Gestaltung von Inklusion an den Schnittstellen von Sprachlicher Bildung, Sprachförderung und Sprachtherapie

Ähnliche Dokumente
Kindertageseinrichtungen auf dem Weg

Unsere Kindertagesstätten in der Stadt Osnabrück Vielfalt & Inklusion

Verordnung zur Früherkennung und Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder (Frühförderungsverordnung - FrühV) Vom 24.

Wer beratet wen wozu? Inhalte. Mein Anliegen. Fachberatung von Therapeutinnen und Therapeuten

Die Behindertenrechtskonvention. Sonderpädagogik Plenumsvortrag auf der Fachtagung der KMK am in Bremen

Inklusion Man kann Inklusion nicht machen. Man kann nur dafür sorgen, dass inklusive Verhältnisse entstehen.

Kindertagespflege in Bewegung

Spielend sprechen lernen

AVWS Diagnostik aus sprachtherapeutischer Sicht

Institut für Schulpädagogik, Elementarbildung und Didaktik der Sozialwissenschaften. Liebe M.A. Inklusive Pädagogik und Elementarbildung -Studierende,

- lernen mit Freude und Neugier.

Der Beitrag der Frühf. hförderung zu Inklusion

Prinzip Nachhaltigkeit PädagogischeÜberlegungen zum professionellen Selbstverständnis von Jugendsozialarbeit an Schulen

Herzlich willkommen zum Workshop: Inklusion und Frühförderung Was braucht es an Kooperation?

Abteilung für Sprachund Entwicklungsstörungen

Inhaltsverzeichnis. Vorwort

Kindergarten steht drauf- Vielfalt ist drin! KULTURSENSIBEL UND MEHRSPRACHIG IM ALLTAG

Von der integrativen Kindertagesstätte in die integrative Grundschule. Fachtag Wie Inklusion gelingen kann in Gammertingen-Mariaberg

Christophorus-Werk im Überblick

Heilpädagogisch- Therapeutische Einrichtung Werscherberg. Stationäre Jugendhilfe

Hilfen für behinderte Kinder und Jugendliche

Eckpunkte für eine inklusive Kindertagesstätte

Inklusion von Kindern mit (drohender) Behinderung in die Kinder- und Jugendhilfe

Keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit - 10 Folien zum 10. Geburtstag am

SPRACHE und ihre Bedeutung für die Bildung. Ist eine institutionelle Förderung von Sprache zur Zeit notwendig, bzw. möglich?

Konzeption für das Ambulant Betreute Wohnen psychisch Kranker

Auf dem Weg zur Inklusion. Erreichtes und aktuelle Entwicklungen in den städtischen Kindertageseinrichtungen

Kernelemente sozialräumlicher und flexibler Unterstützungsangebote. Peter Saurer / Saurer Partner GmbH Bern /

Konzept Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) der Stadt Zug. Kurzfassung

Workshop Kindertageseinrichtungen auf dem Weg von der Integration zur Inklusion

Beratungs- und Frühförderstellen

Wie findet Sprachförderung in der Kindertageseinrichtung statt?

Veranstaltung von Autismus NRW am im Landtag von Nordrhein- Westfalen Rechtliche Grundlagen zur Finanzierung von Autismustherapie

Herzlich willkommen!

KOMPIK Kompetenzen und Interessen von Kindern IFP-Projektgruppe KOMPIK Toni Mayr, Christina Bauer & Martin Krause

Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung

Netzwerk mehr Sprache Kooperationsplattform für einen Chancengerechten Zugang zu Bildung in Gemeinden

Grundlagen für einen gelingenden Anfangsunterricht

Fachkraft Inklusion- heilpädagogische Förderung und Begleitung

So gelingt Zusammenarbeit mit Eltern!

Thema / Inhalt allgemeine Leistungsziele spezifische Leistungsziele Lehrmittel: Kapitel Semester

Durchführungszeitraum: bis

Sechs Bausteine zur Einführung des Orientierungsplans für pädagogische Fachkräfte in baden-württembergischen Kindertagesstätten

Brauchen wir Frühförderung neben den SPZ? Dr. med. Christian Fricke Werner Otto Institut Hamburg

Komplexes Lernen im BeWo. Sabrina Weber 1


Der Bedarf von Senioren mit Behinderung als Anforderung an den Sozialhilfeträger

Vernetzung der Beratung auf Seiten der Leistungserbringer

FAMILIENZENTREN. Eine niederschwellige Plattformen für Begegnung, Bildung und Vernetzung Tagung, 21. November 2016 Schloss Ebenrain, Sissach

Fachstelle Migration und Behinderung. gefördert durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Berlin

Verein zur Unterstützung des Hessing Förderzentrums für Kinder

Der neue Expertenstandard - Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege. Sarah Oswald, Christof Wiesmann

Sprache beginnt ohne Worte. Vorsprachliche Entwicklung und die Bedeutung der frühen Elternarbeit

Mein Sprachlerntagebuch

Pflegeheim Am Nollen Gengenbach

Fachtagung CJD / Autismus Karlsruhe e.v Rechtliche Ansprüche für Versorgung und Betreuung von Menschen mit Autismus

Entwicklung autistischer Störungen

Unterstützte Kommunikation in der Sprachtherapie

WELCHE NEUEN AKTEURE GIBT ES IM ARBEITSFELD DER GEMEINDEPSYCHIATRIE? BERLIN,

Studienordnung für den Lehramtsstudiengang mit dem Abschluss Erste Staatsprüfung für das Lehramt Sonderpädagogik

Inklusion in Personal- und Schulentwicklung in Bremen. Schulbegleitung Fortbildung Weiterbildung

Arbeitsmaterialien für die. sozialpädagogische Praxis im 2 BKSP Halbjahr

Wie wollen Menschen mit Behinderung wohnen? Zusammenwirken von Sozialraum und Menschen mit Behinderung Empfehlungen aus der Berliner Kundenstudie

Bildung für Nachhaltige Entwicklung Herausforderungen erkennen Zukunft gestalten

"Können Sie mir helfen?"

Prüfungsfragenkatalog zur Vorbereitung für mündliche und schriftliche Prüfungen am Lehrstuhl für Psychologie und Psychotherapie in der Heilpädagogik

Durch Schreiben Ressourcen aufbauen

Was wirkt in der Therapie von Entwicklungsstörungen?

MEINE PERSPEKTIVE. ist sehr persönlich

Netzwerkarbeit im Kinderschutz in Brandenburg an der Havel. Entwicklungsverlauf und Perspektiven

Personal mit sonderpädagogischer Aufgabenstellung und Personal für Betreuung und Pflege

Inhaltsverzeichnis. Grundlagen, Diagnostik und Förderung der Sprachentwicklung... 1

Interkulturelle Öffnung im Kinderschutz

Das Bundesteilhabegesetz

Sprachentwicklung und Sprachförderung im Elementarbereich

Sprachförderung an der Evangelischen J.-H.-Wichern- Kindertagesstätte in Heppenheim

Ausbildung von staatlich anerkannten Erziehern und Erzieherinnen an Fachschulen für Sozialpädagogik

Studiengang Elementarbildung

Bad Boller Denk-Anstöße Ergebnis des Internationalen Diakoniekongresses vom 9. bis 11. März 2011

Standort: Sprachheilpädagogik

Konzept zur individuellen Förderung. Kinder sind anders. (Maria Montessori)

Aktuelle Entwicklungen der Kinder- und Jugendhilfe auf Landesebene

Sprachliche Voraussetzungen für einen guten Schulstart schaffen - Vorkurs Deutsch -

KECK: Kommunale Entwicklung Chancen für Kinder KOMPIK: Kompetenzen und Interessen von Kindern. Seite 1

2-Tagesschulungen/ Nachschulungen für Betreuungskräfte nach 87b SGB XI

Leitbild. des Jobcenters Dortmund

Was ist ESDM? Das Early Start Denver Modell (ESDM) von S. Rogers & G. Dawson. Ablauf. Umsetzung und Rahmenbedingungen

2,6 Mio. ca In Halberstadt leben. Kinder & Jugendliche in solchen Familien

Kinderneurologisches Zentrum SPZ Hagen Sozialpädiatrisches Zentrum an der Kinderklinik des AKH Vorstellung

Autismus ambulant Regionalbüro Münsterland

Workshop Gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderung in der Gemeinde

Sprachförderung bei Kindern mit Down-Syndrom

Auf Buchstaben springen und Wörter erhopsen. Wortschätze mobil Bewegungsorientierte Sprachförderung vor Ort mit Spiel und Spaß

Identifizierung von Kriterien zur Entwicklung einer Zielvereinbarung zur barrierefreien Krankenhausversorgung von Menschen mit Mehrfachbehinderungen

Integrationshilfen in Schulen. Rechtliche Grundlagen und Antragstellung

Haus Spielberg. Wohnhaus für Menschen mit Behinderung

Good practice vor Ort. Aufbau von Beratungsnetzwerken für junge Familien am Beispiel der Netzwerke Frühe Hilfen

15 Kompetenzbereiche und Inhalte der Ausbildung

Erfassung von Lebensqualität bei Demenz Die Perspektive des MDK

Die Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen: Eine fachliche und persönliche Herausforderung

Transkript:

Gestaltung von Inklusion an den Schnittstellen von Sprachlicher Bildung, Sprachförderung und Sprachtherapie Jun.-Prof. Dr. Stephan Sallat Dr. Christiane Hofbauer Robert Jurleta WiFF-Bundeskongress 6./7.Dezember 2016 in Berlin

Gliederung Problematik Versorgungssituation Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Perspektiven Zusammenfassung

Problematik Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (Convention on the Rights of Persons with Disabilities, United Nations, 2006) Erweiterung um Schicht, Milieu, Kultur, Ethnie, Gender, (Prengel 2010) Ziel: Teilhabe, Partizipation, beste Entwicklungsmöglichkeiten Regionale interdisziplinäre Kooperation als Herausforderung Pädagogische Fachkräfte, Sonder- und heilpädagogische Fachkräfte, Medizinisch-therapeutische Fachkräfte Sprache = Mittel zur Teilhabe auf Mikroebene (König 2014) Sprache = Teilhabe an Bildung = Risiko für Bildungsmisserfolg (Autorengruppe Bildungsberichterstattung, 2014; Hasselhorn & Sallat, 2014)

Problematik Sprachliches Angebot / Lernumgebung Kind-Ebene Verarbeitung, Lernen, Erfahrung Wissen sprachlich sozial, kommunikativ, kulturell, metakognitiv Sprache Laute.. Wörter Sätze Nonverbale Kommunikation / Interaktion Gespräche Erklärungen Aufgaben Anweisungen Medien. Rezeptive Beschränkungen phonetischphonologisch semantisch-lexikalisch morphologischsyntaktisch komm.-pragmatisch Arbeitsgedächtnis Produktive Beschränkungen Speicherung Beschränkungen Abruf Kind individuell ausgeprägtes Sprachprofil Nach: Sallat & Schönauer-Schneider (2015: 71)

Problematik Wie gelingt sprachliches Lernen? Wie kann es inklusiv gefördert und unterstützt werden? Welche personellen und institutionell-organisatorischen Ressourcen sind notwendig? Zuständigkeiten? Interdisziplinäre Kooperation? Einbindung der Eltern / Bezugspersonen? Ziele: Niedrigschwellige Übergänge individuelle differenzsensible Begleitung / Förderung / Bildung ohne Ausgrenzung

Gliederung Problematik Versorgungssituation Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Perspektiven Zusammenfassung

Unterscheidung von Angeboten (Hasselhorn & Sallat, 2014) (früh-)pädagogischer (sprach-)heilpädagogischer medizinisch-therapeutischer Bereich Sprachbildung primäre Prävention alle Kinder der Einrichtung Sprachförderung sekundäre Prävention adaptiv Lernumwelten für einzelne Kindern erweitern intensive und gezielte Lernunterstützung Sprachtherapie tertiäre Prävention Angebote für konkrete Bedarfe / Diagnosen Einbindung in Kita-Alltag?

Versorgungssituation bei Sprachförder und therapiebedarf Systeme Kindertagesstätte, Frühfördersystem, Interdisziplinäre Frühförderung, Sozialpädiatrische Zentren, Heilpädagogische Kita, Sprachheilschule, Sprachtherapie 1. Bildungssystem 2. Gesundheitssystem 3. Komplexleistungen nach SGB IX und XII => Für Kinder ohne Erkrankung / Behinderung / drohende Behinderung keine / kaum Hilfen außerhalb des Bildungssystems Sallat, S.; de Langen-Müller (2014)

Sallat & de Langen-Müller 2014, 33

Gliederung Problematik Versorgungssituation Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Perspektiven Zusammenfassung

Expertisen / Qualifikationen Unterschiede in: professionellem Selbstverständnis professionelle Haltung / professionellen Fähigkeiten Expertenwissen wissenschaftliche Haltung (medizinisch-psychologisch-linguistisch-pädagogisches Fachwissen; therapeutische, diagnostische, pädagogische Fähigkeiten und Techniken) Pädagogische / therapeutische Haltung (Kontaktfähigkeit, Empathie, Teilhabe- und Zielorientierung, Standards, Leitbilder) persönliche Eigenschaften der betreffenden Personen (Cornet & Chabon 1988)

Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Pädagogik Begleitung von Lern- und Entwicklungsprozessen Sprache als Bildungs- und Lerngegenstand Sprache als Lernmedium Ganzheitlicher Blick auf Sprache/ Kommunikation Grundlegendes Wissen um Entwicklungsverläufe Enge Zusammenarbeit mit Eltern Literacy Methoden der Lern- und Entwicklungsbegleitung Arbeit innerhalb der Vorgaben der Bildungspläne

Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Sprachheilpädagogik Störungsspezifisches Wissen Verknüpfung von sprachlichen Verarbeitungsprozessen mit Lernproblemen / Lernprozessen Einzel- und Gruppenförderung Unterstützung im Lernen Bewältigung der Sprachstörung - Förderung / Therapie Förderdiagnostik / Prozessdiagnostik Beratung von Fachkräften / Eltern

Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Sprachtherapie / Logopädie Störungsspezifisches Wissen Therapeutisches Wissen Differentialdiagnostik / Prozessdiagnostik Bewältigung der Sprachstörung Förderung / Therapie in Einzelsituation Beratung von Eltern

Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Medizin - Pädiater Risikoabschätzung in Bezug auf weitere Entwicklung und damit den Krankheitswert der sprachlichen Entwicklung Bestimmung der Ursachen, Abgrenzung zu anderen Entwicklungsstörungen Einbettung in Gesamtentwicklung des Kindes Verordnung von ambulanten und stationären Therapiemaßnahmen Diagnosestellung bei interdisziplinärer Frühförderung

Gliederung Problematik Versorgungssituation Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Perspektiven Zusammenfassung

Perspektiven Sprachphänomenologische Perspektive Entwicklungsperspektive Subjektperspektive Lebensweltperspektive Bildungszielperspektive Erziehungsperspektive (v. Knebel, 2012; Sallat & Siegmüller, 2016)

Sprachphänomenologische Perspektive Leitfragen für das interdisziplinäre Team: Welche Sprache(n) spricht das Kind? Wie verlief die Sprachentwicklung? Wie ist der Sprachentwicklungsstand des Kindes, bezogen auf die linguistischen Sprachebenen? Wie verwendet das Kind (welche) Sprache? / Bei welchen Gelegenheiten? Gibt es Hinweise auf eine Störung der Sprachverarbeitung? Sind ggf. weitere Entwicklungs- oder Wahrnehmungsbereiche betroffen? (Motorik, Sensorik, Neurophysiologie) Welche metasprachlichen Kompetenzen hat das Kind? vgl. Sallat & Siegmüller, 2016

Entwicklungsperspektive Leitfragen für das interdisziplinäre Team: Seit wann lernt das Kind deutsch? Wo befindet sich das Kind in seiner sprachlichen Entwicklung? Verläuft die Sprachentwicklung auf den Sprachebenen gleich? Wie sind die Vorläuferfähigkeiten des Spracherwerbs entwickelt? Entsprechen die sprachlichen Leistungen des Kindes der Entwicklungslogik, oder sind sie qualitativ abweichend? Was könnten nächste Schritte sein? Zeigen sich psychologische oder neurologische Auffälligkeiten? vgl. Sallat & Siegmüller, 2016

Subjektperspektive Leitfragen für das interdisziplinäre Team: Wie und wozu verwendet das Kind seine Sprache(n)? Wo (Mit welcher Person?, In welchem Kontext?) gelingt das Sprachhandeln des Kindes? Wie gut gelingt (verbale und nonverbale) Kommunikation? Was bedeutet ihm seine Sprache im Alltag? Was bedeutet Sprache im Alltag der Familie? Sind dem Kind Andersartigkeiten in seiner Sprache bewusst?/wie reagiert es darauf? vgl. Sallat & Siegmüller, 2016

Lebensweltperspektive Leitfragen für das interdisziplinäre Team: Gibt es im Umfeld des Kindes (Familie, Kita, Freizeit) Ressourcen, die genutzt werden können? Welche Interessen hat das Kind? Gibt es im Umfeld des Kindes (Familie, Kita, Freizeit) hinderliche Bedingungen? Welche Veränderungen im Umfeld (Familie, Kita, Freizeit) sind wünschenswert und möglich? Gibt es kulturell geprägte Besonderheiten im Umfeld des Kindes? Mit welchen Sprachen wächst das Kind auf? Wo ergeben sich ggf. Beschränkungen der Handlungsfähigkeit im Alltag? Könnte Sprachförderung oder -therapie einen Beitrag zur Entwicklung der Handlungsfähigkeit leisten? vgl. Sallat & Siegmüller, 2016

Bildungszielperspektive Leitfragen für das interdisziplinäre Team: Welche Auswirkungen haben die sprachlichen Kompetenzen auf Lern-, Verstehens- und Bildungsprozesse des Kindes? Welche Aspekte müssen im Umgang mit der Gruppe / in Lernsituationen sprachlich beachtet werden? Müssen ggf. sprachliche Teilaspekte gezielt gefördert werden, um Lernen zu ermöglichen (z.b. phonologische Bewusstheit als Voraussetzung für den Schriftspracherwerb) oder Bildungschancen zu erhöhen? Versteht das Kind sprachliche Anweisungen? In welchen Sozialformen lernt das Kind gut? vgl. Sallat & Siegmüller, 2016

Erziehungsperspektive Leitfragen für das interdisziplinäre Team: Welche Bildungsprozesse kann das betroffene Kind / können die betroffenen Familien aus eigener Kraft vollziehen? Benötigen sie Unterstützung und ggf. (sozial-)pädagogische Einflussnahme? Wie müssen Alltagssituationen oder pädagogische Situationen (z.b. Kita) gestaltet sein, damit das Kind selbstbestimmt und aus Eigenmotivation heraus lernen kann? Wo und wie kann das Kind lebensweltliche Erfahrungen in Bezug auf Umgangsformen und situations- und kontextangemessenes Verhalten erhalten? vgl. Sallat & Siegmüller, 2016

Gliederung Problematik Versorgungssituation Fachspezifische Schwerpunkte und Expertise Perspektiven Zusammenfassung

Kompetenzen für inklusive sprachliche Bildung Sprachbezogene Kompetenzen Bildungs- / Förder- / Therapiekompetenz --> Entwicklungs- und Förderplanung Kompetenzen zur Reflexion Diagnostische Kompetenz Beratungskompetenz / Vermittlungskompetenz Kompetenzen bezogen auf die Perspektiven Kompetenzen zur Vernetzung und Zusammenarbeit

Zusammenfassung Angebote sollten nicht institutionell orientiert sein, sondern gegenstandsorientierte, perspektivengeleitete Prävention und Intervention ermöglichen unvoreingenommene Kooperation und Zusammenarbeit der beteiligten Fachkräfte unter Einbeziehung der Eltern gegenseitige Anerkennung spezifischer Expertisen mit institutionalisierten Möglichkeiten des fachlichen Austausches und des Kompetenztransfers Entwicklung und Verwendung einer gemeinsamen Sprache (Fachtermini) Vereinbarungen von verbindlichen Abläufen (institutionell, netzwerkorientiert).

Gestaltung von inklusiver sprachlicher Bildung Ableitung von Rahmenbedingungen: Kitainterne Organisation Interdisziplinäre Kooperation Checkliste zur inklusiven sprachlichen Bildung für die Kita Leitfragen für das Kita-Team Einbezug externer Ressourcen Checkliste zur interdisziplinären Zusammenarbeit und Kooperation Leitfragen für das interdisziplinäre Team (für Fallberatung) Einbezug externer Ressourcen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!