Automobilität und Innovation - ein interdisziplinärer Überblick über das Innovationsverhalten in der Automobilindustrie



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Transkript:

Automobilität und Innovation - ein interdisziplinärer Überblick über das Innovationsverhalten in der Automobilindustrie Dr. Thomas Aigle Weiterbildungszentrum Brennstoffzelle Ulm e.v. Dr. Lutz Marz Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Themen 1. Innovations-Druck und Konventions-Sog 2. Konvention, Invention und Innovation 3. Innovations-Typen 4. Innovations-Matrix 5. Elektromobilität als radikale Innovation Batterie-Elektro-Antrieb Brennstoffzellen-Elektro-Antrieb 6. Argumente für Elektromobilität 7. Fazit Folie 2 / Aigle / WBZU

Ausgangssituation Innovations- Druck Automobil- Industrie Konventions- Sog Das Spannungsfeld führt zu einer Vielzahl von antriebs- und kraftstofftechnologischen Innovationen mit widersprüchlichen Innovationspfaden! 1. Innovations-Druck / Konventions-Sog Folie 3 / Aigle / WBZU

Innovations-Druck Quelle: Eigene Darstellung (Aigle 2009) Der Druck auf die Autoindustrie ist enorm! 1. Innovations-Druck / Konventions-Sog Folie 4 / Aigle / WBZU

Input-Druck: Peak-Oil Quelle: Ludwig Bölkow Systemtechnik (2007) year 1. Innovations-Druck / Konventions-Sog Quelle: General Motors Folie 5 / Aigle / WBZU

Output-Druck: Emissionen Hilfs-Maßnahmen zur Minderung der Problemfelder des fossilen Verbrennungsmotors: Partikelfilter zu Reinigung von Partikeln in Dieselmotoren NOx-Abgasnachbehandlung für Dieselmotoren Hybrid-Technologie oder vermehrter Verkauf von Kleinstwagen zur Verbrauchsminderung (CO2-Grenzwert der EU: 120 g/km!) Partikel PM [mg/km] 200 180 160 140 120 100 80 60 180 80 Partikel 50 Diesel NOx [mg/km] 600 500 400 300 200 500 150 250 Diesel Stickstoffoxide 180 Benzin 40 20 0 Euro 1 1.6.92 Euro 2 1.1.96 Euro 3 1.1.00 25 Euro 4 1.1.05 5 5 Euro 5 1.9.09 Euro 6 1.9.14 100 0 Euro 3 1.1.2000 80 Euro 4 1.1.2005 60 Euro 5 1.9.2009 80 60 Euro 6 1.9.2014 Quelle: Aigle/Krien/Marz 2007 1. Innovations-Druck / Konventions-Sog Folie 6 / Aigle / WBZU

Konventions-Sog Dominanz einer herrschenden Technologie 800 Mio. Pkw mit Verbrennungsmotor über 100 Jahre Entwicklungshistorie tragende Säule der Wirtschaft Pfadabhängigkeit: Lock-In-Situation Skalierungseffekte durch Massenproduktion angepasste Zuliefererindustrie und Infrastrukturen Verbraucher ist mit der herrschenden Technologie vertraut Gesellschaftliche Erwartung: Rennreiselimousine Lange Strecken (1000 km) Grosses Platzangebot (Familie, Kinderwagen.) Schnell und dynamisch (200 km/h) Auto als Statussymbol Quelle: eigene Darstellung, VDA 2006, Jürgens/Meißner 2005, McKinsey 2006 1. Innovations-Druck / Konventions-Sog Folie 7 / Aigle / WBZU

Innovations-Begriff (generell) innovation = commercialization of invention (Kirchhoff/Walsh 2000) innovation = invention + exploitation (Roberts 1987) Konvention - Invention - Innovation Konvention im Automobilbau ölbetriebener 4-Takt-Verbrennungsmotor Innovation im Automobilbau (Kriterien) Antriebs- und/oder kraftstoffseitige Optimierung oder Substitution der Konvention ( Invention ) Demonstration in Form eines reproduzierbaren Prototyps ( commercializiation ) Quelle: Aigle / Marz 2007 2. Konvention Invention - Innovation Folie 8 / Aigle / WBZU

Innovation Elektroauto Die ersten Automobile waren elektrisch! Mehrere tausend Fahrzeuge waren in 90er Jahren auf dem Markt! 2010: Neue Rahmenbedingungen! 2. Konvention Invention - Innovation Folie 9 / Aigle / WBZU Quelle: Wirtschaftswoche 2008

Innovations-Typen technische Innovation nicht-technische Innovation Quelle: Aigle / Marz 2007 3. Innovations-Typen Folie 10 / Aigle / WBZU Innovations-Typen

Innovations-Matrix Cluster 1 Cluster 2 Cluster 3 Cluster 5 4 Quelle: Aigle / Marz 2007 4. Innovations-Matrix Folie 11 / Aigle / WBZU

Auswertung Innovations-Matrix I 5 Innovations-Cluster 35 Innovations-Felder. Davon: 5 Stagnovationen 4 radikale Innovationen 1. oder 2. Grades 13 polyinnovative Felder 13 inkrementale Innovationen 1. und 2. Grades 20 Felder technologisch ausgeschlossen ( X ) 65 Inventionsräume ( / ) Das Innovationsgeschehen ist geprägt von Stagnovationen und inkrementellen Innovationen! 4. Innovations-Matrix Folie 12 / Aigle / WBZU

Auswertung Innovations-Matrix II Verbrennungsantrieb mit Benzin/Diesel/Flüssiggas (Cluster 1) + hohe Reichweite, hohe Leistung, Erfahrung, Infrastruktur - Stickoxide, Kohlendioxid, Wirkungsgradpotential nahezu ausgereizt Verbrennungsantrieb mit Wasserstoff (Cluster 2) + Geringere bis nahezu keine Schadstoffemissionen - Wirkungsgrad, Infrastruktur Hybridantrieb / Plug-In-Hybrid (Cluster 3) + Emissionsverhalten, hohe Reichweite - komplexes Systemkonzept, hohes Gewicht Elektrofahrzeug Batteriebetrieb (Cluster 4) + Sehr hoher Wirkungsgrad, lokal emissionsfrei - geringe Reichweite, hohes Gewicht, Ladezeit Elektrofahrzeug Brennstoffzelle (Cluster 5) + Hoher Wirkungsgrad, lokal emissionsfrei - komplexe Technik, Infrastruktur Wer wird den Herausforderungen am besten gerecht? Mercedes E320 Bluetec BMW Hydrogen7 Toyota Prius E-SMART Daimler f-cell 4. Innovations-Matrix Folie 13 / Aigle / WBZU

Radikale Innovationen Radikale Innovationen sind: große, diskontinuierlich auftretende Innovationen signifikante, richtungsändernde Basis-Innovationen oftmals ein Paradigmenwechsel Radikale Innovationen in der Autoindustrie: Batterie-Elektroantriebe (Cluster 4) Brennstoffzellen-Elektroantriebe (Cluster 5) Elektromobilität These: Es Bedarf radikaler Innovationen um dem Innovations-Druck gerecht zu werden! 5. Radikale Innovationen und Elektromobilität Folie 14 / Aigle / WBZU

Batterie-Elektroauto Beispiel: Mitsubishi i-miev E-Motor: 47 KW, 180 Nm Höchstgeschw.: 130 km/h Akku: Li-Ion, 88 Zellen 22 Module mit jew. 4 Zellen: 330 V Energie: 16 KWh Gewicht: 200 kg Kosten (momentan): 14.000 $ Masse: 800-1200 $ Hersteller: GS Yusa (J) Reichweite: 150 km Ladung 220V-Netz: 7h Volladung. Teilladung möglich! Schnell-Ladestation: 30 Minuten Volltanken für 3 Euro (bei 20 cent/kwh) Ziel: 20.000 Fahrzeuge bis 2012 2000 Stk. für Japan in 2009 Ab 2010: Verkauf in EU 5. Radikale Innovationen und Elektromobilität Quelle: Mitsubishi 2009 Folie 15 / Aigle / WBZU Bilder: Mitsubishi

Brennstoffzellen-Elektroauto Beispiel: Daimler f-cell Generation 1 Technologie-Demonstration Generation 2 Kundenakzeptanz Generation 3+4 Kostenreduzierung + Markteinführung! Generation 5 Massenfertigung Hohe Effizienz Keine/ kaum Emissionen Leise Hoher Fahrkomfort Leistung, Bauraum & Gewicht Nutzung alternativen Kraftstoffs Neues Fahrzeug-Konzept Demonstration von Kundennutzen Lebensdauer Stack. 2000h Leistungssteigerung (65kW 100kW) Höhere Verlässlichkeit Höhere Reichweite (160km 400km) Kaltstart-Funktion Li-Ion Batterie Gesenkte Komponentenkosten Kleinerer/ kein Befeuchter Neue Kompressor-Generation Verbesserter Stack Optimiertes Luftmodul Vereinfachte H 2 -Zirkulation Verbesserte Betriebsstrategie Vereinfachtes Anoden-Modul Fahrzeug reif für den Massen- Markt Kleinerer Stack Mehr Leistung Mehr Drehmoment Höhere Kraftstoff-Effizienz Exzellenter Kaltstart 2004 2010 2013 2020 5. Radikale Innovationen und Elektromobilität Folie 16 / Aigle / WBZU

Ziele 2. Projekt-Phase bis 2010 40 H2-Fahrzeuge 14 H2-Busse in Berlin 9 BZ-Busse in Hamburg Jeweils 3 H2-Tanstellen in Hamburg und Berlin Konzentration auf Schlüsselregionen Berlin und Hamburg Leuchtturmprojekt: Clean Energy Partnership 3. Projekt-Phase. Vergrößerung der Flotte Ausbau der Regionen Bild: CEP 5. Radikale Innovationen und Elektromobilität Folie 17 / Aigle / WBZU

Argument 1: Zero-Emission-Technologie Euro 6 für NOx Emissionen und EU Richtlinie für CO 2 Quelle: Toyota, eigene Ergänzung 6. Argumente für Elektromobilität Folie 18 / Aigle / WBZU

Argument 2: Hoher Wirkungsgrad Verbrennungsmotor: 20 25 % Brennstoffzellen-Elektroantrieb: 40 50 % Batterie-Elektroantrieb: 70 80 % Quelle: General Motors 6. Argumente für Elektromobilität Folie 19 / Aigle / WBZU

Argument 3: Geringer Strombedarf Strom für Batterie-Elektro-Fahrzeuge Strombedarf- bzw. Stromerzeugung in TWh Strombedarf in TWh 600 500 400 300 200 100 ca. 1,5 Mio. 2,4 178 586 ca. 10,5 Mio. 13 282 562 ca. 40 Mio. 60 472 583 0 2020 2030 2050 Energiebedarf für Elektromobilität (TWh) Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (TWh) Gesamtstromerzeugung in D (TWh) Quelle: Weiterentwicklung der Ausbaustrategie Erneuerbare Energien, Leitstudie 2008, BMU 6. Argumente für Elektromobilität Folie 20 / Aigle / WBZU

Argument 4: Elektromobilität und Erneuerbare Energie Flächenbedarf für regenerative Kraftstoffe zum Betrieb eines Pkw mit 12 000 km p.a. Fahrleistung 5000 m 2 für Biodiesel + Verbrennungsmotor 1000 m 2 für Wasserstoff aus Biomasse + Brennstoffzellenantrieb 500 m 2 für Wasserstoff aus Windenergie + Brennstoffzellenantrieb (Fläche gleichzeitig landwirtschaftlich Nutzbar) 65 m 2 für PV-Strom + BZ-E-Fahrzeug 20 m 2 für PV-Strom + Batterie-E-Fahrzeug 6. Argumente für Elektromobilität Folie 21 / Aigle / WBZU

Kritik am Batterie-Elektroauto Elektroautos haben zu geringe Reichweiten! Aber: In Europa fahren fast 75% der Autofahrer weniger als 40 km am Tag. Und mit Brennstoffzelle- Autos sind schon heute bis 500 km Reichweite möglich. Der Strombedarf steigt drastisch an, wenn in Deutschland alle Autos batterie-elektrisch fahren. Nein, nur um ca. 10%! Die gesamte CO 2 -Bilanz von der Stromerzeugung bis aufs Rad ist für das Batterie-Elektroauto ungünstig. Nein! Schon bei dem heutigen Anteil an erneuerbarer Energie im Strom-Mix ist die Bilanz besser als bei der Ölverbrennung (s. Graphik). Und der Strom wird in Zukunft immer sauberer! Quelle: ADACmotorwelt 11/2008 Ein Batterie-Elektroauto ist in Punkto Reichweite, Platzangebot und Gewicht nicht mit einen konventionellen Fahrzeug zu vergleichen. Muss das sein? Neues Automobilitätsbild ist notwendig! Brennstoffzellen E-Autos sind in den genannten Punkten durchaus vergleichbar! 6. Argumente für Elektromobilität 3. Batterie-Fahrzeuge Folie 22 / Aigle / WBZU

Bundesregierung Wolfgang Tiefensee, SPD, eh. Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 2005-2009 Bis zum Jahr 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf unseren Straßen unterwegs sein. Unser Ziel ist der Aufbau einer möglichst flächendeckenden Versorgung mit Wasserstoff in Deutschland, um 2015 die serienmäßige Einführung von Brennstoffzellenfahrzeugen zu ermöglichen. Unser Ziel ist es, Elektromobilität mit Batterie und Brennstoffzelle aus einem Guss zu fördern Brennstoffzellen: Nationales Innovationsprogramm (NIP): 1.4 Mrd. EUR Schlüsselthema Elektromobilität Batterien: Konjunkturpaket II: 500 Mio.EUR. 8 Modellregionen mit 115 Mio. EUR. Dr. Peter Ramsauer, CDU, Verkehrsminister, Regierungserklärung vom 11.11.09 Ich werde alles dafür tun, dass wir die gewaltigen Potentiale der Elektromobilität ausschöpfen, mein Ziel ist es, dass wir in Zukunft.. die besten Elektroautos der Welt bauen Automobilindustrie 2015 wird die automobile Welt ganz anders aussehen: Elektro wird dominieren. Thomas Weber, Entwicklungsvorstand Daimler AG Die Zukunft gehört dem Elektroauto. Martin Winterkorn, Aufsichtsratvorsitzender Volkswagen AG Das Konzept vom Elektroauto wird sich durchsetzen. Dr. Wolfgang Armbrecht, Senior Vice President BrandManagement Mini 6. Argumente für Elektromobilität Folie 23 / Aigle / WBZU

Fazit Stagnovationen und inkrementelle Innovationen dominieren das Innovationsgeschehen. (Modular-)inkrementelle Innovationen lösen die Konvention nur partiell ab und führen zu einer zeitlichen Problemverschiebung. Radikale u. systemische Innovationen bieten das Potential einer nachhaltigen Mobilität. Brennstoffzellen- und Batterieantriebe ( Elektromobilität ) stellen radikale Innovationen und einen Paradigmenwechsel für die Autoindustrie dar. Der Innovations-Druck erfordert radikale Innovationen wie die Elektromobilität: Unabhängigkeit vom Öl Zero-Emission-Technologie Sowohl Strom als auch Wasserstoff kann CO2-frei erzeugt werden. Der Anteil des grünen Stroms im Strom-Mix steigt an. Geringer Flächenbedarf und hoher Wirkungsgrad 7. Fazit Folie 24 / Aigle / WBZU Zusammenfassung und Fazit

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weiter Infos zum WBZU e.v.: www.wbzu.de! WBZU e.v., Helmholtzstr. 6, 89081 Ulm Dr. Thomas Aigle / Tel. 0731 / 175 89 0 / thomas.aigle@wbzu.de Folie 25 / Aigle / WBZU