreitungvonaneinwärmeresKlimaangepasstenArten.Ein BeispielfürdasEinschleppenvonSchadorganismenistderwestlicheMaiswurzelbohrer (Diabroticavirgifera),der1992ausNordamerikaperFlugzeug indenbalkanverschlepptwurdeundderam23.julidiesenjahreserstmalsin Deutschlandnachgewiesenwurde.InzwischenwurdenQuarantänemaßnahmeneingeleitet,umseineweitereAusbreitungzuverhindern.DieErtragsverlustedurchdenMaiswurzelbohrerwerdenalleinindenUSAauf1Mrd.Dollar geschätzt. SogarüberdasVogelfutterwerdenProblemunkräutereingeschleppt,deren BekämpfungsichalsschwierigerweisenkannunddieeineBedrohungder Gesundheitdarstellenkönnen.Soistz.B.dieursprünglichausNordamerika stammendebeifuß-ambrosie (Ambrosiaartemisiifolia)invieleneuropäischen LändernschoneinproblematischesAckerunkraut.DieAmbrosieverursacht insbesonderebeimaisundzuckerrübenerheblicheernteausfälle.weiterhin erfordertdiehochallergenewirkungderambrosieihrekonsequentebekämpfung.ineuropareagieren10bis20prozentdermenschenallergischaufdie Pollen der Beifuß-Ambrosie (Forschungsreport 2/2007). DieAntwortwurdenamensderBundesregierungmitSchreibendesBundesministeriumsfürErnährung,Landwirtschaftund Verbraucherschutz vom 23. November 2007 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

Drucksache 16/7277 2 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode DieEtablierungmodifizierterAnbauverfahrenbegünstigtteilweisedieAusbreitungvonSchadorganismen.DiepflugloseBodenbearbeitung,diezurVermeidungvonBodenerosioninvielenBundesländerngefördertwird,stärktdieVerbreitungdesMaiszünslers.DerMaiszünsleristderbedeutendsteSchädlingim europäischenmaisanbau.alleinindeutschlandwarenin2005etwa400000 HektarderMaisanbauflächevomZünslerbefallen.In2006tratderZünslerin allenflächenländernmitausnahmevonschleswig-holsteinauf.dennochwird dermaiszünslerbefallnichtjährlicherhoben (Bundestagsdrucksache16/3059). UmderweiterenAusbreitungunddemZugangvonSchadorganismenEinhalt zubieten,mussvorausschauendgehandeltwerden.dieflächendeckendeüberwachungdesauftretensundderausbreitungvongefährlichenschadorganismenisteinewichtigevoraussetzungfürdieentwicklungeinereffizienten Bekämpfungsstrategie.ParalleldazuistinsbesonderedieZüchtungvonresistentenbzw.widerstandsfähigenSorteneineMöglichkeit,derAusbreitungvon Schadorganismenzubegegnen.GegenSchadinsektenwiedenMaiszünsler unddenmaiswurzelbohrerstehenbt-maissortenzurverfügung,anderzüchtung von beispielsweise Fusarium resistenten Getreidesorten wird gearbeitet. Nach 34Abs.2desPflanzenschutzgesetzesistesdieAufgabederPflanzenschutzdienstederLänder,überdasAuftretenunddieVerbreitungvonSchadorganismenzuberichten.Esmusssichergestelltwerden,dassdieseAufgabe gewissenhaftundeinheitlichumgesetztwird,damiteinfunktionierendesfrühwarn-undbekämpfungssystemgewährleistetwerdenkann.nureineintensive undüberregionaleüberwachungvonschadorganismenkanneffektivegegenmaßnahmen ermöglichen. 1.WelchefürLandwirtschaftundGartenbaubedeutsamenSchadorganismen (Viren,Pilze,Insekten)tretenregelmäßiginDeutschlandaufundsindhinsichtlichderNotwendigkeitderBekämpfungmitPflanzenschutzmittelnzur Sicherung der Qualität und des Ertrages von Bedeutung? InderBundesrepublikDeutschlandtrittregelmäßigeineVielzahlvonverschiedenenSchadorganismenauf,diewirtschaftlicheSchädenverursachenundzu derenbekämpfungdeshalbpflanzenschutzmaßnahmeneinschließlichderanwendungvonpflanzenschutzmittelndurchgeführtwerden.dasauftretender SchadorganismenwirdvonzahlreichenFaktorenwieRegion,Klima,Witterung, Anbaubedingungen, Sorte etc. beeinflusst. Beispielhaftsindnachfolgendwichtige,jedesJahrmehroderwenigerstarkauftretendeSchadorganismenanausgewähltenKulturenaufgelistet.DieseAufzählungkannjedochaufGrundderVielzahlderKulturenundderdortauftretenden Schadorganismen nicht vollzählig sein. KulturSchadorganismen (beispielhafte Nennungen) Ackerbau RapsPilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.Umfallkrankheit (ErregerkomplexausPhytium,AphanomycesundPhoma),Wurzelhals-undStängelfäule (Phomalingam),Weißstängeligkeit ( Sclerotiniasclerotiorum),Grauschimmel (Botrytiscinerea),Rapsschwärze (Alternariaspp.),Weißfleckigkeit (Cylindrosporiumconcentricum).TierischeSchädlingez.B. Rapserdfloh,Kohlerdfloh,Kohlfliege,MehligeBlattlaus, Rapsglanzkäfer,Rapsstängelrüssler,Kohltriebrüssler,Kohlschotenrüssler,Kohlschotenmücke,Gammaeule,Rübsenblattwespe, Schnecken

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 3 Drucksache 16/7277 KulturSchadorganismen (beispielhafte Nennungen) KartoffelPilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.KrautundKnollenfäule (Phytophthorainfestans),Alternariaspp.,Rhizoctoniasolani,Kartoffelschorf (Streptomycesscabies),Silberschorf ( Helminthosporiumsolani),Schwarzbeinigkeit (Erwinia carotovora).tierischeschädlingez.b.kartoffelkäfer,blattlausarten,eulenarten,nematoden.virenz.b.potatovirusy GetreidePilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.Pseudocercosporellaherpotrichoides,Gaeumannomycesgraminis,Erysiphegraminis,Septoriatritici,Drechsleratritici-repentis,Puccinia- Arten,Fusariumspp.,Drechslerateres,Rhynchosporium secalis,tilletiacaries,ustilago-arten,microdochium nivale.tierischeschädlingez.b.blattläuse,brachfliege, Fritfliege,verschiedeneGallmückenarten,Fransenflügler, Getreidelaufkäfer,Getreidehähnchen,Getreidewicklerarten, Eulenarten,Nematoden.Virenz.B.Gelbverzwergungsvirus MaisPilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.Fusariumspp.,Maisbeulenbrand (Ustilagomaydis).TierischeSchädlingez.B.Auflaufschaderreger, Blattläuse, Maiszünsler, Eulenarten ZuckerrübePilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.Wurzelbranderreger (Pythiumsp.,Phomabetae,Aphanomycescochlioides,Rhizoctoniasolani),Cercosporabetae,Ramulariabetae,Erysiphe betae,rhizoctoniasolani,ustilagomaydis,fusariumspp., Helminthosporiunturcicum.TierischeSchädlingez.B.VerschiedeneAuflaufschädlinge,Blattläuse,Moosknopfkäfer, Eulenarten,Rübenmotte,Rübenfliege,Blatt-fressendeKäferarten,Nematoden,Schnecken.Virenz.B.Vergilbungsviren LeguminosenTierischeSchädlingez.B.Blattläuse,Erbsenwickler,Erbsengallmücke GartenbauGartenbaulicheKulturen (hiergemüse,heil-undgewürzpflanzen,zierpflanzen)werdenalljährlichvonzahlreichen Schadorganismenaufgesucht.EinAufführenallerbedeutsamenSchadorganismenistinAnbetrachtderVielzahlvon KulturenbeiGemüse (ca.50),heil-undgewürzpflanzen (ca.100)undzierpflanzen (ca.600)andieserstellenicht zielführend.zurveranschaulichungsindeinigebeispiele genannt GemüsekulturenPilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.FalscheundEchteMehltaupilze,Rostpilze,Phytophthora.TierischeSchädlinge z.b.kleinekohlfliege,mehligekohlblattlaus,kohlmottenschildlaus sowie versch. Schadschmetterlinge ZierpflanzenPilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.FalscheundEchteMehltaupilze,Rostpilze,Phytophthora-undFusarium-Arten,verschiedeneBlattfleckenerreger.TierischeSchädlingez.B. Blattläuse,WeißeFliege,Spinnmilben,Thripse,Minierfliegen, Raupen BaumschulwarePilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.Chamaecyparislawsoniana,Ellwoodii,Phytophthoraspp. (meistp.cinnamomi)bei deranzuchtvonfagussylvatica,phytophthoraspp. (meist P.cactorum)sowiebeiderAussaatnahezuallerGehölzarten Phytophthora-,Pythium-,Rhizoctonia-undFusarium-Arten

Drucksache 16/7277 4 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode KulturSchadorganismen (beispielhafte Nennungen) Kern-, Steinund Beerenobst brand,monilia,rost,graufäuleanbeerenobst,schrot- Pilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.Schorf,Mehltau,Feuerschusskrankheit.TierischeSchädlingez.B.Blattläuse, Frostspanner,mehrereRüsselkäfer-undSägewespenarten, Schmetterlingsraupen,Birnenblattsauger,Apfel-undweitereWicklerarten,Kirschfruchtfliege,Erdbeermilben,Gallmilben, Himbeerkäfer. Viren und Phytoplasmen WeinPilzkrankheiten/Bakteriosenz.B.Echter (Uncinulanecator) undfalschermehltau (Plasmoporaviticola),Schwarzfäule (Guignardiabidwellii),Graufäule (Botrytiscinerea),Roter Brenner (Pseudopeziculatracheiphila),Schwarzfleckenkrankheit (Phomopsisviticola).TierischeSchädlingez.B. Traubenwickler (LobesiabotranaundEupoeciliaambiguella),Springwurm (Sparganothispilleriana),Rhombenspanner (Peribatodesrhomboidaria),Milben,Schild-und Schmierläuse. Viren ZurgutenfachlichenPraxisgehört,dassdieGrundsätzedesintegriertenPflanzenschutzesberücksichtigtwerden.SchadorganismensollenmitdenverfügbarenVerfahrengleichermaßenökonomischundfürdieUmweltvertretbarin möglichstgutabgestimmterweiseunterderwirtschaftlichenschadschwellegehalten werden. VondeninAnhangIAIIundAnhangIIAIIzurRichtlinie2000/29/EGdes Ratesvom8.Mai2000überMaßnahmenzumSchutzderGemeinschaftgegen dieeinschleppungundausbreitungvonschadorganismenderpflanzenund PflanzenerzeugnisseaufgeführtenSchadorganismenkommenfolgendesogenannte Quarantäneschadorganismen in der Bundesrepublik Deutschland vor: AnhangIAII (SchadorganismenmitunbeschränktemQuarantänestatus): SchadorganismusTrivialname weit verbreitet Globodera rostochiensisgoldener Kartoffelnematode begrenzt verbreitet Globodera pallidaweißer Kartoffelnematode Spodoptera littoralisafrikanische Baumwolleule Ditylenchus destructorälchenkrätze Clavibacter michiganensis Bakterielle Ringfäule ssp.sepedonicus der Kartoffel Ralstonia solanacearum Schleimkrankheit der Kartoffel Synchytrium endobioticumkartoffelkrebs Apple proliferation phytoplasma Triebsucht des Apfels Apricot chlorotic leafroll Chlorotische Blattrollkrankheit phytoplsma der Aprikose Pear decline phytoplasmabirnenverfall selten Heliothis armigeraaltweltlicher Baumwollkapselwurm Meloidogyne chitwoodicolumbia-wurzelgallennematode Opogona saccharibananentriebbohrer DerWestlicheMaiswurzelbohrer (AnhangIAI)istinderBundesrepublik Deutschland erstmalig im Jahr 2007 aufgetreten.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 5 Drucksache 16/7277 Anhang II A II (Schadorganismen mit beschränktem Quarantänestatus): SchadorganismusTrivialnameKultur weit verbreitet Daktulosphaira ReblausWeinbau vitifoliae Ditylenchus dipsacistengelälchenverschiedene GemüseundZierpflanzenkulturen Erwinia amylovorafeuerbrandkernobst Puccinia horianaweißer Chrysanthemenrost Dendranthema Verticillium alboatrumverticillium-welkehopfen Verticillium dahliaeverticillium-welkehopfen Plum pox virusscharkakrankheitsteinobst Tomato spotted wilt virus Bronzefleckenkrankheit Verschiedene GemüseundZierpflanzenkulturen begrenzt verbreitet Ditylenchus dipsacistengelälchenverschiedene Zwiebelgewächse Liriomyza huidobrensisblattaderminierfliegschiedene Schnittblumen und ver- Gemüsearten Liriomyza trifoliifloridaminierfliege Schnittblumen und verschiedene Gemüsearten Clavibacter michiganensisssp.michiganensis Bakterienwelke Tomate der Tomate Pseudomonas syringae pv. Persicae Verschiedene Prunus- Arten ColletotrichumacutatumAnthraknose-Fruchtfäule Erdbeeren Cryphonectria parasiticarindenkrebs der Kastanie Kastanie Didymella ligulicolaascochyta-krankheit Dendranthema Phytophthora fragariae Rote Wurzelfäule Erdbeere var. Fragariae der Erdbeere Plasmopara halstediifalscher Mehltau Sonnenblumensamen an Sonnenblume Mycosphaerella pini Dothistroma- Kiefer (syn.: Scirrhia pini) Nadelbräune Arabis mosaic virusarabis-mosaik- Erdbeere, Himbeere, Virus Brombeere Chrysanthemum Chrysanthemenstauche Dendranthema stunt viroid Grapevine flavescence Weinbau dorée Raspberry ringspot Blattkräuselung Erdbeere virus der Himbeere Strawberry latent ringspot virus Latentes Ringflecken-Virus Erdbeere

Drucksache 16/7277 6 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode Nach 34Abs.2desPflanzenschutzgesetzessinddieamtlichenPflanzenschutzdienstederLänderfürdieÜberwachungderPflanzenbeständesowieder VorrätevonPflanzenundPflanzenerzeugnissenaufdasAuftretenvonSchador- SchadorganismusTrivialnameKultur selten Clavibacter michiganensis Bakterielle Welke Samen von Luzerne ssp. insidiosus der Luzerne Xanthomonascampestris Bakterieller Bohnenbrand Bohnensamen pv. phaseoli Xanthomonascampestris Bakterielle Fleckenkrankheit Prunus pv. pruni Xanthomonascampestris Fleckenkrankheit Tomate pv. vesicatoria der Tomate Phialophora cinerescenswelkekrankheit Nelken der Edelnelke Strawberry crinkle viruskräuselkrankheit Erdbeere der Erdbeere Strawberry mild yellow edge virus Blattrandvergilbung der Erdbeere Erdbeere DieNotwendigkeitvonBekämpfungsmaßnahmenergibtsichbeidiesenSchadorganismenschonausihrerEinstufungalsQuarantäneschadorganismusundden entsprechendenvorschriftennachderrichtlinie2000/29/egzurverhinderung ihrerausbreitungindereu.oftsinddieseschadorganismenabernichtodernur schwerdirektmitpflanzenschutzmittelnbekämpfbar,wasaucheingrundfür den Quarantänestatus und die Quarantänemaßnahme ist. 2.FürwelcheSchadorganismenbestehtinwelchenBundesländerneineflächendeckendeÜberwachung,undvonwemwirdsieindeneinzelnenBundesländernjeweilsdurchgeführt,wowirddasDatenmaterialzusammengeführt? EineflächendeckendeÜberwachungbestehtfürSchadorganismen,diegemäß derrichtlinie2000/29/eg 1 pflanzengesundheitlichenregelungenunterliegen. FüreinigedieserSchadorganismengeltenweiterführendeEU-weitharmonisierteVorschriftenimRahmenvonBekämpfungsrichtliniendesRatesoder EntscheidungenderEuropäischenKommission,dieaußerMaßnahmenzurBekämpfungundzurVerhinderungihrerVerbreitungregelmäßigeErhebungen zumvorkommenundzurberichterstattungumfassen.dieseschadorganismen sindz.b.kartoffelzystennematoden (Globoderapallida,Globoderarostochiensis),Kartoffelkrebs (Synchytriumendobioticum),Schleimkrankheitder Kartoffel (Ralstoniasolanacearum),BakterielleRingfäulederKartoffel (Clavibactermichiganensisssp.sepedonicus),Pepinomosaicvirus,Kiefernholznematode (Bursaphelenchusxylophilus),VerursacherdesTriebsterbensan RhododendronunddesEichensterbens (Phytophthoraramorum),Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabroticavirgiferavirgifera),Kartoffelspindelknollenkrankheit (Potatospindletuberviroid),Palmrüssler (Rhynchophorusferrugineus),Japanische Esskastanien-Gallwespe (Dryocosmus kuriphilus). 1Richtlinie2000/29/EGdesRatesvom8.Mai2000überMaßnahmenzumSchutzderGemeinschaftgegendieEinschleppungundAusbreitungvonSchadorganismenderPflanzenundPflanzenerzeugnisse (ABL. EG Nr. L 169 S. 1) in der jeweils gültigen Fassung

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 7 Drucksache 16/7277 ganismenundfürdieberichterstattungüberdasauftretenundderenverbreitung zuständig. WeitereSchadorganismenwerdeninAbhängigkeitihrerregionalenundwirtschaftlichenBedeutungfürdieLandwirtschaftunddenGartenbauinderjeweiligenAnbauregiondurchdieamtlichenPflanzenschutzdiensteinunterschiedlicherräumlicherundzeitlicherDichteüberwachtunddieDaten zusammengeführt.dieergebnissedieserüberwachungenwerdenvonden PflanzenschutzdienstenausgewertetundfließenindieregionalenWarndiensthinweiseundBekämpfungshinweiseoderineinigenLändernz.B.indasinternetgestützteInformationssystemISIPfürdielandwirtschaftlicheodergartenbauliche Praxis ein. DasAuftretendersogenanntenQuarantäneschadorganismenoderdasAuftreten vonneuenschadorganismenistgemäßderallgemeinenverwaltungsvorschrift übermitteilungen,angabenunderhebungenzuschadorganismenderpflanzen undpflanzenerzeugnissevom31.januar2007vondenzuständigenbehörden derländerandiebiologischebundesanstaltfürland-undforstwirtschaft (BBA)zuberichten.DasDatenmaterialwirdinderBBAzusammengeführtund dientalsbasisfürmitteilungenandieeuropäischekommissionundfürweitere fachliche Bewertungen. 3.WelcheSchadenshöhedurchQualitätsminderungoderErnteausfallhaben dieeinzelnenschadorganismenindenammeistenvombefallbetroffenen Bundesländern jeweils in den vergangenen fünf Jahren verursacht? DasAuftreten,dieVerbreitungunddieaktuellePopulationsdichtevonSchadorganismenwirdvoneinerVielzahlvonFaktorenwiez.B.Region,Klima,Witterung,Anbaubedingungen,SorteundPflanzenschutzmaßnahmeneinzelnund inkombinationbeeinflusst.daherdominierenindenverschiedenenjahrendie jeweilsbegünstigtenschadorganismen.diehierausresultierendeschadenshöhe beikulturpflanzendurchqualitätsminderungundernteausfallistdaherauch regionalunterschiedlich.imgegensatzzumletztenjahrspieltebeispielsweise derrapsglanzkäferindieservegetationsperiodekeinerolle,ingetreidewaren indiesemjahrinsbesonderevirosenundbraunrostvonbedeutung,ebensowie derfeuerbrandinobstgehölzen,imletztenjahrverursachtedermaiszünsler regional größere Schäden. UmfassendeStudienzualleninderBundesrepublikDeutschlandauftretenden Schadorganismenliegennichtvor.JenachJahr,Witterung,Region,Anbaubedingungen,KulturundSchadorganismusvariierendieErnte-undQualitätsverlusteundkönneninbesonderenBefallsituationeninEinzelfällenbiszu100Prozentbetragen.FürdifferenzierteBewertungenundQuantifizierungenkönnen ExaktversucheAuskunftgeben,dieimRahmendesVersuchswesensdurchgeführtwerdenundderenErgebnissedenjeweiligenVersuchsberichtenderPflanzenschutzdienste der Länder zu entnehmen sind. BeiDurchführunggeeigneterPflanzenschutzmaßnahmeneinschließlichanbautechnischerVerfahrenundgezielterundsachgerechterAnwendungvonPflanzenschutzmittelnkönnendieSchadenshöhen,weitgehendunabhängigvom Schadorganismus, meist deutlich auf unter 5 Prozent vermindert werden. InSituationen,indenenSchaderregerResistenzengegenPflanzenschutzmittel aufweisen,könnenimeinzelfallauchertragsausfällevonüber50prozentauftreten.dieswarz.b.imjahr2006derfall,indemeinteilderrapsglanzkäferpopulationenpyrethroidresistenzaufwiesundregionalinsbesondereinbaden- Württemberg,Nordrhein-WestfalenundBrandenburggroßeSchädendurchbis zu50bis100prozentschotenminderungverursachte.beiquarantäneschadorganismen,dienichtodernurschwerzubekämpfensind,sindnichtnurdie

Drucksache 16/7277 8 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode direktenschädenrelevant,sondernauchschädenzuberücksichtigen,diedurch nichtodernichtrechtzeitigvorsorglichgetroffenegegenmaßnahmenzurvermeidungdereinschleppungundausbreitungentstehen.einervombundesministeriumfürernährung,landwirtschaftundverbraucherschutz (BMELV)in AuftraggegebenenStudiezurNutzen-Kosten-Untersuchung Auswirkungender EG-BinnenmarktregelungenimBereichPflanzengesundheit 2 zufolge,ergaben sichschädenvonbiszu100mio.euro/jahr.nachmitteilungderbbaergaben AbschätzungenindenUSAimJahr 2001ca.120Mrd.US-Dollar/JahrSchaden durchinvasiveschadorganismeneinschließlichpflanzen,dieschadorganismen sind. 4.Wie,undaufwelcheWeisewerdendiegesammeltenInformationenüber dasauftretenunddieverbreitungvonschadorganismenandielandwirte weitergeleitet? InformationenüberdasAuftretenunddieVerbreitungvonSchadorganismen werdendenlandwirtenundgärtnerndurchdieamtlichenpflanzenschutzdienstederländerimrahmenderpflanzenschutzberatung,alstelefonische Auskunft,Fax,schriftlicheHinweise,E-Mail,inpersönlichenBeratungsgesprächenundbeiBetriebskontrollenodermittelsInternet (z.b.übereigene HomepageundüberdasInternetportalISIP InformationssystemIntegrierter Pflanzenschutz OnlineberatungderLandwirtschaftskammernundPflanzenschutzdienstederBundesländer)unddesregelmäßigenWarndienstesübermittelt. DesWeiterenwerdenzeitnahaktuelleInformationeninFachzeitschriften, MerkblätternundinRundfunkundPresseveröffentlicht.DarüberhinauswerdenFachvortrags-undSchulungsveranstaltungenangebotenundjährlicheVersuchsberichte veröffentlicht. 5.InwelchenBundesländernistderMaiszünslerindiesemJahraufgetreten, und wie hat sich sein Befallsgebiet gegenüber den Vorjahren entwickelt? DerMaiszünsleristbereitsseitlangemindensüddeutschenBundesländernund inbrandenburg (Oderbruch)vorhanden.SeineVerbreitungschiebtsichvondort hernachnordenbzw.vonbrandenburgausnachnordenundwesten.eristin denletztenbeidenjahrenvonostenbisnachniedersachsenundinnordrhein- WestfalenvonSüdenbisetwazurRuhrvorgedrungen.InMecklenburg-VorpommernundBayernwurdeflächendeckenderBefallfestgestellt.InNiedersachsentratderMaiszünslererstmalsimJahr2006inTeilregionenvereinzelt auf,witterungsbedingterfolgte2007keinewesentlicheausbreitung.innordrhein-westfalentratimjahr2007aufeinzelflächenstarkerbefallauf,inanderenregionenbetrugderbefallunter10prozent.alseinzigesflächenlandgilt derzeit Schleswig-Holstein noch als befallsfrei. 6.TeiltdieBundesregierungdieEinschätzung,dasseineflächendeckende ÜberwachungindenvomMaiszünslerbefallamstärkstenbetroffenenBun- desländernangestrebtwerdensollte,umlandwirtehinsichtlichdesbt- MaisanbausberatenzukönnenunduminsolchenGebietendenpfluglosen Maisanbau zu vermeiden, und wenn nein, warum nicht? IndenvomMaiszünslerflächendeckendbefallenenBundesländernerfolgtbe- reitseineflächendeckendeüberwachung.imübrigensinddieüberwachungs- 2SchriftenreihedesBundesministeriumsfürErnährung,LandwirtschaftundForsten,Angewandte Wissenschaft, Heft 456

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 9 Drucksache 16/7277 aktivitätenderländerandenbefallsgebietenausgerichtet.deranbauvon Bt-MaisstellteineOptionvonmehrerendar,dieindasintegrierteSystemder Maiszünslerbekämpfungeinbezogenwerdenkönnte.Aufgrundfehlender gesellschaftlicherakzeptanz,vomhandelvertraglicheingefordertegvo (gentechnischveränderteorganismen)-freiheitbeikörnermaisfürdielebensmittelerzeugungunddesdarausresultierendenerschwertenabsatzesgiltfürdie Landwirte der Anbau derzeit häufig nicht als das Mittel der Wahl. DieBeratungderamtlichenPflanzenschutzdienstederLänderzurBekämpfung desmaiszünslersumfasstauchpflanzenbaulichemaßnahmen,diesichanden jeweiligenstandortbedingungenunddemmaiszünslerauftretenausrichten.von pflugloserbodenbearbeitungwirdinverbindungmitstarkemmaiszünslerauftreten abgeraten. 7.ErwägtdieBundesregierungdieFörderungderpfluglosenBodenbearbeitungeinzustellen,umeinweiteresAusbreitendesMaiszünslerseinzudämmen? ImRahmender GrundsätzefürdieFörderungeinermarkt-undstandortangepasstenLandbewirtschaftung dergemeinschaftsaufgabe Verbesserungder AgrarstrukturunddesKüstenschutzes (GAK)fördernBundundeinigeLänder dieanwendungvonmulch-oderdirektsaatodermulchpflanzverfahren.mit diesermaßnahmesindvielfältigepositiveauswirkungenaufdieumweltverbunden.diemaßnahmealleinunterdemgesichtspunktdereindämmungder Maiszünslerausbreitungzubetrachten,wäredaherzukurzgegriffen.DieBundesregierung plant nicht, diese Maßnahme einzustellen. DieWahlderBodenbearbeitungobliegtdemLandwirtundorientiertsichanden jeweiligenstandortbedingungenundackerbaulichengegebenheiten.dienicht wendendebodenbearbeitunghatstandortbezogenunbestrittenauchackerbauliche,ökologischeundökonomischevorteile.siekommtzudemdortzuranwendung,woz.b.ausgründendeserosionsschutzesodersteinigenbzw.flachgründigenbödenkeinepflugfurchemöglichodernachrechtlichenvorgaben (z. B. Wasserschutzgebiete) nicht zulässig ist. 8.InwelchenRegionenDeutschlandswurdebisherderwestlicheMaiswurzelbohrerbeobachtet,inwelcherZahlundwelcheMaßnahmenwurdenergriffen, um seine weitere Ausbreitung zu verhindern? DieBundesländerführenseit1997einMonitoringmitSexuallockstofffallen (Pheromonfallen)zurFrüherkennungdesSchädlingsdurch.DerWestliche Maiswurzelbohrerwurde2007erstmalsinderBundesrepublikDeutschlandin Baden-WürttembergundBayernfestgestellt.InBaden-Württembergwurdenim OrtenaukreissechsKäferundimBodenseekreisinsgesamt346Käfergefangen. InBayernwurdeeinKäferunmittelbaramFlugplatzMünchensowiejeweilsein KäferanzweiStandortenimRottalundinsgesamt236KäferinderNähevon Passau gefangen. UmdieweitereAusbreitungdesKäferszuverhindern,habendiebeidenLänder entsprechenddergeltendeneg-entscheidung2003/766/egderkommission übersofortmaßnahmenzurverhinderungderausbreitungdesschadorganismus DiabroticavirgiferavirgiferaLeContedienotwendigenBekämpfungsmaßnahmeneingeleitet,umdieFundorteeineBefallszone (1kmUmkreis)undeine Sicherheitszone (5 km Umkreis) abgegrenzt und das Monitoring intensiviert.

Drucksache 16/7277 10 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode DieerforderlichenMaßnahmensindindernationalen LeitliniezurDurchführungvonamtlichenMaßnahmengegenDiabroticavirgiferavirgiferaLe Conte 3 dargelegtunderläutert.dieinitiativezurerstellungdernationalen LeitliniegehtaufdenBeschlussderAgrarministerkonferenzdesBundesund derländeram26.september2003zurück,einenationalestrategiezurbekämpfungdeswestlichenmaiswurzelbohrersvombundesministeriumfür Ernährung,LandwirtschaftundVerbraucherschutz (BMELV)gemeinsammit denländernzuentwickeln.dieleitlinie,diesichandenaktuelleneu-rechtlichenvorgabenorientiert,istkernstückdieserstrategieundwurdedurchdie BBA gemeinsam mit den Ländern erarbeitet. Die Ausrottungsmaßnahmen in der Befallszone beinhalten: einebekämpfungderkäfermitinsektiziden (mindestensimbefallsjahr,bei Maisanbau auch im Folgejahr), eine zeitlich befristete Erntebeschränkung, diereinigungvonaufmaisfelderngenutztenlandwirtschaftlichenmaschinen vor Verlassen der Befallszone, einverbringungsverbotvonfrischenmaispflanzen (VerwertunginderBefallszone möglich), ein Verbringungsverbot von Erde von Maisfeldern aus der Befallszone, einezweijährigeanbaupausefürmaisbezogenaufdiegesamtezoneoder alternativeinevorgeschriebenedreijährigefruchtfolgebezogenaufdieeinzelschlägeunterberücksichtigungdervorkulturenindenzweijahrenzuvor und die Bekämpfung eines möglichen Maisdurchwuchses. In der Sicherheitszone ist Folgendes vorgeschrieben: eine zweijährige Fruchtfolge oder ein Einsatz von Insektiziden gegen die Käfer im Befalls- und Folgejahr. DieMaßnahmeninbeidenZonenwerdenvoneinemintensivenMonitoring begleitet.dieausrottungsmaßnahmenwerdenimbefallsjahrunddenbeiden Folgejahrendurchgeführtundsindabgeschlossen,wennkeineweiterenKäferin den Folgejahren gefangen werden. 9.InwelcherWeiseistderMaiswurzelbohrerinandereneuropäischenLändernwiebeispielsweisederSchweiz,indenenderMaiszünslerseitJahren auftritt,bekämpftworden,undlassensichdiedortangewandtenmethoden nach Einschätzung der Bundesregierung auch in Deutschland anwenden? Eswirddavonausgegangen,dassnacheinemVergleichderMaßnahmenineuropäischenLändern,indenenzuvorderWestlicheMaiswurzelbohrerundnicht der Maiszünsler aufgetreten ist, gefragt ist. DieAusrottungsmaßnahmeninanderenEU-Mitgliedstaaten,indiederSchadorganismuseingeschlepptwurde,sindentsprechendderEntscheidung2003/ 766/EGderKommissionkonformdurchgeführtworden.IneinigenGebieten vonmitgliedstaaten,indenenderwestlichemaiswurzelbohrerschonseitjahren auftrittundeinetilgungdesschadorganismusnichtmehrmöglichist,gelten EingrenzungsmaßnahmengemäßderÄnderungderEntscheidung2006/564/EG derkommission.diedortvorgesehenenmaßnahmengeltenfürdiebundes- 3 Bundesanzeiger v. 6. August 2004 S. 17473

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 11 Drucksache 16/7277 republikdeutschlandnicht,daessichinderbundesrepublikdeutschlandum einerstauftretenhandelt,zudessentilgungdiemaßnahmengemäßderentscheidung 2003/766/EG angewendet werden müssen. DieSchweizunterliegtdiesenRegelungennicht.InderSchweizistnachEinschleppungindenzweiFolgejahrenverboten,MaisineinemUmkreisvon 10kmanzubauen.DieseBekämpfungsstrategie,ergänztdurchBegleitmaßnahmenimUmkreisvon5kmumeinenFangpunktherum,hatzumZiel,erste Einschleppungenauszurotten.InderSchweizpraktizierteAusrottungsmaßnahmenhabendazugeführt,dassalleEinschleppungenindenletztenJahrengetilgt werden konnten. DieSchweizhatetwa62000haMais,vondenenetwa4400ha (ca.7prozent) zudenrisikogebietengerechnetwerdenkönnen,indenenmithoherwahrscheinlichkeitmaisnachmaisangebautwird.diesesistmitdeutschenanbauverhältnissennichtzuvergleichen,dainderbundesrepublikdeutschlandetwa1,8mio. hamaisangebautwerden,vondenenetwa350000ha (ca.20prozent)zuden Risikogebietengerechnetwerdenmüssen.DerzunehmendeBauvonBiogasanlagenindenletztenJahren,diehäufigauchmitMaisbetriebenwerdenundaus KostengründeneinenkonzentriertenAnbauvonMaisumdieAnlagenachsich ziehen,isthierbeinochunberücksichtigt.dennochistdiefruchtfolgeauchkernelementderdeutschenleitlinie,dasiezudenwirksamstenausrottungsmaßnahmenzählt.ergänztwirdsielediglichdurchobligatorischeinsektizidapplikationenimbefallsjahrinderbefallszone (VerhinderungderAusbreitungder Käfer) und optionale Insektizidanwendungen in der Sicherheitszone. 10.WieschätztdieBundesregierungdieChanceein,dieweitereAusbreitung desmaiswurzelbohrerszuunterbinden,undmitwelchenmethodensoll dies erreicht werden? DieChancen,eineEtablierunginbisherbefallsfreienGebietenunddamiteine großräumigeausbreitunginwesteuropaindennächstenjahrenzuunterbinden, werdenalsguteingeschätzt.vondenbisherigen14einschleppungeninwesteuropa (VereinigtesKönigreich,Niederlande,Belgien,Frankreich,Schweiz)vor 2007konntenallebisaufeinenFallgetilgtwerden.ImletzterenFallwurdendie Maßnahmennichtvollständigkonsequentdurchgeführt;esbestehendaherbei konsequenteranwendunggutechancenauchdiesenbefallsherdzutilgen.zur AnwendungkamenindenEU-MitgliedstaatendieinderAntwortzuFrage8angeführten Maßnahmen. 11.BeabsichtigtdieBundesregierungdenMaiswurzelbohrerinvomBefall amstärkstenbedrohtengebietennachdemvorbildderschweiz (FAZ 2.Oktober2007)durcheinenVerzichtaufdenAnbauvonMaiszubekämpfen, und wenn nein, warum nicht? Anbaupausen (einmalmaisindreijahren)bzw.einzweijährigesanbauverbot vonmaisinderbefallszonesindbestandteilderdeutschenleitliniezurausrottungimfalleeinereinschleppunginderbundesrepublikdeutschland.fürdie SicherheitszoneistdieFruchtfolgealsOptionvorgegeben.Diesentsprichtden gemeinschaftlich harmonisierten Regelungen. DiegenerelleUmstellungdesintensivenMaisanbausaufeineFruchtfolgemit AnbaupausennachdemVorbildderSchweizistkurz-undmittelfristigvermutlichnichtmöglich.IneinigenRegionenistderMaisanbauökonomischnurmit sehrhohemfinanziellenaufwanddurchanderekulturenersetzbar.diesgilt u.a.fürbiogasanlagen,wohoheinvestitionengetätigtwurdenundlangevertragsbindungenmitdenlandwirtenbestehen.imrheingrabenoderimüber-

Drucksache 16/7277 12 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode schwemmungsgebietderrottwirddurchmaiseindeutlichermehrertragz.b. gegenüberweizenerzielt.zudembefindensichimrheingrabeninbaden- Württembergtraditionsreiche,anerkannteMaissaatzuchtbetriebe,diehoheInvestitionen getätigt haben und vertraglich gebunden sind. ImÜbrigenordnetnichtdieBundesregierung,sonderndieLänderdiekonkreten Maßnamenan,wasdieWahlzwischenFruchtfolgeoderPflanzenschutzmittelorientierter Strategie einschließt. 12.SetztsichdieBundesregierungfürdieZulassungvonBt-Maissortenfür denanbauineuropaein,diegegendenmaiswurzelbohrerresistentsind unddiesichindenusabereitsbewährthaben,undwennnein,warum nicht? GegenwärtigistinderEUkeineMaissortemiteinergentechnischeingefügten ResistenzgegendenWestlichenMaiswurzelbohrer (Bt-Maissorte)zumAnbau zugelassen. DieBundesregierungwendetaufjedenAntragaufZulassungdesInverkehrbringenseinesgentechnischverändertenOrganismusdieinderVerordnung (EG)Nr.1829/2003übergenetischveränderteLebensmittelundFuttermittel,in derrichtlinie2001/18/egüberdieabsichtlichefreisetzunggenetischveränderterorganismenindieumwelt,imeg-gentechnik-durchführungsgesetz (EGGenTDurchfG)sowieimGentechnikgesetzvorgeseheneEinzelfallprüfung anundmachtihrepositionierungvomergebnisdieserprüfungabhängig.im RahmendieserPrüfungwerdendieAuswirkungenvonBt-Maislinien,diegegen denmaiswurzelbohrerresistentsind,aufdieumweltunddiemenschlichegesundheit beurteilt. AuchdiekonventionellePflanzenzüchtungsuchtnachLösungen.Abca.2010 wirdfürdiebundesrepublikdeutschlandmiterstenkonventionellgezüchteten MaishybridenmithoherMaiswurzelbohrerresistenzgerechnet.Esistdavonauszugehen,dasssolcheSortendieVorteileeineroptimalenAnpassunganhiesige klimatischebedingungenundeineraufmehrerengenenberuhendenunddamit stabilen Maiswurzelbohrerresistenz in sich vereinen werden. 13.AufwievielHektarinwelchenBundesländernwurdeninDeutschlandin denletztenfünfjahrenspeisekartoffelnundaufwievielhektarstärkekartoffelnangebaut,undwiegroßwarderanteilderanbauflächederauf GrunddesBefallsmitderKrautfäule (Phytophthorainfestans)mitPflanzenschutzmittelnbehandeltwerdenmusste,wiegroßwarendieErtragsverluste? InderBundesrepublikDeutschlandwurdenimDurchschnittderletztenfünf Jahreauf111720haSpeisekartoffelnundauf92320haStärkekartoffelnangebaut (Quelle:StatistischesBundesamt,BundesverbandDeutscherStärkekartoffelerzeuger e.v.). Anbauflächen Speisekartoffeln (zum Direktverzehr ohne Be- und Verarbeitung) (in 1000 ha) Land20032004200520062007 Baden-Württemberg5,85,55,65,94,9 Bayern22,222,020,320,320,3 Berlin Brandenburg3,03,32,52,82,9

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 13 Drucksache 16/7277 Land20032004200520062007 Bremen Hamburg Hessen4,34,83,94,14,3 Mecklenburg-Vorpommern1,72,01,91,82,0 Niedersachsen34,938,234,132,734,8 Nordrhein-Westfalen16,618,215,816,216,2 Rheinland-Pfalz8,38,57,98,07,8 Saarland0,20,20,10,10,1 Sachsen5,75,75,75,86,6 Sachsen-Anhalt4,54,64,55,15,3 Schleswig-Holstein3,84,03,53,53,9 Thüringen1,92,11,81,71,8 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2007 AngabenzumAnbauvonStärkekartoffelnliegennichtnachLänderndifferenziertvor.EntsprechendeAngabenliegennurzumAnbauvonIndustriekartoffeln,diederHerstellungvonStärke,AlkoholundErnährungsproduktendienen, vor und sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Für die Herstellung von Stärke, Alkohol und Ernährungsprodukten (in 1000 ha) Land20032004200520062007 v Baden-Württemberg1,00,80,80,60,5 Bayern29,429,828,128,626,8 Brandenburg8,49,89,18,58,4 Hessen0,80,80,60,70,7 Mecklenburg-Vorpommern14,615,513,814,812,8 Niedersachsen91,089,089,986,189,2 Nordrhein-Westfalen14,215,513,214,315,3 Rheinland-Pfalz0,50,40,50,40,6 Saarland 0,10,1 Sachsen2,32,41,71,51,4 Sachsen-Anhalt9,69,28,87,97,0 Schleswig-Holstein2,02,32,12,01,9 Thüringen0,70,80,70,70,7 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2007 Eskanndavonausgegangenwerden,dassca.90bis100ProzentderKartoffelanbauflächemitPflanzenschutzmittelnbehandeltwerden.DieKraut-undKnollenfäulederKartoffelmussvorbeugendbehandeltwerden.UmdieBekämpfung derkrankheiteffektivzugestalten,kommenprognosemodellezumeinsatz.bei sachgerechtempflanzenschutzmitteleinsatzliegendieertragsverlusteimdurchschnittbei5prozent.sofernkeinegezieltefungizidanwendungerfolgt,mussinsbesondereinabhängigkeitvonderwitterungunddemdementsprechendenbefallsverlaufmitertragsdifferenzenvonca.30biszu60prozentgerechnetwerden.

Drucksache 16/7277 14 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 14.AufwievielHektarwurdenindenletztenfünfJahrenKartoffelnimÖkolandbauangebaut,wiegroßwardieBefallsratemitderKrautfäule,und welchebekämpfungsmaßnahmenstehenimökolandbauzurbekämpfung der Krautfäule zur Verfügung? DieBiokartoffelanbauflächeinderBundesrepublikDeutschlandbetrugim DurchschnittderletztenfünfJahre6560ha,Tendenzsteigend.DieAngabenfür die letzten fünf Jahre sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Kartoffelanbauflächen im Ökolandbau in Deutschland (in ha) 2001200220032004 2005 2006 geschätzt geschätzt Gesamt Anbauflächen580060006100650067007500 Mittelfrühe/späte Sorten davon Speisekartoffeln davon Industriekartoffeln 4700 1100 5440 560 5550 550 5920 580 5800 900 6700 800 Quelle: ZMP-Strukturdatenerhebung bei den Öko-Kontrollstellen DieKraut-undKnollenfäulederKartoffeltratinnahezuallenÖkokartoffelbeständenmitdeutlichunterschiedlicherIntensitätauf.NebenderSortenwahl stehenalsbekämpfungsmaßnahmedenökologischwirtschaftendenlandwirten einkupfermittelzurverfügung (CuprozinFlüssig)unddiversePflanzenstärkungsmittel,diefürdieKulturgelistetsind.ZudemwerdenprophylaktischeMaßnahmenwiedieAuswahlgesunderKnollengeringanfälligerSorten,Vorkeimen, Vernichten von Erstbefallsherden etc. zur Eindämmung des Befalls genutzt. 15.WiebewertetdieBundesregierungdenEinsatzvonKupferpräparatenzur Bekämpfung der Krautfäule aus ökologischer Sicht? DieAnwendungkupferhaltigerPflanzenschutzmittelistnachderEG-Öko-Verordnungnurerlaubt,wenndieNotwendigkeitvonderKontrollstelleoder-behördeanerkanntist.DieEG-Öko-VerordnungverfolgthinsichtlichderAufwandmengevonkupferhaltigenPflanzenschutzmittelneineMinimierungsstrategie.Die nachderverordnungzulässigenaufwandmengenwerdeninderpraxishäufig unterschritten. InderBundesrepublikDeutschlandzugelassenekupferhaltigePflanzenschutzmittelunterliegenzudemdenstrengenZulassungsvoraussetzungennachdem Pflanzenschutzrecht.SiedürfenindenzugelassenenAufwandmengengrundsätzlichsowohlimökologischenLandbaualsauchimkonventionellenAnbau angewandtwerden.eineabschließenderisikobewertungimrahmenderlaufendeneu-wirkstoffprüfungstehtnochaus;imnationalenzulassungsverfahren sindderzeitnochstudienzurweiterenverfeinerungderrisikobewertungnachgefordert worden. MitdemZiel,dieAnwendungkupferhaltigerPflanzenschutzmittelweiterzu reduzieren,fördertdiebundesregierungimrahmendesbundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) verschiedene Forschungsvorhaben. 16.WiebewertetdieBundesregierungdenAnbauvontransgenenKartoffelsorten, die gegen Phytophthora resistent sind? Einerassenunspezifische,dauerhafteResistenzgegenPhytophthorainfestans wäreimhinblickaufdiereduktiondeseinsatzesvonpflanzenschutzmittelnim KartoffelbaueinwesentlicherBeitragzumIntegriertenPflanzenschutz.Trans-

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 15 Drucksache 16/7277 genekartoffeln,diemitdemzieleinersolchenphytophthoraresistenzhergestelltwurden,befindensichzurzeitbeiprivatenzüchtungsunternehmeninder Prüfung.IndiesePflanzenwurdenlediglichzweiResistenzfaktorengegenPhytophthoraeingebracht;esistdaherinmehrjährigen (6bis8Jahre)Versuchenzu prüfen,inwieweitmitdenübertragenengeneneinerassenunspezifischeundsomit dauerhafte Resistenz erzielt werden kann. 17.WieweitistnachEinschätzungderBundesregierungdieZüchtungvon Kartoffelsorten,diegegendieKrautfäuleresistentsind,undteiltdieBundesregierungdieEinschätzung,dassdurchdenAnbausolcherSortender Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vermindert werden kann? 18.GibtesbereitsSortenmiteinerbesondersgeringenAnfälligkeitfürdie Krautfäule,undhatderEinsatzdieserSortensichnachEinschätzungder Bundesregierung bewährt? Die Fragen 17 und 18 werden gemeinsam beantwortet. GegenwärtigbesitztkeineinderBundesrepublikDeutschlandzugelasseneKartoffelsorteeinevollständigeResistenzgegendieKraut-undKnollenfäule.Der Großteil der Sorten liegt bei einem mittleren Resistenzniveau. PhytophthoraresistenteKartoffelsortenkönntenzueinerdeutlichenReduktion deranwendungvonpflanzenschutzmittelnführen,wennsieeinedauerhafte, polygene,rassenunspezifischeresistenzgegenüberdemerregeraufweisen. DieseEigenschaftmussdesWeiterenmitca.50anderenqualitäts-oderertragsbestimmendenMerkmalenkombiniertsowievonderSpätreife (alsinvielen FällenassoziierteEigenschaft)separiertwerden,umimdeutschenKartoffelbau praxisrelevant zu sein. InderBundesanstaltfürZüchtungsforschunganKulturpflanzenstehtderzeitauf konventionellemwegeerzeugteszuchtmaterial,welchesdiegenanntenforderungenannähernderfüllt,alskreuzungspartnerzurverfügung.damitisteine Basisgegeben,künftighorizontaleKrautfäuleresistenzinKartoffelsortenzu züchten. 19.AufwievielHektarundinwelchenBundesländernwurdeninDeutschlandindenletztenfünfJahreninGetreidekultureneinBefallmitdenverschiedenenPilzartenwieFusarium,Septoria,Pucciniaetc.beobachtet, und in welcher Höhe hat der Pilzbefall zu Ertragseinbußen geführt? 20.WiebewertetdieBundesregierungdiebestehendenMöglichkeitendurch SaatgutbeizungunddenEinsatzvonFungiziden,umdenPilzbefallzubeherrschen? Die Fragen 19 und 20 werden gemeinsam beantwortet. EineexakteAngabeüberdieBefallssituationmitdenverschiedenenPilzenund dasflächigeauftretenmitdendamitverbundenenauswirkungenfürallebundesländerkannnichtgegebenwerden.innahezuallengetreideschlägeninder BundesrepublikDeutschlandtratenPilzkrankheitenauf,dieinihremAusmaßin AbhängigkeitinsbesonderevondenWitterungsbedingungenaberauchvon acker-undpflanzenbaulichenmaßnahmen,dersortenwahletc.starkstreuten. DieJahresberichtederPflanzenschutzdienstederLänderzeigen,dassinden letztenjahrenfusariumsp.undseptoriatriticiregelmäßiginerhöhtemumfang aufgetretensind.weitereblattpathogenewiedrechsleratritici-repentisund DrechslerateresführtenaufgrundeinersichentwickelndenInsensitivitätderErregergegenüberFungizidenzuerheblichemBlattbefall.Rostkrankheitentraten in Getreide im Jahr 2007 mit großer Befallsstärke auf.

Drucksache 16/7277 16 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode BeisachgemäßerundoptimalerDurchführungvonPflanzenschutzmaßnahmen einschließlichderanwendungvonfungiziden,sinddieertragseinbußenauf unter5prozentzureduzieren.ohnepflanzenschutzistvonertragsdefizitenvon biszu50prozent (Durchschnittca.10bis15dt/ha)auszugehen.DieSaatgutbeizungstellteinesehreffektiveMaßnahmezurBekämpfungvonsamen-und bodenbürtigenkrankheitendar.ausökologischersichtistdiebeizungals nachhaltiganzusehen,dadurchdiegeringenaufwandmengenhohebekämpfungserfolgeerzieltwerdenundgleichzeitigeinesehrgeringebelastungder Umweltauftritt.TrotzSaatgutbeizungistzurBekämpfungertrags-undqualitätsbeeinträchtigenderSchadorganismendieDurchführungweitererchemischer Pflanzenschutzmaßnahmen (AnwendungvonBlattfungiziden)notwendig,die allerdingsimrahmeneinesresistenzmanagementkonzepteseingesetztwerden sollten.geradediegroßeanzahlmitdiversenwirkmechanismenzugelassener MittelgewährleistetdieSicherheitundträgtdazubei,unnötigeAnwendungen von Pflanzenschutzmitteln zu vermeiden. 21.InwelchemUmfangmussteindenletztenfünfJahrendieVerwertungvon GetreidealsNahrungs-oderFuttermittelausgeschlossenwerden,weildie Grenzwerte für Mykotoxine überschritten waren? ZuständigfürdieEinhaltungderlebensmittelrechtlichenVorgabensinddie Lebensmittelunternehmer.ImBMELVliegenkeineErkenntnissevor,welche GetreidemengenaufgrundvonbetrieblichenEigenkontrollennichtalsLebensmittel oder nicht als Futtermittel verwendet werden konnten. RegelmäßigwerdenimRahmenderamtlichenLebensmittelüberwachungGetreideaufMykotoxineuntersucht.EinezusammenfassendebundesweiteErmittlungdervondenLändernuntersuchtenGetreideprobenundderBeanstandungenaufgrundvonHöchstmengenüberschreitungenistnichtvorgesehenundwar inderzurverfügungstehendenzeitauchnichtmöglich.derumfangdesgetreides,deraufgrundvonmykotoxinüberschreitungenfürdieverwendungals Nahrungs-oderFuttermittelausgeschlossenwurde,wirdvondenLändernauf <1 Prozent geschätzt. FürbestimmteMykotoxineinGetreidealsFuttermittelhatdieEuropäische KommissionRichtwerteempfohlen.RechtlichgeregeltsindHöchstmengenfür AflatoxinB1.FürFuttergetreideliegenaufderBasisderJahresstatistikderamtlichenFuttermittelüberwachungdienachfolgendenErgebnissevonKontrolluntersuchungen vor (Tabelle). Anzahl Untersuchungen 2002 bis 2006 Überschreitungen (%) (5-jähriges Mittel gerundet) Aflatoxin41060,4 Zearaleon45130,6 Desoxynivalenol42410,2 Ochratoxin A22080,2 ZudemliegenUntersuchungenzurBelastungvonGetreidepartieninderBundesrepublikDeutschlandvor,diedurcheinMonitoringimRahmender BesonderenErnteermittlungdurchdieBundesforschungsanstaltfürErnährungund Lebensmittel (BFEL)inDetmoldvorgenommenwerden.Diemehrals250 AnalyseprobenjeKulturartzeigtenindenletzenJahreneineabnehmendeBelastungmitdenMykotoxinen (DeoxynivalenolundZearalenon).Unabhängig davongabesregionaleunterschiedeundzumteilhohebelastungen.diesebelastungentrateninsbesonderebeivorfruchtmais,pflugloserbodenbearbeitung, demanbauhochanfälligersortenundeinerfeucht-warmenwitterungzumzeitpunktdergetreideblüteauf.vondeneinzelnenkulturartenweisenroggenund

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 17 Drucksache 16/7277 WintergerstedieniedrigsteBelastungauf,dieteilweiseunterhalbderanalytischen Nachweisegrenze lag. 22.WiebewertetdieBundesregierungdieAnstrengungenzurZüchtungpilzresistenterGetreidesortenalseineMaßnahme,dieQualitätvonGetreide alsnahrungs-undfuttermittelzuverbessernunddeneinsatzvonfungiziden zu mindern? DieBundesregierungbegrüßtdieseAnstrengungen.DieResistenzzüchtungstellt einenbeitragzumökologischnachhaltigen,verbraucherfreundlichenundressourceneffizientenpflanzenschutzdar.sieminimiertdiemykotoxinbelastung, vermindertsonstigequalitätseinbußendurchpilzbefallundverringertdeneinsatzvonpflanzenschutzmittelnerheblich.zusätzlichzudenarbeitenzurresistenzzüchtungdurchdeutschepflanzenzüchterbetreibtdiebundesregierungim RahmenihrerRessortforschunganderBundesanstaltfürZüchtungsforschungan KulturpflanzeneigeneForschungzurResistenzzüchtungbeiGetreide,vorallem imhinblickauffusarienpilzezurverminderungdermykotoxinbelastung.darüberhinausfördertdiebundesregierungimrahmendesprogrammszurinnovationsförderunginnovativevorhabenzurerhöhungderwiderstandsfähigkeit vonkulturpflanzenmitdemziel,dieanwendungvonpflanzenschutzmittelnund damit verbundene Risiken zu reduzieren. 23.InwelchenBundesländernistbisherinDeutschlanddieBeifußblättrige Ambrosienachgewiesenworden,undinwelchenBundesländernwerden Maßnahmendurchgeführt,umihreweitereAusbreitungzuverhindern, und wie bewertet die Bundesregierung die Erfolgschancen? ZurErfassungundBekämpfungderBeifußblättrigenAmbrosiekoordiniertdie BBAeinnationalesAktionsprogrammunterBeteiligungverschiedenerAkteure, unteranderemdesbundesamtsfürnaturschutz (BfN).IndiesemRahmenhatdie BBAaucheineDatenbankzurSammlungvonFunddateneingerichtet,indiedie ErgebnissederMonitoringsindenLändernundandereFundeeinfließen.Die BeifußblättrigeAmbrosiewurdebereitsinallenBundesländernnachgewiesen, allerdingsindeutlichunterschiedlichemausmaß.währendimnorddeutschen RaumüberwiegendEinzelpflanzengefundenwurden,sindvoralleminBayern, Baden-WürttembergundBrandenburgauchgroße,etablierteBeständezuverzeichnen.DergenaueStandvonMonitoringundBekämpfungwirdimRahmen einesworkshopinderbbaendenovember2007ermitteltwerden.dasbfn hat2006einebundesweiteumfragezurverbreitungderartbeidenunteren Naturschutzbehördengemacht,wobeiaufdieProblematikundaufHandlungsoptionen aus Naturschutzsicht eingegangen wurde. DurchdasvonderBBAkoordinierteAktionsprogrammAmbrosiawurdenInformationenüberdieGefahrendurchdiePflanzeundüberdiemöglichenMaßnahmenbundesweitverbreitet.ImRahmendiesesAktionsprogrammswirdein interdisziplinäreransatzverfolgt.diederzeitigenaktivitätenderländerkonzentrierensichinersterlinieaufaufklärungsarbeitzuambrosiaartemisiifolia fürdiebreiteöffentlichkeit,sodassaucheinzelpflanzendurchprivatpersonen bekämpftwerdenkönnen (größerebeständeimöffentlichenbereichwurden vorwiegendamtlicherseitsbekämpft).inbayernwirdseit2007einressortübergreifendesaktionsprogrammzurbekämpfungderambrosiadurchgeführt.in vierländern (Baden-Württemberg,Nordrhein-Westfalen,HessenundBayern) istbereitseineinformationsbroschürezurbeifußblättrigenambrosieerstellt undzahlreichverteiltworden.inmecklenburg-vorpommern,hessenundbayernarbeiteninterdisziplinärearbeitsgruppen.dieerfolgschancenmüssendifferenziertgesehenwerden.inbundesländern,indenendieambrosienochnicht

Drucksache 16/7277 18 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode weitverbreitetist,bestehengutechancen,dasauftretenderpflanzezutilgen. BeigrößerenBestandsdichtenistvoraussichtlichnurnocheineEindämmung derausbreitungmöglich.wichtigfürguteerfolgschancenistdieverhinderung derweitereneinschleppungmitfuttermitteln (insbesonderevogelfutter).hier isteinmerkblattunterfederführungdesbundesamtesfürverbraucherschutz undlebensmittelsicherheitinvorbereitung.insgesamtistalsergebnisdes AktionsprogrammsmiteinereffektivenVorbeugungundmiteinerdeutlichen Reduzierung der Verbreitung der Pflanze zu rechnen. 24.WelchegesundheitlichenRisikenverursachtdieBeifußblättrigeAmbrosie,undwelchegesundheitlichenSchädensindbisherbeobachtetworden? DieAmbrosiekannaufgrundihreshochallergenenPollensAtemwegsallergien vonheuschnupfenbishinzumasthmahervorrufen.ineinzelfällenkannes durchberührungderpflanzeauchzuhautreaktionenkommen.nachaussage vonmedizinernnimmtdiezahlsensibilisierterpersonenzu,fürdiebundesrepublikdeutschlandliegenbishernochkeineveröffentlichtenerhebungenvor. ÜberdieZahlderErkrankungen,dieeindeutigaufSensibilisierungdurchdie Ambrosiezurückzuführensind,sindbisherzuwenigeDatenbekannt.InanderenEU-Mitgliedstaaten,wiez.B.Ungarn,FrankreichundItalien,indenendie AmbrosieschonlängerinhohenAbundanzenvorkommt,isteinhoherProzentsatzderBevölkerungallergischgegendiesePflanze.Bekanntist,dassMenschenmitbestimmterAllergiegegenPflanzenpollen,oftauchgegenüberPollen andererpflanzenartenreagieren.deshalbkannsichwegenderspätenblütevon AmbrosiaimAugustundSeptemberfürdiebetroffenenPersonendiePollensaison um etwa zwei Monate weiter verlängern. InGebietenmitgroßenAmbrosiavorkommen,wiez.B.ineinigenRegionenin FrankreichundItalien,leidenbiszu12ProzentderBevölkerunganAllergien, diemitambrosiapolleninverbindungstehen.fürdiebundesrepublikdeutschland liegen hierzu noch keine verlässlichen Daten vor. WiebeianderenInhalationsallergenen (insbesondereanderenpollen),können beibestehenderallergiegegenambrosiapollenauchkreuzreaktionenmit bestimmtennahrungsmittelnauftreten.genanntwerdenindiesemzusammenhangbananenundmelonen.nebendenallergischenreaktionendurchinhalationderpollenkannambrosiakontaktdermatitidenmitgeröteten,geschwollenenundjuckendenhautbereichenverursachen,welcheaufdieindenblättern enthaltenensesquiterpenezurückgeführtwerden,diealskontaktallergenebekannt sind. Grundsätzlichistzuerwarten,dassmitsteigenderZahlpotenterAllergeneauch die Sensibilisierungswahrscheinlichkeit für Allergene insgesamt steigt. 25.InwelcherHöhehatdieBeifußblättrigeAmbrosiebishernachEinschätzungderBundesregierunglandwirtschaftlicheErtragseinbussenverursacht? ImGegensatzzuUngarn,wodieBeifußblättrigeAmbrosiealsdasammeisten verbreiteteackerunkrautgiltundfrankreich,wosiedasammeisteninsonnenblumenauftretendeunkrautist,sindauswirkungenaufdielandwirtschaftin derbundesrepublikdeutschlandbishernochehergeringfügig;lediglichin BrandenburgsindderzeitbereitsgrößereProblemezuverzeichnen.Generellist dieambrosieimmaismitgeeignetenherbizidengutzubekämpfen.ingetreide istsieunproblematisch,wennimfrühjahreineausreichendebestandesdichte desgetreidesvorhandenist,dasiedannnichtkonkurrierenkann.inkartoffeln kanndieambrosiedurchmechanischebearbeitungderflächenbekämpftwer-

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 19 Drucksache 16/7277 den.insonnenblumen,lein,lupine,unteranderemdikotylenkulturpflanzen dagegengibteskeinegeeignetenherbizidebzw.geeignetenmaßnahmenzur BekämpfungderAmbrosie.EineAusbreitungindiesenKulturenistnichtauszuschließen.Bishersindnochkeinenennenswertenflächendeckendenlandwirtschaftlichen Einbußen festgestellt worden. 26.WiewurdebisherdasAktionsprogramm2007gegeneineweitereAusbreitungderAmbrosiaangenommen,undwiesollesfortgeführtwerden? DieResonanzaufdasAktionsprogrammistinderÖffentlichkeit,derVerwaltungundindenMediensehrgut,sowohlbezüglichderMeldungvonAmbrosiapflanzenundBeständenalsauchderWahrnehmungdesProblems.ImRahmen derverbraucherpolitischenkonferenz Allergien:Besserschützen.Wirksam vorbeugen desbmelvimseptember2007wurdedasaktionsprogrammausdrücklichvondenteilnehmernbegrüßt.essollweiterinabstimmungmiteiner bereits2005etabliertenundvonderbbakoordinierten InterdisziplinärenArbeitsgruppe Ambrosia umgesetzt werden. 27.GibtesnachEinschätzungderBundesregierungkonkreteAussichten,die Etablierung der Ambrosie in Deutschland zu verhindern? DieAmbrosieistbereitsinderBundesrepublikDeutschlandetabliert.DieErfolgschancenmüssendifferenziertgesehenwerden.InBundesländern,indenen dieambrosienochnichtweitverbreitetist,bestehengutechancenundgründe, dasauftretenderpflanzezutilgen.beigrößerenbestandsdichtenistvoraussichtlich nur noch eine Eindämmung der Ausbreitung möglich. 28.Istsichergestellt,dassdieweitereVerbreitungvonAmbrosiesamendurch das Vogelfutter unterbunden wird, und wenn nein, warum nicht? DieVerbreitungvonAmbrosiasamenüberVogelfutterfürdieWinterfütterung kanndurchmaßnahmenbeiderherstellungmaßgeblich,jedochnichtvollständigverhindertwerden.zurunterstützungderfuttermittelherstellersollengeeignetemaßnahmenineinemleitfadenzusammengestelltunderläutertwerden. DieserLeitfadenwirdgegenwärtigvoneinerExpertengruppeerarbeitet.ErgänzenddazuwirdÖffentlichkeitsarbeitbetrieben,umeineNachfragenachentsprechen hergestelltem Vogelfutter zu fördern. EinevollständigeVerhinderungderweiterenVerbreitungvonAmbrosiasamen durchvogelfutterlässtsichwegendeseuropäischenbinnenmarktesdereuvon der Bundesrepublik Deutschland aus allein nicht sicherstellen. 29.InwieweitwerdeninderRessortforschungdieMöglichkeitenuntersucht, mithilfevongentechnischverändertenpflanzendenpflanzenschutzmitteleinsatz zur Bekämpfung von Schadorganismen zu mindern? DieMinderungdesPflanzenschutzmitteleinsatzeszurBekämpfungvonSchadorganismenunterZuhilfenahmevongentechnischverändertenPflanzenistals ForschungsthemainderRessortforschungnichtexplizitaufgeführt.DieRessortforschunginderBBAhatinderVergangenheitkeineArbeitenzurEntwicklungvontransgenenPflanzendurchgeführt,dieüberdenAspektderbiologischenSicherheithinausgehen.ImInstitutfürObstzüchtung (IOZ,Dresden)der BundesanstaltfürZüchtungsforschunganKulturpflanzenwirdseit1998ander EtablierungvonVerfahrenzurErstellunggentechnischveränderterApfelpflanzen mit verbesserter Resistenz gegenüber dem Feuerbranderreger gearbeitet.