Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Diagnostische Radiologie Der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. math. R.P. Spielmann) MRT axillärer Lymphknoten mit USPIO-Kontrastmittel: Histopathologische Korrelation und Wertigkeit Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Medizin (Dr. med.) Vorgelegt dem Rat der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von Constanze Elke Joppich (geb. Stets) Geb. am 21.12. 1971 in Wippra Gutachter: 1. Frau Prof. Dr. Mende, Klinik für Nuklearmedizin 2. Herr Prof. Dr. Dunst, Klinik für Strahlentherapie 3. Herr Prof. Dr. Dr. Spielmann, Klinik für Diagnostische Radiologie 4. Frau Prof. Dr. Heywang-Köbrunner, Klinik für Diagnostische Radiologie Verteidigung der Arbeit am: 14.10. 2003 urn:nbn:de:gbv:3-000005687 [http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=nbn%3ade%3agbv%3a3-000005687]
Referat und bibliographische Beschreibung Die vorliegende Arbeit dient der Einschätzung der histopathologischen Korrelierbarkeit sowie der Wertigkeit von SINEREM als ein Kontrastmittel für die MR-Lymphographie mit Bewertung der Wirksamkeit dieses Kontrastmittels für die Unterscheidung zwischen metastatisch befallenen und nicht metastatisch befallenen axillären Lymphknoten bei Patientinnen mit bekanntem Mammakarzinom. SINEREM enthält sogenannte USPIO-Partikel, welche nach intravenöser Verabreichung die Gefäßendothelien penetrieren können. Vom Interstitium aus erreichen sie das lymphatische System und werden dort phagozytiert. Die Aufnahme in die Lymphknoten ist wiederum an das Vorhandensein gesunden Lymphknotengewebes gebunden. Gesundes Gewebe zeigt nach Kontrastmittelapplikation und Phagozytose einen hohen Signalverlust, wohingegen metastatische Lymphknoten oder Lymphknotenanteile in T2-T2*-gewichteten Sequenzen signalreich und inhomogen bleiben. In die vorliegende Studie gingen insgesamt 20 Patientinnen mit bekanntem Mammakarzinom ein. Sie wurden vor und 24-36 Stunden nach Kontrastmittelgabe im MRT untersucht. Die Lymphadenektomie erfolgte jeweils innerhalb von 10 Tagen nach Kontrastmittelgabe. Allerdings konnten lediglich bei 9 Patientinnen insgesamt 52 Lymphknoten (25 benigne und 27 maligne) sicher histologisch korreliert und in den drei gewählten Untersuchungssequenzen (T1-SE; T2-SE und T2 psif-3d) sowohl vor als auch nach Kontrastmittelgabe sicher abgegrenzt werden. Als Parameter zur Einschätzung der Dignität des jeweiligen Lymphknotens wurden bestimmt: die Lymphknotengröße; die Homogenität des Lymphknotens und das Signalverhalten bzw. die Signaländerung des jeweiligen Lymphknotens nach Kontrastmittelinjektion. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung werden getrennt aufgeführt für: die kombinierte Untersuchungsmethode (Einbeziehung der Daten vor und nach Kontrastmittelgabe), die alleinige MRT-Untersuchung der axillären LK ohne Kontrastmittelgabe und für die alleinige Untersuchung nach Kontrastmittelgabe. Die Auswertung erfolgte unter Anwendung des Verfahrens der logistischen Regression. Die besten Ergebnisse mit einer Treffsicherheit in der Differenzierung zwischen malignem und benignem LK wurden in der kombinierten Untersuchungsmethode erzielt. Die Treffsicherheit lag hier bei 85% (Sensitivität: 82%; Spezifität: 88%). Als statistisch signifikante Faktoren erwiesen sich hier die LK-Größe und sowohl die messtechnisch ermittelte als auch die subjektiv eingeschätzte Signaländerung in der T2-SE-Sequenz. Somit könnte das vorliegende Verfahren nach weiterer Entwicklung evtl. einen nützlichen Zusatz zu bereits vorhandenen Untersuchungstechniken darstellen. Constanze Elke Joppich: MRT axillärer Lymphknoten mit USPIO-Kontrastmittel: Histopathologische Korrelation und Wertigkeit. Halle, Univ., Med. Fak.,Diss., 60 Seiten, 2002
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 1.1. Bedeutung axillärer Lymphknoten beim Mammakarzinom 1 1.2. Untersuchungsmethoden 2 1.2. Abklärung des Sentinel-Lymphknotens als Alternative zur Axilladissektion 4 1.3. Die Bildgebung bei axillären Lymphknoten 5 1.4. USPIO-haltige Kontrastmittel 6 1.5. Bisherige Untersuchungen mit USPIO-haltigem Kontrastmittel 10 1.6. Zielstellung 12 2. Material und Methoden 13 2.1. Studienkonzept 13 2.2. Das Kontrastmittel 14 2.3. Patientenuntersuchungen 18 2.4. Patientengut und Material 19 2.5. Untersuchungstechnik 21 2.6. MRT Auswertung 22 2.7. Die Korrelation der Lymphknoten und die histologische Untersuchung 23 2.8. Ergebnisauswertung pro korrelierbarem Lymphknoten 24 2.9. Statistik 24 3. Ergebnisse 26 3.1. Die Auswertung unter Einbeziehung sowohl der Daten vor als auch nach Kontrastmittelgabe 26 3.2. Die Auswertung unter Einbeziehung der Daten nur vor Kontrastmittelgabe 29 3.3. Die Auswertung unter Einbeziehung der Daten nur nach Kontrastmittelgabe 30
3.4. Treffsicherheit der Methoden 32 3.5. Verträglichkeit des Kontrastmittels 34 4. Diskussion 37 5. Schlussfolgerungen 42 6. Literaturverzeichnis 44 7. Anhang mit Abbildungen 52 8. Thesen 59
Abkürzungsverzeichnis CT GRE HWZ KM LK MRT PET PSIF RES ROI RR SE Sens. SI SIR SLN Spez. US USPIO Computertomographie Gradientenecho Halbwertzeit Kontrastmittel Lymphknoten Magnetresonanztomographie Positronenemissionstomographie FISP-Sequenz, bei der die zeitliche Reihenfolge umgedreht wurde, spezielle Gradientenechosequenz Retikulo-endotheliales-System Region of interest Blutdruck Spinecho Sensitivität Signalintensität Signalintensitäts-Ratio sentinel lymph node Spezifität Ultraschall Ultrasmall superparamagnetic iron oxide particles