Skript theoretische Unternehmensführung

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Transkript:

Skript theoretische Unternehmensführung 6. Semester

Unternehmensführung vom Erfolg zum Misserfolg Ursachen Managementfehler Globalisierung Strategiewechsel Controlling Mitarbeiterführung Frage: Ist Unternehmensführung erlernbar?

Möglichkeiten der Gliederung der Unternehmensführung nach der Struktur: Grundlagen Führungstheorien normative UF strategische UF operative UF nach dem Prozess. Zielformulierung Strategiebildung Planung Steuerung Kontrolle nach den Inhalten: Organisation/Personal Mitarbeiterführung Finanzierung/Controlling Management Qualitätssicherung u. a.

Gliederung: 1. Einführung in die Unternehmensführung 2. Managementlehre Geschichte des Managements 3. Unternehmen, Umfeld, Managementfunktion 4. Normative Unternehmensführung 5. Strategische Unternehmensführung 6. Operative Unternehmensführung 7. Unternehmensentwicklung/nachhaltige Unternehmensführung

1. Einführung in die Unternehmensführung Was ist ein Unternehmen? Was sind Unternehmensumwelten? Unternehmensführung als Institution Unternehmensführung als Funktion Das Management: Aufgaben und Instrumente Geschichte des Managements - Pioniere - Organisatoren und Systematiker - Behaviorismus - Strategien und TQM Spitzenleistungen als Managementphilosophie

1. Einführung in die Unternehmensführung Was ist ein Unternehmen? Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist ein Unternehmen eine Einheit: die Produkte und Dienstleistungen herstellt und vermarktet die von vorgegebenen Zielen geleitet wird die Ressourcen einsetzt und Leistungen arbeitsteilig erbringt die in Beziehung (Kontext) zur Umwelt steht und Teil dieser Umwelt ist die sich in Zahlungsgrößen ausdrückt (ökonomischer und finanzieller Erfolg)

1. Einführung in die Unternehmensführung Betrieblicher Umsatzprozess Phase 1: Phase 2: Phase 3: Phase 4: Phase 5: Phase 6: Geschäftsidee Beschaffung der Finanzmittel Beschaffung der Produktionsfaktoren - Arbeitskräfte - Betriebsmittel - Rohstoffe und Material, Zwischenprodukte - Informationen Produktionsprozess Absatz der erstellten Leistung Rückzahlung der finanziellen Mittel

1. Einführung in die Unternehmensführung Betriebliche Funktionsbereiche (allgemein) Betriebliche Funktionsbereiche bilden: Unternehmensleitung (Geschäftsführung, Vorstand ) Zusammenfassung: siehe Organigramm des Unternehmens!

1. Einführung in die Unternehmensführung Management als Querschnittsaufgabe

1. Einführung in die Unternehmensführung Managementzyklus

1. Einführung in die Unternehmensführung Aufgaben des Managements Planung - - Umsetzung - - - I - Controlling - - Koordination - -

1. Einführung in die Unternehmensführung Unternehmensführung als Institution Quelle: Hugenberg, Wulf: Grundlagen der Unternehmensführung, S. 23

1. Einführung in die Unternehmensführung Unternehmensführung als Funktion Unternehmensführung bedeutet auch bewusstes Handeln im Interesse des Unternehmens, d. h. Entscheidungen treffen, umsetzen und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit kontrollieren. Teilaktivitäten der Unternehmensführung als Funktion sind: Planung: Steuerung: Kontrolle:

1. Einführung in die Unternehmensführung Modell der Unternehmensführung

1. Einführung in die Unternehmensführung Aufgaben und Instrumente Aufgaben: 1. Unternehmenspolitik/ Unternehmensziele 2. Unternehmensherausforderungen (Internationalisierung, Ethik, Ökologie) 3. Unternehmensstrategien SGE, Qualitätsmanagement 4. Unternehmensplanung Finanzplanung Vertriebsplanung Personalplanung 5. Unternehmensorganisation/-führung Organisationsplanung Mitarbeiterführung 6. Unternehmenskonstitution Standort Instrumente:

Gliederung: 1. Einführung in die Unternehmensführung 2. Managementlehre Geschichte des Managements 3. Unternehmen, Umfeld, Managementfunktion 4. Normative Unternehmensführung 5. Strategische Unternehmensführung 6. Operative Unternehmensführung 7. Unternehmensentwicklung/nachhaltige Unternehmensführung

2. Managementlehre Geschichte des Managements Ausgangspunkte Der Ausgangspunkt der Managementlehre ist in der Staatsphilosophie und Gesellschaftslehre zu finden: Aristoteles (400 vor Christi) Suche nach der besten Verfassung Teilung der Gewalt Montesquieu (1740) Prinzip der Gewaltenteilung in Legislative Exekutive Jurisdiktion Adam Smith (1776) Prinzip der Arbeitsteilung in der entstehenden Industrie

2. Managementlehre Geschichte des Managements Epochen und Strömungen Die Geschichte des Managements lässt sich bis heute in fünf wichtige Epochen bzw. Strömungen einteilen: die Leistungen der frühen Pioniere die Ära der Organisatoren und Systematiker der Einfluss des Behaviorismus der Einzug des strategischen Denkens und Handelns die Suche nach Führung, Kultur und Spitzenleistungen ausführlich behandelt: Vorlesung Mitarbeiterführung (5.Semester)

2. Managementlehre Geschichte des Managements Spitzenleistungen als Managementphilosophie Erfolgskonzepte von Spitzenunternehmen (Quelle: Auf der Suche nach Spitzenleistungen von Thomas J. Peters und Bob Waterman): Primat des Handelns Hohe Kundennähe Freiraum für innovatives Unternehmertum im Betrieb Sichtbar gelebtes Wertesystem im Unternehmen (Unternehmenskultur) Bindung an das gesamte Geschäft (Kernkompetenz) Flache und flexible Organisationsstrukturen Risikofreudige und umsetzungsorientierte Führung do it try it fix it

Gliederung: 1. Einführung in die Unternehmensführung 2. Managementlehre Geschichte des Managements 3. Unternehmen, Umfeld, Managementfunktion 4. Normative Unternehmensführung 5. Strategische Unternehmensführung 6. Operative Unternehmensführung 7. Unternehmensentwicklung/nachhaltige Unternehmensführung

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Systemstruktur eines Betriebes

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Art der erstellten Leistung

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Typologie Unterscheidung der Betriebe Die Unterscheidung der Betriebe ist wie folgt möglich: 1. nach dem vorherrschende Produktionsfaktoren - Personalintensive Betriebe, Beispiel - Anlagenintensive Betriebe, Beispiel - Materialintensive Betriebe, Beispiel - Energieintensive Betriebe, Beispiel - Informationsintensive Betriebe, Beispiel 2. nach der Fertigungsart - Werkstattfertigung - Reihenfertigung - Fließfertigung 3. nach den Fertigungstypen - Massenfertigung - Serienfertigung - Einzelfertigung

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Rechtsformen der Betriebe

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Führungsaufgaben (1)

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Managementfunktionen Managementfunktionen sind: Planning Organizing Staffing Directing Coordinating - Reporting Budgetierung Das Lösungswort lautet: P O S D C O R B Quelle: L.H. Gulik

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Interne Ansprechgruppen im Betrieb

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Mitbestimmung im Betrieb Betr.VVG

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Direkte externe Ansprechgruppen im Betrieb

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Indirekte externe Ansprechgruppen im Betrieb

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Strategische Erfolgfaktoren: Das 7-S-Modell

3. Unternehmen, Umfeld und Managementfunktion Vision Leitbild - Strategie

Gliederung: 1. Einführung in die Unternehmensführung 2. Managementlehre Geschichte des Managements 3. Unternehmen, Umfeld, Managementfunktion 4. Normative Unternehmensführung 5. Strategische Unternehmensführung 6. Operative Unternehmensführung 7. Unternehmensentwicklung/nachhaltige Unternehmensführung

4. Normative Unternehmensführung Definition Normative Unternehmensführung - bestimmt das Selbstverständnis eines Unternehmens in Form übergeordneter Ziele, Werte und Verhaltensweisen und - sichert dadurch dessen Lebens- und Entwicklungsfähigkeit (Legitimität) Quelle: Dillerup/Stoi; Unternehmensführung; 2. Auflage; S.51

4. Normative Unternehmensführung Elemente Elemente der normativen Unternehmensführung sind: Unternehmensphilosophie Unternehmensvision Unternehmenspolitik (Unternehmensziele und Unternehmensleitlinien) Unternehmensmission (Unternehmensleitbild) Unternehmensidentität (CI, CB, CD, CC) Unternehmenskultur Unternehmensverfassung (Corporate Governance)

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensphilosophie Definition Unternehmensphilosophie: Die Unternehmensphilosophie umfasst die grundlegenden Einstellungen und Überzeugungen eines Unternehmens. Sie bilden die Werte, welche das Denken und Handeln aller Mitarbeiter beeinflusst. Quelle: Ulrich/Fluri; 1995; S. 312 Mit anderen Worten: Die Unternehmensphilosophie hat den Charakter einer angestrebten Norm, die sämtlichen Handlungen der Unternehmensführung zugrunde liegen sollte

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensethik Die Verantwortung eines Unternehmens (Corporate Social Responsibility) für sein wirtschaftliches Handeln erfordert sowohl auf gesamtwirtschaftlicher als auch auf betrieblicher Ebene ein ethisches Fundament. Definition Unternehmensethik: Unternehmensethik umfasst als Teil der Unternehmensphilosophie die moralischen Maßstäbe eines Unternehmens. Sie legitimieren das Handeln eines Unternehmens und beschreiben dessen moralische und gesellschaftliche Verantwortung. Merkmale ethischen Führungsverhaltens:

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensvision Unternehmensvision ist ein Modell (angestrebter) zukünftiger Realität! Definition Unternehmensvision: Unternehmensvision ist ein konkretes Zukunftsbild, das nahe genug ist, um als realisierbar angesehen zu werden, aber fern genug, um Begeisterung für eine neue verbesserte Wirklichkeit zu wecken. (Quelle: Boston Consulting Group, 1988, S. 7) Anforderungen an Unternehmensvisionen: Lebenszyklus einer Unternehmensvision:

4. Normative Unternehmensführung Unternehmenspolitik Definition Unternehmenspolitik: Unternehmenspolitik beinhaltet die Unternehmensleitlinien und Unternehmensziele, die durch politische Prozesse des Interessenausgleichs gebildet werden. Sie regeln das Verhalten innerhalb eines Unternehmens im Sinne von Grundsatzentscheidungen (Quelle: Hinterhuber, 2004, S. 27). Zu berücksichtigen sind: die Erwartungen und Ansprüche der Eigentümer (Shareholder) und der anderen (externen) Anspruchsgruppen (Stakeholder). Interessenkonflikt in der Unternehmenspolitik: Shareholerorientierung Dominanz der Eigentümer Stakeholderorientierung gleichberechtigte Berücksichtigung der Interessen aller Anspruchsgruppen Unternehmensleitlinien nicht vollständig konkretisierte Unternehmensziele

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensziele Definition Unternehmensziele: Unternehmensziele sind normative Vorstellung über einen zukünftigen wirtschaftlichen Zustand eines Unternehmens, der durch Handlungen des Managements und der Mitarbeiter erreicht werden soll. (Quelle: Dr. Schneider, Dozent, Staatliche Studienakademie Breitenbrunn, 2010) Bedeutung der Unternehmensziele:

4. Normative Unternehmensführung Arten von Unternehmenszielen

4. Normative Unternehmensführung Arten von Unternehmenszielen

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensziele und Interessengruppen

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensmission Definition Unternehmensmission: Unternehmensmission legt den Zweck des Unternehmens fest und fasst deshalb Werte, Visionen und Ziele zu einem angestrebten Selbstbild zusammen. Merkmale der Unternehmensmission: Die Unternehmensmission wird schriftlich im Leitbild formuliert!

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensleitbild Definition Unternehmensleitbild Ein Unternehmensleitbild ist die schriftliche Dokumentation wesentlicher Bestandteile der Unternehmensmission. Es wird unternehmensintern und unternehmensextern bekannt gemacht, um die Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Zielen zu fördern. Funktionen von Unternehmensleitbildern: 1. Orientierung: 2. Konkretisierung: 3. Legitimation: 4. Motivation:

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensidentität (Corporate Identity) Definition Unternehmensidentität (Corporate Identity): Die Unternehmensidentität ist das realisierte Erscheinungsbild (CI) eines Unternehmens und besteht aus folgenden Elementen: Corporate Behaviour Corporate Design Corporate Communication

4. Normative Unternehmensführung wechselseitige Abhängigkeiten Die Unternehmensmission bestimmt die Unternehmensentwicklung und stellt die Ausgangsbasis für die Ableitung der Unternehmensstrategie (vgl. Abschnitt 5 strategische Unternehmensführung) dar. Zudem bildet sie eine Vorgabe für die Unternehmenskultur sowie für die Unternehmensverfassung. Zusammenhang: formuliertes realisiertes/erlebtes Fremdbild Selbstbild Selbstbild Unternehmens- Corporate Identity Unternehmensmission Corporate Behaviour image Corporate Design Corporate Communication

4. Normative Unternehmensführung Unternehmenskultur Definition Unternehmenskultur: Die Unternehmenskultur ist die Gesamtheit der in einem Unternehmen vorherrschenden Wertvorstellungen, Traditionen, Überlieferungen, Mythen, Normen und Denkhaltungen, welche das Verhalten der Mitarbeiter prägen. Elemente der Unternehmenskultur sind: Grundannahmen: Überzeugungen, Werte Normen und Standards: Ideologien, Verhaltensrichtlinien, Verbote Symbolsysteme: Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen, Verhaltensweisen

4. Normative Unternehmensführung Unternehmensverfassung Corporate Governance Definition Unternehmensverfassung: Die Unternehmensverfassung bestimmt die Organe eines Unternehmens sowie deren Rechte und Pflichten. Definition Corporate Governance: Corporate Governance beschreibt Grundsätze guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung als Rahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Deutscher Corprate Governance Kodex (Fassung vom Juni 2005): 1. 2. 3. 4. 5. 6. und 7.

Gliederung: 1. Einführung in die Unternehmensführung 2. Managementlehre Geschichte des Managements 3. Unternehmen, Umfeld, Managementfunktion 4. Normative Unternehmensführung 5. Strategische Unternehmensführung 6. Operative Unternehmensführung 7. Unternehmensentwicklung/nachhaltige Unternehmensführung

5. Strategische Unternehmensführung Inhalte und Grundzüge Definition strategische Unternehmensführung: Die strategische Unternehmensführung ist auf die Entwicklung bestehender und die Erschließung neuer Erfolgspotentiale für das Unternehmen ausgerichtet und legt die dafür erforderlichen Strategien fest (Ziel: Erreichung von Wettbewerbsvorteilen im Markt). Evolutionsstadien der strategischen Unternehmensführung:

5. Strategische Unternehmensführung Inhalte und Grundzüge

5. Strategische Unternehmensführung Die 10 Stufen der Strategieentwicklung

5. Strategische Unternehmensführung Strategie Definition Strategie: Eine Strategie ist ein geplantes Bündel an Maßnahmen zur Positionierung im Wettbewerb und zur Gestaltung der dazu erforderlichen Ressourcenbasis. Auf dieser Weise sollen Wettbewerbsvorteile erzielt werden, durch die neue Erfolgspotentiale geschaffen bzw. bestehende Erfolgspotentiale weiterentwickelt werden. Quelle: Dillerup, Stoi: Unternehmensführung; S. 121 Wettbewerbsvorteil: Erfolgspotential:

5. Strategische Unternehmensführung Strategieentwicklung

5. Strategische Unternehmensführung Unternehmensstrategien Definition Unternehmensstrategien: Unternehmensstrategien (Corporate Strategies) beantworten die Frage, in welchen Geschäften ein Unternehmen agieren will und welchen Stellenwert diese untereinander haben. Unternehmensstrategien beinhalten: Gestaltung des Geschäftsbereichsportfolios Verteilung der Ressourcen auf einzelne Geschäftsbereiche.

5. Strategische Unternehmensführung Der Managementprozess

5. Strategische Unternehmensführung Umfeldanalyse (Chancen/Risiken): Aktuelle Strukturkrisen 1. Die globale Krise 2. Die gesellschaftliche Krise 3. Die Krise des Unternehmens

5. Strategische Unternehmensführung Umfeldanalyse: Krise des Unternehmens 1. Herausforderungen der Globalisierung 2. Wandel der Arbeitsgesellschaft 3. Unternehmensumwelt

5. Strategische Unternehmensführung Umfeldanalyse: Markttrends der Zukunft Ausgewählte allgemeine zukünftige Markttrends:

5. Strategische Unternehmensführung Umfeldanalyse: Wettbewerbsanalyse

5. Strategische Unternehmensführung Umfeldanalyse: Vorteile in der Wertschöpfungskette

5. Strategische Unternehmensführung Umfeldanalyse: Produkt-Portfolio-Analyse

5. Strategische Unternehmensführung Unternehmensanalyse (Stärken/Schwächen)

5. Strategische Unternehmensführung Unternehmensanalyse (Stärken/Schwächen)

5. Strategische Unternehmensführung Von Bedeutung: Der Innovationsprozess

5. Strategische Unternehmensführung Von Bedeutung: Der Innovationsprozess Bewertung des Innovationsprozesses in Unternehmen aus der Sicht von: 1. Investoren 2. Innovatoren 3. Management

5. Strategische Unternehmensführung Arten der strategischen Unternehmensführung Unternehmensführung: Analyse + Strategie + Umsetzung: 1. Wertorientierte Unternehmensführung 2. Marktorientierte Unternehmensführung 3. Ressourcenorientierte Unternehmensführung

5. Strategische Unternehmensführung Wertorientierte Unternehmensführung Definition wertorientierte Unternehmensführung: Wertorientierte Unternehmensführung bezeichnet die Notwendigkeit, eine aus Sicht der Eigentümer angemessene Rendite für das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Diese Steigerung des Unternehmenswertes dient als Basis zur langfristigen Existenzsicherung des Unternehmens. Ziel: Schaffung eines Netzwerkes für Anteilseigener Shareholder Value Management Steigerung des Unternehmenswertes steht im Mittelpunkt des Denkens und des Handelns. Der Unternehmenswert wird nur dann gesteigert, wenn der Return aus einem Investment die von den Investoren als angemessen gesehene Kapitalverzinsung übersteigt. Quelle: Schneider, 2004, Seite 209

5. Strategische Unternehmensführung Ressourcenorientierte Unternehmensführung Die ressourcenorientierte Unternehmensführung beinhaltet: 1. Ermittlung der verfügbaren Ressourcen - Ressourcenanalyse (Unternehmensanalyse) 2. Kompetenzanalyse (Nachweis der Fähigkeit, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen) 3. Wertkettenanalyse (Kenntnis und Nutzung der Wertkette nach Porter) Supply Chain Management ist die unternehmensübergreifende Koordination der zur Leistungserstellung erforderlichen Güter-, Informations- und Geldflüsse, um die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wertschöpfungskette zu erhöhen.

5. Strategische Unternehmensführung Von der Analyse zur Strategie 1. Von der Ressourcenanalyse zu ressourcenbasierten Strategien strategische Ressourcen: Überlegenheit, Einzigartigkeit, Dauerhaftigkeit, Nutzbarkeit, Ersetzbarkeit (Substituierbarkeit), Kundenwert (Kundennutzen) strategische Ressourcen sind Erfolgspotentiale und Wettbewerbsvorteile Entwicklung von Strategien zum strategischen Ressourceneinsatz 2. Von der Kompetenzanalyse zu kompetenzorientierten Strategien Kompetenzen sind unternehmerische Fähigkeiten, durch die Ressourcen aufgebaut und eingesetzt werden können. Kernkompetenzen sind einzelne oder miteinander kombinierte Kompetenzen, aus denen ein Unternehmen Wettbewerbsvorteile erzielen kann. Entwicklung von Strategien zur Entwicklung und zum Einsatz von Kernkompetenzen (Lücken füllen, herausragende Positionen erreichen, weiße Flecken besetzen u. a.)

5. Strategische Unternehmensführung Entwicklung von Strategien 1. Wertorientierte Unternehmensführung Strategien zur Wertsteigerung des Unternehmens (Steigerung der Profitabilität, Wachstum, Reduzierung des eingesetzten Kapitals) 2. Marktorientierte Unternehmensführung Ausgangspunkt: globale Umweltanalyse Branchenanalyse - Wettbewerbsstrategie Marktanalyse - Marktstrategie Kundenanalyse - Kundenstrategie Konkurrenzanalyse Konkurrenzstrategie Fazit: Ableitung der Normstrategie für das Unternehmen! 3. Ressourcenorientierte Unternehmensführung ressourcenbasierte Strategien kompetenzorientierte Strategien

5. Strategische Unternehmensführung Veränderung der Unternehmensstruktur Die Unternehmensführung kann die Strukturen eines Unternehmens durch Fusionen und Übernahmen stark verändern und strategisch neu aufstellen. Hauptmotive für Fusionen und Übernahmen bilden: Quelle: Dillerup, Stoi: Unternehmensführung, 2. Auflage, S. 274/275

5. Strategische Unternehmensführung Veränderung der Unternehmensstruktur Die Unternehmensführung kann die Strukturen eines Unternehmens durch Fusionen und Übernahmen stark verändern und strategisch neu aufstellen. Übernahme Bei Übernahmen (Acquisitions) werden Unternehmen oder Unternehmenseinheiten durch ein anderes Unternehmen aufgekauft. Diese können dabei unter ihrem neuen Eigentümer ihre rechtliche Selbständigkeit bewahren. Fusion Eine Fusion (Merger) ist ein Zusammenschluss zweier rechtlich selbständiger Unternehmen zu einer rechtlichen und wirtschaftlichen Einheit.

5. Strategische Unternehmensführung Veränderung der Unternehmensstruktur Arten von Übernehmen und Fusionen. Interessen der Käufer: Kooperationsbereitschaft zwischen den beteiligten Unternehmen:

5. Strategische Unternehmensführung Management des Wandels (Change Management) Das Management des Wandels (Change Management) hat die Aufgabe, den für die Erreichung der Unternehmensziele erforderlichen fundamentalen Wandel zu erkennen und (so weit als möglich) gezielt zu gestalten. Ebenso ist es dafür verantwortlich, den permanenten Wandel zu ermöglichen und zu fördern. Quelle: Dillerup; Stoi: Unternehmensführung, 2. Auflage, S. 290

5. Strategische Unternehmensführung Management des Wandels (Change Management) Externe Ursachen für den Wandel: Interne Ursachen für den Wandel:

5. Strategische Unternehmensführung Management des Wandels (Change Management) Implementierungsstrategie: Die Implementierungsstrategie beschreibt das geplante Vorgehen zur Durchsetzung des Wandels im Unternehmen. Richtungen des Wandels: Aufbau Umbau Abbau Mögliche Implementierungsstrategien: Bombenwurfstrategie (Strikt direktive Top-down-Implementierung) Schneeball-Strategie (Partizipative Top-down-Implementierung) Entrepreneur-Strategie (Bottom-up-Implementierung)

5. Strategische Unternehmensführung Management des Wandels (Change Management) Widerstände gegen den Wandels: 1. Personelle Widerstände 2. Organisatorische Widerstände 3. Unternehmensexterne Widerstände

5. Strategische Unternehmensführung Management des Wandels (Change Management)

5. Strategische Unternehmensführung Management des Wandels (Change Management)

5. Strategische Unternehmensführung Management des Wandels (Change Management) Grundsätze des erfolgreichen Wandels: Quelle: Dillerup, Stoi: Unternehmensführung, 2. Auflage, S. 316/317

5. Strategische Unternehmensführung Strategische Planung und Kontrolle (Zusammenfassung) Praktische Schrittfolge der strategischen Planung und Kontrolle: 1. Strategische Analyse - Umweltanalyse (Chancen und Risiken) - Unternehmensanalyse (Stärken und Schwächen) - SWOT-Analyse, GAP-Analyse, Erkennung der strategischen Lücke 2. Strategische Zielbildung 3. Strategische Wahl bzw. Strategieformulierung In der Praxis: Businessplan 4. Strategieumsetzung Operationalisierung der Strategie In der Praxis: Balanced Score Card 5. Strategische Kontrolle auch: strategisches Controlling Methodischer Hinweis: Nachfolgende Folien dienen der Erläuterung der Punkte 3 bis 5.

5. Strategische Unternehmensführung Strategische Planung und Kontrolle (Zusammenfassung) Die Strategieformulierung umfasst die Bewertung und die Auswahl der Strategiealternativen. In der Praxis: Businesspläne dienen externen Kapitalgebern als Entscheidungsgrundlage über eine Strategiealternative. Es handelt sich um ein schriftliches Dokument, in dem Ziele und Strategien dargestellt werden. Gliederung und Inhalt von Businessplänen:

5. Strategische Unternehmensführung Strategische Planung und Kontrolle (Zusammenfassung) Die Strategieumsetzung umfasst die Bestimmung und Ausführung operativer Maßnahmen zur Erreichung der strategischen Ziele und damit zur Realisation der Strategie. Die Operationalisierung der Strategie erfolgt über die Balnced Scorecard. Kernthesen der Balaced Scorecard: 1. Aufteilung in Perspektiven 2. Ableitung strategischer Zielsetzungen 3. Bestimmung von Maßgrößen 4. Festlegung von Zielwerten 5. Aufstellung strategischer Maßnahmen

5. Strategische Unternehmensführung Strategische Planung und Kontrolle (Zusammenfassung)

5. Strategische Unternehmensführung Strategische Planung und Kontrolle (Zusammenfassung)

Gliederung: 1. Einführung in die Unternehmensführung 2. Managementlehre Geschichte des Managements 3. Unternehmen, Umfeld, Managementfunktion 4. Normative Unternehmensführung 5. Strategische Unternehmensführung 6. Operative Unternehmensführung 7. Unternehmensentwicklung/nachhaltige Unternehmensführung

6. Operative Unternehmensführung Grundbestandteile eines Planes (allgemein) Definition Plan: Ein Plan beschreibt die gewählten Entscheidungsalternativen und legt die Aufgabenträger fest, die für die Zielerreichung verantwortlich sind. Bestandteile eines Planes: Ziele Problemstellung Prämissen Maßnahmen Ressourcen Termine Träger der Planerfüllung Ergebnisse

6. Operative Unternehmensführung Formen der Kontrolle (allgemein) Unterscheidung in folgende Kontrollformen: Ex-post-Kontrolle (Ist-Ist-Vergleich) Prämissenkontrolle (Wird-Ist-Vergleich) Prognosekonsistenzkontrolle (Wird-Wird-Vergleich) Zielerreichbarkeitskontrolle (Soll-Wird-Vergleich) Zielkonsistenzkontrolle (Soll-Soll-Vergleich) Ergebniskontrolle (Soll-Ist-Vergleich) Kontrollform der Praxis: Ergebniskontrolle!

6. Operative Unternehmensführung Instrumente der Planung und Kontrolle (allgemein) Analyseinstrumente Beurteilung der gegebenen Ausgangssituation Erfolgsfaktorenanalyse, SWOT-Analyse, Produktlebenszyklusanalyse, Wertschöpfungskettenanalyse, Benchmarking Prognoseinstrumente Treffen von Vorhersagen GAP-Analyse, Kostenschätzungsmodelle, Simulationsrechnungen Bewertungsinstrumente Auswahlverfahren zwischen mehreren Handlungsalternativen Kostenvergleiche, Deckungsbeitragsrechnung, Investitionsrechnung Kontrollinstrumente Zielerreichung und Bestimmung der Ursachen für Abweichungen Stichprobenanalysen u. a.

6. Operative Unternehmensführung Aufbau eines Planungs- und Kontrollsystems (allgemein)

6. Operative Unternehmensführung Aufbau eines Planungs- und Kontrollsystems (allgemein) Ein Planungssystem ist die geordnete Gesamtheit aufeinander abgestimmter Teilpläne, die untereinander in Beziehung stehen. Planungs- und Kontrollorgane sind sämtliche Partner und organisatorische Einheiten, die in der Planung und Kontrolle dauerhaft oder fallweise mitwirken. Planungs- und Kontrollorgane sind: Unternehmensführung Linienmanagement Planungsstäbe und Planungsabteilungen Externe Planungs- und Kontrollorgane und Planungskollegien und Planungsteams und Controller Der Planungs- und Kontrollprozess beschreibt die zeitliche Gliederung und Abfolge der Planungs- und Kontrollaktivitäten.

6. Operative Unternehmensführung Planungs- und Kontrolldokumentation (allgemein) Die Planungs- und Kontrolldokumentationen erfüllen die Funktion der Richtlinie (verbindliche Regelung des inhaltlichen und zeitlichen Planungsablaufes) und der Information (Zusammenfassung aller Weisungen, Regelungen und Hilfestellungen für den Planungs- und Kontrollprozess), Bestandteile der Planungs- und Kontrolldokumentation bilden dabei: Einleitung und allgemeine Hinweise (Zweck, Nutzen, Verbindlichkeit) Planungs- und Kontrollsystem (Darstellung des Systems an Einzelplänen) Planungs- und Kontrollorgane (Aufgaben und Kompetenzen der Organe) Planungs- und Kontrollprozess (Formalisierung des Planungsprozesses, Checklisten, Planungskalender u. a.) Planungs- und Kontrollinstrumente (Hinweis auf verfügbare Instrumente) Planungs- und Kontrolllexikon (Alphabetisch geordnete Erklärung zentraler Begriffe des Planungs- und Kontrollprozesses) Methodischer Hinweis: Diese Aussagen gelten sowohl für die strategische als auch für die operative Planung und Kontrolle (deshalb: allgemein)!

6. Operative Unternehmensführung Operative Planung und Kontrolle strategische Planung und Kontrolle langfristige Sicherung bestehender Erfolgspotentiale operative Planung und Kontrolle bestmögliche Nutzung bestehender Erfolgspotentiale - hoher Detaillierungsgrad - kurzfristiger Planungshorizont (Planung für das Folgejahr, Planung nach Quartalen und Monaten) Schaffung neuer Erfolgspotentiale Diese könnten sein:

6. Operative Unternehmensführung Operative Planung und Kontrolle Formen der operativen Planung und Kontrolle Inhalt und Maßnahmen Sachzielorientierte Planung und Kontrolle Aktionsplanung Aktionskontrolle (z. B. Werbeplan) Finanzen formalzielorientierte Planung und Kontrolle Budgetierung Budgetkontrolle (z. B. Werbebudget) Ziel, Aufgabe und Herausforderung: Herbeiführung der Übereinstimmung zwischen sachzielorientierter und formalzielorientierter Planung und Kontrolle!

6. Operative Unternehmensführung Aktionsplanung und -kontrolle Ziel: Abstimmung und Vernetzung von Aktionsplanung und Budgetierung! Beispiel: Entwicklung eines neuen Produktes beteiligte Personen (Entwicklungsabteilung, Ingenieure, externe Partner u. a.) Produktspezifikation Entwicklungsdauer eingesetzte Verfahren und Technologien (vorhanden oder beschaffen) Kapazitätsbindung Zielkontrolle: termingerechte Entwicklung des Produktes mit den gewünschten Eigenschaften (Gebrauchseigenschaften, Kundennutzen) Budgetierung: Bereitstellung der Finanzmittel für die Produktentwicklung und Markteinführung Erreichung des wirtschaftlichen Ergebnisses (Erlöse und Gewinn)

6. Operative Unternehmensführung Aktionsplanung und -kontrolle Definition Aktionsplanung und -kontrolle: detaillierte Festlegung zukünftiger Aktivitäten Personen, Verfahren, Objekte und Gegenstände Die Aktionsplanung und -kontrolle bestimmt Wer Was Wann Wie Womit Wo tun soll, um ein angestrebtes Sachziel zu erreichen.

6. Operative Unternehmensführung Aktionsplanung und -kontrolle Schrittfolge der Aktionsplanung und Aktionskontrolle: Ausgangspunkt: Marktforschungsergebnisse, Erfahrungen u. a. 1. Schritt Absatzplanung (Menge, Umsatz, Erlöse) 2. Schritt Produktionsprogramm (welche Produkte in welcher Menge und Zeitpunkt) 3. Schritt Produktionsablaufplanung (Arbeitslänge, Arbeitsschritte, Werkzeuge, Maschinen, Betriebsmittel, Material- und Vorprodukte) 4. Schritt Aktivitäten im administrativen und dispositiven Bereich (Marketing, Rechnungswesen)

6. Operative Unternehmensführung Budgetierung Budgetierung: Budget: Merkmale eines Budgets:

6. Operative Unternehmensführung Budgetierungssystem Budgetierungssystem: Teil des Planungs- und Kontrollsystems Realisierung der formalzielorientierten Planung und Kontrolle Merkmale des Budgetierungssystems: Funktional Institutional Instrumental Budgetsystem:

6. Operative Unternehmensführung Budgetierungssystem Aufbau und Gliederung eines (möglichen) Budgetierungssystems: Umsatzbudget Produktionsbudget Beschaffungsbudget Investitionsbudget Forschungs- und Entwicklungsbudget Verwaltungs- und Vertriebsbudget Finanzbudget budgetierte Gewinn- und Verlustrechnung Budgetierte Bilanz

6. Operative Unternehmensführung Budgetierungsprozess Der Budgetierungsprozess beschreibt den zeitlichen und inhaltlichen Ablauf der Budgetierungsaktivitäten. Phasen des Budgetierungsprozesses: Entwicklung der Budgetrichtlinie Festlegung der Teilbudgets Budgetabstimmung und Budgetverhandlungen Budgetprüfung und Budgetkonsolidierung Genehmigung und Vorgabe Kontrolle und Abweichungsanalyse

6. Operative Unternehmensführung Budgetierungsprozess Beispielhafter Ablauf des Budgetierungsprozesses: Erarbeitung von Prämissen und Analyse der Chancen und Risiken Analyse der Marktstellung des Unternehmens Erarbeitung und Bekanntgabe der Unternehmensziele Erstellung langfristiger Unternehmens- und Investitionspläne Verabschiedung und Bekanntgabe der langfristigen Unternehmenspläne Erstellung von Detailplänen für das Folgejahr Jährliche Finanz- und Investitionsplanung Budgetkonsolidierung und -zusammenfassung Berichtigung der Aktionspläne und Budgets Genehmigung und Veröffentlichung der Budgets Erstellung regelmäßiger Berichte (Soll-Ist-Vergleich, Analyse, Ursachen) Bei Notwendigkeit, Korrektur der Budgets und Festlegung korrigierender Maßnahmen

6. Operative Unternehmensführung Vorgehensweise bei der Budgetplanung Input-Output-Budgetierung Output-Budgetierung Prozessmengenbasierte Input-Budgetierung Entscheidungsorientierte Input-Budgetierung Budgetierungskontrollinstrumente: Soll-Ist-Vergleich, Abweichungsanalyse

6. Operative Unternehmensführung Beispiel für die Budgetplanung - Marketingbudget Ausgangspunkt: Organigramm und Stellenplan regeln die Verantwortlichkeit Kenntnis Marketingbudget der Vorjahre; Marketingmaßnahmen Budgetierte Erfolgsrechnung: Budgetierte Gewinn- und Erfolgsrechnung des Unternehmens Vorschlag der Geschäftsführung, Zustimmung Aufsichtsrat konkret: Marketingausgaben des Folgejahres Marketingbudget: Aufgliederung des Budgets nach Zeiträumen und Marketingmaßnahmen Vorschlag Marketingleiter, Zustimmung Unternehmensführung Marketing - Aktionsplanung: inhaltliche Maßnahmen (Zeitraum und Kosten) Marketingleiter, Team Marketing, Abstimmung mit UF

6. Operative Unternehmensführung Problemfelder im Budgetierungsprozess Ausgangspunkte: Koordinierung von Vorgängen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen Koordinierung von Vorgängen in unterschiedlichen Verantwortlichkeiten Motivierung der Mitarbeiter zu hohen Leistungen Vorhersage der wirtschaftlichen Ergebnisse des nächsten Geschäftsjahres Problemfelder:

6. Operative Unternehmensführung Grundsätze der Budgetierung Budgetierungsgrundsätze: Verantwortung Zielniveau Beeinflussbarkeit Partizipation Eindeutigkeit Differenzierung Aufstellung Flexibilität Kontrolle

6. Operative Unternehmensführung Optimierungsansätze in der Planung und Kontrolle Ansätze für eine zweckmäßige Gestaltung der Planung und Kontrolle: Integrierte strategische und operative statt getrennter Planung und Kontrolle Dynamisch fortschreibende Planung statt reiner Jahresplanung Marktorientierte statt intern ausgerichtete Ziele Trennung von Prognose und Zielsetzung statt Verknüpfung beider Funktionen Mehrdimensionale Ziele statt einseitige Ausrichtung auf monetäre Größen Sich selbst anpassende und relative statt fixe und absolute Ziele Budgetierung ist in deutschen Unternehmen mit mit einem hohen Stellenwert belegt!

Gliederung: 1. Einführung in die Unternehmensführung 2. Managementlehre Geschichte des Managements 3. Unternehmen, Umfeld, Managementfunktion 4. Normative Unternehmensführung 5. Strategische Unternehmensführung 6. Operative Unternehmensführung 7. Unternehmensentwicklung/nachhaltige Unternehmensführung

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.0. Unternehmensführung (UF) und Personalmanagement UF steht in Bezug zu: Mitarbeiterführung und Personalwirtschaft Führung durch Personen Schwerpunkte:

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.0. Unternehmensführung (UF) und Organisationsmanagement UF steht in Bezug zu: Organisation und Prozessmodellierung Führung durch Strukturen Schwerpunkte:

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.0. Unternehmensführung (UF) und Informationsmanagement UF steht in Bezug zu: Kosten- und Leistungsrechnung, Informatik (Data Warehouse), Controlling Schwerpunkte:

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.0. Unternehmensführung (UF) und Informationsmanagement Schwerpunkt Berichterstattung: Internes REWE KLR, Investitionsrechnung, Finanzrechnung Externes REWE Finanzbuchhaltung mit GuV und Bilanz Das Berichtswesen soll führungsrelevante Informationen anforderungsgerecht an betriebliche Entscheidungsträger übermitteln. Arten von Berichten:

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.0. Ausrichtung der Unternehmensführung Ausrichtung der Unternehmensführung Qualitätsorientierte UF Wissensorientierte UF Immateriell orientierte UF UF im E-Business

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.1 qualitätsorientierte UF Kernstück Total Quality Management: qualitätsorientierte Ausrichtung des Unternehmens Einbeziehung aller Mitarbeiter und aller Bereiche des Unternehmens Erfüllung der Anforderungen der Kunden, Beschäftigten und Gesellschaft Prinzipien des Total Quality Managements (TQM): Business Excellence: ausgezeichnete Leistungen für alle Anspruchsgruppen.

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.1 qualitätsorientierte UF Kettenreaktion der steten Qualitätsverbesserung im Unternehmen: 1. Qualitätsverbesserung 2. Produktivitätssteigerung 3. Kostensenkung 4. Preissenkung 5. Erhöhung des Marktanteils 6. Sicherung der Marktposition 7. Sicherung der Arbeitsplätze 8. Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg Qualität bedeutet, dass der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt! Effekte von TQM: finanzielle und nicht-monetäre Vorteile Weg zum Ziel: Durchführung von Qualitätsaudits

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.1 qualitätsorientierte UF Managementwerkzeuge einer qualitätsorientierten UF: 1. Fehlererfassung (siehe auch Datenanalyse) 2. Fehleranalysetechniken 3. Lösungsfindung 4. Lösungsumsetzung

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.2. wissensorientierte UF Wissensorientierte Unternehmensführung Wissen als Wettbewerbsfaktor! Aufbau und Sicherstellung von Wissen im Unternehmen Aufbau von (wissensbasierten) Kernkompetenzen Differenzierung im Wettbewerb über vorgenante Kernkompetenzen Wissenstreppe nach North, 2005:

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.2. wissensorientierte UF Wissensmanagement Systematische Identifikation, Beschaffung, Entwicklung, Verteilung, Nutzung und Bewahrung des Wissens im Unternehmen Einsatz des Wissens zum Nutzen des Unternehmens Strategisches Wissensmanagement Wissensbewertung Wissensziele Operatives Wissensmanagement

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.3. immateriell orientierte UF Intellektuelles Kapital gliedert sich in. 1. Externes intellektuelles Kapital - Humankapital (Mitarbeiterbasis, Mitarbeiterpotential) - Kundenkapital (Kundenbasis, Kundenpotential) - Partner- oder Allianzkapital (Partnerbasis, Partnerpotential) 2. Internes intellektuelles Kapital gleich Strukturkapital - Imagekapital (Marken, Warenzeichen, gesellschaftliches Ansehen, Bekanntheitsgrad) - Organisationskapital (Innovationskapital, Prozesskapital, Infrastruktur, Kultur und Führung) Schlussfolgerung: Der Unternehmenswert setzt sich aus Finanzkapital und Intellektuelles Kapital zusammen.

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.4. UF im E-Business Merkmale von New Economy und E-Business: Internettechnologie und elektronische Vernetzung der Unternehmen neue Formen der Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten Entstehung von neuen Produkten und Dienstleistungen zunehmende Mobilität des Informationsaustausches Definition E-Business: Vernetzte Abwicklung und Integration von Geschäftsprozessen mit Hilfe moderner Informationstechnologien. Besonderheiten in E-Business Unternehmen:

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.4. UF im E-Business Anforderungen an die Führung von E-Business-Unternehmen (Beispiel: Führungsgrundsätze der Amazon.de Deutschland GmbH): Fast: Fanatic: Flexible: Forceful: Frank: Schnelle Entscheidungen und Entscheidungsvorbereitungen Entschiedenes unternehmerisches Denken und Handeln auf allen Ebenen des Unternehmens Nichts ist für Immer bestimmt, aber aus allem lässt sich lernen Wenn etwas entschieden ist, dann ist dies mit aller Kraft umzusetzen Offene Kommunikation in flachen Bereichen Auch für die Führung von E-Business-Unternehmen sind komplexe und fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse notwendig!!! Weitere Beispiele für E-Business: Tschibo-Reisen, Conrad, u. a.

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.5. Managergehälter

7. Unternehmensentwicklung und nachhaltige UF 7.5. Managergehälter und Moral/Ethik Frage: Was dürfen Manager verdienen? Mein Standpunkt lautet:.... Wie manage ich erfolgreich ein Unternehmen was muss ich dazu wissen und vor allem auch können? Antwort: Praktische Unternehmensführung (Teil 2 UF)