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Transkript:

- 1 Rede von Landrat Michael Makiolla anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Seniorenbegegnungsstätte in Holzwickede am 27. Mai 2010 Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rother, sehr geehrte Damen und Herren, zum 25. Jubiläum der Seniorenbegegnungsstätte überbringe ich Ihnen die herzlichen Grüße des Kreises Unna. Als ich von Bürgermeister Jenz Rother gebeten wurde, hier und heute einige Worte an Sie zu richten, habe ich nicht nur aus alter Verbundenheit zu meiner Heimatgemeinde Holzwickede spontan ja gesagt. Vielmehr war und ist es mir ein persönliches Bedürfnis, das langjährige Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier vor Ort zu würden.

- 2 Dieser Treffpunkt ist ja nicht in erster Linie eine Einrichtung der Gemeindeverwaltung. Sie ist vielmehr ein überzeugendes Modell funktionierender öffentlicher und privater Partnerschaft im sozialen Bereich und das seit 25 Jahren! Der private Partner, das sind die engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Trägervereins Begegnungsstätte Holzwickede e.v., die einen guten Teil ihrer Freizeit der Arbeit für und mit älteren Menschen widmen. Ihnen allen, den haupt- und ehrenamtlich Tätigen in der Seniorenbegegnungsstätte hier in Holzwickede, spreche ich heute gerne für Ihr langjähriges Engagement zum Wohle der Seniorinnen und Senioren meine höchste Anerkennung aus. Meine Damen und Herren,

- 3 der Kreis Unna, an dessen Spitze ich als gewählter Landrat stehe, ist wichtiger Ansprechpartner für die Belange älterer Menschen. Dies gilt umso mehr, wenn es um Fragen der sozialen Sicherung, speziell die Gewährung von Hilfen bei Pflegebedürftigkeit geht. Ein Thema, das uns alle angeht. Ein vom Kreis koordiniertes Netzwerk der Altenarbeit stellt seit vielen Jahren sicher, dass sich das soziale System für ältere Menschen bedarfsgerecht aber natürlich auch abhängig von finanziellen Rahmbedingungen und gesetzlichen Grundlagen weiterentwickeln kann. Darüber hinaus leistet der Kreis natürlich die im Landespflegegesetz geregelten Unterstützungsleistungen.

- 4 Zu nennen sind hier die Unterstützung der Pflegedienste und die personenbezogene Unterstützung mit dem Bewohner orientierten Zuschuss bei der Tages- und Kurzzeitpflege oder dem Pflegewohngeld bei den Pflegeheimen. Zusätzlich ist der Kreis Unna natürlich auch weiterhin über die Sozialhilfe und die Grundsicherung im Alter mit der sozialen Sicherung von Seniorinnen und Senioren befasst. Dies alles macht jährlich rund 44 Millionen Euro im Kreishaushalt und einen Anteil von knapp 35 Prozent der Sozialen Ausgaben des Kreises aus! Aus diesem Grunde befassen wir uns beim Kreis Unna sehr intensiv mit Fragen der Pflege.

- 5 Meine Damen und Herren, bekanntlich altert unsere Gesellschaft der Anteil älterer Menschen wächst weiter, im Jahre 2029 voraussichtlich auf ca. 32 % der Gesamtbevölkerung im Kreis Unna! Mehr als 110.000 ältere Menschen über 60 Jahren leben derzeit im Kreis Unna = 26 %, mehr als die Stadt Lünen Einwohner hat. Durch die demografische Entwicklung ist unabwendbar auch ein Anstieg der Zahl von Pflegebedürftigen verbunden. Im Kreis Unna haben wir uns auf einen wesentlichen Grundsatz für die Entwicklung einer bedarfsgerechten Pflegeinfrastruktur verständigt: Dieser lautet: Ambulant vor stationär!

- 6 Möglichst viele alte Menschen sollen möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung zu Hause leben können. Die Verwirklichung dieses Grundsatzes ist aus Gründen der Lebensqualität dieser Menschen, aber auch unter Kostengesichtspunkten unbedingt notwendig. Es müssen daher Rahmenbedingungen geschaffen werden, um das Leben zu Hause möglich zu machen. Dazu zählen neben einer ausreichenden Anzahl qualifizierter häuslicher Pflegedienste, einem ausreichenden und geeigneten Angebot von Dienstleistungen im vorpflegerischen Bereich sowie einer Ausweitung des Servicewohnens vor allem Prävention durch umfassende und kompetente Beratung von Seniorinnen und Senioren sowie das Knüpfen von Netzwerken, um das Vereinsamen in den eigenen vier Wänden zu verhindern.

- 7 Und da spielen Einrichtungen wie die Seniorenbegegnungsstätte hier in Holzwickede eine wichtige Rolle. Gerade hier ist es möglich, älteren Menschen und vor allen Dingen alleinstehenden Seniorinnen und Senioren Angebote zu machen, der gesellschaftlichen Isolation vorzubeugen und sie mit unterschiedlichsten Angeboten zu aktivieren. Die Verbindung dieser Angebote zur Gestaltung von Freizeit und sozialen Kontakten mit der Möglichkeit zu hauptamtlicher Beratung bei kleineren und größeren Problemen des Alltages, insbesondere aber zum möglichst langen Verbleib in der eigenen Wohnung, ist vorbildlich für ein integriertes Betreuungskonzept für mehr Selbständigkeit und Lebensqualität im Alter. Insofern fügt sich die Arbeit der Seniorenbegegnungsstätte Holzwickede nahtlos ein in unseren Gesamtbemühungen zur Verbesserung der Lebensqualität von Senioren im Kreis Unna.

- 8 Meine Damen und Herren, ich will an dieser Stelle aber keineswegs vergessen, dass die große Mehrheit der älteren Bürgerinnen und Bürger hier im Kreis Unna erfreulicherweise nicht pflegebedürftig und nicht hilfsbedürftig ist! Über 80.000 Seniorinnen und Senioren können von Krankheiten oder altersbedingten kleineren Einschränkungen vielleicht abgesehen selbständig und aktiv zuhause in ihrer Kommune leben, in ihrem bekannten Quartier und Gemeinwesen. Sie dabei zu unterstützen, u.a. auch durch geeignete Wohnungen und eine seniorensensible Stadtentwicklung, ist nicht nur für den Kreis Unna eine Verpflichtung (15 Seniorenwohngemeinschaften, Betreutes Wohnen), sondern Aufgabe aller politischen Verantwortlichen im Kreis und in der Gemeinde.

- 9 So setzt der Kreis zusammen mit der VKU z.b. seniorengerechte Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr und bei der Beratung um, denn die Mobilität und Teilhabe älterer Menschen am Geschehen im Gemeinwesen muss angesichts der demographischen Entwicklung gefördert werden (VKU-Tandem). Dem Sicherheitsaspekt ist im Alter ebenfalls besonderes Augenmerk zu widmen: Die Kreispolizei berät seit Jahren erfolgreich ältere Menschen und Seniorengruppen und hat ein gutes Programm zur Schulung von Multiplikatoren aufgelegt: Bei Senioren helfen Senioren sind schon mehr als 100 Ehrenamtliche ausgebildet worden. Allerdings: Schwerpunkt der altenarbeit des Kreises bleibt die Sicherstellung der gesundheitlichen, pflegerischen und sozialen Versorgung!

- 10 Die örtliche Unterstützung der älteren Menschen im kulturellen und bürgerschaftlichen Umfeld ist insbesondere Aufgabe der kreisangehörigen Städte und Gemeinden, wie der Gemeinde Holzwickede. Und dies geschieht hier sehr vorbildlich, wie gerade dieses heutige Jubiläum der Seniorenbegegnungsstätte beweist! Ich wünsche Ihnen auch für die Zukunft viel Unterstützung und weiterhin viel Erfolg bei Ihrem Engagement, und für heute natürlich noch eine schöne Festveranstaltung! Glück Auf!