Fördernde Faktoren für eine nichttraditionelle. Mag. a Nadja Bergmann
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- Mina Kramer
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1 Fördernde Faktoren für eine nichttraditionelle Berufswahl Mag. a Nadja Bergmann 1
2 Studie Berufsorientierung und -einstieg von Mädchen in einen geteilten Arbeitsmarkt im Auftrag des AMS, Abteilung Arbeitsmarktpolitik für Frauen Kooperation von L&R Sozialforschung mit dem öibf Inhalt und Forschungsfragen: Daten und Fakten zum geteilten Arbeitsmarkt und zur Situation von Berufseinsteigerinnen Hintergründe zur Berufsorientierung und -einstieg von Mädchen Identifikation möglicher Ursachen für bestehende Ungleichgewichte Ausarbeitung von Handlungsoptionen zur Erhöhung der Gleichstellung Methoden: Sekundärstatistische Auswertung von Ausbildungs- und Beschäftigungsdaten Literaturanalyse Fragebogenerhebung bei 360 SchülerInnen der 4. Hauptschulklasse Leitfadeninterviews mit 15 BIZ-BetreuerInnen, 15 Mädchenberaterinnen, 20 ArbeitgeberInnen und 51 jungen Frauen (Berufseinsteigerinnen in nichttradtionelle Berufe sowie in der Orientierungsphase) 2
3 Zentrale Faktoren vor der eigentlichen Berufswahl erst schrittweise Verengung der Berufswahl in der Kindheit noch deutlich breiteres Berufsspektrum von Mädchen Förderung geschlechtstypischer Kompetenzen und Entscheidungen Eltern, Verwandte, Peer Groups, Schule: Rollenstabilisierung diffuses Wissen über Arbeitsmarkt und Berufe führt zu eingeschränkten Wahlmöglichkeiten und Vorstellungen Beruf(sbilder) und -bezeichnungen sind nicht geschlechtsneutral Beispiel Körperkraft 3
4 Geschlechtsneutrale Berufsbilder? 4
5 Zentrale Faktoren des BO-Prozesses mangelnde Unterstützung bei der Berufsorientierung in der Schule (unterschiedlicher Stellenwert von BO, späte Auseinandersetzung, insgesamt eher Berufsinformation und keine Orientierung, geschlechtsspezifische Fragen kaum Thema) beim BIZ (viele Berufsinformationen, wenig Unterstützung zur Berufsorientierung, aktivere Rolle und mehr persönliche Unterstützung gewünscht) Restriktionen durch Lehrstellen und -arbeitsmarkt Abhängigkeit von realen Jobmöglichkeiten, allerdings teilweise falsche Vermutungen und Einschätzungen, geringe Bereitschaft der Betriebe Nicht-traditionelle Berufswahl bedeutet die Überwindung zahlreicher Hürden! 5
6 Ansatzpunkte zur Förderung einer nicht-traditionellen Berufswahl inhaltliche Ansatzpunkte umfassende geschlechtssensible BO für Jugendliche strukturelle Ansatzpunkte Schule, Arbeitsmarktservice (BerufsInfoZentren) Berufsbezogene Ansatzpunkte Ebene der Berufe, Unternehmen, Sozialpartner, politische Ebene Rahmenbedingungen gesellschaftspolitische Ebene, Politik, Medien 6
7 Inhaltliche Ansatzpunkte Sicherstellung einer umfassenden geschlechtssensiblen BO für Jugendliche auch unter Einbezug der Eltern möglichst früh ansetzen, langfristiger Prozess Integration von Erfahrungen von Mädchenberatungsstellen / Burschenarbeit in jedwede BO Raum für Auseinandersetzung und eigenes Erkunden geben zu Neuem anregen, Fähigkeiten entdecken, Berufs- als Lebensplanung, Vor- und Nachteile von verschiedenen Berufen, Erkunden beruflicher Anforderungen mittels: Aktivierung zur selbständigen Informationsbeschaffung, direkter Erfahrungsaustausch zu Berufen, Gespräche mit Role Models, Berufsbiographien, geschlechtshomogene Workshops und Unterricht, Schnuppertage, Werkstätten, Einsatz visueller Medien etc. 7
8 Ansatzpunkte Schule und AMS Bedeutung der Berufsorientierung in Schulen und AMS stärken in Schulen: BO als eigenes Fach, strukturelle Verankerung, personelle Ressourcen und Aufbau von Kompetenzen in AMS/BIZ: Bedeutung und Sichtbarmachung der BIZ-Arbeit, Erweiterung des Aufgabenprofils Institutionalisierung geschlechtsspezifischer Informations- und Sensibilisierungsarbeit Aus- und Weiterbildungen, Informations- und Beratungsleitfäden, stärkere Integration von geschlechtssensiblen Ansätzen, Übernahme von Pilotprojekten in Regelangebot Überarbeitung bestehender Angebote, inklusive Interessentest Möglichkeiten der Einbeziehung des Umfeldes AMS: Sensibilisierung, Information etc. durch Betriebskontakte sowie Elternarbeit Schule: Elternarbeit Kooperationen mit Mädchenberatungsstellen / Burschenarbeit Pilotprojekte sowie Übernahme der Erfahrungen in Regelangebot gemeinsame Ausbildungen Angebote für spezifische Gruppen (MigrantInnen etc.) 8
9 Berufsbezogene Ansatzpunkte Hinterfragung von Berufsbildern und -bezeichnungen Ausbildungsinhalte und Kommunikation darüber Kommunikation und Wahrnehmung beruflicher Qualifikationsanforderungen Interessentest Reform der Lehrausbildung unter geschlechtssensiblen Gesichtspunkten Sensibilisierung von Unternehmen, Sozialpartner hinsichtlich Schnuppermöglichkeiten, Schulbesuche etc. hinsichtlich Berufseinstieg (Eignungstest) betriebliche Ebene beim Berufseinstieg sowie weiteren Karriereverlauf Unternehmen, Sozialpartner, AusbildnerInnen, Berufsschule Unterstützung und Beratung durch sensibilisierte Einrichtungen, Information durch AMS, Änderung/Ergänzung der Ausbildungen, Job-Coaching 9
10 Rahmenbedingungen explizite Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten für BO Vernetzung zentraler BO-AkteurInnen oder Koordinierungsstelle BO / geschlechtssensible BO Abstimmung der Aufgabenschwerpunkte, kontinuierlicher Erfahrungsaustausch, Verbreiterung mädchenspezifischer Expertise und Zugänge, Festlegung von geschlechtersensiblen Qualitätsstandards, gemeinsame Ausbildung... Ausbau von spezifischen Beratungsangeboten Sicherung eines kontinuierlichen Angebots flächendeckende Angebote zielgruppenspezifische Angebote (v.a. Migrantinnen) 10
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