welcher der Arbeitnehmer dauerhaft zugeordnet ist. Dabei kann der Arbeitnehmer pro Dienstverhältnis maximal eine erste Tätigkeitsstätte haben.



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Reisekostenreform 2014 im Überblick 1. Anknüpfungspunkt : Erste Tätigkeitsstätte Reisekosten sind Fahrtkosten, Verpflegungsmehraufwendungen, Übernachtungskosten und Reisenebenkosten, wenn diese durch eine beruflich veranlasste Auswärtstätigkeit des Arbeitnehmers entstehen. Ab 1.1.2014 liegt eine reisekostenrechtliche Auswärtstätigkeit vor, wenn der Arbeitnehmer vorübergehend außerhalb seiner Wohnung und der ersten Tätigkeitsstätte beruflich tätig wird. Die erste Tätigkeitsstätte wird vorrangig durch den Arbeitgeber im Rahmen seines Direktionsrechts bestimmt und dient damit der Vereinheitlichung von arbeitsrechtlichen und steuerrechtlichen Reisekostenvergütungen. Die neue Reisekostendefinition ist damit untrennbar mit der Prüfung der ersten Tätigkeitsstätte" verbunden. Nur, wenn die tatsächliche Arbeitsstätte nicht zugleich auch die erste Tätigkeitsstätte des Arbeitnehmers darstellt, ist die Gewährung von Reisekosten möglich. 2. Gesetzliche Definition der ersten Tätigkeitsstätte" Der Gesetzgeber definiert die erste Tätigkeitsstätte als ortsfeste betriebliche Einrichtung des Arbeitgebers, eines verbundenen Unternehmens oder eines vom Arbeitgeber bestimmten Dritten, welcher der Arbeitnehmer dauerhaft zugeordnet ist. Dabei kann der Arbeitnehmer pro Dienstverhältnis maximal eine erste Tätigkeitsstätte haben. Der reisekostenrechtliche Begriff der ersten Tätigkeitsstätte ist damit im Wesentlichen durch 2 Voraussetzungen gekennzeichnet: 1. Das Vorhandensein einer ortsfesten betrieblichen Einrichtung und 2. der dauerhaften Zuordnung zu diesem Tätigkeitsort. Als ortfeste Einrichtung kommen in Betracht: Wie bisher der Betrieb oder ein Zweigbetrieb, Bus- oder Straßenbahndepots sowie Fahrkartenverkaufsstellen Keine ortsfeste betriebliche Einrichtung ist: Hochseeschiff bzw. Marineboot, andere Fahrzeuge, wie der Lkw eines Speditionsfahrers, der Reise- oder Linienbus, Züge, Straßenbahn u. a. Schienenfahrzeuge, Flugzeuge; öffentliche (Bus-)Haltestellen oder Schiffsanlegeplätze oder andere Tätigkeitsgebiete ohne weitere ortsfeste Arbeitgebereinrichtungen. Die Beschränkung der ersten Tätigkeitsstätte auf ortsfeste Einrichtungen bedeutet nicht, dass der Personenkreis der ausschließlich auf Fahrzeugen eingesetzten Arbeitnehmer vom Reisekostenansatz ausgeschlossen ist. Entscheidend für das Vorliegen einer begünstigten Auswärtstätigkeit ist auch nach dem neuen steuerlichen Reisekostenrecht, dass der Arbeitnehmer bei seiner konkreten Arbeitsausübung nicht an der ersten Tätigkeitsstätte tätig ist. Diese Voraussetzung wird aber gerade auch von Arbeitnehmern erfüllt, die keine ortsfeste Beschäftigungsstelle haben. Einen entsprechender klarstellender Hinweis findet sich im Richtlinientext, der weiterhin Gültigkeit hat: "Eine berufliche Auswärtstätigkeit liegt ebenfalls vor, wenn der Arbeitnehmer bei seiner individuellen beruflichen Tätigkeit typischerweise nur an ständig 1

wechselnden Einsatzstellen oder auf einem Fahrzeug tätig wird." Der Anwendungsbereich der ersten Tätigkeitsstätte ist weiter gefasst als der Begriff der regelmäßigen Arbeitsstätte. Während der ortsgebundene Tätigkeitsmittelpunkt nur an einer betrieblichen Einrichtung des Arbeitgebers begründet werden konnte, kann nach dem Wortlaut des Gesetzes die erste Tätigkeitsstätte auch eine betriebliche Einrichtung eines Konzernunternehmens (= verbundenes Unternehmen i. S. d. 15 AktG) oder eines vom Arbeitgeber bestimmten fremden Dritten sein, wenn der Arbeitnehmer diesem Einsatzort dauerhaft zugeordnet ist, oder aber dort dauerhaft qualitativ tätig wird. Langfristige Tätigkeiten an betriebsfremden ortsfesten Einrichtungen, etwa bei einem Kunden des lohnsteuerlichen Arbeitgebers, können damit zu einer ersten Tätigkeitsstätte führen. Das Entsprechende gilt für Entsendungen im Rahmen von Konzernunternehmen oder Outsourcing- Fällen sowie für den Einsatz von Zeitarbeitnehmern beim Entleiher, sofern es sich hierbei um dauerhafte Tätigkeiten an der fremden (= nichtarbeitgebereigenen) Einrichtung i. S. einer dauerhaften Zuordnung handelt. Ein weiträumiges Arbeitsgebiet stellt keine betriebliche Einrichtung dar und kann infolgedessen auch beim neuen Reisekostenrecht keine erste Tätigkeitsstätte begründen. Ist der Arbeitnehmer in einem weiträumigen Arbeitsgebiet tätig, übt er eine berufliche Auswärtstätigkeit aus. Die Gewährung von Reisekosten ist allerdings bzgl. der Fahrten in ein weiträumiges Arbeitsgelände eingeschränkt. Der Gesetzgeber regelt für die arbeitstäglichen Fahrten in ein weiträumiges Arbeitsgebiet ausdrücklich die Anwendung der Entfernungspauschale, sodass bzgl. der Fahrtkosten eine Gleichstellung mit den Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte erreicht wird. Weitere Voraussetzung des neuen Arbeitsortbegriffs "erste Tätigkeitsstätte" ist, dass der Arbeitnehmer einer betrieblichen Einrichtung dauerhaft zugeordnet ist. Das Gesetz nennt dabei abschließend 2 Fallgruppen, die eine dauerhafte Zuordnung begründen können: 1. Arbeitsrechtliches Zuordnungsprinzip: Der Arbeitnehmer ist aufgrund einer Dienst- oder arbeitsrechtlichen Festlegung einer der genannten betrieblichen Einrichtung dauerhaft zugeordnet 2. Quantitatives Zuordnungsprinzip: Der Arbeitnehmer wird in der genannten betrieblichen Einrichtung typischerweise arbeitstäglich, 2 volle Arbeitstage pro Woche oder 1/3 seiner vereinbarten regelmäßigen Arbeitszeit tätig. Bei der arbeitsrechtlichen Zuordnung bestimmt der Arbeitgeber aufgrund seines Weisungsrechts, wo der Arbeitnehmer tätig wird. Dieser arbeitsrechtlichen Zuordnung zu einer ortsfesten betrieblichen Einrichtung schließt sich das Steuerrecht an. Eine dauerhafte Zuordnung ist gegeben, wenn der Arbeitnehmer in der festgelegten betrieblichen Einrichtung unbefristet, für die Dauer des Dienstverhältnisses oder über einen Zeitraum von mehr als 48 Monaten tätig werden soll. Die arbeitsrechtliche Zuordnung findet dort ihre Grenze findet, wo der Arbeitnehmer in der festgelegten Einrichtung des Arbeitgebers keine Arbeiten verrichtet. Die erste Tätigkeitsstätte muss zumindest einen Bezug zu der tatsächlichen Tätigkeit aufweisen. Fehlt es an einer dauerhaften Zuordnung des Arbeitnehmers zu einer betrieblichen Einrichtung durch dienst- oder arbeitsrechtliche Festlegung nach den vorstehenden Kriterien oder ist die getroffene Festlegung nicht eindeutig, ist die dauerhafte Zuordnung nach der zeitlichen Zuordnungsregel zu prüfen. Die quantitative Bestimmung der ersten Tätigkeitsstätte immer erst an zweiter Stelle vorzunehmen. Während es bei der arbeitsrechtlichen Zuordnung nicht auf den Umfang und die Art der an der 2

ersten Tätigkeitsstätte verrichteten Arbeiten ankommt, muss der Arbeitnehmer bei Anwendung der zeitlichen Zuordnungsgrenzen dort auch einen Teil seiner arbeitsrechtlichen Hauptleistung erbringen. Nur soweit der Arbeitnehmer dort seiner eigentlichen beruflichen Tätigkeit nachgeht, sind diese Arbeiten bei der Berechnung der erforderlichen Zeitgrenzen für das Vorliegen einer regelmäßigen Arbeitsstätte zu berücksichtigen. Fehlt es an einer arbeitsrechtlichen Festlegung der ersten Tätigkeitsstätte, wird für den klassischen Außendienstmitarbeiter durch die zeitliche Bestimmung nur noch ausnahmsweise eine erste Tätigkeitsstätte begründet. Insbesondere Handelsvertreter oder Kundendienstmonteure erbringen einen Großteil ihrer Arbeitsleistung im Außendienst und erfüllen weder die 2-Tage- noch die 1/3- Grenze. Vorteile ergeben sich hierdurch vor allem für den Personenkreis der Firmenwageninhaber. Es ist davon auszugehen, dass es in der aktuellen betrieblichen Praxis an einer arbeitsrechtlichen Festlegung der ersten Tätigkeitsstätte fehlen wird. Nach dem derzeit noch gültigen Reisekostenrecht besteht für eine solche arbeits- bzw. dienstrechtliche Regelung keine praktische Notwendigkeit. Wer beim neuen Reisekostenrecht auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die erforderliche arbeitsrechtliche Festlegung nachholen, um die ansonsten als 2. Alternative gebotene zeitliche Bestimmung der ersten Tätigkeitsstätte zu vermeiden. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass die Festlegung der ersten Tätigkeitsstätte auch der Reisekostenabrechnungsstelle bekannt ist. Mehrere Beschäftigungen Ein Arbeitnehmer kann pro Dienstverhältnis maximal eine erste Tätigkeitsstätte haben. Nur, wenn der Arbeitnehmer mehrere Beschäftigungen ausübt, sind mehrere erste Tätigkeitsstätten möglich, aber auch in diesem Fall kann diese Voraussetzung je Dienstverhältnis bei nur einer betrieblichen Einrichtung erfüllt sein. Mehrere Tätigkeitsstätten Erfüllen aufgrund der zeitlichen Zuordnungsregel mehrere Tätigkeitsstätten in einem Dienstverhältnis die Voraussetzungen für die Annahme einer ersten Tätigkeitsstätte, weist der Gesetzgeber dem Arbeitgeber das Recht zu, die erste Tätigkeitsstätte zu bestimmen. Dabei muss es sich nicht um die Tätigkeitsstätte handeln, an welcher der Arbeitnehmer den zeitlich überwiegenden oder qualitativ bedeutsameren Teil seiner beruflichen Tätigkeit ausübt. Fehlt es an dieser Bestimmung oder ist sie nicht eindeutig, legt das Finanzamt diejenige Tätigkeitsstätte als erste Tätigkeitsstätte fest, die der Wohnung des Arbeitnehmers örtlich am nächsten liegt. Wird der Arbeitnehmer an einer anderen betrieblichen Einrichtung des Arbeitgebers tätig, liegt eine berufliche Auswärtstätigkeit vor, die unter die Reisekosten fällt. Bildungseinrichtung als erste Tätigkeitsstätte Nach der Rechtsprechung fällt der Besuch einer auswärtigen Bildungseinrichtung im Rahmen einer Bildungsmaßnahme, die nicht Ausfluss aus einem bestehenden Dienstverhältnis ist, als berufliche Auswärtstätigkeit unter die Reisekosten. Die Bildungsmaßnahme wird nach der Rechtsauffassung des BFH auch bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, die einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen, nicht zur regelmäßigen Arbeitsstätte. Abweichend hiervon legt der Gesetzgeber auch eine Bildungseinrichtung als erste Tätigkeitsstätte fest, die außerhalb eines Arbeitsverhältnisses zum Zwecke eines Vollzeitstudiums oder einer vollzeitigen Bildungsmaßnahme aufgesucht wird. Die Fahrten zur Bildungseinrichtung fallen damit unter die Regeln der Entfernungspauschale. Hier kommt eine Berücksichtigung der Kosten nur im Rahmen einer doppelten Haushaltsführung in Betracht, sofern der Steuerpflichtige auswärts untergebracht ist. 3. Abzugsfähige Reisekosten Fahrtkosten Aufwendungen, die nicht Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte sind, können nach dem neuen Wortlaut des Gesetzes in tatsächlicher Höhe oder aber bei Benutzung eines eigenen Kfz auch mit pauschalen Kilometersätzen angesetzt werden. Insoweit ergeben sich hinsichtlich der Höhe der als Reisekosten abzugsfähigen bzw. steuerfrei ersetzbaren Fahrtkosten keine 3

Änderungen. Neu ist, dass die amtlichen Kilometersätze nicht mehr durch Verwaltungsanweisung festgelegt werden, sondern sich an der jeweils aktuellen Wegstreckenentschädigung des Bundesreisekostengesetzes (BRKG) orientieren. Betragsmäßig ergeben sich keine höheren Kilometersätze. Nach dem aktuellen BRKG kann der Arbeitnehmer ab 2014 folgende Pauschalbeträge in Anspruch nehmen: Kfz: Motorrad/Motorroller: Moped/Mofa: Fahrrad: 0,30 EUR/km 0,13 EUR/km 0,08 EUR/km 0,05 EUR/km Die pauschalen Kilometersätze gelten weiterhin nur für arbeitnehmereigene Fahrzeuge, also Fahrzeuge, die der Arbeitnehmer als Eigentümer oder Leasingnehmer für seine beruflichen Auswärtstätigkeiten nutzt. Hinsichtlich der im Rahmen einer beruflichen Auswärtstätigkeit anfallenden Fahrten ist auf eine Besonderheit hinzuweisen: Treffpunktfahrten und Fahrten in ein weiträumiges Arbeitsgebiet sind keine Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte, sondern fallen unter den Reisekostenbegriff der beruflichen Auswärtstätigkeit. Weder der gleichbleibende Treffpunkt noch das weiträumige Arbeitsgebiets erfüllen die Voraussetzungen einer betrieblichen Einrichtung i. S. d. neuen Arbeitsstättenbegriffs. Gleichwohl zählen die hierbei anfallenden Fahrtkosten nicht zu den begünstigten Reisekosten. Das Gesetz fingiert eine Gleichstellung mit den Fahrten zu einer gleichbleibenden Arbeitsstätte beim Arbeitgeber, sofern der Arbeitnehmer keine andere erste Tätigkeitsstätte hat. Hat der Arbeitnehmer aufgrund arbeitsrechtlicher Anweisung in diesen Fällen zur Aufnahme seiner beruflichen Tätigkeit dauerhaft denselben Ort oder dasselbe weiträumige Arbeitsgebiet aufzusuchen, gilt für diese Fahrten die Regelung der Entfernungspauschale. In Betracht kommen Fahrten zum gemeinsamen Treffpunkt für einen betrieblichen Sammeltransport, Fahrten zum Busdepot oder Bahnhof bei im Fahrdienst beschäftigten Arbeitnehmern sowie der (Fähr)Hafen bzw. die Schiffsanlegestelle beim Schiffspersonal. Eine andere Lösung ergibt sich für Treffpunktfahrten, die nicht vom Arbeitgeber angeordnet sind. Treffen sich Arbeitnehmer aufgrund eigener Initiative an einem Sammelpunkt, z. B. im Rahmen einer freiwilligen Fahrgemeinschaft, findet die gesetzliche Fiktion keine Anwendung. Verpflegungspauschalen Die steuerliche Berücksichtigung von Verpflegungsmehraufwendungen ist bereits bisher nur in Form von Pauschbeträgen zulässig. Ein Einzelnachweis der Verpflegungskosten durch Rechnungsbelege ist ausgeschlossen. Auch nach den Bestimmungen des neuen Reisekostenrechts sind für die berufliche Auswärtstätigkeit zeitlich gestaffelte Verpflegungspauschalen anzuwenden. Der Gesetzgeber vereinfacht dabei die bisherige Regelung, indem er auf einen Teil der Mindestabwesenheitszeiten verzichtet und die bisherige 3-stufige Staffelung durch eine 2-stufige Staffelung der Pauschalbeträge ersetzt. Nach der gesetzlichen Neuregelung ergeben sich ab 1.1.2014 folgende Inlandsverpflegungspauschalen, deren Höhe sich ausschließlich nach der Abwesenheitszeit am einzelnen Kalendertag bestimmt: bis 8 Stunden: 0 EUR mehr als 8 Stunden: 12 EUR mindestens 24 Stunden: 24 EUR Die bisherige Verpflegungspauschale von 6 EUR ist aufgrund der 2-stufigen Neuregelung der Mindestabwesenheitszeiten entfallen. Neu ist auch, dass bei mehrtägigen Auswärtstätigkeiten, die eine Übernachtung beinhalten, sowohl für den An- als auch für den Abreisetag eine Verpflegungspauschale von 12 EUR als steuerfreier Spesenersatz bzw. als Werbungskosten angesetzt werden kann, ohne dass es einer zeitlichen Mindestabwesenheit an diesen Tagen bedarf. 4

An- und Abreisetage werden gesetzlich als Tage definiert, an denen der Arbeitnehmer unmittelbar nach der Anreise oder vor der Abreise außerhalb seiner Wohnung übernachtet. Unverändert bleibt die Verpflegungspauschale von 24 EUR bei einer Abwesenheitsdauer von 24 Stunden, die eine mehrtägige (mindestens 3-tägige) berufliche Auswärtstätigkeit voraussetzt. Berufliche Auswärtstätigkeiten im Ausland Für berufliche Auswärtstätigkeiten im Ausland sind weiterhin die vom BMF für die einzelnen Staaten festgesetzten Auslandstagegelder maßgebend. Allerdings wird auch hier die Zweistufigkeit der Verpflegungspauschbeträge umgesetzt. Ab 1.1.2014 berechnen sich die Auslandsreisekosten für Verpflegung mit 120 % und 80 % der Auslandstagegelder nach dem Bundesreisekostengesetz. In Bezug auf die erforderliche Abwesenheitsdauer gelten dieselben Regelungen wie für Inlandsreisen. Beibehalten der 3-Monatsfrist Die gesetzliche 3-Monatsfrist, die den Werbungskostenabzug von Verpflegungsmehraufwendungen bei einer längerfristigen Auswärtstätigkeit am selben auswärtigen Beschäftigungsort auf einen Zeitraum von längstens 3 Monaten begrenzt, hat weiterhin Gültigkeit. Allerdings wird die Berechnung der 3-Monatsfrist insoweit vereinfacht, als der Gesetzgeber eine rein zeitlich orientierte Unterbrechungsregelung einführt, ohne dass hierfür ein beruflicher Anlass vorliegen muss. Danach führt eine Unterbrechung der beruflichen Tätigkeit an derselben Tätigkeitsstätte immer dann zu einem Neubeginn der 3-Monatsfrist, wenn sie mindestens 4 Wochen dauert. Der Grund der Unterbrechung ist unerheblich; es zählt nur noch die Unterbrechungsdauer. Mahlzeitengestellung auf Dienstreisen Eine bedeutsame Rechtsänderung durch das Reisekostenrecht 2014 ergibt sich, wenn der Arbeitnehmer während seiner beruflichen Auswärtstätigkeit durch den Arbeitgeber verpflegt wird. An dem bisherigen System, dass die Arbeitgeberbewirtung durch den Ansatz eines geldwerten Vorteils erfasst wird und im Gegenzug die lohnsteuerlichen Verpflegungspauschbeträge vom Arbeitnehmer ungeachtet der unentgeltlichen Verpflegung ungekürzt in Anspruch genommen werden können, wird nur noch eingeschränkt in bestimmten Fällen festgehalten. Der praktische Hauptanwendungsfall folgt ab 2014 einer anderen steuerlichen Behandlung. Es gilt das umgekehrte Prinzip: Kürzung der Verpflegungspauschbeträge anstelle der Vorteilsbesteuerung. Einerseits wird der Arbeitgeber dadurch entlastet, dass auf eine Besteuerung der gewährten Mahlzeiten während einer beruflichen Reisetätigkeit verzichtet wird, anderseits muss der Arbeitnehmer dafür eine Kürzung der Verpflegungspauschbeträge in Kauf nehmen. Durch diese Verfahrensweise nimmt der Gesetzgeber im Ergebnis eine Saldierung vor. Wird der Arbeitnehmer nach den vorstehend dargestellten Grundsätzen während einer beruflichen Auswärtstätigkeit unentgeltlich oder verbilligt verpflegt, ist nach der gesetzlichen Neuregelung zu unterscheiden zwischen einer üblichen Arbeitgeberbewirtung und einem sog. Belohnungsessen. Während nach der bisherigen Besteuerungspraxis bis zu einem Betrag von 40 EUR von einer üblichen Mahlzeit auszugehen ist, hebt der Gesetzgeber die Üblichkeitsgrenze ab 2014 auf 60 EUR an. Die 60-EUR-Grenze ist als Bruttobetrag inklusive Mehrwertsteuer zu verstehen, der sämtliche anlässlich der Bewirtung gewährten Speisen und Getränke umfasst. Beträgt, der Gesamtwert der vom Arbeitgeber unmittelbar oder mittelbar gewährten Speisen und Getränke nicht mehr als 60 EUR, wird beim Arbeitnehmer auf die Besteuerung des hieraus resultierenden geldwerten Vorteils verzichtet, wenn der Arbeitnehmer seinerseits für die dienstliche Reisetätigkeit dem Grunde nach eine Verpflegungspauschale als Werbungskosten geltend machen kann. Gleichzeitig sieht der Gesetzgeber eine Kürzung des Werbungskostenabzugs für Verpflegungsmehraufwand vor, wenn dem Arbeitnehmer anlässlich oder während einer Auswärtstätigkeit vom Arbeitgeber oder auf dessen Veranlassung von einem Dritten eine Mahlzeit zur Verfügung gestellt wird. Die Kürzung erfolgt in Höhe von 5

20 % der Tagespauschale für ein Frühstück bzw. 40 % der Tagespauschale für ein Mittag- oder Abendessen. Für die Kürzung ist auf die volle Verpflegungspauschale abzustellen, die für den jeweiligen Ort bei einer 24-stündigen Abwesenheit gilt. Bei einer Arbeitgeberbewirtung im Inland beträgt der Kürzungsbetrag demnach 4,80 EUR bzw. 9,60 EUR, je nach nachdem ob es sich um ein Frühstück oder ein Mittag- bzw. Abendessen handelt. Die Kürzung ist zwingend, vermeidet aber im Wege der gesetzlichen Saldierung die Besteuerung eines geldwerten Vorteils. Beispiel Ein Arbeitnehmer erhält bei einer 3-tägigen Auswärtstätigkeit im Zusammenhang mit einer Hotelübernachtung auf Kosten des Arbeitgebers Frühstück und Abendessen in Höhe von jeweils 20 EUR (Frühstück) bzw. 30 EUR (Abendessen). Ergebnis: Der Werbungskostenansatz für Verpflegungsmehraufwand ermittelt sich nach der Neuregelung wie folgt: An- und Abreisetag jeweils 12 EUR Zzgl. Zwischentag Gesamtbetrag Abzgl. Kürzung (2 x 4,80 EUR + 2 x 9,60 EUR =) Verbleibende Werbungskosten 24,00 EUR 24,00 EUR 48,00 EUR 28,80 EUR 19,20 EUR Ein geldwerter Vorteil für die Mahlzeiten wird nicht versteuert, da es sich jeweils um übliche Mahlzeiten handelt und nicht um Belohnungsessen. Zahlt der Arbeitnehmer für die gewährte Mahlzeit ein Entgelt (= verbilligte Verpflegung), so mindert dieses den von der Verpflegungspauschale abzuziehenden Kürzungsbetrag. Steuerfreie Arbeitgebererstattungen, die der Arbeitnehmer im Rahmen des Reisekostenersatzes erhält, sind dagegen von den Werbungskosten abzuziehen. Stehen dem Arbeitnehmer für die berufliche Auswärtstätigkeit bereits dem Grunde nach keine Verpflegungsmehraufwendungen zu, weil er die 8-Stundengrenze oder die 3-Monatsfrist nicht erreicht und damit eine Kürzung des Werbungskostenabzugs beim Arbeitnehmer ausscheidet, verlangt der Gesetzgeber wie bisher die Besteuerung der vom Arbeitgeber unentgeltlich oder verbilligt gewährten Verpflegung bis zu einem Gesamtwert von 60 EUR. Der geldwerte Vorteil der üblichen Mahlzeit ist nach dem Gesetz mit dem amtlichen Sachbezugswert anzusetzen (2013: 2,93 EUR). Neue Lohnsteuer-Pauschalierungsmöglichkeit Der Arbeitgeber kann im Falle der Sachbezugswertbesteuerung die Steuer mit dem festen Pauschsteuersatz von 25 % sozialabgabenfrei übernehmen. Es handelt sich um eine Kann- Vorschrift. Alternativ kann das Lohnbüro die lohnsteuerpflichtigen Sachbezugswerte aus einer üblichen Arbeitgeberbewirtung während dienstlicher Reisetätigkeiten des Arbeitnehmers dem individuellen Lohnsteuerabzug unterwerfen. Neue Bescheinigungspflicht Großbuchstabe M Damit das Finanzamt eine evtl. Kürzung der Verpflegungspauschalen bei der Einkommensteuerveranlagung erkennen kann, gilt ab 2014 eine neue Bescheinigungspflicht. Im Lohnkonto und in der elektronischen Lohnsteuerbescheinigung hat der Arbeitgeber den Großbuchstaben M aufzuzeichnen bzw. zu bescheinigen, sofern der Arbeitnehmer im Rahmen einer beruflichen Auswärtstätigkeit vom Arbeitgeber oder auf dessen Veranlassung von einem Dritten im Rahmen der 60-EUR-Grenze unentgeltlich bzw. verbilligt verpflegt worden ist. Die Bescheinigung ist auch in den Fällen vorzunehmen, in denen der geldwerte Vorteil in Höhe des amtlichen Sachbezugswerts pauschal oder individuell versteuert worden ist. Der Großbuchstabe M umfasst also auch Sachverhalte, bei denen eine der Verpflegungspauschale von vorne herein nicht gewährt werden kann und dementsprechend ihre Kürzung ausscheidet. Mahlzeiten, deren Gesamtwert 60 EUR überschreitet 6

Abschließend bleibt die lohnsteuerliche Behandlung von Mahlzeiten, die der vom Arbeitgeber (unmittelbar oder mittelbar) anlässlich einer beruflicher Auswärtstätigkeit gewährt und deren Gesamtwert 60 EUR überschreitet. Bei solchen unüblichen Mahlzeiten wird von Gesetzeswegen unterstellt, dass es sich um sog. Belohnungsessen handelt. Der Ansatz der amtlichen Sachbezugswerte ist ausgeschlossen. Der geldwerte Vorteil muss in Höhe der tatsächlichen Kosten der gewährten Speisen und Getränke lohnsteuerlich erfasst und nach der jeweiligen Steuerklasse versteuert werden. Übernachtungskosten Die bisherigen Grundsätze für die steuerliche Berücksichtigung von Übernachtungskosten werden unverändert in einen neuen 9 Abs. 1 Nr. 5a EStG übernommen. Damit erfährt der Abzug von Unterkunftskosten bei beruflich veranlassten Übernachtungen an einer Tätigkeitsstätte, die nicht erste Tätigkeitsstätte ist, erstmals eine gesetzliche Regelung. Wie bisher ist der Werbungskostenabzug von Unterbringungskosten nur zulässig, wenn der Arbeitnehmer die Kosten durch entsprechende Rechnungsbelege nachweist. Der verlangte Einzelnachweis gilt sowohl für Inlands- als auch für Auslandsübernachtungen. Im Rahmen der Reisekostenerstattung darf der Arbeitgeber stattdessen pro Inlandsübernachtung ein Pauschbetrag von 20 EUR steuerfrei an seinen Arbeitnehmer ausbezahlen. Für Auslandsreisen gelten wie bisher die vom BMF bekannt gegebenen Auslandsübernachtungsgelder, die der Arbeitgeber alternativ als Pauschale steuerfrei ersetzen kann. 4. Änderungen bei der doppelten Haushaltsführung Tatsächliche Aufwendungen bis 1.000 EUR monatlich Hinsichtlich des Werbungskostenabzugs der Mehraufwendungen, die dem Steuerpflichtigen anlässlich einer doppelten Haushaltsführung entstehen, sowie des steuerfreien Arbeitgeberersatzes ist ausschließlich auf eine Änderung von wesentlicher Bedeutung hinzuweisen: Der Gesetzgeber führt eine feste Obergrenze von 1.000 EUR monatlich ein, bis zu der die tatsächlichen Aufwendungen für die auswärtigen Zweitwohnung im Rahmen der doppelten Haushaltsführung im Inland als Werbungskosten abgezogen werden können. Eine weitergehende Prüfung der Notwendigkeit und Angemessenheit ist bei der doppelten Haushaltsführung im Inland nicht mehr erforderlich. Die vorstehenden Ausführungen gelten für den Werbungskostenabzug und den steuerfreien Arbeitgeberersatz in gleicher Weise. Darüber hinaus kann der Arbeitgeber die notwendigen Aufwendungen für die inländische Zweitwohnung am Beschäftigungsort wie bisher für die ersten 3 Monate mit 20 EUR pro Übernachtung und in der Folgezeit mit einem Pauschbetrag von 5 EUR steuerfrei ersetzen. Bei einer doppelten Haushaltsführung im Ausland kann der Arbeitgeber anstelle des Einzelnachweises die jeweiligen Auslandsübernachtungsgelder für 3 Monate steuerfrei ersetzen. Für die Folgezeit ist der steuerfreie Arbeitgeberersatz auf 40 % der Auslandspauschbeträge beschränkt. 7