Der Bundesfreiwilligendienst



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Transkript:

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 1 (von 16) Der Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen Landesjugendwerk der AWO Sachsen - Anhalt e.v. Geschäftsstelle Neue Straße 10 39104 Magdeburg Tel. 0391/ 40 82 456 Fax 0391/ 40 82 458 Im Internet: www.awo-jugendwerk-lsa.de E-mail: freiwillig@awo-jugendwerk-lsa.de

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 2 (von 16)

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 3 (von 16) Vorbemerkung: Die Hauptverantwortung für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) liegt in der Praxis bei den Einsatzstellen vor Ort. Diese müssen mit attraktiven Angeboten um Freiwillige werben und eine gute Begleitung während des Dienstes sicherstellen. Ziel ist es, möglichst vielen Menschen einen bereichernden Freiwilligendienst zu ermöglichen. Deswegen stehen die Wünsche und Interessen von Freiwilligen und Einsatzstellen im Vordergrund. Es soll bewusst möglichst wenig staatliche Vorgaben geben, um individuelle passgenaue Lösungen vor Ort zu ermöglichen. Grundsätzlich gilt: "Was nicht verboten ist, ist erlaubt." Der BFD ist in den meisten Punkten an den bestehenden Jugendfreiwilligendiensten (FSJ und FÖJ) orientiert. Dort, wo die gesetzlichen Regelungen, insbesondere die für die Finanzierungskompetenz zentrale Bundesverwaltung eine Abweichung erfordert, richtet sich der BFD dann in der Regel am bisherigen Zivildienst aus. Wirklich neue Regelungen sind die absolute Ausnahme, so dass der BFD für die meisten Einrichtungen in der Praxis sehr leicht handhabbar sein wird. A Agentur für Arbeit Um nach Ableistung des Freiwilligendienstes vollständige Ansprüche gegenüber der Agentur für Arbeit geltend machen zu können, müssen sich die Freiwilligen rechtzeitig (drei Monate vor Beendigung des BFD) bei der Agentur für Arbeit melden ( 37 SGB III). Freiwillige, die dieser Meldepflicht nicht nachkommen, müssen mit Leistungskürzungen rechnen. Alter Wer die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat, kann einen Bundesfreiwilligendienst absolvieren. Junge Erwachsene, die noch nicht 27 Jahre alt sind, leisten den Dienst als Vollzeittätigkeit. Für ältere Freiwillige ist auch eine Teilzeittätigkeit von mehr als 20 Wochenstunden möglich. Schulpflicht Jugendliche Anfangszeit Ein BFD-Durchgang beginnt in der Regel im September. Individuell können jedoch auch andere Einstiegstermine vereinbart werden. Anlaufstellen Im Internet gibt es Einsatzstellenbörsen von Seiten des Bundesamtes (www.bundesfreiwilligendienst.de) und für die Einsatzstellen der AWO (www.freiwillich.de). Interessierte können aber auch selbst Einsatzstellen oder Träger ansprechen. Auf der Internetseite des Landesjugendwerkes der AWO gibt es einen Bewerbungsbogen, mit dem das Landesjugendwerk um Vermittlung einer Stelle gebeten werden kann. Anleitung in der Einsatzstelle Die fachliche Anleitung der Freiwilligen durch die Einsatzstelle ist Teil der pädagogischen Begleitung. Sie beinhaltet die Einarbeitung und die Betreuung während des Einsatzes. Die Einsatzstelle benennt eine Fachkraft für die fachliche Einarbeitung, Anleitung und Begleitung der Freiwilligen. Die Fachkraft sichert die Unterstützung und Beratung, sie vermittelt Kenntnisse sowie Fähigkeiten und Kompetenzen zur Bewältigung des Arbeitsalltags. Sie ist darüber hinaus zuständig für die Klärung des Aufgabengebietes entsprechend der individuellen Fähigkeiten der Freiwilligen. Einarbeitungsphase Lernziele Arbeitsagentur/Arbeitsamt Agentur für Arbeit Arbeitslosengeld Wer zwölf Monate einen Bundesfreiwilligendienst geleistet hat, hat einen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Während des Bundesfreiwilligendienstes zahlt die Einsatzstelle mit den Sozialabgaben auch in die Arbeitslosenversicherung ein. Die Höhe des ALG I wird aus dem Taschengeld des BFD berechnet, es sei denn, man war unmittelbar vor dem Freiwilligendienst versicherungspflichtig beschäftigt.

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 4 (von 16) Arbeitslosengeld II ( Hartz IV ) ALG II - Empfänger_innen können grundsätzlich am Bundesfreiwilligendienst teilnehmen, da der Bezug der Grundsicherung für Arbeitssuchende dies nicht grundsätzlich ausschließt.für Bezieher von Arbeitslosengeld II gilt grundsätzlich, dass ein Betrag in Höhe von 60 des Taschengeldes (ab 2012 sind es 175 ), eine allgemeine Versorgungspauschale in Höhe von 30 sowie notwendige Ausgaben wie z. B. Fahrtkosten mit Quittungsvorlage von der Anrechung ausgenommen sind. Außerdem kann ein volljähriger Hilfebedürftiger vom Einkommen in der Regel nach 11b Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 SGB II i.v.m. 6 der ALG II-V einen Betrag in Höhe von 30 monatlich für die Beiträge zu privaten Versicherungen sowie ggf. Beiträge zur Kfz-Haftpflichtversicherung absetzen. Wegen der vom Gesetz vorgesehenen Gleichbehandlung beider Freiwilligendienste ist zudem die Teilnahme an einem Bundesfreiwilligendienst wie beim Jugendfreiwilligendienst als wichtiger persönlicher Grund anzusehen, der der Ausübung einer Arbeit entgegensteht (vgl. 10 Absatz 1 Nummer 5 SGB II), sodass ein Bezieher von Arbeitslosengeld II, der am Bundesfreiwilligendienst teilnimmt, in dieser Zeit nicht verpflichtet ist, eine Arbeit aufzunehmen. Arbeitslosenversicherung Sozialversicherung Arbeitsmarktneutralität Freiwillige üben praktische Hilfstätigkeiten aus, die kein Beschäftigungsverhältnis begründen. Es gilt der Grundsatz der Arbeitsmarktneutralität. Jeder Missbrauch des freiwilligen Einsatzes der Teilnehmer_innen als Arbeitskräfte ist untersagt. Arbeitsmedizinische Untersuchungen Eine arbeitsmedizinische Untersuchung nach den gesetzlichen Vorschriften und Regelungen ist ggf. vor Beginn des BFD von der Einsatzstelle zu veranlassen. Bei minderjährigen Freiwilligen ist eine Erstuntersuchung gemäß Jugendarbeitsschutzgesetz erforderlich. Das Attest ist der Einsatzstelle vor Beginn des BFD vorzulegen. Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes, Verordnungen der Berufsgenossenschaft etc., die für die übrigen Mitarbeiter_innen gelten, finden für die Freiwilligen analog Anwendung. Arbeitsschutzvorschriften Obwohl das Verhältnis zwischen Freiwilligen und der Einsatzstelle kein Arbeitsverhältnis ist, wird der freiwillige Dienst hinsichtlich der öffentlich-rechtlichen Schutzvorschriften vom Gesetzgeber einem Arbeitsverhältnis gleichgestellt. Entsprechend gelten die einschlägigen Arbeitsschutzbestimmungen wie z. B. das Arbeitsschutzgesetz, die Arbeitsstättenverordnung, das Jugendarbeitsschutzgesetz, das Mutterschutzgesetz und das Schwerbehindertengesetz. Rechtsverhältnis Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ein Krankheitsfall ist der Einsatzstelle unverzüglich mitzuteilen. Das Verfahren der Krankmeldung regeln die Beteiligten untereinander. Im Krankheitsfall werden in der Regel bis zur Dauer von sechs Wochen Taschengeld und Sachleistungen weitergezahlt. Ab spätestens dem dritten Arbeitstag ist die Arbeitsunfähigkeit durch eine ärztliche Bescheinigung gegenüber der Einsatzstelle nachzuweisen. Liegt der Einsatzstelle eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung während der Seminarzeiten vor, so hat sie diese in Kopie an den BFD-Träger weiterzuleiten. In Seminarzeiten ist grundsätzlich ab dem ersten Krankheitstag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung beim Träger vorzulegen. Arbeitsunfall Ein Unfall während der Arbeitszeit ist unverzüglich von der Einsatzstelle der Berufsgenossenschaft bzw. dem Unfallversicherungsträger mit Hilfe der dafür vorgesehenen Formblätter innerhalb von drei Tagen zu melden. Ein Unfall auf dem Arbeitsweg und während der Seminararbeit gilt ebenfalls als Arbeitsunfall. Der Träger ist in jedem Fall unverzüglich von dem Unfall in Kenntnis zu setzen.

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 5 (von 16) Arbeitszeit Der Bundesfreiwilligendienst ist eine ganztägige Hilfstätigkeit. Freiwillige ab dem vollendeten 27. Lebensjahr können auch einen Einsatz in Teilzeit (mehr als 20 Stunden pro Woche) leisten. Die Arbeitszeiten orientieren sich an denen der Einsatzstelle und betragen auf der Grundlage einer Fünf-Tage-Woche in der Regel zwischen 38,5 und 40 Stunden. Bei anderer Einteilung der Arbeitszeit (z. B. Sechs-Tage-Woche) gelten die entsprechenden Regelungen. Bei Minderjährigen gelten die Jugendarbeitsschutzbestimmungen (z. B. höchstens Fünf-Tage-Woche). Im Übrigen gelten die Betriebsvereinbarungen zur Arbeitszeit. Seminartage (auch an An- und Abreisetagen) gelten als Arbeitstage. Überstunden werden in Freistunden abgegolten. Überstunden Freizeitausgleich Jugendarbeitsschutzgesetz Teilzeit Auflösung des BFD-Verhältnisses Freiwillige verpflichten sich in der Regel für ein Jahr. Die Vereinbarung kann aus einem wichtigen Grund, z. B. bei Erhalt eines Studien- oder Ausbildungsplatzes, einvernehmlich aufgelöst oder verändert werden. Die Auflösung muss von der Einsatzstelle und der/dem Freiwilligen schriftlich dem Bundesamt mitgeteilt werden und wird vom Bundesamt schriftlich bestätigt. Regelungen zur Kündigung sind in den BFD-Vereinbarungen festgelegt. Kündigung Aufsichtspflicht während des praktischen Einsatzes Während des praktischen Einsatzes ist die Einsatzstelle verantwortlich für die Aufsichtspflicht bei minderjährigen Freiwilligen. Dabei sind die Besonderheiten der jeweiligen Einsatzstelle zu beachten. Die Freiwilligen müssen vorsorglich über die gesetzlichen Regelungen Jugendschutzgesetz (JuSchG) und Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) belehrt und vor Gefahren gewarnt werden. Ausland Ein Bundesfreiwilligendienst ist nicht im Ausland möglich. Für deutsche Freiwillige, die einen Freiwilligendienst im Ausland leisten möchten, steht der speziell dafür ausgestaltete Internationale Jugendfreiwilligendienst zur Verfügung. Ausländische Freiwillige Ausländer_innen können einen BFD leisten. Voraussetzung hierfür ist, dass sie über einen Aufenthaltstitel verfügen, der sie zur Erwerbstätigkeit berechtigt. Ausweis Die Freiwilligen erhalten vom BFD-Träger einen Ausweis. Mit dem Ausweis können sie teilweise Vergünstigungen, z. B. beim Besuch von staatlichen und kommunalen Einrichtungen wie Museen und Volkshochschulen, erhalten. Nachlass wird in der Regel bei Zeitkarten im öffentlichen Personennahverkehr gewährt (wie bei Auszubildenden). B Beratung und Betreuung Die Freiwilligen können sich bei Fragen, Problemen und Konflikten an die Beratungs- und Betreuungsstelle beim Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e. V. wenden. Berufsgenossenschaft Die Freiwilligen sind beim jeweiligen Unfallversicherungsträger zu versichern. In der Regel bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Sozialversicherung Bescheinigungen Zu Beginn des Dienstes kann eine vorläufige Bescheinigung erteilt werden. Diese Bescheinigung kann für die Beantragung des Kindergeldes, des Ortszuschlages, der Waisenrente und des BAFöG eingereicht werden. Alternativ zur vorläufigen Bescheinigung reicht die Vorlage der Vereinbarung bei den entsprechenden Stellen aus. Nach dem Ende des Dienstes stellt die Einsatzstelle den Freiwilligen eine Bescheinigung gem. 11 BFDG aus.

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 6 (von 16) Betriebshaftpflichtversicherung Die Einsatzstelle schließt für die Freiwilligen eine Betriebshaftpflichtversicherung ab, soweit sie nicht in die Schutzwirkung einer bestehenden Betriebshaftpflichtversicherung fallen. Bewerbungsfristen Bewerbungsfristen sind beim Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.v. nicht festgelegt. Freie Einsatzplätze werden von den Einsatzstellen selbst nach Verfügbarkeit vergeben. Bildungstage Seminare Bundesagentur für Arbeit Agentur für Arbeit D Datenschutz Personenbezogene Daten der Freiwilligen unterliegen dem Datenschutz und damit dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Die Daten der Freiwilligen sind gemäß 12 BFDG zu schützen. Dauer des Einsatzes Der BFD wird in der Regel für zwölf zusammenhängende Monaten, mindestens jedoch sechs und höchstens 18 Monaten geleistet. Mehrere verschiedene, mindestens sechsmonatige Freiwilligendienste können bis zu einer Höchstdauer von 18 Monaten kombiniert werden. Das bedeutet, dass in diesem Rahmen der Bundesfreiwilligendienst bei verschiedenen Einsatzstellen und in verschiedenen Einsatzfeldern geleistet werden kann. Freiwillige nach Vollendung des 27. Lebensjahres können auch nach dieser Höchstdauer weitere Freiwilligendienste leisten, wenn zwischen den Diensten fünf Jahre vergangen sind. Dienstfahrten Als Dienstfahrten gelten angeordnete Fahrten zur Erledigung von dienstlichen Angelegenheiten im Auftrag der Einsatzstelle. Die Kosten werden durch die Einsatzstelle erstattet. Die persönliche Eignung der Freiwilligen, das Vorhandensein eines gültigen Führerscheines und eine angemessene Fahrpraxis sind durch die Einsatzstelle zu prüfen. Die Fahrtüchtigkeit und Betriebsbereitschaft des Dienstfahrzeugs ist durch die Einsatzstelle zu gewährleisten. Wird die Nutzung des Privatfahrzeugs der Freiwilligen für die Dienstfahrt vereinbart, ist darauf zu achten, dass das Fahrzeug über die Einsatzstelle versichert ist. Dienstkleidung Wenn eine spezielle Dienstkleidung für die jeweilige Tätigkeit vorgesehen oder vorgeschrieben ist, stellt die Einsatzstelle diese kostenlos zur Verfügung. Schutzbekleidung E Einarbeitungsphase Um den Anforderungen im BFD gerecht zu werden, ist für die Freiwilligen, insbesondere in der Einarbeitungsphase, eine sorgfältige Anleitung in der Einrichtung erforderlich. Die Einsatzstelle verpflichtet sich, die Freiwilligen entsprechend deren individuellen Voraussetzungen in die Praxis einzuarbeiten. Einsatzstelle Die Einrichtung, in der die Freiwilligen arbeiten, ist die Einsatzstelle. Sie ist u. a. für die fachliche und persönliche Begleitung der Freiwilligen und alle Fragen der konkreten Arbeit zuständig. Bundesfreiwilligendienst-Einsatzstellen sind zum Beispiel Krankenhäuser, Altersheime, Kinderheime, Kindertagesstätten und Schulen, Jugendeinrichtungen, Erholungsheime, Mehrgenerationenhäuser und Selbsthilfegruppen, Sportvereine, Museen und andere Kultureinrichtungen, Einrichtungen der Behindertenhilfe oder des Zivil- und Katastrophenschutzes.

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 7 (von 16) Einsatzstellenumlage Die pädagogische Begleitung, Beratung und koordinierende Tätigkeit des Landesjugendwerkes der AWO Sachsen-Anhalt e.v. wird finanziert durch staatliche Zuschüsse und Beiträge der Einsatzstellen. In der Rahmenvereinbarung zwischen dem Landesjugendwerk und den Rechtsträgern der Einsatzstellen wird die Höhe der Einsatzstellenumlage festgelegt. Sie richtet sich nach der Anzahl der tatsächlich in der Einrichtung tätigen Freiwilligen. Einsatzzeit Arbeitszeit Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall Für die Dauer von sechs Wochen werden den Freiwilligen im Krankheitsfall das Taschengeld und die Geldersatzleistungen weiter gezahlt. Bei einer Krankheit, die länger währt, übernimmt die Krankenversicherung die gesetzlich geregelten Leistungen. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Krankenkasse F Fahrtkosten Fahrtkosten der Freiwilligen zu Seminaren werden vom Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.v. erstattet. Darüber hinaus besteht in der Regel die Möglichkeit, mit dem BFD-Ausweis für Wochen- bzw. Monatskarten des öffentlichen Personalverkehrs (ÖPNV) den vergünstigten Tarif für Auszubildende bzw. Studenten/-innen zu erhalten. Freistellung für Arbeits- und Ausbildungssuche Freiwillige können Freistellung bzw. Freizeit zur Sicherung des beruflichen Fortkommens beanspruchen (entsprechend 629 BGB i.v. mit 616 BGB). Dazu gehören unter anderem Vorstellungs- und Bewerbungsgespräche. Der Anspruch muss angemessen sein in der Häufigkeit, der Länge und dem Zeitpunkt und mit der Einsatzstelle abgesprochen sein. Freizeitausgleich Eine Vergütung des Freizeitausgleichanspruches in Geld ist nicht möglich. Mehrarbeit wird durch Freizeit ausgeglichen. Arbeitszeit Führungszeugnis Ein polizeiliches Führungszeugnis (Auszug aus dem Bundeszentralregister) kann vor Beginn des BFD von der Einsatzstelle verlangt werden. Ein solches Führungszeugnis kann nur persönlich bei der zuständigen Meldebehörde beantragt werden. G Gebührenbefreiung Freiwillige können sich während des BFD bei der Krankenkasse von der Bezahlung der Rezeptgebühren befreien lassen. Praxisgebühr müssen Freiwillige zunächst bezahlen. Eine anteilige Rückerstattung kann in Abhängigkeit vom Einkommen erfolgen. Minderjährige Freiwillige sind von der Rezeptgebühr und der Praxisgebühr befreit. Die Befreiung von Rundfunk- und Fernsehgebühren sowie eine Ermäßigung der Telefon-Grundgebühren kann beantragt werden. Dem Antrag wird in Einzelfällen stattgegeben. Geldersatzleistungen Sachbezugswerte Geschenke Freiwillige müssen sich an die Regelung der Einrichtung im Umgang mit Geschenken halten. Die Einsatzstelle stellt die Belehrung der Freiwilligen über den Umgang mit Geschenken sicher.

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 8 (von 16) Gesetz zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes - Bundesfreiwilligendienstegesetz - Gesetzliche Grundlage für den Bundesfreiwilligendienst ist das Gesetz zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes (BFDG) vom 28.04.2011, BGBl 1 Nr. 19 Gesundheitszeugnis Arbeitsmedizinische Untersuchung H Hartz IV Arbeitslosengeld Arbeitslosenversicherung Agentur für Arbeit Hilfskraft/Hilfstätigkeit Freiwillige üben eine Hilfstätigkeit aus. Von daher ergeben sich Einschränkungen in der Arbeit zu ausgebildeten Fachkräften. Auf der Ebene einer Hilfskraft darf Freiwilligen Verantwortung übertragen werden. Die Übertragung von Aufgaben ist jeweils im Einzelfall zu klären. Dabei ist die persönliche Reife der Freiwilligen zu berücksichtigen. I Infektionsschutzgesetz Arbeitsmedizinische Untersuchungen J Jugendliche Jugendliche können einen BFD leisten, wenn sie die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren findet das Jugendarbeitsschutzgesetz Anwendung. Jugendarbeitsschutzgesetz Laut JArbSchG dürfen Jugendliche unter 18 Jahren nicht länger als 8 Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich arbeiten. Sie dürfen nur an fünf Tagen pro Woche beschäftigt werden. Nachtarbeit ist für Jugendliche verboten. Außerdem haben sie einen erhöhten Urlaubsanspruch und genießen besonderen Schutz vor gefährlichen Arbeiten. Jugendfreiwilligendienste Jugendfreiwilligendienste sind im Unterschied zum BFD das Freiwilliges Soziales Jahr und das Freiwillige Ökologische Jahr. Es existieren weitere Jugendfreiwilligendienste im Ausland. K Kindergeld Für Kindergeld und Kinderfreibeträge (Steuerrecht) sowie weitere kinderbezogene Leistungen ist die Ableistung eines BFD gleichbedeutend mit Zeiten der Schul- und Berufsausbildung. Sie werden bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres gewährt ( 2 BKGG). Es sei denn, das Gesamteinkommen des Kindes übersteigt die jährlich neu festgelegte Einkommensgrenze. Zur Beantragung können die Freiwilligen ihre BFD-Vereinbarung/bzw. ihre vorläufige Bescheinigung nutzen, die bei der örtlichen Familienkasse des Arbeitsamtes der Eltern einzureichen ist. Auf den Ausbildungsfreibetrag besteht kein Anspruch. Kostenerstattung Die Träger bzw. Einsatzstellen, bei denen die Jugendlichen ihren BFD ableisten, dürfen nur Unterkunft, Verpflegung, Arbeitskleidung und ein angemessenes Taschengeld zur Verfügung stellen. Werden Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung nicht gestellt, können die Kosten in Form von Geldersatzleistungen erstattet werden. Leistungen im BFD

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 9 (von 16) Krankheit Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall Krankheit während der Seminare Krankenkasse Krankheitszeiten während des Urlaubs Krankheit während der Seminare Bei Krankheit während der Seminare benötigt das Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.v. eine Kopie der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom ersten Tag der Krankschreibung. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Krankheit des Kindes Eigenständige Regelungen für den Freiwilligendienst bestehen nicht. Daher ist die Freistellung und Fortzahlung des Taschengeldes für Freiwillige analog zu den Arbeitnehmer_innen zu regeln. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Krankenkasse/gesetzliche Krankenversicherung Während der Dauer des BFD müssen die Teilnehmer_innen in der gesetzlichen Krankenversicherung als eigenständige Mitglieder versichert sein. Bis dahin privatversicherte BFD-Teilnehmer_innen können ihre private Versicherung ruhen lassen. Krankheitszeiten während des Urlaubs Es gelten analoge Regelungen wie bei festangestellten Mitarbeiter_innen. Kündigung Die Regelungen zur ordentlichen und außerordentlichen Kündigung sind in den BFD-Vereinbarungen festgelegt. Während der Probezeit kann die Vereinbarung von jeder Vertragspartei mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden. Die Einsatzstelle kann vom Bundesamt ohne Angabe von Gründen innerhalb der Probezeit eine Kündigung verlangen. Die Einsatzstelle muss dem Bundesamt schriftlich (ggf. per Fax) mitteilen, dass der/dem Freiwilligen gekündigt werden soll. Auch die Kündigung durch die/den Freiwilligen muss dem Bundesamt schriftlich zugehen. Nach Ablauf der Probezeit gilt eine Kündigungsfrist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende des Kalendermonats. Die Kündigung kann nur durch die Vertragsparteien erfolgen, also seitens der/des Freiwilligen oder seitens des Bundesamtes. Möchte die Einsatzstelle eine Kündigung herbeiführen, muss sie unter Angabe von Gründen schriftlich vom Bundesamt die Prüfung der Kündigung verlangen. Eine außerordentliche Kündigung richtet sich wie bei Arbeitnehmer_innen nach 626 BGB. Auch in diesem Fall kann die Einsatzstelle die Kündigung nicht selbst aussprechen, sondern unter Angabe von Gründen dem Bundesamt zur Prüfung vorlegen. Das Bundesamt hat ein ausführliches Merkblatt zu diesen Verfahren und Fristen herausgegeben. In den meisten Fällen dürfte die einvernehmliche Auflösung des Vertrages der für alle Beteiligten einfachere und schnellere Weg der Beendigung sein. Auflösung des BFD-Verhältnisses L Leistungen im BFD Nach dem Gesetz dürfen den Freiwilligen nur folgende Leistungen gewährt werden: Taschengeld, Arbeitskleidung, Unterkunft und Verpflegung, oder ggf. Geldersatzleistungen gemäß der jeweils gültigen Sachbezugsverordnung. Sozialversicherung Taschengeld Sachbezugswerte

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 10 (von 16) Lernziele Die fachliche Anleitung in der Einsatzstelle soll sich an Lernzielen für das Freiwilligenjahr orientieren. Die Formulierung der Lernziele erfolgt unter Einbeziehung der Freiwilligen, der Einsatzstelle und des Trägers. Zum Umgang mit den Lernzielen, hier vor allem die Erarbeitung, Umsetzung und Reflexion betreffend, werden Absprachen zwischen den Beteiligten getroffen. In der Regel setzen sich die Freiwilligen während des Einführungsseminars mit den Lernzielen auseinander. Die Praxisanleitung führt auf dieser Grundlage Reflexionsgespräche an Hand der vom Landesjugendwerk der AWO erarbeiteten Reflexionsbögen. Anleitung in der Einsatzstelle Bildungsjahr pädagogische Begleitung M Meldegesetz Freiwillige, die für ihren Einsatz den Wohnort wechseln, müssen sich innerhalb einer Woche beim örtlichen Einwohnermeldeamt anmelden, das für ihren neuen Wohnsitz zuständig ist. Minderjährige Freiwillige Aufsichtspflicht während des praktischen Einsatzes Jugendarbeitsschutzgesetz Mutterschutz Das Mutterschutzgesetz findet Anwendung. Arbeitsschutzvorschriften N Nachtarbeit Minderjährige dürfen laut 14 JArbSchG nicht zur Nachtarbeit eingesetzt werden. Auch für volljährige BFDler_nnen gilt bei der AWO der Grundsatz des Nachtarbeitsverbots. Ausnahmen sind nur auf ausdrücklichen Wunsch der volljährigen Freiwilligen und mit ausdrücklicher Zustimmung des Trägers möglich. Die Freiwilligen dürfen für den Nachtdienst oder die Nachtbereitschaft auf keinen Fall allein eingesetzt werden. Jugendarbeitsschutzgesetz Nebentätigkeit Nebentätigkeiten sind möglich, aber immer mit dem Träger abzustimmen und durch die Einsatzstelle zu genehmigen. Auch bei Teilzeittätigkeit im Bundesfreiwilligendienst ist diese Genehmigung notwendig, da der BFD immer mehr als 20 Stunden umfasst. P Pädagogische Begleitung Der Gesetzgeber regelt Art und Umfang der pädagogischen Begleitung in 4 BFDG. Die pädagogische Begleitung hat das Ziel, die Freiwilligen auf ihren Einsatz in ihrem neuen Erfahrungsraum vorzubereiten und ihnen zu helfen, Eindrücke auszutauschen und Erfahrungen aufzuarbeiten. Darüber hinaus sollen durch die pädagogische Begleitung soziale und interkulturelle Erfahrungen vermittelt und das Verantwortungsbewusstsein der jungen Freiwilligen für das Gemeinwohl gestärkt werden. Die pädagogische Begleitung umfasst die fachliche Anleitung der Freiwilligen durch die Einsatzstelle, die individuelle Betreuung durch die pädagogischen Kräfte des Landesjugendwerks der AWO Sachsen-Anhalt e.v. in Zusammenarbeit mit der Einsatzstelle, sowie die Seminararbeit. Im Bundesfreiwilligendienst liegt die Verantwortung für die Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Seminare zunächst beim Bund als Vertragspartner der Freiwilligen. Dieser kann zivilgesellschaftliche Träger, wie z. B. das Landesjugendwerk der AWO, mit der Durchführung von Seminaren betrauen. Seminare Planstelle Freiwillige sind zusätzliche Hilfskräfte, die nicht auf einer Planstelle bzw. als Ersatz für eine Fachkraft eingesetzt werden dürfen. Arbeitsmarktneutralität

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 11 (von 16) Praktikum Ein Freiwilligendienst wird bei einigen sozialpflegerischen und sozialpädagogischen Ausbildungen und Studiengängen als Vorpraktikum anerkannt. Dazu bedarf es teilweise eines fachgebundenen praktischen Einsatzes. Die genauen Kriterien für die Anerkennung des Praktikums sind bei den entsprechenden Bildungseinrichtungen zu erfragen. Q Qualifikation Der BFD ist kein Ausbildungsverhältnis, es führt also zu keinem Schul- oder Berufsabschluss. Zum Teil kann er als Teil einer weiterführenden Qualifikation angerechnet werden. Sein Qualifizierungswert liegt vor allem im Bereich der sozialen Erfahrungen und sozialen Bildung sowie der beruflichen Orientierung. R Rahmenvereinbarung Zur Regelung der Rechtsbeziehung zwischen der Einsatzstelle und dem Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.v. schließen diese beiden Einrichtungen eine Rahmenvereinbarung ab. Hier wird insbesondere eine Einsatzstellenumlage festgelegt, mit der die Einsatzstellen sich an der Finanzierung der pädagogischen Begleitung beteiligen. Rechtsträger Mit Rechtsträger ist der rechtsverantwortliche Träger einer oder mehrerer Einsatzstellen gemeint. Beispielsweise kann ein AWO-Kreisverband Rechtsträger mehrerer Kindertagesstätten sein, in denen Freiwillige eingesetzt werden. Der Rechtsträger ist für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften in seinen Einsatzstellen verantwortlich und agiert als Antragsteller und Empfänger von Bescheiden, die seine Einsatzstellen betreffen. Er entscheidet über Personalfragen, Finanzausstattung und Zahlungswege. Rechtsverhältnis Die Vereinbarung über den Bundesfreiwilligendienst ist eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen der/dem Freiwilligen und der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA). Es handelt sich dabei weder um ein Arbeits- noch um ein Ausbildungsverhältnis: Es entsteht ein Rechtsverhältnis eigener Art. An die arbeitsrechtlichen Regeln wird sinnentsprechend und unter Berücksichtigung der Besonderheiten des BFD angeknüpft. Bezüglich der öffentlich-rechtlichen Schutzvorschriften ist der BFD einem Arbeitsverhältnis gleichgestellt. Die Zuständigkeit liegt bei den Arbeitsgerichten. Arbeitsschutzvorschriften Vereinbarung 37 S Sachbezugswerte Die Sachbezugswerte freie Unterkunft und freie Verpflegung werden jährlich in der Sachbezugswerttabelle aktualisiert. Diese Tabelle wird zugrunde gelegt, wenn diese Sachbezüge vollständig ausgezahlt werden. Möglich ist auch die Zahlung eines Zuschusses zu Unterkunft und Verpflegung, der sich unterhalb der Tabellenwerte bewegt. Werden Sachbezugswerte als Sachleistung gewährt, ausgezahlt oder ein Zuschuss gezahlt, gelten sie zusammen mit dem Taschengeld gemäß der Sozialversicherungsentgeltordnung als Einkommen und müssen entsprechend bei der Sozialversicherung und Besteuerung berücksichtigt werden. Werden Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung nicht von der Einsatzstelle gestellt, können Geldersatzleistungen bis zur Höhe der jeweils gültigen Sachbezugswerte gezahlt werden. Näheres regelt die Vereinbarung. Kostenerstattung Leistungen im BFD Schulbildung Die Teilnahme am BFD setzt keinen bestimmten Schulabschluss voraus. Alter

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 12 (von 16) Schulpflicht Die Ableistung eines BFD ist nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht möglich. Regelungen dazu sind im jeweiligen Landesschulgesetz zu finden. In Sachsen-Anhalt beträgt sie neun Jahre ( 40 Abs. 2 SchulG LSA). Schutzbekleidung Die Einsatzstelle hat für Tätigkeiten, bei denen von der Berufsgenossenschaft eine persönliche Schutzbekleidung vorgeschrieben ist, diese zu stellen und für deren regelmäßige Reinigung zu sorgen. Dienstkleidung Arbeitsschutzvorschriften Schutzimpfung Abhängig vom jeweiligen Arbeitsbereich und analog zu den Regelungen für die übrigen Arbeitnehmer_innen kann eine Hepatitis-Schutzimpfung vorgenommen werden. Die Impfung wird von der Einsatzstelle veranlasst. Die Kosten trägt die Einsatzstelle. Bei Minderjährigen kann die Krankenversicherung dafür aufkommen. Schweigepflicht Freiwillige haben wie alle anderen Mitarbeiter_innen in einer Einrichtung über die persönlichen Verhältnisse der Betreuten auch über die Zeit des Einsatzes hinaus strenges Stillschweigen gegenüber Außenstehenden zu wahren. Die Bestimmungen der 5, 43 Bundesdatenschutzgesetz finden Anwendung. Seminare Neben dem praktischen Einsatz in der Einsatzstelle ist ein wesentlicher Bestandteil des Bundesfreiwilligendienstes die Teilnahme an den Bildungsangeboten. Der Gesetzgeber schreibt 25 Seminartage vor, von denen fünf Tage als politische Bildung in einem Bildungszentrum des Bundes angeboten werden. Die übrigen Seminare führt das Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.v. durch. Die Teilnahme am Bildungsprogramm ist Pflicht. Der Urlaub ist außerhalb der Seminarzeiten zu nehmen. Freiwillige im Alter über 27 Jahren nehmen in angemessenem Umfang an Seminaren teil. Vom Landesjugendwerk der AWO werden zurzeit einzelne Seminartage für diese Gruppe angeboten, deren Besuch ebenfalls verpflichtend ist. Schwerpunkte der Seminare sind der Erfahrungsaustausch und die Reflexion über die praktische Tätigkeit, sowie die Auseinandersetzung mit fachlichen, sozialen, politischen und persönlichkeitsbildenden Themen. Die aktive Teilnahme der Freiwilligen an der Seminararbeit unterstreicht den partizipativen Ansatz der Bildungsarbeit des Trägers. Im Ausnahmefall und in Abstimmung mit dem Träger kann die Teilnahme an Fortbildungsangeboten in der Einsatzstelle auf die Seminartage angerechnet werden. Die Kosten der Seminare finanziert das Landesjugendwerk der AWO aus Zuschüssen des Bundesamtes und der Einsatzstellenumlage. Pädagogische Begleitung Sonderurlaub/ Dienstbefreiung Eine Beurlaubung aus wichtigen persönlichen Gründen etwa im familiären Bereich oder zur Erfüllung öffentlich-rechtlicher Pflichten ist möglich. Sozialversicherung Teilnehmer_innen des BFD sind während ihrer freiwilligen Dienstzeit genau wie Arbeitnehmer_innen sozial abgesichert. Sie werden in der gesetzlichen Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung versichert. Sie können nicht bei ihren Eltern familienversichert bleiben, da sie mit dem Taschengeld ein eigenes Einkommen haben. Die Versicherungsbeiträge zahlt die Einsatzstelle bzw. deren Rechtsträger, und zwar sowohl den Arbeitgeber- als auch den Arbeitnehmeranteil. Als Berechnungsgrundlage dienen das Taschengeld plus der Wert der Sachbezüge (z. B. falls Unterkunft oder Verpflegung durch die Einsatzstelle kostenlos zur Verfügung gestellt oder als Geldersatzleistung gewährt werden). Bei der Arbeitslosenversicherung gilt eine Besonderheit bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages: Für Freiwillige, die unmittelbar vor dem BFD versicherungspflichtig beschäftigt waren, wird er nicht auf der Grundlage des BFD-Taschengeldes, sondern nach der monatlichen Bezugsgröße berechnet.

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 13 (von 16) Steuern Taschengeld und Sachbezüge sind steuerlich zu veranlagen. In der Regel fallen wegen des steuerfreien Jahreseinkommens keine Steuern an. Es können Steuern anfallen bei Nebentätigkeiten oder anderen zusätzlichen Einkünften von Freiwilligen, wenn der Jahressteuerfreibetrag überschritten wird. Studienplatz/Anrechnung Grundsätzlich gilt: Wer einen Freiwilligendienst geleistet hat, darf bei der Bewerbung um einen Studienplatz nicht benachteiligt werden. Ein zu Beginn oder während des BFD zugewiesener Studienplatz verschafft bei einer erneuten Bewerbung oder nach Ende des Dienstes den Vorrang vor allen übrigen Bewerber_innen bei der Auswahl für denselben Studiengang. Ein ausführliches Merkblatt hierzu hat die Stiftung für Hochschulzulassung (früher ZVS) herausgegeben. In einigen Fällen rechnen die Universitäten und Hochschulen ihren Bewerber_innen bei der Aufnahme entsprechender Studiengänge ihre Dienstzeit als Praktikum an. Informationen dazu sind bei den jeweiligen Studienstätten einzuholen. T Taschengeld Das Taschengeld, das die Freiwilligen für ihren Dienst erhalten können, soll angemessen sein. Dabei ist im Gesetz lediglich die Höchstgrenze für ein Taschengeld festgelegt. Sie richtet sich nach der in der Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten geltenden Beitragsbemessungsgrenze. Höchstgrenze sind sechs Prozent dieses Betrages (bzw. bei Teilzeittätigkeit ein entsprechender prozentualer Anteil davon). Über das Taschengeld hinaus darf die Einsatzstelle auch Leistungen für Verpflegung und Unterkunft erbringen. Die Höhe des Taschengeldes und der weiteren Leistungen wird in der Vereinbarung geregelt. Die Einsatzstellen im Raum der AWO Sachsen-Anhalt haben sich auf einen Richtwert von 250,00 Euro monatlich für das Taschengeld geeinigt. Leistungen im BFD Erstattungen Teilzeit Freiwillige ab dem vollendeten 27. Lebensjahr können den Bundesfreiwilligendienst auch in Teilzeit leisten. Die Tätigkeit muss jedoch mehr als 20 Stunden pro Woche umfassen. Taschengeld und Sozialleistungen werden entsprechend anteilig berechnet. Träger des BFD Im Bundesfreiwilligendienst ist es - anders als im FSJ/FÖJ - nicht gesetzlich vorgeschrieben, dass sich Einsatzstellen einem Träger anschließen müssen, deshalb ist im Gesetz auch kein Trägerbegriff definiert. Es ist auch möglich, dass Einsatzstellen sich direkt einer Zentralstelle auf Bundesebene anschließen. Dennoch sind auch im BFD die Träger der Freiwilligendienste aktiv, dies sind Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und ihre Untergliederungen, Religionsgemeinschaften, Gebietskörperschaften und sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts, ebenso das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Das Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt e.v. ist Träger des BFD. U Überstunden Freizeitausgleich Arbeitszeit Unfallversicherung Sozialversicherung Unterkunft Einzelne Einsatzstellen können eine Unterkunft stellen. Je nach BFD-Träger und Träger der Einsatzstelle können Geldersatzleistungen bis zu einer Höhe gemäß der jeweils gültigen Sachbezugswertetabelle für Unterkunft ausbezahlt werden. Sachbezugswerte Leistungen im FSJ

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 14 (von 16) Unterhalt Aus der Ableistung eines BFD kann in der Regel kein Unterhaltsanspruch abgeleitet werden. Urlaub Der Urlaubsanspruch ist in der Vereinbarung der Vertragspartner geregelt und gilt nur für die Dauer des tatsächlich geleisteten BFD. V Verantwortung Den Freiwilligen kann im Rahmen des Aufgabenbereichs einer Hilfskraft Verantwortung übertragen werden. Zu berücksichtigen ist dabei die persönliche Reife und die individuelle Kompetenz der Freiwilligen. Vereinbarung Die Vereinbarung zwischen den Vertragsparteien regelt die gegenseitigen Rechte und Pflichten. Umfang und Inhalt sind festgelegt und können durch eine Anlage der weiteren Partner ergänzt werden. Im Bereich der AWO gilt eine zusätzliche Anlage, die die Rechte und Pflichten spezifiziert und die Praxisanleitung benennt. Rechtsverhältnis Vermögenswirksame Leistungen Vermögenswirksames Sparen ist während der Teilnahme an einem BFD möglich. Es wird jedoch kein Arbeitgeberanteil erstattet. Daher verringert sich das Taschengeld um die Höhe des Sparbetrags. Verpflegung Das Gesetz regelt, dass Verpflegung oder eine entsprechende Geldersatzleistung bis zur Höhe des jeweils gültigen Sachbezugswertes gewährt werden kann. Sachbezugswerte Leistungen im BFD Vertrag Vereinbarung W Waisenrente Die Waisenrente (Halb- und Vollwaisenrente) wird für die Dauer der Teilnahme am BFD weitergezahlt. Wochenenddienst und Dienst an Feiertagen Wochenenddienste können im Rahmen der betriebsüblichen Dienstpläne abgeleistet werden. Freiwillige dürfen grundsätzlich nicht an zwei aufeinander folgenden Wochenenden zum Dienst herangezogen werden. Aus wichtigen Gründen kann im Einvernehmen zwischen dem/der Freiwilligen, dem BFD-Träger und der Einsatzstelle von dieser Regelung abgewichen werden. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren findet das Jugendarbeitsschutzgesetz Anwendung. Bezüglich eines Dienstes an Feiertagen sollte dem besonderen (Rechts-)Status der Freiwilligen Rechnung getragen werden. Grundsätzlich dürfen die Freiwilligen nicht schlechter gestellt werden als die übrigen Mitarbeiter_innen. Wohngeld Wohngeld kann beantragt werden, wenn die/der Freiwillige eine eigene Wohnung unterhält und nicht nur als vorübergehend abwesend vom Elternhaus gilt. Die Beantragung des Wohngeldes gilt nur für den Erstwohnsitz. Die zuständigen Behörden entscheiden im Einzelfall über die Bewilligung.

Bundesfreiwilligendienst Handbuch für Einsatzstellen...Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Seite 15 (von 16) Z Zentralstelle Die Zentralstellen tragen dafür Sorge, dass die ihnen angehörenden Träger und Einsatzstellen ordnungsgemäß an der Durchführung des Bundesfreiwilligendienstes mitwirken. Die Zentralstellen sind das Bindeglied zwischen dem Bundesamt und den Einsatzstellen sowie deren Trägern. Sie werden gebildet von den Trägern und Einsatzstellen. Die für Träger im Raum der AWO zuständige Zentralstelle ist der AWO-Bundesverband mit Sitz in Berlin. Zeugnis Bei Beendigung des freiwilligen Dienstes erhalten die Freiwilligen ein schriftliches Zeugnis über Art und Dauer des freiwilligen Dienstes von der Einsatzstelle. Das Zeugnis ist auf die Leistungen und die Führung während der Dienstzeit zu erstrecken. In das Zeugnis sind berufsqualifizierende Merkmale des Bundesfreiwilligendienstes aufzunehmen. Zuschläge Aufgrund der gesetzlich geregelten Leistungen für Teilnehmer_innen am BFD sind Wochenend- und Feiertagsdienste sowie Überstunden nicht mit finanziellen Zuschlägen auszugleichen, sondern durch die Gewährung von Freizeit. Freizeitausgleich Arbeitszeit Zuschüsse durch die Bundesrepublik Träger und Einsatzstellen des BFD erhalten vom Bundesamt Zuschüsse zu den entstehenden Kosten. Das Bundesamt erstattet den Einsatzstellen (bzw. deren Rechtsträgern) Leistungen für das Taschengeld und die Beiträge zur Sozialversicherung in Höhe von maximal 250,00 Euro monatlich (für Freiwillige, die kindergeldberechtigt sind) bzw. 350,00 Euro monatlich (für Freiwillige, die nicht mehr kindergeldberechtigt sind). Erstattet werden aber nur die tatsächlich anfallenden Kosten für Taschengeld und Sozialleistungen. Darüber hinaus gehende Leistungen wie Verpflegungsgeld etc. sind nicht erstattungsfähig. Dem BFD-Träger (AWO-Landesjugendwerk) erstattet das Bundesamt einen Teil der Kosten für die pädagogische Begleitung.

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