Forst. Aktuelle Waldschutzsituation

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Transkript:

Forst Aktuelle Waldschutzsituation Information der Hauptstelle für Waldschutz Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) Fachbereich Waldschutz und Wildökologie Ausgabe 01/2018 vom 05.03.2018

Situationsbericht zum Auftreten von Schaderregern und Schäden im Land Brandenburg Sturmschäden sowie holz- und rindenbrütende Insekten Inhalt 1 Sturmschäden 2 Holz- und rindenbrütende Insekten 2.1 Buchdrucker, Blauer Kiefernprachtkäfer, Lärchenborkenkäfer 2.2 Buchdrucker und Sturmschäden Maßnahmen 2.3 Kupferstecher 2

1 Sturmschäden Brandenburg wurde im Oktober 2017 von zwei Sturmtiefs mit Orkanböen (mit Windgeschwindigkeiten über 118 km/h) getroffen. Am 05. Oktober 2017 wütete das Sturmtief Xavier und am 28./29. Oktober 2017 das Sturmtief Herwart. Xavier verursachte das Gros der Schäden, da er auf zum Teil noch stark belaubte Laubbäume und schon vor dem Sturm sehr nasse Böden traf. Die große Angriffsfläche der Kronen und die Instabilität der Böden führten zu umfangreichen Würfen vital erscheinender Altbäume, in Brandenburg besonders Rotbuchen und Eichen. Im Januar 2018 folgten in Südbrandenburg dann noch weitere Schäden durch den Sturm Friederike. Insgesamt wurden im Jahr 2017 aus Brandenburg fast 1 Mio m³ Schadholz durch Sturm gemeldet (zum Vergleich 2016: 30.786 m³). Umfangreiche Schäden entstanden insbesondere an Kiefern, Eichen, Rotbuchen, aber auch an Birken, Lärchen, Fichten und Robinien. Aus Waldschutzsicht sollte vorrangig das Bruchund Wurfholz in Fichten- und Lärchenbeständen beräumt werden. Die dort notwendigen Maßnahmen werden zusammen mit den Maßnahmen gegen den Buchdrucker in Kapitel 2.2 beschrieben. 2 Holz- und rindenbrütende Insekten 2.1 Buchdrucker, Blaue Kiefernprachtkäfer, Lärchenborkenkäfer In der ersten Hälfte des Käferjahres 2017/2018 (Juni bis Dezember 2017) fielen 22.652 m³ Schadholz durch Buchdrucker an (Abb. 1). Die Schadholzmenge liegt nun schon im zweiten Jahr weit über den Werten der Vorjahre (zum Vergleich: Juni bis Dezember 2015: 2.894 m³, Juni bis Dezember 2016: 16.160 m³ Schadholz). Derartig große Schadholzmengen wurden von Juni bis Dezember auch nicht in dem extremen Käferjahr 2003/2004 erreicht. Weiterhin fielen von Juni bis Dezember 2017 5.273 m³ Schadholz durch Blaue Kiefernprachtkäfer und 200 m³ Schadholz durch Lärchenborkenkäfer an. Beide Schadholzmengen bewegen sich im Rahmen der normalen Schwankungsbreite. Das Befallsholz der Blauen Kiefernprachtkäfer sollte bis Ende April aufgearbeitet und abgefahren sein. Abb. 1: Buchdrucker auflaufender Schadholzmengenzugang für Juni bis Dezember 2017 im Vergleich der letzten fünf Jahre 3

2.2 Buchdrucker und Sturmschäden Maßnahmen (analog Lärchenborkenkäfer) Im Folgenden werden die aus Waldschutzsicht erforderlichen Maßnahmen gegen Buchdruckerschäden beschrieben: 1. Sturmholzberäumung: Erste Priorität hat die Aufarbeitung und Beräumung von Schadholz in Fichtenbeständen (analog Lärchenbestände). Das betrifft einerseits das Sturmschadholz und andererseits Buchdruckerbefallsholz, das noch lebende Käfer oder andere Entwicklungsstadien des Buchdruckers enthält. Dabei sind insbesondere einzelne durch den Sturm geworfene Bäume (Einzelwürfe) ein ernstzunehmendes, nicht zu unterschätzendes Risiko, da sie nach erfolgreicher Käferbrut schnell zum Ausgangspunkt für die Besiedlung weiterer stehender Fichten im Umfeld und eine spätere Bestandesauflösung werden können. Deshalb sollten auch einzelne geworfene Bäume im Bestand gesucht und beräumt werden. Einzelwürfe und kleine Schadflächen sollten vor großen Flächen beräumt werden. Durch die meist verstreute Verteilung der Einzelwürfe im Revier bestehen bei Aufarbeitung und Abtransport häufig Probleme hinsichtlich Logistik und Rentabilität. Trotzdem sind diese Arbeiten im Sinne des vorbeugenden Waldschutzes (saubere Waldwirtschaft) und vor dem Hintergrund der hohen Buchdruckerdichten zu empfehlen. Als Termin für den Abtransport des Holzes ist aus Waldschutzsicht spätestens Ende März vorzusehen. Bei Fällung und Rückung bereits durch Buchdrucker besiedelter Fichten sollten auch abfallende Rindenstücke, falls sie noch mit Käfern besetzt sind, vernichtet oder entnommen werden. Es sollten möglichst wenige Resthölzer im Wald verbleiben, um auch dem Kupferstecher Brutmöglichkeiten zu entziehen. 2. Buchdruckerüberwachung: Erste Priorität hat im bevorstehenden Frühjahr die Kontrolle auf frischen Buchdruckerbefall an folgenden Orten: Stehendbefall auf vorjährigen Buchdruckerschadflächen einschließlich ihrer Umgebung, Stehendbefall in gefährdeten Fichtenbeständen, z. B. Abb. 2: Fichten mit abfallender Rinde durch Buchdruckerbesiedlung (Foto: K. Hielscher) frisch freigestellte oder südexponierte Bestandesränder Sturmschadflächen von 2017/2018 Umfeld der Sturmschadflächen von 2016 Einzel- und Flächenwürfe inkl. Bruchholz der Sturmschadflächen von 2017/2018, die im Winter nicht beräumt wurden Die Kontrollen sollten nach einigen Tagen mit warmer Witterung (Temperaturen ab ca. 17 ⁰C) begonnen und wöchentlich wiederholt werden. Frühe Besiedlungsanzeichen sind der Auswurf von Bohrmehl, Harztröpfchen und Spechtabschläge (Abb. 3 5). Die Bekämpfung des Stehendbefalls der ersten Buchdruckergeneration vor Ausschlupf der Jungkäfer wirkt sich besonders stark auf die folgende Populationsentwicklung aus. 4

Im weiteren Verlauf des Sommers wird die Bekämpfung späterer Generationen immer schwieriger. Eine pheromonbeköderte Monitoringfalle an einer leicht zugänglichen Stelle außerhalb der Fichtenbestände kann zur Ermittlung optimaler Überwachungstermine eingesetzt werden. Eine Bekämpfung mit Pheromonfallen ist jedoch nicht zugelassen und wäre derzeit auch nicht sinnvoll. Weitere allgemeine Hinweise finden Sie in unserem Flyer unter folgendem Link: http://forst.brandenburg.de/cms/media.php/ lbm1.a.3310.de/fb_stammsch2017.pdf Abb. 4: Harztröpfchen und Harzfluss Abb. 3: Bohrmehl hinter Rindenschuppen (3 Fotos: K. Hielscher) Abb. 5: Durch Spechte abgeschlagene Rindenschuppen 5

3. Maßnahmen bei festgestelltem Befall: Wird im Frühjahr frischer Buchdruckerbefall entdeckt, muss die Bekämpfung nach den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes erfolgen. Das heißt, mechanische Verfahren sind dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorzuziehen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist auf das notwendige Maß zu begrenzen. Folgende Maßnahmen kommen demnach in Betracht: 1. Wahl = Beräumung des Befallsholzes vor Ausflug der Jungkäfer; Die Holzrückung sollte möglichst bei noch festsitzender Rinde erfolgen, da mit abfallender Rinde auch Jungkäfer im Bestand verbleiben können. Schälen der Fichte im weißen Stadium (Eier, Larven oder Puppen im Brutbild); Sind schon Jungkäfer im Brutbild sollte die Rinde vernichtet (z. B. verbrannt oder vergraben) werden. Insektizidanwendung vor dem Ausfliegen der Jungkäfer an liegenden Hölzern, wenn eine mechanische Bekämpfung nicht möglich ist; zugelassene Mittel siehe aktuelles Pflanzenschutzmittelverzeichnis Teil 4 Forst oder im Internet unter https:// apps2.bvl.bund.de/psm/jsp/ Die Behandlung sollte erfolgen, sobald die ersten Jungkäfer im Brutbild sichtbar sind. Um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, ist jedoch eine wöchentliche Kontrolle des Entwicklungsfortschritts notwendig. Behandlung möglichst nicht im Bestand, sondern am Weg ausführen. Im Rahmen des Klimawandels wird schon bei einem Temperaturanstieg von < 2 ⁰C mit einem zunehmenden Anbaurisiko und einem zunehmenden Anteil gefährdeter Anbauregionen der Fichte in Deutschland gerechnet (BOLTE et al. 2009). Vor diesem Hintergrund sollte der weitere Umgang mit Fichtenbeständen mit wiederholten Buchdrucker- und/oder starken Sturmschäden bedacht werden. 2.3 Kupferstecher Schäden durch Kupferstecher fielen im Jahr 2017 mit 1.414 m³ Schadholz an 71 Befallsorten auf (davon 760 m³ als Stehendbefall). Der weiterhin starke Schadholzanfall durch den Buchdrucker begünstigt auch die starke Vermehrung des Kupferstechers. Stehendbefall durch Kupferstecher entwickelt sich in der Regel nur an geschwächten Bäumen. Neben verschiedenen Fichtenarten kann sich dieser kleine Borkenkäfer auch an verschiedenen Kiefern- sowie Lärchenarten und an der Douglasie entwickeln. Er besiedelt Zweige ab 1 2 cm Durchmesser und bevorzugt generell dünnrindige Bereiche. Um die Käferdichte zu reduzieren und potenziellen Brutraum zu entziehen, sollten Kronenteile und Schlagabraum einschließlich auch dünner Zweige nicht im Bestand verbleiben. Bearbeiter: Dr. Kati Hielscher Matthias Wenk Titelbild: Umfangreiche Aufräumarbeiten in Laub- und Nadelholzbeständen nach den Stürmen Xavier, Herwart und Friederike, die bis in die nächste Vegetationsperiode dauern werden. (Foto: P. Ebert) Satz & Layout: Andreas Neumann, LFB, PÖA, Alt Ruppin 6