Grundlagen der BWL Lerneinheit 2: BWL als wissenscha6liche Disziplin



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Transkript:

Grundlagen der BWL Lerneinheit 2: BWL als wissenscha6liche Disziplin

Gliederungsstruktur der Lerneinheit 2 2

Grundlagen der BWL Lerneinheit 2 BWL als wissenscha6liche Disziplin 2.1 Wissenscha6 und wissenscha6licher ErkenntnisfortschriA

Begriff der Wissenscha6 Wissenscha6 als TäGgkeit SystemaGsche Gewinnung von Erkenntnissen über einen besgmmten For- schungssachverhalt bzw. über ein Erkenntnisobjekt Realität... - beobachten - beschreiben - Begriffe bilden - klassifizieren, ordnen - analysieren, erklären - Ergebnisse prognosgzieren - Gestaltungsempfehlungen ableiten Wissenscha6 als Ergebnis der TäGgkeit Summe der gewonnenen Erkenntnisse über einen Gegenstandsbereich (Er- kenntnisobjekt). Wissen- scha6 als systemagsch geordnetes Gefüge von Aussagen (Sätzen). - Modelle - Theorien Wissenscha6 als InsGtuGon Summe der Menschen und Einrichtungen, die mit dem Prozess der systemagschen und planvollen Erkenntnis- gewinnung beschä6igt sind. - Hochschulen - öffentliche Forschungs- einrichtungen - private Forschungsein- richtungen 4

Prozess der Erkenntnisgewinnung Insgesamt müssen durch die Wissenscha6 auf drei Fragen Antworten gegeben werden: Wie gelangt man zu Theorien (Entdeckungszusammenhang)? Ergebnis der ersten Phase des Forschungsprozesses ist ein gedankliches Konstrukt, das wir als Problemlösungs- hypothese, gegebenenfalls als Theorie bezeichnen können und das empirisch noch nicht überprü6 ist. Wie kann die Bewährung bzw. die RichGgkeit von Theorien überprü6 werden (Begründungszusammenhang)? Die Theorieüberprüfung umfasst zwei Ansatzpunkte, die Überprüfung der logischen Konsistenz und die Kon- frontagon mit der Realität. Wozu werden Theorien benöggt bzw. verwendet (Verwendungszusammenhang)? Theorien können hierbei drei Aufgaben erfüllen: a) Mit Hilfe von Theorien können Sachverhalte aus der Realität erklärt werden (ErklärungsfunkGon). b) Theorien erlauben die Vorhersage (PrognosefunkGon) von Ereignissen. c) Theorien ermöglichen schließlich Aussagen darüber, welche Maßnahmen geeignet sind, um besgmmte Ziele zu erreichen (technologische FunkGon). 5

Forschungsziele der Wissenscha6 pragmagsches Wissenscha6sziel theoregsches Wissenscha6sziel deskripgves Wissenscha6sziel Handlungsempfehlung Gestaltung Erklärung (Ursache- Wirkung) Prognose/Vorhersage Begriffsbildung/ Definitionen Klassifikation Beschreibung Techno- logie Theorie 6

Vorgehensweise Methoden der Erkenntnisgewinnung indukgves Vorgehen ü Ableitung von (scheinbar) allgemeingülggen Erklärungen der Wirklichkeit (Gesetzmäßigkeiten) aus beobachtbaren Sachverhalten (Einzelfällen). ü Schluss vom Besonderen (Einzelfall) auf das Allgemeine ü insbesondere Methode zur Erkenntnisgewinnung im Entdeckungszusammenhang ü empirisch- realisgsche /empirisch- stagsgsche Theorien dedukgves Vorgehen ü Erkennen von funkgonalen Abhängigkeiten und logischer Grundprinzipien durch AbstrakGon der konkreten Realität. ü Sie bezeichnet das Schließen von bereits vorhandenem Wissen (Prämisse und Vorannahmen), vom Allgemeinen auf das Einzelne. ü Die DedukGon bildet damit die Grundlage der exakten, insbes. der mathemagschen Beweisführung. ü exakte Theorie 7

Modelle Theorien als Ergebnis wissenscha6licher Forschung Differenzierungs- merkmal Ausprägungen FunkGon Beschreibungsmodelle Erklärungsmodelle Entscheidungsmodelle zeitlicher Bezug stagsche Modelle komparagv- stagsche Modelle dynamische Modelle Risiko determinisgsche Modelle stochasgsche Modelle spieltheoregsche Modelle Darstellungsform verbale Modelle grafische Modelle mathemagsche Modelle Modellbezug ParGalmodelle Totalmodelle 8

Werturteile in der BWL Werturteile im Basisbereich sind eine Voraussetzung für jede ForschertäGgkeit. Sie entstehen beispielsweise durch das ausgesprochene oder prakgzierte Bekenntnis zu wissenscha6stheoregschen Auffassungen und durch die Auswahl der Forschungsprobleme. Bei Werturteilen im Objektbereich geht es um wissenscha6liche Aussagen über Werte, z.b. um Analysen von WeAbewerbsnormen oder Untersuchungen der Zielsysteme von Unternehmungen. Werte sind hier Objekte wissenscha6licher Untersuchungen. Bei Werturteilen im Aussagenbereich geht es dagegen um Wertungen im Rahmen wissenscha6licher Aussagen über Objekte. Es wird gefragt, ob wissenscha6liche Aussagen werlrei sein müssen. Dieses Problem ist gemeint, wenn über das Werturteilsproblem in der BWL disku:ert wird. *) Vgl. Behrens, G.: Wissenscha6stheorie und Betriebswirtscha6slehre, in: WiAmann, W.; Kern, W.; u.a. (hrsg.): Handwörterbuch der Betriebswirtscha6slehre, Bd. 3, 5. Aufl. StuAgart 1993, Sp. 4763 9

Werlreie versus wertende Betriebswirtscha6slehre Werturteile im Aussagebereich prakgsch- normagve Richtung normagv- wertende Richtung Auf Werturteile im Aussagebereich wird bewusst verzichtet. Es ist nicht Aufgabe des Wissenscha6lers, die von Unternehmen/Unternehmern verfolgten Ziele ethisch- sozial zu bewerten. Die Ziele/Zielsetzungen müssen empirisch festgestellt (idengfiziert) werden und dürfen nicht aus Normen abgeleitet werden. Werturteile im Aussagebereich werden bewusst ge- fordert, obwohl sie sich einer wissenscha6lichen Be- weisführung entziehen. Übergeordnete Wertvor- stellungen (des Forschers) gehen als Normen, als Sollvorstellungen in die Forschungsaussagen ein. 10

Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt einer Wissenscha6 Erfahrungsobjekt Was, welche realen Erschei- dungen, welcher Realitäts- ausschnia soll erforscht/ untersucht werden? Das Forschungsobjekt/Erfahrungsobjekt einer Wissenscha6 umschreibt den Bereich der Wirklichkeit (RealitätsausschniA), der in der wissenscha6lichen Arbeit der Disziplin untersucht werden soll. Erkenntnisobjekt Aus welcher (Erkenntnis- )Per- spekgve soll das Erfahrungs- objekt betrachtet werden? Was interessiert den Forscher? Das Erkenntnisinteresse einer Wissenscha6 ist der Teil des Erfahrungs- objektes, welcher mit Hilfe eines Auswahl- / Abgrenzungskriteriums von dem gesamten Erfahrungsobjekt abgespalten wird und auf das sich das spezielle Interesse (Denkobjekt) der Fachwissenscha6 bezieht. Das Erkenntnisobjekt (Forschungsinteresse) gibt der Fachdisziplin somit ihre IdenGtät (IdenGtätsprinzip). 11

Grundlagen der BWL Lerneinheit 2 BWL als wissenscha6liche Disziplin 2.2 Einordnung der BWL in das System der Wissenscha6en

Einordnung der BWL in das System der Wissenscha6en Philosophie Metaphysische Wissenscha6en Theologie VWL Wissenscha6en Nichtmeta- physische Wissenscha6en Real- / Erfahrungs- wissenscha6en Ideal- /Formal- wissenscha6en Geistes- wissenscha6en Naturwissen- scha6en Logik Kunst Sozial- wissenscha6en Recht Wirtscha6s- wissenscha6en Soziologie Politologie BWL Ökotro- phologie MathemaGk 13

Grundlagen der BWL Lerneinheit 2 BWL als wissenscha6liche Disziplin 2.3 Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt der BWL

Betriebe als Erfahrungsobjekt der Betriebswirtscha6slehre Einzelwirtscha6en ProdukGonswirtscha6en (Fremdbedarfsdeckung) Betriebe KonsumGonswirtscha6en Eigenbedarfsdeckung öffentliche Betriebe private Betriebe (Unternehmen) private Haushalte Unternehmen sind Betriebe in mehr- heitlich privatem Eigentum, die auto- nom und i.d.r. nach dem erwerbs- wirtscha6lichen Prinzip handeln. (Prinzip des Privateigentums, Auto- nomieprinzip) Haushalte öffentliche Haushalte 15

KlassifikaGon von Betrieben und Unternehmen Einteilung von Betrieben und Unternehmen......nach der Eigentümerstruktur... nach der Rechtsform... nach der GewinnorienGerung... nach der Entwicklungsphase Öffentliche Betriebe - Prinzip des Gemeineigentums - Prinzip der Gemeinnützigkeit Private Betriebe (Unternehmen) - Privateigentum - Autonomieprinzip - ErwerbswirtschaFl. Prinzip Private wie öffentliche Betriebe arbeiten nach dem WirtschaF- lichkeitsprinzip sowie dem Prinzip des finanziellen Gleich- gewichts hier nur privatrecht- liche Unternehmen - Einzelunternehmen - Personengesell- scha6en - Kapitalgesellscha6en Unternehmen mit dominatem Gewinn- ziel Unternehmen mit nachgeordnetem Ge- winnziel (Nonprofit- OrganisaGonen) - wirtschafliche (z.b. Verbände) - soziokulturelle (z.b. Sportvereine) - poli:sche (z.b. Parteien) - karika:ve (z.b. Hilfswerke) Gründungsphase Um- / Wachstums- satzphase - internes Wachstum - - Markterschließung - - DiversifikaGon - externes Wachstum - - KooperaGon - - AkquisiGon Restrukturierungs- phase Auflösungs- /Liqui- dagonsphase 16

KlassifikaGon von Betrieben und Unternehmen Einteilung von Betrieben und Unternehmen...... nach der Art der erstellten Leistungen Sachleistungsunter- nehmen - Gewinnungsbetriebe (Urprodukte) - AuUereitungsbetriebe (Zwischenprodukte) - Verarbeitungsbetriebe (Endprodukte) Dienstleistungsunter- nehmen... nach der Unternehmens- größe Differenzierung nach Umsatz, Bilanzsumme und Beschä6igtenanzahl - kleine - mislere - große Unter- nehmen... nach dem Inter- nagonalisierungs- grad nagonale Unter- nehmen - mit Einheitsstandort - mit mehreren Stand- orten internagonale Unter- nehmen (Export- /Importorien- Gerung) mulgnagonale Unter- nehmen (diverse ausl. Standorte/DirekGnv.) globale Unternehmen (Standorte in allen relev. Märkten weltweit)......... nach weiteren Kriterien 17

Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt der Betriebswirtscha6slehre beobachtbare Realität Betriebe aus der BetrachtungsperspekGve der Soziologie Betriebe als Teil der beobachtbaren Realität (relevanter Realitätsaus- schnia) Betriebe aus der BetrachtungsperspekGve der Psychologie Betriebe aus der BetrachtungsperspekGve der... Erfahrungsobjekt der BWL Erkenntnisobjekt der BWL Betriebe aus der BetrachtungsperspekGve der Betriebswirtscha6 Wirtscha6en à planvolle Verteilung knapper Ressourcen auf gegebene Bedürfnisse. 18

Wirtscha6en als Erkenntnisobjekt der Betriebswirtscha6slehre Wirtscha6en = planvolle, ragonale DisposiGon über knappe MiAel BerücksichGgung des RaGonalprinzips (ökonomischen Prinzips) treffen von Entscheidungen durch Individuen und/oder Unternehmen ProdukGonsfaktoren, Güter, finanzielle Budgets, Zeit zur Erreichung selbst gesetzter Ziele/ Befriedigung von Bedürfnissen ökonomische und vorökonomische Zielgrößen (Bekanntheit, Image, Einfluss,...) konkregsiert in Plänen/Wirtscha6splänen (Beschaffungs-, ProdukGons-, Absatz-, Erfolgs-, Finanzplänen) 19

Wirtscha6en als Erkenntnisobjekt der Betriebswirtscha6slehre Bedürfnisse MiAel zur > Bedürfnis- à befriedigung Notwendigkeit des Wirtscha6ens Anwendung des ökonomischen Prinzips Ökonomisches Prinzip: Minimalprinzip à Erreiche ein gegebenes Ziel mit minimalem Ressourceneinsatz! Maximalprinzip à Erreiche mit gegebenem Ressourceneinsatz möglichst viel! 20

Grundlagen der BWL Lerneinheit 2 BWL als wissenscha6liche Disziplin 2.4 Basiskonzepte und Wissenscha6sprogramme der BWL

Basiskonzepte der Betriebswirtscha6slehre ökonomisches Basiskonzept BWL = eigenständige autonome Disziplin Idee der Einkommenserzielung und - verwendung (Gewinnprinzip) relevant sind wirtscha6liche Tatbestände und Auswirkungen des Verhaltens, nicht jedoch das Verhalten selbst enges, geschlossenes Konzept typischer Vertreter: GUTENBERG (faktortheoregscher Ansatz der BWL) sozialwissenschaeliches Basiskonzept BWL = spezielle, interdisziplinäre, geöffnete Sozialwissenscha6 Idee der Bedürfnisbefriedigung Wirtscha6en als AusschniA sozialen Handelns weites, geöffnetes Konzept typischer Vertreter: HEINEN, ULRICH (entscheidungsoriengerter Ansatz, systemtheoregscher Ansatz) 22

Ausgewählte Wissenscha6sprogramme der Betriebswirtscha6slehre Der faktortheoregsche Ansatz (Erich Gutenberg) erster ganzheitlicher Ansatz in der BWL (vorher nur fragmentarische Betrachtungen von Einzelsach- verhalten/detailproblemen) Untersuchungsbereich: ProdukGvitätsbeziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag Nutzung und Anpassung mikroökonomischer Modelle aus der VWL (Preistheorie, ProdukGons- und Kostentheorie) zur Erklärung betriebswirtscha6licher Fragestellungen Erarbeitung eines geschlossenen Konzepts zur SystemaGsierung der ProdukGonsfaktoren als Grundlage für die Entwicklung einer ProdukGonsfunkGon Abbildung der ProdukGonsfunkGon als monetär bewertete ProdukGonsfunkGon (KostenfunkGon) 23

Ausgewählte Wissenscha6sprogramme der Betriebswirtscha6slehre Der entscheidungsoriengerte Ansatz (Edmund Heinen) Klassifizierung, SystemaGsierung betriebswirtscha6licher Entscheidungstatbestände Erarbeitung von ragonalen Lösungsmöglichkeiten (Entscheidungstheorie/Entscheidungsmodelle) BerücksichGgung des Zeilaktors im Rahmen betrieblicher Entscheidungsprobleme (dynamische Betrachtungsweise, Mehrperiodenbetrachtung) Aufgabe der (tradigonellen) Modellprämisse der vollkommenen InformaGon und BerücksichGgung der Tatsache, dass Entscheidungen unter Risiko/Unsicherheit zu treffen sind. Öffnung der Betriebswirtscha6slehre zu den Sozialwissenscha6en 24

Ausgewählte Wissenscha6sprogramme der Betriebswirtscha6slehre Der systemtheoregsche Ansatz (Hans Ulrich) Nutzung der Grundgedanken der Systemtheorie (KyberneGk) zur Entwicklung von betriebswirtscha6lichen Erklärungs- /Gestaltungsmodellen Anwendung der KyberneGk zur Erklärung sozialer Systeme Unternehmen werden als produkgve, soziale Systeme gesehen/interpregert BerücksichGgung der Einbindung der Unternehmen in ihre Umwelt (Metasystem) Öffnung des tradigonellen geschlossenen Disziplinenverständnisses (nach Gutenberg) 25

Ausgewählte Wissenscha6sprogramme der Betriebswirtscha6slehre Der verhaltensoriengerte Ansatz (Günter Schanz, Werner Kroeber- Riel) BWL als angewandte Sozialwissenscha6 Aufgabe der Prämisse streng ragonalen Verhaltens (homo oeconomicus) und Betrachtung (Beschreibung, Analyse) des realen (Entscheidungs- )Verhaltens stärkere BerücksichGgung der Erkenntnisse aus der Psychologie, Soziologie, Sozialpsychologie Versuch der Entwicklung einer allgemeinen Theorie menschlichen Verhaltens, die dann bei der Erklärung und Gestaltung betriebswirtscha6lich relevanter Sachverhalte Anwendung finden kann. gedankliche Nähe zum (volkswirtscha6lichen Ansatz) der InsGtuGonenökonomie 26

Grundlagen der BWL Lerneinheit 2 BWL als wissenscha6liche Disziplin 2.5 Gliederung der BWL

Gliederung der BWL Allgemeine Betriebs- wirtscha6slehre Problemstellungen und Entscheidungstatbestände aller Betriebe, unabhängig von ihrer sektoralen oder funkgonalen Spezialisierung planerischen, organisa- torischen, konsgtugve und rechentechnischen Entschei- dungen in Betrieben BWL Spezielle Betriebs- wirtscha6slehre nach InsGtuGonen/ Wirtscha6szweigen nach FunkGonen Industriebetriebslehre Handelsbetriebslehre Bankbetriebslehre Versicherungsbetriebslehre etc. Beschaffung/LogisGk ProdukGon Personalwirtscha6 Finanzierung etc. GeneGsche Gliederung Gründungsphase Umsatzphase LiquidaGonsphase 28