INSTITUT FÜR DIDAKTIK UND AUSBILDUNGSFORSCHUNG IN DER MEDIZIN INSTITUT FÜR DIDAKTIK UND AUSBILDUNGSFORSCHUNG IN DER MEDIZIN (DAM)

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Transkript:

(DAM)

AGENDA 1.Interprofessionelles Lernen in Gesundheitsberufen 2.Inverted-Classroom-Methode 3.Kurskonzept 2

INTERPROFESSIONELLES LERNEN Herausforderungen im Gesundheitswesen: Demografische Entwicklung Komplexe Behandlungsbedarfe und optionen Rationalisierung Hohe Arbeitsbelastungen Alleinlebende Patienten Anspruch des Patienten an eine organisierte Gesundheitsversorgung erfordert Zusammenarbeit in der Patientenversorgung 3

INTERPROFESSIONELLES LERNEN WARUM? 4

INTERPROFESSIONELLES LERNEN ZIELE Verbesserte Patientenversorgung durch Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten Nutzen einer gleichen Sprache Kooperative Zusammenarbeit Handlungskompetenz (präventiv und kurativ) Interprofessionelle Kommunikation/Absprachen Gleiche Kommunikation zu Patienten/Angehörigen Arbeitszufriedenheit zu erhöhen Patienten- und Angehörigenzufriedenheit 5

INTERPROFESSIONELLES LERNEN - DEFINITION Interprofessional Education (IPE) Zwei oder mehr Professionen lernen mit-, von- und übereinander zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Versorgungsqualität. (CAIPE 2002) Quelle (Grafik):The Process of IPL (as inspired by the CAIPE definition of IPE): 'With', 'From' and About' gears intermesh in the process of interprofessional learning. Acknowledgements: Dr Lisa Nissen and Dr Monica Moran www.aippen.net/what-is-ipe-ipl-ipp 6

INTERPROFESSIONELLES LERNEN - FRAMEWORK Kontext Qualitätsverbesserung Qualitätsverbesserung Einfach Führung in der Zusammenarbeit Rollenklärung Ziel: Interprofessionelle Zusammenarbeit Teamfunktion Interprofessionelle Konfliktlösung Kontext Komplex Quelle: Canadian Interprofessional Health Collaborative (CIHC) 2010. A National Interprofessional Competency Framework. http://www.cihc.ca/files/cihc_ipcompetencies_feb1210.pdf 7

INTERPROFESSIONELLES LERNEN - GEMEINSAM SIND WIR BESSER 8

HINTERGRUND E-Learning in der Pflege findet nur vereinzelt statt Potentiale sind weitestgehend unbekannt Problematik der chalk and talk classes 9

THEORETISCHER HINTERGRUND Lage et al. (2000) wollten in Präsenzphase das passive Lernen durch das aktivierende Lernen ersetzen: starren Lehrangebote sind nicht kompatibel zu den unterschiedlichen Lerntypen. Lage MJ, Platt GJ, Treglia M. Inverting the classroom: A gateway to creating an inclusive learning environment. The Journal of Economic Education. 2000;31(1):30 43. 10

INVERTED CLASSROOM Blended-Learning-Konzept Online-Phase wird vor die Präsenzphase gesetzt Faktenwissen wird in der Online-Phase vermittelt, die Anwendung des Wissens findet in der Präsenzphase statt Flipped Classroom vs. Inverted Classroom (Bergmann & Sams 2012/ Lage et al. 2000) Lage MJ, Platt GJ, Treglia M. Inverting the classroom: A gateway to creating an inclusive learning environment. The Journal of Economic Education. 2000;31(1):30 43. Bergmann J, Sams A. Flip Your Classroom: Reach Every Student in Every Class Every Day. Eugene, Oregon: International Society for Technology in Education; 2012. 100 p. 11

INVERTED CLASSROOM 12

Traditionelle Vorlesung Inverted Classroom Methode Abbildung 1. Die traditionelle Vorlesung und die Inverted-Classroom-Methode nach der überarbeiteten Bloomschen Taxonomie (Tolks et al. 2016)

DURCHFÜHRUNG Online-Phase: Reine Faktenvermittlung Videos, Lernclips, Screencast, Paper, Podcasts, Lehraufzeichnungen, PPT Quizzes, Lückentexte, Fragen während und zum Abschluss der Online-Phase Präsenzphase: Klärung von Fragen Keine Wiederholung! Lernerzentrierte Aktivitäten 14

Abbildung 2. Kurskonzept - Bildungsangebote für Medizinische Fachangestellte und Pflegepersonen 15

VORTEILE Mehr Zeit in der Präsenzphase Lernerzentriert Lernerautonomie Wissensstand der Lernenden ist transparenter Direktes Feedback Interaktion mit Dozenten Mehr Möglichkeiten, aufkommende Fragen zu bearbeiten, zu beantworten und zu besprechen Lernerfolg, Motivation, Zufriedenheit und Akzeptanz steigt (Bishop & Verleger 2013, McLaughlin 2014, Raupach et al. 2016, Tolks et al. 2016, Critz & Knight 2013, Gilboy et al. 2015) 16

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT ANSPRECHPARTNER: Birgit Wershofen Image: Francisco José de Goya - I Am Still Learning (Aun Aprendo) Daniel Tolks Klinikum der Universität München Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin birgit.wershofen@med.uni-muenchen.de daniel.tolks@med.uni-muenchen.de Internet: www.klinikum.uni-muenchen.de 17