Stationär oder virtuell? Zukunft des Innenstadthandels Nils Busch-Petersen Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg e.v. 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 1
Umfrage ECC Köln unter mittelständischen Einzelhändlern 2014* Fast 70 % der befragten Händler vertreiben ihre Waren nicht über Online- Marktplätze 57 % der Händler verfügen über keinen eigenen Online-Shop Mehr als 60 % der Händler in Innenstadtlagen beklagen einen Frequenzrückgang Über 82 Prozent der Händler sind sich einig, dass der stationäre Handel Maßnahmen ergreifen muss, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. * Handel im Mittelstand: Wohin geht die Reise?, ECC Köln 2014 AG City - 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 2
Die Zukunft des Innenstadthandels: = stationär und virtuell! Der Verdrängungswettbewerb wird intensiver. Es wird im Einzelhandel zukünftig kein signifikantes Wachstum geben. Der Händler steht immer weniger zwischen Produkt und Konsument. Typische Händlerfunktionen werden durch neue Technologien / Player ersetzt und die Kaufprozesse ändern sich grundlegend. Das Kundenverhalten ändert sich, und für den Kunden wird es keinen Unterschied mehr geben zwischen online, offline und mobile. Mobile Payment wird sich als favorisierter Bezahlweg bei den Kunden etablieren. AG City - 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 3
E-Commerce Gewinner und Verlierer Amazon entwickelt sich sehr schnell zu einem der größten Einzelhändler und gewinnt eine marktbeherrschende Stellung im Online-Handel. Hersteller verbreiten zunehmend direkt. Vertikalisten sind gegenüber Multi-Label-Stores im Vorteil, Filialisten gegenüber Franchise- und Verbundsystemen. 2020 wird es nur noch wenige vergleichsweise reine Online- Händler geben - dafür gibt es online zu wenige Differenzierungsmerkmale. AG City - 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 4
Zukunft des stationären Einzelhandels Der stationäre Einzelhandel steht vor den größten Herausforderungen: Die Kundenerwartungen steigen, die Kundenloyalität sinkt, die Komplexität nimmt zu, die Preise geraten weiter unter Druck, die Margen sinken,... Cross-Channel: Es gibt für den stationären Einzelhandel schlicht keine Alternative und stellt lediglich die Reaktion auf geändertes Kundenverhalten dar. Aus Kundensicht exzellente stationäre Einzelhändler werden auch im Online-Zeitalter erfolgreich sein stationär gibt es ausreichend Differenzierungsmerkmale. AG City - 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 5
Ausblick Online wächst weiter Pure-Player, Hersteller, Logistiker gewinnen Filialisten, Vertikale, Franchise, Verbundgruppen dominieren offline stationär wächst auf Onlinekanälen Frequenzverluste an vielen Standorten ländlicher Raum braucht neue Konzepte Anforderungen an Handelsimmobilien werden größer stationärer Handel bleibt, aber anders Toplagen bleiben top, Nebenlagen unter Druck Städte und Gemeinden müssen sich bewegen ohne Kooperation geht nichts mehr Digital auf der Fläche Effizienz und Emotionalität gefragt Kernkompetenzen des Handels im Fokus Bildquelle: 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 Fotoclub Jena 6 Quelle: HDE
Anteil bzw. voraussichtlicher Anteil der Player im interaktiven Handel (Angaben in Prozent) Quelle: ECC AG City - 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 7
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Grafik: HDE AG City - 2. Internationaler Workshop - 1. August 2014 9