Ablauf der Präsentation lohnrechner.ch Informationsaustausch Bundeskanzleramt, Wien < -> Roman Graf, Universität Genf 16. April 2010 Präsentation des OUE der Universität Genf Lohngleichungsmethode (Regression), und Verbesserungen Beantwortung von Fragen der Anwesenden OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 1 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 2 Observatoire Universitaire de l Emploi, OUE Bilaterale Verträge Flankierende Massnahmen Von der Methode zum Lohnrechner Volle Personenfreizügigkeit mit der EU+15 ab 2004 Das OUE ist Teil des Laboratoire de l économie appliquée der Universität Genf und ein unabhängiges Arbeitsmarkt-Forschungsinstitut. vollständige Eigenfinanzierung durch externe Mandate Auftraggeber sind Bund, Kantone (Bundesländer), private Unternehmen oder Interessenverbände. Spezialisierung: Lösungen zu Arbeitslosigkeit, Lohn-Umfragen und -Analysen (Gleichstellung). Analyse der Übergänge zwischen Ausbildung und Arbeitsmarkt. Entwicklung interaktiver Anwendungen (Lohnrechner, Branchenmonitoring). Gewerkschaften banden Ihre Unterstützung für die Volksabstimmung zu den bilateralen Verträgen mit der EU (2001) an Flankierende Massnahmen zum Schutz gegen das befürchtete Lohn-und Sozialdumping aufgrund des Freien Personenverkehrs. Einführung von Tripartiten Kommissionen in jedem Kanton und auf Bundesebene zur Überwachung des Arbeitsmarktes... Einstellung von Arbeitsinspektoren zur Kontrolle der Einhaltung von Arbeitsbedingungen Die konkrete Umsetzung der Flankerienden Massnahmen liegt in der Kompetenz der Kantone (Föderalismus). OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 3 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 4
Gesetzliche Grundlage Bilaterale Verträge Flankierende Massnahmen Von der Methode zum Lohnrechner Bilaterale Verträge Flankierende Massnahmen Von der Methode zum Lohnrechner Methode für Berechnung der branchenüblichen Löhne Werden innerhalb einer Branche oder einem Beruf die orts-, berufs- oder branchenüblichen Löhne wiederholt in missbräuchlicher Weise unterboten und liegt kein Gesamtarbeitsvertrag mit Bestimmungen über Mindestlöhne vor, der allgemein verbindlich erklärt werden kann, so kann die zuständige Behörde zur Bekämpfung oder Verhinderung von Missbräuchen auf Antrag der tripartiten Kommission nach Artikel 360b einen befristeten Normalarbeitsvertrag erlassen, der nach Regionen und gegebenenfalls Orten differenzierte Mindestlöhne vorsieht. Entwicklung der Methode für den Kanton Genf sowie Anerkennung durch die Sozialpartner. Der erste Lohnrechner wurde jedoch 2005 für den Schweizerischen Gewerkschaftsbund entwickelt und aufgeschaltet. weitere öffentliche Lohnrechner in den Kantonen Genf (2006) und ab 2008: Waadt, Freiburg, Neuenburg, (Basel-Stadt, Luzern nur für Verwaltung) sowie Salarium des Bundesamtes für Statistik, BFS. Art. 360a Abs. 1 OR OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 5 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 6 Norm versus Statistik Vereinfachtes Modell Anwendbare Norm versus Statistik Norm versus Statistik Vereinfachtes Modell Darstellung der Löhne anhand des Alters Mindestlöhne definieren ein Minimum für eine bestimmte Gruppe von Beschäftigten (z.b. gelernt/ungelernt) Uebliche Löhne können mit Hilfe von Lohndaten und der Lohngleichungsmethode für ein individualisiertes Anstellungsprofil einer Person geschätzt und mit deren effektiven Lohn verglichen werden. Mindestlöhne werden nicht immer aktualisiert und wiederspiegeln somit nicht das effektive Lohnniveau. Wiederholende Lohnerhebungen erlauben eine Lohnentwicklung zu verfolgen. Die Abbildung stellt den Lohn (Y-Achse) anhand des Alters (X-Achse) dar. Jeder Kreis entspricht dem Vollzeit-Lohn Yi der Person i mit Alter Xi OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 7 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 8
Norm versus Statistik Vereinfachtes Modell Üblicher Lohn nach Alter (Lohngleichung) Das Einführung eines es soll unlauteren Wettbewerb durch Lohndumping verhindern. Eine Gerade wird so durch die Punktwolke gelegt, dass sie die Summe der quadrierten Abstände e minimiert. OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 9 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 10 Der Einbezug weiterer Faktoren... Anpassung der Geraden anhand des gewählten Anstellungsprofils... erlaubt die Anpassung der Geraden für ein individualisiertes berufsübliches Anstellungsprofil: Dienstalter 5 hierarchische Stellungen im Betrieb 9 Ausbildungsniveaus 4 Anforderungsniveaus des Arbeitsplatzes 24 Tätigkeitsgebiete - nicht berücksichtigt werden: Geschlecht, Aufenthaltsstatus und Zivilstand. OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 11 Je nach gewählten Profilmerkmalen wird die Gerade nach oben respektive unten verschoben (Profilwahl in Lohnrechner) OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 12
Lohnbrandbreite anhand der Unternehmenseffekte Die Lohnstrukturerhebung LSE Da für ein identisches Anstellungsprofil je nach Unternehmung oder Region unterschiedliche Löhne bezahlt werden, wird eine branchenübliche Lohnspanne anhand der Unternehmenseffekte berechnet. + Anzahl Daten: 1 500 000 Lohndaten von Angestellten aus 45 600 Unternehmungen. Lohnstandard-CH + Angaben zu Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes + seit 1994 alle zwei Jahre durchgeführt + ID Unternehmen (Unternehmenseffekt) - Firmensitz mit Mehrheit der Angestellten=Arbeitsort - Keine genaue Berufsangabe (angenähert über Taetigkeit und Ausbildungsniveau) - Berufserfahrung (angenähert über das Alter) - Stichproben Design nicht nach KV-Branchendefintion Verdienststrukturhebung in Österreich, Gender GAP...? OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 13 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 14 Lohnbestimmende Faktoren in den Lohnrechnern Merkmale SGB übliche L. SGB fairpay SALARIUM AUSBILDUNG ANFORDERUNGSNIVEAU HIER.STELLUNG ALTER DIENSTALTER TÄTIGKEIT GESCHLECHT! Unternehmensgrösse! Aufenthaltsstatus! OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 15 Branchenüblicher Lohn vs reine Statistik Sozio-demographische Variablen wie: Geschlecht Aufenthaltsstatus Zivilstand wurden nicht ins Model integriert. - Weder ein verheirateter Schweizer Mann noch eine ledige Grenzgängerin sind repräsentativ für eine ganze Branche. - Kein Lohnunterschied aufgrund einer bestimmten Zugehörigkeit. - Nur direkt an erbrachte Arbeitsleistungen gekoppelte Variablen berücksichtigt - Pragmatische akzeptierbare Lösung für Sozialpartner. siehe auch SGB-Lohnbroschüre Seite XIII. OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 16
Nahrungsmittelbranche in SALARIUM Lohnunterschiede in SALARIUM aufgrund von Geschlecht, Aufenthaltstatus und Firmengrösse Abbildung: Durchschnittlicher Lohnunterschied in % bei identischem Profil 0 Mann (Ref.) Frau 0 Schweiz (Ref.) Kurzaufent. -9.7 0 Untern.>50(Ref.) Untern.<20-10.1 SALARIUM: Mögliche Unterschiede zum Referenzprofil Kombinationen von Aufenthaltststatus und Geschlecht wie z.b. in der Nahrungsmittelbranche Merkmale Mann Frau (63.2%) (36.8%) Schweizer Referenz -16.4% Kurzaufenthalter -9.7% -24.5% Dazu kommen noch Unterschiede aufgrund der gewählten Kategorien in den Variablen: Firmengrösse, 13-ter Monatslohn, Boni, Stunden-Monatslohn. lohnrechner.ch des SGB Dieser berechnet einen asexuellen Durchschnittslohn, der möglichst repräsentativ für eine ganze Branche ist. -16.4 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 17 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 18 Datenbasis,Branchenüblichkeit und Indexierung Defintion des relevanten Arbeitsmarkt (Lohndaten) Definition des es Berücksichtigte lohnbestimmende Faktoren Berechnung und normative Festlegung der Lohnspanne (Vertrauensintervall, Residuen, Unternehmenseffekt???) Aktualisierung (Tariflohnindex,Konsumentenpreise, Nominallöhne), sh. Kanton Basel-Stadt user:bkatmp,pw:enter Kopplung mit verhandelten und zwingenden KV-Mindestlöhnen (sh. Kanton Neuenburg) Rein ökonomisch betrachtet: geographische Ausdehnung austauschbaren Dienstleistungen (Substituierungsgrad) Zur Berechnung von orts-, berufs- oder branchenüblichen Löhne erfolgt die Einteilung der relevanten Lohndaten vorwiegend nach: juristischer Zuständigkeit (Kantone, Privat/Öffentlich, KV-Branchen) statistischen Vorgaben (Stichprobenplan) OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 19 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 20
Besucher auf lohnrechner.ch Mai 2005 - März 2010 Technische und inhaltliche Verbesserungen für SGB-Rechner neu Balkendiagramm für Eingabemaske sh. Kanton Waadt neu Branchenspezifischer Verweis auf Mindestlöhne neu Plausibilitätstest für Anstellunsgalter (Alter-Dienstalter) in Abklärung Indexierungsmöglichkeiten wünschenswert von Experten betreute branchenspezifische Lohnforen zur Förderung der Lohntransparenz. wünschenswert FAQ für die häufigsten Fragen. Anzahl berechnete Lohn-Profile: übliche Löhne=2 920 000; Fairpay=430 000 wünschenswert Besuchern werden ebenfalls die neusten lohnrelevanten Nachrichten der gewählten Branche angezeigt. wünschenswert Monitoring der Branchen-Lohnentwicklung OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 21 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 22 Bilanz Wachsende Besucherzahl der lohnrechner.ch (Aufdatierung bis Ende Juni 2010), trotz geringer Bewerbung. Nutzung: Profilanalysen zeigen das junge und qualifizierte Besucher übervertreten sind. Kantonale Verwaltungen mit Lohnrechner benutzen diesen für Kontrollen. Lohndiskriminierung kann konkret nur in Firmen identifiziert und geahndet werden (equal-salary, LOGIB etc.) SALARIUM/FAIRPAY-Lohnrechner wichtige Sensibiliserungsfunktion, jedoch problematisch bei falscher Nutzung. Integriertere Lösung erwünscht mit höherem Einbezug von Akteuren und weiteren statistischen sowie anderen Lohnquellen (KV-Mindestlöhne) Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Roman Graf Observatoire Universitaire de l Emploi Université de Genève-Mail 40, boulevard du Pont d Arve CH-1211 Genéve 4 - www.unige.ch/ grafr +41 (0)22 379 89 16 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 23 OUE Observatoire Universitaire de l Emploi Roman Graf Treffen BKA Österreich-OUE, Wien, April 2010 24