sowie subtilere Formen wie Schweigen, Ignorieren, schnippische Bemerkungen werden sichtbar.

Transkript

1 Ein Bericht von Ina Rodewald für alle Lehrenden und Lernenden der GFK: Am 13. Juni 2018 wurde in Heidelberg das Theaterstück Der Todesengel vor mehreren Heidelberger Schulklassen aufgeführt. Dean Colbert und Ina Rodewald vertraten das GFK-Netzwerk-Rhein- Neckar. Der Todesengel ist ein packender Theaterthriller für ein gewaltfreies Schulklima und gegen Mobbing, Amok und Gewalt für Jugendliche ab 12 Jahren. Es ist durchaus auch für Erwachsene (LehrerInnen und Eltern) sehenswert und lehrreich. Sonni Maier und ihr Team kann gebucht werden, wenn in Ihrer Stadt oder an Ihrer Schule dieses Theaterstück aufgeführt werden soll, damit es möglichst viele SchülerInnen sehen können. Mögliche Aufführungsorte können eine Aula oder eine Turnhalle sein. Licht, Ton, Technik und Bühnenmaterial werden vom Theaterteam mitgebracht. Zudem stellt das Theaterteam LehrerInnen kostenfreies Unterrichtsmaterial zur Vertiefung der Inhalte zur Verfügung. Weitere Infos unter: Zum Inhalt des Stücks: An einer Schule hat ein Amoklauf stattgefunden. Unter den Opfern ist die 16-jährige Mia. Im Jenseits erstreitet sie sich eine zweite Chance: Sie darf zurück auf die Erde, 24 Stunden vor dem Amoklauf und möchte versuchen, die Tat zu verhindern. Ihr Problem: Sie hat keine Erinnerung mehr an diese letzten 24 Stunden und keine Ahnung, wer zum Täter werden wird. Gemeinsam mit ihrem unbeholfenem Banknachbarn Sandro macht sie sich auf eine fieberhafte Suche nach dem Täter und seinem Motiv und die Uhr tickt. Die schlecht integrierte Türkin Hülya, mit ihren provokanten Dialogen ( Alta, isch geh Sport ), mit denen sie die Jugendlichen im Publikum direkt in ihre Lebenswelt abholt, der Außenseiter Punk, den Mia rasch verdächtigt, zu einem Amoklauf fähig zu sein, und der eher stille, introvertierte Klassenkamerad Sandro, der sich in den Pausen in den Schulkeller verzieht, weil er im Schulhof nur gehänselt wird, sowie Mia selbst stellen Charaktere dar, die es wohl an vielen Schulen gibt. Gut eine Stunde unterhalten die vier Akteure die zuschauenden SchülerInnen mit einem äußerst spannenden, gleichzeitig humorvollen und sensiblen Spiel. Am Beispiel des Amoklaufs thematisiert Todesengel die verschiedenen Gewaltformen, die sich an Schulen zeigen: Körperliche Gewalt wie Schubsen, Prügeln und Treten, verbale Gewalt mit Formen der Ironie, Sarkasmus, Beleidigungen, Beschimpfungen und auch Anschreien,

2 sowie subtilere Formen wie Schweigen, Ignorieren, schnippische Bemerkungen werden sichtbar. Das Theaterstück macht deutlich: An einem gewalt- und mobbingfreien Schulklima kann jeder mitarbeiten! Nur durch einen respektvollen Umgang miteinander, durch gegenseitiges Achten und Respekt finden Gewalt- und Rachefantasien keinen Nährboden. Im Anschluss an das Theaterstück gab es eine sehr rege Frage- und Antwortstunde. Auf Fragen wie: Wie entsteht Gewalt? Was können SchülerInnen dagegen tun? gab es mögliche Antworten: aufeinander zugehen, miteinander reden, niemanden alleine lassen! Als GFK-Trainerin kann ich nur sagen, dieses Stück tut mehr als nur theoretisches Wissen vermitteln, es zeigt auf sehr anschauliche, beeindruckende und nachvollziehbare Weise, wie Gewalt entstehen kann, und wie Menschen, die von ihren Mitmenschen nicht beachtet, gehört, gesehen und ernst genommen werden, unglücklich werden und verzweifeln. Ich bewundere die Arbeit von Sonni Maier und ihrem Team, weil sie mit ihrem Theaterstück wachrütteln wollen und zu einem friedlichen Miteinander in Schulen und in der Gesellschaft beitragen möchten. Dean Colbert, Präventionsbeauftragter und Coach für Mobbing- Prävention meint dazu: Das Theaterstück "Todesengel" der Autorin Sonni Maier eignet sich aus meiner Sicht hervorragend zur Thematisierung des Denkens in Stereotype und den Auswirkungen von Mobbing an Schulen. Es lässt sich, meiner Meinung nach, als Auftakt zur Implementierung oder zur Ergänzung von Präventionsprogrammen auf Grund seiner Schülernähe sehr gut einsetzen und stellt komplexe Sachverhalte mit außerordentlicher Prägnanz dar. Ein Artikel von Ina Rodewald, Hirschhorn, den 12. Juli 2018

3 auf dem Foto von links nach rechts: Stefanie Linnenberg, Elias Engels, Ina Rodewald, Dean Colbert, Tobias Vorberg, Sonni Maier

4 ein potentieller Täter wird gefaßt

5 ist er wirklich der richtige?

6 grande finale!