Empfänger Antwrot auf ihr Schreiben vom Sehr geehrte Damen und Herren, Wir bedanken uns für Ihre Antwort und freuen uns, den ersten Schritt für einen erfolgreichen Dialog in Richtung einer guten Lösung für den zweiten und dritten Bauabschnitt der getan zu haben. Es freut uns zu hören, dass es im Interesse des Landes ist, den dritten Bauabschnitt zu realisieren. Für uns ist es jedoch unabdingbar, dass dieser g l e i c h z e i t i g mit dem zweiten Bauabschnitt gebaut wird. Dies könnte auch durch eine Integration der studentischen Arbeitsplätze in den zweiten Bauabschnitt verwirklicht werden. Ein Umzug an den Standort Campus ohne diese Arbeitsplätze ist nicht möglich, da eine ausreichende Qualität der Lehre in den Gestaltungsstudiengängen in diesem Fall nicht mehr gewährleistet wäre. Wir bitten Sie daher um eine schriftliche Zusage, dass der zweite Bauabschnitt und die Einrichtung der studentischen Arbeitsplätze (bisher noch dritter Bauabschnitt) g l e i c h z e i t i g durchgeführt werden. Sollte dies nicht möglich sein, befürwortet der Fachbereich Gestaltung eine Modernisierung und Verbleib an dem bisherigen Standort Holzstraße. In dem angehängten Schreiben finden Sie eine, von der Fachschaft Innenarchitektur verfasste, Bestandsaufnahme und Beurteilung der derzeitigen Studiensituation. Wir bitten Sie, um eine Stellungnahme, sowie Lösungsvorschläge für die angesprochenen Problemsituationen. Montag, 30.1.2012 Des Weiteren bitten wir Sie, uns die Unterlagen des aktuellen Planungsstandes, inklusive des Finanzkonzeptes, zu übermitteln. Wir erwarten Ihre Antwort innerhalb der nächsten vier Wochen und verbleiben mit freundlichen Grüßen, Die Fachschaftsräte des Fachbereichs Gestaltung. Vorsitzende FSR IA Vorsitzender FSR KD Vorsitzende FSR ZBM Sven Herkt Deborah Callenberg
Stellungnahme der Studierenden der LE Innenarchitektur der zum Umzug der FH an den Standort Campus nach Fertigstellung des zweiten BA Wir als studentische Vertreter des Lehreinheit Innenarchitektur, des Fachbereichs Gestaltung der plädieren für einen Verbleib in der Holzstraße aus folgenden Beweggründen: Hauptpunkte der damaligen Planung des Neubaus sind leider nicht mehr zu realisieren. Es war ursprünglich geplant, dass durch den Neubau ein gemeinsamer Campus mit allen Fachbereichen und Studiengängen errichtet und die Lehre qualitativ verbessert wird. Der aktuell bekannte Planungsstand sieht weder einen gemeinsamen Campus mit allen Studiengängen vor, noch würde die Qualität der Gestaltungslehre erhalten bleiben. Durch den Neubau hinter dem Campusgelände, wäre die Mehrheit der Studierenden auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Den Standort Holzstraße erreichen die Studierenden gegenwärtig mit dem Fahrrad, oder sogar zu Fuß. Außerdem fahren vier Buslinien (60, 61, 90, 71). Die generelle Nahverkehrslage und Infrastruktur ist sehr gut und nur mit minimalem Zeitaufwand verbunden. In Richtung Universität und FH Campus fahren derzeit ca. 14 Buslinien vom Hauptbahnhof Mainz. Aus Gesprächen mit Studierenden der Universität und des FH Campus ging hervor, dass die Buslinien aktuell schon total überlastet sind, vor allem zu Stoßzeiten. Die Buslinie 69, die bis zum FH Campus fährt, ist um 8:00 und 9:00 Uhr bereits im Vier-Minutentakt im Einsatz. Da die MVG zu Stoßzeiten bereits das Maximum an Bussen vom Bahnhof in Richtung Uni und neue FH schickt, wird es durch den Umzug der an den Campus zu einer noch stärkeren Belastung führen. Uns ist bekannt, dass eine Straßenbahn geplant ist, um die Verkehrslage zu beruhigen, wir zweifeln trotzdem an den Verkehrkapazitäten für die Strecke Hauptbahnhof-Campus. Bei Studiengängen des Fachbereichs Gestaltung, wie z.b. der Innenarchitektur, ist es unumgänglich, die Räumlichkeiten der FH Mainz auch am Wochenende, an Feiertagen und nachts nutzen zu können!
Allgemein ist das Studium der Innenarchitektur ein Zusammenspiel aus Korrekturen, Vorlesungen und dem selbstständigen Erarbeiten von Entwürfen und Konzepten. Aus diesem Grunde sind genügend funktionierende Arbeitsplätze für Studierende am Ort der Lehre unabdingbar. Wir haben große Bedenken, dass die Werkstätten und Arbeitsplätze in dem Umfang und der Qualität wie bisher, am neuen FH- Campus zur Verfügung stehen werden. Der Lehreinheit Innenarchitektur kann in seinen Werkstätten derzeit auf zwei Formatkreissägen, einen Lasercutter, Bandschleifmaschinen, Ständerbohrmaschinen, eine CNC-Fräse und einiges mehr zurückgreifen. Das alles benötigt ausreichend Platz. Zusätzlich gibt es mehrere Werkstattarbeitsplätze zum Verleimen und Zusammenbauen von Werkstücken, sowie eine Modellbauwerkstatt. Trotz der großen, gut ausgerüsteten Räume, wird es oft eng und es entstehen Wartezeiten, vor allem zu Semesterendabgaben. Um die Qualität der Lehre zu erhalten, dürfen die Werkstätten daher nicht kleiner werden! Neben den Werkstätten sind die derzeitigen studentischen Arbeitsplätze der gelebte Interdisziplinarität. Hier entstehen die Synergien, die die vielfältigen, innovativen und exzellenten Projekte ermöglichen. Es gibt vier Orte, mit insgesamt ca. 1800m², an denen selbstverwaltete studentische Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Die studentischen Arbeitsplätze werden von Innenarchitekten, Kommunikationsdesignern, Mediendesignern, Architekten, sowie Bauingenieuren genutzt und tragen damit zu einem vertieften und interdisziplinären Verständnis der Lehrinhalte bei. Außerdem fördern sie eine gute Vernetzung der einzelnen Fachbereiche, wodurch die Studierenden vielfältige Einblicke in verschiedenste Aspekte des Studiums erhalten. Über den interdisziplinären Austausch hinaus, ermöglicht ein studentischer Arbeitsplatz den Studierenden den Bau von großen Modellen, erleichtert die Teamarbeit und die Trennung von Studium und Privatleben. Diese und andere Vorteile, wie Teeküchen, rund um die Uhr geöffnete Bibliotheken und Werkstätten, ständig verfügbare gute
Drucker und Plotter möchten viele Studierende nutzen. Die stetig wachsende Nachfrage führt jedoch zu langen Wartelisten. Zusammengefasst sind die studentischen Arbeitsplätze und Werkstätten der Dreh- und Angelpunkt der Gestaltungslehre! Sollten die studentischen Arbeitsplätze an einem neuen Standort nicht mehr in dem Maße verfügbar sein, so ist die Qualität der Lehre, wie auch die Lehre selbst, sehr stark gefährdet. Ohne die Arbeitsplätze wird die, über lange Zeit hart erarbeitete, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Studierenden verloren gehen, der Modell- und Prototypbau stagnieren, Teamarbeiten zu Strapazen. Wichtige Kernkompetenzen könnten somit nicht ausgebildet werden. Dies würde für das Studium an der in den Studiengängen Kommunikationsdesign, Mediendesign und Innenarchitektur einen sehr starken Qualitätsverlust bedeuten und die Lehre stark verkomplizieren! Eine zusätzliche Kernproblematik sehen wir in den fehlenden Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung des Uni/- FH Campus. Für das Studium der Innenarchitektur werden regelmäßig Utensilien für Modellbau und Zeichnungen, sowie Plotdienste benötigt. All das setzt eine Infrastruktur mit Läden in der unmittelbaren Umgebung voraus. Die derzeitige soziale Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten für Material, Technik und Lebensmittel) in Nähe der Holzstraße ist nahezu perfekt. Studierende können sich innerhalb 2-5 Min. Fußweg mit Lebensmitteln versorgen, Modellbaumaterial erhält man auch mit einem Fußweg von nur 5-10 Min. Am abgeschiedenen Standort des Campus müssten die Studierenden erst einmal auf einen Bus warten, oder eine weite Strecke mit dem Fahrrad zurücklegen, um derartige Einkaufsmöglichkeiten zu erreichen, denn kaum ein Student besitzt ein Auto. Allein der Weg von den Wohnungen der meisten Studierenden in der Neustadt/ Altstadt zur neuen FH würde bis zu dreimal so viel Zeit in Anspruch nehmen, als momentan und das leider auch noch mehrmals am Tag.
Im Umfeld des Uni/- FH Campus gibt es aktuell außerdem kein ausreichendes Wohnungsangebot. Auch ein weiteres Studentenwohnheim am FH Campus würde die Lage nur in einem gewissen Maße erleichtern, da wir als Innenarchitekturstudierende auf eine Infrastruktur und ausreichend Einkaufsmöglichkeiten angewiesen sind. Alles in allem kann die Lehreinheit Innenarchitektur keinerlei positiven Nutzen in dem Bau des zweiten Baubaschnittes und dem damit verbundenen Umzug an den FH Campus feststellen und sehen die Qualität der Lehre stark gefährdet!! Mit freundlichen Grüßen, i.v. aller Studierenden der LE Innenarchitektur FACHSCHAFTSRAT INNENARCHITEKTUR - Gestaltung Vorsitzende FSR IA Vorsitzender FSR KD Vorsitzende FSR ZBM Sven Herkt Deborah Callenberg