DAS MAGAZIN FÜR PROFIS IN DER WUNDVERSORGUNG IHR PARTNER IN DER WUNDVERSORGUNG ISSN

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1 times2017/ 18 DAS MAGAZIN FÜR PROFIS IN DER WUNDVERSORGUNG IHR PARTNER IN DER WUNDVERSORGUNG ISSN

2 Restoring people s lives Acelity ist ein global diversifiziertes Unternehmen, das die moderne Wundversorgung und die Regenerative Medizin verbindet, die Wundheilung unterstützt und die Lebensqualität von Patienten verbessert. acelity.com 2016 KCI Licensing, Inc. All rights reserved. All trademarks designated herein are proprietary to KCI Licensing, Inc., LifeCell Corporation, and Systagenix Wound Management IP Co B.V. PRA R0-OUS, DE

3 EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, ACELITY ist wie immer mit neuen Ideen in das Jahr 2017 gestartet. Die Einführung von neuen und verbesserten Produkten ist in vollem Gange. Viele Neuentwicklungen basierten auf Wünschen, Nachfragen und Vorschlägen von Anwendern. Dafür sind wir dankbar. Es zeigt, wie intensiv der Kontakt zwischen Kunden und Firma ist. Wir bauen auf diese kontinuierliche Zusammenarbeit, denn nur dadurch ist ein Behandlungserfolg gewährleistet. Unsere Forschungsteams arbeiten ständig daran, die Standards der Patientenversorgung zu verbessern, um ein breites Spektrum an neuen Produkten, Systemen und Services für die ambulante und stationäre Versorgung zu gewährleisten. Der Patient hat einen Anspruch auf moderne Wundbehandlung und wir möchten das Leben der Patienten wieder lebenswert machen. Sabine Rößler Interim General Manager Germany Die V.A.C. Therapy hat wie kaum ein anderes Verfahren in den letzten Jahren die Versorgung von akuten und chronischen Wunden nachhaltig verändert. Sie hat sich in der Klinik - landschaft von Deutschland, Österreich und der Schweiz mittlerweile als Routineverfahren etabliert und gilt bei vielen Indikationen heute als Goldstandard. Zusätzlich haben wir Ihnen, unseren Anwendern und Kunden, mit der erfolgreichen Einführung der Instillationstherapie V.A.C.ULTA in 2011 eine weitere Behandlungsoption zur Verfügung gestellt. Die V.A.C.ULTA vereint in einem System die V.A.C. Therapy und die weiterentwickelte V.A.C. VERAFLO Instillationstechnologie. Seit Mitte 2016 bereichert das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing die V.A.C. VERAFLO Familie. Das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing wurde konzipiert, um das Entfernen von viskösem, fibrinösem Exsudat, schmierigen Wundbelägen bzw. sonstigem keim - belastetem Sekret zu erleichtern. Es ist u.a. für Patienten mit offenen Wunden indiziert, bei denen ein chirurgisches Debridement nicht möglich ist oder nicht geeignet erscheint. Die verifizierten Resultate sind genauso beeindruckend wie bei unserer Produktinnovation der mechanischen NPWT Therapieeinheiten: Das SNAP Therapy System und das NANOVA Therapy System sind batterielose NPWT-Einwegsysteme, welche speziell für kleine bis mittelgroße Wunden sowie für geringe bis mäßige Exsudatmengen indiziert sind. Die Systeme zeichnen sich durch eine besonders einfache Bedienung und schnelles Anlegen in weniger als 10 Minuten aus. Außerdem sind sie klein, geräuscharm, leicht und unauffällig. Sie fördern dadurch die Mobilität und Lebensqualität der Patienten. Die Behandlungsergebnisse sind so herausragend wie auch bei unseren Produktinnovationen PREVENA System und ABTHERA Therapy System. Das PREVENA Incision Management System ist eine Therapieform des Wundnahtmanagements; es schützt die Naht und verhindert als geschlossenes, steriles System die Kontamination der Wunde. Applikation als auch der wirtschaftliche Vorteil beim Einsatz dieser Innovation führte bei Ihnen zu einer überragenden Akzeptanz. Aber auch mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System beschreiten wir neue Wege mit autologen, epidermalen Haut - transplantationen in einer reproduzier baren, präzisen und nahe - zu schmerzfreien Transplantat gewinnung. Wir haben nicht nur Lösungen für den klinischen, sondern auch für den ambulanten Bereich. Was geschieht nach dem Krankenhausaufenthalt? Als Ihr Partner in der ambulanten Wundversorgung unterstützt Acelity Sie dabei, Wunden in den unterschiedlichen Pflegesituationen effektiv zu behandeln. Wir unterstützen bei der Erstellung der Wunddokumentation, der Organisation der häuslichen Versorgung, so dass bei Genehmigung der Krankenkasse der Patient mit der V.A.C. Therapy entlassen oder mit der ambulanten V.A.C. Therapy begonnen werden kann. Wussten Sie, dass die ambulante V.A.C. Therapy nicht in das Arznei- und Verbandmittelbudget fällt? Die Beiträge dieser TIMES-Ausgabe spiegeln den Stand der Forschung und das Engagement vieler Mediziner eindrucksvoll wider. ACELITY dokumentiert so die Innovationen der Medizintechnologie, die einen bedeutenden Faktor zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung darstellen. Außerdem verdeutlicht sie, dass technisch hochwertige Leistung zu vertretbaren Kosten angeboten werden kann, was angesichts begrenzter Budgets von großer Aktualität ist. Für das langjährige Vertrauen danke ich Ihnen. Ihre Sabine Rößler Das ABTHERA Therapy System wurde für das sichere Management und als effektive Therapie des offenen Abdomens entwickelt. Sowohl der therapeutische Nutzen und die einfache ACELITY TIMES

4 INHALT Editorial... 3 Impressum... 5 NEWS DRG V.A.C. Therapy im G-DRG-System 2017 Frauke M. Greggersen... 6 NEWS RECHT Frühe Nutzenbewertung für Medizinprodukte auf Basis des GKV Versorgungsstärkungsgesetzes Frauke M. Greggersen... 7 NEWS V.A.C. VERAFLO Wundspezialisten trafen sich in Heidelberg Pia Schmidt... 9 NEWS V.A.C. THERAPY Workshop V.A.C. Therapy Petra Mildner NEWS HHVG Versorgung chronischer Wunden aus der Sicht der Hersteller Daniela Piossek NEWS WVM 20. Roundtable des Wundverbund Mitteldeutschland Gerd Meissner PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO V.A.C. VERAFLO Instillations-Therapie bei großflächigen Wunden Mohammed Aly Behandlung eines Sakral-Dekubitus Tina Väth V.A.C. VERAFLO Therapy mit VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing bei glutealem Dekubitus Susan Wetzig V.A.C. VERAFLO Therapy bei ausgeprägtem phlegmonösem Infekt Gerhard Rothenaicher Therapie subcutaner Fisteln unter Verwendung der V.A.C. VERAFLO Therapy Ralf Erfkamp Excellent Choice mit CLEANSE CHOICE und CELLUTOME Jasmin Schnirpa PRAXIS KLINIK V.A.C. THERAPY Wundmanagement nach Fistelexcision eines infizierten Stent der Arteria femoralis superficialis nach Oberschenkelamputation Juliane Toegl V.A.C. Therapy beim Décollement der Altershaut Jens Kelm, Claudia Schiekofer NEWS V.A.C. HOMECARE Acelity Ihr Partner in der ambulanten Wundversorgung Kerstin Molitor NEWS PREVENA Mobil, flexibel, versatil Christian Gerth NEWS V.A.C. VERAFLO Eine einfache Lösung für komplexe Wunden Pia Schmidt NEWS SNAP Das batterielose NPWT-Einwegsystem Tim Zehentmayer PRAXIS HOMECARE SNAP Ambulante Unterdrucktherapie mit dem SNAP Therapy System bei Weichteildefekt am Unterschenkel Michael Gottschlich Zurück in den Alltag Isabell Wagner PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY Ambulante Versorgung in Spezialpraxen André Lantin Ambulante V.A.C. Therapy mit dem V.A.C.ULTA Therapy System bei ausgeprägtem Sacraldekubitus Kategorie 4 nach EPUAP Anna Born NEWS AWD Acelity führt neue Gelfaser-Wundauflage ein Tim Zehentmayer ACELITY TIMES 2017

5 INHALT Ambulante V.A.C. Therapy mit dem ACTIV.A.C. Therapy System nach thorakaler Hämatomausräumung und Rippenresektion Anna Born Ambulante V.A.C. Therapy nach Zehenamputation bei Malum perforans pedis Martina Kämper V.A.C. THERAPY FOR VETERINARY USE Patient Fred Simone Faust BRUSTREKONSTRUKTION Rekonstruktion der weiblichen Brust Otto Riedl PRAXIS KLINIK CELLUTOME Erfahrungen mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System bei bestehender arterieller Verschlusskrankheit im Stadium IV nach Fontaine Julia Breuer Epidermale Hauttransplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System bei stagnierender chronischer Wunde Anita Ide Autologe epidermale Mikro transplantation zur Behandlung eines hartnäckigen plantaren Ulkus bei diabetischem Fußsyndrom Mirko Barone, Markus Wiesböck Behandlung eines rez. Ulcus cruris am linken Innenknöchel Christine Krennhuber Defektdeckung nach Exzision eines großen Merkelzelltumors an der Stirnmitte Luca Gottardi Postoperative Hautverpflanzung zur Heilung einer Wunde nach Unterschenkelamputation Reinhold Bonn SERVICE Kongresse und Veranstaltungen So bestellen Sie Ihre Acelity Produkte Buchtipps finden Sie auf den Seiten 11, 13, 30, 39, 41, 43, 45, 49, 62 IMPRESSUM 2017 KCI Licensing, Inc. All rights reserved. All trademarks designated herein are proprietary to KCI Licensing, Inc., Systagenix Wound Mana - gement IP Co B.V., their affiliates and / or licensors. PRA R0-OUS, DE (08/17) ACELITY TIMES, das Magazin für Profis am Krankenbett Herausgeber: KCI Medizinprodukte GmbH Hagenauer Straße 47 D Wiesbaden Telefon KCI Medical GmbH c/o Intertrust Services (Schweiz) AG Limmatquai 72 CH-8001 Zürich Telefon KCI Austria GmbH Lemböckgasse 49 / Stiege A A-1230 Wien Telefon Redaktion: Pia Schmidt, Dr. Ingmar Sütterlin Gestaltung / Produktion: Kirsch Kommunikationsdesign GmbH Bahnhofstraße Walluf Telefon / Druck: mediagroup Le Roux, Erbach 17. Jahrgang 2017 ISSN Alle Artikel geben die Meinung des Ver fassers wieder, die nicht mit der Meinung des Herausgebers identisch sein muss. Die Beiträge fallen somit in den Verant wor tungsbereich der jeweiligen Verfasser. Das Urheberrecht bleibt bei den Autoren. Nachdruck und Fotokopien, auch auszugsweise, nur mit Geneh mi gung des Heraus gebers zulässig. Die Kundenzeitschrift ACELITY TIMES ist ausschließlich an den Fachkreis im Sinne des 2 HWG (D) gerichtet. Eine Weitergabe an Patienten hat zu unterbleiben. Für Druckfehler bzw. Angaben über Dosierungsan wei sungen und Applikations formen kann vom Heraus geber keine Gewähr übernommen werden. Redaktionelle Änderungen vorbehalten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Han dels namen, Warenbezeichnungen, Mar ken und sonstige Kennzeichen be rechtigt auch ohne besondere Kenn zeich nung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Waren- und Marken schutz ge setz gebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Alle sich auf KCI-Produkte be ziehende Marken sind Eigentum der KCI Unter neh mens gruppe und / oder ihren Lizenzgebern. Hinweis: Die Behandlungsergebnisse der Fallberichte sind keine Garantie dafür, dass sich unter vergleichbaren Bedin gun gen die gleichen Ergebnisse einstellen. Behandlungs ergebnisse hängen immer von den jeweiligen Lebensumständen und der körperlichen Verfassung des Patienten ab. Sofern nicht anders an gegeben, beruht der gemeldete wirtschaftliche Nutz- oder Ein sparungswert auf Angaben, die von der Ein richtung / dem Klinikpersonal gemacht werden, und auf den Beobachtungen / Er fah rungen des für diesen Fall zuständigen Arztes. Bei der Angabe von Einsparungen handelt es sich nur um Schätzwerte, die nur für den jeweiligen Einzelfall gelten. Ein spa run gen sind unter Umständen nicht repräsentativ und können von Fall zu Fall variieren. ACELITY TIMES

6 NEWS DRG FRAUKE M. GREGGERSEN HAMBURG V.A.C. Therapy im G-DRG-System 2017 Der Beitrag beschreibt die Neuerungen im Fallpauschalensystem, die die Abrechnung von Anwendungen der V.A.C. Therapy betreffen. Autorin: Frauke M. Greggersen Senior Business Analyst use it AG Hamburg 6 EINLEITUNG Seit vielen Jahren ist die V.A.C. Therapy als Anwendung in der stationären Versorgung etabliert und im G-DRG System abgebildet. Und genau aus diesem Grund stellen sich jedes Jahr mit der Veröffentlichung des neuen OPS-Kataloges [3], des neuen Fallpauschalen-Kataloges [1] und der aktualisierten Definitionshandbücher [2] aufs Neue die Fragen: Wie sieht es mit der innovativen Therapie aus ökonomischer Sicht aus? Gibt es Neuerungen in Bezug auf die V.A.C. Therapy im G-DRG-System? Und wenn ja, welche und wie sind sie zu berücksichtigen? Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre stellen sich mittlerweile sehr viele Kliniken der Herausforderung, die Prozessund Kommunikationsabläufe im Bereich Kodierung und Ab - rechnung zu optimieren, um damit ihren Erfolg beziehungsweise den Weg zur positiven Erlösentwicklung zu gestalten. Verschiedenste Wege der Zusammenarbeit und des Austausches im interdisziplinären Team werden gelebt und sicher ist es spannend zu beobachten, welche Unterstützung auch IT-Services im Zeitalter von Digital Health hierzu zukünftig noch leisten können. Wir möchten an dieser Stelle unseren kleinen Beitrag als ersten Schritt für Sie leisten und Ihnen die Kernfragen zu den Anpassungen und Änderungen in Bezug auf die V.A.C. Therapy im G-DRG System 2017 mit dem nachstehenden Artikel in einem kleinen Überblick beantworten und Sie hiermit, bei Bedarf, in der Kommunikation dieses spannenden Themas in Ihrem interdisziplinären Team unterstützen. WAS BRINGT DIE ZUKUNFT? DIE V.A.C. THERAPY IN 2017 Die Abbildungsmöglichkeit der Vakuumtherapie im G-DRG- System hat bereits in der Vergangenheit zu einer besseren Darstellung von Wundkomplikationen geführt. Und auch in 2017 wird die genaue Kodierung und Kalkulation dieser Fälle dies weiterhin im G-DRG-System sichtbar machen. Wie auch in den letzten Jahren gilt, dass der Anwender seinen Fokus auf die gewissenhafte Verwendung der Prozedurenkodes richten sollte. Hierbei ist der sorgfältige Abgleich ACELITY TIMES 2017 zwischen der tatsächlich erfolgten Prozedur am Patienten mit ihrer anschließenden genauen Dokumentation und der darauf basierenden Kodierung unabdinglich, um die Komplexität der Wunden für Außenstehende besser abbilden zu können. OPS NEUERUNGEN 2017 [3] Der OPS a wurde bezugnehmend auf die Anästhesie in den Ausnahmen um den Zusatz... oder es erfolgt eine endo - ösophageale oder endorektale Anwendung einer Vakuumtherapie ergänzt, so dass ab 2017 bei der endoösophagealen oder endorektalen Anwendung der Vakuumtherapie zur Verwendung dieses OPS keine Anästhesie mehr vonnöten ist. Wurde im letzten Jahr unter dem OPS * noch mit dem OPS in die Anlage / den Wechsel des Sogsystems und mit dem OPS in die Anlage / den Wechsel der Unterdruckflasche unterschieden, so wird es in 2017 unter dem OPS * ein klein wenig defiziler. Die OPS und wurden um den Zusatz Kon - tinuierliche Sogbehandlung... bei einer Vakuumtherapie bei offener Wunde ergänzt. Zusätzlich geschaffen wurde der OPS , welcher zukünftig die Kontinuierliche Sogbehandlung mit Pumpensystem bei einer Vakuumtherapie nach chirurgischem Wundverschluss (zur Prophylaxe von Komplikationen) abbilden wird. Die uns allen bekannte Vierteilung in Bezug auf die Dauer der Anlage, welche mit der 5. und 6. Stelle anzugeben ist, ist für alle 3 OPS in der gewohnten Form beibehalten worden.

7 NEWS RECHT VAKUUMTHERAPIE DRGS: G35Z, I98Z, I02B, J35Z, W01B, F08A Die Voraussetzungen für die komplexe Vakuumbehandlung (Funktion KVB) sind auch für 2017, in der gewohnten Form, im 4. Band des Definitionshandbuchs aufgeführt. [2] Diese sind: Abb. 1 Pr Vakuum - therapie ab 8 Tagen (KVB-V1) Pr Anlage eines Systems zur Vakuumversiegelung (KVB-V2) Mind. 4 Pr Bestimmte OR-Prozeduren ohne mäßig komplexe Eingriffe (Funktion KVB) (KVB-V3) Mind. 4 mehrz. Pr Bestimmte OR-Prozeduren ohne mäßig komplexe Eingriffe (Funktion KVB) (KVB-V3) Ein besonderes Augenmerk ist darauf zu legen, dass bei der Dauer der Vakuumtherapie keine Aufsummierung der Tage erfolgen darf, soweit sich der OPS 8-190* in der 5. Stelle unterscheidet. Nicht unerwähnt lassen möchten wir, dass die DRG F08A ( Rekonstruktive Gefäßeingriffe [...] mit komplexer Vakuumbehandlung ) für 2017 eine deutliche Aufwertung erfahren hat. Mit einer Bewertungsrelation von erzielt sie bei einem Bundesbasisfallwert von 3.376,11 ein Entgelt in der Höhe von ,82 und die häufig sehr komplexen Patientenfälle hinter dieser DRG werden somit im Jahr 2017 noch besser abgebildet als im Vorjahr. Abschließend sollten wir zu diesem Thema nicht außer Acht lassen, dass neben den sechs genannten, und mittlerweile allen Anwendern bekannten, DRGs zahlreiche weitere DRGs im G-DRG-System existieren, die durch die Vakuumtherapie angetriggert werden können. Wichtig ist stets die vollständige Dokumentation und Kodierung aller am Patienten tatsächlich erbrachten Leistungen. FAZIT Jedes Jahr stellt sich das Gesundheitssystem erneut Änderungen, Anpassungen und Herausforderungen. Um so wichtiger erscheint es uns, dass man in einem Team mit Experten vertrauensvoll zusammenarbeiten kann, um sich gut gerüstet der Komplexität der sich ständig ändernden Abläufe stellen und somit ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten sichern zu können. Wir wünschen uns, dass wir mit diesem kurzen Artikel hierzu beitragen konnten, und stehen Ihnen für eventuelle Fragen oder Wünsche sehr gern zur Verfügung. QUELLENVERZEICHNIS [1] Fallpauschalen-Katalog Fundort: System_2017/Fallpauschalen-Katalog2/Fallpauschalen-Katalog_2017 [2] Definitionshandbuch Fundort: System_2017/Definitionshandbuch/Definitionshandbuch_2017 [3] OPS Version Fundort: kodesuche/onlinefassungen/opshtml2017/ Frühe Nutzenbewertung für Medizinprodukte auf Basis des GKV Versorgungs - stärkungsgesetzes FRAUKE M. GREGGERSEN HAMBURG Der Beitrag beschreibt die Änderungen des 2015 in Kraft getretenen Versorgungsstärkungsgesetzes, die sich auf den Umgang mit neu entwickelten Medizinprodukten auswirken. EINLEITUNG Das Versorgungsstärkungsgesetz ist in weiten Teilen am Tag nach der Verkündung im Bundesgesetzblatt vom und damit am in Kraft getreten. Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz wollte der Gesetzgeber die bestehen- den und eingeleiteten Maßnahmen für ein stabiles, zukunftsfähiges soziales Krankenversicherungssystem weiterentwickeln und um neue Instrumente ergänzen. Ein Fokus lag und liegt hier unter anderem auf der Stärkung der gesetzlichen Kranken - versicherung und der Verbesserung der medizinischen Be - treuung in strukturschwachen Regionen der Bundesrepublik. Die unterschiedlichsten Pressemitteilungen wiesen immer wieder auf die Auswirkungen des Gesetzes für Patienten, Ärzte und Kliniken hin. So rückten für Patienten beispielsweise die Etablierung von Terminservicestellen in den Fokus sowie auch das Recht auf Zweitmeinung. Aber hat es auch einen Einfluss auf die Medizinprodukte - industrie? Und wenn ja, welchen? Und wie wirkt es sich heute, fast 2 Jahre nach Inkrafttreten aus? Wir geben Ihnen hierzu nachstehend zusammenfassend einen kleinen Einblick. Autorin: Frauke M. Greggersen Senior Business Analyst use it AG Hamburg ACELITY TIMES

8 NEWS RECHT WELCHE ÄNDERUNGEN BRINGT DAS GESETZ BEI DER ABRECHNUNG VON KRANKENHAUS- LEISTUNGEN MIT SICH? Konkrete Auswirkungen bei der Abrechnung von Krankenhausleistungen hat das Versorgungsstärkungsgesetz auf den Bereich der neuen Untersuchungs- und Behandlungs methoden (NUB). Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz wurde das bisherige NUB Verfahren nach 6 Abs. 2 KHEntgG [1] wesentlich erwei tert. Die entsprechenden Maßnahmen der Methodenbewertung für Medizinprodukte werden jetzt geregelt in 137 h SGB V. Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB), bei denen ein Medizinprodukt der Risikoklasse IIb oder III nach Artikel 9 i.v.m. Anhang IX der Richtlinie 93/42/EWG zur Anwendung kommt und dessen Anwendung einen besonders invasiven Charakter hat, können nun nur noch nach vor - heriger Risikobewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss zu Lasten der Krankenkassen erbracht werden. Ein besonderes Augenmerk ist darauf zu legen, dass die neue Behandlungsmethode ein neues theoretisch-wissenschaftliches Konzept aufweisen muss. Hierzu muss der Leistungserbringer, unter Mitwirkung des Herstellers, dem G-BA aktuelle, wissenschaftliche Produktinformationen übermitteln. Zu diesem Schritt sollte in jedem Fall der Hersteller hinzugezogen werden, da nur er diese notwendigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verfügung stellen kann. Ein neues theoretisch-wissenschaftliches Konzept liegt vor, wenn sich das Wirkprinzip oder das Anwendungsgebiet von anderen, in der stationären Versorgung bereits eingeführten systematischen Herangehensweisen, wesentlich unterscheidet. Das Wort wesentlich lässt an dieser Stelle Spielraum zur Interpretation und wird in der Zukunft vermutlich die eine oder andere spannende Diskussion zur korrekten Zuordnung mit sich bringen. Im Rahmen der Bewertung durch den G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) im neuen Verfahren, welches seit dem Gültigkeit hat, werden die Behandlungsmethoden in drei Kategorien eingeteilt: Behandlungsmethoden, deren Nutzen unter Anwendung des Medizinprodukts als hinreichend belegt anzusehen sind Behandlungsmethoden, deren Nutzen zwar als noch nicht hinreichend belegt anzusehen sind, die aber unter Anwendung des Medizinprodukts das Potential einer erforder - lichen Behandlungsalternative bieten Behandlungsmethoden, die unter Anwendung des Medizinprodukts kein Potential für eine erforderliche Behandlungsalternative bieten, insbesondere weil sie als schädlich oder unwirksam anzusehen ist Behandlungsmethoden, deren Nutzen belegt ist, können weiter - hin zu Lasten der Krankenkassen abgerechnet werden. Wird die Behandlungsmethode nicht sachgerecht vergütet, hat das Krankenhaus Anspruch auf eine kurzfristige Verein - barung nach 6 Abs. 1 S. 1 KHEntG bzw. 6 Abs. 2 S. 1 BPflV. Ist der Nutzen noch nicht belegt, besteht aber Potential, wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss über eine Erprobungsrichtlinie entschieden. Will ein Krankenhaus die Leistungen auch weiterhin gegenüber den Krankenkassen abrechnen, muss es an der Erprobungsrichtlinie teilnehmen. Nach Ende der Erprobung wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss per Richtlinie entschieden, ob die Behandlungsmethode weiterhin erbracht und abgerechnet werden darf. Ergibt die Bewertung der Behandlungsmethode ein negatives Ergebnis (schädlich oder ohne Nutzen), so kann dies zu einem Ausschluss aus dem Leistungskatalog der GKV führen. Damit hätte in diesem Fall auch die gesonderte Regelung im stationären Bereich Erlaubnis mit Verbotsvorbehalt keine Gültigkeit mehr. Von dem neuen Verfahren ausgeschlossen sind NUB Vorlagen, welche vor dem an das InEK versandt und bestätigt wurden, Schrittinnovationen (mit Orientierung an vorhandenen Prozeduren) sowie Behandlungsmethoden, welche vor dem 23. Juli 2015 einen spezifischen OPS nachweisen konnten. WAS KANN DIE MEDIZINPRODUKTEINDUSTRIE GEMEINSAM MIT DEN LEISTUNGSERBRINGERN SINNVOLL BEITRAGEN? Durch die frühe Methodenbewertung / Nutzenbewertung ist eine erheblich aufwändigere und gegebenenfalls auch teurere Markteinführung der betroffenen Medizinprodukte auf dem deutschen Markt zu erwarten. Ein kooperatives und strategisch geplantes Vorgehen aller Beteiligten ist hier zu empfehlen, um unnötige Schleifen sowie auch eventuell zusätzliche Kosten zu vermeiden. Hierzu können beispielsweise bereits im Vorfeld des Risikobewertungsverfahrens Krankenhaus und Medizingerätehersteller vom Gemeinsamen Bundesausschuss eine Beratung über Voraussetzungen und Anforderungen hinsichtlich der konkreten Methode verlangen. FAZIT Auch wenn für die Markteinführung von Innovationen auf den deutschen Markt höhere Hürden gesetzt wurden, lassen sich diese in ehrlicher Kooperation aller Beteiligten nehmen. Das fristgerechte Zusammentragen aller Daten und Fakten ist an dieser Stelle sicher essentiell, damit der Gemeinsame Bundesausschuss seine Entscheidung auf Basis einer möglichst vollständigen Datenlage treffen kann. Zögern Sie nicht, hierzu alle Beteiligten zu involvieren und Ihre Fragen offen zu stellen denn bedenken Sie bitte: eine negative Bewertung kann zu einem Ausschluss aus dem GKV Leistungskatalog führen, welches nicht das Ziel für echte Innovationen zum Wohle des Patienten ist. Wir freuen uns auf Ihre Fragen und unseren Kontakt! QUELLENVERZEICHNIS [1] Aufgeführte Gesetze. Fundort: [2] - versicherung/gkv-versorgungsstaerkungsgesetz.html 8 ACELITY TIMES 2017

9 NEWS V.A.C. VERAFLO Wundspezialisten trafen sich in Heidelberg Sechstes V.A.C. VERAFLO Symposium 2017 PIA SCHMIDT WIESBADEN Das sechste V.A.C. VERAFLO Symposium fand mit großem Erfolg am 23. und 24. Juni 2017 in der UniversitätsKlinik Heidelberg unter der wissenschaftlichen Leitung von PD Dr. Burk - hard Lehner statt. Über 100 Teilnehmer konnten sich hier über die neuesten Erkenntnisse der Behandlung mit der V.A.C. VERAFLO Therapy informieren. Die Referentinnen und Referenten, allesamt erfahrene An wender, machten das V.A.C. VERAFLO Symposium mit insgesamt 24 Vorträgen wieder zu einer fachlich herausragenden Veranstaltung und lockten Teilnehmer aus dem gesamten Bundes gebiet und dem deutschsprachigen Ausland an. Ein besonderes Highlight war dabei die breite Indikationspalette an Vorträgen aus den verschiedenen Fachbereichen. Ziel der Veranstaltung war es, das gesamte Spektrum der V.A.C. VERAFLO Therapy sowohl in der Indikation als auch den technischen Anwendungsformen darzustellen. Seit 12 Jahren bereichert die Instillationstherapie die Sanierungskonzepte von bisher therapieresistenten Wundinfek - tionen. Zahlreiche Einzelfallberichte und zunehmend auch klinische Studien belegen eindrucksvoll die Erfolge dieser neuen Behandlungsform. Insbesondere fremdkörperassoziierte Frühinfektionen von Implantaten und Prothesen, aber auch Wunden mit multiresistenten Keimen gelangen mit dieser Therapie vermehrt zur Ausheilung. Trotzdem versagt die Therapie in manchen Fällen, ohne dass bisher die Ursache dafür gefunden werden konnte. Neben chirurgischen Fachbeiträgen wurden weitere Anwen - dungsmöglichkeiten erprobt und neue Indikationen erschlossen. Der adäquate Einsatz der V.A.C VERAFLO Therapy kann nicht nur nachweislich die Heilung signifikant beschleunigen, sondern auch die Gesamtbehandlungskosten der Patienten senken. Die Gebiete der Orthopädie, Gefäßchirurgie, Trauma - tologie, der plastischen Chirurgie, Kardiochirurgie sowie Allgemein- und Viszeralchirurgie standen auf der Tagung im Mittelpunkt des Interesses. Der allgemeine Tenor war sehr positiv und zeigte, dass das V.A.C.ULTA Therapy System zusätzlich zur herkömmlichen V.A.C. Therapy eine Instillationsoption mittels der V.A.C. VERAFLO Therapy anbietet. Dieses Kombisystem bietet bei verschiedenen Indikationen die Möglichkeit, Instillations - lösungen in das Wundbett einzubringen und somit die Behandlung komplexer, schwer heilender Wunden zusätzlich zu unterstützen. Durch das V.A.C.ULTA System wird keine zusätzliche V.A.C. Therapieeinheit benötigt, um zwischen den Unterdruckzyklen topische Instillationslösung in die Wunde zu bringen. Insgesamt wurde das Resumee gezogen, dass die V.A.C. VERAFLO Therapy zu einem vollwertigen und wertvollen Mitglied der V.A.C. Therapy Familie geworden ist. Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass seit der Einführung vor sechs Jahren dieses Verfahren bereits ein erfolgreiches, breites Anwendungsgebiet in vielen operativen medizinischen Fachgebieten gefunden hat. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste V.A.C. VERAFLO Symposium, das im Juni 2018 in der Universitätsklinik Halle / Saale unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. med. Rüdiger Neef stattfindet. Autorin: Pia Schmidt Product Manager Deutschland & Österreich Acelity Wiesbaden PD Dr. Burkhard Lehner Leiter des 6. V.A.C. VERAFLO Symposiums in Heidelberg ACELITY TIMES

10 NEWS V.A.C. THERAPY PETRA MILDNER AHRENSBURG Workshop V.A.C. Therapy Auf der 10. Tagung der Initiative stoma 2020 Autorin: Petra Mildner Leitung Zentraler Vertrieb GHD GesundHeits GmbH Deutschland Ahrensburg 30 Stomatherapeuten/innen bildeten sich auf dem Workshop zur Einführung in die V.A.C. Therapy fort. Neben theoretischen Erklärungen standen Fallbeispiele und praktische Anwendungsübungen im Zentrum des Workshops. Der Bedarf für den nächsten Workshop wurde schon gleich angemeldet. 10. TAGUNG DER INITIATIVE STOMA 2020 Die Initiative stoma 2020 Innovationen für den Stomamarkt hat sich zum Ziel gesetzt, Innovationen zu schaffen, Optimierungspotentiale zu identifizieren und entsprechende Vorschläge zu entwickeln. Stomatherapeuten/-innen haben hier eine gemeinsame Plattform, um sich auszutauschen und ihr Wissen zu erweitern. Zu diesem Zweck treffen sich die Mitglieder der Initiative stoma 2020 seit Januar 2012 in regelmäßigen Abständen. Nach 5 Jahren galt es in Berlin ein kleines Jubiläum zu feiern: Am 11. und 12. November 2016 fand die 10. Tagung der Initiative stoma 2020 in Berlin statt. Mehr als 110 Stoma therapeuten/-innen aus Kliniken in Deutschland folgten der Einladung, um gemeinsam an wichtigen und aktuellen Themen der Stomatherapie in Deutschland zu arbeiten. Zur Überraschung der Teilnehmenden begrüßte sie diesmal der geschäftsführende Gesellschafter der GHD, Andreas Rudolph, persönlich im Vortragsraum und unterstrich mit seiner Anwesenheit auch die Bedeutung dieser Initiative für die GesundHeits GmbH Deutschland. Auf der Tagung wurden drei Workshops zu den Themen Peristomale Hautläsionen, Entlassmanagement aus Sicht des Gesetzgebers und in der Praxis sowie V.A.C. Therapy veranstaltet. 30 Stomatherapeuten/-innen nahmen am Workshop V.A.C. Therapy teil. Mit den Inhalten und der Bedeutung des 299 StGB (Antikorruptionsgesetz) sowie den weitreichenden Konsequenzen im deutschen Gesundheitswesen für alle Angehörigen der Heilberufe im Allgemeinen und der Stoma - therapeuten/innen im Speziellen beschäftigten sich gleich zwei Vorträge zur Einführung in das Thema. Ziele des Workshops V.A.C. Therapy Die Teilnehmer erhalten Basiswissen über die V.A.C. Therapy. Abb. 1: Praktischer Teil 1: Begutachtung der Wunde durch zwei Teilnehmerinnen im Kreise der Experten 10 1 ACELITY TIMES 2017

11 NEWS V.A.C. THERAPY Abb. 2: Einführung in das Thema. Frau Steimle erklärt die Technik und deren korrekte Anwendung Abb. 3: Praktischer Teil 2: Die Workshop-Teilnehmerinnen beraten das weitere Vorgehen Abb. 4: Präsentation der Ergebnisse im Plenum Die Teilnehmer erweitern ihr Fachwissen im Bereich der hochspezialisierten Wundtherapien. Die Einführung in diese spezielle Therapie befasste sich mit den Themen: Grundlagen der V.A.C. Therapy Wissenschaft und Wirkmechanismen Spezielle Therapieoptionen. Im anschließenden Praktischen Teil bearbeiteten kleine Gruppen Fallbeispiele Verbandtechniken Die Anwendung der V.A.C. Therapy an Modellen. FAZIT Das Feedback der Teilnehmer zum Workshop war durchweg positiv. Der Bedarf an der Weiterführung eines Wund- Workshops wurde auf der Tagung deutlich bestätigt. Dem wurde im April 2017 im Rahmen der 11. Tagung der Initiative stoma 2020 mit einem Workshop zum Thema Exsudat - management entsprochen. Vielen Dank an die Referentinnen im Workshop: Sabine Fragge Fachbereichsleitung Wundversorgung, GHD GesundHeits GmbH Deutschland Kirstin Steimle Regionalvertriebsleiterin Acelity BUCHTIPP Kerstin Protz Moderne Wundversorgung 8. Auflage, Elsevier Verlag ISBN Basierend auf adäquater Diagnostik und angepasster Kausaltherapie bietet die moderne, hydroaktive Wund - versorgung individuell angepasste Versorgungs - möglichkeiten. Dieses Buch enthält u. a. Informationen zu folgenden Themen: Grundlagen über Haut, Hautpflege und Wundarten Möglichkeiten und Methoden der Wundreinigung und - spülung Phasengerechte Wundversorgung und unzeitgemäße Produkte Hygienische Aspekte Versorgung von Menschen mit: Dekubitus, Feuchtigkeitsläsion, Ulcus cruris und diabetischem Fußsyndrom Ernährung und Schmerz, Aspekte der palliativen Wundversorgung Aspekte der Wund- und Fotodokumentation Nationaler Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden Verordnung, Erstattung, Kosten und rechtliche Aspekte Der Markt bietet eine nicht mehr überschaubare Produktpalette. Deshalb finden Sie in der 8. Auflage auf der beiliegenden CD eine beispielhafte Übersicht über Produktgruppen mit Angabe der Hersteller, erhältlichen Größen und Pharmazentralnummern (PZN) Assessmentinstrumente, Standards, Wunddokumentationsformulare sowie Patientenund Angehörigenbroschüren. ACELITY TIMES

12 NEWS HHVG DANIELA PIOSSEK BERLIN Versorgung chronischer Wunden aus der Sicht der Hersteller Autorin: Daniela Piossek Bundesverband Medizintechnologie e.v Berlin 12 Der Beitrag stellt die aktuellen Aufgaben und Herausforderungen für die Verbesserung der Wundversorgung aus Sicht der Hersteller entsprechender Produkte vor. Sie bergen die Chance, die Anzahl der chronischen Wunden wie auch Abheilungsraten, Behandlungsdauer, Kosten u.a. relevante Parameter positiv zu verändern. WUNDEN UND VERBANDMITTELHERSTELLER Chronische Wunden sind für viele der betroffenen Patienten verbunden mit Schmerzen und einer massiven Einschränkung der Lebensqualität. Nach den neuesten gesundheitsökonomischen Daten der PMV forschungsgruppe Köln leiden ca Patienten an chronischen Wunden. Dass sich neben den Fachkreisen nun auch verstärkt die Politik diesem relevanten Thema zuwendet, ist erfreulich und zeigt sich auch in den entsprechenden Passagen im Heil- und Hilfs - mittelversorgungsgesetzes (HHVG). Bei der Versorgung der Patienten arbeiten Vertragsärzte, Krankenhäuser, Pflegefachkräfte, Wundexperten, Podologen, Homecare-Unternehmen, Hilfsmittel-Lieferanten wie Hersteller von modernen Verbandmitteln sowie Fachverbände und Krankenkassen zusammen, um die Wunden zu heilen oder zu verbessern und nachhaltig das Leid der Betroffenen zu lindern. Ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Behandlung und der Pflege ist die Versorgung mit geeigneten Verbandmitteln. Sie sind notwendig im Gesamtprozess, wenn auch nur einer von vielen Erfolgsfaktoren für den Therapieund Heilungsverlauf. Nur im Rahmen einer zeitgemäßen, konsequenten Kausaltherapie und einer leitlininen- und fachgerechten Anwendung durch qualifizierte Ärzte und Pflegefachkräfte können sie ihre helfende Wirkung entfalten. Die Hersteller von Verbandmitteln im BVMed sehen sich in der Verantwortung, Ärzten und Pflegefachkräften geeignete Medizinprodukte für die Kausal- und Lokaltherapie zur Verfügung zu stellen, die den vielfältigen Indikationen und Anforderungen mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen in den diversen Behandlungs- und Wundheilungsstadien optimal gerecht werden. In den vergangenen 30 Jahren haben die Hersteller für unterschiedliche Behandlungsbedürfnisse und Therapien immer differenziertere und wirksamere Produkte zur Wundbehandlung und Kompressionstherapie bereitgestellt. Die Hersteller haben bei der Produktentwicklung von der Forschungstätigkeit der Mediziner auf dem Gebiet der Wund - behandlung profitiert und ihre Entwicklungen auf deren Erkenntnissen über die komplizierten Wundheilungsprozesse aufgebaut. Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn und Produkt - ACELITY TIMES 2017 entwicklung stehen in einer engen Beziehung zueinander und garantieren auch für die Zukunft bessere Versorgungs - möglichkeiten insbesondere für Patienten mit chronischen Wunden. AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN Die aktuellen Herausforderungen sehen die Hersteller von Ver - bandmitteln im BVMed vor allem in den folgenden Themen: 1. Definition von Verbandmitteln im neuen HHVG Der in 31 SGB V garantierte Anspruch der Versicherten auf die Versorgung mit Verbandmitteln ist ein hohes Gut und Teil der notwendigen medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Der Gesetzgeber hat diesen Bereich der Versorgung im gerade verabschiedeten HHVG einer Regulierung unterworfen, um Rechtssicherheit für alle Beteiligten herzustellen. Die in das SGB V eingefügte Definition lautet: (1a) Verbandmittel sind Gegenstände einschließlich Fixiermaterial, deren Hauptwirkung darin besteht, oberflächengeschädigte Körperteile zu bedecken, Körperflüssigkeiten von oberflächengeschädigten Körperteilen aufzusaugen oder beides zu erfüllen. Die Eigenschaft als Verbandmittel entfällt insbesondere nicht, wenn ein Gegenstand ergänzend eine Wunde feucht hält. Erfasst sind auch Gegenstände, die zur individuellen Erstellung von einmaligen Verbänden an Körperteilen, die nicht oberflächengeschädigt sind, gegebenenfalls mehrfach verwendet werden, um Körperteile zu stabilisieren, zu immobilisieren oder zu komprimieren. Diese Definition schließt weitgehend alle etablierten Verbandmittel ein, die heute in der tagtäglichen Patientenversorgung eingesetzt werden. Hervorzuheben ist, dass der Gesetzgeber moderne Wundverbände zur feuchten Wundbehandlung, die als der Goldstandard heutiger Behandlung chronischer Wunden gilt, einbezieht. Die Definition trägt ebenfalls dem Umstand Rechnung, dass alle Produkte neben ihrer bedeckenden und aufsaugenden Wirkung weitere Funktionen haben können. So werden in der Gesetzesbegründung als Beispiele für weitere Eigenschaften antimikrobielle wie Geruch absorbierende Verbände genannt. Um diese Gesetzesregelung praktisch umzusetzen und Verbandmittel von anderen Medizinprodukten zur Wundbehandlung abzugrenzen, ist der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beauftragt, in einer Richtlinie nach 92 SGB V alles Nähere zu regeln. Für diese Aufgabe räumt ihm das Gesetz ein Jahr ein.

13 NEWS HHVG Dem G-BA kommt nun in der praktischen Umsetzung des Gesetzes entscheidende Bedeutung zu. Er hat in einer Richt - linie nach 92 SGB V die Verbandmittel-Versorgung zu regeln, und zwar sowohl die Abgrenzung der Verbandmittel zu sonstigen Produkten zur Wundbehandlung als auch die Möglichkeit, durch ein besonderes Bewertungsverfahren sonstige Produkte in die Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen aufzunehmen. Alle Beteiligten sind hierbei aufgefordert, ihre Fachkompetenz und Vorschläge konstruktiv einzubringen. 2. Verbesserungspotenziale Bei allem Fortschritt der Wundversorgung in den vergan - genen 20 Jahren sehen die Hersteller ein deutliches Potenzial für Verbesserungen. Durch die Behebung der vorhandenen Defizite ließen sich sowohl die Anzahl der chronischen Wunden wie auch Abheilungsraten, Behandlungsdauer, Kosten u.a. relevante Parameter positiv verändern. Zu den wesentlichen Punkten, die zukünftig gemeinsam mit den anderen Beteiligten bewältigt werden müssen, gehören: a. Das vorhandene Fachwissen zu allen Aspekten der Wundbehandlung muss breiter und intensiver an Ärzte, Pflegefachkräfte und andere Leistungserbringer vermittelt werden, um alle Formen der Über-, Unter- und Fehlversorgung zu minimieren. Das betrifft insbesondere auch die Kompressionstherapie als die erste Wahl bei der Kausaltherapie venöser Unterschenkelgeschwüre. b. Die hausärztliche Grundversorgung muss um ein flächendeckendes Netz an spezialisierten Versorgungseinrichtungen wie Wund- und Fußambulanzen ergänzt werden, in denen schwierige und eskalierte Fälle frühzeitig interdisziplinär und interprofessionell betreut werden können. Der BVMed begrüßt daher ausdrücklich die im HHVG fixierte Verbesserung der Versorgungsstrukturen als gesundheitspolitische Aufgabenstellung in einer alternden Gesellschaft. c. Für die frühzeitige Identifizierung und individuelle Betreuung von Risikopatienten sollte das Fallmanagement weiterentwickelt werden. Hierbei sehen die Hersteller vor allem die Krankenkassen in der Verpflichtung, entsprechende Versorgungsmodelle zu entwickeln und zu implementieren. d. Die vorhandenen Restriktionen für Ärzte bezüglich der medizinisch notwendigen und wirtschaftlichen Verordnung von Verbandmitteln sollten abgebaut werden. Heute wird geschätzt nur jeder zweite Wundpatient mit modernen Verbandmitteln versorgt und 14% der betroffenen Patienten erhalten gar keine Verbandmittel verordnet (Daten der PMV forschungsgruppe Köln). e. Alle am Versorgungsprozess beteiligten Leistungserbringer müssen gemäß dem geleisteten Aufwand vergütet werden. In diesem Zusammenhang zeigen sich die Hersteller offen für erfolgsbezogene Vergütungsmodelle, bei denen nicht die erbrachte Leistung, sondern das Behandlungsergebnis honoriert wird. 3. Genaue Datenerhebung für bessere Versorgung Nicht zuletzt plädiert der BVMed für eine bessere Faktenlage zur Versorgung der Patienten mit chronischen Wunden. Das bezieht sich sowohl auf die Prävalenz wie auch auf weitere gesundheitsökonomische Daten. Ohne eine verbesserte Fakten - lage wird es sehr schwer sein, die geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung zu identifizieren und um - zusetzen oder auch den Fortschritt in Folge der Umsetzung dieser Maßnahmen zu evaluieren. Der BVMed beteiligt sich aktiv an dieser Aufgabenstellung und hat mit der im Frühjahr vorgelegten Versorgungsstudie der PMV forschungsgruppe Köln dazu einen aktuellen Diskussionsbeitrag geliefert. BUCHTIPP Wiltrud Probst und Anette Vasel-Biergans Wundmanagement Ein illustrierter Leitfaden für Ärzte und Apotheker Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2004 Gebundene Ausgabe, 394 Seiten Preis: 94, Euro Angesichts von mehr als vier Millionen Deutschen, die an problematischen und schlecht heilenden Wunden leiden, gibt es kaum einen Arzt oder Apotheker, der nicht in ihre Behandlung eingebunden ist. Die Diskussion über das Für und Wider der trockenen oder idealfeuchten Wundbehandlung sowie über die Vorteile von Kompressen und einer schier unüberschaubare Produktvielfalt zeigt, dass die vergangenen Jahre die Grundsätze der Wundversorgung revolutioniert haben. Die Autorinnen sind Apothekerinnen und beschreiben im vorliegenden Werk die Anwendungsmöglichkeiten von Wundauflagen und Externa, die Bedeutung der Wundbeobachtung über Verbandwechsel zur Verlaufsdokumentation sowie konkrete Maßnahmen zur Therapie der verschiedenen Wundarten, darunter die phasengerechte lokale Wundbehandlung, die Wundbett-Konditionierung sowie besondere Verfahren wie die V.A.C. Therapie, aber auch Hautpflege und zu vermeidende Fehler. Sie widmen sich dem komplexen Gebiet aus interdisziplinärer Sicht, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Arzt und Apotheker. ACELITY TIMES

14 NEWS WVM GERD MEISSNER QUERFURT 20. Roundtable des Wundverbund Mitteldeutschland Der 20. Roundtable des Wundverbund Mitteldeutschland fand am 18. Und 19. November letzten Jahres in Osterfeld statt und war wie immer ein sehr großer Erfolg. Die über 100 Teilnehmer aus ganz Mitteldeutschland setzten sich aus medizinischem Fachpersonal, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern zusammen. Autor: Prof. Dr. med. Gerd Meißner Vorstandsvorsitzende Wundverbund Mitteldeutschland e.v Querfurt 14 Der Wundverbund Mitteldeutschland wurde am 07. Oktober 2003 durch Herrn Prof. Dr. med. Martin Storck und Herrn Prof. Dr. med. Gerd Meißner in Leipzig gegründet. Nach initialer Gründung des Wundverbundes zur Verbesserung und Optimierung der Wundtherapie, konnten sich die Teilnehmer der zurückliegenden 20 Kongresse viel neues und interessantes Wissen zur Wund- und Ernährungstherapie aneignen. Heute sieht der WVM, als eingetragener Verein, seine Hauptaufgabe in der Wissenserweiterung zur Wund- und Ernährungstherapie in all ihren Facetten. Zum Referentenabend am 18. November wurde ein Erfahrungsaustausch als Vorbereitung des eigentlichen Kongresstages initiiert und die Ziele für den 21. RoundTable, der in diesem Jahr stattfinden soll, festgesteckt. Am Folgetag wurde dann nach der Registrierung der Teilnehmer das Vormittagsprogramm mit vier Vorträgen zu je 45 Minuten absolviert. Der erste Referent, Herr Dr. med. Walther Wetzel-Roth, sprach über die Grundlagen der Wunden tstehung und der damit verbundenen Therapie. Hiernach startete eine sehr interessante und kontroverse Diskussion. Nicht minder wichtig war der Beitrag von der Fachanwältin für Medizinrecht, Frau Brigitte Roth, zu rechtlichen Aspekten, Dokumentation und Delegation. Gerade in der Wundtherapie stellen rechtliche Grundlagen im Zusammenspiel zwischen Wundtherapeuten und Ärzten einen wichtigen Aspekt dar, da Fragen der Delegation und Dokumentation immer mehr an Bedeutung gewinnen. Nach einer Pause zum Besuch der Industrieausstellung und dem fachlichen Austausch mit den Referenten stellte die Ökotrophologin Stefanie Wehner von der Hochschule Anhalt einen durch Prof. Dr. Meißner vor drei Jahren neu inaugurierten Studiengang Ernährungstherapie vor. Die Hochschule Anhalt stellt mit ihren mehr als Studenten die größte Hochschule Sachsen-Anhalts mit ACELITY TIMES 2017 Standorten in Köthen, Bernburg und Dessau dar. Der Studiengang Ernährungstherapie wurde als berufsbegleitender Erwachsenenstudiengang konzipiert und wird als Bachelorund Masterstudiengang angeboten. Herr Dr. med. Carl Meißner, Chirurg und Ernährungsmediziner am Städtischen Klinikum Magdeburg, referierte über ernährungstherapeutische Intervention beim nichtheilenden Dekubitus. Er zeigte, dass die Ernährungstherapie gerade in der Wundbehandlung stetig an Bedeutung gewinnt. Ein ernährungstherapeutisches Highlight für die Teil - nehmer war die anschließende Mittagspause, welche die Grundlage für die folgenden drei rotierenden Workshops zu je 45 Minuten schaffte. Nach Auswertung und Zusammenfassung des wissenschaftlichen Programms durch den Vorsitzenden des Wundverbund Mitteldeutschland und Kongressleiter, fanden dann die Workshops unter den Themen Ausgewählte Fall beispiele chronischer Wunden Fallbesprechung, Problemwunden und deren Behandlungsmöglichkeiten und die moderne Wund versorgung und NPWT-Therapie in der praktischen Anwendung statt. Alle Workshops waren rege und sehr gut besucht. Die Industrieausstellung weckte ebenfalls das Interesse aller Teilnehmer. Es ist somit zu konstatieren, dass auch der 20. Roundtable des Wundverbund Mitteldeutschland eine interessante und erfolgsorientierte Veranstaltung für alle Beteiligten war. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Roundtable und würden uns sehr freuen, auch Sie als Teilnehmer begrüßen zu dürfen.

15 NEWS V.A.C. HOMECARE Acelity Ihr Partner in der ambulanten Wundversorgung KERSTIN MOLITOR WIESBADEN Es ist das erklärte Ziel von Acelity, das Wissen um die Wundheilung voranzubringen und das Leben von Patienten zu verbessern. Da viele Faktoren die Wundversorgung beeinflussen, ist für die meisten Patienten die optimale Versorgung in der häus - lichen Umgebung gegeben. Gemeinsam mit unseren spezia - lisierten Partnern und Netzwerken stellen wir uns diesen komplexen Herausforderungen in der Wundversorgung. (Abb. 1) INNOVATIVE PRODUKTE Gemeinsam bieten wir der Medizin neue Perspektiven. Unsere Lösungen beschleunigen die Heilung, verringern Kompli - kationen, bieten unseren Kunden einen wirtschaftlichen Mehrwert und verbessern das Leben von Patienten. (Abb. 2) Tief Wundtypen Verschlossen Flach Hämostase, Inflammation, Proliferation und Remodellierung Oberflächlich Viele Faktoren beeinflussen die Wundheilung Krankheit Infektion Alter Stress Ernährungszustand Risikofaktoren Raucher Adipositas Klinik, Pflegeheim, Wundzentrum und Homecare Homecare/Praxis Pflegeheim Pflegeeinrichtung Klinik Wundzentrum Autorin: Kerstin Molitor Business Development Manager Acelity Wiesbaden 1 Alter, Komorbiditäten, Mobilität und Ernährungszustand 2 ACELITY TIMES

16 NEWS V.A.C. HOMECARE 16 NEUE UNTERSUCHUNGS- UND BEHANDLUNGSMETHODEN Rechtliche Grundlagen Für die Einführung neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in die ambulante und stationäre Versorgung bestehen unterschiedliche Rahmenbedingungen bzw. rechtliche Grundlagen. In der ambulanten Versorgung ( 135 Abs. 1 SGB V) Hier gilt nach 135 Abs. 1 SGB V das sogenannte Verbot mit Erlaubnisvorbehalt. Danach dürfen neue Unter - suchungs- und Behandlungsmethoden in der vertragsärztlichen Versorgung nur erbracht werden, wenn der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ihren diagnostischen oder therapeutischen Nutzen sowie die medizinische Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit ausdrücklich anerkannt hat. Demnach sind neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, welche vom G-BA nicht positiv empfohlen worden sind, in der Regelversorgung nicht erstattungsfähig. In der stationären Versorgung ( 137c SGB V) Mit Blick auf die Leistungserbringung in der stationären Versorgung gilt nach 137c SGB V die sogenannte Erlaubnis mit Verbotsvorbehalt. In dieser Erlaubnis wird die Beachtung des Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsgebots grundsätzlich angenommen (aus 2 Abs. 1 Satz 3 SGB V). Danach dürfen im Krankenhaus neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im Rahmen des GKV-Systems erbracht werden, es sei denn, der G-BA hat sie nach Prüfung von Nutzen, medizinischer Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit auf Antrag ausdrücklich in der Richtlinie gem. 137c SGB V ausgeschlossen. Dies gilt auch für Methoden, die mit verkehrsfähigen Medizinprodukten untrennbar verbunden sind. Eine Erstattungsfähigkeit außerhalb der Prüfverfahren kommt zudem in besonderen Ausnahmefällen in Betracht. Hier, in der stationären Versorgung, gehört die V.A.C. Therapy mittlerweile schon zum allgemeinen medizinischen Standard und kann entsprechend codiert werden. In der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung läuft derzeit noch das Bewertungsverfahren gemäß 135 Abs. 1 SGB V zur Vakuumversiegelungstherapie von Wunden durch den G-BA. Es ist damit zu rechnen, dass der G-BA in 2017 zum Thema Vakuumversiegelungstherapie tagt. In Anbetracht dieser rechtlichen Grundlagen ist es wichtig, den Einsatz unsere innovativen Produkte bei der Antragstellung gut zu begründen. Dies sollte sowohl aus medizinischer Sicht als auch aus ökonomischer Sicht erfolgen, um den Krankenversicherungen und dem MDK eine positiven Bewertung im Einzelfall zu ermöglichen. DAS AMBULANTE ACELITY TEAM Um Sie bei diesen Herausforderungen zu unterstützen, steht Ihnen unser ambulantes Team mit seinen Netzwerken zur Verfügung. Dieses besteht unter anderem aus ambulanten Gebietsleitern, Kundenberatern, Business Development Manager und unserem Homecare Innendienst. Gemeinsam wollen wir das Leben von Patienten verbessern. Dazu unterstützen wir Sie bei der Dokumentation, bei ACELITY TIMES a Patient Name / Vorname Straße / Hausnummer Krankenkasse Betreuer / Gesetzlicher Vertreter Name / Vorname Straße / Hausnummer Verordner / Klinik den Wundbeurteilungen und der sicheren und effektiven Anwendung unserer Produkte (Abb. 3). Darüber hinaus bieten wir Fortbildungen zur qualitativen Wundversorgung und bauen in den Regionen Netzwerkstrukturen für die Wundversorgung auf. Gerne gehen wir auch projektbezogen auf die ökonomische Betrachtung in Bezug auf unsere Produkte in der Wundversorgung ein. NETZWERKE Ärztliche Verordnung ambulante Vakuumtherapie Seite 1 Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen Für eine optimale Wundversorgung ist es notwendig, alle beteiligten Akteure in den Prozess mit einzubeziehen. Dies findet in unseren regionalen Netzwerkstrukturen statt. Wir arbeiten mit spezialisierten Partnern zusammen und fördern den multiprofessionellen und sektorenübergreifenden Austausch, um über die lokale Wundtherapie hinaus die Grundlagen zur Wundheilung sicherzustellen. (Abb. 4) BEHANDLUNGSPFADE Geburtsdatum Versicherungsnummer Mit diesen Netzwerken bieten wir die Chance, Wunden bis zur kompletten Abheilung zu begleiten und diesen Prozess mit unseren innovativen Produkten zu beschleunigen. Je nach Zustand und Größe der Wunde haben wir die Möglichkeit, das jeweils sinnvollste und ökonomischste Therapiesystem einzusetzen. (Abb. 2) Natürlich ist es auch nach Verkleinerung der Wunde möglich, auf die kostengünstigere mechanische Vakuumtherapie umzustellen. Dies geschieht selbstverständlich immer in Absprache aller Akteure und nach Genehmigung der Krankenkasse. PLZ / Ort PLZ / Ort Name / Vorname Station Tel.-Nr. Straße / Hausnummer Straße / Hausnummer PLZ / Ort DRG Krankenhausaufenthalt seit Kontakt / Mitarbeiter Acelity Weiterbehandelnder Arzt / Facharzt Name / Vorname Betreuender Fachhandel / Homecare Einrichtung Ansprechpartner Tel.-Nr. Ambulanter Pflegedienst / Stationäre Pflege Einrichtung Ansprechpartner Tel.-Nr. ÄRZTLICHE VERORDNUNG Unterdruckwundtherapie / Vakuumtherapie Diagnose Anzahl Vakuumtherapie-Tage Name des verordnenden Arztes Datum / Unterschrift Benötigtes Therapiesystem: ACTIV.A.C. Therapy System NANOVA Therapy (System) Voraussichtlicher Entlassungstermin PLZ / Ort Verordnerstempel Einverständnis / Datenfreigabe Patient Ich erkläre mich einverstanden, dass KCI Medizinprodukte GmbH, Hagenauer Straße 47, Wiesbaden, meine personenbezogenen Behandlungsdaten und Befunde einsieht, erhebt und elektronisch verarbeitet. Ich ermächtigte hiermit meine behandelnden Ärzte, die Mitarbeiter der medizinischen Einrichtungen und Pflegedienste, alle für die Behandlung oder die Kostenerstattung durch meine Krankenkasse notwendigen Auskünfte zu erteilen. Die Übermittlung meiner Daten an Dritte (z.b. Krankenkasse, Pflegedienst, medizinischer Fachhandel) zu Zwecken der weiteren Wundbehandlung oder zu Zwecken der Kostenerstattung wird ausdrücklich genehmigt. Datum Unterschrift Patient Unterschrift Betreuer Ambulanter Innendienst Acelity: Tel (Mo Fr von 8 17 Uhr) Fax homecarege@acelity.com Tel.-Nr. Tel.-Nr. Tel.-Nr. V.A.C. SIMPLICITY Therapy (System) SNAP Therapy System

17 NEWS V.A.C. HOMECARE Wundbeschreibung Seite 2 Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen Wundbeschreibung Seite 3 Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen Name Patient Geburtsdatum u Name Patient Geburtsdatum Lokalisation Wunde besteht seit Rezidiv Wundzustand heute Datum Wundgröße in cm Taschen / Fisteln in cm 12 Uhr kopfwärts Chirurgisch Autolytisch Breite Länge Tiefe Enzymatisch Wundgrund / Anteil an Wundfläche in % Biochirurgisch Nekrose Fibrin Granulation Epithel Wundrand Gerötet Ödematös Exsudat Mazeriert Verhornt Schuppig / Trocken Klar abgegrenzt Hydrokolloide Hydrogele Alginate Polymiere Proteasenmodulatoren Kohle-/Silberauflagen Kollagene Andere Knochenbeteiligung Sehnenbeteiligung wenig mäßig viel Infektion Abstrich / Befund Antibiose Mesh Graft plast. Deckung Sekundärnaht Risikofaktoren Andere AVK Extremer BMI CVI Infektion (systemisch) Diabetes mellitus Polyneuropathie Medikamente Psychische Faktoren Immobilität Sonstige Ursachen Immunsuppression Wundhistorie siehe Seite 3 Debridement zuletzt am Vakuumtherapie autolytisch enzymatisch chirurgisch Produkt: Anti-Dec-Matratze Lagerungstherapie Spez. Schuhwerk Begründung für den Einsatz der Vakuumtherapie seit Letzter Verbandwechsel am Ergebnis Therapieziel Wundkonditionierung Granulation Sekundärnaht Sicherung des Behandlungserfolgs Sonstiges Plastische Deckung Palliative Versorgung Krankenhausvermeidung 3b Datum Unterschrift Arzt Ambulanter Innendienst Acelity: Tel (Mo Fr von 8 17 Uhr) Fax homecarege@acelity.com 3c Datum Unterschrift Arzt Ambulanter Innendienst Acelity: Tel (Mo Fr von 8 17 Uhr) Fax homecarege@acelity.com Nach erfolgreicher V.A.C. Therapy oder bei ausbleibender Epithelisierung ist es seit 2016 auch möglich, die epidermale Hauttransplantation mit dem CELLUTOME Therapy System ambulant durchzuführen. Durch die ambulante Therapie, nach Genehmigung der Krankenkasse, können stationäre Aufenthalte für diesen Eingriff eingespart werden und der Patient kann in seinem gewohnten Umfeld therapiert werden. Mit diesem Portofolio an Wundtherapiesystemen sind Sie gewappnet für eine erfolgreiche und ökonomische Heilung der Wunden Ihrer Patientinnen und Patienten. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen auch weiterhin die Lebensqualität von Menschen zu verbessern und Wundpatienten mit innovativen Acelity Produkten zu behandeln. MIT UNSEREN THERAPIEN UNTERSTÜTZEN WIR SIE IN DER STATIONÄREN UND AMBULANTEN VERSORGUNG SOWIE BEI DER ÜBERLEITUNG Homecare Praxis Klinik Pflegeheim Wundzentrum 4 ACELITY TIMES

18 PREVENA PLUS Therapy kann helfen: Unterstützung des Zusammenhalts der Wundränder Ableitung von Flüssigkeit und infektiösem Material Barrierefunktion gegen eine Kontamination von außen Bis zu 7 Tage kontinuierlicher Unterdruck von 125 mmhg Bitte halten Sie sich an die in Ihrer Einrichtung geltenden Bestimmungen zur Infektionskontrolle und die dort übliche Vorgehensweise bei der Abfallentsorgung. ng. Diese sollten den jeweils geltenden Bestimmungen zum Umweltschutz entsprechen. ANMERKUNG: Für das PREVENA PLUS Incision Management System bestehen spezielle Indikationen, Kontraindikationen, Warn- und Vorsichtshinweise sowie Sicherheitsinformationen. Bitte machen Sie sich vor der Anwendung mit dem Leitfaden für Anwender/der Gebrauchsanleitung vertraut. Dieses Material ist für medizinisches Fachpersonal bestimmt KCI Licensing, Inc. Alle Rechte e vorbehalten. Alle hier genannten Handelszeichen sind Eigentum der KCI Licensing, Inc., ihrer Tochterunternehmen und/oder Lizenzgeber.

19 NEWS PREVENA Mobil, flexibel, versatil Erfolgreiche Markteinführung des neuen Incision Management Systems PREVENA PLUS CHRISTIAN GERTH WIESBADEN Mit dem Launch des neuen PREVENA PLUS Therapy Systems im Juni 2016 setzt Acelity neue Maßstäbe im Bereich des aktiven Inzisionsmanagements. PREVENA PLUS verbindet die Vorteile der cinpwt (closed incision Negative Pressure Therapy) mit optimierter Leistung des Systems und maximaler Mobilität der Patienten. DIE PREVENA THERAPY Jährlich werden mehr als 8 Millionen Menschen als Risiko - patienten für postoperative Wundinfektionen (SSI, Surgical Site Infection) eingestuft [1]. Über 20 % aller therapieasso - ziierten Infektionen sind SSIs zuzuordnen, die mit erheblichen Zusatzkosten einhergehen. Allein in Deutschland lassen sich jährlich zirka eine Million zusätzliche Krankenhausverweiltage auf postoperative Wund infektionen zurückführen. Betroffen sind alle chirurgischen Fachdisziplinen, wobei die Infektionsrisiken je nach Opera tionsart variieren. [1, 2, 3, 9, 12] Zu den chirurgischen Eingriffen, die oft zu Komplikationen führen können, gehören unter anderem Sternotomien, Hüftund Kniearthroplastiken, offenes Reponieren von Frakturen, Bypass-Operationen der unteren Extremitäten sowie femo - ropopliteale Bypass-Operationen. [5, 7] Die Versorgung geschlossener Inzisionen mit Unterdruck- Therapiesystemen bei Patienten mit erhöhtem Risiko für postoperative Komplikationen (SSO, Surgical Side Occurrences) wie Infektion, Hämatom, Serom oder Dehiszenz zählt mittlerweile in vielen Kliniken/Institutionen zu den Standardverfahren bei der postoperativen Behandlung komplexer chirurgischer Wunden [4, 5]. Deren Effizienz und die Wirtschaftlichkeit belegen zahlreiche Studien, die die Vorzüge gegenüber herkömmlichen postoperativen Therapieoptionen für unterschiedliche chirurgische Fachbereiche deutlich hervorheben. [4, 5, 6] Das speziell für die Versorgung von Inzisionen entwickelte PREVENA Incision Management System wirkt wesentlich aufgrund der folgenden Prozesse [5]: Steigerung der lokalen Perfusion Unterstützung des Zusammenhalts der Wundränder Ableitung von Exsudat und infektiösem Material Schutz der Inzision vor externen Infektionsquellen Reduktion von Ödemen und Hämatomen Die hautfreundliche Kontaktschicht, die anti micro bielle Silberionen beinhaltet, absorbiert das Exsudat von der Wundoberfläche und bietet zusätzlichen Schutz. Diese Wirkpro - zesse können die Wundheilung hinsichtlich Dauer und Quali- tät verbessern und Komplikationen minimieren, die zu Infektion und/oder Dehiszenzen führen können [5]. Die 2014 erschienene Studie von Grauhan [8] belegt den Effekt des Surgical Incision Managements hinsichtlich Wundinfektionen anhand einer Patientenpopulation nach Sternotomie. Die prospektive Kohortenstudie zeigt einen Rückgang der Infektionsrate um mehr als 50 % (von 3,4 % auf 1,3 %) bei Patienten, die mit PREVENA Therapy behandelt wurden, im Vergleich zu den Patienten, die konventionell versorgt wurden. NEU: PREVENA PLUS Erweiterung des PREVENA Therapy Produktportfolios Das neue PREVENA PLUS Incision Management System wurde speziell für das Management von größeren Inzisionen entwickelt, die nach nicht geplanten oder geplanten komplexen chirurgischen Eingriffen eine intensive Behandlung nach Primärverschluss der Wunde erfordern. PREVENA PLUS Therapy ergänzt damit das bestehende PREVENA Therapy Produktportfolio (PREVENA PEEL & PLACE System) um die leistungsfähigere mobile PREVENA PLUS Therapy-Unit, die in Verbindung mit dem neuen PREVENA PLUS CUSTOMI- ZABLE Dressing die Versorgung von linearen, nicht-linearen und sich kreuzenden Inzisionen mit einer Länge von bis zu 90 cm ermöglicht, ohne dabei auf die Vorzüge von nichtmobilen Standgeräten verzichten zu müssen: Hohe Pumpleistung Akkubetrieb Niedrige Leckagerate Austauschbare Kanister mit ausreichender Kapazität Akustische und visuelle Alarme SENSAT.R.A.C. Technologie Die gesteigerte Pumpleistung (250 cm 3 /min) und der größere Kanister (150 ml, austauschbar) reduzieren die Alarme; größere Inzisionen mit höherem Exsudatvolumen können zu - verlässig versorgt werden. PREVENA PLUS wird mit dem neuen PREVENA PLUS CUSTOMIZABLE Dressing angewendet, welches mit der SENSAT.R.A.C. Technologie ausgestattet ist. Diese ermöglicht die Messung und Überwachung des Unterdrucks unmittelbar an der Wunde, so dass hier ein kontinuierlicher Unterdruck von 125 mmhg sichergestellt werden kann. Das PREVENA PLUS Incision Management System verbindet die wissenschaftlich belegte Effektivität der cinpwt mit optimierter Portabilität, Versatilität und Flexibilität. Eine sichere und patientenfreundliche Anwendung war mithin Ziel der Entwicklung ebenso die Optimierung hinsichtlich des Indikationsspektrums unter Beibehaltung der maximalen Mobilität des Patienten. ACELITY TIMES Autor: Dr. Christian Gerth Product Manager Deutschland & Österreich Acelity Wiesbaden

20 NEWS PREVENA 20 Anwendung portabel und flexibel Das PREVENA Incision Management System umfasst sämt - liche Funktionselemente der NPWT, die für die Versorgung einer Vielzahl von geschlossenen chirurgischen Inzisionen erforderlich sind. Das Portfolio an Dressings und Therapieeinheiten deckt den Bedarf für die Behandlung einer Vielzahl an Inzisionen ab. Aufgrund der genannten Eigenschaften kann das PREVENA PLUS System insbesondere im Bereich Orthopädie [10] sowie der Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie [8, 11] eingesetzt werden. Die prospektive, randomisierte, multizentrische klinische Studie von Stannard [10], bei der die Prävention von Wunddehiszenzen und Infektionen nach Hochrisikoverletzung der unteren Extremitäten untersucht wurde, zeigt einen Rückgang der Infektionen sowie eine Reduktion der Wunddehiszenzen um ca. 50 %. Das PREVENA PLUS System eignet sich aufgrund seiner höheren Pumpleistung und dem größeren Kanister volumen besonders bei orthopädischen Eingriffen, die mit einem erhöhten Exsudatvolumen einhergehen. Aber auch Hüft- und Knieoperationen sind risikoreiche Eingriffe, bei denen der Einsatz des PREVENA PLUS Systems erfolgreich SSIs vorbeugen kann und den Patienten zugleich eine frühzeitige Mobilisierung ermöglicht. Durch die Trage - tasche mit Gürtelclip lässt sich das PREVENA PLUS System ohne weiteres umhängen oder am Gürtel befestigen, so dass sich der Patient frei bewegen und das System nach der Entlassung in die Häuslichkeit weiter betreiben kann. Zudem können längere und nichtlineare Inzisionen bis 90 cm, wie sie bei femoropoplitealen Bypass-Operationen auftreten, einfach mit dem PREVENA PLUS CUSTOMIZABLE Dressing versorgt werden, ohne dass die Dichtigkeit des Systems beeinflusst wird. Vertrieb Prevena Therapy hat die meisten veröffentlichten klinischen Studien im Vergleich zu allen auf dem Markt befindlichen ACELITY TIMES 2017 Incision Management Systemen inklusive 7 Retrospektiv- Studien, 1 Prospektiv-Kohortenstudie sowie 4 RCTs (Randomized Control Trials). Seit Juni 2016 wird das Chirurgische Portfolio von Acelity und damit auch PREVENA PLUS über den Vertriebspartner Healthcare21 exklusiv vertrieben. PREVENA PLUS ist ein weiterer Meilenstein in der postoperativen Versorgung von Hoch-Risiko-Patienten und optimiert die Versorgung in den Fachbereichen Orthopädie sowie Kolorektale, Trauma- und Plastische Chirurgie. LITERATUR [1] Zimlichman E, Henderson D, Tamir, et al. Health Care-Associated Infections A Meta-analysis of Costs and Financial Impact on the US Health Care System. JAMA Intern ed.2013;173(22): [2] Magill SS, Edwards JR, Bamberg W, et al. Multistate Point-Prevalence Survey of Health Care-Associated Infections. N Engl JMed: 2014;370: [3] Shepard J, Ward W, Milstone A, et al. Financial Impact of Surgical Site Infections on Hospitals. The Hospital Management Perspective. JAMA Surg. 2013;148(10): doi: /jamasurg (Online-Veröffentlichung, 21. August 2013) [4] Pachowsky M, et al. Negative pressure wound therapy to prevent seromas and treat surgical incisions after total hip arthroplasty. International Orthopaedics Apr;36(4): [5] Karlakki S, Brem M, Giannini S, et al. Negative pressure wound therapy for management of the surgical incision in orthopaedic surgery: A review of evidence and mechanisms for an emerging indication. Bone and Joint Research 2013;2: [6] Magill SS, Edwards JR, Bamberg W, et al. Multistate point-prevalence survey of health care-associated infections. N Engl J Med. 2014;370(13): [7] Shrestha BM, Nathan VC, Delbridge MS, et al. Vacuum-assisted closure (VAC) therapy in the management of wound infection following renal transplantation. Kathmandu Univ Med J. 2007;5:4-7 [8] Grauhan O, Navasardyan A, Hofmann M, et al. Prevention of postster - notomy wound infections in obese patients by negative pressure wound therapy. J Thorac Cardiovasc Surg 2013; 145: [9] Bibliographie zum PREVENA Incision Management System, auf Anfrage erhältlich [10] Stannard JP, Volgas DA, McGwin G III, et al. J Orthop Trauma. 2012:26(1):37-42 [11] Matatov T, Reddy KN, Doucet LD, et al. J Vasc Surg 2013 January 9 [12] Gastmeier P, Brandt C, Sohr D, et al. Surgical site infections in hospitals and outpatient settings. Results of the German nosocomial infection surveillance system (KISS), Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2004, 47:

21 NEWS V.A.C. VERAFLO Eine einfache Lösung für komplexe Wunden Die beeindruckende Effizienz der V.A.C. VERAFLO Therapy PIA SCHMIDT WIESBADEN Seit 1995 wird die V.A.C. Therapy erfolgreich in Europa angewendet. Weltweit sind seither nahezu 11 Mio. Wunden mit dem Verfahren behandelt worden. Neue Dressings erweitern Indikationen und Einsatzbereiche der Vakuum- Wundtherapie. Bei der Entwicklung des V.A.C. Therapy Verfahrens wurde von Beginn an auf größtmögliche Sicherheit und Effizienz geachtet. Alle Produkte arbeiten mit der sog. SENSAT.R.A.C. (Therapeutic Regulated Accurate Care) Technologie, die durch prozessorgesteuerte Mess- und Regeltechnik eine kontinuierliche Überwachung und Regelung der eingestellten Therapiemuster gewährleistet. Die spezifische biomechanische Charakteristik der V.A.C. Therapy führt zu molekularen und zellbiologischen Wirkungen. Der offenporige Schaumverband ist eine Schlüsselkomponente der V.A.C. Therapy. Der Schaum ist in Kombination mit dem Unterdruck für die Übertragung mikro-mechanischer Kräfte auf das Wundbett verantwortlich. Die Ausbildung eines Musters regelmäßig verteilter Mikrodeformationen ist charakteristisch für die V.A.C. Therapy. Alternativ zur V.A.C. Therapy wurde die V.A.C. VERAFLO Therapy entwickelt. V.A.C. VERAFLO Therapy ermöglicht mit einer einfachen und intuitiven Touchscreen-Bedienung eine volumetrisch gesteuerte und kontrollierte Instillation von Lösungen in das Wundbett. Durch den jederzeit möglichen Wechsel zwischen der Standard-Vakuum- und der innovativen VERAFLO Therapy ist maximale Flexibilität garantiert. Für die V.A.C. VERAFLO Therapy gibt es speziell konzipierte Verbände V.A.C. VERAFLO Dressing (Abb. 1), V.A.C. VERA - FLO CLEANSE Dressing (Abb. 2) und ganz aktuell das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing (Abb. 3). Diese ver - fügen über eine offenporige Struktur, ähnlich dem V.A.C. GRANUFOAM Dressing. Die Wundverbände unterstützen die Wundheilung und sind weniger hydrophob. Die stärkere Zugfestigkeit sorgt für eine vollständige Entfernung des Schaums. Das V.A.C. VERA FLO CLEANSE Dressing besteht aus dichterem Material als das V.A.C. VERAFLO Dressing und wird in der Regel eingesetzt, wenn das primäre Ziel nicht die Bildung von Granulationsgewebe ist. Es weist eine Röhrenform auf und ermöglicht Flexibilität bei der Versorgung von Wunden mit komplexer Geometrie. Bei Verwendung mit dem V.A.C.ULTA System (Abb. 4) optimieren beide Dressings das Einbringen und Absaugen der Instillationsflüssigkeit. Das primäre Ziel der VERAFLO Dressings ist die Bildung von Granulationsgewebe, kombiniert mit effektiver Befeuchtung, Reinigung und Spülung der Wunden. Eine 7-tägige V.A.C. VERAFLO Therapy mit V.A.C. VERAFLO Dressings zeigte eine um 44 % schnellere Wundfüllung im Vergleich zur Unterdruckwundtherapie mit V.A.C. GRANUFOAM Dressings (p < 0,05). Das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing bereichert seit einigen Monaten die VERAFLO Familie und die Ergebnisse sind vielversprechend. Es handelt sich um ein neues Dressing, das bei der Anwendung zusammen mit V.A.C. VERAFLO Therapy das Lockern, Herauslösen und Ablösen von beschädigtem Gewebe und infektiösem Material erleichtert und mit dem gleichzeitig eine aktive Therapie eingeleitet werden kann. Wie wirken V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing und V.A.C. VERAFLO Therapy zusammen? Der Verband umfasst drei Schichten: eine Kontaktschicht mit größeren Durchtrittslöchern und zwei Dressings für verschiedene Optionen bei Wunden mit unterschiedlicher Tiefe. Der Verband bietet eine mechanische Bewegung an der Wundoberfläche in Kombination mit zyklischem Einleiten und Einwirken von topischen Lösungen. Autorin: Pia Schmidt Product Manager Deutschland & Österreich Acelity Wiesbaden ACELITY TIMES

22 NEWS SNAP Die Kontaktschicht fängt gemeinsam mit einem Dressing größere Partikel auf, so dass ein Blockadealarm verhindert wird. Die Kontaktschicht und das dünne Dressing sorgen für einen besseren Halt. Das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing wurde kon - zipiert, um das Entfernen von viskösem, fibrinösem Exsudat, schmierigen Wundbelägen bzw. sonstigem keimbelastetem Sekret zu erleichtern. Wann wird das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing eingesetzt? Das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing kann in Verbindung mit V.A.C. VERAFLO Therapy zur Einleitung einer aktiven Therapie eingesetzt werden. Dieses neue Dressing kann die Entfernung von infektiösem Material wie dickem, fibrinösem Exsudat, nekrotischen Belägen und anderen keimbelasteten Wundbestandteilen erleichtern. In Abhängigkeit von der klinischen Beurteilung kann diese Kombination in Betracht gezogen werden, wenn ein chirurgisches Debridement nicht möglich oder nicht geeignet ist. V.A.C. VERAFLO Therapy setzt neue Maßstäbe und liefert für die unterschiedlichsten Indikationen eigenständige Lösungen, optimiert für die gewünschten Einsatzgebiete. TIM ZEHENTMAYER WIESBADEN Das batterielose NPWT-Einwegsystem SNAP Therapy System Das SNAP Therapy System kombiniert die bewährten klinischen Vorteile der Unterdruck-Wundtherapie mit Flexibilität und Mobilität. Autor: Tim Zehentmayer Produktmanager Deutschland & Österreich KCI Medizinprodukte GmbH Wiesbaden Beim SNAP Therapy System handelt es sich um ein batterieloses NPWT-Einwegsystem, das speziell für kleine bis mittelgroße Wunden sowie für geringe bis mäßige Exsudatmengen indiziert ist. Das System zeichnet sich durch eine besonders einfache Bedienung und schnelles Anlegen in weniger als 10 Minuten aus. Dieses neue Einwegsystem besteht aus einer manuellen Kartusche, die in unterschiedlichen Unterdruckstärken sowie Volumina verfügbar ist. Die dazugehörigen Hydrokolloid-Dressings unterstützen eine zuverlässige Versiegelung selbst an anatomisch schwierigeren Körperstellen wie beispielsweise im Bereich der Füße und Zehen. Das SNAP Therapy System ist klein, geräuschlos, leicht und diskret und fördert dadurch die Mobilität und Lebensqualität der Patienten [1]. Seit Anfang 2017 hat Acelity das SNAP Therapy System im Direktvertrieb. LITERATUR [1] Armstrong DG, Marston WA, Reyzelman AM, Kirsner RS. Comparative effectiveness of mechanically and electrically powered negative pressure wound therapy devices: a multicenter randomized controlled trial. Wound Rep Reg. 2012; 20(3): ACELITY TIMES 2017

23 Die bewährten klinischen Vorteile der Unterdruckwundtherapie - kombiniert mit Flexibilität und Mobilität 1 : Die batterielos betriebenen Einweg-dNPWT Lösungen von ACELITY Für kleine bis mittelgroße Wunden Für Wunden mit geringen bis mäßigen Exsudatmengen Ideal für den mobilen Einsatz Zuhause Leicht in der Anwendung Fördert die Mobilität und Lebensqualität der Patienten 1 Leicht. Leise. Klein. Diskret. 1. Armstrong DG, Marston WA, Reyzelman AM, Kirsner RS. Comparative effectiveness of mechanically and electrically powered negative pressure wound therapy devices: a multicenter randomized controlled trial. Wound Rep Reg. 2012; 20(3): Hinweis: Für die Produkte und Therapien von KCI sind besondere Indikationen, Kontraindikationen, Warnungen, Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsinformationen zu beachten. Ärzte sind verpflichtet, vor Gebrauch sämtliche Risikohinweise und wichtigen Anwendungsinformationen in der Gebrauchsanleitung zu lesen. Dieses Material ist für medizinisches Fachpersonal bestimmt KCI Licensing, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle hier genannten Handelszeichen sind Eigentum der KCI Licensing, Inc., ihrer Tochterunternehmen und/oder Lizenzgeber. M PRA R0-DE, DE (05/17)

24 NEWS AWD TIM ZEHENTMAYER WIESBADEN Acelity führt neue Gelfaser-Wundauflage ein BIOSORB Gelling Fibre Die neue BIOSORB Gelling Fibre Wundauflage schützt die Wundränder effektiv vor Mazerationen. Autor: Tim Zehentmayer Produktmanager Deutschland & Österreich KCI Medizinprodukte GmbH Wiesbaden Das neue BIOSORB Gelling Fibre ist eine sterile und sanfte Faser-Wundauflage aus Carboxymethyl-Cellulose (CMC)-Fasern und verstärkenden Zellulose-Fasern. Das Produkt ist in verschiedenen Größen erhältlich und kann in der Wundversorgung vielseitig eingesetzt werden: Das breite Indikations - spektrum umfasst schwach bis stark exsudierende chronische, aber auch akute Wunden. Die Gelfaser-Wundauflage hat neben dem vielseitigen Einsatzbereich den großen Vorteil, dass durch eine rein vertikale Absorption die Wundränder effektiv vor Mazerationen ge schützt werden. Wichtig ist außerdem, dass die BIOSORB Gelling Fibre Wundauflage möglichst viel Exsudat aufnehmen kann, damit die Wundauflage länger getragen werden kann. Dadurch können unter Umständen auch Material und Auf - lagenwechsel eingespart werden. Außerdem sollte die Wundauflage trotz der Gelierung möglichst strukturstabil bleiben, damit eine einfache und vollständige Entfernung an einem Stück möglich ist. Dadurch wird der Verbandwechsel weniger kompliziert und zeitsparender. In-vitro-Tests bescheinigen BIOSORB Gelling Fibre in den Bereichen Aufnahmefähigkeit und Strukturstabilität eine herausragende Performance: So zeigt BIOSORB Gelling Fibre die höchste Aufnahmefähigkeit und die geringste Schrumpfung unter Flüssigkeitszufuhr beim Vergleich mit anderen vergleichbaren Faser-Wundauflagen [1]. BIOSORB Gelling Fibre Auflagengrößen Größe Stück pro Bestelleinheit Bestell-Nr. BIOSORB Gelling Fibre wird, wie das gesamte Portfolio der modernen Wundauflagen von Acelity (ehemals Systagenix), in Deutschland exklusiv durch die Gesundheits GmbH (GHD) vertrieben. LITERATUR [1] Data on file PZN 5 cm x 5 cm 10 BGF0505DE cm x 10 cm 10 BGF1010DE cm x 15 cm 5 BGF1515DE cm x 45 cm 5 BGF0245DE ACELITY TIMES 2017

25 BIOSORB GELLING FIBRE DRESSING Aufnahmefähig BIOSORB Gelling Fibre Dressing zeigt in vitro eine höhere Aufnahmefähigkeit als führende Gel- und Hydrofaserprodukte 1. Strukturbeständig BIOSORB Gelling Fibre Dressing ist stabil und strukturbeständig konstruiert und hält die Form vom Anfang bis zum Ende. Sanft BIOSORB Gelling Fibre Dressing Voraus denken BIOSORB Gelling Fibre Dressing ist eine weiche und angenehme Wundauflage, die so entwickelt wurde, dass sie vollständig und im Ganzen entfernt werden kann. Mehr zu unseren Produkten erfahren Sie unter systagenix.de Referenzen: 1. Waite A, Delury C, Regan S, An in vitro evaluation of the physical properties of a new gelling fibre dressing, 2016, Presented at EWMA Copyright 2016, 2017 Systagenix Wound Management, Limited. Alle Rechte vorbehalten. Alle hier genannten Marken sind Eigentum von Systagenix Wound Management, Limited, deren Tochterunternehmen und/oder Lizenznehmer. M PRB5498 (02/17). Bitte beachten Sie die vollständigen Hinweise in der Packungsbeilage.

26 PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO MOHAMMED ALY LANDSHUT V.A.C. VERAFLO Instillations-Therapie bei großflächigen Wunden Autor: Mohammed Aly Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Krankenhaus Landshut-Achdorf Landshut 26 Die V.A.C. VERAFLO Instillations-Therapie kann durch kontrollierte Zufuhr und Drainage von Lösungen großflächige Wunden konditionieren und zu einer Beschleunigung des Wundverschlusses führen. EINLEITUNG In unserer viszeralchirurgischen Klinik müssen immer wieder Patienten mit großflächiger Wundheilungsstörung des Abdomens, vor allem ältere Patienten, nach Notfalleingriffen aufgrund einer Hohlorganperforation versorgt werden. Die Wund - heilungsstörung erfordert eine spezifische Behandlung, um schwerwiegende Konsequenzen sowie eine längere Liegedauer im Krankenhaus zu vermeiden. Ein wichtiger Bestandteil der Wundversorgung sind das chirurgische Debridement mit Abtragung von Nekrosen, Belägen und Fremdkörpern aus der Wunde sowie die Reinigung der Wunde, um einen optimalen Wundgrund für die Heilung zu erhalten. Oft ist die Wundfläche so groß, dass eine alleinige Therapie mit chirurgischem Wunddebridement und Verbandwechsel nur extrem langsam zur Wundheilung führt. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen und damit auch die Morbiditätsrate zu senken, wird oft eine Unterdrucktherapie bzw. eine V.A.C. Therapy durchgeführt. Die V.A.C. VERAFLO Instillations-Therapie bietet eine V.A.C. Therapy in Verbindung mit automatischer Lösungsverteilung und -drainage. Dadurch wird die Wunde gereinigt, das infektiöse Material und Sekret entfernt und die Wunde für den sekundären Verschluss vorbereitet. FALLBESPRECHUNG Bei den beiden hier vorgestellten Fällen handelte es sich jeweils um eine großflächige postoperative Wundheilungsstörung mit deutlicher Einschränkung der Mobilität und extremer Verzögerung der Wundheilung bei reduziertem Allgemeinzustand und Adipositas Grad III. ERSTER FALLBERICHT Eine 70-jährige multimorbide intensivpflichtige Patientin mit BMI von 35 kg/m 2 wurde uns aus der Klinik für Gynäkologie wegen einer seit zwei Wochen bestehenden Wundheilungsstörung nach chirurgischer Therapie einer nekrotisierenden Fasziitis der linken Brust vorgestellt. Die Wundfläche betrug ca. 25 x 15 cm bei 10 cm Tiefe (Abb. 1). Da die Behandlung mit der standard mäßigen V.A.C. Therapy keine Verbesserung ACELITY TIMES 2017 des lokalen Befundes zeigte, wurde die Indikation zur Anlage eines V.A.C. VERAFLO Dressings mit Instillations-Therapie gestellt. Das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing (Abb. 2) wurde auf die Wundfläche angepasst und eingelegt. Hier ist zu beachten, dass keine Überlappung des Dressing- Schaumes entsteht (Abb. 3). Zunächst erfolgten das Ab - decken mit zusätzlichen Schaumschichten und die Versiegelung mit Folie. Die VERAFLO Therapy wurde mit 220 ml NaCl 0,9 % bei zweiminütiger Einwirkzeit und zweistündigem Sog mit einem Unterdruck von -125 mmhg eingestellt. Die Menge der Spülung wurde sukzessiv bei weiteren Verbandwechseln reduziert, zunächst auf 200 ml, dann auf 160 ml. Der erste Verbandwechsel erfolgte am 4. postoperativen Tag. Hier zeigte sich ein rasches Wachstum des Granulationsgewebes mit der Rückbildung der Nekrosen im Wundgrund. Das Dressing wurde erneuert und auf dem Wundgrund um - platziert, um weitere Bildung von Granulationsgewebe zu induzieren. Bei den nächsten Wechseln der V.A.C. Dressings zeigte sich die Wunde in der Tiefe zunehmend granuliert und in der Größe abnehmend (Abb. 4 und 5). Am 18. postoperativen Tag erfolgte der 5. Verbandwechsel. Es fand sich eine deutliche Verkleinerung der Wunde auf ca. 70 %, vor allem in der Tiefe mit Verschluss der seitlichen Wundtaschen und Rückbildung der Wundnekrosen (Abb. 6). Daraufhin wurde die weitere Behandlung durch eine kontinuierliche V.A.C. Therapy ohne Spülung für zehn Tage fortgesetzt. Schließlich konnte die Wunde mit Spalthautdeckung komplikationslos verschlossen werden. ZWEITER FALLBERICHT Eine 52-jährige Patientin mit BMI von 40 kg/m 2 stellte sich bei uns mit seit drei Monaten bestehendem therapieresistentem Serom der Bauchdecke nach offenem IPOM (intraperitoneal onlay mesh) vor drei Monaten und Sublay-Netzimplantation vor sieben Jahren vor. Es wurde die Indikation zur operativen Revision gestellt. Intraoperativ fand sich ein chronischer Bauch - deckenabszess bei Infektion des einliegenden Kunststoff - netzes. Nach Entfernung des Netzes wurde die Wunde zunächst mit V.A.C. Therapy ohne Spülung behandelt. Die Wundfläche betrug 30 x 25 cm mit einer Tiefe von 10 cm. Aufgrund der großen Wundfläche und der Adipositas Grad III wurde die Indikation zur V.A.C. VERAFLO Instillations-Therapie gestellt und die Behandlung drei Tage postoperativ begonnen. Die V.A.C. VERAFLO Therapy wurde mit 220 ml NaCl 0,9 % bei zweiminütiger Einwirkzeit und zweistündigem Sog mit einem Unterdruck von -125 mmhg begonnen. Eine sukzessive Reduktion der Spülmenge erfolgte im weiteren Verlauf. Das V.A.C. Dressing wurde alle drei Tage gewechselt. Nach zwei Wechselzyklen zeigte sich eine gute Bildung des

27 PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO 1 2 Abb. 1: Fall 1: Wunde ca. 25 x 15 cm mit ca. 10 cm tiefen Taschen auf 3 und 6 Uhr Abb. 2: Fall 1: Das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing Abb. 3: Fall 1: Einlegen des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings Abb. 4: Fall 1: Zustand beim Wechsel des V.A.C. Dressings am 7. Tag Abb. 5: Fall 1: Verbandwechsel am 14. Tag, Taschen auf 3 Uhr und 6 Uhr wesentlich verkleinert Abb. 6: Fall 1: Wechsel des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings am 18. Tag Granulationsgewebes im Wundgrund, so dass wir die Behand - lung mit der V.A.C. VERAFLO Therapy beendeten und mit einer kontinuierlichen V.A.C. Therapy ohne Spülung für eine Woche begannen. Am 17. Tag konnte die Wunde problemlos verschlossen werden. ZUSAMMENFASSUNG Bei großflächigen Wunden führt die alleinige Therapie mit chirurgischem Wunddebridement und Verbandwechsel oft zu extrem langsamer Wundheilung. Um den Wundverschluss zu fördern, kann eine V.A.C. VERAFLO Instillations-Therapie angewandt werden. Das V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing sollte auf die Wundfläche angepasst werden. Die Menge der non-alkoholischen Spüllösung sowie die Einwirkzeit sind abhängig von der Wundfläche und der Ausdehnung der Nekrosen am Gerät einzustellen. Eine sukzessive Reduktion der Spülmenge kann im weiteren Verlauf erfolgen. Das V.A.C. Dressing sollte alle zwei bis drei Tage gewechselt werden. Nach drei bis fünf Wechselzyklen kann bei guter Entwicklung der Wunde die weitere Behandlung durch eine kontinuierliche V.A.C. Therapy ohne Spülung fortgesetzt werden. FAZIT Die Behandlung der Ursache sowie das chirurgische Wunddebridement bei tiefgradigen infizierten Nekrosen stellen einen wichtigen Bestandteil der Therapie dar. Nach Erreichung eines guten Wachstums des Granulationsgewebes und Rückbildung der Wundnekrosen kann die Behandlung mit kontinuierlicher V.A.C. Therapy ohne Spülung fortgesetzt werden. Aus unserer Erfahrung hat die V.A.C. VERAFLO Instillations-Therapie einen hohen Stellenwert in der Behandlung von großflächigen Wunden, besonders bei adipösen Patienten mit bestehender Verzögerung der Wundheilung. Der Krankenhausaufenthalt sowie die damit verbundenen wirtschaft lichen Kosten konnten dadurch reduziert werden. ACELITY TIMES

28 PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO TINA VÄTH WÜRZBURG Behandlung eines Sakral-Dekubitus Mit V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing Autorin: Tina Väth Gesundheits- und Krankenpflegerin Pflegetherapeut Wunde ICW Universitätsklinkum Würzburg Würzburg Abb. 1: Wundfläche vor dem chirurgischem Debridement 28 Die Wunde eines sakralen Dekubitus bei einem multimorbiden Patienten konnte nach chirurgischem Erst- Debridement bei V.A.C. VERAFLO Therapy und unter Verwendung des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings sowie anschließender Behandlung mit V.A.C. Therapy so weit konditioniert werden, dass eine deutliche Reduzierung der Nekrosen und schnelle Granulationsneubildung erreicht wurden. FALLBESCHREIBUNG Im vorliegenden Erfahrungsbericht mit dem V.A.C. VERA FLO CLEANSE CHOICE Dressing handelt es sich um einen 76-jährigen männlichen Patienten, der in unserer Einrichtung stationär mit einer akuten Ischämie des linken Beines behandelt wurde. Zu den Vorerkrankungen gehörten mehrere gefäßchirurgische Operationen, bei bekannter pavk, Hypercholesterinämie, arterieller Hypertonie und Diabetes mellitus. Während des stationäres Aufenthalts wurden beim Patienten aufgrund seiner Aufnahmediagnose mehrere chirurgischoperative Interventionen durchgeführt. Im weiteren Verlauf entwickelte der Patient ein post-operatives Delir. Sein allgemeiner und geistiger Zustand waren zu diesem Zeitpunkt deutlich reduziert. Erschwerend kamen eine beatmungspflichtige Pneumonie und daraus resultierend ein langer intensiv-medizinischer Aufenthalt hinzu. Trotz angepasster Positionierungswechselintervalle, Einsatz von Hilfsmitteln wie Spezialmatratzen und konsequenter Druckentlastung der gefährdeten Körperregionen konnte ein Dekubitus Kategorie 4 am Kreuzbein (EPUAP, 2009) aufgrund des schlechten Allge- 1 ACELITY TIMES 2017 meinzustandes und zeitweise fehlender Compliance des Patienten nicht vermieden werden. (Abb. 1) BEHANDLUNG Nach dem ersten chirurgischen Wunddebridement wurde die Wunde mit V.A.C. Therapy (Negative Pressure Wound The - rapy NPWT) bei 125 mmhg Sog versorgt. Nach dreimaligem Wechsel des Systems innerhalb von neun Tagen wurde keine Verbesserung des Befundes beobachtet. Der Dekubitus hatte zu diesem Zeitpunkt eine Wundgröße von 10,5 cm Länge, eine Breite von 10 cm und eine Tiefe von 3 cm mit mehreren Wundtaschen. Das Os sacrum war freiliegend und mit schwarzen Nekrosen belegt. Die Wunde befand sich weiterhin in der Exsudationsphase. Es lagen keine Infektionszeichen und kein Wundgeruch vor. Eine plastisch-chirurgische Versorgung wurde aufgrund des schlechten allgemeinen und geistigen Zustands des Patienten nicht in Erwägung gezogen. Ein weiteres chirurgisches Debridement am Os sacrum war nicht mehr möglich und wegen des stagnierenden Wundverlaufs entschlossen wir uns, das neue V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing einzusetzen, um dadurch ein Wunddebridement zu erzielen und eine verbesserte Wund heilung zu erreichen. Bei der Verbandanlage wurde zuerst die Kontaktschicht des perforierten Dressings auf den Wundgrund gelegt und darauf die Wunde mit der Deckschicht des Dressings locker aufgefüllt. Um eine bessere Haftung der V.A.C. Folie zu erzielen und damit einer möglichen Undichtigkeit des Spülsystems vorzubeugen, benutzten wir am Übergang von Wundrand und Anus einen V.A.C. Gel-Streifen. (Abb. 2 a h) Die Wundspülung mit NaCl 0,9 % und einer Menge von 100 ml erfolgte in einem Rhythmus von 3,5 h. Die Einwirkzeit betrug fünf Minuten. In den spülfreien Intervallen stellten wir einen Unterdruck von 125 mmhg ein. Das anfängliche Verbandwechselintervall betrug 48 h und ab dem dritten Wechsel wurde es auf 72 h erweitert. Schon nach zweimaligem Wechsel des Systems konnte eine deutliche Reduzierung der Nekrosen beobachtet werden (Abb. 3 und 4). Innerhalb von 14 Tagen und insgesamt fünf Verbandwechseln zeigte sich ein erfolgreiches Debridement mit deutlich zunehmender Granula tionstendenz der Wunde und damit einhergehend eine Verkleinerung der Wundtaschen. (Abb. 5 und 6) Die V.A.C VERAFLO Therapy wurde daraufhin beendet und die Behandlung mit der V.A.C. Therapy mit einem Unterdruck von 125 mmhg fortgeführt. Mit fortschreitender Therapie dauer wurde auch die Beatmungstherapie erfolgreich beendet. Damit verbesserte sich unter anderem auch die Compliance des Patienten, er wurde zunehmend mobiler und konnte mit in die Therapie einbezogen werden. Eine Eduka tion des Patienten über Dekubitus konnte durchgeführt werden.

29 PRAXIS KLINIK NEWS V.A.C. CELLUTOME VERAFLO 2a 2c 2b 2d Abb. 2 (a h): Anbringen des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings Abb. 2a: Nach Entfernung des obersten Dressings Abb. 2b: Entfernung der Kontaktschicht Abb. 2c: Entfernung der Kontaktschicht Abb. 2d: Anlage von Gelstreifen, Wundrandschutz mit 3M Cavilon, V.A.C. Folie, V.A.C. VERAFLO Kontaktschicht und Dressing Deckschicht (0,8 cm) Abb. 2e: Anlage des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing Abb. 2f: Anlage des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing, Vorbereitung für die VERA T.R.A.C. Pad Anlage Abb. 2g: V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing ohne Sog Abb. 2h: V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing unter Sog 125 mmhg 2e 2f 2g 2h ACELITY TIMES * Cavilon ist eine Marke von 3M

30 PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO Abb. 3: Wundbefund nach 2-tägiger Behandlung mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing Abb. 4: Wundbefund nach 6-tägiger Behandlung mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing Abb. 5: Wundbefund nach 10-tägiger Behandlung mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing Abb. 6: Wundbefund nach 16-tägiger Behandlung mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing. Umstellung des Therapieregimes auf V.A.C. GRANUFOAM Therapy Abb. 7: Wundbefund nach 36-tägiger Behandlung und Beendigung der Therapie und Verlegung des Patienten in eine Reha- Einrichtung Nach dreiwöchiger V.A.C. Therapy wurde aufgrund einer Verlegung des Patienten in eine Reha-Einrichtung die Therapie beendet und in eine konservative Therapie übergeleitet (Abb. 7). 7 FAZIT Die Applikation des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings konnte trotz der schwierigen Körperregion im Perianalbereich ohne Komplikationen durchgeführt werden. Die deutliche Reduktion der Nekrosen und die gute Granula - tionstendenz sprechen zweifelsohne für das System. Der Einsatz des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Therapy Systems war daher ein echter Erfolg. BUCHTIPP Praxishandbuch Wundmanagement Ein Leitfaden zum Management chronischer Wunden Bestellung: Wundmanagement Klinikum Dortmund Telefon: 02 31/ Fax: 02 31/ Preis: 17,40 Euro inkl. MwSt. plus Versandkosten 30 ACELITY TIMES 2017

31 PRAXIS KLINIK NEWS V.A.C. CELLUTOME VERAFLO V.A.C. VERAFLO Therapy mit VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing bei glutealem Dekubitus SUSAN WETZIG LEIPZIG Unter Einsatz des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing und Instillation einer Kochsalz lösung konnte ein glutealer Dekubitus nach Debridement zum Abheilen gebracht werden. FALLBESCHREIBUNG Vorgestellt wird eine 66-jährige Patientin mit glutealem Dekubitus nach intracerabraler Blutung (mit unbekannter häuslicher Liegedauer). Nach Einlieferung war die Patientin instabil, mehrfach reanimationspflichtig und weder lagerungs- noch OP-fähig. Die Patientin wurde auf ein energetisches Anti dekubitussystem gelagert. Nach der Stabilisierung ihres Allgemein zustandes erfolgte das großflächige chirurgische Debridement, mit folgenden Restnekrosen und Belägen am Wundgrund (Abb. 1). Der Wundabstrich ergab massiven Befall mit Escherichia coli. Es wurde eine Therapie mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing begonnen, eingestellter Sog -75 mmhg, in Kombination mit einer VERAFLO Therapy mit NaCl 0,9 % alle 4 h mit 300 ml. Die Lagerung der Patientin erfolgte dabei nur in Seitenlage und auf einem energetischen Antidekubitussystem. Der erste Verbandwechsel erfolgte nach zwei Tagen (Abb. 2). Der Wundgrund stellte sich sauberer und vitaler dar. Indes trat aber ein geringer Wundfoetor auf. Der Wundabstrich ergab massiv Escherichia coli und massiv Enterococcus faecalis. Beim 2. und 3. Verbandwechsel stellte sich der Wundgrund zunehmend sauberer und vitaler dar (Abb. 3). Nur rechts lateral war der nekrotische Belag progredient. Die VERAFLO Therapy wurde über den gesamten Therapiezeitraum fortgesetzt. Der Wundabstrich ergab mäßig Escherichia coli, mäßig Enterococcus faecium und mäßig Finegoldia magna. Nach einem Therapiezeitraum von 14 Tagen beendeten wir die Therapie mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing. Der Wundgrund war überwiegend sauber und vital (Abb. 4). Ausgenommen die Nekrose rechts lateral. Diese wurde in der zweiten Hälfte der Therapie deutlich größer und der Wundfoetor war progredient. Der Wundabstrich ergab massiv Escherichia coli und massiv Bacteroides thetaiotao - micron. Hier erfolgte eine nochmalige chirurgische Wund - toilette. FAZIT Zusammenfassend kann ein deutlicher Reinigungseffekt und eine Verbesserung der optischen Wundverhältnisse festgestellt werden. Die Ergebnisse aus den mikrobiologischen Befunden verschlechterten sich zwar unter der V.A.C. Therapy im Therapiezeitraum, was allerdings mit der Nähe zum Anus (Abstand ca. 1 cm) erklärbar sein dürfte. Die mikrobiologischen Wundverhältnisse könnten vermutlich mit einer VERAFLO Therapy mit antiseptischen Spüllösungen verbessert werden. Autorin: Susan Wetzig Wundexpertin ICW Wund-, Stoma-, Bewegungsmanagement Universitätsklinikum Leipzig Leipzig 1 2 Abb. 1: Zustand bei Behandlungsbeginn, Abb. 2: Status beim Verbandwechsel am Abb. 3: Status beim Verbandwechsel am Abb. 4: Status bei Beendigung der Behandlung, ACELITY TIMES

32 PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO GERHARD ROTHENAICHER MÜNCHEN V.A.C. VERAFLO Therapy bei ausgeprägtem phlegmonösem Infekt Kann die Dressingauswahl entscheidend sein? Autor: Gerhard Rothenaicher Facharzt für Chirurgie Belegarzt der Paracelsus Klinik München München Durch den Einsatz des neuen V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings konnte bei einem ausgeprägten phlegmonösen Infekt der Heilungsprozess beschleunigt werden. EINLEITUNG In der Paracelsus Klinik haben wir einen Spezialisierungsschwerpunkt in der Behandlung von chronischen Wunden und Wundheilungsstörungen eingerichtet. Eine besondere Herausforderung für die Versorgung sind infizierte Wunden aufgrund komplexer Keimbesiedelung und somit verzögerter Wundheilung. Die Kombination von V.A.C. Therapy mit Spülung bildet einen festen Baustein bei dieser Behandlung. Dabei stellt die Auswahl des Dressings nach unseren Beobachtungen den entscheidenden Faktor für den Erfolg. FALLBEISPIEL Eine 53-jährige Patientin wurde wegen eines phlegmonösen Infektes und Ulcus cruris am linken lateralen Oberschenkelgelenk nach OSG-Fraktur in unserer Klinik aufgenommen. Es lag ein Befall mit MRSA vor. Die Patienten war bereits einen Monat zuvor mit V.A.C. Therapy behandelt worden, dabei wurde der Defekt mittels Meshgraft gedeckt. Aufgrund des schwierigen Verlaufes entschlossen wir uns nach erfolgtem Debridement zur Anlage eines V.A.C. Therapy Systems mit Spülung. In den ersten zwei Wochen der Therapie wurde standardmäßig das V.A.C. VERAFLO Dressing eingelegt, die Spülung erfolgte mit Microdacin* bei einem 4-stündigen Intervall. Unter Gabe von Antibiotika i.v. erfolgten weitere Debridements unter der V.A.C. Therapy. Eine Keimreduktion bei bestehenden MRSA konnte erzielt werden. Aufgrund der zögerlichen Wundkonditionierung entschlossen wir uns für den Einsatz eines V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings. Bereits nach dem ersten Verbandwechsel zeigte sich ein ausgeprägtes Wachstum von Granulationsgewebe und ein hervorragender Reinigungs effekt. Nach neuerlichem Abstrich ohne Nachweis eines MRSA Keimes konnte eine erneute Deckung mittels Meshgraft durchgeführt werden. FAZIT Die Behandlung von infizierten Wunden mit der V.A.C. VERA - FLO Therapy unter Einbindung des neuen V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings ergänzt unser Behandlungs - regime bei ausgeprägten infizierten Wundverhältnissen und fördert die Wundheilung. Abb. 1: Aufnahmebefund am Abb. 2: Befund nach standard - gemäßer V.A.C. VERAFLO Therapy mit Microdacyn* Abb. 3: Erster Verbandwechsel nach Anlage der V.A.C. VERAFLO Therapy mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing und Microdacyn* Abb. 4: Wundzustand bei Beendigung der Therapie 1 2 * Microdacyn ist eine Marke von SastoMed 32 3 ACELITY TIMES

33 PRAXIS KLINIK NEWS V.A.C. CELLUTOME VERAFLO Therapie subcutaner Fisteln unter Verwendung der V.A.C. VERAFLO Therapy RALF ERFKAMP DETMOLD Durch V.A.C. VERAFLO Therapy und minimalinvasive Chirurgie gelingt eine sichere Kontrolle durchgehender oder blind endender Fisteln per Armierung von V.A.C. GRANUFOAM Dressing mittels einer Redondrainage. EINLEITUNG Im Rahmen der chirurgischen Dekubitustherapie beobachten wir immer wieder eine durch Scherkräfte bedingte Taschenbildung, deren Kontrolle traditionell-chirurgisch durch eine hinreichend große Inzision erfolgt; insbesondere schmale in die Tiefe verlaufende Taschen erfordern eine lange Inzision. Grundsätzlich ist mit der V.A.C. VERAFLO Therapy auch die Kontrolle und Therapie solcher Taschen möglich, allerdings muss der Flow bis in die komplette Taschentiefe sichergestellt sein. Mittels einer technischen Modifikation ist es gelungen, den chirurgischen Anteil minimal-invasiv zu halten und gleichzeitig eine sichere Spülung der Wundhöhle auch in einer großen Tiefe zu ermöglichen. Den Therapieverlauf stellen wir an drei Fallbeispielen vor: ein Dekubitus mit tiefer Taschenbildung, ein Radioderm sowie einen diabetischen Fuß mit Fistelbildung. Alle drei Befunde wurden zur Abheilung bzw. weitgehenden Abheilung gebracht. FALL 1: FISTELUNG BEI SAKRALEN DEKUBITALULCERA Vorgestellt wurde eine 91-jährige kachektische, immobile, demente Patientin in reduziertem Allgemeinzustand. Es fanden sich multiple Dekubitalulcera sakral: Dekubitus Grad 4 Kreuzbein linksgluteal Dekubitus Grad 4 Kreuzbein rechtsgluteal und Sitzbeinhöcker rechts Dekubitus Grad 3 Kreuzbein medial. Aufgrund der Gesamtsituation wurde möglichst keine große Chirurgie gewünscht und ein möglichst kurzer stationärer Aufenthalt angestrebt. Die Zielsetzung bestand in der Vermeidung einer Sepsis und dem Erreichen sauberer Wundverhältnisse ohne Infektion. Bei Aufnahme waren die Dekubitalulcera am Kreuzbein rechtsgluteal und Sitzbeinhöcker rechts durch eine subcutane Fistelung verbunden (Abb. 1). Um eine chirurgische Eröffnung der Fistel zu vermeiden, erfolgte minimal-invasiv ein chirurgisches Debridement mittels einer Curette sowie einem ultraschallassistierten Wunddebridement, anschließend wurde ein V.A.C. VERAFLO System zur Spülung beider Ulcera inklusive der Fistel angelegt, wobei wir die Spülung vom distalen Ulcus durch die Fistel zum proximalen Ulcus leiteten. Um einem aus dem klinischen Alltag bekannten Problem (Fistelung mit geringem Durchmesser, daher Gefahr der Verlegung des einliegenden Schaumes mit folgender Blockierung der Durchgängigkeit des Schaumes) entgegenzuwirken, brachten wir eine nicht komprimierbare Einlage in den Schaum ein, um die Durchgängigkeit zu gewährleisten. Hierzu wurde in das V.A.C. GRANUFOAM Dressing eine 16-Charriere-Redondrainage mittels zugehörigem Spieß eingebracht. Das V.A.C. T.R.A.C. Pad für die Spülung wurde distal, das V.A.C. T.R.A.C. Pad für den Sog proximal appliziert. Mit dem V.A.C. VERAFLO System erfolgte die Therapie durch eine Spülung mittels 25 ml Lavasorb * alle 2 Stunden (Einwirkzeit 15 Minuten). Zur besseren Abdichtung wurden die Wundränder mit Modellierstreifen aus der Stoma-Therapie umlegt (Abb. 2 6). Autor: Ralf Erfkamp Exam. Krankenpfleger, Wundexperte ICW Zentrum für chronische Wunden Klinikum Lippe Detmold Fall 1 Abb. 1: Dekubitus bei der Aufnahme Abb. 2: Wunde nach Debridement und ultraschallassistiertem Wunddebridement 1 2 ACELITY TIMES

34 PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO Fall 1 Abb. 3: Redondrainage Abb. 4: V.A.C. GRANUFOAM Dressing mit einliegender Drainage Abb. 5: Wunde mit einliegender Drainage Abb. 6: Wunde mit komplett eingelegtem V.A.C. VERA FLO Therapy System Abb. 7: Entlassungsbefund nach 3 Wochen Therapie, Überleitung in ambulante Versorgung Abb. 8: Zustand bei ambulanter Kontrollvorstellung 1 Jahr nach Entlassung Fall 2 Abb. 9: Radiodermatitis-Wunde mit Fistelgang Abb. 10: Einliegende Drainage Abb. 11: Wunde mit komplett eingelegtem V.A.C. VERA FLO Therapy System Fall 3 Abb. 12: Diabetisches Fußsyndrom: Fisteldarstellung nach chirurgischem Debridement Abb. 13: Wunde mit einliegender Drainage Abb. 14: Wunde mit komplett eingelegtem V.A.C. VERA FLO Therapy System * Lavasorb ist eine Marke von Fresenius Kabi 34 Nach einem stationären Aufenthalt von 3 Wochen wurde die Patientin mit sauberen, granulierenden Wundverhältnissen entlassen (Abb. 7). Die weitere Versorgung erfolgte mit moderner Wundtherapie, Wechseldrucksystem und zusätz - licher Lagerung nach Plan sowie einem Spezialkissen für den Rollstuhl (Abb. 8). FALL 2: FISTELUNG BEI RADIODERMATITIS In vergleichbarer Weise therapierten wir eine im Zusammenhang mit Radiodermatitis aufgetretene 14 cm messende Fistelung entlang der Wirbelsäule, wobei hier eine blind endende Fistel minimal-invasiv ohne Gegeninzision kontrolliert werden konnte. (Abb. 9 11) ACELITY TIMES 2017 FALL 3: FISTELBILDUNG BEI DIABETISCHEM FUSSSYNDROM Auch ein diabetisches Fußsyndrom mit folgender 5 cm messender Fistelung entlang der Mittelfußknochenköpfchen wurde mit dieser Technik minimal-invasiv saniert. (Abb ) FAZIT Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass mittels der vorgestellten Modifikation auch minimal-invasiv eine sichere Kontrolle tiefer Fisteln und Wundtaschen gelingen kann.

35 BEHANDELN SIE WUNDEN IMMER NOCH WIE VOR 20 JAHREN? Probieren Sie stattdessen die V.A.C. VERAFLO Therapy In einer unabhängigen, retrospektiven Studie mit 142 Patienten wurden die folgenden potentiellen Vorteile* der V.A.C. VERAFLO Therapy in Kombination mit einer topischen Wundspüllösung beobachtet: VERKÜRZTE KRANKENHAUSAUFENTHALTE VERKÜRZTE ANZAHL OPERATIVER EINGRIFFE VERKÜRZTE ZEIT BIS ZUM ABSCHLIESSENDEN CHIRURGISCHEN EINGRIFF *Kim PJ, Attinger CE, Steinberg JS, et al. The Impact of Negative-Pressure Wound Therapy with Instillation Compared with Standard Negative-Pressure Wound Therapy: A Retrospective, Historical, Cohort, Controlled Study. Plast. Reconstr. Surg.2014; 133: Hinweis: Für dieses Produkt gibt es spezielle Indikationen, Kontraindikationen, Warn- und Vorsichtshinweise sowie Sicherheitsinformationen. Bitte lesen Sie die Gebrauchsinformationen vor der Anwendung. Dieses Material ist für medizinisches Fachpersonal bestimmt KCI Licensing, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle sich auf Produkte von KCI beziehende Marken sind Eigentum von KCI Licensing, Inc., deren Tochterfirmen und Lizenzgebern. DSL# DACH (3/16)

36 PRAXIS KLINIK V.A.C. VERAFLO JASMIN SCHNIRPA CELLE Excellent Choice mit CLEANSE CHOICE und CELLUTOME Erfolgreiche Wundversorgung nach Vorfußamputation Autorin: Jasmin Schnirpa Wundexpertin/ Gefäßassistentin Allgemeines Krankenhaus Celle Celle Nach der Vorfußamputation bei Diabetischem Fußsyndrom wurde unter Verwendung von V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings eine sehr gute Granulation im Wundbett erreicht und damit eine Majoramputation verhindert. Die anschließende epidermale Mikrotransplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System führte zu einer zügigen Epithelbildung. FALLBESCHREIBUNG In unserer Klinik stellte sich eine 62-jährige Patientin in der Notaufnahme wegen ausgeprägter Nekrosenbildung mehrerer Zehen am rechten Fuß vor. Gleichzeitig beklagte sie Fieber, Durchfall (Clostridien) und Erbrechen. Sie berichtete, seit einigen Tagen an diesen Symptomen zu leiden. Die Patientin leidet unter anderem an einem insulinpflichtigen Diabetes mellitus Typ II mit Charcotfuß beidseitig und an einer erheblichen Adipositas. Bei der Aufnahmeuntersuchung war sie in einem reduzierten Allgemeinzustand. Die Fußpulse waren nicht tastbar und die Zehen D1 bis D3 rechts waren gangränös verändert. Es folgte die stationäre Aufnahme zur weiterführenden Diagnostik und Therapie. Angiographisch konnte eine Unterschenkel-betonte, nicht revaskularisierbare pavk festgestellt werden. Beim Debridement der Nekrosen zeigte sich intraoperativ eine ausgeprägte Weichteilgangrän mit Beteiligung der Sehnen, was zu einer Vorfußamputation führte. VERLAUF Angiographisch konnte am rechten Unterschenkel eine Eingefäßversorgung via Arteria fibularis verzeichnet werden. Eine Intervention war nicht möglich. Nach mehrmaligem chirurgischem Debridement entschieden wir uns für die Anlage einer V.A.C. Therapy, um ein sauberes und granulationsreiches Gewebe zu erreichen. Initial zeigte die primäre Wundinspektion eine deutlich große Wundfläche mit zwei subkutanen Taschen, ca. 8 und 10 cm tief, mit zum Teil noch nekrotischem Gewebe. Mit der Patientin mussten verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, vor allem eine drohende Majoramputation besprochen werden. Diese würde bei der ausgeprägten Adipositas und beidseitiger Pathologie zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung und zur Immobilisation führen. Um diese zu verhindern, wurde eine intensive Wundversorgung mit dem Ziel des Extremitätenerhaltes angestrebt. Nach Rücksprache mit der Patientin wurde eine V.A.C. VERAFLO Therapy mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing und 0,9% NaCl als Instillationslösung eingesetzt. Erfreulicherweise kam es darunter zu einer sehr guten Wundgranulation und einem Verschluss der Taschen innerhalb weniger Tage. Im Folgenden eigneten sich die hervorragenden Wundverhältnisse für die epidermale Mikrotransplantation mittels eines CELLUTOME Systems. Hier kam es im Verlauf zu einer prozentigen Einheilung der Transplantate und einer Hypergranulation, die sich aber schnell wieder zurückbildete. Nach nur einer Woche hatte sich neues Epithelgewebe am Wundrand gebildet und die Wundfläche verkleinerte sich sichtlich. Sechs Wochen nach der Aufnahme verließ die Patientin mit einer Orthese und ihrem Rollator die Klink. FAZIT Die Versorgung einer chronischen, pedalen Wunde stellt bei Vorhandensein eines Diabetes mellitus und diabetischer Angio - pathie (pavk) eine große Herausforderung für das behandelnde Team dar, wobei eine Majoramputation in vielen Fällen die Ultima Ratio wäre. Abb. 1: Wundverhältnisse nach dem chirurgischen Wund - debridement, Abb. 2: Wundzustand am , nach 2 Therapieeinheiten mit ACTIV.A.C. Therapy System bei kontinuierlich -75 mmhg Unterdruck. Wundtaschen medial auf 2 und 5 Uhr ACELITY TIMES 2017

37 PRAXIS KLINIK NEWS V.A.C. CELLUTOME VERAFLO 3a 4 5 3b Abb. 3a und b: Wundzustand nach Wechsel zum V.A.C. ULTA Therapy System, , mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing und 0,9 % NaCl als Instillationslösung. Druck 100 mmhg / 30 ml Spülung alle 4 Std. für 10 min. Wundtaschen nicht mehr vorhanden, Wundgrund vorbereitet für Mikrotransplantation Abb. 4: Wundzustand 7 Tage nach der Mikrotransplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System, V.A.C. Therapy bei -75 mmhg ohne Spülung Abb. 5: Zustand am : Hypergranulation der Wunde / Verschorfung im distal / lateralen Bereich. Wundabdeckung mit Schaumverbänden (Tegaderm *) Abb. 6: Wundzustand bei Entlassung der Patientin am Abb. 7: Wundzustand in der nachstationären Behandlung, drei Wochen nach Entlassung, Durch den Einsatz innovativer V.A.C. VERAFLO Spültherapie (mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing) konnte, trotz komplexer negativer Einflussfaktoren, durch die Förderung hervorragender Wundgranulation letztendlich ein Bein - erhalt erreicht werden. Anschließend konnte das CELLUTOME Epidermal Harvesting System zur ergänzenden Hauttransplantation / -Plastik eingesetzt werden. Bei schwerkranken Patienten stellt sich dieser Einsatz, der ohne Narkose durchführbar ist, als besonderer Vorteil dar. * Tegaderm ist eine Marke von 3M 8 9 Abb. 8: V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing Abb. 9: CELLUTOME Epidermal Harvesting System ACELITY TIMES

38 PRAXIS KLINIK V.A.C. THERAPY JULIANE TOEGL HORN Wundmanagement nach Fistelexcision eines infizierten Stent der Arteria femoralis superficialis nach Oberschenkelamputation Autorin: Juliane Toegl DGKS, akad. Wund - managerin Chirurgische Ambulanz Landesklinikum Horn 3580 Horn Österreich Abb. 1: Fistelgang bei stationärer Aufnahme zur Fistelexcision 38 Bei Z.n. Oberschenkelamputation wurden bei dem Patienten erfolgreich eine Fistelexcision sowie Stententfernung und Wundrevision durchgeführt. Anschließend erhielt der Patient bis zur Wundkonditionierung eine Behandlung mit V.A.C. Therapy. EINLEITUNG Die V.A.C. Therapy hat sich zu einer bewährten, nicht invasiven modernen Wundheilungsmethode entwickelt. Seit Jahren wird sie erfolgreich für akute und chronische Wunden angewendet. Der Effekt aus Makrodeformation und Mikrodeformation führt zu einer raschen und effizienten Wundheilung. Dies er - höht die Lebensqualität des Patienten auf eine kostengünstige Weise [1]. Anhand dieses Fallbeispiels wird über die geeignete Kombina tion aus chirurgischer Intervention und V.A.C. Therapy berichtet. FALLBESCHREIBUNG Der 90-jährige Patient stellte sich erstmals mit einer Wundheilungsstörung nach Oberschenkelamputation rechts vor. Bei der Beurteilung der Wunde ließ sich ein ca. zehn Zentimeter langer Fistelgang nach cranial sondieren. Es entleerte sich trübes, übelriechendes Sekret. Nach Entnahme eines Abstriches wurde der Fistelgang gespült und adäquat verbunden. Entsprechend dem Antibiogramm wurde ein geeignetes Antibiotikum verordnet. Der Patient konnte nach wenigen Kontrollen in der Wundambulanz wieder in den extramuralen Bereich zur weiteren Versorgung entlassen werden. Trotz an fänglicher Verbesserung des Wundzustandes mit Reduzierung der Sekretmenge und negativem Abstrich verschlechterte sich die Wunde erneut. Es folgten zwei Mal wöchentlich Verbandwechsel mit Sondierung und Spülen der Fistel. Je doch kam es weiterhin zu keiner Verbesserung der Wundsituation. Erneut wurde ein Abstrich entnommen, es zeigte sich eine Infektion mit Proteus mirabilis. Daraufhin wurde mit dem Pa - tienten die Notwendigkeit einer Fistelexstirpation besprochen, er wurde anschließend stationär aufgenommen und am Folge - tag wurde die OP durchgeführt. Intraoperativ zeigte sich ein Fistelgang nach proximal Richtung Leiste. Die Fistel hatte keine Verbindung zum Knochen. Nach Sondierung ließ sich als Ursache ein infizierter Stent der Arteria femoralis superficialis erkennen, welcher ebenfalls entfernt wurde. Anschließend konnte die Fistel mit allen Fistel - ACELITY TIMES 2017 gängen exzidiert werden. Nach adäquater Blutstillung wurde bereits intraoperativ ein V.A.C. Therapy System mit -100mmHg Unterdruck und kontinuierlichem Sog angelegt. Nach kurzem, komplikationslosem stationärem Aufenthalt konnte der Patient mit einem ActiV.A.C. Therapy System zur weiteren ambulanten Betreuung über die Wundambulanz des Hauses entlassen werden. Hier zeigte sich beim ersten Verband wechsel eine gut granulierende und sauberere Wunde. Der Sog wurde auf -125 mmhg erhöht und die Wundumgebung zum Hautschutz mit einer Hydrokolloidplatte geschützt. Nach einem Monat wurde durch die V.A.C. Therapy die Wunde so gut konditioniert, dass anschließend Sekundärnähte in Lokalanästhesie gesetzt werden konnten. Der Patient wurde nach Entfernung der Sekundärnähte nach wenigen weiteren Kontrollen mit blanden Wundverhältnissen aus der Wundambulanz entlassen. FAZIT Dieses Fallbeispiel dokumentiert die erfolgreiche Behandlung eines Fistelganges eines infizierten Stent der Arteria femoralis superficialis nach Oberschenkelamputation. Erst durch die geeignete chirurgische Intervention sowie den Einsatz einer adäquaten ambulanten V.A.C. Therapy konnte die Wunde kontinuierlich verkleinert und somit der Hautverschluss möglich gemacht werden. Die regelmäßige ambulante Betreuung und die problemlose Therapieakzeptanz des Patienten konnte die Lebensqualität stark verbessern. 1

39 PRAXIS KLINIK V.A.C. THERAPY Abb. 2: Wundzustand bei Erstbegutachtung postoperativ in der Wundambulanz Abb. 3: Korrekte Anlage der V.A.C. Therapy Abb. 4: Entlassungsstatus LITERATUR [1] KCI Austria, V.A.C. Therapy, Fortschrittliches System zur Wundheilung durch Design, online unter: Zugriff am BUCHTIPPS Kerstin Protz Prof. Dr. med. Joachim Dissemond Prof. Dr. med. Knut Kröger Kompressionstherapie Ein Überblick für die Praxis ISBN Preis: 19,99 Euro Dissemond, Joachim Horch, Raymund E. Vakuumtherapien akuter und chronischer Wunden praktische Durchführung und wissenschaftliche Hintergründe 1. Auflage Bremen: UNI-MED, 2007 ISBN Dieses Buch soll die Verbesserung der praktischen Durchführung der Kompressionstherapie mit den verfügbaren Therapieoptionen unterstützen. Die Kompressions therapie wurde bereits in den frühesten Epochen der Menschheitsgeschichte für die Unterstützung von Kraft und Ausdauer genutzt und auch heute noch stellt sie eine nebenwirkungs - arme Basis der Behandlung der meisten Patienten mit Ödemen dar. Trotz dieser sehr langen Tradition zeigen aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse, dass die Versorgungsrealität in Deutschland erschreckend ist. Dieses Buch stellt nun die aktuellen Entwicklungen, Methoden, Maßnahmen und Produkte vor, die eine individualisierte Kompressionstherapie ermöglichen. Es ist ein praxisnaher Wegweiser durch das weite Themenfeld der Kompressions therapie, in dem sich für fast jeden Patienten eine passende Versorgung finden lässt. ACELITY TIMES

40 PRAXIS KLINIK V.A.C. THERAPY JENS KELM ILLINGEN CLAUDIA SCHIEKOFER HOMBURG/SAAR V.A.C. Therapy beim Décollement der Altershaut Case-Report einer 87-jährigen Patientin Autoren: PD Dr. Jens Kelm Diplom-Sportlehrer Chirurgisch-Orthopä disches Zentrum Illingen Illingen Dr. Claudia Schiekofer Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar Koautoren: Yasemin Dolasir Birgit Meiser Abb. 1: Befund bei Verbandabnahme nach 2 Tagen; reponiertes Décollement mit nekrose - gefährdeten Anteilen (livide verfärbt), proximal-dorsal und distal-ventral Deckungsdefekte wegen primär epidermalen/corealen Verlusten, sichtbare Sekretion und Ödembildung. (rechter Bildrand proximal) 1 Octenisept ist eine Marke von Schülke und Mayr 40 Der Beitrag beschreibt die erfolgreiche vollständige Einheilung einer Décollement-Verletzung durch die Anwendung der V.A.C. Therapy in einem Zeitraum von zwei Wochen, die somit auch und gerade eine Indikation bei oberflächlichen Hautverletzungen älterer Patienten darstellen kann. EINLEITUNG Sturzereignisse bei älteren Menschen sind häufig. Neben Frak - turen gehören Weichteilschäden, insbesondere Hautver - letzungen, zu den schwerwiegenden Komplikationen. Die Altershaut (senile Atrophie), einhergehend mit einer Ausdünnung von Epidermis, Corium und Subcutis, sowie zunehmender Faltenbildung durch Abnahme des Hautturgors, zeigt gerade bei tangentialen Ablederungsverletzungen eine schlechte Heilungstendenz. FALLBESCHREIBUNG Eine 87-jährige demente Patientin stellte sich mit ihrer Be - treuerin nach einem Treppensturz mit einer stark blutenden Wunde am rechten Oberarm sowie Schmerzen im linken Unterarm vor. Drei Monate zuvor hatte sie ebenfalls einen Sturz erlitten, der mit einer distalen Radiusfraktur rechts einherging und eine größere flächige Exkoriationswunde am rechten Ellbogen mit einem substanziellen Verlust der Epidermis verursachte, die durch eine im Krankenhaus begonnene offene Wundbehandlung über fünf Wochen zur Abheilung gebracht wurde. Aktuell zeigte sich radiologisch eine gering dislozierte Ulnarfraktur li. sowie eine blutende, großflächige Ablederung bis auf das Corium am rechten dorsalen Oberarm von ca. 15 x 10 cm. Bei der genauen Inspektion sah man, dass die proximalen und dorsalen Wundränder erhaben waren, da die tangential abgelöste epidermal-coreale Hautschicht sich einrollte. Nach Oberflächendesinfektion mit Octenisept 1 konnte das Ge webe ausgerollt (reponiert) und dadurch eine ca. 80-prozentige Defektdeckung erzielt werden. Da kein V.A.C. Therapy System vorlag, wurde die Wunde mit einer silikonbeschichteten Wund auflage gedeckt und ein steriler Verband angelegt. Nach zwei Tagen wurde der Verband entfernt (Abb. 1). Die Wunde zeigte livide Verfärbungen im Sinne von nekrose - gefährdeten Arealen in Teilbereichen der reponierten Hautschicht, zudem waren eine Ödembildung und Sekretion auffällig. Es erfolgte die Anlage eines V.A.C. Therapy Systems mit zwei PVA Dressings (V.A.C. WHITEFOAM Dresing) zur ACELITY TIMES 2017 Defekt deckung, einem PU Dressing (V.A.C. GRANUFOAM Dressing) als Brücke und zur Aufnahme des SENSAT.R.A.C. Pads, mit einem kontinuierlichen Sog von -125 mmhg. Nach fünf Tagen Behandlung mit der V.A.C. Therapy (Abb. 2) konnten eine deutliche Befundverbesserung der nekrose gefährdeten Areale des reponierten Gewebes sowie reizlose Deckungsdefekte festgestellt werden, die mit einer silikonbeschichteten Wundauflage abgedeckt wurden (Abb. 3). Eine Ödembildung und eine Sekretion des Wundgebietes lag nicht mehr vor. Die Befundkontrolle nach weiteren 10 Tagen (Abb. 4) ergab trockene Wundverhältnisse und eine abgeschlossene Einheilung der reponierten Ablederung, bei noch unvollständiger Epithelialisierung der primären Defektzonen. Auch 22 Tage nach dem Unfall war die Epithelialisierung der primären Defektzonen noch nicht sicher abgeschlossen, die reponierten Hautanteile aber vollständig eingeheilt (Abb. 5). FAZIT Die Anwendung der V.A.C. Therapy bei Meshgraft-Transplantationen hat sich mittlerweile etabliert. Naheliegend ist deshalb, das V.A.C. Therapy System auch bei Décollement-Verletzungen einzusetzen und dabei die verletzten Hautschichten zunächst zu belassen, um die Vorteile der Vakuum-Therapie nutzen zu können. Einerseits bot die Anordnung des V.A.C. Therapy Systems in diesem Fall durch die Klebefolie ein vor Bakterien ge - schütztes Milieu. Andererseits ermöglichte der im Wundgebiet herrschende Unterdruck eine sichere Fixation des reponierten Gewebes, verbunden mit einer suffizienten Sekretableitung und Ödemreduktion. Neben der Granulationsförderung der primären Defektzonen, als eine Voraussetzung für eine gute Wundkonditionierung wichtig, ermöglichte die nur fünf tägige V.A.C. Therapy eine insgesamt kurze Behandlungsdauer, was der Lebensqualität im hohen Alter sicherlich förderlich ist. 1

41 PRAXIS KLINIK V.A.C. THERAPY Abb. 2: Befund 5 Tage nach Anlage des V.A.C. Therapy Systems; nekrosegefährdete Areale mit deutlicher Befundver - besserung, Deckungsdefekte reizlos. (rechter Bildrand proximal) Abb. 3: Deckung der Defektzonen mit einer silikonbeschich - teten Wundauflage vor Verbandanlage. (rechter Bildrand proximal) Abb. 4: Befund 15 Tage nach Unfall, vollständige Einheilung der reponierten Ablederung bei noch nicht abgeschlossener Epithelialisierung der primären Defektzonen. (rechter Bildrand proximal) Abb. 5: Nahezu abgeschlossene Wundheilung, mit progredienter Epithelialisierung der primären Defektzonen, 22 Tage nach Unfall. (rechter Bildrand proximal) Abb. 6: V.A.C. WHITEFOAM Dressing Abb. 7: V.A.C. GRANUFOAM Dressing 6 7 BUCHTIPP Luc Teot Paul E. Banwell Ulrich E. Ziegler Surgery in Wounds Gebundene Ausgabe, 554 Seiten Verlag: Springer, Berlin; Auflage: 1 (2004) Sprache: Englisch ISBN-10: ISBN-13: Preis: 109, Euro ACELITY TIMES

42 PRAXIS HOMECARE SNAP MICHAEL GOTTSCHLICH BAD REICHENHALL Ambulante Unterdrucktherapie mit dem SNAP Therapy System bei Weichteildefekt am Unterschenkel Autor: Dr. med. Michael Gottschlich Facharzt für Chirurgie Facharztpraxis Bad Reichenhall Fachärztezentrum Freilassing GmbH Bad Reichenhall Bei einem betagten Patienten wurde eine offenliegende Weichteilverknöcherung am Unterschenkel operativ entfernt. Postoperativ zeigte sich ein infizierter Defekt mit freiliegender Tibia. Unter mehreren Verbänden mit dem SNAP Therapy System ließ sich eine gute Granulation erzielen. Die Deckung erfolgte mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System. FALLBERICHT Der 84-jährige Patient hatte in der Jugend ein massives Weichteiltrauma am Unterschenkel erlitten. Im Alter zeigten sich schlecht heilende Ulcera. Ursache waren Knochenneubildungen, die durch die Haut brachen. Nach Ausschluss einer Osteomyelitis mittels MRT wurde am eine ca. 4 x 4 cm große Knochenplatte nahe der proximalen Tibiakante in der Klinik operativ entfernt. Postoperativ ergab sich ein bis auf die Tibia reichender Defekt im Narbengewebe mit Infektion durch Proteus mirabilis. Konservative Heilungsversuche mit Alginat nach Debridement waren nicht erfolgreich (Abb. 1). Am wurde, auch im Hinblick auf die kommenden Feiertage, eine Therapie mit dem SNAP Therapy System begonnen. Wegen der ungeklärten lokalen Durchblutung im Narben gewebe nach Weichteiltrauma wurde als Sog 75 mmhg gewählt (Abb. 2). Bereits am zeigten sich eine deutliche Wundreinigung, eine Verbesserung der Entzündung und eine beginnende Granulation (Abb. 3). Da kein Hinweis auf unterdruckbedingte Nekrosen bestand, wurde ein weiteres SNAP Therapy System mit 125 mmhg Unterdruck angelegt. Bei Abnahme am war fast die gesamte Knochenfläche mit Granula tion bedeckt. Die weitere Therapie erfolgte mit Alginat und Schaumverband, da der Patient aufgrund einer kardiologischen Intervention mit Stentanlage stationär behandelt wurde. Am zeigte sich saubere Granulationsgewebe auf Hautniveau, so dass der Entschluss zur Haut - deckung gefasst wurde (Abb. 4). Abb. 1: Wundsituation am Abb. 2: SNAP System nach der Anlage Abb. 3: Wundsituation am ACELITY TIMES 2017

43 PRAXIS HOMECARE SNAP 4 5 Abb. 4: Wunde vor Keratozytentransfer Abb. 5: Keratozytenentnahme mit dem Harvester am rechten Oberschenkel Abb. 6: Gute Epithelisierung am Wundrand und Bildung von Keratozyteninseln, Abb. 7: Heilungszustand am ; Foto Dr. Nikelski, Bad Reichenhall 6 7 Aufgrund der Antikoagulation wegen der Stentimplantation wurde am in den Räumen unserer Praxis ein Kerato - zytentransfer mit dem CELLUTOME Therapy System durchgeführt (Abb. 5). Der Transfer erfolgte mit dem ADAPTIC TOUCH Dressing, das Transplantat wurde mit einem NANOVA System abgedecktu nd der schmerzlose Hebedefekt mit Hydrokolloid. Zu keinem Zeitpunkt erfolgte eine antibiotische Behandlung. Bei der Kontrolle am zeigte sich die Wunde reizlos, die Transplantate waren jedoch noch nicht sichtbar. Ebenso am Am ließen sich bei weiter reizloser Wunde erste Keratozyteninseln eindeutig nachweisen (Abb. 6). Die weitere Behandlung erfolgte durch einen Kollegen unter Verwendung von Schaumverbänden im Abstand von 2 bis 3 Tagen. Es konnte ohne Komplikationen eine völlige Integrität der Haut erreicht werden (Abb. 7). FAZIT Durch die Behandlung mit dem SNAP Therapy System konnte ein infizierter Defekt an einer problematischen Stelle in vergleichsweise kurzer Zeit ambulant zur Abheilung gebracht werden. Befürchtete Bedienungsfehler am Unterdruck-Therapie - system durch den betagten Patienten blieben aus. Die druckkontrollierte mechanische Unterdrucktherapie zeigte sich konventionellen elektrischen Systemen vom Erfolg her als mindestens ebenbürtig. Durch den Keratozytentransfer mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System konnte die Epithelisierung der Wunde kurz nach einer kardiologischen Intervention ohne Betäubung erfolgen. Nicht zuletzt wurde durch die Vakuumbehandlung die ambulante Versorgung über die Weihnachtsfeiertage deutlich vereinfacht. BUCHTIPP Christian Willy (Hrsg.) Die Vakuumtherapie Grundlagen, Indikationen, Fallbeispiele, praktische Tipps ISBN Seiten, 520 farbige Abbildungen, 22 Tabellen Preis: 79,95 Euro Bestellung per Fax: 0049 (0) Inhalt: Nach einer Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen der Vakuumtherapie (Vakuumversiegelung; Teil A) folgt die Diskussion des heutigen Spektrums von Indikationen (Teil B) für die Vakuumtherapie innerhalb der Disziplinen: Unfallchirurgie / Orthopädie / Plastische Chirurgie Viszeralchirurgie / Thoraxchirurgie Gefäßchirurgie und Dermatologie Zusätzlich wird in einem Teil C eine Sammlung von interessanten Fallbeispielen abgebildet. Hinzu kommt schließlich eine ganze Palette von Tipps und Tricks für den Einsatz der Vakuumtherapie (Teil D). Hierbei wird Bezug genommen auf Tipps für den Hautschutz, Maßnahmen zur Verbesserung der Dichtigkeit, Möglichkeiten der Schmerzreduktion und ungünstige Lokalisationen. Das Buch richtet sich an den weniger erfahrenen Anwender als Einführung in die Thematik aber auch an den geübten Praktiker, dem hier eine Übersicht über das bislang erarbeitete wissenschaftlich-theoretische Hintergrundwissen gegeben wird. Hierbei sollte das Ergebnis zahlreicher Diskussionen mit Kollegen im Klinik- und Homecare- Bereich sowie das heute verfügbare Wissen der Literatur ebenso einfließen wie praktische Hinweise von erfahrenen Anwendern. Dies soll es dem Leser ermöglichen, für seine speziellen Fragen Antworten zu finden, die sich auf eine fundierte Basis abstützen. Angefügt ist im Teil E des Buches eine Sammlung der bisher erschienenen peer-reviewed Literatur (Stand 1. Mai 2005) und eine Übersicht aller zum Thema Vakuumtherapie interessanten Webpages. ACELITY TIMES

44 PRAXIS HOMECARE SNAP ISABELL WAGNER WIESBADEN Zurück in den Alltag Ambulante Therapie mit dem SNAP Therapy System nach Abszess-Spaltung mit Wundheilungsstörung und MRSA-Besiedelung Autorin: Isabell Wagner Wundexpertin ICW Gebietsleitung ambulante Versorgung Acelity / KCI Wiesbaden Abb. 1: Ausgangssituation vor Abszess-Spaltung, Die Wundversorgung mit dem SNAP Therapy System konnte wenige Tage nach erfolgreicher Abszess-Spaltung außerhalb des Krankenhauses durch einen unserer Kooperationspartner gewährleistet werden. Die Patientin konnte mit der Therapie ihren Alltag nahezu unein - geschränkt meistern und die Wunde war trotz MRSA- Besiedelung nach nur 18 Tagen Therapie sekundär verschlossen. FALLBESCHREIBUNG Die 54-jährige Patientin zog sich innerhalb einer beruflichen Reise einen Insektenstich unterhalb der rechten Brust zu, der sich im Laufe einer Woche so stark entzündete, dass sie sich in ein Krankenhaus aufnehmen lassen musste (Abb. 1). Hier wurde eine Abszess-Spaltung durchgeführt und die Wunde postoperativ mit moderner Wundversorgung versorgt. 1 ACELITY TIMES 2017 Da die Wunde mit 8 cm Länge und 4 cm Breite recht groß war, entschied man sich, auf eine V.A.C. Therapy umzustellen. Zudem war es in den Monaten sehr warm, so dass die Patientin eine Unverträglichkeit gegenüber jeglichen Haft - folien etc. entwickelte. Die Verbände mussten oft gewechselt werden, was zusätzlich einschränkte. Die Patientin verspürte Wundschmerzen. Die Klinik meldete sich bei uns, da die Patientin nicht ausschließlich aufgrund der V.A.C. Therapy in der Klinik bleiben wollte und es fraglich war, ob sie die Haftung der Folie des V.A.C. Dressings toleriert. Zusätzlich wurde leider bei einem Abstrich das Exsudat positiv auf MRSA getestet. Wir empfahlen für die ambulante Therapie den Einsatz eines SNAP Therapy Systems, da hier die Haftung mit Hydrokolloid sehr hautschonend ist. Das System ist auf Grund seiner geringen Größe sehr geeignet für den Alltag und der Exsudatspeicher reichte für die Versorgung aus. VERLAUF Das SNAP Therapy System wurde am in der Ambulanz des Krankenhauses angelegt (Abb. 2). Um Undichtig - keiten z. B. durch Schwitzen zu vermeiden, wurde ein zusätzlicher Haftstreifen direkt unterhalb der Brust angelegt. Die Patientin durfte danach das Krankenhaus verlassen und wurde nach Rücksprache mit den Ärzten ambulant weiterversorgt. Die Patientin besorgte sich ambulant ein Wundantisept mit hypochloriger Säure, was bei einer MRSA-Besiedelung besonders gute Wirksamkeit zeigt. Ein Kooperationspartner organisierte für den reibungslosen Ablauf der regelmäßigen Verbandwechsel einen Pflegedienst und dokumentierte die Wunde im Verlauf. Bereits der erste Verbandwechsel zeigte eine deutliche Verbesserung der Wundsituation (Abb. 3). Die Wundumgebung war reizlos und die Patientin spürte weniger Schmerzen. Eine Reinigung in der Wunde wurde ebenfalls durchgeführt, so dass kein Fibrin mehr sichtbar war. Der Wechsel der SNAP Kartuschen wurde von der Patientin selbstständig erledigt und konnte unabhängig vom Verbandwechsel durchgeführt werden. Die Patientin konnte arbeiten gehen und auch ihren Alltag bewältigen. Im Laufe der Therapie wurde der Schaumverband zur Wundfüllung immer schmaler und kleiner geschnitten, damit die Granulation zügig fortschreiten konnte.(abb. 4) Nach 18 Tagen war die Wunde so weit granuliert, dass der Arzt bei der Verlaufskontrolle entschied, die Wunde mit einer Naht zu verschließen und die Therapie abzusetzen (Abb. 5). Er machte zusätzlich einen Abstrich. Die Wunde wurde sekundär verschlossen und mit Kompressen abgedeckt. Der Abstrich belegte eine deutliche Reduktion des MRSA in der Wunde, jedoch keine Keimfreiheit. Nach dem Ziehen der Fäden und weiteren zwei Wochen zeigte sich die Wunde leicht hypergranuliert (Abb. 6). Sie wurde weiterhin nur abgedeckt und die Hypergranulation schritt nicht weiter fort. Bei der Kontrolluntersuchung vier Monate später zeigte sich die Wunde komplett verschlossen und gut verheilt (Abb. 7). FAZIT Durch die Behandlung mit dem SNAP Therapy System konnte ein langer Krankenhausaufenthalt vermieden und die Patientin mit MRSA-Befall ambulant versorgt werden.

45 PRAXIS HOMECARE SNAP Eine zusätzliche Isolierung von 18 Tagen in der Klinik hätte nicht nur einen hohen Kostenaufwand für Krankenkasse und Krankenhaus bedeutet, sondern auch eine enorme Einschränkung und Belastung der Patientin. Mögliche Komplikationen durch weitere Krankenhauskeime oder die Beeinträch- tigung des psychischen Wohlbefindens sind nicht zu verachten und konnten in diesem Falle positiv vermieden werden. Das SNAP Therapy System kann bei Patienten in verschiedensten Situationen für eine erfolgreiche und nachhaltige Therapie sorgen Abb. 2: Beginn der SNAP Therapy, nach Abszessspaltung und moderner Wundversorgung, ; Wundgröße: Länge: 8,0 cm, Breite: 4,0 cm, Tiefe: 1,5 cm; Granulation 80 %, Fibrin 20 % Abb. 3: Verbandwechsel am ; Wundgröße: Länge: 7,5 cm, Breite: 2,8 cm, Tiefe: 1,0 cm; Granulation 100 % Abb. 4: Wundzustand am ; Wundgröße: Länge: 6,0 cm, Breite: 1,3 cm, Tiefe: 0,6 cm; Granulation 100 % Abb. 5: Absetzen der SNAP Therapy ; anschließend Sekundärnaht. Wundgröße: Länge: 5,5 cm, Breite: 0,5 cm, Tiefe: 0,3 cm Abb. 6: Zustand nach dem Fäden ziehen, ; Abdecken mit Kompressen Abb. 7: Kontrolluntersuchung am BUCHTIPP Hans Lippert (Hg.) Wundatlas Kompendium der komplexen Wundbehandlung Stuttgart: Thieme Verlag, Auflage Gebundene Ausgabe, 252 Seiten Preis: 99,95 Euro Die Art der Wunde, das Ausmaß des Gewebeschadens und die Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens durch die Wunde beeinflussen wesentlich die Wundheilung. Die Pathogenese, das differente Erscheinungsbild und die jeweiligen Störfaktoren sind ebenfalls zentrale Aspekte bei der individuellen Betrachtung einer Wunde. Das vorliegende Buch will auf die interdisziplinäre Betrachtung von Wunden aufmerksam machen und in der täglichen Praxis dabei helfen, die sachgemäße Wundbehandlung durch wissenschaftlich fundierte Konzepte und Erfahrung zu optimieren. In 20 weiter untergliederten Kapiteln schildern die Autoren die Geschichte der Wundheilung, klassifizieren verschiedene Wundarten und beschreiben die Physiologie sowie Stör faktoren und Komplikationen der Wundheilung. Die Kapitel zur Therapie behandeln die Prinzipien der operativen und der lokalen Wundversorgung, der Pathogenese und Therapie verschiedenster Wundtypen sowie spezieller und postoperativer Infektionen. Ein weiterer Themenkomplex widmet sich der Qualitätssicherung in der Krankenpflege. Neu in der zweiten Auflage sind Kapitel zur Pathogenese von Verletzungen im Gesicht und an den Augen, zu Wunden im Perianalbereich, zu speziellen traumatischen Wunden, zu Wunden im Kindesalter, zu Schuss- und Explosionsverletzungen sowie Aspekte der forensischen Beurteilung von Wunden. Die klare und übersichtliche Gliederung wird unterstützt durch zahlreiche Abbildungen. ACELITY TIMES

46 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY ANDRÉ LANTIN DÜSSELDORF Ambulante Versorgung in Spezialpraxen WZ -WundZentren Autor: André Lantin Geschäftsführer WZ-WundZentren GmbH Düsseldorf WZ -WundZentren 1 erbringen an aktuell 11 Standorten in Deutschland eine spezialisierte ambulante Versorgung für Patienten mit chronischen und sekundär heilenden Wunden. Mit dem Ziel, Strukturen, Prozesse und die Versorgungs - qualität in der Wundbehandlung zu verbessern, eröffnete André Lantin 2008 das erste WZ -WundZentrum in Deutschland und legte damit den Grundstein für die heutige WZ - WundZentren GmbH mit Hauptsitz in Düsseldorf, die aktuell 11 ambulante WundZentren in Deutschland betreibt. Die Ergebnisqualität weiterzuentwickeln sowie die Interessenvertretung der Patientinnen und Patienten in der gesetzlichen Krankenversicherung zu stärken, ist hierbei das oberste Ziel des Düsseldorfer Unternehmens. Die Versorgung von Menschen mit chronischen und schwer heilenden Wunden zu verbessern und damit GKV-Versicherten innerhalb der Regelversorgung eine Wundbehandlung zu ermöglichen, die dem aktuellen Stand der Versorgung entspricht und individuell angepasst ist, stellt eine große Herausforderung in unserem Gesundheitssystem dar. Voraussetzung zur Implementierung von strukturierten Ver - sorgungskonzepten auf der Basis methodisch hochwertiger Leitlinien (S3) und der Nationalen Expertenstandards für die professionelle Pflege zu schaffen, ist eine wichtige Grundlage für den Behandlungserfolg in den WZ -WundZentren. Gerade im Fachgebiet Wundheilung stehen die Prävention chronischer Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Periphere arterielle Verschlusskrankheit und Chronische venöse Insuffizienz als auch die Verhinderung des Voranschreitens chronischer Erkrankungen sowie die Wiederherstellung verlorengegangener Alltagskompetenzen verstärkt im Fokus. Die WZ -WundZentren erzielen nachweislich große Erfolge durch ihr leitlinienbasiertes, nach EN-ISO 9001 zertifiziertes Versorgungsmodell. Das Konzept der WZ -WundZentren wird von der führenden deutschen Fachgesellschaften DGfW ( und zahlreichen neutralen Spezialisten für sehr gut und erfolgskausal erachtet. Die WZ sind Spezialpraxen mit höchsten hygienischen Standards, in denen ausschließlich Patienten mit chronischen und sekundär heilenden Wunden versorgt werden. Dort arbeiten speziell qualifizierte und sehr erfahrene Pflegefachkräfte, die jeden Patienten durchschnittlich zwei bis vier Mal im Monat mit Versorgungszeiten von Minuten je Behandlungs- / Beratungseinheit versorgen. Die Infrastruktur der WZ steht ärztlichen Wundspezialisten (insbesondere Chirurgen, Gefäßchirurgen, Dermatologen und Diabetologen) als Zweigpraxis bzw. ausgelagerte Behandlungsräume gemäß vertragsärztlichem Zulassungsrecht offen und stellt damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten und weiteren Gesundheitsfachberufen in einem Netzwerk sicher. Die Nutzung der WZ -WundZentren ermöglicht Ärzten eine räumlich separierte medizinische Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden sowie eine verlässliche und effiziente Delegation zur Sicherung der ärztlichen Leistung im Sinne von 37 SGB V auf spezialisierte Pflegefachkräfte, die Abb. 1: WZ -WundZentren bieten leitliniengerechte und spezialisierte Wundversorgung 1 Die WZ-WundZentren GmbH ist ein Unternehmen der recucare Gruppe 46 1 ACELITY TIMES 2017

47 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY Abb. 2: Pflegefachkräfte mit Zusatzqualifikation ZWM(R) und WTCert(R) kümmern sich um die Belange ihrer Patienten von der Wundversorgung über das Casemanagement bis zu einer umfassenden Edukation 2 bei chronischen Wunden die mengenmäßige Hauptversorgungslast tragen. Damit wird den Patienten ein zentraler und spezialisierter Anlaufpunkt für ihre Wundversorgung im ambulanten Sektor geboten, an dem sie umfassend interdisziplinär versorgt werden und ihnen ein ganzheitliches Case Management angeboten wird. Zudem verfügen die Pflegefachkräfte der WZ auf der Grundlage jahrelanger Erfahrungen bei hohen Fallzahlen sowie regelmäßigen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen über ein besonderes Wissen bzgl. eines wirtschaftlichen und phasengerechten Produkteinsatzes. Auf dieser Grundlage wird der Verbandmittelbedarf jedes Patienten im Rahmen eines Gesamttherapieplanes individuell, phasengerecht und damit an sachlichen Kriterien ermittelt und mit dem jeweiligen Arzt besprochen und entschieden. Hierbei kommt auch die V.A.C. Therapy von KCI / Acelity in den ambulanten WZ -WundZentren regelmäßig zum Einsatz. Als die erste nationale Studie zur Vakuumtherapie von chronischen Wunden 2011 startete, waren auch hier die WZ -WundZentren mit ihrer umfangreichen Erfahrung in der ambu lanten Therapie beteiligt. Den Nutzen der Unterdruck-Wundtherapie gegenüber der phasengerechten Standard-Wundtherapie wissenschaftlich zu untermauern, können wir nur unterstützen, da diese Therapieoption ein wesentlicher Baustein für eine wirtschaftliche und sichere ambulante Versorgung für diverse Indikationen darstellt. Der medizinisch-therapeutische, aber auch der wirtschaftliche Nutzen der Unterdruck-Wundtherapie in einer sektorenübergreifenden und ambulanten Therapie ist für jeden Therapeuten ersichtlich und daher hoffen auch wir, dass die Aufnahme dieser Therapie in den ambulanten Leistungs - katalog aufgenommen wird. Bisher ist die Unterdruck-Wundtherapie in der ambulanten Versorgung nicht als Standardtherapie mit vollständiger Kostenerstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen zugelassen. Dadurch ist der Einsatz dieser sinnvollen Therapieoption bis heute nur mit einem hohen Aufwand in Form eines Kostenvoranschlags und der Einzelfallentscheidungen der Krankenkassen bzw. dem MDK für die Patienten möglich. WZ - WundZentren versorgen Patienten mit jeglichen Arten von Wunden und größtenteils hohen Schweregraden. Im Jahr 2016 wurden über Patienten in den WZ - WundZentren erfolgreich behandelt und in durschnittlich 106 Tagen (3,5 Monaten) konnte ein Wundverschluss erzielt werden. Die durchschnittliche Vorbehandlungszeit betrug bei Aufnahme in einem der WundZentren 566 Tage (18,75 Monate), was auf eine bundesweit schlechte Versorgungssituation hindeutet. Zentrumsbasierte spezialisierte ambulante Wundversorgung wird endlich auch vom Gesetzgeber wahrgenommen und als neuer Versorgungsbaustein in einem aktuellen Gesetzesentwurf verankert. Dadurch erkennt der Gesetzgeber die grundsätzliche Eignung von spezialisierten Einrichtungen für eine erfolgreiche Versorgung an und verpflichtet die Krankenkassen wie auch die Spitzenverbände darauf, in der Umsetzung der zu erstellenden G-BA-Richtlinie einen möglichst flächendeckenden Aufbau von ambulanten spezialisierten Einrichtungen zu ermöglichen. Dies ist nach jahrelanger, erfolgreicher und belegbarer Versorgungsverbesserung durch unsere WZ -WundZentren ein wichtiger Meilenstein für unsere Behandlungseinrichtungen, um künftig eine angemessene qualitäts- und erfolgsorientierte Vergütung für die Leistungen der spezialisierten Pflegefachkräfte und Ärzte zu erhalten. ACELITY TIMES

48 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY ANNA BORN BAD HOMBURG Ambulante V.A.C. Therapy mit dem V.A.C.ULTA Therapy System bei ausgeprägtem Sacraldekubitus Kategorie 4 nach EPUAP Autorin: Anna Born Rosenkranz Scherer GmbH Bad Homburg Nach Anlage eines V.A.C.ULTA Therapy Systems konnte in mehrwöchiger V.A.C. Therapy ein ursprünglich 30 x 20 x 10 cm großes Dekubital - ulkus zum Abheilen gebracht und die Wunde deutlich verringert werden. Die Krankenkasse übernahm die Kosten für die mehrwöchige ambulante V.A.C. Therapy. EINLEITUNG Im Care-Team unseres Sanitätshauses, eines der größten im Rhein-Main-Gebiet, werden mittlerweile viele ambulante Behandlungen mit V.A.C. Therapy begleitet. Dabei handelt es sich sowohl um Patienten, die aus der Klinik nach Hause entlassen werden, als auch um Patienten, für die die Therapie aus dem ambulanten Bereich beantragt wird. Ich berichte über eine Patientin, die aus einer Klinik im Rhein-Main-Gebiet entlassen und mit einem V.A.C.ULTA Therapy System behandelt wurde. Bei der Erstversorgung gemeinsam mit dem Pflegedienst zeigte sich eine Wunde mit einer Größe von 30 x 20 x 10 cm und einer Taschenbildung von 5 cm bei 11 bis 2 Uhr. Der Wundgrund war leicht mit Fibrin belegt, der überwiegende Teil aber granulierend. Die Wechselintervalle erfolgten drei Mal pro Woche, um ein gutes Exsudatmanagement gewährleisten zu können. Nach einigen Wochen zeigten sich gute Ergebnisse in der Heilung der Wunde. Bei einer Größe der Wunde von 6 x 8 x 1,5 cm und einer restlichen Tasche von 1,5 3 cm bei 11 bis 1 Uhr wurde die Kostenübernahme der Krankenkasse für die V.A.C. Therapy nicht mehr weiter genehmigt, sodass auf eine konventionelle Therapie umgestellt wurde. Rahmenbedingungen beim Start der ambulanten Therapie Die 85-jährige Patientin mit schlechtem Allgemeinzustand im Rahmen einer Adipositas per magna und einer hochgradigen Herzinsuffizienz lag seit mehreren Wochen immer wieder in verschiedenen Kliniken. Sie wurde mit einem sehr großen Sacraldekubitus stationär aufgenommen, der sich nach mehreren größeren chirurgischen Debridements als Kategorie 4 nach EPUAP manifestierte. Aufgrund der Größe der Wunde wurde bereits durch das Krankenhaus eine Verordnung mit Antrag zur Kostenübernahme der ambulanten V.A.C. Therapy gestellt. Die Patientin wurde wenige Tage später entlassen. 1 Abb. 1: Sacraldekubitus nach Sanierung. Zustand am Abb. 2: Wundzustand am BEHANDLUNGSVERLAUF Auf der Entlassungsfahrt aus dem Krankenhaus wurde die Patientin aufgrund einer Sepsis, bedingt durch eine später festgestellte Pneumonie und den Sacraldekubitus, im Kreislauf instabil. Der Rettungsdienst brachte sie auf die interdisziplinäre Intensivstation des nächstgelegenen Klinikums. Nachdem sich Kreislauf und Zustand der Patientin stabilisiert hatten, wurde der Dekubitus chirurgisch saniert und die Patientin auf eine allgemeinchirurgische Station verlegt. Nach mehreren Verbandwechseln und der Genehmigung der Krankenkasse wurde die Patientin nach Hause entlassen. Eine Einweisung des zuständigen Pflegedienstes und der Angehörigen in die V.A.C. Therapy fand im häuslichen Bereich statt. ACELITY TIMES

49 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY Abb. 3: Wundzustand am Abb. 4: Wundzustand bei Beendigung der V.A.C. Therapy am FAZIT Insgesamt sind alle Beteiligten das Pflegepersonal der Sozialstation, die Angehörigen und auch wir als Kooperationspartner mit dem Verlauf der Wundheilung unter der V.A.C. Therapy sehr zufrieden. Die Patientin und auch die Angehörigen waren froh, dass die Therapie zu Hause weitergeführt werden konnte, zumal sich der Krankenhausaufenthalt sonst über Monate hingezogen hätte. Die V.A.C. Therapy berücksichtigt auch die psychosoziale Situation der Patienten. Sie ist somit im ambulanten Therapiefeld eigentlich unentbehrlich. BUCHTIPP Thomas Wild und Josef Auböck (Hg.) Manual der Wundheilung Chirurgisch-dermatologischer Leitfaden der modernen Wundbehandlung Wien, New York: Springer Verlag, 2007 Gebundene Ausgabe, 354 Seiten Preis: 98, Euro Wundheilung ist einer der komplexesten Prozesse im menschlichen Körper. Das vorliegende Buch widmet sich in 37 Kapiteln den modernen Konzepten einer adäquaten Wundbehandlung und -versorgung. 48 international anerkannte Autoren berichten umfassend über wich tige theoretische und praktische Aspekte der Wundbehandlung. Von der Patho physiologie und Diagnostik ausgehend, werden therapeutische Strategien wie etwa der Einsatz von Pharmaka, Silbertherapie, der Wundrandschutz und das Exsudat-Management sowie Laser und V.A.C. Therapie, aber auch komplementär medizinische Methoden ausführlich und kritisch dargestellt. Abbildungen illustrieren die Krankheitsbilder sehr anschaulich und dokumentieren die Heilungsverläufe und therapeutischen Fortschritte. Die einzelnen Kapitel sind trotz des hohen wissenschaftlichen Niveaus treffend und verständlich formuliert. Dank der illustrativen Abbildungen sowie einzelner Schemata und Tabellen sind die Ausführungen sowohl für den Erfahrenen als auch für den Lernenden von einprägsamer Charakteristik. Hervorzuheben sind zusätzliche Kapitel über juristische und ökonomische Aspekte der Wundheilung, die den unterschiedlichen Rechtssituationen im deutschsprachigen Raum trotz der komplizierten Materie plastisch Verständlichkeit verschaffen. Die einzelnen Kapitel sind sprachlich gut verständlich formuliert und strukturiert. Jedem Kapitel ist eine Zusammenfassung vorangestellt, einige Fragen am Ende des Kapitels geben die Möglichkeit zur Selbstreflexion über das Gelernte. Da eine adäquate Wundbehandlung nur in Kooperation mit vielen Partnern, vor allem Ärzten und Pflegepersonal, möglich ist, richtet sich das Buch an alle, die eine kausale Wundbehandlung durchführen. Das Buch ist mit seinem Untertitel Chirurgisch dermatologischer Leitfaden der modernen Wundbehandlung nur unzureichend charakterisiert. Man kann dieses Buch sicher als das neue Standardwerk der modernen Wundbehandlung bezeichnen. ACELITY TIMES

50 Heute schon an ambulante V.A.C. Therapy gedacht? Wie ist der Ablauf? Frühzeitige Kontaktierung Ihres Acelity Außendienstes oder Acelity Partners Erstellung der Acelity Wunddokumentation inklusive Verordnung und wenn möglich Arztbrief 3 professionelle Wundbilder inklusive Maßband im Abstand von mindestens 3 Tagen Organisation der häuslichen Versorgung mit Unterstützung von Acelity oder Ihrem Acelity Partner Nach Genehmigung der Krankenkasse kann der Patient mit der V.A.C. Therapy entlassen oder mit der ambulanten V.A.C. Therapy begonnen werden Wichtig: Die ambulante V.A.C. Therapy fällt nicht in das Arznei- und Verbandmittelbudget Acelity Ihr Partner in der ambulanten V.A.C. Therapy Ambulanter Innendienst Acelity: Tel (Mo Fr von 8 17 Uhr) Fax homecarege@acelity.com acelity.com Für KCI Produkte gibt es spezifische Indikationen, Kontraindikationen, Sicherheitsinformationen und Gebrauchsanweisungen. Vor dem Gebrauch bitte Produktetikett und Gebrauchsanleitung lesen. Dieses Material ist für medizinisches Fachpersonal bestimmt KCI Licensing, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle sich auf Produkte von KCI beziehende Marken sind Eigentum von KCI Licensing, Inc., deren Tochterfirmen und Lizenzgebern.

51 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY Ambulante V.A.C. Therapy mit dem ACTIV.A.C. Therapy System nach thorakaler Hämatomausräumung und Rippenresektion ANNA BORN BAD HOMBURG Ein Patient mit einer thorakalen Wunde nach Hämatomausräumung und Rippenresektion wurde dank Kostenübernahme durch die Krankenkasse aus der Klinik in den ambulanten Bereich übernommen. Unser Sanitätshaus begleitete den Patienten von der Entlassung aus dem Krankenhaus bis zum Wundverschluss. BEHANDLUNGSVERLAUF Einige Wochen nach einem Sturz in seiner Wohnung wurde der 68-jährige Patient mit erhöhter Temperatur unklarer Genese zur Diagnostik in ein kleines Krankenhaus eingewiesen. Mittels CT wurde eine kindskopfgroße Raumforderung im Bereich der linken Lungenhälfte festgestellt. Die Verlegung in eine Klinik mit Thoraxchirurgie war erforderlich und erfolgte zeitnah. Der Patient wurde operiert. Dabei stellten die Chirurgen fest, dass es sich nicht um einen Tumor handelte, sondern um ein infiziertes Hämatom, das schon die Rippen angegriffen hatte. Im Rahmen der Operation erfolgten die Ausräumung des Hämatoms und eine Rippenresektion. Die Operationswunde wurde durch die Anlage eines V.A.C. Therapy Systems verschlossen. Nach mehreren Revisionen der Wundhöhle und Verbandwechsel wurde der Patient mit Genehmigung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse nach Hause entlassen. Er befand sich in einem guten Allgemeinzustand. Ein Diabetes mellitus Typ 2 war als relevante Nebendiagnose bekannt. Der Patient konnte sich selbstständig versorgen und war mit dem ACTIV.A.C. Therapy System mobil. Die Wechsel der V.A.C. Dressings führte ein Pflegedienst durch. Eine regelmäßige Kontrolle der Wunde erfolgte durch einen Chirurgen in einem ambulanten Zentrum. Bei der häuslichen Erstversorgung hatte die Wunde eine Größe von 12 x 2,5 cm, eine Tiefe von 2,5 cm und eine Tasche von 10 bis 3 Uhr, die sich mit 7 cm zeigte (Abb. 1). Innerhalb von 9 Wochen konnte der Wundzustand mit Hilfe der V.A.C. Therapy soweit verbessert werden (Abb. 3), dass eine konven - tionelle Therapie möglich war. FAZIT Eine konventionelle Therapie wäre bei diesem Ausmaß der Wundhöhle im Thorax kaum erfolgreich gewesen und zudem auch kostenintensiver für den Kostenträger. Durch den Einsatz der ambulanten V.A.C. Therapy konnte der Krankenhausaufenthaltes deutlich verkürzt werden, was sich positiv auf die Genesung des Patienten auswirkte ACELITY TIMES Autorin: Anna Born Rosenkranz Scherer GmbH Bad Homburg Abb. 1: Wundzustand bei Beginn der ambulanten Versorgung, Abb. 2: Wundzustand am Abb. 3: Wundzustand bei Beendigung der V.A.C. Therapy am

52 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY MARTINA KÄMPER DORTMUND Ambulante V.A.C. Therapy nach Zehenamputation bei Malum perforans pedis Autorin: Martina Kämper Zertifizierte Wund managerin Agaplesion Allgemeins Krankenhaus Hagen Durch konsequente phasengerechte Behandlung mit V.A.C. Therapy wurde eine zu Beginn aussichtslos erscheinende Wunde zum Abheilen gebracht. Der Kostenträger übernahm die Kosten für die ambulante Behandlung. EINLEITUNG Für Behandlungen mit ambulanter V.A.C. Therapy genehmigen die Krankenkassen häufig nicht eine Kostenübernahme. Diese Ablehnungen werden damit begründet, dass es keine sichere Studienlage zum Erfolg dieser Therapieform gebe. In diesem Fallbericht zeigte bereits die stationäre V.A.C. Therapy, dass die Wundheilung schneller erfolgte als mit konventioneller Wundbehandlung. Es bedarf jedoch bestimm ter Voraussetzungen, um eine erfolgreiche Therapie durchzuführen. In dem hier beschriebenen Fall übernahm die Kranken - kasse die Kosten für eine ambulante Weiterversorgung des Patienten mit der V.A.C. Therapy für insgesamt 60 Tage. FALLBESCHREIBUNG Am wurde ein 57-jähriger Patient in der Notfallversorgung des Agaplesion AKH Hagen vorstellig. Er berich - tete, vor mehreren Wochen nach dem Wandern in neuen Schuhen eine Blase im Bereich der rechten Großzehe inter - digital vorgefunden zu haben. Seit vier Tagen habe sich die Situation deutlich verschlechtert, trotz durch den Hausarzt eingeleiteter Antibiotikatherapie. Bei der Untersuchung zeigten sich ein ca. 2 x 2 cm großes Malum perforans sowie eine Abszedierung im Bereich des Grundgelenks DI mit umgebender Rötung und Schwellung. Laborchemisch lagen eine Leukozytenerhöhung (16,6 Tsd/μl) sowie eine CRP Erhöhung (265 mg/l) vor. Im Wundabstrich wurden Streptokokken der Gruppe b+++ und koagulase negative Staphylokokken+ nachgewiesen. Noch am selben Tag erfolgten Nekrosektomie, Abzessspaltung und Spülung mit Lascheneinlage. Ferner wurde eine iv-antibiose angesetzt. Im Histologiebefund zeigten sich eine nekrotisierende Panniculitis und eine hochgradig stenosierende Arterien - sklerose. Am wurde ein Verbandwechsel mit einer weiteren Nekrosektomie und Wundspülung in Narkose durch - geführt. Am wurde ich als Wundmanagerin hinzugezogen (Abb. 1 und 2). Der Versuch einer Feuchttherapie brachte nur eine geringfügige Verbesserung der Wundsituationen in einigen Bereichen. Am wurde aufgrund der zunehmenden Nekrose im Bereich der Großzehe eine Amputation durchgeführt. In der Folgezeit wurden tägliche Verbandwechsel mit ausgiebigen Nassphasen und intensiver mechanischer Wund - reinigung, teilweise auch mit chirurgischem Débridement durchgeführt. Verbände erfolgten mit konventionellen Wundprodukten, um die Wundflächen für eine V.A.C. Therapy zu konditionieren. Der Patient wurde während des stationären Aufenthaltes parallel von der Diabetologin / Angiologin unserer Klinik in Bezug auf seine Diabetes-Erkrankung umfassend aufgeklärt und auf Insulin eingestellt. Das Ernährungsteam der Diabetologie schulte den Patienten bezgl. seiner Ernährung und lehrte ihn, auf seine Blutzuckerwerte zu achten. Der Patient wurde konsiliarisch augenärztlich vorgestellt und es wurde eine diabetische Retinopathie festgestellt. Ferner führten wir eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durch. Das Ergebnis zeigte eine arterielle Hypertonie, die medikamentös eingestellt wurde. Am wurde nach ärztlichem Débridement in der Wundambulanz das erste V.A.C. Dressing angelegt. Aufgrund Abb. 1 und 2: Zustand am : Wunde Fußoberseite 7,2 cm lang, 4,2 cm breit, 0,8 cm tief, freiliegende Sehnen; Wunde Großzehe DI: 6,7 cm lang incl. Nekrose: 4,2 cm breit, ca 1,5 cm tief; Wunde zw. DI und DII: 5,4 cm lang, ca 1,1 cm breit, 5 bis 6 cm tief bis plantare Wunde; Umgebung livide verfärbt ACELITY TIMES 2017

53 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY Patient Name / Vorname Ärztliche Verordnung ambulante Vakuumtherapie Seite 1 Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen Geburtsdatum Tel.-Nr. Name Patient Wundbeschreibung Seite 2 Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen Geburtsdatum Abb. 3 und 4: Verordnungsformular ambulante Vakuum - therapie Straße / Hausnummer PLZ / Ort Lokalisation Wunde besteht seit Rezidiv Krankenkasse Betreuer / Gesetzlicher Vertreter Versicherungsnummer Wundzustand heute Datum 12 Uhr kopfwärts Name / Vorname Tel.-Nr. Wundgröße in cm Taschen / Fisteln in cm Breite Länge Tiefe Straße / Hausnummer PLZ / Ort Verordner / Klinik Wundgrund / Anteil an Wundfläche in % Nekrose Fibrin Granulation Epithel Name / Vorname Station Tel.-Nr. Wundrand Straße / Hausnummer PLZ / Ort DRG Krankenhausaufenthalt seit Kontakt / Mitarbeiter Acelity Gerötet Ödematös Mazeriert Verhornt Schuppig / Trocken Klar abgegrenzt Weiterbehandelnder Arzt / Facharzt Name / Vorname Tel.-Nr. Knochenbeteiligung Sehnenbeteiligung Exsudat wenig mäßig viel Infektion Betreuender Fachhandel / Homecare Abstrich / Befund Antibiose Einrichtung Ansprechpartner Tel.-Nr. Risikofaktoren Ambulanter Pflegedienst / Stationäre Pflege Einrichtung Ansprechpartner Tel.-Nr. Diabetes mellitus AVK CVI Infektion (systemisch) Medikamente Immobilität Immunsuppression Straße / Hausnummer PLZ / Ort Polyneuropathie Extremer BMI Psychische Faktoren Sonstige Ursachen Letzte Wundtherapie mit Ergebnis der letzten Wundtherapie ÄRZTLICHE VERORDNUNG Unterdruckwundtherapie / Vakuumtherapie Diagnose Debridement Anzahl Vakuumtherapie-Tage Voraussichtlicher Entlassungstermin Verordnerstempel zuletzt am autolytisch enzymatisch chirurgisch Name des verordnenden Arztes Vakuumtherapie Datum / Unterschrift Begründung für den Einsatz der ambulanten Vakuumtherapie seit Letzter Verbandwechsel am Ergebnis Therapieziel Wundkonditionierung Granulation Sekundärnaht Plastische Deckung Palliative Versorgung Krankenhausvermeidung Sicherung des Behandlungserfolgs Sonstiges Einverständnis / Datenfreigabe Patient Ich erkläre mich einverstanden, dass KCI Medizinprodukte GmbH, Hagenauer Straße 47, Wiesbaden, meine personenbezogenen Behandlungsdaten und Befunde einsieht, erhebt und elektronisch verarbeitet. Ich ermächtigte hiermit meine behandelnden Ärzte, die Mitarbeiter der medizinischen Einrichtungen und Pflegedienste, alle für die Behandlung oder die Kostenerstattung durch meine Krankenkasse notwendigen Auskünfte zu erteilen. Die Übermittlung meiner Daten an Dritte (z.b. Krankenkasse, Pflegedienst, medizinischer Fachhandel) zu Zwecken der weiteren Wundbehandlung oder zu Zwecken der Kostenerstattung wird ausdrücklich genehmigt. Datum Unterschrift Patient Unterschrift Betreuer Datum Unterschrift Arzt Ambulanter Innendienst Acelity: Tel (Mo Fr von 8 17 Uhr) Fax homecarege@acelity.com Ambulanter Innendienst Acelity: Tel (Mo Fr von 8 17 Uhr) Fax homecarege@acelity.com 3 4 der freiliegenden Sehnen im Bereich der Vorfußwunde wurde hier V.A.C. WHITEFOAM verwendet, während im Be reich der Amputationsstelle DI der freiliegende Sehnenanteil mit Mepitel 1 geschützt und mit einem V.A.C. GRANUFOAM verbunden wurde. Wundrandschutz wurde mit Cavilon 2 durchgeführt. Mithilfe von Brückentechnik im Bereich des Unter - schenkels erleichterte man dem Patienten den Umgang mit der V.A.C. Therapy. Antrag auf Kostenübernahme für die ambulante V.A.C. Therapy Der Antrag auf Kostenübernahme für die ambulante V.A.C. Therapy wurde zeitgleich gestellt, da das Genehmigungsverfahren oft einige Zeit in Anspruch nimmt. Hierfür stellt KCI / Acelity ein zweiseitiges Antrags formular als PDF Datei zur Verfügung, welches man zum größten Teil am PC ausfüllen kann. Voraussetzung für die Antragsstellung ist eine ausführliche Wunddokumentation. Hierbei muss die Wunde genauestens beschrieben werden: Größenangaben, Wundheilungsphasen und ärztliche Verordnung für die ambulante Therapie. Ferner gibt der Patient hier sein Einverständnis für die Übermittlung seiner Daten an Dritte (z. B. Krankenkassen). Ein aktuelles Wundfoto und das Rezept, auf dem die Diagnose steht, sowie eine Verordnung des Arztes für eine z. B. 30- tägige V.A.C. Therapy muss dem Antrag beigefügt werden (Abb. 3 und 4). KCI / Acelity Ansprechpartner sehen die Formulare durch und legen sie danach der zuständigen Krankenkasse vor. Auch die weitere ambulante Be hand lung durch die Klinik muss von der Krankenkasse genehmigt werden. KCI / Acelity Ansprechpartner kümmern sich um die Weiterleitung aller erforderlichen Unterlagen / Anträge. Behandlung mit ambulanter V.A.C. Therapy Die Therapie wurde zunächst für 30 Tage genehmigt. Der Pa tient konnte deshalb am nach Hause entlassen werden. Die Termine für Verbandwechsel wurden mit dem Wundmanagement unserer Klinik vereinbart. Bei außerordentlichen Problemen besteht in der Klinik außerdem die Möglichkeit, rund um die Uhr außerhalb der Dienstzeiten des Wundmanagements die Notfallambulanz aufzusuchen. Davon musste der Patient aufgrund von Verbandundichtigkeiten zweimal während der gesamten Wundversorgung Gebrauch machen. Am begann die poststationäre ambulante V.A.C. Therapy (Abb. 5 und 6). Abb. 5 und 6: Zustand am Mepitel ist eine Marke von Mölnlycke 2 Cavilon ist eine Marke von 3M ACELITY TIMES

54 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY Abb. 7 und 8: Zustand am , Wunden ödematös Eine moderate Kompressionstherapie hatte eine Wund - zustandsverschlechterung zur Folge und wurde deshalb nicht fortgeführt. Zusätzlich führte zu viel Belastung am zu einem kleineren Rückschlag. Unterschenkel und Fuß waren ödematös geschwollen und gerötet (Abb. 7 und 8). Sechs Tage später war die Schwellung nur leicht rückläufig. Dem Patienten wurden Lymphdrainage und Throm - bosespritzen verordnet. Aufgrund erhöhter Entzündungs - parameter verordnete der Hausarzt dem Patienten am für fünf Tage ein Antibiotikum. Am entschlossen wir uns, aufgrund von Stag - nation der Wundheilung und der Gefahr der Austrocknung der freiliegenden Sehnen einmalig einen Verbandwechsel mit einer Feuchttherapie von 72 Stunden durchzuführen (Abb. 9 und 10). Langjährige Erfahrungen haben uns gelehrt, dass bei Stagnation der Wundheilung manchmal ein kurzzeitiger Versorgungswechsel auf ein anderes Wundprodukt die Wundheilung wieder in Gang bringt. Das bestätigte sich auch bei diesem Patienten. Verlängerung der ambulanten V.A.C. Therapy Frühzeitig stellten unsere Ärzte bei der Krankenkasse einen Antrag für weitere 30 Tage Behandlung mit V.A.C. Therapy. Der Antrag wurde zusammen mit einer Fotodokumentation durch unser Patientenmanagement an die Kasse weitergeleitet. ACELITY TIMES 2017 Am erhielten wir den positiven Bescheid der Krankenkasse und konnten für 30 weitere Behandlungstage die V.A.C. Therapy fortführen. Während der gesamten Wundbehandlung wurde unsere schriftliche Dokumentation mit regelmäßigen Wundfotos unterstützt. Die Bilder wurden regelmäßig an KCI / Acelity und die Krankenkasse geschickt. Bei jedem Verbandwechsel wurde eine gründliche Wundreinigung im Sinne einer aktiv periodischen Reinigung (gemäß Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden) durchgeführt. Bedarfsorientiert führte der Chirurg auch ein Wunddébridement durch. Ferner legten wir großen Wert auf die Umgebungspflege der Haut. Hierbei wurde 5 %ige Urea und Wundrandschutz Cavilon 2 bei jedem Verbandwechsel verwendet. Dabei wurden die Schäume minimal verkleinert. Parallel verkleinerten sich die Wunden stetig (Abb. 11 und 12). Von großem Vorteil war, dass der Patient ausgesprochen kooperativ war. Er hielt sich an alle Vorgaben und schaffte es, seinen Lebensstil an seine Diabeteserkrankung anzupassen. Anfang April konnte die V.A.C. Therapy abgeschlossen werden (Abb. 13 und 14). Die Wunden waren deutlich ver - kleinert und die Wundtherapie konnte auf andere Wund - produkte umgestellt werden. Aufgrund der empfindlichen Wundumgebung machten wir den Abschluss mit Siliconschaum und plantar mit Hydrokolloid. Wie bei jedem Verbandwechsel wurden hierbei Wundrandschutz und Umgebungspflege durchgeführt. Für den Hausarzt wurde vom Wundmanagement eine Überleitung erstellt, die durch einen fotografischen Wundheilungsverlauf ergänzt wurde. Die Weiterbehandlung erfolgt in einer diabetologischen Facharztpraxis mit Fußambulanz. Hier stellt sich der Patient regelmäßig vor. Er hat verstanden, dass er bei dem kleinsten Problem dort vorstellig werden muss. Im Oktober besuchte mich der Patient in der Wundambulanz. Sein Fuß war bereits verheilt (Abb. 15 und 16). Da er aber 10 Monate auf maßangefertigte Schuhe warten muss, läuft er behelfsweise in seinem Verbandschuh. Aktuell hat er sich im ehemaligen Wund - bereich kleine Hautdefekte zugezogen, die aber in der Fußsprechstunde phasengerecht behandelt werden. FAZIT Positiv für den Patienten war, dass seine Krankenkasse die Kostenübernahme für diese Therapieform genehmigt hat. Der Vorteil bei der Behandlung war nicht nur eine gute Compliance des Patienten, sondern auch, dass er von einem Kreis aus Spezialisten betreut wurde. Hierbei handelte es sich um zwei Chirurgen, eine Diabetologin / Angiologin, eine zertifizierte Wundmanagerin, eine Wundtherapeutin sowie eine Wundexpertin. Der Patient hat sich mit seiner Erkrankung auseinandergesetzt und sein Leben danach ausgerichtet. Ferner hatte der Patient auch durch seine Ehefrau umfassende Unterstützung. Das Antragsverfahren (Formularwesen) ist unkompliziert. Die KCI / Acelity Ansprechpartner unterstützen bestmöglich bei der Durchführung. Wichtig ist weiterhin, dass die Behandlung interdisziplinär und interprofessionell erfolgt, um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten zu erzielen. Fachkenntnisse, Expertenwissen und eine gute Vernetzung aller beteiligten Behandler sind das Rezept zum Erfolg.

55 PRAXIS HOMECARE V.A.C. THERAPY 9 10 Abb. 9 und 10: Zustand am Abb. 11 und 12: Zustand am Abb. 13 und 14: Zustand bei Beendigung der V.A.C. Therapy am ; Wunde Fußoberseite: 2,7 cm lang, 2,2 cm breit, 0,4 cm tief; Wunde plantar: 1,4 cm lang, 1,6 cm breit, 0,1 cm tief Abb. 15 und 16: Zustand am ACELITY TIMES

56 V.A.C. T H E R A P Y F O R V ETERINARY USE SIMONE FAUST GRÜNBERG Patient Fred Einsatz der V.A.C. Therapy am Pferd Autorin: Simone Faust Pferdebetrieb Faust Grünberg Abb. 1: Fred mit geschütztem V.A.C. Dressing und dem umgehängten Therapie gerät, Ein Shetland-Pony wurde nach einem Sturz mit Wunde am linken Vorderfuß mit V.A.C. Therapy und anschließender Wundversorgung mit NU-DERM und TIELLE schnell und erfolgreich versorgt. EINLEITUNG Mein Mini-Shetty Fred verletzte sich durch einen Sturz am linken Vorderbein (Carpalgelenk). Was sollte ich tun, Fred hatte eine große Wunde, die auch leider sehr in die Tiefe ging. Mir war klar, dass das nicht genäht werden konnte. Es gibt bei den Pferden regelmäßig Verletzungen, die irgendwie behandelt werden müssen. Das hier bei Fred war aber anders. Als ich die Wunde entdeckte, war diese sehr tief und blutete zu Beginn stark. FALLBERICHT Die Wunde war ca. 7 8 cm lang und ca. 6 cm breit, knöcherne Anteile waren noch nicht sichtbar, aber eine ca. 7 cm tiefe Tasche entlang des Knochens wurde nicht sofort bemerkt und wurde deshalb nicht gleich chirurgisch verschlossen. Die Untersuchung durch meinen hinzugerufenen Tierarzt Dr. med. vet. Bernd Spindler ergab eine tiefe Wunde von 8 x 6 cm, jedoch keine Eröffnung des Gelenkspaltes. Außerdem hatte sich durch die Einwirkung eines Fremdkörpers entlang des Knochens eine tiefe Tasche gebildet. Die Haut reste, die am Rand der Wunde herunterhingen, wurden von Dr. Spindler entfernt. Er empfahl eine konservative Wundversorgung unter der Gabe von Antibiotika und regel mäßiger Wundkontrolle, da eine stationäre Einweisung aufgrund der hohen Kosten nicht in Frage kam. Da meine Freundin bei KCI arbeitet, fragte ich Dr. Spindler, ob er eine V.A.C. Therapy für möglich halte. Nach Besprechung der Sachlage entschied ich mich dazu, meine Freundin anzurufen. Ich schilderte ihr den Fall und sie sagte mir ihre Unterstützung zu. Nach etwa zwei Stunden hatte sie das benötigte Material inklusive der Therapiegeräte organisiert und sich mit dem behandelnden Tierarzt zur Anlage eines V.A.C. Therapy Systems bei Fred verabredet. Noch am gleichen Abend, ca. acht Stunden nach der Verletzung, wurde die Wunde mit der V.A.C. Therapy versorgt. Die Wunde wurde durch die beiden noch einmal gesäubert, das Fell wurde rasiert und auch die tiefe Tasche wurde ausgespült und danach die komplette Wunde mit dem V.A.C. Dressing ausgelegt. Die Folie klebte gut auf der Haut und zur ACELITY TIMES 2017 Sicherheit umwickelten wir das Bein mit einer selbstklebenden elastischen Mullbinde, wodurch auch der Schlauch zusätzlich fixiert wurde. Das V.A.C. Therapy Gerät hängten wir Fred um den Hals. Den restlichen Schlauch flochten wir in seine lange Mähne ein. So konnte er nicht hängenbleiben. Da die V.A.C. zwar einen Akku hat, aber auch Strom benötigt, arbeiteten wir mit zwei Geräten. Ich bekam erklärt wie ich den Kanister zu wechseln hatte und auch wie ich das Gerät zu bedienen hatte. Vor allem aber auch, auf was ich zu achten hatte! Alles in allem war Fred ein guter Patient. Dr. Spindler und die Außendienstmitarbeiterin wechselten alle zwei Tage den Verband. Die Tasche hatte sich zum ersten Verband wechsel nach zwei Tagen bereits halbiert. Da Dr. Spindler eine Hypergranulation befürchtete, verwendete er eine pflanzliche Tinktur und eine Salbe (mit einem geringen Anteil an Cortison), um die oberflächliche Hypergranulation ein - zudämmen. Parallel zu Tinktur und Salbe wurde Fred auch während der ersten Tage mit Antibiotika und einem entzündungshemmenden Mittel versorgt. Nach weiteren Verbandwechseln konnte auf die Tinktur, die Salbe, und eine länger anhaltende Antibiotika- und Entzündungsmittelgabe verzichtet werden, da die Heilung ohne nennenswerte Hypergranulation voranschritt. Nach nur drei Verbandwechseln konnte auf eine konventionelle Wundversorgung mit Alginat und Schaumverband um gestellt werden. Dr. Spindler war begeistert von dem schnellen Fortschritt und der sehr schnellen Verkleinerung der Wunde! 1

57 V.A.C. T H E R A P Y F O R V ETERINARY USE 2 3 Abb. 2: Ergebnis der V.A.C. Therapy und Umstellung auf konventionelle Wundversorgung, Abb. 3: Für die konventionelle Wundversorgung wurden NU-DERM Alginate und das TIELLE Dressing eingesetzt. Abb. 4: Wundzustand am FAZIT Die V.A.C. Therapy ermöglichte eine unkomplizierte und rasche Wundheilung sowie eine zufriedenstellende Prognose für den weiteren täglichen Arbeitseinsatz meines Ponys FRED. Sechs Tage V.A.C. Therapy, kein Klinikaufenthalt und trotzdem kann Fred wieder seinen Job machen. Er ist fast täglich im Einsatz und der beste Freund meiner Reitkinder und arbeitet fleißig im Unterricht mit. 4 Seien Sie der Vorreiter Mit Unterdruck zum Wundverschluss Mehr Informationen erhalten Sie unter kcianimalhealth.com 24h Hotline KCI Licensing, Inc. Alle anderen hierin genannten Marken sind Eigentum von KCI Licensing, Inc., ihrer Tochtergesellschaften und / oder Lizenzgebern. DSL# DACH (2/16) ACELITY TIMES

58 BRUSTREKONSTRUKTION OTTO RIEDL KREMS Rekonstruktion der weiblichen Brust Diskussion verschiedener Verfahren Autor: Dr. med. univ. Otto Riedl, MSc Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie; Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie Karl Landsteiner Privat - universität für Gesundheitswissenschaften Universitätsklinikum Krems 3500 Krems Österreich Abb. 1: Formstabiles, anatomisches Brustimplantat. Längsschnitt. Das form stabile Silikon behält trotz Durchtrennung der Silikon hülle die Form, rinnt nicht aus.* 58 Die Rekonstruktion der weiblichen Brust nach nicht vermeidbarer Mastektomie kann heute sofort oder nach Abschluss der Tumorbehandlung durchgeführt werden: Dabei können Implantate oder eigene Faszien und Hautareale eingesetzt werden. Die individuelle Verfasstheit ist entscheidend. EINLEITUNG Brustkrebs ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung der Frau. [1] Moderne Diagnostik und Therapie erlauben meist die chirurgische Behandlung unter Erhaltung der Brust. Folgt dieser Brusterhaltenden Therapie (BET) eine Bestrahlung des ehemaligen Tumorbettes, so gilt diese heute als onkologisch ebenso sicher wie die Entfernung der gesamten Brust (Mastektomie). [2, 3] Es gibt jedoch Situationen, in denen die BET nicht sinnvoll und daher die Entfernung der gesamten Brust erforderlich ist (Tabelle 1). Auch zur Risikoreduktion genetisch vorbelasteter Patientinnen hat die Mastektomie einen bedeutsamen Stellenwert. [4] Tabelle 1: Ausschlusskriterien für eine Brusterhaltende Therapie (BET) = Empfehlung zur Durchführung einer Mastektomie 3 1. Tumor kann mittels BET nicht allseits im Gesunden entfernt werden 2. Ungünstige Größenrelation: Tumor ( zu groß ) vs. Brust ( zu klein ), bei welcher BET ein inakzeptables kosmetisches Ergebnis zur Folge hätte 3. Bestrahlung nach BET nicht möglich oder abgelehnt 4. Patientinnenwunsch 5. Ausgedehnter Tumorbefall der Haut (inflammatorisches Mammakarzinom) 6. Kein Therapieansprechen oder Tumorwachstum nach neoadjuvanter Chemotherapie bei Tumoren > 3 cm Die moderne rekonstruktive Chirurgie ermöglicht den Wiederaufbau der Brust. Spezielle Mastektomie-Techniken wie die hautsparende ( skin-sparing ), Brustwarzen-Warzenhoferhaltende ( nipple-sparing ) oder hautstraffende Mastek - tomie erhalten beziehungsweise korrigieren den natürlichen Hautmantel der Brust ohne gesundheitlich-onkologischen Nachteil [5], und ermöglichen so besonders natürliche und kosmetisch sehr ansprechende Operationsergebnisse. Die nachvollziehbaren physischen und psychischen Vorteile [6, 7], und der heute vergleichsweise sehr offene Umgang mit ACELITY TIMES 2017 Evidenzgrad 1b Evidenzgrad 4 Evidenzgrad 1a Evidenzgrad 3 Evidenzgrad 4 Erkrankung und Therapie selbst prominenter Betroffener, wie etwa Angelina Jolie, haben Bewusstsein und Nachfrage deutlich erhöht. [8] Allgemein lässt sich festhalten, dass durch heutige Behandlungsmöglichkeiten nur noch in Ausnahmefällen beziehungsweise onkologisch sehr fortgeschrittenen Fällen einer Frau zugemutet werden muss, mit nur einer oder gar keiner Brust leben zu müssen selbst wenn die Brustentfernung bereits Jahre zurückliegt. SOFORT- UND SEKUNDÄRREKONSTRUKTION Diesbezüglich lässt sich die Sofortrekonstruktion, bei der Entfernung und Wiederaufbau der Brust in einer Operation erfolgen, von der Sekundärrekonstruktion unterscheiden, bei welcher ein zeitlicher Abstand (Wochen bis Jahre) zwischen Brustentfernung und Wiederaufbau liegt. Die Sofortrekonstruktion erspart der Patientin eine mitunter stressbehaftete Folgeoperation mit Krankenhausaufenthalt und die Belastung, auch nur eine Sekunde ohne Brust leben zu müssen. Für uns Chirurgen liegt der größte Vorteil darin, dass bereits die Schnittführung bei der Brustentfernung den individuellen Erfordernissen angepasst werden kann, und vor allem zum Zeitpunkt der Rekonstruktion natürliche Weichteilverhältnisse des Hautmantels der Brust vorliegen, die oftmals ein nahezu normales Erscheinungsbild der rekonstruierten Brust ermöglichen. [9] Dagegen wirken bei Rekonstruktion zu einem späteren Zeitpunkt (= Sekundärrekonstruktion) Verklebungen, Verwachsungen, Vernarbungen, und vor allem nach Be - strahlung Elastizitätsverlust und überhöhte Gewebsempfindlichkeit des Hautmantels erschwerend. Jedoch bietet die Sekundärrekonstruktion dafür den Vorteil, dass zum Zeitpunkt der Rekonstruktion die onkologische Situation eindeutig geklärt ist und begleitende Therapien wie Chemotherapie und Bestrahlung, welche das rekonstruktive Ergebnis noch verändern könnten, bereits abgeschlossen sind. Anders als bei der Sofortrekonstruktion liegen quasi alle Karten am Tisch und Unsicherheiten wie z.b. endgültiger feingeweb - licher Befund, Therapieansprechen, Gewebsreaktionen auf ggf. nötige nachfolgende Bestrahlung usw. sind bereinigt. 1

59 BRUSTREKONSTRUKTION 2a 2b Abb. 2a: OP-Ansicht nach Durch führung einer Brustwarzen-Warzenhoferhaltenden Brustentfernung. Deutlich erkennbar der aus - gedünnte Hautmantel und Warzenhof. Blick auf die Oberfläche des großen Brust - muskels. Abb. 2b: Der große Brustmuskel ist vom Brustkorb abgelöst und wird mit einem Leuchtspatel in die Höhe gehalten. Dies gibt Einblick auf das zukünftige Im - plantatlager unter dem Muskel. Abb. 2c: Eingebrachtes Implantat unter dem großen Brust - muskel. Die freie Distanz zwischen Brustmuskel-Unterkante und Brustwand wurde mit einem speziellen biologischen Weichteilersatzgewebe überbrückt. Dies dient als zusätzliche Weichteilbe - deckung für das Implantat. Abb. 2d: Schemenhafte Darstellung der oben genannten Situation im Längsschnitt. 2c 2d Dies ist vor allem bei Patientinnen mit erhöhtem Tumorrisikoprofil vorteilhaft. [9] Wie ganz allgemein in der onkologischchirurgischen Therapie üblich, soll diesbezüglich auch hierbei die Entscheidung über die individuell bestmögliche Behandlung im Rahmen eines interdisziplinären Tumorboards (Ex - per tendiskussionsrunde aller in der Behandlung von Brustkrebs involvierten TherapeutInnen) erfolgen. Unabhängig vom Zeitpunkt gibt es verschiedene Methoden der Rekonstruktion. Hier lässt sich die Implantatrekonstruktion von der Eigengewebsrekonstruktion unterscheiden. Beide zielen darauf ab, einer neu zu bildenden Brust Volumen und Form zu verleihen. IMPLANTATREKONSTRUKTION Form und Volumen werden bei der Implantatrekonstruktion durch Fremdmaterial eine medizinische Silikonhülle gefüllt mit medizinischem Silikongel oder physiologischer Kochsalzlösung gegeben. Eine Vielzahl verschiedener Implantat - größen, -formen und -arten erlaubt eine enorme Auswahl mit etwas Erfahrung vorausgesetzt gut vorhersehbaren re - konstruktiven Ergebnissen. Am häufigsten werden dabei heute formstabile Silikonimplantate verwendet (Abb. 1). Doch unabhängig von der Auswahl des Implantats ist die wichtigste Voraussetzung eine satte Weichteildeckung der eingebrachten Implantate. Üblicherweise werden die Implantate daher nicht nur unter der Haut, sondern noch eine Schicht tiefer, unterhalb des großen Brustmuskels (Musculus pectoralis major), eingebracht (Abb. 2). Wie oben erläutert, lassen sich die besten Ergebnisse erzielen, wenn die Implantatrekonstruktion sofort, unmittelbar nach Durchführung einer Brustwarzen-Warzenhof-erhaltenden Brust - entfernung durchgeführt wird. Hierbei wird der Hautmantel mitsamt des Brustwarzen-Warzenhof-Komplexes erhalten um dann durch ein entsprechend dimensioniertes Implantat unter dem Muskel wiederbefüllt zu werden (Abb. 2). Je nach Wunsch der Patientin kann dabei die Brustform auch verändert und z.b. das Dekolletee bewusst betont werden und / oder eine etwa vor der Operation erschlaffte Brust gestrafft und dabei der vormals abgesunkene und evtl. überdehnte Brustwarzen-Warzenhof-Komplex formkorrigiert und neu positioniert werden (Abb. 3). Ist die Muskel-Abdeckung des Implantats im unteren Pol der Brust unzureichend, kann hier zusätzlich ein spezieller Gewebsersatz (sogen. azelluläre dermale Matrix, ADM) [11] meist aus speziell aufgearbeiteter tierischer Lederhaut oder aber ein spezielles Kunststoffnetz zwischen Haut und Implantat eingebracht werden (s.a. Abb. 2). [12] ACELITY TIMES

60 BRUSTREKONSTRUKTION Abb. 3a: Junge Patientin, die ursprüng - lich aufgrund eines vermeintlich gutartigen Knotens der rechten Brust operiert wurde (siehe Narbe re. Brust oben). Überraschenderweise handelte es sich leider um Brustkrebs. Entsprechend folgte auch eine Wächter-Lymphknoten-Biopsie unter Zuhilfenahme von Patent-Blau (daher die Blauverfärbung der re. Brust), sowie Durchführung einer genetischen Abklärung (Häufung von Brustkrebsfällen in der Familie, junge Patientin). Dabei wurde eine Brustkrebs- Genmutation diagnostiziert, weshalb eine beidseitige Brustwarzen-Warzenhof-erhaltende Brustentfernung mit Sofort- Implantatrekonstruktion geplant wurde. Ausgangssituation: erschlaffte Brust, ausgeprägte Weitung des Warzenhofs. In der OP- Besprechung äußert die Patientin den Wunsch nach einer Bruststraffung mit Betonung des Dekolletees und Raffung / Korrektur des geweiteten Warzenhofs. Abb. 3b: Vier Wochen nach Brust - warzen-warzenhof-erhaltender Brustentfernung, Raffung des Warzenhofs und Einbringung runder Implantate. In dieser frühen Phase sind die Narben noch vergleichsweise auffällig und scharf begrenzt, werden aber im Laufe von Monaten abblassen und homogen ins natürliche Hautgewebe übergehen. Das Dekolletee konnte sehr schön betont werden. Trägt die Patientin Bikini oder BH, ist der Zustand nach beidseitiger Brustentfernung praktisch nicht erkennbar. Sie selbst befindet ihre rekon - struierten Brüste deutlich schöner als ihre ursprüng - lichen vor der Operation. Abb. 4: Sogenannte Becker-Expander: schrittweise befüllbare Implantate, welche über einen Schlauch mit einer Kammer zur Befüllung verbunden sind.* Abb. 5a: Schematische Darstellung des Latissimus Dorsi Haut-Muskel- Lappens zur Eigengewebs - rekonstruktion der Brust. Auch mit abgebildet ist die Variante der Kombination mit Im - plantat, um noch mehr Volumen zu gewährleisten.* Abb. 5b: Schematische Darstellung des Transversalen-Rectus- Abdominis-Haut-Muskel- Lappens zur Eigengewebs - rekonstruktion der Brust.* * Bildquelle & Copyright: Fa. Mentor, Johnson&Johnson 60 3a 4 5a 5b Aber selbst wenn die Brustentfernung Jahre zurückliegt, bedeutet das nicht, dass eine Rekonstruktion mit Fremd - gewebe nicht möglich wäre. Üblicherweise muss man jedoch die lokalen vernarbten und geschrumpften Weichteilgewebe über mehrere Wochen schrittweise vordehnen. Dies gelingt mittels eigens dafür entwickelter Implantate, sogenannter Expander. [13] Diese werden ähnlich wie oben erwähnt unterhalb des großen Brustmuskels eingebracht. Es handelt sich dabei um befüllbare Implantate, die, verbunden über ein Schlauch- beziehungsweise Kammersystem mit einer speziellen Füll nadel zugänglich sind und schrittweise mit Kochsalzlösung gefüllt werden (Abb. 4). Dies gelingt ambulant, ohne ACELITY TIMES b örtliche Betäubung im Abstand von 2 4 Wochen je nach Spannungsgefühl, Haut-Weichteil-Durchblutung und Toleranz der Patientin. Sind schließlich (meist nach 4 6 Monaten) die Weich teile ausreichend vorgedehnt, werden diese Expander in einer Folgeoperation dann gegen das definitive Implantat ähnlich wie oben beschrieben ausgetauscht. Moderne Expander sind so konzipiert, dass sie wenn das gewünschte Volumen erreicht ist auch permanent belassen werden können ( permanenter Expander ). [10] Die Implantatrekonstruktion ist im Vergleich zur Eigen - gewebsrekonstruktion technisch einfacher, schneller und weniger belastend. Die hohe Auswahl an Formen und Größen

61 BRUSTREKONSTRUKTION erlaubt sehr schöne, individuell angepasste Ergebnisse. Die heute gängigen Implantate namhafter Hersteller gelten als sicher und kommen auch hinsichtlich ihrer Weichheit und Haptik einer natürlichen Brust sehr nahe. Aber auch für die Implantatrekonstruktion gilt: eine gute Operation beginnt mit einer guten Indikation. Bestehen Zweifel an einer das Implantat umgebenden ausreichend durchbluteten Weich - teil bedeckung, sollte man auf jeden Fall die Eigengewebsrekonstruktion vorziehen (s.u.). Anderenfalls ist vor allem im Verlauf nach der Operation die Komplikationsrate überhöht: auch die modernen Implantate sind Fremdkörper, welche abgekapselt werden und Druck auf das umgebende Gewebe ausüben. Bei unzureichender Weichteildeckung kann die Kapselbildung zu unschönen Verzerrungen, Verformungen und / oder Schmerzen der rekonstruierten Brust führen. Außerdem kann es zu Druckschäden, Gewebsuntergang und letztlich Freiliegen des Implantats kommen, was zu Keimbesiedlung, Infekt und letztlich notwendiger Implantat-Entfernung und Misserfolg der Brustrekonstruktion führt. EIGENGEWEBSREKONSTRUKTION Die Eigengewebsrekonstruktion stellt das vergleichsweise technisch anspruchsvollere und mehr Operationszeit in An - spruch nehmende Verfahren dar. Volumen und Form werden durch körpereigenes, gut durchblutetes Gewebe gegeben. Deshalb punktet die Eigengewebsrekonstruktion vor allem in Fällen der Sekundärrekonstruktion mit narbigen Weichteilen und / oder nach Bestrahlung, also in all jenen Fällen, die für die Implantatrekonstruktion ungünstig sind. Auch für Patientinnen, die per se Implantate ablehnen, ist die Eigengewebsrekonstruktion willkommene Alternative. Dabei muss jedoch die Patientin vor allem im Falle einer beidseitigen Rekonstruktion über die deutlich verlängerte und belastendere Operation aufgeklärt werden. Außerdem muss für die Entscheidungsfindung in Betracht gezogen werden, dass bei der Eigengewebsrekonstruktion das Weichteilgewebe einem Be - reich des Körpers entnommen werden muss, an dem naturgemäß Wundfläche und Narbe entstehen. Mehr Chirurgie bedeutet auch ein Mehr an potentiellen Komplikationen. Hingegen sind einmal eingeheilt im Gegensatz zur Implan tat - rekonstruktion Spätkomplikationen praktisch auszuschließen. [10] Zunächst wurden zur Eigengewebsrekonstruktion Muskelund Haut-Muskel-Gewebsblöcke (sogenannte Lappen) aus unmittelbar benachbarten Arealen verwendet, welche nach entsprechender Präparation in den Defekt eingeschwenkt, in Form und Volumen angepasst und eingenäht wurden. Be - kannte Beispiele sind der sogenannte Latissimus-Dorsi-Lappen (LDL; vom Rücken: Latissimus-Muskel ) und der Transversale- Rectus-Abdominis-Lappen (TRAM; vom Bauch: gerader Bauch - muskel (Abb. 5). Beide Muskeln sind im Alltag gewisser - maßen verzichtbar, hinterlassen jedoch sehr wohl einen gewissen Defekt an ihrer Entnahmestelle. [14, 15] Beispielsweise ist nach Hebung eines klassischen TRAM-Lappens mit einem erhöhten Risiko eines Bauchwandbruchs zu rechnen. [15] Nach Hebung des Latissimus-Lappens können die Schulterbeweglichkeit als etwas eingeschränkt empfunden werden und eine verbreiterte, unschöne Narbe und Verziehungen am Rücken resultieren. Diesem Problem konnte jedoch begegnet werden: Die moderne Mikrochirurgie erlaubt es, Weichteilge- webe an seinem versorgenden Gefäßstiel zu heben, abzutrennen und andernorts wieder unter mikroskopischer Vergrößerung arteriell und venös anzuschließen. So ist es beispiels - weise möglich, einen Haut-Fettgewebslappen aus dem Unterbauch unter Erhaltung der Bauchwandmuskulatur zu heben (Deep inferior epigastric artery perforator flap, DIEAP- Lappen; versorgende Gefäße: Arteria & Vena epigastrica inferior) und im Bereiche der zu rekonstruierenden Brust einzunähen (typische Anschluss gefäße hierfür sind die Arteria und Vena thoracica interna bzw. Perforatorgefäße derselben). [16] Ein weiterer, gern verwendeter Haut-Muskel-Lappen ist der freie Transversale Musculus gracilis Haut-Muskel-Lappen (TMG-Lappen; versorgende Gefäße: Muskelarterie & -vene aus dem Profunda Femoris System) von der Oberschenkelinnenseite, da dieser Muskel funktionell entbehrlich ist und die Hebestelle sehr gut verborgen werden kann. [17] Aus der Not des Hebestellen defektes konnte somit gewissermaßen eine Tugend gemacht werden: Statt Bauchwandschwächung und Muskeldefizit erfährt die Patientin im Falle des DIEAP-Lappens eine Bauchstraffung, im Falle eines TMG-Lappens eine Oberschenkelstraffung. Darüber hinaus gibt es noch weitere mögliche, sich ggf. individuell anbietende Lappenhebestellen, wie beispielsweise aus der Gesäßregion. [18] Das rekonstruktive Verfahren richtet sich also ganz nach den individuellen Anforderungen der betroffenen Patientin und bietet mitunter kollaterale Vorteile. Auch die Kombination aus Implantat- und Eigengewebs - rekonstruktion ist eine bewährte Methode, vor allem wenn Eigengewebe allein zu wenig des gewünschten Volumens bereitstellen kann, aber die lokalen Weichteilverhältnisse der zu rekonstruierenden Brust unzureichend zur verlässlichsatten Implantatbedeckung sind (s.a. Abb. 5a). [19] REKONSTRUKTION DES BRUSTWARZEN- WARZENHOF-KOMPLEXES Nicht immer ist es möglich, bei der Brustentfernung den Brustwarzen-Warzenhof-Komplex (BWK) zu erhalten. Zur Rekonstruktion wurden zahlreiche Techniken beschrieben [20]: allen voran diverse Hautplastiken zur Brustwarzen-Rekonstruktion und / oder Haut-Transplantate aus der Leistenoder Genitalregion zur Rekonstruktion eines dunkler pigmentierten Warzenhofs. Moderne Tätowiertechniken erlauben auch die Wiederherstellung natürlich pigmentierter Warzenhöfe und 3-dimensional erscheinender Brustwarzen. [21] Dies ermöglicht, mitunter gänzlich auf eine chirurgische BWK- Rekonstruktion zu verzichten. FAZIT Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass in den meisten Brustkrebsfällen eine ästhetisch ansprechende Brust-erhaltende Therapie möglich ist, es jedoch nach wie vor Notwendig - keiten zur Brustentfernung gibt. Dann ist es im Regelfall möglich, einen Wiederaufbau der Brust anzubieten optimalerweise ein-zeitig (Sofortrekonstruktion), aber auch Jahre danach (Sekun därrekonstruktion). Eine Vielzahl rekonstruktiver Möglichkeiten steht zur Verfügung. Die sorgfältige Patientenauswahl und individuelle Auswahl des bestgeeigneten Rekonstruktionsverfahrens ermöglichen sehr ansprechende kosmetische Ergebnisse. ACELITY TIMES

62 BRUSTREKONSTRUKTION LITERATUR [1] Statistik Austria, Bundesanstalt Statistik, 1110 Wien; [2] Johns N, Dixon JM. Should patients with early breast cancer still be offered the choice of breast consering surgery or mastectomy? Eur J Surg Oncol 2016 Nov; 42(11): [3] F. Fitzal. Chirurgische Therapie des Mammakarzinoms. ACO-ASSO-Manual, Mammakarzinom: Therapeutischer Teil: 6. Chirurgische Therapie des Mammakarzinoms. Seite 102ff. [4] Manning AT, Wood C, et al.; Nipple-sparing mastectomy in patients with BRCA ½ mutations and variants of uncertain significance. Br J Surg Oct; 102(11): [5] P. Schrenk. Chirurgische Therapie des Mammakarzinoms. ACO-ASSO- Manual, Mammakarzinom: Therapeutischer Teil: 7. Onkoplastische Mammachirurgie. Seite 109ff. [6] Zhong T, Hu J, et al.; A comparison of Psychological Response, Body Image, Sexuality, and Quality of Life between immediate and delayed autologous tissue breast reconstruction: a prospective long-term outcome study. Plast Recon Surg Oct; 138(4): [7] Dean NR, Crittenden T; A five year experience of measuring clinical effectiveness in a breast reconstruction service using the BREAST-Q patient reported outcomes measure: a cohort study. J Plast Reconstr Aesthet Surg Nov; 69(11): [8] Evans DG, Wisely J, et al.; Longer term effects of the Angelina Jolie effect: increased risk-reducing mastectomy rates in BRCA carriers and other highrisk women. Breast Cancer Res Nov 25; 17: 143 [9] Yu P; Breast reconstruction at the MD Anderson Cancer Center. Gland Surgery 2016; 5(4): [10] M. Deutinger. ACO-ASSO-Manual, Mammakarzinom: Therapeutischer Teil: 8. Rekonstruktion der Brust. Seite 113ff. [11] Barber MD, Williams L, et al.; Outcome of the use of acellular-dermal matrix to assist implant-based breast reconstruction in a single centre. Eur J Surg Oncol Jan; 41(1): [12] Gschwantler-Kaulich D, Schrenk P, et al.; Mesh versus acellular dermal matrix in immediate implant-based breast reconstruction A prospective randomized trial. Eur J Surg Oncol May; 42(5): [13] Quinn TT, Miller GS, et al.; Prosthetic breast reconstruction: indications and update. Gland Surg Apr; 5(2): [14] Kiiski J, Kaartinen I, et al.; Modified approach for endoscopic harvest of the latissimus dorsi free flap with CO2 insufflation and standard laparoscopic equipment. Microsurgery Oct 28. Epub ahead of print. [15] Espinosa-de-Los-Monteros A, Avendano-Peza H, Novitsky YW; Abdominal Closure after TRAM Flap Breast Reconstruction with Transversus Abdominis Muscle Release and Mesh. Plast. Reconstr. Surg. Glob. Open Sep 21; 4(9): e1014. ecollection 2016 [16] Rad AN, Flores JI, Rosson GD. Free DIEP and SIEA breast reconstruction to internal mammary intercostal perforating vessels with arterial micro anastomosis using a mechanical coupling device. Microsurgery. 2008; 28(6): [17] Bodin F, Dissaux C, et al.; The transverse msuculo-cutaneous gracilis flap for breast reconstruction: How to avoid complications. Microsurgery 2016 Jan; 36(1): 42-8 [18] Papp C., Windhofer C., Michlits W.; Autologous Breast Augmentation with the deepithelialized fasciocutaneous infragluteal free flap: a 10 year experience. Ann Plast Surg Jun; 66(6): [19] Feng J, Pardoe CI, et al.; Two-Stage Latissimus Dorsi Flap with Implant for Unilateral Breast Reconstruction: Getting the Size right. ARch Plast Surg Mar; 43(2): [20] Sisti A, Grimaldi L, et al.; Nipple-Areola-Complex Reconstruction Techniques: A Literature Review. Eur J Surg Oncol Apr; 42(4): [21] Halvorson EG, Cormican M, et al.; Three-dimensional Nipple-Areola- Tattooing: A new technique with superior results. Plast Recon Surg May; 133(5): BUCHTIPPS Bernd L. P. Luther (Hg.) Kompaktwissen Gefäßchirurgie Differenzierte Diagnostik und Therapie Heidelberg: Springer Verlag, 2007 Gebundene Ausgabe, 429 Seiten Preis: 74,95 Euro In dem vorliegenden Lehrbuch präsentieren gestandene, in ihrem Fachgebiet ausgezeichnete und bekannte Spezialisten den aktuellen Stand der modernen Gefäßchirurgie. Das Buch behandelt alle chirurgisch zugänglichen Gefäßprovinzen und gliedert sich in die vier Themenkomplexe Grundlagen (diagnostische Prinzipien, chirurgische Standardmethoden, perioperatives Management und Intensivmedizin), Arterielle Rekonstruktionen (verschiedene Formen von Durchblutungsstörungen und entsprechende Rekonstruktionen), Operationen am Venen- und Lymphgefäßsystem (arteriovenöse Fisteln, verschiedene Thrombosen, Varikosis und Lymphgefäßerkrankungen) und Sondergebiete (Gefäß verletzungen, Infektionen, Gefäßchirurgie bei Tumor erkrankungen und Gefäßtransplantationen). 62 ACELITY TIMES 2017

63 ACELITY KOMPETENZ AKADEMIE Experten für die moderne Wundversorgung Das Trainingsprogramm 2017 hält wieder eine breite Palette an Kursen und Weiterbildungsmöglichkeiten für Sie bereit. Neben den bewährten, von namhaften Experten der Wundversorgung gehaltenen Wundexperten-Basisseminaren bieten wir Ihnen im Bereich der Rezertifizierung sowohl altbewährte als auch neue Kurstitel an. Fordern Sie unser Veranstaltungsprogramm an: Anmeldung:

64 PRAXIS KLINIK CELLUTOME JULIA BREUER LIMBURG Erfahrungen mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System bei bestehender arterieller Verschlusskrankheit im Stadium IV nach Fontaine Mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System konnten erfolgreich Gamaschenulzerationen zum Abheilen gebracht werden, wo eigentliche Spalthauttransplantationen bisher mehrmals versagt hatten. FALLBESCHREIBUNG Ende Juli 2014 wurde uns in unserer neu gegründeten gefäßchirurgischen Klinik ein 58-jähriger Patient mit einer bekannten peripher arteriellen Verschlusskrankheit (pavk) im Sta - dium IV nach Fontaine mit ausgedehnten Nekrosen der Haut, Unterhaut und Faszie am gesamten rechten Unterschenkel, Vorfuß und Ferse vorgestellt. Autorin: Julia Breuer Arztassistentin Klinik für Gefäßchirurgie St. Vincenz-Krankenhaus Limburg 64 EINLEITUNG Mit dem Begriff periphere arterielle Verschlusskrankheit (pavk) bezeichnet man ein Krankheitsbild, das durch eine fortschreitende Stenosierung bzw. den Verschluss (Okkludierung) der arteriellen Arm- oder (häufiger) Beingefäße entsteht. Die pavk entsteht zu über 90 % auf Grundlage einer Arteriosklerose. Sie ist eine relativ häufige Erkrankung. Die Prävalenz wird in Deutschland mit bis zu 10 % der Bevölkerung über 50 Jahre angegeben allerdings wird die Erkrankung nur in einem Drittel der Fälle symptomatisch. Männer sind rund viermal häufiger betroffen als Frauen. Die Entstehung der Verkalkung wird durch Nikotinkonsum, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen gefördert.es treten Durchblutungsstörungen auf, die nicht nur für Beschwerden beim Gehen sorgen, sondern in schlimmeren Fällen können auch Ruheschmerzen oder nicht abheilende Wunden auftreten, so dass sogar eine Amputation drohen kann. Seit einigen Monaten wird in unserer Klinik eine epidermale Hauttransplantation mittels CELLUTOME System angewendet. Dabei konnten wir feststellen, dass sich dieses Verfahren nicht nur hervorragend zur Deckung akut oder traumatisch bedingter Wunden, Dekubiti oder venös bzw. diabetisch bedingter Ulzerationen eignet, sondern auch erfolgreich bei arteriell bedingten Ulzerationen angewendet werden kann. Bei diesem Verfahren bedarf es nur minimaler Vorbereitungen an der Entnahmestelle, bis die Epidermis schmerz - frei zur Transplantation entnommen werden kann. Nach Deckung der entsprechenden Wunden kann die Versorgung ambulant weitergeführt werden, was den Patienten, die bisher wahrscheinlich ein Martyrium an Operationen und langen Krankenhausaufenthalten hinter sich gebracht haben, sehr entgegen kommt, denn oft sind die Defekte so groß, dass die alleinige Behebung der Ursache nicht oder nur sehr langsam zur Abheilung führt. Um die durch Schmerzen oder regelmäßige Wundversorgung eingeschränkte Lebens qualität zu verbessern, ist eine Beschleunigung der Wundheilung das Ziel. ACELITY TIMES 2017 THERAPIE UND VERLAUF 2013 war bei dem Patienten aufgrund einer Prellung eine nicht heilende Hautläsion am rechten Innenknöchel entstanden. In der Folge kam es zu einer Entzündung mit mehrfachen Wunddébridements und im Februar 2014 zu einer Mesh graft Deckung. Seitdem entwickelte sich eine deutliche Verschlechterung der Wundsituation. Zur weiteren Abklärung des damals bestehenden ca. 15 x 15 cm großen Ulcus im Bereich der Achillessehne sowie zirkulär im Bereich des Unterschenkels wurde nach duplexsonographischem Ausschluss einer venösen Grunderkrankung eine Magnetresonanzangiographie der Becken- und Beingefäße durchgeführt, in der sich ein Verschluss der A. femoralis communis und der A. femoralis superficialis zeigte. Es folgte im Mai 2014 eine Thrombendarteriektomie der A. femoralis communis und Anlage eines femoro-poplitealen (P1) reversed V. saphena magna Venenbypasses, sowie ein ausführliches Wunddébridement mit Anlage eines V.A.C. Therapy Systems. Nach Entfernung zeigte sich die Wunde noch fibrinbelegt, allerdings mit guter Granulation, so dass der Patient zur Weiterbehandlung in den ambulanten Bereich entlassen werden konnte. Im Juni 2014 erfolgte die Wiedervorstellung bei zunehmender Verschlechterung der Wundsituation. Wegen des Verdachts auf Bypassverschluss erfolgte die erneute Durch - führung einer Magnetresonanzangiographie der Becken- und Beingefäße, in der sich bei fehlender Darstellung des implantierten Bypasses der Verschluss bestätigte. Zusätzlich fand sich ein ca. 4,8 cm langer Verschluss der A. iliaca externa, so dass zur Wiederherstellung der Durchblutungssituation die Anlage eines iliaco-profundalen Bypasses mit einer silberbeschichteten Dacronprothese erfolgte. Eine Re-Insertion der verschlossenen A. femoralis superficialis war nicht sinnvoll, ein Versuch der Bypassthrombektomie blieb frustran. Zusätzlich erfolgte eine Kompartmentspaltung aller Segmente. Postoperativ heilten die Wundareale gut ab, es kam zu keinem Wundinfekt. Im Bereich des Unterschenkels bestanden nach wie vor erhebliche Defektwunden, zum Teil bakteriell besiedelt und nekrotisch, die mit erneut mit V.A.C. Therapy behandelt wurden.

65 PRAXIS KLINIK CELLUTOME Abb. 1 und 2: Ausgangsbefund, Am erfolgte eine neuerliche Anfertigung einer Magnetresonanzangiographie der Becken- und Beingefäße, in der sich eine regelrechte Durchblutung des angelegten iliacoprofundalen Bypasses zeigte. Die A. profunda femoris war kräftig. Weiter distal zeigte sich eine Re-Perfusion im Bereich der A. poplitea im Segment III mit starken Kaliberunregel - mäßigkeiten. Es befand sich ein 3-Gefäßabstrom am Unterschenkel. Nach Aufnahme unserer Tätigkeit am am Krankenhaus wurde uns der Fall vorgestellt, kritisch betrachtet und interdisziplinär besprochen. (Abb. 1 und 2) Zum Extremitätenerhalt folgte die Übernahme des Patienten und die neuerliche Anlage eines femoro-poplitealen Venenbypasses rechts auf das Poplitealsegment III. Bei bestehender Infektsituation erfolgte die Verwendung von körper - eigenem Venenmaterial vom kontralateralen Bein sowie ein ausgedehntes Wunddébridement mit Anlage eines V.A.C. Therapy Systems, bei im weiteren Verlauf mehrmaligem Verbandwechsel. Die Durchblutungssituation war gut. Es zeigte sich eine deutliche Säuberung der Wundsituation mit Granulationstendenz. Bei zu großen Defekt-Arealen am rechten Unterschenkel, Vorfuß und Ferse mit zum Teil freiliegenden Knochen, war eine Weiterbehandlung nur durch eine plastische Deckung möglich, so dass der Patient zur Mitbeurteilung und Weiterbehandlung unseren plastischen Kollegen vorgestellt wurde. Dort erfolgten eine Spalthautdeckung der granulierenden Bereiche und eine feuchte Wundbehandlung der freiliegenden Knochenareale, so dass eine Defektminderung von über 50% erreicht werden konnte. In unserer gefäßchirurgischen Wundambulanz erfolgten nun wöchentliche Routinekontrollen nebst täglicher feuchter Wundversorgung durch einen Pflegedienst vor Ort. Bei stagnierenden Wundverhältnissen der konservativen Behandlung entschieden wir uns im Mai 2015 zur Durchführung eines Ulcusshavings mit Anfrischung der Wundsituation und erneuter Anlage einer Spalthautdeckung. Doch auch hierauf zeigte sich keine Besserungstendenz. Nach erneuter Zunahme der Ulzerationen im Oktober 2015 zeigte eine duplexsonographische Kontrolle der Becken- und Bein - arterien einen Verschluss des im Juli 2014 angelegten femoropoplitealen Venenbypasses. Es bestand die Indikation zur Neuanlage eines femorocruralen (A. tibialis posterior) Bypasses mit Entnahme der V. cephalica und V. basilica vom linken Arm. Die Ulzerationen an Unterschenkel, Fuß und Ferse wurden angefrischt und erneut durch Anlage eines V.A.C. Dressings versorgt. Bei stabilen Wundverhältnissen konnten wir den Patienten wieder zur Behandlung in den ambulanten Bereich entlassen. Nach dem letzten stationären Aufenthalt im Oktober 2015 und der Anbindung zur regelmäßigen Wundkontrolle in unserer Sprechstunde zeigte sich trotz des neuangelegten femoro-cruralen Venenbypasses eine nur unzureichende Abheilungstendenz der multiplen Ulzerationen am Unterschenkel bei offenem Bypass. Daher entschieden wir uns im Februar 2016 zum erneuten Versuch, die Ulzerationen durch eine Spalthautdeckung zu versorgen. Im Rahmen dieses stationären Aufenthaltes zeigte sich nach einem ersten postoperativen Verbandwechsel, dass die Spalthaut zu etwa % angegangen war. Bei leider nachgewiesenem nun bestehendem MRSA in der Wunde und dem Nachweis einer Besiedelung durch Pseudomonas aeruginosa, konnte trotz Behandlung mit dialkylcarbamoyl chloridhaltigen Präparaten die transplantierte Haut nicht gerettet werden. Entscheidung für die Anwendung des CELLUTOME Epidermal Harvesting Systems Erneut kam es zu einer Abstoßung der Haut. Ziel war nun eine Wundbehandlung zur Dekontamination der Keime und ein weiterer Versuch des Wundverschlusses. Bei im Mai 2016 ausgedehntem Infekt und stark sezernierenden Ulzerationen, die auch durch einen täglichen Verbandwechsel nicht kontrollierbar waren, wurde der Patient erneut stationär aufgenommen. Eine neuerliche Abstrichentnahme konnte das Vor - handensein eines multiresistenten Keimes ausschließen. Die Be siedelung durch Pseudomonas aeruginosa war aber noch gegeben. Es erfolgten regelmäßige Wunddébridements und nach Anlage einer V.A.C. Therapy die Wechsel im OP. Die anhaltende Sekretion der Wunden erschwerte die Behandlung insgesamt deutlich. ACELITY TIMES

66 PRAXIS KLINIK CELLUTOME Abb. 3: Unterschenkel Außenseite bei der Transplantation, Abb. 4: Vorfuß bei der Transplantation, Abb. 5: Außenseite nach Transplantation des Micrografts, Abdeckung mit ADAPTIC TOUCH nichthaftende Silicon-Wundkontaktschicht, Abb. 6: Innenknöchel nach Transplantation, Abdeckung mit ADAPTIC TOUCH, Abb. 7: Achillessehne nach Transplantation, Abdeckung mit ADAPTIC TOUCH, Abb. 8: Microdomes für den Transfer Entgegen der ursprünglichen Planung einer erneuten allogenen Spalthautdeckung bei zusätzlich nur schwer zu reduzierender Besiedelung der Wunden mit Pseudomonas entschieden wir uns zur Durchführung und Anwendung des alternativen Verfahrens mit dem CELLUTOME Epidermial Harvesting System der Firma KCI (Acelity) unter Fortführung der V.A.C. Therapy, um die Exsudatmenge entsprechend abtransportieren zu können. Nach reichlichen Diskussionen mit Einkauf und Controlling bekamen wir die Genehmigung, das für den Patienten optimale medizinische Verfahren durchführen zu dürfen. Wir stellten unserem Patienten das CELLUTOME Epidermal Harvesting System und das geplante Verfahren vor, dem er zunächst sehr kritisch gegenüber stand. Doch die Aussicht darauf, eine Wunde ohne Schmerzen und Narkose decken zu können und dann das Krankenhaus nach wenigen Tagen doch verlassen zu können, machte ihn neugierig. Uns natürlich auch. Nach entsprechender Wundkonditionierung (Abb. 3 und 4) erfolgte bei gut durchblutetem Wundgrund, aber einer Besiedelung mit Pseudomonas aeruginosa, mittels CELLUTOME Epidermial Harvesting System die Deckung der großflächigen Ulzerationen durch Transplantation von zwei unterschied - lichen Entnahmestellen (Abb. 5 7) Varihesive Hydrogel ist eine Marke von ConvaTec ACELITY TIMES 2017 Hiernach zeigte sich am rechten Unterschenkel, dem Vorfuß und der Ferse bereits nach fünftägiger V.A.C. Therapie ein deutlicher Rückgang der Sekretion mit entsprechender Einheilung der transplantierten Zellen, so dass der Patient in den ambulanten Bereich zwecks Weiterversorgung entlassen werden konnte. Der entsprechende Pflegedienst wurde geschult. Die Verbandwechsel werden regelmäßig durch Fachexperten der Firma Acelity begleitet. Die gesamte Prozedur sowie der postoperative Verlauf wurden von dem Patienten als angenehm, warm und spannend empfunden. Obwohl auf eine Lokalanästhesie verzichtet wurde, war die Entnahme an der Oberschenkelinnenseite und der Oberarm - innenseite schmerzfrei. Die Entnahmestellen wurden mit einem Varihesive Hydrogel 1 versorgt und stellten für den Patienten zu keiner Zeit und an keiner Stelle ein Problem dar.

67 PRAXIS KLINIK CELLUTOME Ein weiterer Verbandwechsel an diesen Stellen war nach einer Kontrolle nach fünf Tagen nicht mehr erforderlich (Abb. 9 und 10). Im weiteren Verlauf erfolgte an Unterschenkel, Vorfuß und Ferse eine Lokaltherapie mit dialkylcarbamoylchloridhaltigen Präparaten und einem Schaumverband. Regelmäßig tägliche Verbandwechsel ließen einzelne Zellnester erkennen. Bei weiterhin stark ausgeprägter Sekretion der Wunden und ödematösem Bein wurde nach Rücksprache mit uns und dem Pflegedienst eine leichte Kompression am Unterschenkel durch die zusätzliche Verwendung von Kurzzugbinden erlaubt. Es kam zu einer deutlichen Abschwellung des Beines, Minderung der Sekretion sowie einer deutlichen Epitheliasierung der Wunden, ausgehend von den transplantierten Haut - zellen. Zum Zeitpunkt der Berichtabfassung zeigte sich ein befriedigender Befund (Abb. 11 und 12). Durch die Anwendung des CELLUTOME Epidermal Harvesting Systems konnte eine Verkleinerung bis hin zur kompletten Abheilung der Wunden hervorgerufen werden. Die vorliegende Grunderkrankung, die pavk, mit dem fortgesetzten Nikotinabusus und der Kontamination der Wunden mit dem Pseudomonas aeruginosa, verzögerte die Einheilung, wobei trotz der vorliegenden Bedingungen eine gute Einheilung der transplantierten Hautzellen erfolgte und eine rasche Verkleinerung der Wundflächen erreicht werden konnte. Wir hoffen auf eine vollständige Abheilung. Der langfristige Erfolg der Behandlung hängt wesentlich davon ab, wie konsequent der Patient gegen seine Risikofaktoren vorgeht. Wie lange nämlich ein Gefäß offenbleibt und damit die Durch - blutungssituation und Wundheilung bestimmt, wird weit - gehend vom Fortschreiten der Arteriosklerose abhängen Abb. 9: Zustand der Außenseite 3 Wochen nach Transplantation, Abb. 10: Zustand des Außen - knöchels 3 Wochen nach Transplantation, Abb. 11: Zustand der Außenseite 5 Monate nach Transplantation, Abb. 12: Zustand Vorfuß 5 Monate nach Transplantation, FAZIT Die gesamte Anwendung des CELLUTOME Epidermial Harvesting Systems, das heißt die Vorbereitung, Anwendung, Applikation und auch der Verlauf nach der Transplantation sind für geschultes Personal kein Problem. Der Patient nahm die Entnahme und auch die Transplantation schmerzfrei wahr. Durch die Vermeidung einer Narkose oder gar die Gabe eines Lokalanästhetikums stellt dieses Verfahren eine echte Alternative, gerade bei Hochrisiko-Patienten dar. Zudem kann bei Mangel an OP-Kapazitäten der OP entlastet werden, da der Eingriff komplikationslos in einem entsprechenden Eingriffsraum stattfinden kann. Die Verbandwechsel konnten ambulant durchgeführt werden, so dass ein langer stationärer Aufenthalt entfiel. Mögliche Komplikationen oder bestehende große Narben, wie sie bei Spalthautentnahmen auftreten können, werden durch das System sicher vermieden. Die Wundversorgung an den Entnahmestellen war unkompliziert und einfach. Und endlich heilen die Wunden Ob nun die transplantierten Zellen, die Kompression und damit die Reduktion der Sekretion maßgeblich sind, kann diskutiert werden. Sicherlich ist es eine Kombination aus allem! Wichtig ist aber, wir konnten dem Patienten helfen und seine Extremität retten, ohne dass eine Amputation notwendig war, weil wir ihn nicht aufgegeben haben ACELITY TIMES

68 PRAXIS KLINIK CELLUTOME ANITA IDE GELSENKIRCHEN Epidermale Hauttransplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System bei stagnierender chronischer Wunde Erfolgreiche Wundbehandlung durch epidermale Hauttransplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System einer seit zwei Jahren bestehenden stagnierenden chronischen Wunde am lateralen Fußrand rechtsseitig. FAZIT Die unkomplizierte Anwendung des CELLUTOME Epidermal Harvesting Systems, die schmerzfreie Durchführung und das vorliegende Ergebnis sowohl an der Entnahmestelle als auch an der Empfängerstelle konnten uns letztendlich überzeugen. Autorin: Dr. med. Anita Ide Leitung Wundtherapie - zentrum Oberärztin Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Bergmannsheil Buer Gelsenkirchen Abb. 1: Die vorliegende chronische Wundheilungsstörung am lateralen Fußrand rechts Abb. 2: Epidermis-Entnahmestelle am medialen Oberschenkel links Abb. 3: Epidermis-Entnahmestelle nach 3 Tagen *3M Tegaderm ist eine eingetragene Marke von 3M 68 FALLBESCHREIBUNG Ein 31-jähriger Patient erlitt 2014 auf der Flucht aus Afrika nach Europa einen ausgedehnten ossären Defekt des rechten Beckens mit axonaler Ischiadicusläsion rechts durch eine Explosionsverletzung. In diesem Zusammenhang zog sich der Patient einen Weichteilschaden am lateralen Fußrand rechtsseitig mit chronischem Verlauf aufgrund einer lokalen Erfrierung zu. Erst nach Abheilung der chronischen Wunde ist eine Versorgung der Beckenverletzung geplant. VERLAUF Im Mai 2016 stellte sich der Patient in unserer Wundsprechstunde mit einer reizlosen, geruchsneutralen, in der Granulationsphase befindlichen chronischen Wunde am rechten lateralen Fußrand vor. Laut Patient seien verschiedene Wundtherapien in Form von trockener und feuchter Wundversorgung mit verschiedenen Verbandstoffen durchgeführt worden, jedoch sei es in den letzten zwei Jahren nie zu einem Wundverschluss gekommen und immer wieder seien stagnie - rende Phasen aufgetreten. Eine gefäßdiagnostische Abklärung zeigte keinen pathologischen Befund. Die Abstrichunter - suchung wies vereinzelt Keime der physiologischen Hautflora auf. Vorerkrankungen sind nicht bekannt. Wir entschlossen uns bei vorliegendem Befund zu einer Therapie mittels epidermaler Hauttransplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System. Die Epidermis- Entnahme einschließlich der basalen Keratinozyten bis zur Basalschicht erfolgte am medialen linken Oberschenkel. Nach Anlegen des Harvester wurden mittels Wärme und Unterdruck epidermale Mikrodomes erzeugt, nach Entnahme auf einem 3M Tegaderm *-Film-Verband fixiert und auf die Empfängerstelle appliziert, welche mit einem weichen Schaum - verband abgedeckt wurde. Die Entnahmestelle ist mit einem Hydrokolloidverband versorgt worden. Aufgrund einer vor - liegenden ödematösen Schwellung der unteren Extremität wurde eine Kompressionswickelung durchgeführt. Die Kontrolluntersuchungen erfolgten anfangs zweimal wöchentlich, im Verlauf einmal wöchentlich. Nach neun Wochen konnten wir einen Wundverschluss unter dieser Therapie verzeichnen. ACELITY TIMES

69 PRAXIS KLINIK CELLUTOME Abb. 4: Empfängerstelle nach 5 Wochen Abb. 5: Empfängerstelle nach 7 Wochen Abb. 6: Empfängerstelle nach 9 Wochen Abb. 7: Empfängerstelle nach 11 Wochen WENN EPIDERMIS GEBRAUCHT WIRD DRÜCKEN SIE AUF START CELLUTOME ist eine innovative Therapieeinheit zur Epidermis- Entnahme, welche sich einfach in die alltägliche Praxis eingliedern lässt. Weitere Informationen erhalten Sie bei dem für Sie zuständigen Vertriebs mitarbeiter oder online unter HINWEIS: Für die KCI-Produkte und Therapien sind besondere Indikationen, Kontraindikationen, Warnungen, Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsinformationen zu beachten. Bitte konsultieren Sie vor dem Einsatz einen Arzt und lesen Sie die Produktanleitung. Dieses Material ist für medizinisches Fachpersonal bestimmt KCI Licensing, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle genannten Marken sind Eigentum von KCI Licensing, Inc., seinen Tochterunternehmen und / oder Lizenzgebern. DSL# DACH (Rev. 3/16)

70 PRAXIS KLINIK CELLUTOME MIRKO BARONE HAUSHAM MARKUS WIESBÖCK HAUSHAM Autologe epidermale Mikro - transplantation zur Behandlung eines hartnäckigen plantaren Ulkus bei diabetischem Fußsyndrom Autoren: Dr. med. Mirko Barone Oberarzt Markus Wiesböck Pflegetherapeut Abt. Allgemein-Viszeral und Gefäßchirurgie Krankenhaus Agatharied GmbH Hausham Ein persistierendes Ulkus an der rechten Fußunterseite konnte nach Micrograft- Transplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System und folgender Erstbehandlung mit V.A.C. Therapy zur Abheilung gebracht werden. FALLBESCHREIBUNG Wir stellen einen 64-jährigen männlichen Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus vor. Seit sechs Jahren ist unser Patient aufgrund seines diabetischen Fußsyndroms in Behandlung. An beiden Füßen waren bereits mehrere operative Eingriffe erforderlich. Seit fünf Jahren erfolgt die Behandlung einer persistierenden plantaren, ulcerösen Läsion am rechten Fuß von ca. 5 x 3 cm Größe sowohl ambulant als auch stationär. Lokale Wundbehandlungen mit verschiedenen Wundauf - lagen, regelmäßige Débridements, Unterdrucktherapie, Spalthautanlage, PRP (platet-rich-plasma)- und lokale Ome - ga3-anwendungen brachten keinen dauerhaften Erfolg. Begleitend erfolgte eine aufwendige druckentlastende, orthopädische Schuhversorgung und eine entstauende Therapie. Die Behandlung wurde durch immer wieder auf - tretende Fistelbildungen und präseptische Infekte erschwert. Am begannen wir zur erneuten Wundgrund - konditionierung eine Behandlung mit dem NANOVA Therapy System. Am (Abb. 1) erfolgte die autologe epidermale Mikrotransplantation vom rechten Oberschenkel auf die rechte Fußsohle am Patientenbett. Hierzu kam das CELLUTOME Epidermal Harvesting System zum Einsatz. Anschließend wurde ein V.A.C. Therapy System zur Erstversorgung ein - gesetzt (Abb. 2 und 3). Bis auf ein Wärmegefühl im Bereich der Entnahmestelle gab der Patient auf der Numerischen Rang Skala (NRS) Schmerzen von 0 an. Die Entnahmestelle wurde für fünf Tage mittels eines Hydrokolloidverbands (extra dünn) versorgt, am neunten Tag war diese nicht mehr zu erkennen. Im weiteren Verlauf führten wir die Wundversorgung mit ADAPTIC TOUCH Wundkontaktschicht und Vliwasorb 1 durch. Die Fixierung erfolgte mit Fixomull 2. Parallel erfolgte die konsequente Entlastung größtenteils im Rollstuhl. Die entstauende Therapie mittels maschineller Lymphdrainage wurde fortgesetzt. Erfreulicherweise kam es im Verlauf zur Wundverkleinerung und zunehmender Epithelisierung, Schmerzsymptome wurden im gesamten Verlauf vom Patienten verneint. Unter krankengymnastischer Anleitung konnte daher die Mobili - sation und Belastung wieder vorsichtig gesteigert werden. Abschließend zeigen sich nun trockene Wundverhältnisse mit nahezu vollständiger Epithelisation und einer kleinen randständigen Unterblutung (Abb. 4). Unser Patient ist zwischenzeitlich wieder selbständig an Unterarmgehstützen mobil. Zur präventiven Druckentlastung erfolgte eine nochmalige Anpassung der orthopädischen Schuhversorgung (Abb. 5 und 6). Abb. 1: Zustand nach Débridement, Abb. 2: Wundzustand beim Verbandwechsel am , 5 Tage V.A.C. Therapy 1 Vliwasorb ist eine Marke von Lohmann & Rauscher 2 Fixomull ist eine Marke von BSN medical ACELITY TIMES 2017

71 PRAXIS KLINIK CELLUTOME 3 4 Abb. 3: Wundzustand beim Verbandwechsel am , 7 Tage nach der Micrograftanlage Abb. 4: Nahezu vollständige Epithelisation beim Abschluss der Behandlung am (189. Tag nach Mikrograftanlage) Abb. 5 und 6: Ansicht des Fußes nach Abschluss der Behandlung, zur Anpassung geeigneter orthopädischer Schuhe 5 6 Behandlung eines rez. Ulcus cruris am linken Innenknöchel Kombination von VERAFLO Therapie und CELLUTOME Epidermal Harvesting System CHRISTINE KRENNHUBER HALL IN TIROL Ein mehrjährig chronisches Geschwür am Innenknöchel des linken Fußes konnte nach Behandlung mit V.A.C. VERAFLO Therapy und Epitheldeckung mittels CELLUTOME Epidermal Harvesting System zur Abheilung gebracht werden. EINLEITUNG Die Patientin hatte seit 2009 wiederholt rezidivierende Ulcerationen am linken Innenknöchel, es besteht eine chronische Veneninsuffizienz mit postthrombotischem Syndrom und ein Lymphödem. Die Gefäßsituation wurde im Vorfeld abgeklärt. Ein Wundabstrich wurde gemacht, welcher steril blieb. Nachdem die Patientin unter hohem Leidensdruck litt und Unverträglichkeiten bzw. Allergien auf multiple Verbandstoffe hat, entschieden wir uns für eine Behandlung mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System. FALLBESCHREIBUNG Die Patientin wurde zur Wundbettsanierung des Ulcus am für vier Tage stationär aufgenommen (Abb. 1). Es wurde eine Therapie mit dem V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressing durchgeführt; als Spüllösung wurde Lavasorb 1 verwendet. Beim Wechsel des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings am war die Reinigung des Wundbettes schon gut erkennbar (Abb. 2). Bereits am nächsten Tag konnte die VERAFLO Therapy beendet werden. Das Wundbett stellte sich als gut durchblutet und gereinigt dar. Autorin: Christine Krennhuber DGKS, zertifizierte Wundmanagerin Stationsleitung Landeskrankenhaus Hall in Tirol 6060 Hall in Tirol Österreich ACELITY TIMES

72 PRAXIS KLINIK CELLUTOME Abb. 1: Ausgangssituation am Abb. 2: Zustand am , beim Wechsel des V.A.C. VERAFLO CLEANSE CHOICE Dressings Abb. 3: Zustand vor der Transplan - tation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System, Abb. 4: Zustand nach 6 Tagen V.A.C. Therapy, Abb. 5: Zustand am Abb. 6: Zustand am Abb. 7: Abschluss der Behandlung am Lavasorb ist eine Marke von Fresenius-Kabi 2 Tegaderm ist eine Marke von 3M 3 Biatain Silicon Lite ist eine Marke von Coloplast 4 Askina DresSil Border ist eine Marke von B. Braun Melsungen 72 Somit wurde die Hauttransplantation mit dem CELLUTOME Harvester am durchgeführt (Abb. 3). Nach 40 Minuten konnten die epidermalen Hautzellen über eine Silikon gaze (ADAPTIC TOUCH ) vom Oberschenkel auf das Ulkus appliziert werden. Die Entnahmestelle wurde mit einer Folie (Tegaderm 2 ) versorgt. Dieser Verband wurde nach sechs Tagen entfernt. Weitere Pflege erfolgte mittels Dexpanthenolsalbe. Die Fixierung des Transplantates erfolgte mittels V.A.C. Therapy mit GRANUFOAM Dressing bei einem Unterdruck von -75 mmhg in kontinuierliche Therapie für sechs Tage. Beim Verbandwechsel am stellte sich der Wundgrund gut durchblutet dar, jedoch mit mazerierter Wundum - gebung aufgrund des Lymphödems (Abb. 4). Die weitere Lokalbehandlung erfolgte mit einem Schaumstoffverband mit Silikon haftbasis (Biatain Silicon Lite 3 ). Beim Verbandwechsel am erschien die Wundfläche mit einer dünnen Epithelschicht verschlossen (Abb. 5). Keine Veränderung der Lokalbehandlung. ACELITY TIMES 2017 Beim Verbandwechsel am war die Wundfläche verschlossen, leicht schuppend, und die Epithelschicht stabiler (Abb. 6). Die weitere Versorgung erfolgte mit Askina DresSil Border 4 Schaumverband (aufgrund auftretender Reak tion der Silikonhaftbasis). Bei der nächsten und letzten Kontrolle am konnte die Wunde als verschlossen betrachtet werden (Abb. 7). FAZIT Der jahrelange Leidensdruck konnte ohne operativen Eingriff in einem Zeitraum von 5 Wochen zu einem Abschluss gebracht werden. Mittels VERAFLO Therapy wurde eine schnelle Wundbettsanierung erreicht. Das Transplantieren der epidermalen Hautzellen mittels CELLUTOME Epidermal Harvesting System führte zum Wundverschluss. Ich sehe einen großen Fortschritt mit dieser Form der Wundbehandlung.

73 PRAXIS KLINIK CELLUTOME Defektdeckung nach Exzision eines großen Merkelzelltumors an der Stirnmitte Unter Verwendung des CELLUTOME Epidermal Harvesting Systems LUCA GOTTARDI GARMISCH- PARTENKIRCHEN Nach der Entfernung eines Merkelzellkarzinoms wurde die Wunde unter Verwendung des CELLUTOME Epidermal Harvesting Systems plastisch gedeckt. Mittels anschließender V.A.C. Therapy wurde der Wundschluss befördert und die Wunde verheilte komplikationslos. Wundheilung. Die anfänglichen Zweifel über die Versorgung mittels CELLUTOME wurden von einem Verbandwechsel zum nächsten geringer und das Ergebnis spricht ja eindeutig für sich (Abb. 4). Beindruckend im Vergleich zur sonst üblichen Spalthaut sind der Ausgleich des Hautniveaus sowie der fehlende Entnahmedefekt an der Extremität. Diesen Vorteil muss man ganz klar vor allem bei jungen Patienten/innen sehen. Autor: Dr. med. Luca Gottardi Oberarzt Abt. Allgemein-, Viszeral-, Thorax- & Endokrine Chirurgie Klinikum Garmisch-Partenkirchen Garmisch- Partenkirchen FALLBESCHREIBUNG Die Erstvorstellung des 74-jährigen männlichen Patienten erfolgte nach Inzision an der Stirn durch den Hautarzt. Unter der Verdachtsdiagnose eines Atheroms an der Stirn war es im Rahmen der ambulanten hautärztlichen Behandlung (Inzision) zu keiner Befundabheilung gekommen. Die Untersuchung ergab folgende Diagnosen: Merkelzell-Karzinom an der Stirnmitte, UICC Stadium IIC: pt4, N0, cm0, R0; Z. n. Tumorinzision bei V.a. Atherom an der Stirn, August 2015; arterielle Hypertonie; bekanntes ossär metastasiertes Prostatakarzinom, ED BEHANDLUNGSVERLAUF Die operative Entfernung bei uns ergab den Befund eines Merkelzellkarzinoms. ( ) Es erfolgte ein Staging mittels Computertomographie des Thorax/Abdomens und der Halsweichteile. Es ließ sich kein metastasenverdächtiger Befund darstellen. Daraufhin wurde der Patient vorstellig zur Nachresektion. Diese erfolgte am in unkomplizierter Allgemeinanästhesie. Es ließ sich kein Wächterlymphknoten in der präoperativ durchgeführten Szintigraphie darstellen. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Es erfolgte am , nach Erhalt der Histologie, die plastische Deckung mittels CELLUTOME Epidermal Harvesting System (Abb. 1). Anschließend wurde eine V.A.C. Therapy zur Förderung der Wundheilung angelegt. Wir konnten den Patienten schlussendlich am in gutem Allgemeinzustand in unsere ambulante Weiterbehandlung entlassen (Abb. 2), wo zunächst eine ambulante V.A.C. Therapy angewandt wurde (Abb. 3) Abb. 1: Ausgangszustand, Abb. 2: Wundzustand beim Verbandwechsel und der Entlassung aus der stationären Versorgung am Abb. 3: Ambulante Wund - versorgung, Status beim Verbandwechsel am Abb. 4: Abschluss der Behandlung bei komplettem Wundverschluss, FAZIT Eine Versorgung mittels CELLUTOME Epidermal Harvesting System erforderte vor allem von uns Chirurgen eine Ver - änderung der sonst so gewohnten Sicht bezogen auf die 4 ACELITY TIMES

74 PRAXIS KLINIK CELLUTOME REINHOLD BONN ALSFELD Postoperative Hautverpflanzung zur Heilung einer Wunde nach Unter - schenkelamputation Mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System Autor: Reinhold Bonn Alsfeld Abb. 1: Zustand der Wunde am , 4 Wochen nach der Operation mit Unterschenkelamputation Abb. 2: Zustand der Wunde am ; Wundgröße: 10 x 6 x 0,5 cm. Vor der Epidermis-Transplantation * Cutimed Sorbact ist eine Marke von BSN Medical 74 Nach einer Unterschenkelamputation konnte die Wunde mit Epidermis durch Transfer mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System so weit geschlossen werden, dass der Patient wieder seiner Berufstätigkeit nachgehen kann. EINLEITUNG Ich bin 64 Jahre, Diabetiker und war lange Zeit meines Lebens selbstständiger Berufskraftfahrer im Nah- und Fernverkehr. Zuletzt habe ich ein Transportunternehmen geleitet und disponiere Sonderfahrten. Ich bin zudem Raucher. FALLBERICHT Zunächst etwas zu meiner Krankengeschichte und wie es zu der Hautverpflanzung kam. Im Frühjahr 2016 wurde ich von einem Insekt in den Fuß gestochen und auf Grund einer Durchblutungsstörung, beson ders im linken Unterschenkelberreich, und meines Diabetes (Typ B) ist dieser Stich nicht mehr verheilt. Mit der Zeit hat sich die Stichwunde entzündet. Mitte Juni 2016 wurde ich dann, nachdem ich nicht mehr rund laufen konnte, im Kreiskrankenhaus Alsfeld (Hessen) stationär aufgenommen. Dort wurde diese Durchblutungsstörung als Befund mir zugetragen. Es wurde ein Stent-Versuch gestartet, der aber fehlgeschlagen ist. Nach zwei Wochen im Krankenhaus Alsfeld wurde ich dann in das Klinikum Bad Hersfeld verlegt. Nach insgesamt sieben Operationen unter Vollnarkose, noch einigen Stent-Versuchen und anschließend Bypass-Versuchen, wurde mir mitgeteilt, dass die einzige Möglichkeit mir zu helfen eine Unterschenkelamputation sei. Diese wurde dann durchgeführt und ist ohne Komplikationen verlaufen, nach drei Wochen war jedoch noch nicht klar, ob die Durchblutung wieder vollends hergestellt werden konnte. Nachdem die für mich positive Nachricht kam, dass die Durchblutung wieder gewährleistet sei und die Heilung nun voranschreiten würde, entschloss ich mich, den restlichen Heilungsprozess wieder im Krankenhaus Alsfeld fortzusetzen, um in der Nähe meiner Familie zu sein. Ich hatte mich gegen den Vorschlag des behandelnden Chefarztes Dr. Lancee entschieden, eine konventionelle Hauttransplantation vorzunehmen; einer der Gründe hierfür war, dass die dadurch entstehende Wunde nicht zeitnah verheilen würde. Doktor Lancee schlug mir noch am selben Abend eine neue Methode vor, eine epidermale Hauttransplantation mit dem CELLUTOME Epidermal Harvesting System, die fast ohne Wunde und schmerzfrei vonstatten gehen sollte. Diesem Vorschlag stimmte ich sofort zu. ACELITY TIMES 2017 Zwei Tage später hatte ich einen Termin mit einem Außendienstmitarbeiter der Firma KCI / Acelity, der die Systembestandteile für die Behandlung vorgeführt hatte und auch während der Transplantation beratend dem behandelnden Arzt beistand. Die Behandlung ging wie versprochen vollkommen schmerzfrei und zügig vonstatten. Ich war aufs Angenehmste überrascht. Nach etwa zwei Wochen durfte ich dann das Krankhaus verlassen, und seit diesem Zeitpunkt wird die Wunde durch die Ambulante Pflege Zuhause versorgt. Der Verbandwechsel findet dreimal wöchentlich statt. Als Wundauflage wird ein TIELLE Schaumverband angewendet. 1 2

75 PRAXIS KLINIK CELLUTOME 3 4 Abb. 3: Bei der Entnahme der Microdomes Abb. 4: Entnahmestellen der Epidermis-Microdomes, Abb. 5: Wundzustand Abb. 6: Wundzustand Abb. 7: Wundzustand am , Wundgröße 8 x 2 x 0,2 cm. Wunde infiziert, stark gerötete ödematöse Wundverhältnisse. Hausarzt verschreibt Behandlung mit Cutimed Sorbact * Abb. 8: Wundzustand am Wundgröße 8 x 2 x 0,3 cm. Infektion rückäufig, weiterhin Behandlung mit Cutimed Sorbact * Abb. 9: Zustand bei Beendigung der Behandlung, FAZIT Nach einigen Wochen der Skepsis kann man mittlerweile einen ganz klaren und großen Heilungsfortschritt sehen und ich blicke positiv in die Zukunft. Hiermit möchte mich auch nochmals ausdrücklich bei der Firma KCI / Acelity und deren Mitarbeitern bedanken, ohne die ich wohl nicht in diesem Zustand und mit dieser Zuversicht auf Heilung heute hier sitzen würde und wieder arbeiten könnte. 9 ACELITY TIMES

76 SERVICE Kongresse und Veranstaltungen 2017 Veranstaltung Datum Ort Internet September Tagung der Norddeutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe 21. Symposium Brandenburger Gefäßchirurgen ACELITY TIMES bis Hannover / bis Joachimsthal pdf 4. Aachener Wundsymposium bis Aachen Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin Mittelrheiner 2017 / 105. Jahres - tagung der Vereinigung Mittel - rheinischer Chirurgen Pflege und Therapie von Menschen mit chronischen Wunden Oktober bis Frankfurt am Main 14. Wundforum Marktoberdorf Marktoberdorf bis Ludwigshafen Wörrstadt Make Better Summit bis Athen Krankenkassentag Ahrensburg Ahrensburg 16. Europäischer Gesundheits - kongress München 39. Symposium der BGU Ludwigshafen Postbariatrische Chirurgie November 2017 V.A.C. VERAFLO Workshop Heidelberg bis München herzlich-willkommen.html Ludwigshafen kongresse/39-symposium-der-bg-klinikludwigshafen-postbaritische-chirurgie/ bis Heidelberg 13. Dortmunder Diabetesmarkt Dortmund 7. Frankfurter Wundkongress Frankurt am Main 8. Internationaler Wundkongress D-A-CH-EE 2017 V.A.C. VERAFLO Workshop Halle bis Halle V.A.C. VERAFLO Workshop Heidelberg 5. Wundkongress Bad Staffelstein Bad Staffelstein bis Regensburg service/veranstaltungen/04896.php bis Heidelberg Informationen zu diesen und alle weiteren Veranstaltungen und Kursen erhalten Sie bei der Acelity Kompetenz Akademie Info-Telefon:

77 Übernehmen Sie die KONTROLLE beim offenen Abdomen Das ABTHERA Open Abdomen Negative Pressure Therapy System hilft Ihnen, das Ziel des primären Faszienverschlusses zu erreichen Weitere Informationen erhalten Sie bei dem für Sie zuständigen Vertriebsmitarbeiter oder online unter acelity.com HINWEIS: Für das ABTHERA System bestehen spezifische Indikationen, Kontraindikationen, Vorsichtshinweise und Sicherheitsinformationen. Bitte lesen Sie die Gebrauchsanleitung vor der Anwendung. Dieses Material ist ausschließlich für medizinisches Fachpersonal bestimmt KCI Licensing, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle genannten Marken sind Eigentum von KCI Licensing, Inc., seinen Tochterunternehmen und / oder Lizenzgebern. DSL# DACH (Rev. 11/14)

78 SERVICE So bestellen Sie Ihre Acelity Produkte Vakuumtherapie Deutschland KCI Medizinprodukte GmbH Hagenauer Str Wiesbaden Fax: Telefon: Österreich KCI Austria GmbH Lemböckgasse 49 / Stiege A 1230 Wien Kundendienst@acelity.com Fax: Telefon: Schweiz KCI Medical GmbH Ifangstrasse Rümlang Customerservice@acelity.com Fax: Telefon: Chirurgisches Portfolio Deutschland Healthcare21 (DE) GmbH Österreich Healthcare21 (AT) GmbH Schweiz LIFECELL EMEA Ltd. orders.de@hc21.eu Fax: Telefon: orders.de@hc21.eu Fax: +49 (0) Telefon: +49 (0) contactlifecell@acelity.com Fax: Telefon: Moderne Wundauflagen Deutschland GHD GesundHeits GmbH Deutschland info@gesundheitsgmbh.de Telefon: Österreich Chemomedica Medizintechnik und Arzneimittel Vertriebsges.m.b.H. systagenix@chemomedica.at Fax: Telefon: Schweiz KCI Medical GmbH Customerservice@acelity.com Fax: Telefon: ACELITY TIMES 2017

79 Nur die V.A.C. Therapy hat EASYCLEAR Purge Technology SENSAT.R.A.C. Technology mit EASYCLEAR Purge Durch den mit EASYCLEAR Purge Technology erzeugten Überdruck strömt die Luft durch die äußeren Lumen des SENSAT.R.A.C. Schlauchs Dieser Überdruck wird alle 5 Minuten ausgelöst EASYCLEAR Purge hilft, Wundflüssigkeit von den äußeren Lumen zu entfernen, um die präzise automatische Drucküberwachung zu gewährleisten EASYCLEAR Purge hilft, Wundflüssigkeit, die nicht abgesaugt werden konnte, aus den inneren Lumen zu entfernen (typischerweise bei Blockaden / Verstopfungen) Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Website acelity.com Hinweis: Für dieses System gibt es spezielle Indikationen, Kontraindikationen, Warn- und Vorsichtshinweise sowie Sicherheitsinformationen. Bitte lesen Sie die Gebrauchsinformationen vor der Anwendung. Dieses Material ist für medizinisches Fachpersonal bestimmt KCI Licensing, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle hier genannten Marken sind Eigentum von KCI Licensing, Inc., deren Tochterfirmen und/oder Lizenzgebern. DSL# DACH (Rev. 3/16)

80 WELCHE FAKTOREN MACHEN WUNDVERSORGUNG WIRTSCHAFTLICH? Die Gesundheitsökonomie-Beratung von Acelity gibt Ihnen die Antwort. Als einer der marktführenden Anbieter von Medizinprodukten für die Wundversorgung verbinden wir klinische Effizienz mit ökonomischen Vorteilen. Unsere Produkte optimieren die Behandlungsergebnisse. Unsere Berater unterstützen Sie bei der Kodierung und Abrechnung. Unter dem Strich profitieren alle: Patienten, Klinik und Kostenträger.

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