Schulentwicklungstag Wolnzach 30. November 2012 Schwierige Führungssituationen mit Coaching bewältigen Dipl.-Psych. Heinz Schlegel Leiter der Staatlichen Schulberatungsstelle für Oberbayern West, München Lehrsupervisor bdp, Coach für Bildungsmanager, Schulentwicklungsberater Peter Uffelmann ComPetto Consulting Network, Lehrsupervisor/Lehrcoach Europäische Akademie für Psychosoziale Gesundheit EAG, Projektleitung SCIB-Schulleitungscoaching in Bayern 1
Agenda Workshop Herausforderung für Schulleitungen: Komplexer werdende Führungssituationen Was ist Coaching und was nicht? Wie wirkt Coaching? Coaching als Unterstützung für Musterwechsel 2
Zum Einstieg... Welche schwierigen Situationen erleben Sie häufiger in Ihrer Führungsrolle?
Rollen in der Schulleitung 4
Wer ist der ideale Manager? Auf eigentümliche Weise ist die Vorstellung in die Welt gekommen, Führungskräfte müssten eine Kreuzung aus einem antiken Feldherren, einem Nobelpreisträger für Physik und einem Fernseh-Showmaster sein. Fredmund Malik - Führen, Leisten, Leben 5
Was ist eine wirksame Führungskraft? Das Grundproblem heißt nämlich: Wie ist es zu schaffen, gewöhnliche Menschen weil wir letztendlich keine anderen haben zu befähigen, außer-gewöhnliche Leistungen zu erbringen. 6
Komplexität sozialer Organisationen: Grundverständnis von sozialen Organisationen als Basis von Führungshandeln: Laske, 2008 Trivialmodell Input Komplexes Modell Input Linearer Prozess Komplexer Prozess Output ist berechenbar Output ist unberechenbar
Erklärungen für Nicht-Gelingen im linearen Modell Die Mitarbeiter sind unfähig Ich als Führungskraft bin schwach Die widrigen Umstände sind Schuld (KM, Politik) Es fehlt an Sanktionsmöglichkeiten Wir können ja leider niemand entlassen...
Komplexität sozialer Organisationen: Grundverständnis sozialer Organisationen: Menschliches Handeln in Organisationen ist kontingent, d.h. nicht vorhersagbar, nur bedingt planbar Das Handeln der Mitglieder der Organisation erfolgt unter Rückbindung an Werte, Normen und soziale Regeln Aus der bedingten Rationalität des Organisationshandelns resultieren Gestaltungsspielräume Systemisch-konstruktivistische Sichtweise als Basis für Führungshandeln
Folgerung aus systemischer Sicht Mitarbeiter sind autonom handelnd strukturdeterminiert nicht direkt instruierbar intransparent
Was ist Coaching? 11
Rollen des Coach 12
Standards im Coaching Neutralität und Überparteilichkeit Feldkompetenz als Experten im Bereich Schule Kommunikative Kompetenz Transparenz der Arbeit und Methoden Sicherung der Qualität durch regelmäßige Reflexion der Arbeit durch Supervision/Intervision, Fort-und Weiterbildung Respektierung der Persönlichkeit, Einstellungen, Überzeugungen, Würde und der Ziele der Klienten Verschwiegenheitspflicht Coaching als Ziel gerichteter Prozess, orientiert an den Anliegen des Klienten unter dem Aspekt seiner Weiterentwicklung 13
Anlässe für Coaching individuelle Krisen durch Job-Stress und Burn-Out Vorbereitung auf neue (Führungs-)Aufgaben Erweiterung der Führungskompetenz Persönliche Entwicklung Rollenselbstverständnis Erweiterung der Managementtools Zusammenarbeit mit KollegInnen Konflikte im Spannungsfeld Beruf/Familie Positionierung zu Schulentwicklungsprozessen Umgang mit Einfluss und Macht Selbstmanagement Pädagogische Führung 14
Ablauf des Coaching Einstieg in das Coaching/Arbeitsbündnis Probleme- Ressourcen- Potenziale (Prozessuale Diagnostik) Zielsetzung und Vorgehen (Intervention) Erfolgskontrolle und Evaluation 15
Musterwechsel... Problem: Lehrkräfte, die mir in der Führungsrolle Schwierigkeiten machen... Mögliche bisherige Deutungsmuster: sind widerständig und resistent machen mir das zum Fleiß brauchen Druck und Kontrolle sind unverbesserlich bringen mich noch ins Grab Warum immer ich? 16
Musterwechsel... Problem: Lehrkräfte, die mir in der Führungsrolle Schwierigkeiten machen... Mögliche neue Deutungsmuster: verstehen meine Führungsbotschaft noch nicht ganz machen das aus verständlichen Motiven kann ich mit Geduld gewinnen ändern sich, wenn es für sie von Nutzen ist sind nicht mein einziger Lebensinhalt Gut, dass ich mit anderen darüber reden kann. Das entlastet und bringt neue Ideen 17
Musterwechsel... Lösungen: Die Lehrkräfte, das Kollegium, die Schule kompetent führen... Ziele: Transparent und mit klaren Zielen führen Andere Perspektiven einbeziehen Strategisch führen und Mitwirkung zulassen Mit Anerkennung und Wertschätzung führen Sich entlasten und Distanz gewinnen Unterstützungsangebote (z.b. Coaching) nutzen 18
Die wichtigsten Worte einer Führungskraft 19
Erfolgsfaktoren für Führung aus Sicht der Mitarbeiter und Führungskräfte Fragt man Mitarbeiter und Führungskräfte, was ihnen in der Führung besonders wichtig ist, erhält man immer die gleichen Antworten: ERFOLG ANERKENNUNG MENSCHLICHKEIT d.h. wir wollen etwas bewegen für das was wir leisten im Miteinander 20