Schulgesundheitspflege Ein Modellprojekt in Brandenburg und Hessen

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Transkript:

Schulgesundheitspflege Ein Modellprojekt in Brandenburg und Hessen Ergebnisse der Ausgangsanalyse Antje Tannen, Yvonne Adam, Jennifer Ebert, Michael Ewers Fachtag Eine Zwischenbilanz Das Modellprojekt Schulgesundheitsfachkräfte in den Bundesländern Brandenburg und Hessen Potsdam 5. Februar 208 Stand: August 200

Gliederung. Ziele und methodisches Vorgehen 2. Rahmenbedingungen 3. Ausgewählte Ergebnisse zur gesundheitlichen Lage der Schüler*innen 4. Ausgewählte Ergebnisse der Leistungsdokumentation 5. Gesundheitskompetenz der Lehrenden 6. Fazit U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 2

Ziele und methodisches Vorgehen Beschreibung von Gelingensfaktoren für Schulgesundheitspflege Erkenntnisse über die gesundheitliche Ausgangssituation Empfehlungen zu Leistungen und Strukturen für den Regelbetrieb Bewertung des neuen pflegerischen Aufgabenprofils Analyse der Ausgangssituation Beobachtung der Implementationsprozesse Wirkungsanalyse Gegenstand des Zwischenberichts (04/208) Gegenstand des Abschlussberichts (08/208) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 3

Mehrperspektivische Datengrundlage Schriftliche Befragung der Schüler* innen, Eltern und Lehrer*innen Protokolle / Memos / E-Mails zum Projektverlauf Interviews mit Schüler*innen, Eltern und Lehrenden Sichtung der Leistungsdokumentation U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 4

Komplexe Projektstrukturen Hemmende Einflüsse Komplexe Netzwerkstrukturen mit hohem Abstimmungsbedarf diverse (länderspezifische) rechtliche Grundlagen heterogene Interessen und Erwartungen Brandenburg AOK Die Gesundheitskasse Nordost Unfallkasse Brandenburg Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bezirksverband Potsdam e.v. Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) Landesamt für Soziales u. Versorgung (LASV) Vertreter/innen der Landkreise Vertreter/innen der Kinder- und Jugendärzte Hessen AOK Die Gesundheitskasse in Hessen Unfallkasse Hessen Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.v. (HAGE) Hessisches Ministerium für Soziales und Integration Hessisches Kultusministerium Vertreter/innen der Landkreise Vertreter/innen der Kinder- und Jugendärzte Förderliche Einflüsse umfassende Expertise Perspektivenvielfalt konsensorientierter Ansatz AWO Fachschule für Sozialwesen Der hessische Datenschutzbeauftragte Landeskammer für Psych. Psychottherapeuten / Kinder- u. Jugendlichenpsychotherapeuten (LPPKJP) Landeselternbeirat Hessen Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bezirksverband Hessen-Süd e.v. Evangelische Hochschule Darmstadt Die Landesbeauftragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.v. DBfK: Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Wissenschaftliche Begleitforschung U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 5

Teilnehmende Schulen Auswahlkriterien für die Modellschulen waren: Die Schule ist eine allgemeinbildende Schule Die Schule verfügt über die notwenige räumliche und technische Ausstattung, bzw. ist bereit, diese zu schaffen Wünschenswert: Die Schule verfügt über ein Ganztagesangebot Teilnahme oder Teilnahmebereitschaft am Landesprogramm Gute gesunde Schule zunächst waren n=0 Schulen pro Bundesland vorgesehen Brandenburg erhöhte die Anzahl der Schulen auf n=20 (bei gleichbleibender Anzahl an Schulgesundheitsfachkräften) BRANDENBURG 2x : 6x : 2x : HESSEN 0x : U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 6

Regionale Verteilung der Schulen Brandenburg Dezentrale Lage der Schulen Hessen Zentrale Lage der Schulen U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 7

Betreuungsschlüssel Anzahl der Schüler*innen 400 200 000 800 600 400 200 52 474 095 0 705 725 752 779 625 645 667 679 7 727 823 65 263 263 200 0 2 3 4 5 6 7 8 9 0 BB HE Schulgesundheitsfachkraft Auskunft der Schulleiter*innen (N=8) und der Kultusministerien U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 8

Rücklaufquoten der schriftlichen Erstbefragung BRANDENBURG absolut Angabe in % Eltern.947 35 % Schüler*innen unter Jahren.043 4 % Schüler*innen über Jahren.079 36 % Lehrer*innen 20 46 % Schulleiter*innen 8 00 % schriftliche Erstbefragung der Schüler*innen ab Jahren, aller Eltern, der Lehrenden und der Schulleiter*innen U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 9

Teilnehmende Familien Brandenburg Altersgruppen der Schüler*innen 3 23 49 6 bis 0 Jahre bis 3 Jahre alleinerziehend: 36 % Migrationshintergrund: 3 % Geschlecht der Schüler*innen 26 4 bis 8 Jahre 9 Jahre und älter 49% : 5% Sozioökonomischer Status Brandenburg (n=2.53) niedrig 35 % 28 % mittel 49 % 45 % hoch 6 % 27 % schriftliche Erstbefragung der Schüler*innen ab Jahren und aller Eltern (N=2.53) KiGGS (n=7.64) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 0

Regelkreislaufbasierter Zugriff Sorgfältiges Assessment der gesundheitlichen und sozialen Ausgangssituation U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 2

Gesundheitliche Ausgangssituation Brandenburg Lebenszeitprävalenz chronischer Erkrankungen absolut Angabe in % Allergie: Pollen-, Hausstaub-, Tierhaar- oder Latexallergie 272 4 % Neurodermitis 8 0 % ADHS, ADS, HKS 23 7 % Asthma bronchiale 0 6 % Heuschnupfen 08 6 % Nahrungsmittelallergie 07 6 % Migräne 78 4 % Medikamentenallergie 63 3 % Herzerkrankung und / oder angeborener Herzfehler 5 3 % Psychische Erkrankung (z.b. Zwangsstörung, Essstörung, Depression) 49 3 % Skoliose 44 2 % Spastische /chronische Bronchitis 8 % Hypertonie 6 % Mukoviszidose 6 % Epilepsie, Krampfanfall, epileptischer Anfall 3 % Psoriasis 2 % Schilddrüsenerkrankung 2 % schriftliche Erstbefragung der Schüler*innen ab Jahren und aller Eltern (N=2.53) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 3

Ernährungsverhalten Brandenburg Schüler*innen in Brandenburg (N=2.376) Täglicher Verzehr von Bildungsstufe (%) Geschlecht (%) Sozioöko. Status (%) Primarstufe Sekundarstufe Mädchen Jungen niedrig mittel hoch Obst 55 27 50 43 43 48 62 Gemüse 36 20 32 30 32 29 50 Süßigkeiten 22 5 2 20 20 2 26 Knabbereien 3 5 3 4 5 2 Zuckerhaltige Getränke 5 3 7 8 0 5 2 WHO-Empfehlungen zum Ernährungsverhalten werden vielfach nicht berücksichtigt. ( ) es gibt Kinder, die lutschen Lollys zum Frühstück und eine Stulle mit Nutella oder Pudding Schülerin C, Jahre schriftliche Erstbefragung der Schüler*innen ab Jahren und aller Eltern der Primarstufe und Sekundarstufe (N=2.376) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 4

Körperlich-sportliche Aktivität Brandenburg an mindestens 3 Tagen in der Woche Altersgruppen Geschlecht 00 80 60 40 20 0 76 6 bis 0 Jahre 65 bis 3 Jahre 53 4 bis 7 Jahre 00 80 60 40 20 0 72 Jungen 64 Mädchen WHO-Empfehlungen zur körperlichsportlichen Aktivität werden vielfach nicht eingehalten. 00 80 60 40 20 0 Sozialstatus 79 70 66 niedrig mittel hoch Ich denke, dass dann dieses Zusammenspiel zwischen Sport und medizinischem Wissen den Schülern gut rübergebracht werden kann. Schüler Z, 8 Jahre schriftliche Erstbefragung der Schüler*innen ab Jahren und aller Eltern der Primarstufe und Sekundarstufe (N=2.376) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 5

Medienkonsum Brandenburg Täglicher Medienkonsum von mind. 3 Stunden Fernsehen/ Video 6-0 Jahre Alter (%) - 3 Jahre 4-7 Jahre Geschlecht (%) Mädchen Sozioök. Status (%) Jungen niedrig mittel hoch 8 27 37 8 20 22 7 6 Spielkonsole 2 9 2 5 6 6 3 Computer/ Tablet 3 6 25 8 4 9 9 7 Internet 2 35 7 27 26 2 22 0 Musik hören 7 24 45 24 7 9 6 0 Handy/ Smartphone 4 45 76 35 28 27 26 2 (...) sie könnte sagen, dass man auch nicht so viel vor dem Fernseher sitzen soll, sondern auch mal rausgehen kann an die frische Luft. Schülerin F, 0 Jahre Die Intensität des Medienkonsums der Schüler*innen ist problematisch. schriftliche Erstbefragung der Schüler*innen ab Jahren und aller Eltern der Primarstufe und Sekundarstufe (N=2.376) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 6

Erkrankungen und Unfälle von Schüler*innen Brandenburg Mindestens einmal in den vergangenen drei Monaten: 20 % hatten so starke Schmerzen, dass sie nicht am Unterricht teilnehmen konnten 33 % wurden wegen einer Erkrankung und weitere 0 % wegen eines Unfalls nach Hause geschickt 2 % wurden wegen einer Erkrankung und weitere % wegen eines Unfalls von der Schule abgeholt 8 % sind wegen einer Erkrankung und weitere 6 % wegen eines Unfalls während der Schulzeit zum Arzt gegangen 3 % mussten wegen Erkrankung und weitere 5 % wegen Unfall während der Schulzeit in eine Notfallambulanz / KH 27 % konnten trotz einer Erkrankung und weitere 4 % trotz eines Unfalls in der Schule bleiben ( ) Sie hat zu uns gesagt, sie merkt es, wenn halt jemand immer kommt, dass der halt nicht immer Bauchschmerzen hat, sondern die probiert dann auch, ob was im Unterricht ist, ob sie einen Test schreiben, oder ob andere Probleme vorliegen. Schülerin M, 5 Jahre schriftliche Erstbefragung der Schüler*innen ab Jahren und aller Eltern der Primarstufe und Sekundarstufe (N=2.376) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 7

Fallzahlentwicklung Brandenburg 000 900 867 Anzahl der Schüler*innenkontakte 800 700 600 500 400 300 200 282 453 594 82 34 434 239 00 6 0 Feb März April Mai Jun Jul/ Aug Sept Okt Nov Dez (bis 5.) Kalendermonate Leistungsdokumentation der Schulgesundheitsfachkräfte im Zeitraum von Februar bis 5. Dez. 207 U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 8

Anlässe für Schüler*innenkontakte Brandenburg 00% 90% 80% 70% 60% 50% 40% % 4% 23% 6% 2% 24% 56% 5% 23% 34% 7% 2% 8% 33% 36% 7% 22% 28% 5% 24% 30% 20% 62% 58% 6% 46% 37% 35% 44% 0% 23% 0% kein Ganztag (Primarstufe) n=307 N=4 kein Ganztag (Sekundarstufe) n=47 N=4 verlässliche Halbtagsschule und Hort (Primarstufe) n=207 N=4 teilgebundener Ganztagsbetrieb (Sekundarstufe ) n=66 N= offener Ganztagsbetrieb (Primarstufe) n=323 N=4 offener oder vollgebundener Ganztagsbetrieb (Sekundarstufe ) n=50 N=3 Krankheitsbeschwerden Unfall tätliche Auseinandersetzung Sonstige Gesamt N=.300 Leistungsdokumentation der Schulgesundheitsfachkräfte im Zeitraum KW 4 bis 49 (N=.300) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 9

Versorgungsbereiche Brandenburg Ansprechpartner 3% 5% 26% 57% Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit von der Schule 0% 25% 25% 50% Unterstützung von Kindern/Jugendlichen mit chron. Erkrankungen/Behinderungen 4% 20% 28% 48% Verlaufsbeobachtung 2% 7% 22% 59% Gesundheitsförderung und Prävention 0% 0% 9% 7% Gesundheitliche Versorgung 4% 5% 25% 56% 0% 0% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 00% Grundstufe (bis Klasse 6) (n=896) Sekundarstufe und Grundstufe (n=53) Sekundarstufe (n=336) Sekundarstufe 2 (n=54) Leistungsdokumentation der Schulgesundheitsfachkräfte im Zeitraum KW 4 bis 49 (N=.439) U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 20

Gesundheitskompetenz der Sorgeberechtigten und Lehrenden Brandenburg Es fällt mir schwer 60 50 herauszufinden, wo ich professionelle Hilfe erhalten, wenn ich krank bin. Eltern Lehrende 40 30 20 Informationen über Verhaltensweisen zu finden, die gut für mein psychisches Wohlbefinden sind. 0 0 zu beurteilen, wann ich eine zweite Meinung von einem andere Arzt einholen soll. aufgrund von Informationen aus den Medien zu entscheiden, wie ich mich vor Krankheiten schützen kann. zu beurteilen, ob die Informationen über Gesundheitsrisiken in den Medien vertrauenswürdig sind. Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten bei psychischen Problemen zu finden. mit Hilfe der Informationen, die der Arzt mir gibt, Entscheidungen zu treffen. U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 22

Fazit der Ausgangsanalyse Komplexe Modellstruktur verlangt nach aufwändiger Steuerung und Abstimmung untereinander Deutlich erkennbarer gesundheitsbezogener Handlungsbedarf im Setting Schule Problematische Gesundheitskompetenz der Lehrer*innen verlangt nach Interventionen Geringe Präsenz der Pflegenden zwingt zu einer strengen Priorisierung der Tätigkeiten Deutliche Hinweise auf hohe Akzeptanz der Pflegenden auf Seiten der Schüler*innen Ja, wie ich halt gesagt habe, ich will nicht, dass sie nur ein bis zwei Jahre hier bleibt, sondern viel, viel länger und mir ist es auch wichtig, dass sie uns sofort hilft. Das tut sie auch. (...) Das finde ich auch echt schön von ihr. Dass die sich so sehr um uns kümmert. Schülerin L, Jahre Implementierung unter den gegebenen Bedingungen erfordert mehr Zeit, um Effekte zeigen zu können U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 24

Kontakt Charité Universitätsmedizin Berlin CC Human- und Gesundheitswissenschaften Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Campus Virchow Klinikum Augustenburger Platz 3353 Berlin Tel. +49 (0)30 450 529 092 Fax +49 (0)30 450 529 900 Projektleitung: Prof. Dr. Michael Ewers MPH Projektkoordination: PD Dr. Antje Tannen MPH Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Yvonne Adam M.A. Jennifer Ebert MPH splash@charite.de www.igpw.charite.de U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N 207 25