Chemie Alkohole, Aldehyde & Ketone, Carbonsäuren

Ähnliche Dokumente
1 Stoffklasse Alkane : C n H 2n+2 Namensendung an

Grundwissen Chemie Jahrgangsstufe 10, naturwissenschaftlicher Zweig. Methan Ethan Propan Butan Pentan Hexan Heptan Octan Nonan Decan

Beschreiben Sie den Aufbau und die Eigenschaften der Kohlenwasserstoffe.

n Pentan 2- Methylbutan 2,2, dimethylpropan ( Wasserstoffatome sind nicht berücksichtigt )

Alkane. homologe Reihe. homologe Reihe der Alkane Nomenklatur. Isomerie. Gesättigte, kettenförmige Kohlenwasserstoffe

Funktionelle Gruppen Alkohol

Organik KOMPAKT Organik Blatt 1/5

Grundwissen der 10.Klasse NTG

Beobachtung [Jeweils] exotherme Reaktion unter Gasentwicklung (H 2 )

IUPAC-Nomenklaturregeln als Grundlage für Q11 Chemie

Grundwissen Chemie 10. Klasse NTG

Organische Chemie. Kohlenstoff. Kohlenstoffkreislauf. Erdölverarbeitung. Kohlenwasserstoffe

Organisch-chemisches Praktikum für Studierende des Lehramts WS 08/09

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt: Organische Chemie II. Das komplette Material finden Sie hier:

Fragen zum Thema funktionelle Gruppen Alkohol und Phenol

c) Ein Steckbrief von Ameisen-, Essig- und Citronensäure

Alkohole Brüder des Wassers

Beschreiben Sie den Aufbau und die Eigenschaften der Kohlenwasserstoffe. Beschreiben Sie die Alkane allgemein.

Versuchsprotokoll. Mischbarkeit von Alkoholen

Summenformel. Strukturformel. Halbstrukturformel. Fossile Energieträger. ( 10. Klasse NTG 1 / 47 ) ( 10. Klasse NTG 2 / 47 ) ( 10. Klasse NTG 3 / 47 )

Grundwissen 10.Klasse NTG 1 Grundwissen 10.Klasse NTG 1. Grundwissen 10.Klasse NTG 2 Grundwissen 10.Klasse NTG 2

Alkane. Name: Summenformel: vereinfachte Formel: Zustand: Methan CH 4 CH 4 g (gaseous) Ethan C 2 H 6 CH 3 CH 3 g. Propan C 3 H 8 CH 3 CH 2 CH 3 g

GRUNDWISSEN CHEMIE 10. KLASSE

IUPAC muss das denn sein?

Organische Chemie für Mediziner WS 2016/2017. Übungsblatt 3: Ausgewählte Substanzklassen

chulportfolio 3. Schulkonzept 3.7 Kern- und Schulcurricula G9 (Klasse 5 11) Chemie Chemie Klasse 11

Vom Alkohol zum Oxidationsprodukte der Alkohole

10. Jahrgangsstufe Organische Chemie Skript Einführungsklasse

Bist Du nicht "FIT", dann musst Du nacharbeiten.

Organische Chemie. Kohlenwasserstoffe. Alkane. Alkane

Organische Chemie 10C1. Funktionelle Gruppen 10C2. Homologe Reihe der Alkane 10C3. Nomenklatur der Alkane (gesättigte Kohlenwasserstoffe) 10C4

Christian-Ernst-Gymnasium

Chemie der Kohlenwasserstoffe

Grundwissen Chemie Jahrgangsstufe 10 (NTG)

10.1. Was versteht man unter einem Orbital? 10.2

Chemie für Biologen, a) Was ist Hybridisierung? Und aus welchen Orbitalen bestehen jeweils sp-, sp 2 - und sp 3 - Hybride?

Carbonsäuren (Vollhardt, 3. Aufl., S. 893 ff, 4. Aufl., S. 967 ff; Hart, S. 345 ff; Buddrus, S. 501 ff)

Grundwissen 10. Klasse NTG 1

1. Homologe Reihe der Alkansäuren

Gruppe 6 Pflichtversuch. Abnahme der Wasserlöslichkeit der Alkanole mit zunehmender Molekülgröße

Kohlenwasserstoffe. Alkane. Kohlenwasserstoffe sind brennbare und unpolare Verbindungen, die aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen aufgebaut sind.

13.1. Struktur der Carbonyl-Gruppe, Prinzipielle Reaktivität

Homologe Reihe der Alkane. Benennung der Alkane. Konstitutionsisomerie. Isomerie. Was versteht man unter der Homologen Reihe der Alkane?

Chemiegrundwissen. 1. Atombau Bohrsches Atommodell Elemente, PSE, Hauptgruppen Elektronegativität

P Station 1: Darstellung der Carbonsäuren

Chemie. Elektrochemie, Alkane und Alkene

Wo wird am meisten Alkohol abgebaut in unserem Körper? Antworten: a) Ausscheidung durch Schweiss (=> Posten 12d) b) Abbau in Leber (=> Posten 7t)

wir-sind-klasse.jimdo.com

Grundwissenkarten Hans-Carossa- Gymnasium

Aldehyde und Ketone. Aldehyde C 2 H 5 H 3 C. H Propanal Propionaldehyd. H Ethanal Acetaldehyd. H Methanal Formaldehyd. Benzaldehyd.

Feststellungsprüfung Chemie Lösungen. Wegen seiner hohen Reaktivität kommt Chlor in der Natur nicht elementar vor. = 26, ,957=35,45

Kennsilbe. -an. -en -in. -yl. -ol. -al (VI) -on. (VII) -säure (VIII)

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Stationenlernen Chemie im Paket. Das komplette Material finden Sie hier:

Schulcurriculum für die Einführungsphase Chemie Jahrgang 11

Halogenalkane. Radikalische Halogenierung von Alkanen. Addition von Halogenwasserstoffen an Alkene. H 3 C + HBr H C C C H.

Rückblick Aufgaben. 4 Elemente Chemie Bayern 11

GRUNDWISSEN CHEMIE 10 - MuG erstellt von der Fachschaft Chemie

8. Tutorium AMB/OBOE

Grundwissen Chemie 10. Jahrgangsstufe

Viel Spaß und Erfolg!!!

Fachcurriculum Chemie Jahrgang 11 / Einführungsphase ab 2018/19

V1 Wunderwasser (Hydrophobierung eines Gasbetonsteins)

"Amine, Amide, Polyamide"

Grundwissen Chemie Mittelstufe (10 MNG)

1. Vervollständigen Sie folgende Tabelle:

Kohlenwasserstoffe. Homologe Reihe. Alkane. Alkene. HGA-Grundwissen Chemie-10. Klasse NTG

C H. Grundwissen Chemie Jahrgangsstufe 10, sprachlicher Zweig

Organische Chemie. Maximilian Ernestus

Dipolmomente + - a ohne Feld b mit Feld. δ + δ- δ + δ - δ + δ - δ + δ - δ + δ - δ + Dipolmoment: µ = q * d

c) Gleichzeitiger Bruch der C-X-Bindung und der C-H-Bindung

Grundwissen Chemie Senefelderschule Treuchtlingen Gymnasialzug

Fachcurriculum Chemie Einführungsphase (Jahrgang11) Gymnasium Wildeshausen Stand: 11. Januar 2018

a81 a Carbonylverbindungen (I)

a81 a Carbonylverbindungen (I)

6. Carbonyl-Verbindungen

Polare Atombindung. Elektronegativität (EN) Elektronenpaarabstoßungsmodell. Dipolmoleküle. ( 10. Klasse SG - WSG 01 / 69 )

Homologe Reihe. Alkane. Alkene. Alkine

Z 8 EINFÜHRUNG IN DIE ORGANISCHE CHEMIE 1) DEFINITIONEN 2) ELEMENTE UND BINDUNGEN. Organische Chemie. Kunstoffe. Farbstoffe

Vorlage für die Erstellung eines Schulcurriculums für die Einführungsphase Version: Elemente Chemie Einführungsphase Niedersachsen G9

Das Elektronenpaar- Abstoßungs-Modell (EPA) unpolare / polare Atombindung. Dipol-Molekül. Beispiele für. zwischenmolekulare Wechselwirkungen

+ MnO MnO 3. Oxidierbarkeit primärer, sekundärer und tertiärer Alkohole. Chemikalien. Materialien

Thema/Inhalt. Schulcurriculum Klasse 7 und 8 für das Fach CHEMIE

EINFÜHRUNG IN DIE ORGANISCHE CHEMIE

Welcher Indikator ist für die Titration von Essigsäure (pks =4.76) mit Natronlauge am besten geeignet?

Schuleigenes Curriculum für das Fach Chemie in der Einführungsphase

Stoffklasse Alkane Alkene/Alkine Aromaten

IUPAC muss das denn sein?

IUPAC muss das denn sein?

Chemie in der Einführungsphase am CFG

Physik-Übung * Jahrgangsstufe 8 * Modellvorstellung vom Aufbau der Materie

Eignung ausgewählter Stoffe als Lösungsmittel

Orbital. Atombindung, Bindung. Elektronegativität. Dipol

Physik-Übung * Jahrgangsstufe 8 * Modellvorstellung vom Aufbau der Materie

13. Amine und ihre Derivate

Transkript:

Alkohole hemie Alkohole, Aldehyde & Ketone, arbonsäuren Alkohole erkennt man aufgrund ihrer funktionellen Gruppe, die ydroxy-gruppe. Diese ist Polar, der Rest ist unpolar. Benannt wird der Alkohol nach den normalen regelungen, nur mit der Endung -ol. Befindet sich die funktionelle Gruppe an einem anderen -Atom als am ersten oder letzten, so wird zuvor noch die Stelle des -Atoms angegeben. Bei der Benennung der Alkohole hat die Nummerierung der ydroxy-gruppe Vorrang vor der Nummerierung der Seitenketten. Gibt es mehrere ydroxy-gruppen, so müssen die griechischen Zählwörter vor die Endung gehängt werden. Primäre, sekundäre und tertiäre Alkohole Propan-1,2,3-triol R δ - δ + ydroxy-gruppe Primärer Alkohol Das mit der ydroxy-gruppe verbundene Kohlenstoffatom ist nur mit einem weiteren Kohlenstoffatom verbunden. Pentanol Sekundärer Alkohol Das mit der ydroxy-gruppe verbundene Kohlenstoffatom ist mit zwei weiteren Kohlenstoffatomen verbunden. Pentan-3-ol Tertiärer Alkohol Das mit der ydroxy-gruppe verbundene Kohlenstoffatom ist mit drei weiteren Kohlenstoffatomen verbunden. 2-Methylbutan-2-ol 1

Verschiedenwertige Alkohole Zusätzlich kann zwischen unterschiedlichen Wertigkeiten von Alkoholen unterschieden werden. Ein Alkohol mit einer ydroxy-gruppe ist einwertig, ein Alkohol mit zwei ydroxy- Gruppen ist zweiwertig usw. Partielle xidation xidation primärer Alkohole Aldehyde arbonsäuren arbonyl-gruppe arboxyl-gruppe Propanol xidation Propanal xidation Propansäure xidation sekundärer Alkohole Ketone Propan-2-ol xidation arbonyl-gruppe Propanon Keine xidation mehr möglich xidation tertiärer Alkohole 2-Methylpropan-2-ol Keine xidation mehr möglich 2

Siedetemperatur und Löslichkeit Aufgrund der polaren ydroxy-gruppe können Alkohole Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden. Diese zwischenmolekularen Kräfte sind stärker als die Van-der-Waals-Kräfte, die bei den unpolaren Alkanen vorliegen. Somit ist die Siedetemperatur der Alkohole stets höher als die der entsprechenden Alkane. Die Unterschiede zwischen den Siedetemperaturen werden jedoch immer geringer, da der unpolare Alkyl-Rest immer länger und damit der Einfluss auf die Eigenschaften der Alkohol-Moleküle immer größer wird. Salzbildung bei Alkoholen Alkohole können Salze bilden, diese werden Alkoholate genannt. z.b. 225 + 2Na 2Na + 25 - + 2 Aldehyde und Ketone Die regeln bei sind analog zu den Alkoholen, nur mit der Endung -al, für arboxy-gruppen und der Endung -on für Keto-Gruppen. Siedetemperatur und Löslichkeit Der Siedepunkt der Aldehyde und Ketone liegt deutlich höher als der der entsprechenden Alkane, aber niedriger als die entsprechenden Alkohole, da nur Dipol-Dipol-Kräfte ausgebildet werden können und keine Wasserstoffbrückenbindungen. Die Wasserlöslichkeit ist für beide Stoffgruppen gegeben, da Wasser mit den funktionellen Gruppen Wasserstoffbrückenbindungen eingehen kann. Nachweis durch Silberspiegelprobe Aldehyde können nachgewiesen werden, indem die unbekannte Substanz mit Silber-Ionen in ein Reagenzglas gegeben wird. Ist die Substanz ein Aldehyd, so entsteht Silber. Zugehörige Reaktion: (R steht für einen beliebigen Rest) xidation: R + 2 - R + 2e - + 2 Reduktion: Ag + + e - Ag 2 R + 2 - + 2 Ag + R + 2 + 2 Ag 3

arbonsäuren Auch hier ist die Benennung analog zu den Alkoholen, nur mit der Endung -säure. Siedetemperatur und Löslichkeit Wasserlöslichkeit Methan- bis Butansäure lösen sich gut in Wasser, längere Ketten jedoch nicht. Dies liegt daran, dass die polaren arboxyl-gruppen Wasserstoffbrückenbindungen zu den Wassermolekülen ausbilden können. Der Einfluss des Kohlenwasserstoff-Rests ist hierbei gering. Bei Zunehmender Kettenlänge des Restes bilden diese immer Stärkere Van-der- Waals-Kräfte untereinander aus; Dadurch nimmt die Wasserlöslichkeit stark ab. Löslichkeit in eptan Alle arbonsäuren lösen sich gut in eptan, denn die polaren arboxy-gruppen bilden untereinander Dimere. Die unpolaren Reste wechselwirken mit dem unpolaren Lösungsmittel. Am Beispiel des Methansäure-Dimers sieht mann, dass zwischen den -Atomen der ydroxyl-gruppe und dem - Atom des zweiten Moleküls starke Wechselwirkungen (Wasserstoffbrücken) möglich sind. Siedetemperatur Die Siedetemperaturen der arbonsäuren sind höher als die der entsprechenden Alkohole, da aufgrund der arboxyl-gruppe mehr Wasserstoffbrückenbindungen ausgebildet werden können. Im flüssigen Zustand komt es außerdem zu Dimerbildungen. Säurewirkung arbonsäuren gelten als Säuren, da sie bei der Reaktion mit Wasser ein Proton abgeben. Am Beispiel Buttersäure: 37 + 2 37 - + 3 + Allgemein Formuliert: R + 2 R - + 3 + 4

Gemischte Treten in einem Molekül mehrere funktionelle Gruppen gleichzeitig auf, so gilt folgende Prioritätenliste: - arboxy-gruppe vor Aldehyd-Gruppe vor Keto-Gruppe vor ydroxy-gruppe. - Nur die Endung der funktionellen Gruppe mit der höchsten Priorität wird angehängt. - Für die weiteren funktionellen Gruppen werden folgende Benennungen vorangestellt: xo- für die Aldehyd- und Keto-Gruppen, ydroxy- für die ydroxy-gruppe und arboxy- für arboxyl-gruppen in Seitenketten. Ester Die funktionelle Gruppe eines Esters ist die -Gruppe, die sich immer innerhalb eines Moleküls befindet, da sie entsteht, wenn sich zwei Stoffe zusammenschließen, zum Beispiel entsteht bei der Reaktion von Propansäure mit Ethanol Propansäureethyelser in einer Kondensationsreaktion. Eine Kondensationsreaktion ist eine Reaktion, bei der sich Moleküle unter Abspaltung von Wasser oder anderen kleinen Molekülen verbinden. Eigenschaften Siedetemperatur Ester haben keine arboxyl/ydroxyl-gruppen, daraus folgt, dass sie keine Wasserstoffbrücken sondern nur Dipol-Dipol-Kräfte in der Mitte des Moleküls (bei der arbonyl-gruppe) ausbilden können und somit weit niedrigere Siedetemperaturen haben als die entsprechenden Alkohole und arbonsäuren. Löslichkeit Wenn die unpolaren Alkylreste kurzkettig sind, dann sind Ester begrenzt in Wasser löslich, ansonsten lösen sie sich nur in unpolaren Flüssigkeiten. Fette eine spezielle Esterfamilie Glycerin + 3 arbonsäuren (Fettsäuren) Fettmolekül + 3 2 Polyester Verfügten Stoffe über zwei oder mehr funktionelle Gruppen, so kann ein Polyester entstehen, da der Monomer des Stoffes beliebig oft zu einem Polymer verkettet werden kann. 5

Amine Amine sind Kohlenwasserstoffketten, die zusätzlich ein Stickstoffatom beinhalten. Benannt werden Amine nach den üblichen regeln mit der Endung -amin. Gibt es eine übergeordnete funktionelle Gruppe, so wird deren Endung verwendet und auch nach dieser Priorität nummeriert. Die Position des Stickstoffes wird dann mit [Stelle]-amino[...] benannt. Amide Verbindet sich ein Amin mit einer arbonsäure in einer Kondensationsreaktion, so entsteht ein Amid mit der funktionellen Gruppe N; ierbei werden ein Wasserstoffatom des Amins und die ydroxy-gruppe der Säure zu einem Wassermolekül; an dem freien Elektron setzt sich nun das Amin und es entsteht ein Amid. Auch Amide lassen sich unter den selben Bedingungen zu Polyamiden verketten. Peptid Ein Peptid ist eine Sonderform des Amids, denn es hat sowohl eine Amin-Gruppe als auch eine arboxyl-gruppe. 6