Gewässerauen als gemeinsames Handlungsfeld von Wasserwirtschaft und Naturschutz. Dr. Ulrike Pfarr Plochingen, 25. Mai 2011
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- Viktoria Renate Geier
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1 Gewässerauen als gemeinsames Handlungsfeld von Wasserwirtschaft und Naturschutz Dr. Ulrike Pfarr Plochingen, 25. Mai 2011
2 Gemeinsame Handlungsfelder Wasserwirtschaft 1 WHG Zweck dieses Gesetzes ist es, durch eine nachhaltige Gewässerbewirtschaftung die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schützen. 76 WHG Überschwemmungsgebiete an oberirdischen Gewässern Naturschutz 1 BNatSchG Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass die biologische Vielfalt die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert auf Dauer gesichert sind. Gewässer und Überschwemmungsgebiete Ökologische Flutungen Naturhaushalt Gewässerauen und Landschaft
3 Gewässerauen am Oberrhein Kiesabbau Erholung Forstwirtschaft Siedlung Landwirtschaft Jagd und Sportfischerei Schifffahrt Wasserbau Regierungspräsidium Freiburg Infrastruktur Wasserkraft
4 Gewässerauen am Oberrhein km² 660 km 2 Deichbau km 2 Erosion ( Basel bis Breisach) 130 km 2 Wasserkraft Schiffsschleusen rezente Auenbereiche 130 km² Jahr
5 Gewässerauen am Oberrhein BfN 2009
6 Die Gefahr Rheinniederung zwischen Iffezheim und Bingen 95 Städte und Gemeinden Einwohner Arbeitsplätze Überflutete Fläche bis zu km 2 drohender Schaden: über 6 Mrd. EURO (Stand 1995) Regierungspräsidium Freiburg
7 Hochwasserschutz am Oberrhein
8 Hochwasserschutzanlagen Oberrhein Ludwigshafen Mannheim Karlsruhe Rheinland Pfalz 6 Rückhalteräume 15,4 km 2 41 Mio m³ Strasbourg Integriertes Rhein Programm Rückhaltevolumen: 266,7 Mio m 3 potentiell reaktivierbare Fläche: 93,8 km 2 Frankreich 2 Rückhalteräume 8.4 km 2 7 Wasserkraftanlagen/Schleusen 58,4 Mio m³ Basel Freiburg Baden-Württemberg 13 Rückhalteräume > 70 km 2 167,3 Mio m³
9 wir bringen den Rhein wieder in die Aue
10 IRP-Rückhalteräume Mannheim Rheinschanzinsel Elisabethenwört Bellenkopf/Rappenwört 11 Karlsruhe Söllingen/Greffern Strasbourg Kulturwehr Kehl/Straßburg Polder Altenheim Ichenheim/Meißenheim/Ottenheim Elzmündung Freistett Offenburg Rastatt Wyhl/Weisweil 4 Breisach/Burkheim Kulturwehr Breisach 3 2 Freiburg Weil-Breisach 1 Basel
11 Polder Altenheim rd. 5 km Regierungspräsidium Freiburg seit 24 Jahren in Betrieb 520 ha Fläche 18 Mio m³ Rückhalt 6 m max. Einstauhöhe HW-Einsatz ca. alle 10 Jahre
12 Polder Altenheim Auslassbauwerk Durchlassbauwerk Einlassbauwerk mit Flutmulde
13 Warum die Wasserwirtschaft Naturschutzziele umsetzt die IRP-Rückhalteräume liegen fast zu 100% in NATURA 2000 Gebieten sie sind zu rd. 70% bewaldet der Einsatz zum HW-Schutz ist ca. alle 10 Jahre notwendig die Einsätze verursachen erhebliche Beeinträchtigungen von Naturhaushalt und Landschaft damit liegen Eingriffe nach 14 BNatSchG vor das Vorhaben ist aber nach 15 BNatSchG zulässig die erheblichen Beeinträchtigungen sind daher nach 13 BNatSchG vorrangig zu vermeiden oder auszugleichen bzw. zu ersetzen Die zentrale Vermeidungsmaßnahme: Ökologische Flutungen
14 Ökologische Flutungen Ziel: Naturnahes Zusammenspiel von Überflutungshöhe und dauer in Abhängigkeit vom Rheinabfluss ca. Q 20 m 3 /s ca. Q 40 m 3 /s Q > 60 m 3 /s Einlass
15 Überflutungshöhe bei zukünftigen Rückhalteräumen max. 2,50 m
16 24 Jahre Betrieb
17 (Ökologische) Flutungen Polder Altenheim 1989 bis 12/2010 Ökol. Flutg. Retention Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 keine Ökolog. Flutungen nach Orkan Vegetationsperiode
18
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22 Überlebenskünstler
23 Überlebenskünstler
24 win-win Naturschutz Wasserwirtschaft
25 Ökologische Erfolge Eisvogel (Alcedo atthis) Anzahl Brutpaare in den Poldern Retentionen Retention
26 Ökologische Erfolge Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) häufig überflutete Probefläche; Anzahl lebende Exemplare 3 mm lange ÖF lange ÖF zwei Retentionen FFH
27 Ökologische Erfolge Laufkäfer: Biodiversität (Anzahl Arten) Probefläche ab ÖF Stufe 1bzw. nur bei Retention überflutet lange ÖF Trockensommer lange ÖF Retentionen
28 Ökologische Erfolge Indikatorgruppe: Laufkäfer Auenzugehörigkeit nach BRÄUNIKE & TRAUTNER 2009 auengebundene Arten auentypische Arten bzw. Arten feuchter Wälder/Standorte Arten vegetationsarmer Ufer auenuntypische Arten bzw. überwiegend Arten der Wäld oder trockener Standorte eurytope Arten
29 Ökologische Erfolge Laufkäfer: Dominanzen [%] Probefläche ab ÖF Stufe 1 überflutet (PF 07) lange ÖF nach zwei Retentionen lange ÖF 2000 keine ÖF Trockensommer
30 Ökologische Erfolge Laufkäfer: Dominanzen [%] Probefläche nur bei Retention überflutet (PF 03) lange ÖF nach zwei Retentionen lange ÖF 2000 keine ÖF Trockensommer
31 Ökologische Erfolge 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% PDA: Laufkäfer Dominanzen in Abhängigkeit der Überflutungsdazern Laufkäfer: Dominanzen [%] ÖF 1 Überflutungen ÖF 2 a ÖF 1 / ÖF ÖF 2 / ÖF 3 / Ret Ret Untersuchungsflächen überflutet ab: PDA: Laufkäfer Dominanzen in Abhängigkeit der Überflutungsdauern ÖF 1 Überflutungen ÖF 2 ab ÖF 1 / ÖF ÖF 2 / ÖF 33 / Ret Ret Jahre 134 ÖF 2 Ret
32 Naturschutzrecht ist komplex 13 BNatSchG Hochwasserrückhaltungen sind ohne die zentrale Vermeidungsmaßnahme der ökologischen Flutungen nicht genehmigungsfähig 44 BNatSchG es ist zu prüfen, ob das Vorhaben (Hochwasserrückhaltungen und ökologische Flutungen) zu artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen führen kann es werden ggf. CEF-Maßnahmen und ggf. ein entsprechendes Risikomanagement erforderlich
33 Verbesserung der Fließverhältnisse Regierungspräsidium Freiburg
34 win-win Naturschutz Wasserwirtschaft
35 Regierungspräsidium Freiburg
36 Regierungspräsidium Freiburg
37 Einsatz der Polder Altenheim März 1987 März 1988 Februar 1990 Februar 1999 Mai 1999 Regierungspräsidium Freiburg
38 Erfolg im Mai 1999 Reduktion der Hochwasserwelle in Karlsruhe um 24 cm Verhindert wurden Erstmalige Überschreitung der kritischen Pegelmarke von 9,00 m in Karlsruhe / Maxau Überschwemmung der Innenstadt von Speyer
39 wir bringen die Aue zum Rhein
40 Weil-Breisach Mannheim Rheinschanzinsel Elisabethenwört Bellenkopf/Rappenwört 11 Karlsruhe Söllingen/Greffern Strasbourg Kulturwehr Kehl/Straßburg Polder Altenheim Ichenheim/Meißenheim/Ottenheim Elzmündung Freistett Offenburg Rastatt Wyhl/Weisweil 4 Breisach/Burkheim Kulturwehr Breisach 3 2 Freiburg Weil-Breisach 1 Basel
41 Weil-Breisach Retentionsvolumen rd. 25 Mio. m³ Breisach Freiburg im Breisgau Bauphase 15 Jahre IV Fessenheim Hartheim Grißheim Heitersheim Planungsabschnitte III Frankreich Neuenburg a. R. Deutschland Bad Bellingen II I Kembs Istein Efringen-Kirchen Weil am Rhein Basel Schweiz
42 Regierungspräsidium Freiburg
43 Baubeginn Regierungspräsidium Freiburg
44 Regierungspräsidium Freiburg
45 Weil-Breisach I: neues Kanderbett Regierungspräsidium Freiburg
46 Weil-Breisach I: neue Kandermündung Regierungspräsidium Freiburg
47 Kosten
48 Hochwasserschutz hat seinen Preis Investitionskosten 58,5% IRP 41,5% (Stand 2010) > 1 Mrd. Drohender Schaden (Stand 1995) > 6 Mrd. Baden-Württemberg Bundesrepublik Deutschland
49 Kosten Investitionen rd. 1 Mrd für 13 Räume (Stand 2010) Betrieb ,- bis ,- /Jahr u. Raum Entschädigungen 20% vom Bodenwert für Grunddienstbarkeit 750,- bis 3.500,- / ha Wald (kapitalisiert) Einzelfallentschädigung für Landwirtschaft
50 Ausblick
51 Heute und Morgen am Oberrhein Ludwigshafen Mannheim Karlsruhe Strasbourg Freiburg Basel
52 Verlust und Reaktivierung von Auen km² rezente Auenbereiche IRP gestern heute rd. 55% mehr Gewässerauen als heute morgen
53 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Regierungspräsidium Freiburg
54 Konzept und Vortrag Dr. Ulrike Pfarr Regierungspräsidium Freiburg Mai minütiger IRP-Film auf:
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