PROJEKTBESCHREIBUNG ENTWICKLUNGSPROJEKT APARAJITA IN INDIEN.
APARAJITA IN ZAHLEN UND FAKTEN Projektname: Aparajita Region: Lalitpur, Uttar Pradesh Land: Indien Menschen im Projektgebiet: 56 000 Projektbeginn: 1999 Projektübergabe geplant: 2020 (verlängert von 2016) Projektstand: Phase 4 Projektinvestitionen total: CHF 7 8 Mio. 74 % DER KINDER HABEN KEINE GE BURTSURKUNDE. Projektschwerpunkte: Kinderrechte + Kinderschutz Gesundheit + Ernährung Bildung + Einkommen Quelle Zahlen: Baseline-Bericht Aparajita 2016 63 % DER SCHULKINDER VERSTEHEN ALTERS GERECHTE LESETEXTE NICHT. 36 % DER FAMILIEN KÖNNEN DIE GRUNDBIL DUNG NICHT FINAN ZIEREN.
1 DAS PROJEKT IN KÜRZE Entwicklungsprojekt Aparajita in Indien 1 Mangelernährte Kinder erhalten im Rahmen eines Ernährungsprogrammes eine nährstoffreiche Mahlzeit. 2 Ein Brunnen mit Handpumpe versorgt die Dorfbevölkerung mit Trinkwasser. 3 Unterrichtsmaterial wie neue Wandtafeln helfen, die Lektionen anschaulicher zu gestalten. 2 3 Im Zentrum unseres langfristigen Entwicklungsprojektes Aparajita stehen benachteiligte und notleidende Kinder. Deren Bedürfnisse können am effektivsten erfüllt werden, wenn sich ihr ganzes Umfeld verändert. Betreut und gefördert Kinder aus den ärmsten Familien werden regelmässig von einheimischen Betreuern besucht. Diese kontrollieren, wie sich die Kinder entwickeln und wo sie und ihre Familien Unterstützung brauchen. Die Kinder und ihre Eltern werden zu Förderangeboten wie Schulungen oder Aktivitäten eingeladen. Projektmanagement Das Projekt ist in die nationale Entwicklungsarbeit von World Vision Indien eingebunden. Es wird unter Einbezug der lokalen Bevölkerung von einheimischen Fachleuten durchgeführt und von Schweizer Programmverantwortlichen begleitet und betreut. Bei Projektbeginn und am Ende der Projektphasen werden umfassende Analysen und Auswertungen der Situation und der Projektarbeit gemacht, um die Fortschritte zu messen und die nächste Projektphase zu planen. Nachhaltigkeit Lokale Organisationen und Behörden sind von Anfang an in die Projektarbeit integriert und übernehmen im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung. Sie werden in Führung und Management geschult, um die weitere Entwicklung der Region sicherzustellen. Da sich abzeichnet, dass das Projekt bis zum ursprünglich geplanten Abschluss 2016 nicht alle Ziele erreichen wird, verlängert World Vision Schweiz in Absprache mit lokalen Verantwortungsträgern das Projekt bis voraussichtlich 2019. Investitionsvolumen und Finanzierung Das Budget über die ganze Projektdauer beträgt voraussichtlich 7 bis 8 Millionen Franken. Dieses Projekt wird durch Kinder- und Dorfpatenschaften sowie Projektspenden finanziert. Resultate Einen Bericht über die Fortschritte in der Projektarbeit finden Sie auf unserer Online-Plattform www.my.worldvision.ch Herausforderungen und Risiken Die Umsetzung politischer Versprechen ist schwer vorhersehbar. Schlechte Strassen und Internetverbindungen erschweren die Projektarbeit. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Dürren können die Projektarbeit zurückwerfen. Häufige Leiterwechsel im lokalen Team Aparajita haben die Kontinuität der Arbeit beeinträchtigt. Um Korruption oder Ressourcenverschwendung zu verhindern, verfügt World Vision über interne Sicherheitssysteme. Partner Lokale Behörden und Entwicklungsorganisationen, Kirchen, internationale NGOs. Projektphasen Zu Beginn jedes Projekts führt World Vision gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung während 1 bis 2 Jahren eine umfangreiche Bedarfs erhebung durch. Am Ende der Projektphasen werden Arbeiten und aktuelle Situation ausgewertet, Fortschritte gemessen und die nächste Projektphase geplant. Über die Projektzeit von rund 15 Jahren gelingt es meist, die Menschen vor Ort so zu integrieren und zu schulen, dass sie in der Lage sind, die Entwicklung ihrer Region selbstständig weiterzuführen. Das Projekt Aparajita wird um eine Phase verlängert. Start Phase 1 Analyse, Planung, Projektarbeit 6 Jahre 13 Jahre ca. 17 Jahre ca. 22 Jahre Phase 2 Phase 3 Projektarbeit Projektarbeit Phase 4 Projektarbeit, Übergabe
4 5 6 4 Um den weiten Schulweg zu verkürzen, erhalten die Kinder Velos. 5 Unser Schweizer Mitarbeiter David Schwitter gibt eine Schulung, wie man Moringabäume pflanzt. Ihre Blätter weisen einen hohen Nährwert auf (Eisen, Vitamin A, Proteine). 6 Solarbetriebene Strassenbeleuchtung erhellt das Dorf. ZIELE UND MASSNAHMEN In der vierten Phase konzentriert World Vision sich auf die beiden Schwerpunkte Kinderrechte + Kinderschutz sowie Bildung, mit dem Ziel, dass die Bevölkerung in der Lage ist, die Entwicklung ihrer Region selbstständig weiterzuführen und Kindern zu ermöglichen, in einem sicheren und fördernden Umfeld aufzuwachsen. Lokale Organisationen (Community Based Organisations) lernen, nachhaltige Projekte zu planen und umzusetzen, für ihre Rechte einzutreten und Netzwerke zu bilden. Kinderrechte + Kinderschutz Ziel: Jedes Kind soll respektiert und vor Missbrauch geschützt werden. Die Bevölkerung wird für Kinderrechte und Kinderschutz sensibilisiert, damit sie für die Kinder ein gutes Umfeld aufbauben kann. In den Gemeinden werden Kinderschutz-Mechanismen aufgebaut, und die Kinder lernen, wohin sie sich im Notfall wenden können. In Kinderclubs lernen die Kinder ihre Rechte kennen und erwerben wichtige Lebenskompetenzen von Umgang mit Wut über öffentliches Auftreten bis hin zu der Fähigkeit, das eigene Leben zu planen. Bildung + Einkommen Ziel: Jedes Kind hat Zugang zu einer Grundausbildung. Seine Eltern können die Familie dank einem ausreichenden Einkommen versorgen. Indikatoren: Rate der 11-jährigen Kinder, die mit Textverständnis lesen und schreiben können. Rate der Haushalte unter der Armutsgrenze. Nachhilfeunterricht für Kinder, die in der Schule nicht mitkommen und Gefahr laufen, die Schule abzubrechen. Weiterbildung für Lehrer in Pädagogik und kindgerechte Unterrichtsmethoden. Sicherstellen, dass die Schule für ein positives Lernumfeld für alle Kinder bietet, auch für Kinder mit Behinderungen. Die Gemeinden werden darin gestärkt, sich für die Verbesserung von Bildung und Gesundheitswesen einzusetzen. Zum Beispiel lernen Eltern-Lehrer-Vereinigungen und Schul-Management-Komitees, auf das Einhalten staatlicher Standards bei Schulen und Gesundheitszentren zu achten. «Die positiven Veränderungen in den Familien wirken sich inbesondere bei den Kindern aus. Die schulischen Leistungen haben sich sichtlich verbessert.» Martin Suhr, Leiter Internationale Programme, World Vision Schweiz
DIE HERAUSFORDERUNGEN Indien ist ein Land voller Möglichkeiten, aber auch voller Herausforderungen. Viele Menschen leben in grosser Armut. Schlechte Bildung und mangelnde Gesundheitsversorgung tragen dazu bei. CHINA 1947 erlangte Indien seine Unabhängigkeit vom British Empire. Seitdem ist das Land eine stabile Demokratie. Gleichzeitig mit der Unabhängigkeit erfolgte die Abtrennung vom muslimischen Pakistan. Drei Kriege und heftige Grenz konflikte hielten die beiden Länder bisher in ständiger Anspannung. PAKISTAN Neu Delhi NEPAL Himalaya APARAJITA Kolkata BHUTAN BANGLA- DESCH MYANMAR Die Kluft wird breiter Industrie, Dienstleistungs- und Technologiesektor und damit eine wachsende, wohlhabende Mittelschicht haben sich rasant entwickelt. Von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren allerdings nur die Wenigsten, weshalb das soziale Gefälle stetig zunimmt. 80 % der Bevölkerung müssen mit zwei Dollar pro Tag auskommen. 300 Millionen Menschen leben in absoluter Armut. 45 % aller Kinder unter fünf Jahren in Indien sind unterernährt. Vorbestimmt auch bei der Bildung Allgemeine Schulpflicht von sechs bis 14 Jahren, kostenloser Schulbesuch und ein gut organisiertes Schulsystem ein - schliesslich Hochschulen bieten gute Entwicklungschancen, auch wenn ein gutes Berufsbildungssystem noch fehlt. Doch es existiert eine tiefe Kluft zwischen hohen und niederen Kasten, Reich und Arm, Mann und Frau. So sind viele Frauen Analphabetinnen und die Schulabbrecherquote ist auf dem Land deutlich höher als in der Stadt. Gesund ist, wer es sich leisten kann In den Armutsgebieten fehlen sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen weitgehend. Infektionen und Krankheiten wie Tuberkulose oder Malaria werden den unterernährten, geschwächten Menschen schnell gefährlich. Das Gesundheitswesen wurde zwar ausgebaut, hat aber noch grosse Mängel. Mumbai INDIEN Bangalore Die grössten Probleme in Aparajita: 74 % DER KINDER haben keine Geburtsurkunde und damit keine staatsbürgerlichen Rechte und nur eingeschränkten Zugang zu staatlichen Leistungen wie Bildung oder Gesundheit. 63 % DER KINDER IM SCHULALTER können nicht lesen oder verstehen das Gelesene nicht. 36 % DER FAMILIEN können ohne Hilfe nicht die Grundschulbildung ihrer Kinder finanzieren. Quelle: Baseline-Bericht Aparajita 2016 Chennai Aparajita Aparajita liegt im Birdha Block südlich von Lalitpur im Bundesstaat Uttar Pradesh. Diese abgelegene und unfruchtbare Region gehört zu den ärmsten Gebieten Indiens. Um den Menschen aus den tiefsten Kasten und der Volksgruppe der Saharia zu helfen, lancierte World Vision 1999 in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern das Projekt Aparajita in 46 Dörfern. 2016 kamen 15 Dörfer dazu. Seit Projektbeginn im Jahr 2002 konnten wir beeindruckende Erfolge erzielen. Um nur einige zu nennen: Die Alphabetisierungsrate stieg von 27 % auf 65 %. Die Impfrate bei den Kindern unter zwei Jahren stieg von 0 % auf 81 %. Die Rate der Babys, die in einer Geburtsklinik geboren wurden, stieg von 12 % auf 65 %.
Als Partner des weltweiten World Vision- Netzwerks engagieren wir uns in mehr als 100 Projekten in über 30 Ländern. DORF KINDER FAMILIEN WORLD VISION SCHWEIZ Das Kinderhilfswerk World Vision Schweiz steht für höchste Kompetenz in Kinder-, Dorf- und Themenpatenschaften. Mit nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit unterstützen wir Menschen langfristig vom ungeborenen Leben bis ins Erwachsenenalter. STARKE PARTNER Dank finanzieller Beteiligungen von starken Partnern wie UN-Organisationen (z. B. WFP), öffentlichen und privaten Institutionen und Firmen sowie Regierungsagenturen (z. B. DEZA) können die von World Vision eingesetzten Spendenmittel vervielfacht werden. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT World Vision arbeitet global eng mit UN-Organisationen zusammen. Dank unserer lokalen Verankerung sind wir in der Lage, sofortige und effiziente Not- und Katastrophen hilfe zu leisten. Dreifache Unterstützung Mit Ihrer monatlichen Spende verändern Sie die Lebensumstände von Kindern, ihren Familien und der gesamten Gemeinschaft. WORLD VISION SCHWEIZ Kriesbachstrasse 30 8600 Dübendorf ZH T +41 44 510 15 15 info@worldvision.ch www.worldvision.ch facebook.com / WorldVisionSchweiz twitter.com / WorldVisionCH youtube.com / WorldVisionSchweiz Spendenkonto: PC Konto 80 142 0 WORLDVISION.CH 00207.d.PB.V03.05.16