Klima- & Umweltmonitoring Daten & Erwartungen der Forstwirtschaft



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Transkript:

Klima- & Umweltmonitoring Daten & Erwartungen der Forstwirtschaft oder Wie kann das seit mehr als 200 Jahren im Aufbau befindliche Klimamonitoring im Wald verbessert & ausgewertet werden? Ingolf Profft Thür. Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei - 26.10.2010

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Waldmessstationen/Level-II-Programm Ziel: Intensivmonitoring für das Prozessverständnis im Wald 11 Waldmessstationen & 3 Hauptmessstationen Erfassung von meteorologischen & bodenhydrologischen Einflussgrößen, insbesondere die Stoffeinträge aus der Atmosphäre Untersuchung deren Auswirkung auf den Waldzustand Bewertung des Kronen- und Bodenzustandes Bilanzierung der Nährstoffsituation Beobachtung des Waldwachstums

Waldzustandserhebung im 4x4 km-raster Jährliche Erfassung der Waldschäden über Ansprache von Blatt-/ Nadelverlusten & Vergilbung von Nadeln bzw. Blättern (zusätzlich u.a. auch erkennbarer Insekten- & Pilzbefall, gesteigerte Blüh- & Fruktifikationsintensität sowie Witterungseinflüsse) Beurteilung des Gesundheitszustandes der Wälder anhand des sichtbaren Kronenzustandes Lokalisierung regionaler Waldschadensschwerpunkte Ableitung von Tendenzen der Schadentwicklung Wertung kronenbeeinflussender biotischer & abiotischer Merkmale

Bodenzustandserhebung im 8x8 km-raster Erfassung der Waldböden über Bodenbeprobung und Bodengrube BZE I 1987-1993 BZE II 2006-2008 Bodeneigenschaften bestimmen Beurteilung des aktuellen Bodenzustandes der Wälder Bewertung des Nährstoffhaushaltes und der Nährstoffversorgung mit Ableitungen zur Waldernährung und Waldwachstum Bilanzierung von Gefährdungspotentialen als Grundlage für Maßnahmenplanung Wirksamkeit erfolgter Maßnahmen der Vergangenheit bilanzieren Bildquelle: FH Eberswald/vTI

Zusätzliche Analysen und Dauerbeobachtungen Naturwaldparzellen: Untersuchung & Beobachtung von Entwicklungsprozessen in natürlichen Wäldern Bodendauerbeobachtungsflächen Langzeituntersuchungen zur Bodenschutzkalkung Waldbauliche Dauerversuche etc.

Bundeswaldinventur im 4x4 km-raster Erfassung von Waldzustand & Waldwachstum BWI I Stichjahr 1987 (nur alte BL) BWI II Stichjahr 2002 BWI III Stichjahr 2012 (Planungsphase) Schaffung einer umfassenden Informationsquelle über den deutschen Wald Beschreibung des Waldes, z.b. Waldfläche, Baumarten, Holzvorrat Beurteilung der ökologischen Stabilität des Waldes (Inventurmerkmale Naturnähe, Totholzmenge, Waldränder, Bodenvegetation Bereitstellung von Bezugswerten für Waldforschung, Klimabeobachtung und forstliches Umweltmonitoring, Datengrundlage für die Abschätzung des Holznutzungspotenzials für die nächsten Jahrzehnte

Und - bisher kaum erfasst & ausgewertet: Jahrringdaten Der Hohenheimer Jahrringkalender: einzigartiges Archiv für die letzten 12.000 Jahre mit Informationen über ehemalige Wetterabläufe = bedeutendes Weltklimaarchiv Grafik: Universität Hohenheim Nutzung der Jahrringanalysen aktueller Waldbestände für Bewertung von Witterungsereignissen & -verläufen: Arbeiten des vti Eberswalde auch für Thüringen Grafik: W. Beck

Klimawandel: Aktivitäten in Bereich Forstwirtschaft Ziel: Erarbeitung von langfristig tragfähigen Baumartenempfehlungen & Bewirtschaftungskonzepten für die Wälder Thüringens unter Berücksichtigung des Klimawandels (Agieren) Räumlich differenzierte Risikoanalysen für die Forstwirtschaft basierend auf der aktuellen Baumarten- und Altersstruktur (Reagieren) d.h.: Konkretes Arbeiten mit Szenariendaten Fertigstellung neuer Baumartenempfehlungen (WETTREG, A1B, Periode 2041-2070)

Datengrundlagen Klima WETTREG-Klimaregionalisierung für Deutschland mit Tagesauflösung und den wichtigsten Klimaparametern (z.b. Temperatur, Niederschlag) für drei Szenarien Regionalisierungs-Know how für flächendeckende Datengenerierung im Haus Kenngrößen: Klimat. Wasserbilanz & forstl. Vegetationszeit Boden Standortseinheiten mit Informationen zu Lokalbodenformen & erweiterter Trophie Zusätzlich: pnv-karte (Bushart & Suck 2008) bisherige BZT-Empfehlungen (AFT98)

Klimamonitoring: Verbesserung der Datenbasis der Klimaforschung (keine eigenen Szenarien) Unterstützung von Anpassungsmaßnahmen & der Öffentlichkeitsarbeit Notwendigkeit Zeitreihenlänge Abstimmungsprozess zu Datenerhebung und Datenaustausch Auswertungsziele & Analysegrößen

Ausgangslage & Prämissen Nutzung vorhandener Daten & forstlicher Erkenntnisse/Erfahrungen (so weit dies möglich ist) Bestmögliche Aufbereitung der Daten zum Klimawandel Integration neuer Erkenntnisse zu Baumartenansprüchen & Klimasensitivität Vermittlung der Thematik mit Unsicherheiten & offenen Fragen Begrenzte Ressourcen & Kapazitäten zur Generierung neuen Wissens (schrittweise Bearbeitung) Kontinuierlicher Prozess mit permanenter Prüfung der Ergebnisse und ggf. Anpassung entsprechend neuer Erkenntnisse

Vielen Dank Für weitere Informationen: Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei Projektgruppe Klimaschutz & Klimafolgen Jägerstraße 1, 99867 Gotha Telefon: 036 21 / 225-0 e-mail: ingolf.profft (at) forst.thueringen.de