Systematische Evaluierung von Nachhaltigkeitsberichten mit dem EVANAB Tool und Strategieanalyse österreichischer Nachhaltigkeitsberichte



Ähnliche Dokumente
Leseauszug DGQ-Band 14-26


Mit Sicherheit - IT-Sicherheit

Nationale Auszeichnung EMAS-Umweltmanagement 2016

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Nichtfinanzielles Reporting. Der (integrierte) Bericht als Instrument des strategischen Managements

E-Government Sondertransporte (SOTRA) Registrierung von Benutzerkennung

Nicht über uns ohne uns

DB Wesentlichkeitsanalyse 2014

Checkliste zur qualitativen Nutzenbewertung

meritus lesbisch schwul ausgezeichnet

Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Albert Einstein BERATUNG

Werbung von Buchführungsbetrieben. Evaluierung des Werbeerfolges für das Jahr 2013

Studie über Umfassendes Qualitätsmanagement ( TQM ) und Verbindung zum EFQM Excellence Modell

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

Relative Ideen-Stärke

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Entwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Jahr 2015

Gemeinsam erfolgreich. Unser Konzernleitbild

Ihr Weg in die Suchmaschinen

Das Ziel ist Ihnen bekannt. Aber was ist der richtige Weg?

Wie wirksam wird Ihr Controlling kommuniziert?

How to do? Projekte - Zeiterfassung

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO)

6.4.5 Compliance-Management-System (CMS)

Fachtagung, Donnerstag, 26. April 2012, Au Premier, Zürich. Bereichs- und Amtsstrategien Aufwand und Nutzen

P H I U S. Strategieentwicklung in Wissenschaft und Forschung

Summer Workshop Mehr Innovationskraft mit Change Management

Die Auszeichnung wird durch das Gremium und den Vorstand vorgenommen.

«PERFEKTION IST NICHT DANN ERREICHT, WENN ES NICHTS MEHR HINZUZUFÜGEN GIBT, SONDERN DANN, WENN MAN NICHTS MEHR WEGLASSEN KANN.»

Programmmoduls für die CEMES-Plattform zur onlinebasierten Ermittlung der Leistungspunkte

IT-Governance und Social, Mobile und Cloud Computing: Ein Management Framework... Bachelorarbeit

Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements. von Stephanie Wilke am

2. Psychologische Fragen. Nicht genannt.

Bewerbung: "Business Travel Manager 2012"

27001 im Kundendialog. ISO Wertschätzungsmanagement. Wie Wertschätzung profitabel macht und den Kunden glücklich

Personalentwicklung im Berliner Mittelstand. Darstellung der Studienergebnisse Berlin,

Die DQS Benchmarking Initiative

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Führungsgrundsätze im Haus Graz

Der große VideoClip- Wettbewerb von Media Markt.

Die 7 wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Einführung von Zielvereinbarungen und deren Ergebnissicherung

Ihre Schweizer Versicherung. Helvetia Schweiz

Das EFQM-Model 2013 um besser zu werden?

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

INHALTSVERZEICHNIS Allgemeine Beschreibung... 3 Verwendung der Webseite... 4 Abbildungsverzeichnis... 12

Fragebogen im Rahmen des Projekts Neue Qualifizierung zum geprüften Industriemeister Metall

Gender Mainstreaming (GM) Leitfäden und Checklisten

Entrepreneur. Der Aufbruch in eine neue Unternehmenskultur

Umfrage Aktuell Neukundengewinnung und Lead Management in mittelständischen Unternehmen: Status quo, Chancen und Potentiale.

Wann ist eine Software in Medizinprodukte- Aufbereitungsabteilungen ein Medizinprodukt?

Umweltmanagement für die öffentliche Verwaltung

TÜV SÜD- geprüfte Kundenzufriedenheit

GDV-Verhaltenskodex für den Vertrieb von Versicherungsprodukten: Durchführung der Prüfung WP StB Dr. Klaus-Peter Feld

GPP Projekte gemeinsam zum Erfolg führen

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

mysql - Clients MySQL - Abfragen eine serverbasierenden Datenbank

Gemeinsam können die Länder der EU mehr erreichen

Innovation. Gewerbeanmeldungen rückläufig Abmeldungen steigen

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

Seite 1 von 14. Cookie-Einstellungen verschiedener Browser

Consense Internationale Fachmesse und Kongress für nachhaltiges Bauen, Investieren und Betreiben

Strategische CSR als Mehrwert für Unternehmen und Gesellschaft

Unternehmensleitbild. Vision Mission Werte Spielregeln

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

SSI WHITE PAPER Design einer mobilen App in wenigen Stunden

HUMAN ASSET REVIEW

Benchmark zur Kompetenzbestimmung in der österreichischen SW Industrie. Mag. Robert Kromer NCP / AWS Konferenz Wien,

SDD System Design Document

FRAGE 39. Gründe, aus denen die Rechte von Patentinhabern beschränkt werden können

HR-Herausforderungen meistern

ISO 9001:2015 REVISION. Die neue Struktur mit veränderten Schwerpunkten wurde am 23. September 2015 veröffentlicht und ist seit

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) Verwaltungsgebäude. Prozessqualität Planung Ausschreibung und Vergabe

Fragebogen für Bewerber des DEKRA Award

C2E bringt grossen Nutzen für die Organisationen

Fallbeispiel. Auswahl und Evaluierung eines Software- Lokalisierungstools. Tekom Herbsttagung 2004 Angelika Zerfaß

Sicher auf Erfolgskurs. Mit Ihrem Treuhand-Betriebsvergleich

Tourismus Online Monitor Kurzfassung -

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Erfolgreiche ITIL Assessments mit CMMI bei führender internationaler Bank

Das DGNB System in der Anwendung: I. die Grundlagen

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Projektmanagment-Zertifizierung als Beleg für Ihre Kompetenz

ControllerPreis 2009 des des ICV ICV Seite 1

Regelwerk der "Electronical Infrastructure for Political Work"

Studie über die Bewertung von Wissen in kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein

DIN EN ISO 9000 ff. Qualitätsmanagement. David Prochnow

Rolle von CSR für das Risikomanagement Vorstellung von Handlungsempfehlungen

Feedback in Echtzeit. Social Media Monitoring Services von Infopaq. SOCIAL MEDIA

Informationsblatt zu den Seminaren am Lehrstuhl. für Transportsysteme und -logistik

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Handbuch ECDL 2003 Basic Modul 5: Datenbank Grundlagen von relationalen Datenbanken

Mitarbeitergespräche erfolgreich führen

WSO de. <work-system-organisation im Internet> Allgemeine Information

Dialogforum Corporate Social Responsibility

Handbuch zur Anlage von Turnieren auf der NÖEV-Homepage

Was beinhaltet ein Qualitätsmanagementsystem (QM- System)?

Transkript:

EVANAB Systematische Evaluierung von Nachhaltigkeitsberichten mit dem EVANAB Tool und Strategieanalyse österreichischer Nachhaltigkeitsberichte C. Jasch, A. Windsperger, H.P. Wallner, R. Tuschl Berichte aus Energie- und Umweltforschung 9/2009 Dynamik mit Verantwortung

Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Radetzkystraße 2, 1030 Wien Verantwortung und Koordination: Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien Leiter: DI Michael Paula Liste sowie Bestellmöglichkeit aller Berichte dieser Reihe unter http://www.nachhaltigwirtschaften.at

EVANAB Systematische Evaluierung von Nachhaltigkeitsberichten mit dem EVANAB Tool und Strategieanalyse österreichischer Nachhaltigkeitsberichte Erstellung eines Tools für die Evaluierung von Nachhaltigkeitsberichten und für die Begleitung des Erstellungsprozesses Univ.-Doz. Mag. Dr. Christine Jasch Institut für ökologische Wirtschaftsforschung DI Dr. Peter Wallner CMC, DI Richard Tuschl Wallner & Schauer GmbH Univ.-Doz. Dr. Andreas Windsperger Institut für Industrielle Ökologie Wien, Jänner 2009 Herausgegeben im Rahmen der Programmlinie Impulsprogramm Nachhaltig Wirtschaften Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie

3 INHALT 1. VORWORT... 5 2. ZUSAMMENFASSUNG... 7 3. EXECUTIVESUMMARY... 8 4. STANDDERNACHHALTIGKEITSBERICHTERSTATTUNGINÖSTERREICH... 9 5. ÜBERDASPROJEKT... 12 5.1. EntwicklungdesProjekts... 12 5.2. Zielsetzungen... 12 5.3. Methodik... 13 5.4. Durchführung... 14 6. DASEVANABTOOL... 16 6.1. ENTWICKLUNGDERKRITERIEN... 16 6.2. AnwendungdesTools... 22 6.2.1. Startseite... 22 6.2.2. Berichtsübersicht/Hauptmenü... 22 6.2.3. BewertungderNachhaltigkeitsberichte... 24 7. ANALYSEAUSGEWÄHLTERNACHHALTIGKEITSBERICHTE... 25 7.1. DIEUNTERNEHMEN... 25 7.1.1. EVVA... 26 7.1.2. LebensweltHeim... 27 7.1.3. VBVVorsorgekasse... 27 7.1.4. BundesforsteAG... 28 7.1.5. EVNAG... 29 7.1.6. FleischmanufakturRiepl... 29 7.1.7. HolzwerkstattSarleinsbachGmbH... 30 7.1.8. PalfingerAG... 30 7.1.9. S.SpitzGmbh...31 7.1.10. FlorianLugitschGmbH... 32 7.1.11. NorskeSkog... 32 7.1.12. Toni sfreilandeier... 33 7.1.13. 1.ObermurtalerBrauereigenossenschaftm.b.H.... 33 7.1.14. ÖsterreichischeKommunalkreditAG... 34 7.1.15. ÖsterreichischeKontrollbankAG... 35 7.1.16. ÖsterreichischeVerbundgesellschaftAG... 35 7.2. NACHHALTIGKEITSPROFILE... 36 7.2.1. EinzelprofilederNachhaltigkeitsberichtederBetriebe... 36 7.2.2. AlleBewertungenimÜberblick... 44 7.3. NACHHALTIGKEITSSTRATEGIEUNDMANAGEMENTSYSTEME... 48 7.3.1. GrundsätzlicheszumParadigmaderNachhaltigkeit... 48 7.3.2. StrategienderNachhaltigkeit BlueOceanStrategien... 49 7.3.3. DieBesonderheiteneinerNachhaltigkeitsstrategie... 50 7.3.4. DerStrategieentwicklungsProzess... 52 7.3.5. StrategieevaluierungmitdemEVANABTool... 53 7.3.6. Managementsysteme... 60 7.3.7. Stakeholdereinbindung... 61 7.3.8. Kosten/Nutzen... 63

4 7.3.9. WeiterePortfolioanalysen... 64 7.4. ERFÜLLUNGEXTERNERBERICHTSANFORDERUNGEN... 66 7.4.1. AnforderungennachGRI... 66 7.4.2. RelevanzderGRIAnforderungen... 68 7.4.3. AusgewählteUmsetzungsbeispieleundBenchmarkingdaten... 70 7.4.4. AnforderungenandenLagebericht... 81 7.4.5. UmsetzungindenUnternehmen... 83 8. AUSBLICKUNDEMPFEHLUNGENANDIEFÖRDERSTELLEN... 88 8.1. Ausblick... 88 8.2. EmpfehlungenandieFörderstellen... 88 ANHANG1technischeBeschreibungzumEVANABTool... 90 Technik... 90 Startseite... 90 Berichtsübersicht/Hauptmenü... 92 BewertungderNachhaltigkeitsberichte... 93 Drucken... 93 LITERATURVERZEICHNIS... 94

Vorwort 5 1. VORWORT GewinnmachenwirdnichtmehralseinzigerUnternehmenszweckgesehen.Unternehmensollenals TeileineswirtschaftlichenundsozialenUmfeldsmehrAufgabenundVerantwortungen,geradeauch fürsozialethischethemenstellungen, wahrnehmen.gleichzeitigsteigt derdruck zurrechenschaft über den Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen. Nachhaltige Entwicklung wird definiert als Entwicklung, welchediebedürfnissedergegenwarterfüllt,ohnedabeizukünftigengenerationen die Möglichkeit zu nehmen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. (United Nations World CommissiononEnvironmentandDevelopment,1987).VieleProjekteundInitiativenhabensichin denvergangenenjahrenbemüht,dietatsächlichenanforderungen,diesichausdieserdefinitionauf weltweiter,nationaler,regionalerundbetrieblicherebeneergeben,zukonkretisieren. Das Modell der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen (engl. Corporate Social Responsibility CSR) setzt Teilaspekte von nachhaltigem Wirtschaften in die Praxis, wobei es den Unternehmenfreisteht,solcheMaßnahmenzusetzen,dieauchVorteilebringen.ImLeitfadendes Österreichischen Normungsinstituts (2003) heißt es dazu: Gesellschaftliche Verantwortung von UnternehmenistkeinHumanoderSozialprogramm,sonderneinManagementansatz,dernebender ökonomischen Logik soziale und ökologische Verantwortung zu einem konkreten Bestandteil der Unternehmensstrategiemacht. Auch im Rechnungswesen hat sich der Fokus geweitet. Für eine Beurteilung der wirtschaftlichen PotenzvonUnternehmenistzunehmendnichtmehrnurdievergangenheitsbezogeneBetrachtung der Geldströme, sondern viel mehr die zukunftsorientierte Betrachtung von so genannten Intangiblen Werten unter Risikobetrachtungen gefordert. Dazu zählen u.a. Humankapital, Umweltstatus,Sozialkapital(KooperationenundPartnerschaften),Markenname,Image. InökonomischenBerechnungenwirdderUnternehmenswertvonzweiFaktorenbestimmt: VondenzuerwartendenzukünftigenGewinnen,dieihrerseitsvomintangiblenVermögen beeinflusstwerden; VomDiskontierungssatzfürdieAbzinsungderzukünftigenGewinneaufdenheutigenWert, derrisikoabhängigzuwählenist. Aufgrund eines betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagementsystems kann argumentiert werden, dass ein geringeres unternehmensindividuelles Risiko angesetzt werden kann, was direkt zu einer ErhöhungdesUnternehmenswerts(beigleichenübrigenParametern)führt.GleichzeitigstärkenCSR Massnahmen das intangible Vermögen. Der Vergleich der Aktienkursentwicklung von nachhaltigen undkonventionellenveranlagungenhatmehrfachbewiesen,dassnachhaltigetitelbeiniedrigerem RisikoeinehöherePerformanceaufweisen. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet Unternehmen, welche ökonomisch erfolgreich und ökologisch und sozial verantwortlich wirtschaften, die Möglichkeit, ihre Leistungen einer breiten Öffentlichkeitzupräsentieren.VieleBetriebebewertenschonheutedenNachhaltigkeitsberichtals das Reportinginstrument der Zukunft. So haben sich Nachhaltigkeitsberichte zu einem wichtigen Kommunikationsinstrument entwickelt. Aber findet der Leser, was er sucht? Und wer ist der avisierteleser?wiebewertenexternelesereinennachhaltigkeitsbericht?sinddieberichteeinpr Gag oder zeigen sie die tatsächliche strategische Orientierung und Verankerung im Managementsystem? Und zeigen sie die wirklich wesentlichen Aspekte aus Nachhaltigkeitssicht?

Vorwort 6 Sind die Mitarbeiter in diesen Prozess eingebunden oder wird der Bericht von der PRAgentur geschrieben? Wie nachhaltig sind Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen? DiesenundweiterenFragengehtdiesePublikationnach. SiewurdeermöglichdurchdieFinanzierungdurchdasTechnologieministerium(BMVIT).Projektund Finanzierungspartner waren Organisationen, die jeweils auf Länderebene Nachhaltigkeitsberichte fördern oder ein strategisches Interesse an ihrer Qualität haben und auch an der Jury mitgewirkt haben.diesesindinwiendiemagistratsabteilung22mitdemökobusinessplan,dieämterdernö und Stmk. Landesregierung und die OÖ Akademie für Umwelt und Natur. Auch das Lebensministerium(BMFLUW),dasjaauchinderJurydesAustrianSustainabilityReportingAwards vertretenist,beteiligtesichandemprojektundderjury.dieentwicklungdesbewertungstoolsfür Nachhaltigkeitsprojekte wurde vom Wirtschaftsministerium (BMWA) und von der Niederösterreichischen Landesakademie mit unterstützt. Wir danken den Projektpartnern für die FinanzierungunddieMitwirkungamProjekt. Univ.Doz.Mag.Dr.ChristineJasch,InstitutfürökologischeWirtschaftsforschung, www.ioew.at DIDr.PeterWallnerCMC,DIRichardTuschl,Wallner&SchauerGmbH, www.zukunftsberater.at Univ.Doz.Dr.AndreasWindsperger,JohannFischer,InstitutfürIndustrielleÖkologie, www.indoek.noelak.at

ExecutiveSummary 7 2. ZUSAMMENFASSUNG NachhaltigkeitsberichteerlangenimmermehrBedeutung,sieweisenabergroßeUnterschiedeinder Struktur, aber auch den Inhalten auf. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Qualität derartigerberichte,damitsiealsglaubwürdigedokumentationdergesetztenmaßnahmenakzeptiert werden. Ziel des Projekts war es, ein Tool zu erstellen, das Qualitätskriterien für Nachhaltigkeitsberichte beinhaltet, mit dem ein Überblick über die Qualität vorliegender Berichte erhalten und eine entsprechendevergleichbarkeitderberichtsqualitätgewährleistetwerdenkann.denstakeholdern erlaubt dieses Tool einen Überblick über die Qualität geförderter Nachhaltigkeitsberichte zu erlangen, aber auch Qualitätsanforderungen mit den Kriterien festzulegen. Den Beratern und UnternehmendientesdannalsRichtliniefürdiegefordertenQualitätsziele,aberauchzumErkennen von Richtungen für die Qualitätsverbesserung. Das Tool steht der Allgemeinheit unter dem Link http://www.indoek.noelak.at/evanabzurverfügung. Der erste Projektteil befasste sich mit der Entwicklung des Kriteriensets in Abstimmung mit Stakeholdern diverser Förderstellen. In weiterer Folge wurde ein interaktives Kriterientool zur Evaluierung von Nachhaltigkeitsberichten entworfen, dessen Anwendung in diesem Bericht ausführlicherklärtist. IneinemzweitenProjektteilwurdedasKriterientoolgemeinsammitFörderstellenundUnternehmen erstmalig eingesetzt und eine erste Analyse der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Österreich erstellt.dasniveauderberichterstattunginösterreichistdabeidurchwegshoch,wenngleicheine weitere Verbesserung und Verbreitung in den nächsten Jahren möglich und sowohl von Förderstellen, als auch von Unternehmen erwünscht ist. Das entwickelte Tool kann hierzu einen wertvollenbeitragleisten,indemeseinendeutlichhöherenstandard,alsdenaktuellenfordert. Klarzeigtesich,dasshierüberdasToolhinausgehend,auchdieSchwerpunktederBekenntnisseder Unternehmen, insbesondere deren Strategie und Ziele, mit der tatsächlichen Umsetzung im Folgejahrüberprüftwerdensollte.DazukönnteauchdieUmsetzungdesNachhaltigkeitsprogramms herangezogen werden. Weiters sollte die Konsistenz zwischen wesentlichen Nachhaltigkeitsbereichen,KennzahlenundZielentiefgreifenderabfragtwerden,alsdiesderzeitder Fall ist. Schlussendlich ist auch die Konsistenz wesentlicher Nachhaltigkeitsbereiche mit dem RisikomanagementundeinerAnalyseimLageberichtabzugleichen. SeitensderFörderstellenwurdeinderVergangenheitöfterderWunschgeäußert,dentatsächlichen Nachhaltigkeitsprozess im geförderten Unternehmen nachvollziehen zu können. Es sollte sichergestellt werden, dass der Bericht auch tatsächliche Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung und die Unternehmenskultur hat. Die Empfehlung an die Förderstellen wäre daher, weniger an der Beschreibung des Nachhaltigkeitsprozesses anzuknüpfen, der sich in kleinen Unternehmen oft unmittelbar aus dem Kerngeschäft ergibt und in großen Betrieben über standardisiertemanagementsystemeabläuft,sondernmehrfokusaufdiestrategischeorientierung des Kerngeschäfts und die Verknüpfung des Nachhaltigkeitsbekenntnisses mit quantitativen Zielen undkennzahlenzulegen.

ExecutiveSummary 8 3. EXECUTIVESUMMARY TheobjectiveoftheprojectEVANABwasthedevelopmentandapplicationofaninteractivetoolfor theevaluationofsustainabilityreports.thetoolisavailableathttp://www.indoek.noelak.at/evanab TheprojectwasjointlyperformedbytheInstitutfürökologischeWirtschaftsforschung(Univ.Doz.Dr. ChristineJasch),theInstitutfürIndustrielleÖkologie(Univ.Doz.Dr.AndreasWindspergerandJohann Fischer)andtheconsultancyWallner&SchauerGmbH(Dr.HeinzPeterWallner,CMCandDiplIng. RichardTuschl).. Projectpartnersandfundingorganizationshadbeenorganizations,whofundsustainabilityreporting orpromoteastrategicinterestintheirquality.theyalsojoinedthejurywhoevaluatedthe sustainabilityreports:thetechnologieministerium(bmvit),thelebensministerium(bmfluw),the Wirtschaftsministerium(BMWA),inViennatheMagistratsabteilung22withtheÖkobusinessPlan, theofficesofthenöandstmk.landesregierung,theoöakademiefürumweltundnaturandthe NiederösterreichischeLandesakademie. ProjectresultsshowthegoodapplicabilityoftheEVANABtoolandthebroadspectrumofqualityof theaustriansustainabilityreportsselected.theevaluationwasbasedonthreegroups:the FrontRunners(excellentperformanceinreporting),themainstreamgroup(withafewgapsinthe reports),andthestragglers(whostillhavemuchtobeimproved). Animportantpartofthetoolistheretrievalofvisionandstrategyofthereportingenterprises.Most reportsincludedaclear,focused,andwellformulatedvision,buttheunderlyingsustainability strategywasonlyhesitantlydescribed.alsotheprocessofincludingsustainabilityissuesintodaily workcanhardlybefoundinthereports.thequestionposedbythefundingagencies:"whohas writtenthereport(pragency,...)?"canthusnotbeanswered.itisrecommendedtothefunding agenciestofocusmoreonemployeeinvolvementandtheintegrationofsustainabilityissuesintothe managementsystemandresultingproceduresaswellasonthestrategicorientationofthecore business,andonlinkingofsustainabilitycommitmentwithquantitativetargetsandindicators. TherequirementsoftheGRIguidelinesforsustainabilityreportsandverifiersarevaguelyspecified andshouldbespecified.furthermore,theconsistencybetweenthemostsignificantsustainability issuesandresultingindicatorsandtargetsshouldbefocusofanyaudit.finally,thethesignificant sustainabilityissuesshouldbematchedwiththeriskmanagementsectionandthedescriptioninthe financialreport.

StandderNachhaltigkeitsberichterstattunginÖsterreich 9 4. STANDDERNACHHALTIGKEITSBERICHTERSTATTUNGIN ÖSTERREICH Wer kommuniziert gewinnt! Sagen die Marketingexperten. Für verantwortungsvoll wirtschaftende Unternehmen gibt es ein neues Kommunikationsinstrument: der Nachhaltigkeitsbericht. Ein hohes ImagedesNachhaltigkeitsberichtsistineinervonMedienundKommunikationgeprägtenWelteine zentralevoraussetzungfürlangfristigenerfolg.nurwennesgelingt,einengutenstandardundeine hohequalitätunddiedarausfolgendeakzeptanzbeidenleserndieserberichtezugewährleisten, werden Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung über die Gewinnmaximierung hinaus weiterwahrnehmenunddarüberberichten. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung hat in Österreich die Pionierphase hinter sich gebracht. Es ist eine Vielfalt von Berichten entstanden, deren Umfang und Qualitätsstandards sehr weit variieren. IhreErstellungwurdeundwirdteilweisevonLandesstellengefördert,aberauchderjährlichePreis für die besten Nachhaltigkeitsberichte, der Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, hat zum Ziel, den Trend zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung auf internationalem Niveau in Österreich zu fördern und auf innovativeberichteaufmerksamzumachen.. 1998 entstand auf Initiative der englischen Kammer ACCA der European Environmental Reporting Award (EERA), an dem mittlerweile fast alle europäischen Kammern der Wirtschaftstreuhänder teilnehmen.voraussetzungfürdieteilnahmevonösterreichischenunternehmenameerawar,dass die Berichte bereits auf nationaler Ebene ausgezeichnet worden sind. Dies geschah durch den Austrian Environmental Reporting Award (AERA), der seit 1999 von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder(KWT)verliehenwird. Österreich war lange Zeit das Land mit den meisten betrieblichen Umwelterklärungen nach der europäischen EMASVerordnung für betriebliches Umweltmanagement im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl. Doch der internationale Trend ging bereits zu einer Berichterstattung, die im Sinn einer nachhaltigen Wirtschaftsweise wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte integriert. SchonfürdasGeschäftsjahr2000wurdedahernebendenUmweltberichteninderKategorie groß und KMU eineneuekategoriefürnachhaltigkeitsberichteeingeführt.diesgingauchparallelmit derveröffentlichungdererstenversionderleitliniederglobalreportinginitiativeimjahr2000. In 2005 wurde für die Ausschreibung für die Berichte über das Geschäftsjahr 2004 die Kategorie Umwelterklärung fallen gelassen und der Preis in ASRA umbenannt, da kaum mehr reine Umwelterklärungen eingereicht wurde. Gleichzeitig wurde der EERA in den ESRA, die European Sustainability Reporting Association, umbenannt und die Auszeichnung eines europäischen Gewinners fallen gelassen. Stattdessen bekommen auf der Homepage www.sustainabilityreporting.eualleteilnehmendenländergleichermaßenplatz,umihrejeweiligen nationalengewinnerundtrendsgemeinsammitstatistischenauswertungenvoncorporateregister zupräsentieren. DieKammerderWirtschaftstreuhändervergabdenASRAfürdasJahr2007inKooperationmitdem Lebensministerium, der Industriellenvereinigung, dem Umweltbundesamt, respact austrian business council for sustainable development, der Wirtschaftskammer Österreich, der

StandderNachhaltigkeitsberichterstattunginÖsterreich 10 OesterreichischenKontrollbankundderÖsterreichischenGesellschaftfürUmweltundTechnik,die jeweilsaucheinjurymitgliedzusätzlichzumnachhaltigkeitsausschußderkwtstellten. DasBewertungsschemafürdenASRAwurdeeuropaweiteinheitlichfürdenEuropeanSustainability ReportingAwardentwickeltundorientiertsicheinerseitsandenPrinzipienguterBerichterstattung, wiesieausderwirtschaftsprüfungbekanntsind,andererseitsanderleitliniederglobalreporting Initiative als weltweit anerkanntem Referenzstandard. Das Bewertungsschema wurde regelmäßig leichtaktualisiertundimgegenständlichenprojektgrundsätzlichüberarbeitet. Der Juryprozess läuft in einem 2stufigen Verfahren ab. Zuerst erfolgt von jedem Juror eine quantitative Beurteilung aller Einreichungen auf Basis des Bewertungsschemas. Diese wird nach Noten und Ranking sortiert. In der Jurysitzung werden die bestgereihten Unternehmen in einer Kategorie auch nach weitergehenden qualitativen Aspekten besprochen und die Preisträger bestimmt. Im Oktober 2006 wurde der neue Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative GRI G3 mit einem 3stufigen Anwendungsniveau und Ausweis der externen Zertifizierung veröffentlicht. Die meisten der ausgezeichneten Berichte orientieren sich seither an den GRI Anforderungen. Aber gleichzeitig ist sichtbar, dass gute Nachhaltigkeitsberichte auf guten Umwelterkärungen basieren und häufig die Einhaltung der Anforderungen an ein UmweltmanagementsystemnachEMASundISO14001gemeinsammitdenGRIAnforderungenan dienachhaltigkeitsberichterstattungzertifiziertwerden.dernachhaltigkeitsberichtnachgriistdann gleichzeitigauchdieumwelterklärungnachemas.diesequalitätistineuropaselten,dadieemas VerordnungderEuropäischenUnioneinesehrunterschiedlicheVerbreitunggefundenhat. Die Preise werden in den Kategorien Nachhaltigkeitsbericht generell, Klein und Mittelbetriebe (KMU)undderSonderkategoriefürnichtgewerblicheOrganisationenvergeben.Iminternationalen Vergleich hat Österreich außergewöhnlich viele Berichte von KMUs und nicht Produktionsbetrieben wieuniversitäten,schulen,behördenundpflegeeinrichtungen.vondenrund 30jährlichenEinreichungenstammenwenigerals50%vongroßenUnternehmen,währendinvielen anderen Ländern Nachhaltigkeitsberichte ausschließlich von börsennotierten Unternehmen erstellt werden. Für2007wurdeerstmalseineAuszeichnungfürintegrierteGeschäftsundNachhaltigkeitsberichte verliehen. Dies spiegelt einen europäischen Trend, der durch die Anforderungen der Modernisierungsrichtlinie an die Lageberichterstattung ausgelöst wurde. Außergewöhnlich war jedoch,dassinderkategorie IntegriertenGeschäftsundNachhaltigkeitsbericht keinersterplatz vergebenwordenist.dieszeugtabernurvonkonsequenz,dennwenneskeinensiegergebenkann, sollauchkeinersterplatzausgelobtwerden. Die Begründung von Fr. Dr. Jasch als Leiterin des Nachhaltigkeitsausschusses der KWT bei der Preisverleihunglautete,dass DieEinreichungengezeigthätten,dassesnochnichtoptimalgelungen sei, einerseits die Nachhaltigkeitsaspekte umfassend abzudecken und andererseits im Lagebericht komprimiertanzuführen,welchedieseraspektewesentlicheauswirkungenaufdengeschäftserfolg haben.,weshalbheuerauchkeinersterplatzvergebenwordenist. DieGewinnerderBerichteüber2007imÜberblick

StandderNachhaltigkeitsberichterstattunginÖsterreich 11 GroßeUnternehmen 1.Platz:PalfingerAG 2.Platz:ÖsterreichischeElektrizitätswirtschaftsAG(Verbund) 3.Platz:WienerStadtwerke GroßeUnternehmenmitintegriertenGeschäftsundNachhaltigkeitsberichten 1.Platz:Nichtvergeben 2.Platz:EVNAG 3.Platz:VBVVorsorgekasseAG KleinundMittelbetriebe 1.Platz:ObermurtalerBrauereigenossenschaftreg.Gen.m.b.H. 2.Platz:GuglerGmbH 3.Platz:AustriaGlasReyclingGmbH ÖffentlicheundprivateOrganisationen 1.Platz:HTLDonaustadt 2.Platz:NaturfreundeInternational+respect InstitutfürIntegrativenTourismusundEntwicklung 2.Platz:WienWork integrativebetriebeundausbildungsgmbh

ÜberdasProjekt 12 5. ÜBERDASPROJEKT 5.1. EntwicklungdesProjekts ZieldesProjektswares,einEDVToolzuerstellen,dasQualitätskriterienfürNachhaltigkeitsberichte beinhaltet, mit dem ein Überblick über die Qualität vorliegender Berichte erhalten und eine entsprechende Vergleichbarkeit der Berichtsqualität gewährleistet werden kann. Dazu wurde das ProjektinzweiTeilprojektegesplittet: Der erste Projektteil befasste sich mit der Entwicklung des Kriteriensets in Abstimmung mit Stakeholdern diverser Förderstellen und in weiterer Folge mit dem Entwurf eines interaktiven webbasiertenkriterientoolszurevaluierungvonnachhaltigkeitsberichten. ImzweitenProjektteilwurdedasToolzusammenmitausgewähltenUnternehmengetestet,weiter optimiertunddieberichteumfassendausgewertet. 5.2. Zielsetzungen Das Ergebnis der Evaluierungen mit dem EVANABTool soll einerseits für die betrachteten Unternehmen, andererseits auch für alle Stakeholder insbesondere der Förderstellen, einen Überblick über die Qualität der Nachhaltigkeitsberichte geben, um danach Zielrichtungen für QualitätsverbesserungenfestlegenzukönnenundzwarauffolgendenEbenen: Nachhaltigkeitsthemen:WelcheThemenwerdenbehandeltundwietiefgründigund kritischwerdendiewesentlichenthemenausgeführt? Leistungskennzahlen:MitwelchenDatenwirddietatsächlicheLeistungbelegt? Strategie&Vision:SinddieNachhaltigkeitsaktivitätenineinestringente Zukunftsperspektiveeingebettet? OperativeVerankerung:IstderNachhaltigkeitsansatzimManagementsystemund deroperativenumsetzungverankertoderhandeltessichumeinzelprojekte? Das entwickelte Evaluierungsmodell soll praktikabel und effektiv einsetzbar sein und zur kontinuierlichen Qualitätsprüfung von Nachhaltigkeitsberichten von bestimmten Stakeholdergruppen verwendet werden, um damit einen Beitrag zur Sicherung eines adäquaten Qualitätsstandards zu leisten. Es soll dabei Hilfestellung und Leitlinie zur kontinuierlichen Strategieprüfungbieten. ÜberdasToolhinausgehendwurdenAnalysenzufolgendenThemenbereichengemeinsammitden Unternehmendurchgeführt: Entstehungsprozess&Kommunikation:WiewurdederNachhaltigkeitsbericht erstellt,wiewurdederunternehmensprozessinrichtungnachhaltigkeit vorangetrieben,wiestarkwirdderberichtfürdendialogmitstakeholderngenutzt? Kosten/Nutzen:WiehochundinwelchenBereichenwirdderNutzendes Nachhaltigkeitsberichtsnachinnenundaußengesehenundbeabsichtigt?Wiegroß warderaufwandfürdieerstellung,waswarendiewesentlichstenaufwendungen? ObundinwieweitkommendieBetriebeihrerVerpflichtunggemäßder ModernisierungsrichtlinienachundwelcheKennzahlenkönnengenerellzur Anwendungempfohlenwerden.

Dimension Zielbereich Naturnähe Ökologie Belastungen Ressourcen Grundbedürfnisse Ökonomie Monetäre Ziele Nicht-monetäre Ziele Existenzsicherung Soziales Zusammenhalt Miteinander Dimension Zielbereich Na turnähe Ökologie Belastungen Ressourcen Grundbedürfnisse Ökonomie Monetäre Ziele Nicht-monetäre Ziele Existenzsicherung Soziales Zusammenhalt Miteinander Dimension Zielbereich Naturnähe Ökologie Belastungen Ressourcen Grundbedürfnisse Ökonomie Monetäre Ziele Nicht-monetäre Ziele Existenzsicherung Soziales Zusammenhalt Miteinander Dimension Zielbereich Naturnähe Ökologie Belastungen Ressourcen Grundbedürfnisse Ökonomie Monetäre Ziele Nicht-monetäre Ziele Existenzsicherung Soziales Zusammenhalt Miteinander ÜberdasProjekt 13 5.3. Methodik EinegroßeHerausforderungbestandinderoptimalenZusammenführungbzw.Ergänzungderinder Programmlinie Fabrik der Zukunft entwickelten NachhaltigkeitsBewertungsmethoden für die gegenständliche Aufgabenstellung. Die methodische Darstellung der einzelnen Ansätze, die zusammengeführt werden sollen, würde den vorgegebenen Platzrahmen sprengen, eine KurzbeschreibungderwesentlichenMethodenistimFolgendendargestellt. Nachhaltigkeitsberichte sollen die tatsächliche Leistung eines Betriebes in Richtung Nachhaltigkeit, aber auch einen strategischen Entwicklungsprozess dokumentieren. Ein Evaluierungsmodell sollte grundsätzlich in der Lage sein, einen derartigen Prozess abzubilden. Nachfolgende Struktur eines Entwicklungsprozesses für Betriebe, die aus früheren Projekten entwickelt wurde, sollte als GrundlagefürdasEvaluierungsmodelldienen. NAWIGRAPH Dimension Zielbereich Naturnähe Soll-Zustand Vision Abweichung Ist-Zustand Festlegung der Prioritäten Planung/Überprüfung Strategischer Ziele Unsere Prioritäten Ökologie Belastungen Ressourcen Ökonomie Grundbedürfnisse Monetäre Ziele Unsere Ziele Nicht-monetäre Ziele Soziales Existenzsicherung Zusammenhalt Miteinander Planung/Überprüfung der Aktivitäten Unsere Aktivitäten Regelschleife Kontinuierlicher Entwicklungsprozess KEP Abbildung1:EvaluierungsmodellfürdenkontinuierlichenEntwicklungsprozess AmBeginndesStrategieprozessesstehtdieDefinitioneinesvisionärenZielzustands.Danacherfolgt eineprioritätenfestlegungunterbetrachtungdesistzustandesunddervision.denprioritätenfolgt eineableitungvonzielsetzungen,diemöglichsteinekonkretisierungderprioritätenindeneinzelnen Themenbereichen der Nachhaltigkeit darstellen sollen. Die daraus abgeleiteten Aktivitäten und MaßnahmendienenletztlichzumErreichenderZieleunddamitderAnnäherungdesISTZustandes andievisionundsolltendamitsowohldenzielsetzungen,alsauchdenprioritätenentsprechen. Mit dem Evaluierungsmodell soll dargestellt werden können, welche der Schritte des Entwicklungsprozesses und welche Hauptkommunikationsebenen durchlaufen wurden und wie sie dargestelltsind.

ÜberdasProjekt 14 Für die Entwicklung des Evaluierungsrasters wurde von der Struktur her von dem im Rahmen des Fabrik der Zukunft Projektes INABE entwickelten dualen Bewertungsmodell NAWIGraph ausgegangen.eshandeltsichdabeiumeinganzheitlichesbewertungsmodell,dasdenmethodischen Rahmen für die Zusammenführung verschiedener Betrachtungsperspektiven, wie sie in Nachhaltigkeitsberichtenauftreten,bildenkann.DabeiwerdenentlangeinesNachhaltigkeitsrasters die emotional wertorientiert ermittelten Prioritäten des Managements, die daraus abgeleiteten Zielsetzungen und die Wirkungen der geplanten Maßnahmen bewertet und vergleichbar gemacht. Mit diesem Modell wurde eine duale Bewertung entwickelt, die die umfassende Überprüfung der StrategienZieleMaßnahmeneinesUnternehmensermöglicht. Eine weitere Bewertungsgrundlage war der Bewertungsraster für Nachhaltigkeitsberichte des EuropeanSustainabilityReportingAwards,nachdemeuropaweitseitJahrenalleEinreicherevaluiert werden. Dieser Raster orientiert sich auch an den Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI).BeideDokumentewurdenkürzlichüberarbeitet,wobeieinProjektpartnerinbeideInitiativen eingebundenist. Neben der inhaltlichen Prüfung mit dem Schwerpunkt auf Kennzahlen und Datenqualität erfolgte eine Evaluierung auf Prozessebene und Strategieüberprüfung. Dabei wurden Darstellungsformen früherer Projekte weiterentwickelt und entsprechend den oben geschilderten Anforderungen adaptiert. Bei den Darstellungen wurden vor allem jene, die für die Bewertung der Unternehmensstrategienselbstverwendetwerden,berücksichtigt. 5.4. Durchführung AufbauendaufdenumfangreichenmethodischenundpraktischenErfahrungendesProjektteams sowohl in der Bewertung, als auch in der Erstellung sowie in der Begutachtung von Nachhaltigkeitsberichten wurde ein umfassendes und praktikables Evaluierungsmodell für Nachhaltigkeitsberichteerstellt.DieStakeholderwarenregelmäßigüberProjekttreffeneingebunden, bei denen die Zwischenergebnisse vorgestellt und diskutiert, sowie die weitere Vorgangsweise festgelegtwurde. Mit dem Evaluierungsraster werden die Intensität der Behandlung der Nachhaltigkeitsthemen, gewählte Kennzahlen, Strategie, operative Verankerung, kommunikative Kraft und Stakeholdereinbeziehung, Nutzen und Erstellungsaufwand für den Bericht geprüft und mit einer Auswertemethodik transparent dargestellt. Um dies erreichen zu können, wurde der EvaluierungsrastergemeinsammitdeneingebundenenStakeholdernkonzipiertundimProjektteam anhandkonkreternachhaltigkeitsberichteaufpraktikabilitätgeprüft(teilprojekt1). Die breite Anwendung durch die Stakeholder gemeinsam mit dem Projektteam erfolgte im Teilprojekt 2. Gemeinsam mit den Projektpartnern wurden in Summe 16 Nachhaltigkeitsberichte ausgewählt, die durch die Jury bewertet wurden. Damit wurde sichergestellt, dass erstens für alle Projektpartner relevante Berichte in das Projekt einflossen und zweitens die Vielfalt der zu evaluierenden Berichte groß genug war, damit relevante Aussagen für die zukünftige Nutzung abgeleitetwerdenkonnten.

ÜberdasProjekt 15 DieEvaluierungdurchdieProjektpartnererfolgtemittelsdesEVANABToolsaufmehrerenEbenen: anhanddesgedruckten/veröffentlichtenberichts durchtelefonatemitführungskräftenundnachhaltigkeitsbeauftragtender Unternehmen gegebenenfallsdurcheinenbesuchvorortzurabklärungundüberprüfung wesentlicheraussagen sowierückfragenbeiausgewähltenstakeholdern,umdieauthentizitätvonangaben imberichtsicherzustellen. Jeder Juror evaluierte die Berichte vorweg alleine, danach wurde eine Jurysitzung analog der Jurysitzung für den Austrian Sustainability Reporting Award einberufen, in der die Berichte besprochen und die Feedbacks bei der Anwendung des Evaluierungstools abgefragt wurden. Die ErgebnissederBetriebeundihrerBerichtewurdendenBetriebenmitweiterführendenFragenund einer Beschreibung des EVANAB Tools zugesandt. Gleichzeitig wurde mit den Betrieben ein Workshopabgehalten,beidemBewertungundTooldiskutiertwurden. In einem weiteren Arbeitsschritt wurden die Einzelergebnisse zusammengeführt und ausgewertet. DieNachhaltigkeitsprofileundPortfolioszuBerichtundProzesswurdenverdichtet,umsowohldie Positionierung einzelner Berichte, als auch definierten Kriterien in einer Gesamtschau abfragen zu können. Hiermit konnten die Veränderungen zwischen den Jahrgängen oder die Unterschiede zwischen Branchen und deren Veränderung systematisch untersucht werden. Ähnliche Darstellungsformen sind auch für andere Evaluierungsaspekte zu finden, wobei auf NAWIGraph (Projekt INABE) und NAVIKO zurückgegriffen werden wurde. Darüber hinausgehend wurde für die Projektpartnerversucht,wesentlicheAussagenzuProgrammgestaltungundWeiterentwicklungder Förderstrategienzuermöglichen. Seitens der Betriebe wird immer wieder der Wunsch nach Benchmarks geäußert, um die Eigenpositionierungabschätzenzukönnen.VorallemindensozialenundökonomischenBereichen dernachhaltigkeitskennzahlen(z.b.schulungstagepromitarbeiter,spendenaufkommeninprozent vom Gewinn vor Steuern) liegen diese noch kaum strukturiert aufbereitet vor. Aus der zusammenfassendenanalysederberichtewurden,soweitmöglich,benchmarkdatenausgearbeitet undzurverfügunggestellt. AbschließendwurdedervorliegendeEndberichterstellt.

DasEVANABTool 16 6. DASEVANABTOOL 6.1. ENTWICKLUNGDERKRITERIEN AlsGrundlagedesindiesemProjektentworfenenKriteriensetsdienteninersterLiniedieKriterien desaustriansustainabilityreportingaward(asra)undderleitfadenderglobalreportinginitiative (GRI)zurNachhaltigkeitsberichterstattung.IndemVorprojektEVWINNawurdenbereitsIndikatoren für die Bewertung von Nachhaltigkeitsberichten entwickelt, welche ebenfalls einbezogen wurden. Das Modell zur Nachhaltigkeitsbewertung NAWIGRAPH diente als methodischer Rahmen für die FestlegungdesBetrachtungsumfangs. In Folge wurde ein Entwurf eines Kriteriensets erstellt, der zunächst mit den Projektpartnern abgestimmtwurde.beidemam25.02.2008stattgefundenenstakeholderworkshopwarenvertreter ausverschiedenenöffentlichenförderstellenanwesend.dabeiwurdendiekriterienvorgestelltund entsprechenddenanregungenderstakeholderergänztbzw.abgeändert.letztlichergabsichdaraus eineunterteilungderkriterienindievierthemenbereiche VisionundStrategie PrinzipienderBerichterstattung Performanceund NachhaltigkeitsprozessimUnternehmen dieprozentuellgleichgewichtetwurden. Die einzelnen Kriterien (Fragen) innerhalb der Themenbereiche werden anhand einer 4stufigen Skala bewertet. Dies resultiert aus einer höheren Anforderung von Transparenz gegenüber der ursprünglich geplanten 3stufigen Skala, deren mittlere Stufe zu wenig aussagekräftig war. NachfolgendistdiemitdenStakeholdernabgestimmteKriterienlisteangeführt.

DasEVANABTool 17 Tabelle1KriterienVisionundStrategie Frage Erklärung Stufen 0 1 2 3 IsteineGrundsatzerklärung dergeschäftsführungzu betrieblichen Nachhaltigkeitvorhanden? KompaktesStatementzur Nachhaltigkeitsstrategie.Gibtes eineeindeutigepositionierung, verbaleverpflichtungzu wirtschaftlichen/sozialen und/oderumweltzielendurch diegeschäftsführung. nicht vorhanden nurallgemein gehalten nachvollziehbar formuliert nachvollziehbar formuliert Gibteseine Nachhaltigkeitsvision,bzw. bildetdie Unternehmensvision Nachhaltigkeitsaspekteab? DerBerichterstattersollseine Visionerläuternundwieinihr ökonomischemitsozialenund umweltorientiertenkriterien verbundenwerden.wirdder Wertderunternehmerischen TätigkeitfürdieGesellschaft dargestellt? wirdnicht angesprochen inteilaspekten ausgeführt inteilaspekten ausgeführt imdetailausgeführt Verpflichtungzu nachvollziehbaren, möglichstquantitativ bestimmtenzielenauf Unternehmensebene KlarformulierteZieleund Projekte,keinevagen Absichtserklärungen,zumindest teilweisequantitativeziele konsistentmitdenkennzahlen, ZielerreichungzumVorjahr dargestellt. nurqualitative Grundsatz statements Ziele&Kennzahlen teilweisevorhanden Ziele&Kennzahlen teilweisevorhanden Ziele&Kennzahlen quantitativ festgelegt VisionundStrategie Ambitioniertheitund Innovationskraft WieambitioniertsindZieleund Projekte?Werdenaktuelle Herausforderungen angesprochen?gibtes ProdukteundProjektedienach Nachhaltigkeitskriterien gestaltetwerden,z.b.:zugang fürbenachteiligte Bevölkerungsschichtenzum Kerngeschäft? Businessasusualmit vereinzeltennhaspekten NHManagementin Teilbereichen NHManagementin Teilbereichen ProdukteundProjektenach NHKriteriengestaltet

DasEVANABTool 18 Tabelle2KriterienPrinzipienderBerichterstattungTeil1 Frage Erklärung Stufen 0 1 2 3 Wesentlichkeit DieausStakeholdersicht wesentlichenthemenwerden angesprochenundangemessen behandelt Themen ausgelassen Themenun angemessen behandelt Themenun angemessen behandelt Themen angemessen behandelt Vollständigkeitund Ausgewogenheit AufThemen,dieinder Öffentlichkeitkritischdiskutiert werden,wirdeingegangen,zb. Gentechnik,Handystrahlung etc..gleichzeitigwerdenalle wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte angesprochen. KritischeThemen offensichtlichnicht angesprochen keineoffensichtlichen Unterlassungen keineoffensichtlichen Unterlassungen allerelevantenthemen angemessen angesprochen Transparenz WiewurdenDatenerhoben, Umfang,Gültigkeit; Erhebungsmethodeund Berechnungsgrundlagefür Datenwerdenangemessen beschriebenunddieergebnisse sindreproduzierbar;bericht enthältangabendarüber, welchedatengeschätzt wurden. Datengrundlagen unvollständig Datengrundlagenteilweise angegeben,oderkmu Datengrundlagenteilweise angegeben,oderkmu Datengrundlagenvollständig angegeben PrinzipienderBerichterstattung Teil1 Vergleichbarkeit FürwelcheSystemgrenzen wurdendatenerhobenund stimmendiesefür Geschäftsberichtund Nachhaltigkeitsberichtüberein? SindAbweichungenu. Unschärfeninder Datengenerierungoffengelegt? WerdenVorjahreswerte angegebenunddiesebei signifikantenänderungen angepaßt?istangegeben, welchestandorte,töchteretc. indieberichterstattungund Kennzahlenberechnung einbezogensindundinwieweit DatenmehrererStandortenund Töchternenthaltensind? Angabenfehlen schlechtedatengrundlageohnevergleichbarkeit schlechtedatengrundlagemitbegründung,z.b. Erstbericht AngabenvorhandenoderFragenichtrelevant (z.b.nur1standort)

DasEVANABTool 19 Tabelle3KriterienPrinzipienderBerichterstattungTeil2 Frage Erklärung Stufen 0 1 2 3 Regelmäßigkeitund Aktualität Wiezeitnaherscheintder Bericht.Gibteseinefestgelegte Periodizität,z.B.3Jahrebei KMUs? Berichtsperiodizitätnicht definiert Folgebericht angekündigt zeitnaherberichtmit definierterperiodizität oderkmu Berichtslegunginnerhalb von9monatennach EndedesGeschäftsjahrs Verlässlichkeitund Überprüfbarkeit Berichtstilformuliert nachvollziehbarefaktenundist externzertifiziert. Informationenerlaubenes Nutzernpositiveundnegative Trendszuerkennen; GewichtungderThemenrichtet sichnachderenwesentlichkeit. Faktenmeistnicht nachvollziehbar,keine Zertifizierung Faktentw.nachvollziehbar, keinezertifizierung Faktentw.nachvollziehbar, keinezertifizierung Faktennachvollziehbar, Berichtexternzertifiziert ZugangundVerfügbarkeit BenötigteInformationen könnenohneunzumutbaren AufwandmitHilfevon Inhaltsverzeichnissen,Sitemaps, LinksoderanderenSuchhilfen gefundenwerden; Kontaktpersoninkl.Emailund webadressesowieöffentl. ZugangzumBerichtsind angeführt. Informationenschwer zugänglich Suchhilfenteilweise vorhanden Suchhilfenteilweise vorhanden SuchhilfenundKontaktperson vorhanden PrinzipienderBerichterstattung Teil2 Klarheitund Verständlichkeit Informationensindfür Stakeholdernachvollziehbar undverständlichzurverfügung gestellt.derberichtvermeidet bzw.erklärtfachbegriffe, Abkürzungen, organisationsinterneausdrücke sowieallesonstigeninhalte,die Stakeholdernehernicht bekanntsind. verwirrend wesentlicheinhalteschwer auffindbar wesentlicheinhalteschwer auffindbar Berichtistübersichtlichund gutlesbar

DasEVANABTool 20 Tabelle4KriterienPerformance Frage Erklärung Stufen 0 1 2 3 KlassifikationnachGRIin ABC äquivalentebewertung.inden BerichtsollteeinRasterderGRI Anwendungsebenen aufgenommenwerden,umzu zeigen,aufwelcher EbenederBerichteingestuft wurde. BerichtnichtnachGRI GRIC+C+ GRIB+B+ GRIA+A+ Performance Leistungsdarstellung Entwicklungsdarstellung DarstellungvonKerndatenin absolutenundrelativenzahlen. LeistungimVergleichzu BranchenBenchmarksundrechtl. Anforderungen DieBerichteunddiedarin enthalteneninformationen ermöglichenjahresvergleiche. ErläuterungwesentlicherWerte undänderungenzumvorjahr. keinleistungsvergleich Jahresvergleichenicht möglich Leistungsvergleichtw. angeführt Jahresvergleichenur teilweisemöglich Leistungsvergleichtw. angeführt Jahresvergleiche überwiegendmöglich Leistungsvergleich durchgängigmöglich Jahresvergleiche vollständigmöglich Zusammenhang KennzahlenundZiele indenalswesentlicherkannten Bereichengibtesangemessene KennzahlenundZiele. keinekennzahlen undziele angeführt Kennzahlenund Zieleteilweise angeführt Kennzahlenund Zieleteilweise angeführt Kennzahlenund Zielevollständig angeführt

DasEVANABTool 21 Tabelle5KriterienNachhaltigkeitsprozessimUnternehmen Frage Erklärung Stufen 0 1 2 3 Qualitätund Angemessenheitder Managementsysteme(MS) WelcheManagementsysteme (MS)werdenangewendet? Umweltmanagementsysteme, Gesundheitsund Sicherheitsmanagement, Arbeitsplatzbedingungen, UmweltzeichenfürProdukte,Fair Trade,etc. keinestrukturiertenms Teilbereichemit ZertifizierungenoderKMU Teilbereichemit ZertifizierungenoderKMU wesentlichestandorte/ Produktezertifiziertoder KMUmitZertifizierungen NachhaltigkeitsprozessimUnternehmen Organisatorische Verankerungdes NachhaltigkeitsMS StrukturierteEntwicklung desnachhaltigkeitsms Partizipation DerNachhaltigkeitsProzesswird imberichtdargestelltund erläutert.gibteseine strukturierteverankerungdes Nachhaltigkeits Managementsystems? Gibteseineübersichtliche DarstellungdesNHProgramms (Ziele,BezugzuKennzahlen, Maßnahmen,Zeithorizontfürdie Umsetzung,Erläuterungenzur Zielerreichungdes Vorjahresprogramms)?Gibtes einenbezugzumvorherigen Bericht? WarendieMitarbeiterindenNH Prozeßunddieexternen StakeholderindieAuswahlder wesentlichenthemen eingebunden? Ideenvon Einzelpersönlichkeiten keinstrukturiertesnh Programm keineeinbindung Tw.Einbindungder operativenebene ProgrammfürTeilbereiche vorhanden teilweiseeinbindung Tw.Einbindungder operativenebene ProgrammfürTeilbereiche vorhanden teilweiseeinbindung Jährlicher,dokumentierter NHProzess VollständigesNH ProgrammmitDarstellung derzielerreichung Mitarbeiterund StakeholderEinbindung

DasEVANABTool 22 6.2. AnwendungdesTools 6.2.1. Startseite DieStartseitedesinteraktivenFragebogens(http://www.indoek.noelak.at/evanab),beschreibtkurz denhintergrundunderlaubtdieanmeldungalsgastoderregistrierterbenutzer.alsgastkannnur ein Nachhaltigkeitsbericht evaluiert werden, das heißt es kann nichts gespeichert, sondern das Ergebnis nur ausgedruckt werden. Als angemeldeter Benutzer können mehrere Nachhaltigkeitsberichte in einer Übersicht verwaltet und die Ergebnisse angezeigt werden. Die KriterienlistezurBewertungderNachhaltigkeitsberichtestehtalsPDFDokumentzurVerfügung. Abbildung2DieStartseitedesTools NachderEingabevonUser&PasswortunddemStartals Benutzer oder Gast gibtesauchdie MöglichkeitdasPasswortzuändern. 6.2.2. Berichtsübersicht/Hauptmenü InderBerichtsübersichtsiehtmandenStatusdereingegebenenNachhaltigkeitsberichte.Eskönnen Berichtehinzugefügt,gelöschtoderverändertwerden.DurchKlickenaufdenSpaltennamen,können dieberichtesortiertwerden. ÜberdieSchaltfläche NeuenBerichterfassen kanneinzubewertenderberichtimsystemangelegt werden.danacherscheintdieserinderübersichtundkannüberdieschaltfläche bewerten evaluiertwerden.

DasEVANABTool 23 Abbildung3Berichtsübersicht/Hauptmenü ÜberdieSchaltfläche ErgebnisÜbersicht kanneinegesamtübersichtüberalledurchdenaktuellen User bewerteten Berichte angezeigt werden. Diese Funktion ist nur für angemeldete Benutzer verfügbar.hiersindallebewertungendernachhaltigkeitsberichtezusammengefasst.die20fragen bezüglich der Bewertung des Nachhaltigkeitsberichts sind jeweils nach den Themenbereichen gegliedertunddievergebenenpunkteangegeben.eskönnendieberichtenacherreichterpunktezahl geordnet werden, indem man entweder einen Themenbereich in der Tabelle anklickt oder die Gesamtpunktezahl. Abbildung4GesamtüberblicküberdiebewertetenBerichte

DasEVANABTool 24 6.2.3. BewertungderNachhaltigkeitsberichte DieBewertungderNachhaltigkeitsberichteerfolgtin5Schritten(Seiten).Eswerdendabeiinsgesamt 20 Fragen aus 4 Themenbereichen (Vision und Strategie, Prinzipien der Berichtserstattung, Performance, Nachhaltigkeitsprozess im Unternehmen) gestellt. Zu jeder Frage gibt es vier Bewertungsmöglichkeiten(0bis3Punkte).DabeientsprichtjeweilsdasersteAntwortfeld0Punkten, das zweite Antwortfeld 1 Punkt, das dritte Antwortfeld 2 Punkten und das vierte Antwortfeld 3 Punkten. Abbildung5einBeispielfüreineFrage Nach Abschluss der Bewertung kann entweder der Gesamtüberblick über die Schaltfläche Ergebnisse anzeigen angezeigt oder das Hauptmenü über die Schaltfläche Hauptmenü aufgerufenwerden.

AnalyseausgewählterNachhaltigkeitsberichte 25 7. ANALYSEAUSGEWÄHLTERNACHHALTIGKEITSBERICHTE 7.1. DIEUNTERNEHMEN FürdieAuswertungimRahmendesProjekteswurdengemeinsammitdenFinanzierungspartnernder Länder Nachhaltigkeitsberichte ausgewählt, die teilweise im Rahmen von Förderprogrammen der Länder mitfinanziert wurden und/oder als BestPractice Beispiel herangezogen werden können. ZusätzlichwurdenausgezeichneteBerichtedesASRAfürdenVergleichherangezogen. Wichtigistallerdingsdabeifestzuhalten,dassdieBerichtenichtdirektmiteinandervergleichbarsind, dasiesichteilweiseaufdiejahre2004 2006beziehenunddementsprechenddieAnforderungder 3.VersionderGRILeitlinie,welchein2006veröffentlichtwurde,nichtbeinhaltenkönnen. An der Jury nahmen neben den drei Forschungs/Beratungsorganisationen als Projektbearbeiter VertreterderLänderorganisationenunddesLebensministeriumsteil.Eshandeltsichhieralsonicht um die Jury für den ASRA, wenngleich teilweise Personenidentität gegeben war und das JuryverfahrendemASRAJuryverfahrennachgebildetwurde. In Summe wurden für die Evaluierung 16 Berichte ausgewählt. Davon entfallen sechs auf große Unternehmen,vierBerichtesindintegrierteGeschäftsundNachhaltigkeitsberichte,fünfstammen vonkmus,eineorganisationistderderasrasonderkategoriezuzuordnen(lebensweltheim).drei Unternehmen sind börsennotiert (EVN, Palfinger, Verbundgesellschaft). Sieben Unternehmen veröffentlicheneinengeschäftsundlagebericht(bundesforste,evn,palfinger,vbvvorsorgekasse, Kontrollbank,Kommunalkredit).EbenfallssiebenUnternehmenberichtenfür2007mitGRINiveauA+ (EVN,Palfinger,VBVVorsorgekasse,Kontrollbank,Kommunalkredit,Verbund,BrauereiMurau).Diese sind ident mit jenen, die Lagebericht veröffentlichen, bis auf die Bundesforste AG, die GRI nicht anwendetunddiebrauereimurau,diealskmudasgriniveaua+erreicht. DieBranchenverteilungsiehtfolgendermaßenaus: Forstwirtschaft Energieversorgung(2Unternehmen) Lebensmittel/Getränkeproduktion(4Unternehmen) Tischlerei Elektroinstallateur Produktionsbetrieb(2Unternehmen,Kräne,Schlösser) Papierindustrie Altenpflege Vorsorgekasse Spezialbank(2Unternehmen) DieausgewähltenBerichtemitdemjeweiligenGeschäftsjahr,aufdassichderBerichtbezieht,sind: Wien EVVA,2004 LebensweltHeim,2006 VBVVorsorgekasse,2007

AnalyseausgewählterNachhaltigkeitsberichte 26 Niederösterreich BundesforsteAG,2007 EVNAG,2007 Oberösterreich FleischmanufakturRiepl,2004/05 HolzwerkstattSarleinsbachGmbH,2006 PalfingerAG,2007 S.SpitzGmbH,2007/08 Steiermark FlorianLugitschGmbH,2006 NorskeSkog,2005 Toni sfreilandeier,2005 ASRA 1.ObermurtalerBrauereigenossenschaftm.b.H.,2007 ÖsterreichischeKommunalkreditAG,2007 ÖsterreichischeKontrollbankAG,2007 Verbundgesellschaft,2007 InderFolgewirdjedesUnternehmenübereinenSteckbriefkurzcharakterisiertunddiequalitative Jurybewertungwiedergegeben. 7.1.1. EVVA SteckbriefzumUnternehmenundBericht: AnzahlderMitarbeiter: 794 Branche: ProduktionsbetriebSchlösser Unternehmenstyp: Groß Börsennotiert: nein Lagebericht: nein Berichtsjahr: 2004 GRINiveau: nein GRIIndex: nein ASRAAuszeichnung: nein QualitativeJurybewertung: Der Nachhaltigkeitsbericht 2004 ist ein gutes Erstlingswerk, das für einen international tätigen Konzernmitrund800Mitarbeiterndurchauszuerwartenist.LeiderwerdenjedochkeineZahlenzu den Vorjahren veröffentlicht. Aus Stakeholdersicht wesentliche Themen wie zum Beispiel der Flottenverbrauch oder Daten zum Materialeinsatz und Produktionsbedingungen fehlen. Insgesamt entstehtdereindruckvonvielenbildernundwenigtext.besondersgutgefallenhatdieletzteseite Kurz und bündig, in denen die wesentlichen Schwerpunkte und Ziele dargestellt sind. Umso bedauerlicheristes,dassdernachhaltigkeitsberichtnichtfortgeführtwurde.

AnalyseausgewählterNachhaltigkeitsberichte 27 7.1.2. LebensweltHeim SteckbriefzumUnternehmenundBericht: AnzahlderMitarbeiter: 50.000 Branche: Altenpflege Unternehmenstyp: Sonderkategorie Börsennotiert: nein Lagebericht: nein Berichtsjahr: 2006 GRINiveau: nein GRIIndex: nein ASRAAuszeichnung: nein QualitativeJurybewertung: Dieses sehr ambitionierte Erstlingswerk des Verbands der Pflegeheime ist zwar einerseits überzeugendinseinemengagement,andererseitsaberistderanalogieschlusspflege=nachhaltigzu kurz gegriffen. Für einen Nachhaltigkeitsbericht ist die Darstellung einer Strategie und der VerankerungimManagementsystemauchüberKennzahlennotwendig.DerBerichthatinsofernein sehr ambivalentes Profil. Die Ambitioniertheit und das Engagement stehen außer Zweifel, die tatsächliche Umsetzung vor allem von quantitativen Kennzahlen und Managementsystemen insbesondere für den Umweltschutz ist jedoch ausständig. Dementsprechend gibt es auch keine nachvollziehbarenzieleundkeinnachhaltigkeitsprogramm.diejurymöchtemitdieserbewertungzu einerfortführungundstrukturellerenverankerunganregen. 7.1.3. VBVVorsorgekasse SteckbriefzumUnternehmenundBericht: AnzahlderMitarbeiter: 24 Branche: Vorsorgekasse Unternehmenstyp: KMU/Groß Börsennotiert: nein Lagebericht: ja Berichtsjahr: 2007 GRINiveau: A+ GRIIndex: imnetz ASRAAuszeichnung: 3.PatzIntegriert AnzahlderMitarbeiter: 24 QualitativeJurybewertung: DieserintegrierteGeschäftsundNachhaltigkeitsberichtstelltdenLeserundJurorvorHindernisse.In dererstenwahrnehmungfindensichkeinezahlen,dergriindexfehltundesistsehrvielunnötiger Text für einen Geschäftsbericht. Die für eine Beurteilung aus Nachhaltigkeitssicht erforderlichen KennzahlenwiezumBeispielderStandderMitarbeitersindnichtauffindbar.ErstaufRückfrageund Webrecherche erhält der Leser sehr viel Detail zum GRI Index, allerdings wieder in einer schlecht verarbeitbaren Form, da der Index im Netz nicht ausgedruckt werden kann. Dementsprechend ambivalentwarendiebewertungen.währendderberichtursprünglichalsrückschrittzumvorjahr

AnalyseausgewählterNachhaltigkeitsberichte 28 gesehen wurde, hat sich die Bewertung derjenigen Juroren, denen der GRI Index als PDFDatei nachträglich zur Verfügung gestellt wurde, wesentlich verbessert. Würde der Bericht die Nachhaltigkeitskennzahlen und GRI Anforderungen enthalten, wäre er eine wesentliche VerbesserungzumVorjahr. Grundsätzlich wird angeregt, den Nachhaltigkeitsteil im Geschäftsbericht eindeutig als solchen zu bezeichnenundzufokussieren,sowieimgeschäftsberichtzwischendemallgemeinenteilunddem vom Wirtschaftsprüfer testierten Lagebericht zu trennen und auch in den Geschäftsbericht wesentlicheleistungskennzahlenaufzunehmen,daeinberichtohnedatendemanforderungsprofil sowohlnachgrialsauchnachdermodernisierungsrichtlinienichtentspricht. 7.1.4. BundesforsteAG SteckbriefzumUnternehmenundBericht: AnzahlderMitarbeiter: 1.189 Branche: Forstwirtschaft Unternehmenstyp: GroßIntegriert Börsennotiert: nein Lagebericht: ja Berichtsjahr: 2007 GRINiveau: nein GRIIndex: nein ASRAAuszeichnung: nein QualitativeJurybewertung: Der integrierte Geschäfts und Nachhaltigkeitsbericht der Bundesforste besticht seit Jahren mit seiner öffentlichkeitswirksamen Aufmachung und Verbreitung als Zeitungsbeilage. Er kämpft allerdingsauchkontinuierlichmitderunterschiedlichenakzeptanzdessogenanntenmagazinstilsbei einemteilderleserschaft.derberichthatsichindenletztenjahren,wasdiestringenteerfüllung von inhaltlichen Anforderungen an einen Geschäfts und Nachhaltigkeitsbericht anbelangt, sehr verbessert. Der Bericht ist kreativ und unkonventionell. Trotzdem ist es aufgrund des Magazinstils nachwievorschwierig,jeneinhaltezufinden,dienachdengrivorgabenenthaltenseinmüssen.so bleibtdasangewendetegriniveaubiszumschlussunklar.esfehltdiestringenteanwendungvon internationalanerkanntenmanagementsystemen. Während die detaillierte Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels aufgrund des Geschäftsfelds einsichtig scheint, fehlen andere Bereiche wie zum Beispiel das Umweltmanagementsystem an den einzelnen Standorten. Obwohl es seit Jahren eine Sustainable Balanced Scorecard gibt, fehlen wesentliche Kennzahlen und Zielbereiche zum Beispiel im Bereich Fluktuation, WorkLifeBalance, betrieblicher Umweltschutz und eine stringente Darstellung der Nachhaltigkeitsvision. Bedauerlicher Weise sind aus Stakeholdergesichtspunkten wesentliche Themennichtangesprochen,zumBeispielderAusverkaufderWälderundSeen,diePositionierung zu möglichen Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgase (z.b. Wald als CO2Senke und Temperaturregulator). GroßartiggelungenistdieTrennungzwischendemmagazinartigenBerichtsteilimGeschäftsbericht, den Zahlen und Fakten im Konzernlagebericht und der Darstellung der Konzernbilanz. Den AnforderungenderModernisierungsrichtliniewirddadurchnachvollziehbarentsprochen.