Tagung Raumplanung ins Dorf bringen 2. September 2016, Stadttheater Olten Anmeldeschluss: 19. August 2016
Organisation SCHWEIZERISCHE VEREINIGUNG FÜR LANDESPLANUNG In Zusammenarbeit mit
Raumplanung ins Dorf bringen Chancen der Siedlungsentwicklung nach innen Freitag, 2. September 2016 Stadttheater Olten Grosse Städte und Gemeinden befassen sich schon seit Jahren mit Innenentwicklung. Schwieriger ist die Lage in mittleren und kleinen Gemeinden, die oft unter einer Entleerung ihrer Ortskerne leiden. Liegenschaften werden nicht mehr unterhalten, die letzten Läden drohen, ihre Türen zu schliessen. In vielen Dörfern fehlen Investoren und Bauwillige, die in die Erneuerung im Dorfinnern investieren würden. Wo Ortskerne sich entleeren, gehen Identifikationsund Begegnungsorte für die Bevölkerung verloren. Die Gemeindebehörden stehen vor der schwierigen Aufgabe, trotz alldem die Entwicklung im Innern voranzutreiben. Die Tagung «Raumplanung ins Dorf bringen» will aufzeigen, dass die Innenentwicklung auch für kleine und mittlere Gemeinden grosse Chancen zur baulichen und atmosphärischen Weiterentwicklung bietet. Repräsentanten von kleineren und mittleren Gemeinden werden sich über Lösungs - ansätze austauschen. Wie kann das Zentrum als Begegnungsort und für die Grundversorgung erhalten werden? Wie kann eine Gemeinde den Boden für Projekte von Privaten ebnen? Wichtige Stichworte, die zur Sprache kommen, sind die aktive Bodenpolitik, die Partizipation, Instrumente wie Masterplan und Studienaufträge, die Investorensuche, und die Ortsbild- und Aussenraumqualität. Der Austausch über aktuelle Beispiele aus der Praxis soll die Teilnehmenden dazu befähigen, in ihren Gemeinden und Planungen eigene Impulse für eine nachhaltige Raumentwicklung zu setzen. Zielpublikum Behörden der Kantone, Städte und Gemeinden Bauverwalter von Dörfern und kleineren Städten Architekten, Raumplanerinnen, Regionalentwickler
Programm Änderungen sind vorbehalten 08.45 Begrüssungskaffee im Foyer 09.15 Begrüssung Walter Straumann, Präsident der VLP-ASPAN Wo liegt das Problem? 09.20 Wo drückt kleinen und mittleren Gemeinden der Schuh? Einstiegsgespräch mit drei Gemeinderätinnen und Gemeinderäten Moderation: Annemarie Straumann, Historikerin und Journalistin, Kommunikation VLP-ASPAN Wie packen wir den Prozess der Innenentwicklung an? 09.45 Innenentwicklung ist Chefsache Das revidierte Raumplanungsgesetz begrenzt die Aussenentwicklung der Siedlungen. Nach innen bleiben den Gemeinden aber grosse Gestaltungsmöglichkeiten. Eine qualitätsvolle Entwicklung nach innen setzt indes eine aktive, kreative und offene Planungsbehörde voraus. Die Arbeit fängt lange vor der Anpassung der Nutzungsplanung an. Womit sollte eine Gemeinde beginnen? Welche Themen sind zu bedenken, welche Schwerpunkte zu setzen? Eine Skizze der Vorgehensweise. Heidi Haag, MAS Raumplanung ETH, Geschäftsführerin von DIALOG SIEDLUNG der VLP-ASPAN 10.00 Partizipation «ab der Stange» gibt es nicht Bei der Innenentwicklung ist wichtig, nicht nur die bauliche Dimension, sondern auch ökonomische, ökologische und soziokulturelle Aspekte zu beachten: Die ortsspezifischen Bedingungen müssen identifiziert und lokales Wissen sowie Expertenwissen berücksichtigt werden. Wie können die Bevölkerung und weitere Akteure einbezogen werden? Wie kann die Identifikation mit der Wohngemeinde gestärkt werden? Colette Peter, Soziologin und MAS Raumplanung ETH, Hochschule Luzern Soziale Arbeit
10.20 Fragen, Diskussion 10.30 Pause Welche Grundversorgung braucht die Gemeinde? 11.00 Lebensmittelversorgung im ländlichen Raum Während andere grosse Detailhandelsunternehmen sich aus Dorfzentren zurückziehen, bleibt Volg in vielen Dörfern präsent. Was sind die Gründe? Was können Gemeinden, die noch keinen Volg haben, unternehmen, um einen Volg anzusiedeln? Ein Geschäftsleitungsmitglied von Volg berichtet, welche Faktoren für ein Detailhandelsunternehmen mit Dorf-Standorten eine Rolle spielen. Ferdinand Hirsig, Vorsitzender Geschäftsleitung Volg 11.30 Warum das Herz vieler Dörfer schwächer schlägt Wie versorgen und beleben wir das Dorf von morgen? Die Entwicklung des Dorfkerns und jene an der Siedlungsperipherie sind eng miteinander verschränkt. Der Niedergang der Dorfzentren wurzelt in der über Jahrzehnte gepflogenen Auslagerung vieler Funktionen auf «die grüne Wiese». Will man die historisch gewachsenen Ortskerne stärken, muss das mit einem Umdenken gegenüber der gepflogenen expansiven Aussenentwicklung Hand in Hand gehen. Eine österreichische Perspektive. Univ.-Prof. Dr. Gerlind Weber, Dipl. Ing., Universität für Bodenkultur Wien 12.00 Fragerunde Referenten beantworten Fragen aus dem Publikum und umgekehrt. 12.30 Mittagessen
Wie schaffen wir Siedlungs- und Wohnqualität? 13.45 Qualität und Identität des Dorfes stärken Zu lange wurde der Dorfkern vernachlässigt und die Strasse mitten durchs Dorf auf Kosten der Vorgärten immer breiter. Die Wohnqualität nahm ab. Um das Herz des Dorfes wiederzubeleben, gilt es, die Eigenarten jedes Ortes zu erkennen und seine qualitätsvollen Merkmale hervorzuheben. Fast überall muss das Gleichgewicht von Strasse und Ort wieder hergestellt werden. Wie ist bei der Analyse des Dorfs vorzugehen? Wie findet man zu einer ortstypischen Zielsetzung und zu wirkungsvollen Massnahmen? Martin Eggenberger, Dipl. Architekt ETH/SIA, Raumplaner ETH NDS FSU, Planteam S AG Wer finanziert oder unterstützt? 14.05 Das Projekt steht, aber woher kommt das Geld? Projekte zur Erneuerung von Liegenschaften im Dorfkern scheitern oft an fehlendem Geld. Eine zielgerichtete Finanzplanung und Mittelbeschaffung hilft, auch finanziell ein stabiles Fundament zu schaffen. Wie sieht eine zielgerichtete Finanzplanung aus, und wer gehört zum Kreis der potenziellen Geldgeber? Dominik Roos, MAS Immobilienmanagement, Leiter Finanzen & Administration, Schweizer Berghilfe 14.25 Fragerunde Referenten beantworten Fragen aus dem Publikum und umgekehrt.
Gemeinden, die das Heft in die Hand nehmen 14.35 Das Projekt «Zukunft Hasliberg» eine Ideensuche Die Zweitwohnungsinitiative und eine neue Gemeindepräsidentin lösten das Projekt «Zukunft Hasliberg» im Berner Oberland aus. Seit 2015 besprechen Einheimische und Zweitwohnungsbesitzende in Arbeitsgruppen Herausforderungen wie den Umgang mit vier Dörfern ohne Dorfkern, die Verbesserung der Mobilität und die Stärkung des einheimischen Gewerbes, und es wird nach Massnahmen gesucht. Ein Bericht über den Prozess und erste Ergebnisse. Sandra Weber, Gemeindepräsidentin Hasliberg BE 14.55 15.15 Pause 15.45 Ballwil erprobt moderne Planungsinstrumente Das luzernische Ballwil will sein Dorfzentrum entwickeln. Dazu wurde ein partizipativer Prozess durchgeführt, der unterwartete Ideen hervorbrachte. Ein Masterplan entstand, der Abhängigkeiten und Handlungsfelder aufzeigte. Aktuell lotet eine Machbarkeitsstudie die räumlichen Möglichkeiten aus und thematisiert die Möglichkeiten zur Finanzierung der gewünschten Entwicklung. Welche Erfahrungen hat die Gemeinde mit diesen für sie neuen Planungsinstrumenten gemacht? Petra Jenni, Gemeinderätin Ressort Bau, Ballwil LU Tinizong belebt sein Dorfzentrum Das Dorfzentrum der Bündner Berggemeinde Tinizong soll wieder belebt werden. Daran arbeiten Behördenmitglieder und Privatpersonen beharrlich. Schützenswerte Häuser wurden inventarisiert und revitalisiert. Die funktionslose Schulanlage wird in ein Restaurant mit Dorfladen umgewandelt. Ein Förderverein organisiert kulturelle Anlässe, und eine verbindende «Stammtischkultur» soll wieder aufleben. Vielseitige Ansätze mit guten Erfolgsaussichten? Urs Nüesch, dipl. Arch. SIA, Mitglied «Revitalisierung nach Innen», Tinizong GR
16.05 Eschenbach mit einem Wettbewerb zum neuen Dorfkern Im luzernischen Eschenbach fehlen die Baulandreserven. Die Gemeinde hat deshalb in der Kernzone eine Bebauungsplanpflicht eingeführt. Hier plant sie ein strategisches Zentrumsprojekt, das die heutige Siedlung verdichtet, Einkaufsmöglichkeiten und zusätzlichen Wohnraum schafft. Über die vier privaten Grundstücke in der Kernzone wurde ein Studienauftrag mit einer externen Fachjury durchgeführt, mit dem Ziel, trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein zukunftsträchtiges Projekt zu ermöglichen. Wo steht die Gemeinde heute? Markus Kronenberg, Gemeindeammann Ressort Bauwesen, Eschenbach LU 16.25 Fragerunde Referenten beantworten Fragen aus dem Publikum und umgekehrt. Was haben wir gelernt? 16.45 Schlussfolgerungen Aus Sicht des Gemeindeverbandes Reto Lindegger, Direktor des Schweizerischen Gemeindeverbandes 17.00 Ende der Tagung
Infos Tagung «Raumplanung ins Dorf bringen» 2. September 2016 Stadttheater Olten, Frohburgstrasse 1, 4601 Olten Moderation der Tagung Walter Straumann, Präsident VLP-ASPAN Organisation Heidi Haag, Geschäftsführerin von DIALOG SIEDLUNG bei der VLP-ASPAN Administration/Auskunft Edith Egger, VLP-ASPAN Sulgenrain 20, 3007 Bern Telefon +41 31 380 76 76 edith.egger@vlp-aspan.ch Anmeldung Bis zum 19. August 2016 Ihre Online-Anmeldung erleichtert uns die Administration: www.vlp-aspan.ch > Aus- und Weiterbildung Anmeldungen werden nach Verfügbarkeit der Plätze und Eingangsdatum berücksichtigt. Bei einer Abmeldung nach dem 19. August 2016 werden 50% des Tagungsbeitrags in Rechnung gestellt. Bei einer Abmeldung an der Tagung selbst oder bei Nicht-Erscheinen wird der gesamte Beitrag fällig. Tagungsbeitrag CHF 300. für Mitglieder* CHF 450. für Nichtmitglieder CHF 100. für Studierende (inkl. Konsumation und Dokumentation) *Mitglieder der VLP-ASPAN und ihrer Sektionen bzw. Vertreter von Mitgliederkantonen und -gemeinden
Weitere Angebote der VLP-ASPAN DIALOG SIEDLUNG ein Beratungsangebot der VLP-ASPAN Mit ihrem Beratungszentrum DIALOG SIEDLUNG unterstützt die VLP-ASPAN Städte und Gemeinden in allen Fragen der Siedlungsentwicklung, insbesondere der Verdichtung, der Zentrumsplanung, der Gebietssanierung oder der Siedlungsqualität. Wollen Sie in Ihrer Gemeinde eine Entwicklung anstossen, haben Fragen zum Vorgehen und interessieren sich für eine Beratung? Dann kontaktieren Sie unser Team: www.vlp-aspan.ch > Beratung > DIALOG SIEDLUNG > Anfrageformular Netzwerk Altstadt Fachwissen für Ortskernfragen Die Experten von Netzwerk Altstadt beraten Gemeinden, die unter dem Strukturwandel im Detailhandel leiden. Sie haben Werkzeuge entwickelt, um entleerte Ortskerne wieder als Begegnungsorte zu beleben. Das Spezialistenteam betreut nicht nur mittlere Städte, sondern auch Kleinstädte wie Kaiseraugst AG und Dörfer wie Mels SG. Infos und Anfragen: www.vlp-aspan.ch > Beratung > Netzwerk Altstadt Expertenwissen hilft DIALOG SIEDLUNG Beratungsstelle für Städte und Gemeinden in Fragen der Siedlungsentwicklung Das neue Raumplanungsgesetz verlangt die Siedlungsent wicklung nach innen. Gefragt ist eine hohe Siedlungsqualität. Die VLP ASPAN unterstützt Gemeinden und Städte bei dieser komplexen Aufgabe mit ihrer Beratungsstelle DIALOG SIEDLUNG und speziell für Altstadtfragen dem Netzwerk Altstadt. Schwerpunkte von DIALOG SIEDLUNG Unsere Planungsexperten beraten Gemeinden und Städte in Fragen der Siedlungsentwicklung, des Flächenmanagements und des nachhaltigen Umgangs mit dem Boden. Im Fokus stehen die Entwicklungsprozesse. Dies sind die wichtigsten Themen: Erarbeitung von Entwicklungsstrategien, auch für problematische Gebiete oder historische Ortskerne Gebietserneuerungen Redimensionierung von Bauzonen Flächenmanagement, Bekämpfung der Baulandhortung Förderung der Siedlungsqualität Aufwertung von Orts und Quartierzentren und öffentlichen Räumen e-newsletter Raumplanung Der digitale Newsletter der VLP-ASPAN enthält Kurzinformationen und Links zu aktuellen Ereignissen, amtlichen Verlautbarungen, Studien oder innovativen Projekten. Er erscheint alle ein bis zwei Wochen. Der Newsletter ist gratis. Abonnement unter: www.vlp-aspan.ch > Aktuell > Newsletter Zusätzlich bietet die VLP-ASPAN eine Online- Agenda, die frühzeitig über Kurse und Tagungen informiert. Externe Veranstalter können hier auch selber Anlässe erfassen: www.vlp-aspan.ch > Aktuell > Agenda Oder besuchen Sie uns auf Twitter: https://twitter.com/vlpaspan
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