B M J Berlin, den 6. März 2001 (SMG-DE03-060301neukorr)



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Transkript:

B M J Berlin, den 6. März 2001 (SMG-DE03-060301neukorr) Referat: I B 2 Referatsleiter: MR Dr. Schmidt-Räntsch Referenten: RiLG Dr. Maifeld, Rin Meier-Göring, Ri Röcken, RRn Lange Konsolidierte Fassung des Diskussionsentwurfs eines Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes 1 auf der Grundlage des Diskussionsentwurfs eines Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes, der hierzu vorliegenden Stellungnahmen und der Ergebnisse der Beratungen der Arbeitsgemeinschaften zu den einzelnen Komplexen und der Kommission Leistungsstörungsrecht Grundlage: Ergänzende Texte zum Verjährungsrecht vom 7. 2. 2001, zum Kauf- und Werkvertragsrecht vom 21. 2. 2001 und zum Verbraucherschutzrecht vom 22. 2. 2001 sowie die Vorschläge der Kommission Leistungsstörungsrecht vom 2./3. 3. 2001. Die übrigen Teile des Entwurfs wurden auf Grund der Beratungen der Arbeitsgemeinschaft und der eingegangenen Stellungnahmen überarbeitet. Lesehilfe: Die Textänderungen zum Diskussionsentwurf sind durch Unterstreichungen kenntlich gemacht. Wo Textteile des Diskussionsentwurfs ersatzlos entfallen, ist dies durch das Symbol /../ gekennzeichnet. Änderungen gegenüber den versandten Papieren sind durch Doppeltunterstreichungen, teilweise zum besseren Erkennen zusätzlich durch Fettdruck gekennzeichnet. DE = Diskussionsentwurf, KE = Entwurf der Schuldrechtskommission, KF = konsolidierte Fassung (= dieser Text). Das nachfolgende Inhaltsverzeichnis soll lediglich den Überblick erleichtern. Es soll nicht Bestandteil des Entwurfs werden. Inhaltsverzeichnis Artikel 1 Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs Abs. 1 Inhaltsübersicht und Gliederungsüberschriften Abs. 2 Einzeländerungen Artikel 2 Änderung des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche Nr. 1 Änderung von Art. 29a Nr. 2 Aufhebung von 2 Abs. 3 des Art. 229 Nr. 3 Anfügung von 4 an Art. 229 Nr. 4 Einfügung/Änderung des neuen siebten Teils Artikel 3 - Unterlassungsklagengesetz Artikel 4 Änderung der Verordnung über Informationspflichten von Reiseveranstaltern 1 Dieses Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie 1999/44/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Mai 1999 zu bestimmten Aspekten des Verbrauchsgüterkaufs und der Garantien für Verbrauchsgüter (ABl. EG Nr. L 171 S. 12), der Richtlinie 2000/35/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Juni 2000 zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr (ABl. EG Nr. L 200 S. 35) und von Artikel 10, 11 und 18 der Richtlinie 2000/31/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 8. Juni 2000 über bestimmte rechtliche Aspekte der Dienste der Informationsgesellschaft, insbesondere des elektronischen Geschäftsverkehrs, im Binnenmarkt ( Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr, ABl. EG Nr. L 178 S. 1).

2 Artikel 5 Änderung anderer Vorschriften Abs. 1 (= alter Absatz 22) Änderung Gerichtsverfassungsgesetzes 300-2 Abs. 2 (neu) - Änderung des Rechtsberatungsgesetzes 303-12 Abs. 3 (= alter Absatz 1) Änderung der Zivilprozessordnung 310-4 Abs. 4 (neu) Änderung der MahnVordrV 310 4-5 Abs. 5 (= alter Absatz 3) Änderung des Grundbuchbereinigungsgesetzes 315-21- 2 Abs. 6 (= alter Absatz 4) Änderung des Gerichtskostengesetzes 360-1 Abs. 7 (= alter Absatz 5) Änderung der )Kostenordnung 361-1 Abs. 8 (= alter Absatz 6) Änderung des Gerichtsvollzieherkostengesetzes 362-1 Abs. 9 (= alter Absatz 30) Änderung des Zeugen- und Sachverständigenentschädigungsgesetzes 367-1 Abs. 10 (= alter Absatz 7) Änderung der Bundesrechtsanwaltsgebührenordnung 368-1 Abs. 11 (neu) Änderung des Schuldrechtsanpassungsgesetzes 402-31 Abs. 12 (= alter Absatz 2) Änderung des Schiffsrechtegesetzes 403-4 Abs. 13 (= alter Absatz 8) Änderung des Gesetzes ü. Rechte an Luftfahrzeugen 403-9 Abs. 14 (= alter Absatz 9) Änderung des Sachenrechtsbereinigungsgesetzes 403-23-2 Abs. 15 (= alter Absatz 19) Änderung des Vermögensgesetzes III-19 Abs. 16 (= alter Absatz 10) Änderung des Handelsgesetzesbuchs - 4100-1 Abs. 17 (= alter Absatz 11) Änderung des Umwandlungsgesetzes - 410-9-2 Abs. 18 (= alter Absatz 21) Änderung des Scheckgesetzes 4132-1 Abs. 19 (= alter Absatz 12) Änderung des Wechselgesetzes 4133-1 Abs. 20 (= alter Absatz 13) Änderung des Patentgesetzes 420-1 Abs. 21 (neu) Änderung des Gebrauchsmustergesetzes 421-1 Abs. 22 (= alter Absatz 14) Änderung des Markengesetzes 423-5-2 Abs. 23 (= alter Absatz 18) Änderung des Gesetzes gg. d. unlauteren Wettbewerb 43-1 Abs. 24 (= alter Absatz 15) Änderung des Urheberrechtsgesetzes 44-1 Abs. 25 (= alter Absatz 26) Änderung des Verlagsrechtsgesetzes 441-1 Abs. 26 (= alter Absatz 23) Änderung des Versicherungsvertragsgesetzes 7632-1 Abs. 27 (= alter Absatz 16) Änderung des Pflichtversicherungsgesetzes 925-1 Abs. 28 (= alter Absatz 29) Änderung des Vertragsgesetzes zum CISG, CMR Abs. 29 (= alter Absatz 25) Änderung des Fernunterrichtsschutzgesetzes 2211-4 Abs. 30 (= alter Absatz 20) Änderung des Bundesberggesetzes 750-15 Abs. 31 (= alter Absatz 17) Änderung des Sortenschutzgesetzes - 7822 Die in den bisherigen Absätzen 24, 27 und 28 vorgesehenen Änderungen werden in gesonderten Gesetzen verfolgt und sollen daher hier ersatzlos entfallen. Artikel 6 Aufhebung von Vorschriften Nr. 1 (= alter Nr. 9) Verordnung über Kundeninformationspflichten Nr. 2 (= alter Nr. 10) Viehhauptmängelverordnung Nr. 3 (= alter Nr. 5) Verbraucherkreditgesetz Nr. 4 (= alter Nr.13) AGB-Gesetz Nr. 5 (= alter Nr. 6) Haustürwiderrufsgesetz Nr. 6 (= alter Nr. 7) Teilzeit-Wohnrechtegesetz Nr. 7 (= alter Nr. 8) Fernabsatzgesetz Nr. 8 (= alter Nr. 4) - 32 Abs. 2 des D-Markbilanzgesetzes Nr. 9 (= alter Nr. 2) Diskontsatz-Überleitungsgesetz Nr. 10 (= alter Nr. 3) Basiszinssatz-Bezugsgrößen-Verordnung Nr. 11 FIBOR-Überleitungs-Verordnung Nr. 12 Lombardsatz-Überleitungs-Verordnung Nr. 13 (= alter Nr. 1) - 24 des Saatgutverkehrsgesetzes Artikel 7 Rückkehr zum einheitlichen Verordnungsrang Artikel 8 - Neubekanntmachungserlaubnis Artikel 9 - Inkraftreten Artikel 1 Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs (1) Dem Bürgerlichen Gesetzbuch in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 400-2, veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch..., wird die aus der Anlage zu diesem Gesetz ersichtliche Inhaltsübersicht vorangestellt. Die Untergliederungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs erhalten, soweit in Absatz 2 nichts anderes bestimmt ist, die Be-

3 zeichnung und Fassung, die sich jeweils aus der Inhaltsübersicht in der Anlage zu dieser Vorschrift ergibt. Die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs erhalten, soweit in Absatz 2 nichts anderes bestimmt ist, die Überschriften, die sich jeweils aus der Inhaltsübersicht in der Anlage zu dieser Vorschrift ergeben. (2) Das Bürgerliche Gesetzbuch in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 400-2, veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Absatz 1, wird wie folgt geändert: 1. In 121 Abs.2 wird das Wort dreißig durch das Wort zehn ersetzt. 2. 124 wird wie folgt geändert: a) In Absatz 2 Satz 2 wird die Angabe des 203 Abs. 2 und der 206, 207 /../ durch die Angabe der 205, 206 und 212 ersetzt. b) In Absatz 3 wird das Wort dreißig durch das Wort zehn ersetzt. 3. In Buch 1 wird Abschnitt 5 wie folgt gefasst: Abschnitt 5 Verjährung Titel 1 Gegenstand /../ und Dauer der Verjährung 194 Gegenstand der Verjährung (1) Das Recht, von einem anderen ein Tun oder Unterlassen zu verlangen (Anspruch), unterliegt der Verjährung. (2) Ansprüche aus einem familienrechtlichen Verhältnis unterliegen der Verjährung nicht, soweit sie auf die Herstellung des dem Verhältnis entsprechenden Zustandes für die Zukunft gerichtet sind. /../ 195 Regelmäßige Verjährungsfrist Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt drei Jahre. /../ 196 Verjährungsfrist von Ansprüchen wegen eines Mangels eines Bauwerks oder von Arbeiten an einem Grundstück (1) Ansprüche aus einem Werkvertrag wegen eines Mangels eines Bauwerks oder wegen eines Mangels von Arbeiten an einem Grundstück verjähren in fünf Jahren. /../ (2) Ansprüche wegen eines Mangels einer Sache, die üblicherweise zur Herstellung eines Bauwerks oder für Arbeiten an einem Grundstück verwendet wird und deren Mangelhaftigkeit verursacht hat, verjähren in fünf Jahren. 1 1 Die Erweiterung folgt aus der Ausweitung auf Arbeiten an einem Grundstück in Absatz 1.

4 197 Verjährungsfrist bei Rechten an einem Grundstück Ansprüche auf Übertragung des Eigentums an einem Grundstück sowie auf Begründung, Übertragung oder Aufhebung eines Rechts an einem Grundstück oder auf Änderung des Inhalts eines solchen Rechts verjähren in zehn Jahren. (1) In 30 Jahren verjähren /../ 198 Verjährungsfrist bei Herausgabeansprüchen /../, familien- und erbrechtlichen Ansprüchen und festgestellten Ansprüchen 1. Herausgabeansprüche aus dinglichen Rechten, 2. familien- und erbrechtliche Ansprüche, 3. rechtskräftig festgestellte Ansprüche, /../ 4. Ansprüche aus vollstreckbaren Vergleichen oder vollstreckbaren Urkunden und 5. Ansprüche, die durch die im Insolvenzverfahren erfolgte Feststellung vollstreckbar geworden sind. (2) Soweit Ansprüche nach Absatz 1 Nr. 2 regelmäßig wiederkehrende Leistungen oder Unterhaltsleistungen und Ansprüche nach Absatz 1 Nr. 3 bis 5 künftig fällig werdende regelmäßig wiederkehrende Leistungen zum Inhalt haben, tritt an die Stelle der Verjährungsfrist von 30 Jahren die regelmäßige Verjährungsfrist. 199 Verjährung bei Rechtsnachfolge Gelangt eine Sache, hinsichtlich derer ein dinglicher Anspruch besteht, durch Rechtsnachfolge in den Besitz eines Dritten, so kommt die während des Besitzes des Rechtsvorgängers verstrichene Verjährungszeit dem Rechtsnachfolger zugute. Titel 2 Beginn, Ablaufhemmung, Neubeginn und Hemmung der Verjährung /../ 200 Regelmäßiger Beginn der Verjährung Die Verjährung beginnt mit der Fälligkeit des Anspruchs. Geht der Anspruch auf ein Unterlassen, so beginnt die Verjährung mit der Zuwiderhandlung. 201 Besonderer Beginn der Verjährung

5 (1) Die Verjährung von Ansprüchen wegen eines Mangels 1. einer gekauften Sache oder 2. eines Werks, das in der Herstellung oder Veränderung einer Sache besteht, beginnt /../ in dem Zeitpunkt, in dem die Sache übergeben oder das Werk abgenommen 1 wird. Die Verjährung von Ansprüchen gegen den Hersteller nach 476 Abs. 2 beginnt in dem Zeitpunkt, in dem er die Sache seinem Käufer übergeben 2 hat. (2) Die Verjährung von Ansprüchen der in 198 Abs. 1 Nr. 3 bis 5 bezeichneten Art beginnt mit der Rechtskraft der Entscheidung, der Feststellung im Insolvenzverfahren oder der Errichtung des vollstreckbaren Titels, nicht jedoch vor dem regelmäßigen Beginn der Verjährung. 1, 2 Anpassung an 444 Satz 1, 644 Satz 1 KF 202 Ablaufhemmung bei fehlender Kenntnis (1) Die Verjährung von Ansprüchen, die der regelmäßigen Verjährungsfrist unterliegen, tritt frühestens ein Jahr nach dem Zeitpunkt ein, in dem der Gläubiger die den Anspruch begründenden Umstände und die Person des Schuldners kannte oder infolge grober Fahrlässigkeit nicht kannte. Der Rechtsnachfolger der Gläubigers muss dessen Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis gegen sich gelten lassen. (2) Absatz 1 gilt nicht für die Verjährung von Ansprüchen gleich welcher Art wegen eines Mangels 1. einer gekauften Sache oder 2. eines Werks, das in der Herstellung oder Veränderung einer Sache besteht, es sei denn, der Anspruch beruht auf einem vorsätzlichen Verhalten des Schuldners. (3) Die Ablaufhemmung nach Absatz 1 endet spätestens 1. bei Ansprüchen wegen Verletzung des Lebens, des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit 30 Jahre von der Begehung der Handlung oder der Verwirklichung der Gefahr an, 2. bei Ansprüchen wegen Verletzung einer Pflicht aus einem Schuldverhältnis a) 30 Jahre von der Pflichtverletzung an oder b) zehn Jahre nach Beginn der Verjährung und 3. bei allen übrigen Ansprüchen zehn Jahre nach Beginn der Verjährung. 203 Ablaufhemmung bei Rückgriffsansprüchen des Unternehmers und bei Mängeln eines verkauften Bauwerks (1) Die Verjährung der Ansprüche des Unternehmers gegen seinen Lieferanten oder den Hersteller wegen des Mangels einer an einen Verbraucher verkauften neu herge-

6 stellten Sache tritt frühestens zwei Monate nach dem Zeitpunkt ein, in dem der Unternehmer die Ansprüche des Verbrauchers erfüllt hat. Die Ablaufhemmung endet spätestens fünf Jahre nach dem Zeitpunkt, in dem der Lieferant die Sache dem Unternehmer übergeben hat. Die vorstehenden Sätze finden auf die Ansprüche des Lieferanten gegen seinen Verkäufer und der übrigen Käufer in der Lieferkette gegen ihre jeweiligen Verkäufer entsprechende Anwendung. (2) Die Verjährung von Ansprüchen wegen eines Mangels eines gekauften Bauwerks tritt frühestens fünf Jahre nach dessen Fertigstellung ein. 204 Ablaufhemmung bei Verhandlungen (1) Schweben zwischen dem Schuldner und dem Gläubiger Verhandlungen über den Anspruch oder die den Anspruch begründenden Umstände, so tritt die Verjährung frühestens zwei Monate nach dem Zeitpunkt ein, in dem der eine oder andere Teil die Fortsetzung der Verhandlung verweigert. (2) Schwebt ein vereinbartes Begutachtungs- oder Schlichtungsverfahren oder ein Verfahren nach 640, so tritt die Verjährung frühestens zwei Monate nach Ende des Verfahrens ein. 205 Ablaufhemmung bei nicht voll Geschäftsfähigen (1) Ist eine geschäftsunfähige oder in der Geschäftsfähigkeit beschränkte Person ohne gesetzlichen Vertreter, so tritt eine für oder gegen sie laufende Verjährung frühestens ein Jahr nach dem Zeitpunkt ein, in dem die Person unbeschränkt geschäftsfähig oder der Mangel der Vertretung behoben wird. Ist die Verjährungsfrist kürzer als ein Jahr, so tritt der für die Verjährung bestimmte Zeitraum an die Stelle des einen Jahres. (2) Absatz 1 findet keine Anwendung, soweit eine in der Geschäftsfähigkeit beschränkte Person prozessfähig ist. 206 Ablaufhemmung in Nachlassfällen Die Verjährung eines Anspruchs, der zu einem Nachlass gehört oder sich gegen einen Nachlass richtet, tritt frühestens ein Jahr nach dem Zeitpunkt ein, in dem die Erbschaft von dem Erben angenommen oder das Insolvenzverfahren über den Nachlass eröffnet wird oder von dem an der Anspruch von einem oder gegen einen Vertreter geltend gemacht werden kann. Ist die Verjährungsfrist kürzer als ein Jahr, so tritt der für die Verjährung bestimmte Zeitraum an die Stelle des einen Jahres. (1) Die Verjährung beginnt erneut, wenn 207 Neubeginn der Verjährung 1. der Schuldner dem Gläubiger gegenüber den Anspruch durch Abschlagszahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung oder in anderer Weise anerkennt oder

7 2. eine gerichtliche oder behördliche Vollstreckungshandlung vorgenommen oder beantragt wird. (2) Der erneute Beginn der Verjährung infolge einer Vollstreckungshandlung gilt als nicht eingetreten, wenn die Vollstreckungshandlung auf Antrag des Gläubigers oder wegen Mangels der gesetzlichen Voraussetzungen aufgehoben wird. (3) Der erneute Beginn der Verjährung durch den Antrag auf Vornahme einer Vollstreckungshandlung gilt als nicht eingetreten, wenn dem Antrag nicht stattgegeben oder der Antrag vor der Vollstreckungshandlung zurückgenommen oder die erwirkte Vollstreckungshandlung nach Absatz 1 aufgehoben wird. 208 Wirkung der Hemmung Der Zeitraum, während dessen die Verjährung gehemmt ist, wird in die Verjährungsfrist nicht eingerechnet. 209 Hemmung der Verjährung durch Rechtsverfolgung Die Verjährung wird gehemmt durch 1. die Erhebung der Klage auf Leistung oder auf Feststellung des Anspruchs, auf Erteilung der Vollstreckungsklausel oder auf Erlass des Vollstreckungsurteils, 2. die Zustellung eines Antrags im vereinfachten Verfahren über den Unterhalt Minderjähriger, 3. die Zustellung des Mahnbescheids im Mahnverfahren, 4. die Bekanntgabe 1 des bei einer durch die Landesjustizverwaltung eingerichteten oder anerkannten Gütestelle eingereichten Güteantrags, 5. die Geltendmachung der Aufrechnung des Anspruchs im Prozess, 6. die Zustellung der Streitverkündung in dem Prozess, von dessen Ausgang der Anspruch abhängt, 7. die Zustellung des Antrags auf Durchführung eines selbständigen Beweisverfahrens, 8. die Einreichung des Antrags auf Erlass eines Arrestes, einer einstweiligen Verfügung /../ oder einer einstweiligen Anordnung, 9. die Anmeldung des Anspruchs im Insolvenzverfahren oder im Schifffahrtsrechtlichen Verteilungsverfahren, 10. den Empfang des Antrags, die Streitigkeit einem Schiedsgericht vorzulegen, 11. die Einreichung des Antrags bei einer Behörde, wenn die Zulässigkeit der Klage von der Vorentscheidung dieser Behörde abhängt, 12. die Einreichung des Antrags bei dem höheren Gericht, wenn dieses das zuständige Gericht zu bestimmen hat und

8 13. die Bekanntgabe 2 des erstmaligen Antrags auf Gewährung von Prozesskostenhilfe /../. 1,2 Anpassung an den neueren Sprachgebrauch 210 Ende der Hemmung durch Rechtsverfolgung Die Hemmung nach 209 Nr. 1 bis 4, 7, 9 und 10 endet ein Jahr, die Hemmung nach 209 Nr. 5, 6, 8 und 11 bis 13 endet zwei Monate nach der rechtskräftigen Entscheidung oder anderweitigen Erledigung des eingeleiteten Verfahrens. Gerät das Verfahren infolge einer Vereinbarung oder dadurch in Stillstand, dass es nicht betrieben wird, so tritt an die Stelle der Erledigung des Verfahrens die letzte Verfahrenshandlung der Parteien, des Gerichts oder der sonst mit dem Verfahren befassten Stelle. Die Hemmung beginnt erneut, wenn eine der Parteien das Verfahren weiter betreibt. 211 Hemmung der Verjährung bei Leistungsverweigerungsrecht Die Verjährung ist gehemmt, solange der Schuldner auf Grund einer Vereinbarung mit dem Gläubiger vorübergehend zur Verweigerung der Leistung berechtigt ist. 212 Hemmung der Verjährung bei höherer Gewalt Die Verjährung ist gehemmt, solange der Gläubiger innerhalb der letzten sechs Monate der Verjährungsfrist durch höhere Gewalt an der Rechtsverfolgung gehindert ist. 213 Hemmung der Verjährung aus familiären und ähnlichen Gründen /../ Die Verjährung von Ansprüchen zwischen Ehegatten ist gehemmt, solange die Ehe besteht. Das gleiche gilt für Ansprüchen zwischen Eltern und Kindern während der Minderjährigkeit der Kinder, für Ansprüchen zwischen Lebenspartnern, solange die Lebenspartnerschaft besteht, und für Ansprüche zwischen dem Vormund und dem Mündel während der Dauer des Vormundschaftsverhältnisses. Die Verjährung von Ansprüchen des Betreuten gegen den Betreuer ist während der Dauer des Betreuungsverhältnisses /../ gehemmt. 214 Hemmung der Verjährung bei Ansprüchen wegen Gewalt oder Verstoßes gegen die sexuelle Selbstbestimmung Die Verjährung eines Anspruchs eines Gläubigers, der das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, wegen 1. vorsätzlicher widerrechtlicher Verletzung des Körpers, der Gesundheit oder der Freiheit oder 2. Verstoßes gegen Vorschriften zum Schutz der sexuellen Selbstbestimmung gegen einen Schuldner, der bei Beginn der Verjährung mit dem Gläubiger in häusli-

9 cher Gemeinschaft lebt oder in einem ähnlichen Näheverhältnis zum Gläubiger steht, ist bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres des Gläubigers gehemmt. 215 Ablaufhemmung, erneuter Beginn /.../ und Hemmung der Verjährung bei anderen Ansprüchen Die Ablaufhemmung, der erneute Beginn /.../ und die Hemmung der Verjährung gelten auch für Ansprüche, die /../ neben dem Anspruch oder an seiner Stelle gegeben sind. 216 Unzulässigkeit von Vereinbarungen über die Verjährung (1) Die Erleichterung der Verjährung durch Rechtsgeschäft ist bei /.../ Haftung wegen Vorsatzes unzulässig. Im Übrigen ist sie bei Ansprüchen wegen eines Mangels einer gekauften Sache unzulässig, wenn es sich um einen Verbrauchsgüterkauf handelt und die Vereinbarung zu einer Verjährungsfrist ab dem gesetzlichen Verjährungsbeginn führt, die weniger als zwei Jahre, bei einer gebrauchten Sache weniger als ein Jahr beträgt. (2) Die Erschwerung der Verjährung durch Rechtsgeschäft ist unzulässig, wenn sie zu einer 30 Jahre übersteigenden Verjährungsfrist ab dem gesetzlichen Verjährungsbeginn führt. Titel 3 Rechtsfolgen der Verjährung 217 Wirkung der Verjährung (1) Nach Eintritt der Verjährung ist der Schuldner berechtigt, die Leistung zu verweigern. (2) Das zur Befriedigung eines verjährten Anspruchs Geleistete kann nicht zurückgefordert werden, auch wenn in Unkenntnis der Verjährung geleistet worden ist. Das gleiche gilt von einem vertragsmäßigen Anerkenntnis sowie einer Sicherheitsleistung des Schuldners. 218 Aufrechnung und Zurückbehaltungsrecht nach Eintritt der Verjährung Die Verjährung schließt die Aufrechnung und die Geltendmachung eines Zurückbehaltungsrechts nicht aus, wenn der Anspruch in dem Zeitpunkt noch nicht verjährt war, in dem erstmals aufgerechnet oder die Leistung verweigert werden konnte. 219 Wirkung der Verjährung bei dinglich gesicherten Ansprüchen (1) Die Verjährung eines Anspruchs, für den eine Hypothek, eine Schiffshypothek oder ein Pfandrecht besteht, hindert den Gläubiger nicht, seine Befriedigung aus dem belasteten Gegenstand zu suchen.

10 (2) Ist zur Sicherung eines Anspruchs ein Recht verschafft worden, so kann die Rückübertragung nicht auf Grund der Verjährung des Anspruchs gefordert werden. Ist das Eigentum vorbehalten, so kann der Rücktritt vom Vertrag auch erfolgen, wenn der gesicherte Anspruch verjährt ist. (3) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden auf die Verjährung von Ansprüchen auf Zinsen und andere wiederkehrenden Leistungen. 220 Verjährung von Nebenleistungen Mit dem Hauptanspruch verjährt der Anspruch auf die von ihm abhängenden Nebenleistungen, auch wenn die für diesen Anspruch geltende besondere Verjährung noch nicht eingetreten ist. 4. 241 wird wie folgt geändert: a) Der bisherige Wortlaut der Vorschrift wird Absatz 1. b) Folgender Absatz 2 wird angefügt: 1 (2) Das Schuldverhältnis kann nach seinem Inhalt /../ jeden Teil zu besonderer Rücksicht auf die Rechte, Rechtsgüter und Interessen des anderen Teils verpflichten. /../ 1 Die Kommission Leistungsstörungsrecht akzeptiert 241 Abs. 2 im Grundsatz. Sie hält es auch für richtig, an dieser Stelle von der Möglichkeit einer Verpflichtung zu sprechen (anders aber bei 311 = 305 DE). Der Hinweis auf die Natur des Schuldverhältnisses erscheint der Kommission aber nicht angebracht, weil inhaltsleer. 241 Abs. 2 Satz 2 DE entfällt nicht ersatzlos. Er wird in 311 = 305 DE wieder aufgenommen. 5. Nach 246 wird folgender 247 eingefügt: 247 Basiszinssatz Der Basiszinssatz beträgt... % 1. Er verändert sich zum 1. Januar und 1. Juli eines jeden Jahres um die Prozentpunkte, um welche der Zinssatz für die jüngste Hauptrefinanzierungsoperation der Europäischen Zentralbank /.../ seit der letzten Veränderung des Basiszinssatzes gestiegen oder gefallen ist. /.../ 2. Die Deutsche Bundesbank gibt den geltenden Basiszinssatz unverzüglich nach den in Satz 2 genannten Zeitpunkten im Bundesanzeiger bekannt. 1 2 Einzusetzen ist der am 1. September 2001 (letztmögliche Veränderung vor Inkrafttreten des Gesetzes) geltende Basiszinssatz. Satz 3 des DE sah vor, von einer Anpassung abzusehen, wenn sich der Bezugszinssatz um weniger als 0,5 Prozentpunkte seit der letzten Anpassung verändert. Damit sollte eine Verlangsamung der Zinsentwicklung erreicht werden. Das würde aber nach der Neufassung des Satzes 2 zu einer unnötigen Kumulierung von Verlangsamungselementen führen, weil nun nur noch eine Anpassung an zwei Terminen je Kalenderjahr möglich ist. Damit ist auch ein Gleichlauf bei der Entwicklung des Verzugszinses mit der Verzugsrichtlinie erreicht. 6. Die 275 und 276 werden wie folgt gefasst: 275 Ausschluss der Leistungspflicht

11 (1) Der Anspruch auf Leistung ist ausgeschlossen, soweit und solange diese dem Schuldner unmöglich ist. 1 (2) Der Schuldner kann die Leistung verweigern, soweit und solange diese einen Aufwand erfordert, der unter Beachtung des Inhalts des Schuldverhältnisses und der Gebote von Treu und Glauben in einem groben Missverhältnis zu dem Leistungsinteresse des Gläubigers steht. Dabei ist auch zu berücksichtigen, ob der Schuldner das Leistungshindernis zu vertreten hat und ob er dem Gläubiger einen angemessenen Ausgleich anbietet. 2 (3) Die Rechte des Gläubigers bestimmen sich nach den 280 bis 284 und 326. 1 2 Die Kommission Leistungsstörungsrecht hält es wie der DE für richtig, die Befreiung von der Primärleistungspflicht unabhängig vom Verschulden zu regeln. Sie ist im Gegensatz zum DE aber der Ansicht, dass die objektive Unmöglichkeit zu einer Befreiung kraft Gesetzes und nicht zu einer Befreiung nach Einrede führen sollte. Bei der faktischen Unmöglichkeit folgt die Kommission Leistungsstörungsrecht dem DE. Sie führt nach wie vor zu einer Befreiung nach Einrede. Die Kommission ist auch mit dem Umfang der Befreiung in der Sache einverstanden. Sie ist aber der Ansicht, dass eine solche Einrede anders formuliert werden muss. Die hier gewählte Formulierung lehnt sich an 633 Abs. 2 Satz 3 BGB (= 634 Abs. 3 Satz 1 DE und 635 Abs., 3 Satz 1 n.f.1), 651c Abs. 2 Satz 2 BGB an. Unterschiede im Ergebnis bestehen nicht. 276 Verantwortlichkeit für eigenes Verhalten 1 (1) Der Schuldner hat Vorsatz und Fahrlässigkeit zu vertreten, wenn eine strengere oder mildere Haftung weder bestimmt noch aus dem sonstigen Inhalt des Schuldverhältnisses, insbesondere aus der Übernahme einer Garantie oder eines Beschaffungsrisikos, oder der Natur der Schuld /../ zu entnehmen ist. Die Vorschriften der 827, 828 sind entsprechend anzuwenden. (2) Fahrlässig handelt, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer acht lässt. (3) Die Haftung wegen Vorsatzes kann dem Schuldner nicht im voraus erlassen werden. 1 Die Kommission Leistungsstörungsrecht akzeptiert die mit dem Papier zum Kauf- und Werkvertragsrecht vom 14. 2. 2001 versandte Neufassung des 276 im Grundsatz. Sie ist aber der Ansicht, dass die Vorschrift anders strukturiert werden sollte. Absatz 1 Satz 1 sollte die Haftungsaussage an den Anfang und die Ausnahmen an den Schluss stellen. Die Kommission begrüßt auch die Beispiele. Bei deren Nennung würde 279 DE entbehrlich. Allerdings sollte nicht von der Natur des Schuldverhältnisses, sondern von der Natur der Schuld gesprochen und das Beispiel der Unentgeltlichkeit weggelassen werden. Dieses Beispiel könne den Trugschluss zulassen, als solle der Haftungsmassstab beim Auftrag geändert werden. Die übrigen Änderungen sind rein redaktionell. 7. 279 wird aufgehoben. 1 1 Die Kommission Leistungsstörungsrecht hält 279 für verzichtbar, wenn 276 wie oben vorgeschlagen gefasst wird. Sie weist auch darauf hin, dass 279 DE nicht unproblematisch ist. 8. Die 280 bis 288 werden wie folgt gefasst: 280 Schadensersatz wegen Pflichtverletzung 1 (1) Verletzt der Schuldner eine Pflicht aus dem Schuldverhältnis, so kann der Gläubiger Ersatz des hierdurch entstehenden Schadens verlangen. Dies gilt nicht, wenn der Schuldner die Pflichtverletzung nicht zu vertreten hat.

12 (2) Schadensersatz wegen Verzögerung der Leistung kann der Gläubiger nur unter der zusätzlichen Voraussetzung des 286 verlangen. (3) Schadensersatz statt der Leistung kann der Gläubiger nur unter den zusätzlichen Voraussetzungen des 281, des 282 oder des 283 verlangen. 1 Die Kommission Leistungsstörungsrecht ist mit 280 DE einverstanden. Sie hält es allerdings für notwendig, den Schadensersatz wegen Verzögerung der Leistung deutlich vom Schadensersatz statt der Leistung abzugrenzen. Deshalb sollen beide auch nicht in einem, sondern in zwei getrennten Absätzen geregelt werden. In den folgenden Paragraphen wird 280 auch stärker als die einzige Schadensersatznorm herausgestellt, die durch 281 bis 283 ergänzt wird. 325 DE findet jetzt keine Entsprechung mehr. 281 Schadensersatz statt der Leistung wegen nicht oder nicht wie geschuldet erbrachter Leistung 1 (1) Soweit der Schuldner die fällige Leistung nicht oder nicht wie geschuldet erbringt, kann der Gläubiger unter den Voraussetzungen des 280 Abs. 1 Schadensersatz statt der Leistung verlangen, wenn er dem Schuldner eine angemessene Frist zur Leistung bestimmt hat und die Frist erfolglos abgelaufen ist. Satz 1gilt nicht, wenn der Schuldner trotz der Fristsetzung mit dem Verlangen von Schadensersatz statt der Leistung nicht rechnen musste. Hat der Schuldner teilweise oder nicht wie geschuldet geleistet, so kann der Gläubiger Schadensersatz statt der ganzen Leistung nur verlangen, wenn sein Interesse an der geschuldeten Leistung dies erfordert. 2 (2) Die Fristsetzung ist entbehrlich, wenn der Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert oder wenn besondere Umstände vorliegen, die unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die sofortige Geltendmachung des Schadenersatzanspruchs rechtfertigen. 3 (3) Der Gläubiger kann zwischen Leistung und Schadensersatz statt der Leistung wählen. Für die Ausübung des Wahlrechts kann der Schuldner dem Gläubiger eine angemessene Frist bestimmen. Wählt der Gläubiger die Leistung oder übt der Gläubiger innerhalb der ihm bestimmten Frist sein Wahlrecht nicht aus, so kann er Schadensersatz statt der Leistung erst nach erfolglosem Ablauf einer von ihm bestimmten angemessenen Frist verlangen. 4 (4) Verlangt der Gläubiger Schadensersatz statt der ganzen Leistung, so ist der Schuldner zur Rückforderung des Geleisteten nach den 346 bis 348 berechtigt, sobald der Schuldner nicht zu leisten braucht. 5 1 2 Die Kommission Leistungsstörungsrecht ist zwar, wie ausgeführt, mit der Schaffung des einheitlichen Anspruchstatbestands des 280 Abs. 1 und damit einverstanden, dass dieser an die Pflichtverletzung anknüpft. Die Kommission hält es aber für geboten, anders als der DE an die Pflichtverletzung nur dort anzuknüpfen, wo dies ohne Verständnisverlust möglich ist. Bei 282 DE hält die Kommission das nicht für möglich. Sie schlägt deshalb vor, die Vorschriften zu entzerren und ihren Inhalt auf die 281 bis 283 aufzuteilen. Absatz 1 macht durch die Bezugnahme auf 280 Abs. 1 deutlich, dass er wie 282 DE - keine eigene Anspruchsnorm ist, sondern lediglich zusätzlich Voraussetzungen festlegt. Absatz 1 Satz 1 regelt den Schadensersatz statt der Leistung in dem Umfang, in dem die Leistung ausbleibt oder schlecht erbracht wird. Insoweit unterscheidet er sich nicht von 282 DE, macht dies aber durch die Einleitung mit Soweit... deutlicher. Inhaltlich neu ist Satz 2. Er verlangt über die Fristbestimmung hinaus, dass der Schuldner damit rechnen musste, auf Schadensersatz in Anspruch genommen zu werden. Hierauf hatten sowohl der KE als auch der DE verzichtet. Diese Voraussetzung nimmt in abgeschwächter Form die Ablehnungsandrohung aus 326 Abs. 1 Satz 1 BGB auf. Sie entspricht der Voraussetzung für den Rücktritt

13 3 4 5 in 323 (auch DE). Damit wird ein Gleichlauf zu den Rücktrittsvorschriften erreicht. Satz 3 entspricht 282 Abs. 3 DE, den er aber auf den Fall der Schlechtleistung erweitert. Absatz 2 entspricht 282 Abs. 2 DE. Da 281 KF die Unmöglichkeit nicht mehr erfasst, kann er deutlicher werden und statt allgemein von offensichtlicher Erfolglosigkeit von der eindeutigen und endgültigen Erfüllungsverweigerung sprechen. Absatz 3 nimmt 283 Abs. 4 KE in redaktionell modifizierter Form auf. Auf 283 Abs. 4 Satz 1 KE wird verzichtet, weil sich die Vorschrift von selbst versteht. 281 KF sieht (ebenso wie 282 DE) den kleinen wie den großen Schadensersatz vor. Das bedeutet, dass es über den Schadensersatz auch zu Rücktrittswirkungen kommen kann. Dieses Problem löst der DE dadurch, dass er den großen Schadensersatz statt der ganzen Leistung in 325 DE an den vorherigen Rücktritt bindet. Dies hält die Kommission nicht für notwendig. Sie hält es für einleuchtender, die Voraussetzungen des Schadensersatzes an die des Rücktritts anzugleichen. Dann muss aber sichergestellt werden, dass eine eventuelle Rückabwicklung auch nach Rücktrittsrecht erfolgt, das hierfür besser geeignet ist. Dies stellt Absatz 4 sicher. Dies hatte der DE in 282 Abs. 3 Satz 2 (wie der KE in 283 Abs. 3 Satz 2) für den Fall der Teilleistung vorgesehen. 282 Schadensersatz statt der Leistung wegen Verletzung einer sonstigen Pflicht Verletzt der Schuldner eine sonstige Pflicht, kann der Gläubiger unter den Voraussetzungen des 280 Abs. 1 Schadensersatz statt der Leistung verlangen, wenn die Pflichtverletzung wesentlich ist und dem Gläubiger die Leistung durch den Schuldner nicht mehr zuzumuten ist. 1 1 282 DE erfasst den Fall, dass der Schuldner keine Leistungspflicht, sondern Nebenpflichten verletzt. Diese können durchaus auch Schadensersatz statt der Leistung erfordern. Die Kommission Leistungsstörungsrecht hält das zwar für richtig, ist aber der Meinung, dass der Schadensersatz statt der Leistung in einem solchen Fall an eine höhere Schwelle gebunden sein sollte. Das ist die Schwelle der Wesentlichkeit der Pflichtverletzung und der Zumutbarkeit der Leistung durch den Schuldner. 283 Schadensersatz statt der Leistung bei Ausschluss der Leistungspflicht Braucht der Schuldner nach 275 Abs. 1 oder 2 nicht zu leisten, kann der Gläubiger unter den Voraussetzungen des 280 Abs. 1 Schadensersatz statt der Leistung verlangen. 281 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 4 gilt entsprechend. 1 1 283 KF nimmt aus 282 DE die Fälle der Unmöglichkeit und der Einrede aus 275 Abs. 2 KF aus. Die Kommission Leistungsstörungsrecht ist der Meinung, dass es nicht zweckmäßig sei, den Fall der Unmöglichkeit unter 282 DE zu fassen. Denn hier hat die Fristbestimmungbestimmung keinen Sinn. Es erscheint ihr deshalb richtig, diesen Fall in einer eigenen Vorschrift zu regeln. Sachliche Unterschied ergeben sich im Vergleich zu 282 DE dadurch nicht. 284 Ersatz vergeblicher Aufwendungen Anstelle des Schadensersatzes statt der Leistung kann der Gläubiger Ersatz der Aufwendungen verlangen, die er im Vertrauen auf den Erhalt der Leistung gemacht hat und billigerweise machen durfte, es sei denn, deren Zweck wäre auch ohne die Pflichtverletzung des Schuldners nicht erreicht worden. 1 1 284 nimmt 325 Abs. 1 Satz 2 DE in eingeschränkter Form auf. Die Kommission ist der Ansicht, dass der Ersatz vergeblicher Aufwendungen gewährt werden sollte. Sie ist allerdings der Meinung, dass dieser Anspruch begrenzt werden soll. Zum einen werden nur Aufwendungen ersetzt, die der Gläubiger billigerweise machen durfte. Außerdem ist ein solcher Anspruch ausgeschlossen, wenn der Zweck der Leistung auch ohne die Pflichtverletzung verfehlt worden wäre. Damit soll verhindert werden, dass der Gläubiger die Folgen einer verfehlten Investition auf den Schuldner abwälzt.

14 285 Herausgabe des Ersatzes 1 (1) Erlangt der Schuldner infolge des Umstandes, auf Grund dessen er die Leistung nach 275 nicht zu erbringen braucht, für den geschuldeten Gegenstand einen Ersatz oder einen Ersatzanspruch, so kann der Gläubiger Herausgabe des als Ersatz Empfangenen oder Abtretung des Ersatzanspruchs verlangen. (2) Kann der Gläubiger statt der Leistung Schadensersatz verlangen, so mindert sich dieser, wenn er von dem in Absatz 1 bestimmten Recht Gebrauch macht, um den Wert des erlangten Ersatzes oder Ersatzanspruchs. 1 285 entspricht inhaltlich dem 281 DE. Die Einleitung wird redaktionell an die geänderte Struktur des 275 angepasst. Inhaltliche Änderungen ergeben sich nicht. Der Standort entspricht der neuen Struktur der 280 ff. 286 Verzug des Schuldners (1) Leistet der Schuldner auf eine Mahnung des Gläubigers nicht, die nach dem Eintritt der Fälligkeit erfolgt, so kommt er durch die Mahnung in Verzug. Der Mahnung stehen die Erhebung der Klage auf die Leistung sowie die Zustellung eines Mahnbescheids im Mahnverfahren gleich. (2) Der Mahnung bedarf es nicht, wenn 1. für die Leistung eine Zeit nach dem Kalender bestimmt ist, 2. der Leistung ein Ereignis vorauszugehen hat und die Zeit für die Leistung in der Weise bestimmt ist, dass sie sich von dem Ereignis an nach dem Kalender berechnen lässt, 3. der Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert, 4. aus besonderen Gründen unter Abwägung der beiderseitigen Interessen der sofortige Eintritt des Verzugs gerechtfertigt ist. /.../ 1 (3) Der Schuldner /.../ kommt spätestens in Verzug, wenn er nicht innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung oder gleichwertigen Leistungsaufstellung 2 leistet. (4) Der Schuldner kommt nicht in Verzug, solange die Leistung infolge eines Umstandes unterbleibt, den er nicht zu vertreten hat. 1 Die Einschränkung bei der Vereinbarkeit vom Gesetz abweichender Verzugsvoraussetzungen oder -folgen, die der Diskussionsentwurf noch Art. 3 Abs. 3 Zahlungsverzugsrichtlinie enthielt, dürfte entbehrlich sein; Vertragsklauseln unterliegen der Inhaltskontrolle gemäß 9 AGBG (311 DE), im übrigen gelten 138, 242. Alternativ käme eine Bestimmung etwa mit folgendem Wortlaut in Betracht: Vereinbarungen, die von den 286 und 288 abweichen, sind unwirksam, wenn sie einen Teil entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. 2 Leistungsaufstellung statt Zahlungsaufforderung soll zunächst die Einbeziehung anderer als Geldforderungen zum Ausdruck bringen. Außerdem soll damit eine Abgrenzung zu der Mahnung des Absatzes 1 erleichtert werden, die als eine Leistungsaufforderung zu verstehen ist. Danach gilt für

15 das Verhältnis des Absatzes 3 zu Absatz 1: Ist die Leistungsaufstellung in einer Mahnung enthalten, so hat Absatz 3 gegenüber Absatz 1 keine eigenständige Bedeutung. Erfasst werden nur die Fälle einer reinen Auflistung des Geschuldeten nach Art einer Rechnung zum Zwecke der (in der Regel erstmaligen) Geltendmachung einer Forderung, die man noch nicht als Mahnung ansehen kann. Der Entwurf geht in der KF schließlich davon aus, dass die Bestimmung einer Frist im Sinne des 281 Abs. 1 KF stets eine Leistungsaufforderung, also eine Mahnung nach Absatz 1 enthält. 287 Verantwortlichkeit während des Verzugs Der Schuldner hat während des Verzugs jede Fahrlässigkeit zu vertreten. Er haftet wegen der Leistung auch für Zufall, es sei denn, dass der Schaden auch bei rechtzeitiger Leistung eingetreten sein würde. 288 Verzugszinsen (1) Eine Geldschuld ist während des Verzugs zu verzinsen. Der Verzugszinssatz beträgt für das Jahr fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz. /.../ (2) Bei Rechtsgeschäften, an denen ein Verbraucher nicht beteiligt ist, beträgt der Zinssatz acht Prozentpunkte über dem Basiszinssatz. /.../ (3) Kann der Gläubiger aus einem anderen Rechtsgrund höhere Zinsen verlangen, so sind diese fortzuentrichten. Die Geltendmachung eines weiteren Schadens ist nicht ausgeschlossen. 9. In 291 Satz 2 wird die Angabe 288 Abs. 1 durch die Angabe 288 Abs. 1 Satz 2 /.../, Abs. 2, Abs. 3 Satz 1 ersetzt. 10. 296 wird wie folgt gefasst: 296 Entbehrlichkeit des Angebots Ist für die von dem Gläubiger vorzunehmende Handlung eine Zeit nach dem Kalender bestimmt, so bedarf es des Angebots nur, wenn der Gläubiger die Handlung rechtzeitig vornimmt. Das gleiche gilt, wenn der Handlung ein Ereignis vorauszugehen hat und die Zeit für die Handlung in der Weise bestimmt ist, dass sie sich von dem Ereignis an nach dem Kalender berechnen lässt. 11. In Buch 2 Abschnitt 2 Titel 1 werden die Abschnittsüberschrift und die Titelüberschrift sowie die 305 bis 314 durch die folgenden Vorschriften ersetzt: Abschnitt 2. Gestaltung von Schuldverhältnissen durch Allgemeine Geschäftsbedingungen 305 Einbeziehung Allgemeiner Geschäftsbedingungen in den Vertrag (1) Allgemeine Geschäftsbedingungen sind alle für eine Vielzahl von Verträgen vorformulierten Vertragsbedingungen, die eine Vertragspartei (Verwender) der anderen Vertragspartei bei Abschluss eines Vertrages stellt. Gleichgültig ist, ob die Bestimmungen einen äußerlich gesonderten Bestandteil des Vertrages bilden oder in die

16 Vertragsurkunde selbst aufgenommen werden, welchen Umfang sie haben, in welcher Schriftart sie verfasst sind und welche Form der Vertrag hat. Allgemeine Geschäftsbedingungen liegen nicht vor, soweit die Vertragsbedingungen zwischen den Vertragsparteien im einzelnen ausgehandelt sind. (2) Allgemeine Geschäftsbedingungen werden nur dann Bestandteil eines Vertrages, wenn der Verwender bei Vertragsabschluss 1. die andere Vertragspartei ausdrücklich oder, wenn ein ausdrücklicher Hinweis wegen der Art des Vertragsabschlusses nur unter unverhältnismäßigen Schwierigkeiten möglich ist, durch deutlich sichtbaren Aushang am Ort des Vertragsabschlusses auf sie hinweist und 2. der anderen Vertragspartei die Möglichkeit verschafft, in zumutbarer Weise von ihrem Inhalt Kenntnis zu nehmen, und wenn die andere Vertragspartei mit ihrer Geltung einverstanden ist. (3) Die Vertragsparteien können für eine bestimmte Art von Rechtsgeschäften die Geltung bestimmter Allgemeiner Geschäftsbedingungen unter Beachtung der in Absatz 2 bezeichneten Erfordernisse im voraus vereinbaren. (4) /../ 305a Einbeziehung in besonderen Fällen Auch ohne Einhaltung der Erfordernisse des 305 Abs. 2 gelten als einbezogen 1. die von der zuständigen Behörde genehmigten Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Bausparkasse in den Bausparvertrag oder einer Kapitalanlagegesellschaft in das Rechtsverhältnis zwischen der Kapitalanlagegesellschaft und dem Anteilsinhaber, 2. die mit Genehmigung der zuständigen Verkehrsbehörde oder auf Grund von internationalen Übereinkommen erlassenen Tarife und Ausführungsbestimmungen der Eisenbahnen und die nach Maßgabe des Personenbeförderungsgesetzes genehmigten Beförderungsbedingungen der Straßenbahnen, Obusse und Kraftfahrzeuge im Linienverkehr in den Beförderungsvertrag, 3. die im Amtsblatt der Regulierungsbehörde veröffentlichten und in den Geschäftsstellen des Verwenders bereitgehaltenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen a) in Beförderungsverträge, die außerhalb von Geschäftsräumen mittels Sammelbehältern abgeschlossen werden, b) in Verträge über Telekommunikationsdienstleistungen, die unmittelbar durch Einsatz von Fernkommunikationsmitteln erbracht werden und in einem Mal erfolgen, wenn der anderen Vertragspartei die Allgemeinen Geschäftsbedingungen nur unter unverhältnismäßigen Schwierigkeiten vor dem Vertragsschluss zugänglich gemacht werden können. 305b Vorrang der Individualabrede

17 Individuelle Vertragsabreden haben Vorrang vor Allgemeinen Geschäftsbedingungen. 305c Überraschende und mehrdeutige Klauseln (1) Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die nach den Umständen, insbesondere nach dem äußeren Erscheinungsbild des Vertrags, so ungewöhnlich sind, dass der Vertragspartner des Verwenders mit ihnen nicht zu rechnen braucht, werden nicht Vertragsbestandteil. (2) Zweifel bei der Auslegung Allgemeiner Geschäftsbedingungen gehen zu Lasten des Verwenders. 306 Rechtsfolgen bei Nichteinbeziehung und Unwirksamkeit (1) Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen ganz oder teilweise nicht Vertragsbestandteil geworden oder unwirksam, so bleibt der Vertrag im übrigen wirksam. (2) Soweit die Bestimmungen nicht Vertragsbestandteil geworden oder unwirksam sind, richtet sich der Inhalt des Vertrages nach den gesetzlichen Vorschriften. (3) Der Vertrag ist unwirksam, wenn das Festhalten an ihm auch unter Berücksichtigung der nach Absatz 2 vorgesehenen Änderung eine unzumutbare Härte für eine Vertragspartei darstellen würde. 307 Schranken der Inhaltskontrolle, Verbot einer unangemessenen Benachteiligung (1) Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind unwirksam, wenn sie den Vertragspartner des Verwenders entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. (2) Eine unangemessene Benachteiligung ist im Zweifel anzunehmen, wenn eine Bestimmung 1. mit wesentlichen Grundgedanken der gesetzlichen Regelung, von der abgewichen wird, nicht zu vereinbaren ist, oder 2. wesentliche Rechte oder Pflichten, die sich aus der Natur des Vertrages ergeben, so einschränkt, dass die Erreichung des Vertragszwecks gefährdet ist. (3) Absatz 1 und 2 /.../ sowie die 308 und 309 gelten nicht für Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die 1. klar und verständlich a) den Gegenstand der Hauptleistung unmittelbar festlegen (Leistungsbeschreibungen), oder b) Art und Umfang der geschuldeten Vergütung unmittelbar regeln (Preisvereinbarungen) oder 2. von Rechtsvorschriften weder abweichen noch diese ergänzen.

18 308 Klauselverbote mit Wertungsmöglichkeit In Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist insbesondere unwirksam 1. (Annahme- und Leistungsfrist) eine Bestimmung, durch die sich der Verwender unangemessen lange oder nicht hinreichend bestimmte Fristen für die Annahme oder Ablehnung eines Angebots oder die Erbringung einer Leistung vorbehält; ausgenommen hiervon ist der Vorbehalt, erst nach Ablauf der Widerrufs- oder Rückgabefrist nach 355 Abs. 1 und 356 zu leisten; 2. (Nachfrist) eine Bestimmung, durch die sich der Verwender für die von ihm zu bewirkende Leistung abweichend von Rechtsvorschriften eine unangemessen lange oder nicht hinreichend bestimmte Nachfrist vorbehält; 3. (Rücktrittsvorbehalt) die Vereinbarung eines Rechts des Verwenders, sich ohne sachlich gerechtfertigten und im Vertrag angegebenen Grund von seiner Leistungspflicht zu lösen; dies gilt nicht für Dauerschuldverhältnisse; 4. (Änderungsvorbehalt) die Vereinbarung eines Rechts des Verwenders, die versprochene Leistung zu ändern oder von ihr abzuweichen, wenn nicht die Vereinbarung der Änderung oder Abweichung unter Berücksichtigung der Interessen des Verwenders für den anderen Vertragsteil zumutbar ist; 5. (Fingierte Erklärungen) eine Bestimmung, wonach eine Erklärung des Vertragspartners des Verwenders bei Vornahme oder Unterlassung einer bestimmten Handlung als von ihm abgegeben oder nicht abgegeben gilt, es sei denn, dass a) dem Vertragspartner eine angemessene Frist zur Abgabe einer ausdrücklichen Erklärung eingeräumt ist und b) der Verwender sich verpflichtet, den Vertragspartner bei Beginn der Frist auf die vorgesehene Bedeutung seines Verhaltens besonders hinzuweisen; dies /.../gilt nicht für Verträge, in die Teil B der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) insgesamt einbezogen ist; 6. (Fiktion des Zugangs) eine Bestimmung, die vorsieht, dass eine Erklärung des Verwenders von besonderer Bedeutung dem anderen Vertragsteil als zugegangen gilt; 7. (Abwicklung von Verträgen) eine Bestimmung, nach der der Verwender für den Fall, dass eine Vertragspartei vom Vertrag zurücktritt oder den Vertrag kündigt, a) eine unangemessen hohe Vergütung für die Nutzung oder den Gebrauch einer Sache oder eines Rechts oder für erbrachte Leistungen oder

19 b) einen unangemessen hohen Ersatz von Aufwendungen verlangen kann; 8. (Nichtverfügbarkeit der Leistung) die nach Nummer 3 zulässige Vereinbarung eines Vorbehalts des Verwenders, sich von der Verpflichtung zur Erfüllung des Vertrags bei Nichtverfügbarkeit der Leistung zu lösen, wenn sich der Verwender nicht verpflichtet, /.../ a) den Vertragspartner unverzüglich über die Nichtverfügbarkeit zu informieren und b) Gegenleistungen des Vertragspartners unverzüglich zu erstatten. 309 Klauselverbote ohne Wertungswertungsmöglichkeit In Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist unbeschadet der 216, 312b, 473, 476, 484, 651l [demnächst 651m, BR-Drs. 134/01] unwirksam 1. (Kurzfristige Preiserhöhungen) eine Bestimmung, welche die Erhöhung des Entgelts für Waren oder Leistungen vorsieht, die innerhalb von vier Monaten nach Vertragsabschluß geliefert oder erbracht werden sollen; dies gilt nicht bei Waren oder Leistungen, die im Rahmen von Dauerschuldverhältnissen geliefert oder erbracht werden; 2. (Leistungsverweigerungsrechte) eine Bestimmung, durch die a) das Leistungsverweigerungsrecht, das dem Vertragspartner des Verwenders nach 320 zusteht, ausgeschlossen oder eingeschränkt wird, oder b) ein dem Vertragspartner des Verwenders zustehendes Zurückbehaltungsrecht, soweit es auf demselben Vertragsverhältnis beruht, ausgeschlossen oder eingeschränkt, insbesondere von der Anerkennung von Mängeln durch den Verwender abhängig gemacht wird; 3. (Aufrechnungsverbot) eine Bestimmung, durch die dem Vertragspartner des Verwenders die Befugnis genommen wird, mit einer unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderung aufzurechnen; 4. (Mahnung, Fristsetzung) eine Bestimmung, durch die der Verwender von der gesetzlichen Obliegenheit freigestellt wird, den anderen Vertragsteil zu mahnen oder ihm eine Frist für die Leistung zu setzen; 5. (Pauschalierung von Schadensersatzansprüchen) die Vereinbarung eines pauschalierten Anspruchs des Verwenders auf Schadensersatz oder Ersatz einer Wertminderung, wenn

20 a) die Pauschale den in den geregelten Fällen nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge zu erwartenden Schaden oder die gewöhnlich eintretende Wertminderung übersteigt, oder b) dem anderen Vertragsteil der Nachweis abgeschnitten wird, ein Schaden oder eine Wertminderung sei überhaupt nicht entstanden oder wesentlich niedriger als die Pauschale; 6. (Vertragsstrafe) eine Bestimmung, durch die dem Verwender für den Fall der Nichtabnahme oder verspäteten Abnahme der Leistung, des Zahlungsverzugs oder für den Fall, dass der andere Vertragsteil sich vom Vertrag löst, Zahlung einer Vertragsstrafe versprochen wird; 7. (Haftung bei grobem Verschulden) ein Ausschluss oder eine Begrenzung der Haftung für einen Schaden, der auf einer grob fahrlässigen Pflichtverletzung des Verwenders oder auf einer vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Pflichtverletzung eines gesetzlichen Vertreters oder Erfüllungsgehilfen des Verwenders beruht;/../ ausgenommen sind Haftungsbeschränkungen für staatlich genehmigte Lotterie- oder Ausspielverträge, soweit sie dem Schutz des Unternehmens und der Mitspieler vor betrügerischen Manipulationen dienen, und Haftungsbeschränkungen in den nach Maßgabe des Personenbeförderungsgesetzes genehmigten Beförderungsbedingungen und Tarifvorschriften der Straßenbahnen, Obusse und Kraftfahrzeuge im Linienverkehr, soweit sie nicht zum Nachteil des Fahrgastes von der Verordnung über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen für den Straßenbahn- und Obusverkehr sowie den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen vom 27. Februar 1970 abweichen; 8. (Pflichtverletzung) a) (Verletzung einer Hauptleistungspflicht) eine Bestimmung, durch die für den Fall der zu vertretenden Verletzung der Hauptleistungspflicht des Verwenders aa) bb) das Recht des anderen Vertragsteils, sich vom Vertrag zu lösen, ausgeschlossen oder eingeschränkt oder das Recht des anderen Vertragsteils, Schadensersatz wegen Nichtausführung des Vertrags zu verlangen, ausgeschlossen oder entgegen Nummer 7 eingeschränkt wird; dies /.../gilt nicht für die in der /.../Nummer 7 bezeichneten Beförderungsbedingungen und Tarifvorschriften, soweit sie nicht zum Nachteil des Fahrgastes von der Verordnung über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen für den Straßenbahn- und Obusverkehr sowie den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen vom 27. Februar 1970 abweichen; b) (Interessewegfall bei Teilleistungen) eine Bestimmung, die für den Fall, dass sich die zu vertretende Pflichtverletzung des Verwenders auf einen Teil der Hauptleistung beschränkt, das Recht der anderen Vertragspartei ausschließt, Schadensersatz wegen Nichtausführung des ganzen Vertrags zu verlangen oder sich von dem ganzen Vertrag zu lösen, wenn die teilweise Erfüllung des Vertrages für ihn kein Interesse hat;