Menschen mit Lernschwierigkeiten und Gesundheitsförderung

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Transkript:

Menschen mit Lernschwierigkeiten und Gesundheitsförderung Die Methode Photovoice Prof. Dr. Reinhard Burtscher Kath. Hochschule für Sozialwesen Berlin 20. Österr. Gesundheitskonferenz (Wien) 21. Juni 2018

Inhalte 1. Ausgangssituation / Rahmung 2. Forschungswerkstatt / Die Methode Photovoice 3. Ergebnisse 4. Quellen

1. Wer sind wir? BMBF Finanzierung 2015 bis 2018 BMBF Folgefinanzierung 2018 bis 2021 GESUND! ist ein Teilprojekt

GESUND! konkret: Hauptaktivitäten Werkstatt-Kurs ( Qualifizierungskurs ) Gesundheitsforscherin / Gesundheitsforscher in der Werkstatt für behinderte Menschen, Kursstufe Silber und Kursstufe Gold (Sep. 2015 Juni 2016) Hochschul-Seminar ( Forschungswerkstatt ) Gemeinsam forschen in Lichtenberg (Wintersemester 2016/2017) Ergänzende Aktivitäten Rap-Video, Stromkasten-Styling, Kongress-Präsentationen https://www.youtube.com/watch?v=mogm_ygiqs8

Fragen im Projekt GESUND! 1. Wie kann Gesundheitsförderung von Menschen mit Lernschwierigkeiten gemeinsam mit ihnen (partizipativ) gestaltet werden? 2. Wie kann kommunale Gesundheitsförderung inklusiv umgesetzt werden?

Partizipation habe vergessen, was das Wort bedeutet. Aber im Projekt GESUND! darf ich mitmachen und mitentscheiden.

Kommunale Gesundheitsförderung Wohlfühlen in meinem Kiez ist wichtig. die Nachbarschaft macht mich gesund und/oder krank. im Projekt GESUND! sammeln wir Informationen und präsentieren die Ergebnisse den Politikerinnen und Politiker. Ziel: es soll schöner und besser werden bei uns.

2. Forschungswerkstatt an der Hochschule Erfassung von Einflussfaktoren auf die Gesundheit in Lichtenberg aus Sicht von Menschen mit Lernschwierigkeiten Probleme und Verbesserungspotenzial sichtbar machen Schritte zur Verbesserung der gesundheitlichen Chancen erarbeiten Praxisbeispiel GESUND! 8

Partizipative Gesundheitsforschung: die Methode Photovoice 1. Planung und Vorbereitung 2. Schulung 3. Feldphase 4. Diskussion 5. Auswertung & Ergebnisse 6. Präsentation und Nutzung 7. Evaluation Praxisbeispiel GESUND! 9

Einflussfaktoren nach Whitehead und Dahlgren (1991) Theorie konkrete Vorbereitung Gesundheitsdeterminanten

Feldphase Diskussion / Auswertung Bitte fotografiere worüber du dich in deinem Leben freust. was dir in deinem Leben gut tut. worüber du dich in deinem Leben ärgerst. was dir in deinem Leben nicht gut tut. was du in deinem Leben ungerecht findest. 1. Was ist auf dem Foto zu sehen? 2. Was passiert dort wirklich? 3. Warum ist das so? 4. Was hat das mit meinem Leben zu tun? 5. Was soll anders sein? SHOWeD: What do we See here? What is really Happening here? How does this relate to Our lives? Why does this situation, concern or strength Exist? What can we Do about it? (Wang 1999, S. 188)

3. Ergebnisse: Roll-Up Beispiele Praxisbeispiel GESUND! 12

Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es notwendig, dass sowohl einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können. Ottawa Charta 1986

Kontakt Prof. Dr. Reinhard Burtscher Email: reinhard.burtscher@khsb-berlin.de Kath. Hochschule für Sozialwesen Berlin Köpenicker Allee 39-57 10318 Berlin Projekt GESUND! http://partkommplus.de/teilprojekte/gesund/ Förderkennzeichen 01EL1823A

Quellen / Literatur Reinhard Burtscher, Theresa Allweiss, Merlin Perowanowitsch, Elisabeth Rott (2017): Gesundheitsförderung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten. Leichter lernen mit dem Projekt GESUND! Berlin: vdek Kostenfrei im Download unter: www.vdek.com/projektgesund Unger, Hella von (2014): Beispiele der methodischen Umsetzung. In: Hella von Unger (Hg.): Partizipative Forschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 69-83 Wang, C. C. (1999): Photovoice. A participatory action research strategy applied to women's health. In: Journal of women's health 8 (2), S. 185-192.