Frankfurter Kinderumfrage 2012

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1 Das Frankfurter Kinderbüro ist Lobby für alle Kinder in unserer Stadt. Seit 1991 kümmern wir uns als kommunale Interessenvertretung mit vielfältigen Projekten und Veranstaltungen um die Fragen, Sorgen, Anregungen und Ideen von Frankfurter Kindern und ihren Familien. Unser Aufgabenbereich ist so vielfältig wie das Kinderleben selbst: Wir setzen uns für Kinder und ihre Interessen ein, unterstützen sie schnell und unbürokratisch und ermutigen sie, sich auch selbst für ihre Interessen einzusetzen. FRANKFURTER KINDERBÜRO Schleiermacherstraße 7, Frankfurt am Main Telefon: , Telefax: Öffnungszeiten: Mo. Fr., Uhr U4: Haltestelle Höhenstraße Frankfurter Kinderumfrage 2012 Wissen, Meinungen, Trends von Kindern und Jugendlichen in Frankfurt am Main. Eine gemeinsame Initiative des Frankfurter Kinderbüros und des Kinderschutzbunds Frankfurt

2 Impressum Vorwort zur Veröffentlichung der Kinderumfrage 2012/Kinderbericht B 117 Liebe Leserin, lieber Leser, FRANKFURTER KINDERBÜRO Schleiermacherstraße Frankfurt am Main Telefon: Telefax: kinderbuero@stadt-frankfurt.de Kinder sind großartig, wundervoll, herzerwärmend und süß als Mutter weiß ich aber, das ist nicht immer und in jeder Situation so. Kindererziehung ist auch anstrengend und manche Erwachsene reagieren auf Überforderung damit, dass sie Kinder schlecht behandeln. Aus diesem Grund war es für das Frankfurter Kinderbüro und für mich wichtig, uns genau anzuschauen, wie es unseren Kindern hier in der Stadt Frankfurt geht. Denn es reicht nicht aus, sich auf politischer, fachlicher und privater Ebene Gedanken zu Kindern und Kindererziehung zu machen: Die Kinder müssen auch selbst zu Wort kommen und gehört werden! Das Frankfurter Kinderbüro, die kommunale Interessenvertretung von Kindern in der Stadt Frankfurt, hat im Sommer 2012 Kinder und Jugendliche von der zweiten bis zur achten Klasse repräsentativ zum Thema Erziehung befragt. Die befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich mehrheitlich gut (73 %) schlecht fühlen sich 6%. Sie lehnen negatives Erziehungsverhalten, also schlagen, beschimpfen und abwerten deutlich ab und wünschen sich positives Erziehungsverhalten. Sie möchten über Probleme reden und wollen, dass sie Dinge wieder gut machen können und dass sie getröstet werden. Bedenklich ist, dass nur 27 % der Befragten wichtige Anlaufstellen wie zum Beispiel Sorgentelefone und Beratungsstellen kennen. Und auch die Erkenntnis, dass sich Kinder und Jugendliche schuldig fühlen, wenn Erwachsene sie schlecht behandeln, lässt uns aufhorchen. Jedes Kind, das sich schlecht behandelt und seine Interessen nicht gut wahrgenommen fühlt, ist eines zu viel. Wir wollen starke Frankfurter Kinder. Aus diesem Grund ist unsere Kinderumfrage in die Kampagne Stark durch Erziehung eingebettet, die sich an Erwachsene richtet. Die Kinderumfrage zeigt klar und eindeutig auf, wie groß der Einfluss von positivem Erziehungsverhalten auf das Wohlbefinden unserer Kinder ist und alle Studien zum Erziehungsverhalten belegen, dass Eltern ihre Kinder viel häufiger gut behandeln, wenn auch sie in ihrer Kindheit gut behandelt worden sind. Die Kampagne Stark durch Erziehung bestärkt Erwachsene in einem wertschätzenden Umgang mit Kindern. Parallel klärt das Kinderbüro Kinder über ihre Rechte auf. Diese Arbeit wird sich in der Zukunft auszahlen: Aus gestärkten Kindern werden später starke Eltern, die wiederum ihre Kinder gut erziehen und stark machen. Treten Sie mit mir, dem Kinderbüro und der Stadt Frankfurt ein: Für starke Kinder mit starken Eltern! Stand: Sommer 2013 Auflage: Exemplare Ihre Sarah Sorge Dezernentin für Bildung und Frauen

3 Erfahrungsbericht der Koordinierungsstelle Kinder zur Lebenssituation Frankfurter Kinder B 117 aus 2013 Erziehung im Spiegel der Arbeit des Frankfurter Kinderbüros 1. Einführung Erziehung ist die Grundlage einer verantwortungsvollen, selbstständigen Lebensführung. Erziehung muss im kulturellen und historischen Zusammenhang gesehen werden: Was unter einer guten Erziehung verstanden wird, ist immer ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess. Unabhängig von den jeweiligen Vorstellungen, Haltungen und Verhaltensweisen ist es unbestritten, dass die Erziehung jeden Menschen für sein ganzes Leben prägt. Die Förderung einer Erziehung, die Kinder stärkt und zu verantwortungsvollen, glücklichen Mitglieder unserer Gesellschaft macht, ist eine der Kernaufgaben der UN- Kinderrechtskonvention. Das Frankfurter Kinderbüro arbeitet seit seiner Gründung sehr breit im Feld Erziehung, dabei stehen vier Bereiche im Vordergrund: 1. Angebote für und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren bei Erziehungsfragen Im Einzelnen: Workshops zu den Kinderrechten an Grundschulen, Einzelberatung, Workshops zur Gewaltprävention, Das rollende Kinderrechteinfomobil, KlassensprecherInnenleitfaden, kostenfreie Rechtsberatung, Kampagne Stark durch Erziehung, Frankfurter Kinderumfrage, Beteiligung an der Biobrotbox, Infothek, verschiedene Beteiligungsangebote 2. Angebote für und Unterstützung von Eltern bei Erziehungsfragen Im Einzelnen: Einzelberatung, Fortbildungen zu Erziehungsfragen und Gewaltprävention, Familien-Info-Cafe, Willkommenspaket, Fachvorträge und Diskussionsrunden, Frankfurter Familienmesse, Kampagne Stark durch Erziehung, Infothek 3. Angebote für und Unterstützung von Fachkräften bei der Umsetzung der UN- Kinderrechtskonvention Im Einzelnen: Einzelberatung, Fortbildungen zur Gewaltprävention, Gremienarbeit z.b. AG 78 Rechte der Kinder, Fachvorträge und Diskussionsrunden, Frankfurter Familienmesse, Kampagne Stark durch Erziehung, Frankfurter Familienkongress, Infothek 4. Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Umsetzung der UN- Kinderrechtskonvention Im Einzelnen: Kampagne Stark durch Erziehung, Sensibilisierung durch Medienarbeit, Infothek IV 2. Kampagne Stark durch Erziehung Auf Initiative des Kinderschutzbundes Frankfurt und in Kooperation führte das Kinderbüro am 30. April 2012 und 20. November 2012 zum ersten Mal die Kampagne Stark durch Erziehung durch. Ziel der Kampagne ist die Sensibilisierung der (Fach-)Öffentlichkeit für das Thema Gewaltfreie Erziehung. Das Kinderbüro übernahm die Texte, Layout und Logo der Kampagne von der Stadt Nürnberg. Am Tag des Rechtes auf gewaltfreie Erziehung, dem 30.April, wurde auf dem Liebfrauenberg mit Hilfe des Labyrinths für Erziehung, einer Videotalkbox und mehrerer Informationsstände öffentlich auf das Recht der gewaltfreien Erziehung aufmerksam gemacht. Am , dem Tag der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention, veranstaltete der Kinderschutzbund Frankfurt in Kooperation mit dem Kinderbüro eine Fachveranstaltung zum Thema Zwischen Anspruch und Wirklichkeit:12 Jahre Recht auf gewaltfreie Erziehung. Rund 150 Fachkräfte nahmen an der Veranstaltung teil, deren Schirmherrschaft die Bildungsdezernentin übernommen hatte. Es existiert eine Fülle von Studien, Untersuchungen, Zeitschriften und Ratgeber zum Thema Erziehung von Erwachsenen für Erwachsene. Was Kinder und Jugendliche zu diesem für sie so wichtigem Thema zu sagen haben, ist dagegen nur schwer zu finden. Eine Umfrage Frankfurter Kinder und Jugendlicher zum Thema Erziehung fehlte gänzlich. Das Erkenntnisinteresse des Kinderbüros ist es, auf Frankfurt bezogene Daten zu ermitteln, die zum einen als Grundlage für die eigene Arbeit nutzen und zum anderen auch als Grundlage anderen Frankfurter Institutionen dienen können. Das Kinderbüro beauftragte aus diesem Grund das Institut für Sozialforschung PROKIDS, PROSOZ Herten GmbH Wissen, Meinungen, Trends von Kindern und Jugendlichen in Frankfurt am Main abzufragen. Im Juni 2012 wurden 748Kinder und Jugendliche der Jahrgangstufen 2, 4, 6 und 8 unterschiedlicher Schulformen schriftlich zum Thema Erziehung befragt. Die Ergebnisse der Frankfurter Kinderbefragung 2012 werden im Folgenden zusammengefasst dargestellt. 3. Zusammenfassung der Frankfurter Kinderbefragung 2012 mit dem Schwerpunkt: Erziehung Stichprobenbeschreibung 30% der befragten Kinder und Jugendlichen besuchen eine Grundschule und 70% besuchen eine weiterführende Schule. 68% der Kinder und Jugendlichen leben mit den leiblichen Eltern zusammen, mehr als jedes zehnte Kind lebt mit einer alleinerziehenden Mutter und 14% der Kinder und Jugendlichen leben mit der leiblichen Mutter und ihrem neuen Partner zusammen. Alle weiteren Familienkonstellationen sind eher die Ausnahme. Insgesamt sind 11% der Kinder und Jugendlichen von Arbeitslosigkeit der Eltern betroffen. Anhand des Indikators Bücher im Haushalt zur Bestimmung des sozioökonomischen Status konnte festgestellt werden, dass 30% der befragten Kinder und Jugendlichen einen hohen V

4 und 24% einen niedrigen sozioökonomischen Status haben. 39% der befragten Schülerinnen und Schüler haben keinen und 61% haben einen Migrationshintergrund. Die Stichprobe gilt in allen Merkmalen als repräsentativ für die Frankfurter Kinderbevölkerung, allein das Merkmal Familienstatus weicht um ca. 5% nach unten ab, d.h. in der Kinderbevölkerung Frankfurts leben wahrscheinlich mehr Kinder und Jugendliche in Haushalten von Alleinerziehenden als in der Befragung erreicht wurde. Wohlbefinden Wie bereits in den Kinderumfragen 2005 und 2008 wurde das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen abgefragt. Insgesamt gesehen fühlen sich die Kinder und Jugendlichen in Frankfurt zum Zeitpunkt der Befragung wohl und auch das allgemeine Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen in Frankfurt ist gut. 6% der Kinder und Jugendlichen haben kein gutes allgemeines Wohlbefinden. Ältere Kinder und Jugendliche weisen ein leicht schlechteres aktuelles Wohlbefinden auf als die Kinder der zweiten und vierten Klassen. Kinder und Jugendliche haben sowohl ein schlechteres aktuelles als auch ein deutlich schlechteres allgemeines Wohlbefinden, wenn sie selten positives Erziehungsverhalten in der Familie, von ihren Lehrkräften und BetreuerInnen in der Freizeit erleben. Ihre Talente sehen die befragten Kinder und Jugendlichen insbesondere in sportlichen Aktivitäten, in der Musik, Kreativität, schulischen Angelegenheiten und dem eigenen Einfühlungsvermögen. Gruppenunterschiede können in Bezug auf Geschlecht, Alter und Migrationshintergrund festgestellt werden. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Nennung der Talente und dem subjektiven Erleben von positivem Erziehungsverhalten. Das heißt, dass Talente eine Ressource von Kindern und Jugendlichen sind, über die sie unabhängig vom Verhalten der Erwachsenen berichten. Diese Ressource bietet damit eine gute Grundlage Kinder und Jugendliche zu erreichen, zu fördern und zu stärken. Negatives Erziehungsverhalten Auf zwei Comics wurden die Situation Ein Kind wird angeschrien und die Situation Ein Kind wird geohrfeigt dargestellt. Die Kinder und Jugendlichen konnten mit eigenen Worten beschreiben, was sie auf den Comics sehen und was ihrer Meinung nach der Situation vorausgegangen ist. Die meisten der Befragten ordnen die dargestellten Situationen in den Lebensbereich Familie ein. Dabei sehen die Kinder und Jugendlichen, sowohl beim Comic Schreien als auch beim Comic Ohrfeige, am häufigsten das Kind in der Verantwortung und somit als Auslöser der dargestellten Situation. Die Respektlosigkeit gegenüber den eigenen Eltern wird beim Comic Ohrfeige häufiger als vorausgegangene Situation beschrieben als beim Comic Schreien. Außerdem begegnen doppelt so viele Kinder und Jugendliche der Situation Ohrfeige mit Ablehnung, obwohl sie an dieser Stelle nicht explizit danach gefragt worden sind. Auf die Frage, ob der Erwachsene sich in den dargestellten Comics richtig verhält, antworten die meisten Kinder und Jugendlichen mit nein und lehnen das dargestellte Verhalten ab. Die Ablehnung bei dem Comic Ohrfeige fällt dabei wesentlich eindeutiger aus. Kinder und Jugendliche bevorzugen grundsätzlich positives Verhalten und wünschen sich eher, dass über Probleme geredet, Dinge wieder gutgemacht werden können oder getröstet wird. Bestrafungen, wie z.b. Fernseh- bzw. Computerverbot oder Hausarrest, werden beim Comic Ohrfeige VI häufiger als Alternative gewünscht als beim Comic Schreien. Bezogen auf den vermuteten Auslöser der Situation, das bevorzugte Verhalten des Erwachsenen und die Bewertung des Verhaltens des Erwachsenen bestehen unterschiedliche Gruppenunterschiede. Zusätzlich sind die Kinder und Jugendlichen gefragt worden, was sie als Gewalt von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen empfinden. Sowohl die körperliche (87%) als auch die verbale Gewalt (43%), in Form von Demütigungen, sind für die Befragten gewaltvolle Handlungen von Erwachsenen gegenüber Kindern bzw. Jugendlichen. Die sexuelle Gewalt wird mit 10% von den Befragten genannt. Mädchen sehen dies doppelt so häufig als gewaltvolle Handlung. Ältere Kinder und Jugendlichen nennen die sexuelle Gewalt auch häufiger. Das Benennen von Gewalt Erwachsener gegenüber Kindern und Jugendlichen ist unbeeinflusst von der Häufigkeit des erlebten positiven Erziehungsverhaltens. Dieses Ergebnis zeigt, dass es eine große Übereinkunft bei den Befragten gibt, was sie unter Gewalt verstehen. Positives Erziehungsverhalten Die Kinder und Jugendlichen wurden in den Lebensbereichen Familie, Schule und betreuter Freizeit nach ihrem persönlichen Erleben von positivem Erziehungsverhalten befragt. Die positiven Erziehungsverhaltenweisen dass ich Hilfe bekomme, dass mir etwas zugetraut wird, dass ich gerecht behandelt werde werden von den Kindern am häufigsten genannt. Selten positives Erziehungsverhalten erleben 8% der Kinder und Jugendlichen im Elternhaus, 16% in der Schule und 12% in der betreuten Freizeit. Wenig positives Erziehungsverhalten erleben 44% der Kinder und Jugendlichen im Elternhaus, 61% in der Schule und 46% in der betreuten Freizeit. Häufig positives Erziehungsverhalten erleben 48% der Kinder und Jugendlichen im Elternhaus, 23% in der Schule und 42% in der betreuten Freizeit. Je häufiger Kinder und Jugendliche angeben, positives Erziehungsverhalten zu Hause zu erleben, umso häufiger machen sie auch positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten der Lehrkräfte und der Erwachsenen in der Freizeit. Ebenso gilt, je häufiger Kinder und Jugendliche positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften erleben, umso häufiger erleben sie positives Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der betreuten Freizeit. Je häufiger positive Erfahrungen in den Lebensbereichen Familie, Schule und Freizeit gemacht werden, umso besser ist das aktuelle sowie das allgemeine Wohlbefinden (oder umgekehrt). Dies gilt besonders für positives Erziehungsverhalten in der Familie, doch auch der Zusammenhang zum positiven Erziehungsverhalten von Lehrkräften und von Erwachsenen in der betreuten Freizeit ist hoch. Bei allen Antwortmöglichkeiten der Fragen können Gruppenunterschiede beschrieben werden. Bei den Merkmalen Geschlecht und Alter sind in allen abgefragten Lebensbereichen Unterschiede beschreibbar. Jungen und ältere Kinder und Jugendliche berichten seltener von positiven Erziehungsverhalten. Die einzige Ausnahme in Bezug auf das Merkmal Alter bildet das Elternhaus: dort berichten auch bei einigen Fragen die jüngeren Kinder von seltenerem positiven VII

5 Erziehungsverhalten. Kinder mit Migrationshintergrund erleben bei einigen Verhaltensweisen zu Hause und in der Schule weniger positives Erziehungsverhalten. Für Kinder alleinerziehender Eltern ist dies in den Bereichen Elternhaus und betreute Freizeit beschreibbar. In Bezug auf den sozioökonomischen Status kann keine eindeutige Aussage getroffen werden: Im Lebensbereich Familie sind sowohl häufigere wie seltener positive Erziehungsverhaltensweisen bei niedrigem sozioökonomischen Status beschreibbar. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein älterer Junge bzw. männlicher Jugendlicher mit einem alleinerziehenden Elternteil bei niedrigem sozioökonomischem Status und Migrationshintergrund zu Hause und in der Schule das größte Risiko trägt, selten positives Erziehungsverhalten zu erleben. Kenntnisse von Anlaufstellen zur Hilfe und Unterstützung Das Wissen über Hilfe- und Unterstützungsleistungen ist unterschiedlich, so geben 27% der Befragten an, dass sie Sorgentelefone und Beratungsstellen kennen. 47% der Kinder und Jugendlichen kennen diese Angebote nicht. Weitere 27% wussten auf diese Frage keine Antwort. Die älteren Jugendlichen haben häufig mehr Kenntnisse über Sorgentelefone und Beratungsstellen. Für den Fall, dass ein Freund/eine Freundin Hilfe braucht, würden 37% der Befragten Sorgentelefone oder Beratungsstellen anrufen, 28% nicht. Mädchen sowie Kinder und Jugendliche, die häufig positives Erziehungsverhalten erleben, würden häufiger in der Not einer Freundin bzw. eines Freundes Sorgentelefone anrufen oder Beratungsstellen aufsuchen. Bereits in Anspruch genommen haben bislang 3% der befragten Kinder und Jugendlichen die Hilfe- bzw. Unterstützungsleistung von Sorgentelefonen und Beratungsstellen. Kinder ohne Migrationshintergrund haben häufiger eine Person, an die sie sich vertrauensvoll wenden können, falls es ihnen schlecht gehen sollte (ohne Migrationshintergrund: 91% und mit Migrationshintergrund: 76%). Kinder und Jugendliche der vierten, sechsten und achten Klassen haben häufiger eine Person, an die sie sich im Notfall wenden können als Kinder der zweiten Klasse (2.Klasse: 73%, 4.Klasse: 89%, 6.Klasse: 80% und 8.Klasse: 84%). Kinder mit häufig positiven Erfahrungen bezüglich des Erziehungsverhaltens in der Familie kennen häufiger eine Person, an die sie sich vertrauensvoll wenden können (selten: 30%, wenig: 78% und häufiger: 94%). Ein ähnliches, wenn auch etwas weniger stark ausgeprägtes Ergebnis zeigt sich bei Kindern und Jugendlichen, die häufig positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten seitens der Lehrkräfte gemacht haben (selten: 77%, wenig: 81% und häufiger: 87%) und bei Kindern und Jugendlichen, die häufig positive Erfahrungen mit Erwachsenen in der betreuten Freizeit erlebt haben (selten: 66%, wenig: 80% und häufiger: 89%). Verpflichtungen und Termine Auf die Frage, an wie vielen Tagen in der Woche die Kinder und Jugendlichen am Nachmittag etwas zu tun haben, kreuzen die meisten an fünf Tagen in der Woche an (23%). 19% geben an, an sieben Tagen in der Woche Verpflichtungen zu haben. Die wenigsten Kinder und Jugendlichen haben keine oder nur an ein bis zwei Tagen in der Woche Verpflichtungen, die sie nach der Schule erledigen müssen. Mit steigendem Alter kann von einer Zunahme der Verpflichtungen gesprochen werden. VIII Ihre Termine in der Freizeit vereinbaren 38% selbstständig, mit zunehmendem Alter steigt die Selbständigkeit bei der Vereinbarung von Terminen an. Kinder und Jugendliche, die zu Hause selten positives Erziehungsverhalten erleben, dürfen seltener Termine selbstständig vereinbaren. 46% der Kinder und Jugendlichen empfinden die eigenen Termine nicht als stressig, dem gegenüber stehen jedoch 43%, die die Termine teilweise als stressig empfinden und 12%, die alle Termine als stressig empfinden. Am häufigsten gehen die Kinder und Jugendlichen in einen Verein, die Kirche, Moschee, Synagoge, zum Musik- bzw. Kunstunterricht und in die Nachmittagsbetreuung. Ein Kinder- oder Jugendhaus oder die Samstagsschule wird selten besucht. Folgende Gruppenunterschiede sind bei diesen Besuchen beschreibbar: Migrationshintergrund, Alter, positives Erziehungsverhalten der Lehrkräfte, selbstbestimmtes Vereinbaren von Terminen, Vereinssport, Arbeitslosigkeit, sozioökonomischer Status, Familienstatus, Zufriedenheit mit der Anzahl der Termine. Kinderwünsche an das Frankfurter Kinderbüro Aus Kindersicht sollte sich das Kinderbüro in erster Linie um Probleme von Kindern und Jugendlichen kümmern, denen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gut geht. Anschließend wäre es den Befragten wichtig, dass sich das Kinderbüro mit den konkreten Problemen im Elternhaus befasst (Scheidung, Gewalt und Stress in der Familie) und dass Kinder nicht obdachlos sind bzw. werden. Außerdem soll das Kinderbüro sich um Kinder und Jugendliche kümmern, die misshandelt oder vergewaltigt worden sind. Eine Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche, die ihre Anliegen noch nicht allein verwirklichen können, wird ebenfalls als Aufgabe für das Kinderbüro betrachtet. Folgende Gruppenunterschiede können beschrieben werden: Geschlecht, Alter, positives Erziehungsverhalten der Lehrkräfte und in der betreuten Freizeit. Einschätzung des Fragebogens Die meisten Kinder und Jugendlichen haben sich nach der Befragung eher gut bis gut gefühlt, nur wenige antworteten im negativen Bereich der Barometerskala. Die meisten haben keine Verständnisschwierigkeiten bei der Beantwortung der Fragen erlebt. Ähnlich viele Kinder und Jugendliche empfanden den Fragebogen als ziemlich gut oder gut. 22% empfanden den Fragebogen als zu persönlich, dem gegenüber stehen 58% der Kinder und Jugendlichen, die das nicht so empfunden haben. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen, die selten positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten in der Familie gemacht haben, empfinden den Fragebogen als zu persönlich. Je besser die Befragten den Fragebogen empfunden haben, desto besser fühlten sie sich aktuell, im Allgemeinen und nach der Befragung (oder umgekehrt). Das aktuelle Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen und das Wohlbefinden nach der Befragung verändern sich geringfügig. 4. Ausgewählte Ergebnisse der Frankfurter Kinderbefragung im Spiegel der Arbeit des Kinderbüros Die ausgewählten Ergebnisse sind Grundlage für die Arbeit des Frankfurter Kinderbüros, um neue Maßnahmen zu ergreifen bzw. bestehende Maßnahmen zu IX

6 intensivieren. Sie dienen zu einer besseren Sensibilisierung der Öffentlichkeit und regen den fachlichen Diskurs in den bestehenden Gremien und Arbeitsgruppen an. Selten positives Erziehungsverhalten Bezogen auf die vorliegende Kinderumfrage sollte sehr aufmerksam auf folgende Ergebnisse geachtet werden. Kinder und Jugendliche, die seltener positives Erziehungsverhalten in einem der drei abgefragten Lebensbereiche (Familie, Schule, Freizeit) erleben, 1. tragen ein deutliches größeres Risiko auch in den beiden anderen Bereichen seltener positive Erfahrungen zu machen, d.h. im Umkehrschluss, dass professionelle Fachkräfte, die Kinder und Jugendliche in Schule und Freizeit erziehen, auf ein häufigeres Erleben positiver Erziehungsweisen Einfluss nehmen können 2. zeigen ein schlechteres aktuelles wie allgemeines Wohlbefinden 3. sind eher männlichen Geschlechts und älter 4. wünschen als Alternative zum Schimpfen eine Ohrfeige und seltener das Darüber reden bzw. die Möglichkeit es wieder gut zu machen, d.h. dass diese Kinder und Jugendlichen weniger Hoffnung in eine gewaltfreie Kommunikationsform setzen. 5. würden seltener für eine Freundin/einen Freund bei einem Sorgentelefon oder einer Beratungsstelle anrufen, d.h. sie vertrauen weniger darauf, Hilfe von außen zu erhalten Für Kinder und Jugendliche, die in der Familie selten positives Erziehungsverhalten erfahren, gilt darüber hinaus, dass sie 1. nur zu 30% eine erwachsene Vertrauensperson haben, d.h. sie verfügen nur zu einem Drittel über eine Person, die sie ggf. bei Problemen unterstützen würde 2. ihre Termine seltener selbstständig vereinbaren dürfen, d.h. sie haben eine kleinere Chance eigenständige Bindungen zu knüpfen 3. den Fragebogen der Umfrage eher zu persönlich finden d.h. dieses Format einer Umfrage ist weniger geeignet, etwas über diese Zielgruppe zu erfahren Für Kinder und Jugendliche, die in der Schule selten positives Erziehungsverhalten erfahren, gilt darüber hinaus, dass sie häufiger angeben, dass der Erwachsene richtig handelt, wenn er das Kind im dargestellten Comic anschreit oder ohrfeigt, d.h. Lehrkräfte haben einen signifikanten Einfluss auf die Ausbildung des moralischen Unrechtsbewusstseins von Kindern. Die Ergebnisse der Kinderumfrage decken sich mit nationalen und internationalen Studienergebnissen aus Sicht der Eltern zum Thema Erziehung. Besonders hervorzuheben ist, dass Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten erleben ein wesentlich höheres Risiko tragen sowohl zum Opfer von Gewalt als auch selbst zum Täter/Täterin zu werden als Erwachsene ihre eigenen Kinder eher schlecht behandeln. X Im Fokus weiterer Maßnahmen zur Stärkung der Erziehungskompetenz von Erwachsenen müssen an erster Stelle die Kinder und Jugendlichen stehen, die selten positives Erziehungsverhalten erleben. Die Schuldfrage Verantwortung für negatives Erziehungsverhalten aus Sicht der Kinder und Jugendlichen Kinder und Jugendliche suchen fast immer die Schuld bei sich, wenn ihre Eltern oder andere Erwachsene sie schlecht behandeln. Sie müssen immer wieder innere Konflikte zwischen ihren positiven Gefühlen (z.b. Meine Eltern haben mich lieb, Ich mag meine LehrerIn ) und den negativen Gefühlen (z.b. Das war nicht gerecht, Das hat mir weh getan ) aushalten und mit sich aushandeln. Sie übernehmen viel zu häufig die Verantwortung für das Verhalten von Erwachsenen. Kinder und Jugendliche leiden sehr unter ihren Schuldgefühlen und unter dem schlechten Verhalten der Erwachsenen. Die Kinderumfrage belegt dieses Verhaltensmuster. Die Befragten äußerten mit einer überwältigenden Mehrheit, dass die Verantwortung für negatives Erziehungsverhalten in der Regel bei ihnen liegt. Diese Äußerungen entsprechen auch den Erfahrungen des Kinderbüros: In der Arbeit zu den Kinderrechten sprechen Kinder und Jugendliche immer wieder aus, dass ihre Eltern sie nur schlecht behandelt hätten, weil sie einen Fehler gemacht hätten oder sich falsch verhalten hätten. In der Kinderrechtsarbeit des Kinderbüros wird den Kinder und Jugendlichen vermittelt, dass sie nie schuld am Verhalten des Erwachsenen sind: Auch wenn sie etwas falsch gemacht haben, hat niemand das Recht sie seelisch oder körperlich zu verletzen. Zur Veranschaulichung der Arbeit des Kinderbüros wird im Folgenden die Kinderrechtsarbeit in Grundschulen skizziert. Seit 2005 führt das Kinderbüro sowohl Einführungsveranstaltungen als auch hierzu vertiefende kultur- und theaterpädagogische Projekte zur UN-Kinderrechtskonvention (im Weiteren Kinderrechte genannt) in Frankfurter Grundschulen durch, im Schwerpunkt zu folgenden Rechten: Recht auf Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung Recht auf gewaltfreie Erziehung Recht auf ein gesundes Leben Recht auf Chancengerechtigkeit durch Bildung und Beteiligung. Die Erfahrungen des Kinderbüros zeigen, dass es wichtig ist mit Kindern explizit zu den Kinderrechten zu arbeiten, das heißt, diese zu benennen und sie mit diesen vertraut zu machen: Denn Kinder kennen ihre Recht selten; sie haben allenfalls eine Ahnung davon, dass sie beispielsweise nicht geschlagen werden dürfen. Hier setzt das Kinderbüro mit seinen Angeboten zu den Kinderrechten - in der Regel in Grundschulen ab der dritten Klasse - an. Entscheidend ist hier, dass die Schülerinnen und Schüler die Kinderrechte auf die eigene Lebenssituation beziehen. Meistens gehen die Kinder davon aus, dass die Kinderrechte für die Kinder in der dritten Welt maßgeblich sind und beziehen sie selten auf ihr eigenes Leben. Unsere Erfahrungen zeigen, dass alle Kinder außerordentlich interessiert daran sind über Kinderrechte zu reden, nachzudenken und sich mitzuteilen. Das Setting des Unterrichts ist für sie gleichzeitig vertraut und doch ungewöhnlich: Die Klasse XI

7 gestaltet den Unterricht; die Kinder berichten über sich, ihr Leben und sie bringen sehr persönliche Erfahrungen ein. Insbesondere zum Recht auf gewaltfreie Erziehung erhält das Kinderbüro erschütternde Einblicke in das Leben und die Alltagswelt der Kinder. Bezogen auf Körperstrafen berichten knapp Dreiviertel der Kinder davon, dass sie von ihren Eltern einen Klaps, ein Ohrfeige oder aber auch Schläge erhalten, für ein Verhalten, das ihre Eltern nicht gutheißen bzw. für frech halten. Darüber hinaus sind Drohungen, Hausarrest, ohne Essen ins Bett gehen, Fernseh- und Computerverbot oder anderweitige Sanktionen durchaus üblich. Mädchen und Jungen aus sogenannten bildungsfernen Familien und/oder mit einem Migrationshintergrund reden leichter über ihre demütigenden Erfahrungen als Kinder aus der Mittelschicht. Letztere sind vorsichtiger in ihren Äußerungen; sie alle aber scheinen sehr erleichtert darüber, sich mitteilen zu dürfen und in einem geschützten Rahmen aufgefangen zu werden. Diese bedrückenden Erfahrungen der Kinder kommen somit häufig erstmals aus der Tabuzone heraus und haben oftmals dadurch für sie eine entlastende Funktion. Den Kindern werden Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt, die gemeinsam mit ihnen und dem/der KlassenlehrerIn erarbeitet werden. Diese so vielfältigen repressiven Erfahrungen, die die Grundschulkinder in ihrem familiären Umfeld machen, führten dazu, dass das Kinderbüro hierüber 2008/2009 einen Film mit dem Titel Kinderrechte was ist denn das? drehte. Dieser Film kann zu fachinternen Zwecken ausgeliehen werden und gibt einen sehr authentischen und nicht gestellten Einblick in die Thematik. Um vertiefte qualitative Aussagen zum Thema Erziehung zu erhalten, wurde im Rahmen der Kinderumfrage 2012 unter dem Titel Das Leben wie es sein sollte - wie würde ich meine Kinder erziehen, wenn ich erwachsen wäre zwei Schreibwerkstätten für Kinder/Jugendliche der Jahrgangsstufen 4-8 angeboten. Es beteiligten sich eine 4. Klasse mit 22 Kindern und eine 7. Klasse eines Gymnasiums mit insgesamt 30 Jugendlichen. Zu drei unterschiedlichen Kinderrechten (gesundes Leben und Erholung, Recht auf beide Elternteile bei Trennung/Scheidung und gewaltfreie Erziehung) bekamen die Kinder/Jugendlichen eine Geschichte mit offenem Ende vorgelegt. Die Mädchen und Jungen konnten sich das Kinderrecht aussuchen und die Geschichte so zu Ende führen, wie sie es für richtig und für sie stimmig erachteten. In der Grundschulklasse entschieden sich von insgesamt 22 Kindern vierzehn für die Geschichte zu dem Kinderrecht, Recht auf gewaltfreie Erziehung. Diese Geschichte erzählt von dem renitenten zwölfjährigen Mädchen Parul, das sich in der Schule schlecht benimmt und eine Lehrerin zutiefst beleidigt. Zu Hause, in der Auseinandersetzung mit dem Vater hierüber, vergisst dieser sich und gibt seiner Tochter eine sehr heftige Ohrfeige. Interessant sind die von den Schülerinnen und Schülern zu Ende geschriebenen Geschichten: Nur drei Kinder bekannten sich in ihrer Geschichte ausdrücklich dazu, dass ein Kind nicht geschlagen werden sollte, weil Schlagen dem Kind weh tut und Eltern das nicht machen sollten. Alle anderen bevorzugten Sanktionen wie Hausarrest bis zu drei Wochen, sowie TV-, Handy- und MP3- Verbot. Drastischer XII waren die zusätzlichen Vorschläge, wie in den Keller sperren, ins Heim schicken und auf dem WC einsperren. Drei Kinder bekannten sich explizit zu Schlägen, denn nur wer geschlagen wird, bekommt Respekt. Oder: Wenn ich Paruls Vater wäre, dann hätte ich die auch geschlagen. Weil Kinder Schläge brauchen. Weil uns [Anm. Eltern] langweilig ist, schlagen wir die Kinder. Wesentlich nachsichtiger und einfühlsamer brachten die Jugendlichen der 7. Klasse die Geschichte zu Ende. Von insgesamt 30 Jugendlichen wählten fünfzehn die Geschichte zum Recht auf gewaltfreie Erziehung. Sie waren der Auffassung, dass erst das Gespräch der Eltern mit der Tochter gesucht werden sollte, um zu ergründen, warum sich die Tochter so verhält. Aber Sanktionen wie Fernseh-, Ausgeh- und Taschengeldverbot wurden auch hier vorgeschlagen. Eine Schülerin ist der Auffassung, dass beide Seiten Fehler gemacht haben und gemeinsam nach einem neuen und respektvollen Weg gesucht werden sollte. Eine Schülerin äußert Verständnis, also, ich finde, dass das Schlagen natürlich nicht die gerechte Strafe ist, aber Eltern sind ja auch nur Menschen. Wär ich die Mutter, hätte ich vielleicht auch zugeschlagen, nur würde ich das natürlich NIE extra machen. Und außerdem finde ich es auch asozial, wenn Eltern ihre Kinder schlagen und es tut den Kindern ja auch weh, auch innerlich. Diese Schülerin lässt ihre Geschichte, die sie aus Sicht der Mutter schreibt, so enden: Auch ich fiel irgendwie in eine Schockstarre. Ich wartete auf eine freche unakzeptable Antwort, oder dass sie mich zurückschlug. Doch stattdessen schrie sie einfach..ich wünschte, der Bruchteil meines Lebens in dem ich sie geschlagen hatte, wäre nie passiert. Ohne ein Wort zu sagen verließ ich kerzengerade den Raum und setzte mich auf einen Küchenstuhl. Immer noch Geschreie.und immer noch war ich starr und erkannte mich selbst nicht wieder. Ich kann nicht sagen, ob es mir oder ihr im Herzen mehr wehgetan hatte, aber ich kann sagen, dass ein Stück meines Herzens gerade abgebrochen ist. Die zitierten Passagen der Schreibwerkstatt geben einen guten Einblick, dass Kinder und Jugendliche sehr differenziert das Verhalten von Erwachsenen beschreiben und sich auch in sie hineinversetzten können. Die Kinderrechtsarbeit bietet eine sehr gute Möglichkeit über die aktuelle und zukünftige Lebenssituation nachzudenken und sie positiv zu verändern. Kenntnis über Anlaufstellen zur Hilfe und Unterstützung 47% der befragten Kinder und Jugendlichen kennen keine Anlaufstellen und weitere 27% wussten keine Antwort auf die Frage nach Anlaufstellen. Diese Verteilung deckt sich mit den Erfahrungen aus der Praxis des Kinderbüros. Es ist sinnvoll zu prüfen, ob die Bekanntheit von Anlaufstellen verbessert werden kann. Doch selbst wenn Kinder und Jugendliche mehr Anlaufstellen kennen würden, darf nicht davon ausgegangen werden, dass sie diese dann vermehrt nachfragen würden. Gerade (jüngere) Kinder benötigen in ihrem persönlichen Umfeld kompetente Erwachsene, damit sie bei Problemen eine Unterstützung finden. Sie benötigen lebendige, greifbare Menschen, die sie kennen und denen sie vertrauen. XIII

8 Seit 2012 führt das Kinderbüro in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund Frankfurt die Kampagne Stark durch Erziehung durch. Die jährliche Auftaktveranstaltung am 30. April zum Tag Recht auf gewaltfreie Erziehung wird wieder auf dem Liebfrauenberg stattfinden beteiligen sich zum ersten Mal auch zahlreiche Beratungsstellen und Institutionen, die sich für die Kinderrechte einsetzen. Eigens entwickelte Postkarten, Informationsmaterialien sowie eine Broschüre zur Kampagne verbessern den Bekanntheitsgrad von Anlaufstellen zur Hilfe und Unterstützung. Durch den öffentlichen Charakter der Veranstaltung werden Kinder und insbesondere Jugendliche gut erreicht. Das Kinderrechtemobil des Kinderbüros fährt in regelmäßigen Abständen Spielplätze und Wochenmärkte an. In den Ferien fährt das es Orte an, die stark von Kindern frequentiert werden. Auf Wunsch kommt es auch in Schulen und Kindertagesstätten zum Einsatz. Am Kinderrechtemobil können sich Kinder und Jugendliche niedrigschwellig über ihre Rechte und über Beratungsstellen informieren. Das Kinderrechtemobil wird immer von einer hauptamtlichen MitarbeiterIn des Kinderbüros betreut. Frankfurter Kinderbefragung 2012 Schwerpunkt: Erziehung Wissen, Meinungen, Trends von Kindern und Jugendlichen in Frankfurt am Main Ergebnisse des Erhebungsjahres 2012 Ein sehr wichtiges Thema der Kinderrechteprojekte an Grundschulen ist die Frage Was kannst Du tun, wenn Dir Unrecht widerfährt?. Die pädagogische Fachkraft des Kinderbüros bespricht mit den Kindern die Möglichkeiten, die sie haben und zeigt immer die Möglichkeit auf, dass Kinder sich auch direkt an das Kinderbüro wenden können. Durch diese Information verbessert sich der Wissenstand der Kinder über Beratungsmöglichkeiten. Kein Platz für Gewalt Die Stadt Frankfurt bietet Familien gute Rahmenbedingungen mit einem konsequenten Ausbau von Kindertagesstätten, der Förderung der Kindertagespflege, dem Ausbau des Ganztagsschulangebotes und vielem mehr. Frankfurt ist eine lebendige Familienstadt dies belegen eindeutig die steigenden Geburtenzahlen und die vielen Zuzüge von Familien mit Kindern. In unserer Stadt darf Gewalt gegenüber Kindern und Missachtung von Kindern keinen Platz haben. Die Frankfurter Kinderumfrage zeigt eindeutig den großen Einfluss von positivem Erziehungsverhalten auf das Wohlbefinden von Kindern. Alle (inter)nationalen Studien zum Erziehungsverhalten belegen, dass Eltern ihre Kinder viel häufiger gut behandeln, wenn auch sie in ihrer Kindheit gut behandelt worden sind. Aus diesem Grund ist die Kampagne Stark durch Erziehung so wichtig: Sie bestärkt Erwachsene in einem wertschätzenden Umgang mit Kindern. Sie klärt Kinder über ihre Rechte auf. Diese Arbeit wird sich in der Zukunft auszahlen: Nämlich dann, wenn diese Kinder wieder Kinder haben werden und sie gut behandeln. Auftraggeber: Auftraggeber: Frankfurter Kinderbüro Schleiermacherstrasse Frankfurt a.m. Telefon: 069 / kinderbuero@stadt-frankfurt.de Wissenschaftliche Begleitung: Wissenschaftliche Begleitung: PROSOZ Institut für Sozialforschung PROKIDS PROSOZ Herten GmbH Ewaldstraße Herten Telefon: / Telefax: / v.todeskino@prosoz.de XIV

9 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung Entwicklung der Studie Methodische Grundlagen der Auswertung Stichprobenbeschreibung Wohlbefinden Das aktuelle Wohlbefinden Das allgemeine Wohlbefinden Talente aus Kindersicht Beschreibung und Bewertung von negativem Erziehungsverhalten aus Kindersicht Negatives Erziehungsverhalten: Comic Schreien Bewertung des Erziehungsverhalten Bevorzugtes Verhalten Negatives Erziehungsverhalten: Comic Ohrfeige Bewertung des Erziehungsverhalten Bevorzugtes Verhalten Gegenüberstellende Zusammenfassung Gewalt aus Kindersicht Positives Erziehungsverhalten Positives Erziehungsverhalten in der Familie Positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften Positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen in Freizeitsituationen Zusammenhänge Kenntnisse von Anlaufstellen zur Hilfe und Unterstützung Verpflichtungen und Termine Zusammenfassung Im Juni 2012 wurden in Frankfurt am Main Kinder und Jugendliche der Jahrgangstufen 2, 4, 6 und 8 unterschiedlicher Schulformen schriftlich zum Thema Erziehung, im Auftrag des Frankfurter Kinderbüros, befragt. Insgesamt haben 748 Kinder und Jugendliche an der Studie teilgenommen und ihr Wissen, ihre Meinungen und Bewertungen zum Thema Erziehung geäußert. Stichprobenbeschreibung 30% der befragten Kinder und Jugendlichen besuchen eine Grundschule und 70% besuchen eine weiterführende Schule. 68% der Kinder und Jugendlichen leben mit den leiblichen Eltern zusammen, mehr als jedes zehnte Kind lebt mit einer alleinerziehenden Mutter und 14% der Kinder und Jugendlichen leben mit der leiblichen Mutter und ihrem neuen Partner zusammen. Alle weiteren Familienkonstellationen sind eher die Ausnahme. Insgesamt sind 11% der Kinder und Jugendlichen von Arbeitslosigkeit der Eltern betroffen. Anhand des Indikators Bücher im Haushalt 1 zur Bestimmung des sozioökonomischen Status konnte festgestellt werden, dass 30% der befragten Kinder und Jugendlichen einen hohen und 24% einen niedrigen sozioökonomischen Status haben. 39% der befragten Schülerinnen und Schüler haben keinen 2 und 61% haben einen Migrationshintergrund. Die Stichprobe gilt in allen Merkmalen als repräsentativ für die Frankfurter Kinderbevölkerung, allein das Merkmal Familienstatus weicht um ca. 5% nach unten ab, d.h. in der Kinderbevölkerung Frankfurts leben wahrscheinlich mehr Kinder und Jugendliche in Haushalten von Alleinerziehenden als in der Befragung erreicht wurde. Wohlbefinden und Talente Insgesamt gesehen fühlen sich die Kinder und Jugendlichen in Frankfurt zum Zeitpunkt der Befragung wohl und auch das allgemeine Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen in Frankfurt ist gut. 6% der Kinder und Jugendlichen haben kein gutes allgemeines Wohlbefinden. Ältere Kinder und Jugendliche weisen ein leicht schlechteres aktuelles Wohlbefinden auf als die Kinder der zweiten und vierten Klassen. Kinder und Jugendliche haben sowohl ein schlechteres aktuelles als auch ein deutlich schlechteres allgemeines Wohlbefinden, wenn sie selten positives Erziehungsverhalten in der Familie, Lehrkräften und BetreuerInnen erleben. Ihre Talente sehen die befragten Kinder und Jugendlichen insbesondere in sportlichen Aktivitäten, in der Musik, Kreativität, schulischen Angelegenheiten und dem eigenen Einfühlungsvermögen. Gruppenunterschiede können in Bezug auf Geschlecht, Alter und Migrationshintergrund festgestellt werden. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Nennung der Talente und dem subjektiven Erleben von positivem Erziehungsverhalten. Das heißt, dass Talente eine Ressource von Kindern und Jugendlichen sind, über die sie unabhängig vom Verhalten der Erwachsenen berichten. Diese Ressource bietet damit eine gute Grundlage Kinder und Jugendliche zu erreichen, zu fördern und zu stärken 9 Kinderwünsche an das Frankfurter Kinderbüro Einschätzung des Fragebogens Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Bos, W., Hornberg, S., Arnold, K.-H., Fried, L., Lankes, E.-V., Schwippert, K. & Valentin, R. (2007). Lesekompetenz von Grundschulkindern in Deutschland im internationalen Vergleich. Münster: Waxmann. 2 3

10 Negatives Erziehungsverhalten Auf zwei Comics wurden Situation Ein Kind wird angeschrien und die Situation Ein Kind wird geohrfeigt dargestellt. Die Kinder und Jugendlichen konnten mit eigenen Worten beschreiben was sie auf den Comics sehen und was der Situation vorausgegangen sein mochte. Die meisten der Befragten ordnen die dargestellten Situationen in den Lebensbereich Familie ein. Dabei sehen die Kinder und Jugendlichen, sowohl beim Comic Schreien als auch beim Comic Ohrfeige, am häufigsten das Kind in der Verantwortung und somit als Auslöser der dargestellten Situation. Die Respektlosigkeit gegenüber den eigenen Eltern wird beim Comic Ohrfeige häufiger als vorausgegangene Situation beschrieben als bei dem Comic Schreien. Außerdem begegnen doppelt so viele Kinder und Jugendliche der Situation Ohrfeige mit Ablehnung, obwohl sie an dieser Stelle nicht explizit danach gefragt worden sind. Auf die Frage, ob der Erwachsene sich in den dargestellten Comics richtig verhält, antworten die meisten Kinder und Jugendlichen mit nein und lehnen das dargestellte Verhalten ab. Die Ablehnung bei dem Comic Ohrfeige fällt dabei wesentlich eindeutiger aus. Kinder und Jugendliche bevorzugen grundsätzlich positives Verhalten und wünschen sich eher, dass über Probleme geredet, Dinge wieder gutgemacht werden können oder aber getröstet wird. Bestrafungen, wie z.b. Fernseh- bzw. Computerverbot oder Hausarrest, werden beim Comic Ohrfeige häufiger als Alternative gewünscht als beim Comic Schreien. Bezogen auf den vermuteten Auslöser der Situation, das bevorzugte Verhalten des Erwachsenen und die Bewertung des Verhaltens des Erwachsenen bestehen unterschiedliche Gruppenunterschiede. Zusätzlich sind die Kinder und Jugendlichen gefragt worden, was sie als Gewalt von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen empfinden. Sowohl die körperliche (87%) als auch die verbale Gewalt (43%), in Form von Demütigungen, sind für die Befragten gewaltvolle Handlungen von Erwachsenen gegenüber Kindern bzw. Jugendlichen. Die sexuelle Gewalt wird mit 10% von den Befragten genannt. Mädchen sehen dies doppelt so häufig als gewaltvolle Handlung. Ältere Kinder und Jugendliche nennen die sexuelle Gewalt auch häufiger. Das Benennen von Gewalt Erwachsener gegenüber Kindern und Jugendlichen ist unbeeinflusst von der Häufigkeit des erlebten positiven Erziehungsverhaltens. Dieses Ergebnis zeigt, dass es eine große Übereinkunft bei den Befragten gibt, was sie unter Gewalt verstehen. Positives Erziehungsverhalten Die Kinder und Jugendlichen wurden in den Lebensbereichen Familie, Schule und betreuter Freizeit nach ihrem persönlichen Erleben von positivem Erziehungsverhalten befragt. Positives Erziehungsverhalten wie z.b. dass ich Hilfe bekomme, dass mir etwas zugetraut wird dass ich gerecht behandelt werde wird von den Kindern am häufigsten berichtet. Selten positives Erziehungsverhalten erleben 8% der Kinder und Jugendlichen im Elternhaus, 16% in der Schule und 12% in der betreuten Freizeit. Wenig positives Erziehungsverhalten erleben 45% der Kinder und Jugendlichen im Elternhaus, 61% in der Schule und 46% in der betreuten Freizeit. Häufig positives Erziehungsverhalten erleben 48% der Kinder und Jugendlichen im Elternhaus, 23% in der Schule und 42% in der betreuten Freizeit. Je häufiger Kinder und Jugendliche angeben, positives Erziehungsverhalten in der Familie zu erleben, umso häufiger machen sie auch positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten der Lehrkräfte (r=.32) und der Erwachsenen in der Freizeit (r=.33) (oder umgekehrt). Ebenso 4 gilt, je häufiger Kinder und Jugendliche positives Erziehungsverhalten von den Lehrkräfte erleben, umso häufiger erleben sie positives Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der betreuten Freizeit (r=.43) (oder umgekehrt). Je häufiger positive Erfahrungen in den Lebensbereichen Familie, Schule und Freizeit gemacht werden, umso besser sind das aktuelle sowie das allgemeine Wohlbefinden (oder umgekehrt). Dies gilt für positives Erziehungsverhalten in der Familie am deutlichsten (aktuell r=.31, allgemein r=.34), doch auch der Zusammenhang zum positiven Erziehungsverhalten von Lehrkräften (aktuell r=.12, allgemein r=.20) und von Erwachsenen in der betreuten Freizeit (aktuell r=.19, allgemein r=.23) ist hoch. Bei allen Antwortmöglichkeiten der Fragen können Gruppenunterschiede beschrieben werden. Bei den Merkmalen Geschlecht und Alter sind in allen abgefragten Lebensbereichen Unterschiede beschreibbar. Jungen und ältere Kinder und Jugendliche berichten seltener von positiven Erziehungsverhalten. Die einzige Ausnahme in Bezug auf das Merkmal Alter bildet das Elternhaus: dort berichten auch bei einigen Fragen die jüngeren Kinder von seltenerem positiven Erziehungsverhalten. Kinder mit Migrationshintergrund erleben bei einigen Verhaltensweisen zu Hause und in der Schule weniger positives Erziehungsverhalten. Für Kinder alleinerziehender Eltern ist dies in den Bereichen Elternhaus und betreute Freizeit beschreibbar. In Bezug auf den sozioökonomischen Status kann keine eindeutige Aussage getroffen werden: Im Lebensbereich Familie sind bei häufigere wie seltener Erfahrungen bei niedrigem sozioökonomischen Status beschreibbar. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein älterer Junge bzw. männlicher Jugendlicher mit einem alleinerziehenden Elternteil bei niedrigem sozioökonomischem Status und Migrationshintergrund zu Hause und in der Schule das größte Risiko trägt, selten positives Erziehungsverhalten zu erleben. Kenntnisse von Anlaufstellen zur Hilfe und Unterstützung Das Wissen über Hilfe- und Unterstützungsleistungen ist unterschiedlich, so geben 27% der Befragten an, dass sie Sorgentelefone und Beratungsstellen kennen. 47% der Kinder und Jugendlichen kennen diese Angebote nicht. Weitere 27% wussten auf diese Frage keine Antwort. Die älteren Jugendlichen haben häufig mehr Kenntnisse über Sorgentelefone und Beratungsstellen. Für den Fall, dass ein Freund/eine Freundin Hilfe braucht, würden 37% der Befragten Sorgentelefone oder Beratungsstellen anrufen, 28% nicht. Mädchen sowie Kinder und Jugendliche, die häufig positives Erziehungsverhalten erleben, würden häufiger in der Not einer Freundin bzw. eines Freundes Sorgentelefone anrufen oder Beratungsstellen aufsuchen. Bereits in Anspruch genommen haben bislang 3% der befragten Kinder und Jugendlichen die Hilfe- bzw. Unterstützungsleistung von Sorgentelefonen und Beratungsstellen. Kinder ohne Migrationshintergrund haben häufiger eine Person, an die sie sich vertrauensvoll wenden können, falls es ihnen schlecht gehen sollte (omh: 91% und mmh: 76%). Kinder und Jugendliche der vierten, sechsten und achten Klassen haben häufiger eine Person, an die sie sich im Notfall wenden können als Kinder der zweiten Klasse (2.Klasse: 73%, 4.Klasse: 89%, 6.Klasse: 80% und 8.Klasse: 84%). Kinder mit häufig positiven Erfahrungen bezüglich des Erziehungsverhaltens im Elternhaus kennen häufiger eine Person, an die sie sich vertrauensvoll wenden können (selten: 30%, wenig: 78% und häufiger: 94%). Ein ähnliches, wenn auch etwas weniger stark ausgeprägtes Ergebnis zeigt sich bei Kindern und Jugendlichen, die häufig positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten seitens der Lehrkräfte gemacht haben (selten: 77%, wenig: 81% und häufiger: 87%) und bei Kindern und Jugendlichen, die häufig positive Erfahrungen mit Er- 5

11 wachsenen in der betreuten Freizeit erlebt haben (selten: 66%, wenig: 80% und häufiger: 89%). Verpflichtungen und Termine Auf die Frage, an wie vielen Tagen in der Woche die Kinder und Jugendlichen am Nachmittag etwas zu tun haben, kreuzen die meisten an fünf Tagen in der Woche an (23%). 19% geben an, an sieben Tagen in der Woche Verpflichtungen zu haben. Die wenigsten Kinder und Jugendlichen haben keine oder nur an ein bis zwei Tagen in der Woche Verpflichtungen, die sie nach der Schule erledigen müssen. Mit steigendem Alter kann von einer Zunahme der Verpflichtungen gesprochen werden. Ihre Termine in der Freizeit vereinbaren 38% selbstständig, mit zunehmendem Alter steigt die Selbständigkeit bei der Vereinbarung von Terminen an. Kinder und Jugendliche, die zu Hause selten positives Erziehungsverhalten erleben, dürfen seltener Termine selbstständig vereinbaren. 46% der Kinder und Jugendlichen empfinden die eigenen Termine nicht als stressig, dem gegenüber stehen jedoch 43%, die die Termine teilweise als stressig empfinden und 12%, die alle Termine als stressig empfinden. Am häufigsten gehen die Kinder und Jugendlichen in einen Verein, die Kirche, Moschee, Synagoge, zum Musik- bzw. Kunstunterricht und in die Nachmittagsbetreuung. Ein Kinder- oder Jugendhaus oder die Samstagsschule wird selten besucht. Folgende Gruppenunterschiede sind bei diesen Besuchen beschreibbar: Migrationshintergrund, Alter, positives Erziehungsverhalten der Lehrkräfte, selbstbestimmtes Vereinbaren von Terminen, Vereinssport, Arbeitslosigkeit, sozioökonomischer Status, Familienstatus, Zufriedenheit mit der Anzahl der Termine. Einschätzung des Fragebogens Die meisten Kinder und Jugendlichen haben sich nach der Befragung eher gut bis gut gefühlt, nur wenige antworteten im negativen Bereich der Barometerskala. Die meisten haben keine Verständnisschwierigkeiten bei der Beantwortung der Fragen erlebt. Ähnlich viele Kinder und Jugendliche empfanden den Fragebogen als ziemlich gut oder gut. 22% empfanden den Fragebogen als zu persönlich, dem gegenüber stehen 58% der Kinder und Jugendlichen, die das nicht so empfunden haben. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen, die selten positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten in der Familie gemacht haben, empfinden den Fragebogen als zu persönlich. Je besser die Befragten den Fragebogen empfunden haben, desto besser fühlten sie sich aktuell, im Allgemeinen und nach der Befragung (oder umgekehrt). Das aktuelle Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen und das Wohlbefinden nach der Befragung verändern sich geringfügig. Kinderwünsche an das Frankfurter Kinderbüro Aus Kindersicht sollte sich das Kinderbüro in erster Linie um Probleme von Kindern und Jugendlichen kümmern, denen es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gut geht. Anschließend wäre es den Befragten wichtig, dass sich das Kinderbüro mit den konkreten Problemen im Elternhaus befasst (Scheidung, Gewalt und Stress in der Familie) und dass Kinder nicht obdachlos sind bzw. werden. Außerdem soll das Kinderbüro sich um Kinder und Jugendliche kümmern, die misshandelt oder vergewaltigt worden sind. Eine Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche, die ihre Anliegen noch nicht allein verwirklichen können, wird ebenfalls als Aufgabe für das Kinderbüro betrachtet. Folgende Gruppenunterschiede können beschrieben werden: Geschlecht, Alter, positives Erziehungsverhalten der Lehrkräfte und in der betreuten Freizeit. 6 7

12 1 Entwicklung der Studie In einem partizipativen Prozess wurde die Studie zum Thema Erziehung vom PROSOZ Institut für Sozialforschung im Auftrag des Frankfurter Kinderbüros durchgeführt. Unter Beteiligung von Expertinnen und Experten aus der Kinder- und Jugendarbeit in Frankfurt am Main wurden zum ersten Mal in einem Workshop die Themen der Befragung rund um das Thema Erziehung diskutiert. Teilnehmende Institutionen am Workshop waren: Amt für Gesundheit 1 Person Amt für multikulturelle Angelegenheiten 2 Personen FeM Mädchenhaus e.v. 1 Person Frankfurter Jugendring 1 Person Frankfurter Kinderbüro Veranstalter Frauenreferat 1 Person Jugend- und Sozialamt 1 Person Kinderheim Rödelheim 1 Person Kinderklinik Höchst 1 Person Kinderschutzbund Frankfurt 2 Personen Kita Frankfurt 2 Personen PROSOZ Institut für Sozialforschung 3 Personen Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche e.v. 1 Person Stadtteilkinderhaus Höchst 1 Person 2 Methodische Grundlagen der Auswertung Die Kinder und Jugendlichen wurden mit Hilfe eines standardisierten, schriftlich zu bearbeitenden Fragebogens im Klassenverband befragt. Repräsentativität Diese Studie ist repräsentativ für Kinder der 2., 4., 6. und 8. Klasse aus Frankfurt am Main. Repräsentativität bedeutet, dass aus einer Stichprobe zutreffende Rückschlüsse auf eine Grundgesamtheit gezogen werden können. Eine Stichprobe ist dann repräsentativ, wenn alle Personen der Grundgesamtheit die gleiche Chance hatten, Teil dieser Stichprobe zu werden und die Rücklaufkontrolle ergibt, dass der Rücklauf der tatsächlichen Verteilung in der Grundgesamtheit entspricht. In Frankfurt am Main ist das für die Verteilung bezogen auf das Geschlecht, den Migrationshintergrund, die Arbeitslosigkeit in der Familie und die Schulklassen gelungen. Frage- und Antwortformat Der Fragebogen bestand aus einem Set von Fragen, die zum Teil geschlossen und zum Teil offen formuliert waren. Einige der geschlossenen Fragen konnten mit ja, nein oder weiß nicht beantwortet werden. Andere Fragen wurden mit einer fünfstufigen, von Rohrmann (1978) 3 getesteten Häufigkeits- oder Zustimmungsskala abgefragt, wobei der Wert 1 immer den schlechtesten und der Wert 5 den besten Zustand repräsentiert: Beispiel der Rohrmannskala: nie selten manchmal oft sehr oft Mit Hilfe der Expertise des PROSOZ Instituts für Sozialforschung wurden das Forschungsdesign und das Befragungsinstrument entwickelt. Der Fragebogen wurde in verschiedenen Schulformen und Jahrgangsstufen durch Pre-Tests überprüft und entsprechend angepasst. Insbesondere die Verständlichkeit der Fragen für die Zweitklässler stand dabei im Vordergrund. Anschließend wurde mittels des Schulverzeichnisses von Frankfurt am Main eine nach Schulform geschichtete Zufallsstichprobe gezogen. Die Rücklaufkontrolle bestätigt, dass es gelungen ist, eine für Frankfurt am Main repräsentative Stichprobe von Kindern in der Grundschule und Kindern und Jugendlichen der weiterführenden Schulen zu ziehen. Die Koordination und Durchführung der Befragung stellte das Frankfurter Kinderbüro sicher. Das Verfahren wurde mit dem Referat Datenschutz und IT-Sicherheit der Stadt Frankfurt abgestimmt. Die anschließende Auswertung nach wissenschaftlichen Standards sowie die Darstellung der Ergebnisse in diesem Bericht übernahm das PROSOZ Institut für Sozialforschung. Fragen zum Wohlbefinden wurden mit einer eigens vom PROSOZ Institut für Sozialforschung entwickelten und seit 1997 etablierten Wohlbefindensskala erfasst, die das Wohlbefinden in einer siebenstufigen Skala über Wetterphänomene visualisiert. Der Wert 1 repräsentiert das schlechteste und der Wert 7 das beste Wohlbefinden: Beispiel der Barometerskala: Für die Beantwortung der offenen Fragen wurden den Kindern und Jugendlichen zwei Comics vorgelegt. Der eine Comic zeigt einen Erwachsenen, der ein Kind anschreit und der andere Comic zeigt einen Erwachsenen, der ein Kind ohrfeigt. Die Befragten wurden zum einen gebeten, frei aufzuschreiben, welche Personen sie auf dem Bild sehen und zum anderen zu be- 3 Rohrmann, B. (1978). Empirische Studien zur Entwicklung von Antwortskalen für die sozialwissenschaftliche Forschung. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 9. S

13 schreiben, wie es zu dieser Situation gekommen sein kann. Diese Antworten wurden nach der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse 4 einer von 25 übergeordneten Kategorien zugeordnet. Statistik Die Ergebnisse werden entweder in Form von Prozenten oder als Mittelwerte angegeben. Bezogen auf die Prozentwerte ist festzuhalten, dass durch die kaufmännische Rundung die Addition der Prozentwerte nicht immer exakt 100% ergibt. Zahlenwerte von 99% oder 101% sind ebenfalls möglich. Mittelwerte können ausschließlich bei den geschlossenen Fragen (Fragen mit vorgegebenem Antwortformat) angegeben werden. Gruppenunterschiede werden nur dann beschrieben, wenn sich signifikante Unterschiede zeigen. Doch was heißt signifikant? In der Statistik wird etwas als signifikant bezeichnet, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ergebnis dem Zufall geschuldet ist, sehr gering ist. Außerdem werden in diesem Bericht Korrelationen berichtet. Korrelationen beschreiben Zusammenhänge zwischen zwei oder mehreren Variablen des Fragebogens. Diese werden mit dem Korrelationskoeffizient r berichtet. Anhand von Korrelationen ist es ausschließlich möglich eine Aussage darüber zu treffen, dass ein (positiver oder negativer) Zusammenhang zwischen zwei Variablen besteht. Es kann jedoch keine eindeutige Aussage darüber getroffen werden, welche Variabel eine andere beeinflusst, daher ist bei Korrelationen immer in Klammer vermerkt oder umgekehrt. Korrelationen sind wie folgt zu lesen: je mehr, desto mehr oder je mehr, desto weniger. Verwendete Abkürzungen MW = Mittelwert omh = ohne Migrationshintergrund mmh = mit Migrationshintergrund m = männlich 3 Stichprobenbeschreibung Die Befragung fand im Juni 2012 nach Einholung der Einverständniserklärungen der Eltern in Frankfurter Grundschulen und weiterführenden Schulen statt. Insgesamt sind 748 Schülerinnen und Schüler mittels eines standardisierten Fragebogens befragt worden. Die Schulen wurden durch eine geschichtete Zufallsstichprobe ausgewählt, die der Schulformverteilung in Frankfurt repräsentativ entspricht. Geschlechterverteilung Jeweils die Hälfte der analysierten Fragebögen wurde von Jungen bzw. Mädchen ausgefüllt (48% Jungen, 52% Mädchen). Damit entspricht die Verteilung hinreichend der tatsächlichen Verteilung. Verteilung auf die Jahrgangsstufen Die Verteilung auf die vier unterschiedlichen Jahrgangsstufen wird in der Abbildung 1 veranschaulicht: Jeweils 15% der befragten Schülerinnen und Schüler besuchen die zweite bzw. vierte Klasse. Somit sind 30% der befragten Schülerinnen und Schüler Grundschulkinder. Weitere 33% besuchen die sechste Klasse und 37% die achte Klasse. Demnach besuchen 70% der Kinder und Jugendlichen eine weiterführende Schule. Die jeweiligen Schulformen, die die Kinder und Jugendlichen besuchen, sind aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erhoben worden. Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Grund- und weiterführenden Schulen entspricht in etwa der Verteilung von Grundschülern und Kindern und Jugendlichen der weiterführenden Schulen in Frankfurt am Main und ist somit repräsentativ. Abb. 1: Verteilung der Stichprobe auf die Jahrgangsstufen 100% 80% w = weiblich oa = ohne Arbeitslosigkeit in der Familie. ma = mit Arbeitslosigkeit in der Familie r = Korrelationskoeffizient 60% 40% 33% 37% 20% 15% 15% 0% 2. Klasse 4. Klasse 6. Klasse 8. Klasse Jahrgangsstufe 4 Mayring, P. (2000): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Belz

14 Familienstatus 73% der Kinder und Jugendlichen leben mit beiden leiblichen Eltern zusammen. 24% der befragten Kinder und Jugendlichen haben Eltern, die getrennt sind oder in Scheidung leben. Es lassen sich keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppenvariablen (Jahrgangstufe, Geschlecht, Migrationshintergrund, Arbeitslosigkeit der Eltern oder dem sozioökonomischen Status) feststellen. Tab. 1: Familienstatus Anteil Kinder Leiblicher Vater und leibliche Mutter 72,9% Alleinerziehende Mutter 15,6% Leibliche Mutter und neuer Partner 5,5% Heim oder Pflegefamilie 1,7% Alleinerziehender Vater 1,3% Keine Angaben 1,2% Leiblicher Vater und neue Partnerin 0,8% Mutter und Freundin der Mutter 0,4% Nur ehemalige Partner leiblicher Eltern 0,4% Nur Geschwister 0,1% 16% der Kinder und Jugendliche leben mit einer alleinerziehenden Mutter und 6% mit der leiblichen Mutter und ihrem neuen Partner zusammen. Alleinerziehende Väter und Väter mit neuen Partnerinnen sind mit jeweils 1% eher die Ausnahme. Auch das Leben im Heim oder in einer Pflegefamilie stellt eher die Ausnahme dar (2%). Bei 2% der Kinder und Jugendlichen ist mindestens ein Elternteil verstorben. Auf Grund der äußerst geringen Anteile in den anderen Kategorien, wird im weiteren Verlauf dieses Berichts ausschließlich zwischen Alleinerziehenden (Mutter oder Vater) und Zweielternfamilien (unabhängig davon, ob es die leiblichen Eltern sind oder nicht) unterschieden. 15% der Kinder und Jugendliche leben nach dieser Definition mit alleinerziehenden Eltern zusammen. Demnach leben 85% der von uns befragten Kinder und Jugendlichen in einem Zweielternhaushalt. Damit liegt der Anteil der befragten Kinder und Jugendlichen, die in Haushalten von Alleinerziehenden liegen etwas niedriger als im Frankfurter Durchschnitt: Zum Zeitpunkt der Befragung (Stichdatum , Quelle: Melderegister Frankfurt am Main) betrug der Anteil der Haushalte von Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahren 23,3%. Zu beachten ist, dass in der vorliegenden Studie die Ältesten der Befragten in die 8. Klasse gingen und somit keine genaue Vergleichsmöglichkeit gegeben ist. Geschwisterzahl 13% der befragten Kinder und Jugendlichen sind Einzelkinder. Somit wachsen die meisten Befragten mit mindestens einem Bruder oder eine Schwester auf (87%). Hierbei handelt es sich meist um ein oder zwei Geschwister, wenige haben drei oder mehr Geschwister. Arbeitslosigkeit der Eltern Insgesamt sind 11% der Kinder und Jugendlichen von Arbeitslosigkeit der Eltern betroffen, das heißt, mindestens ein Elternteil ist arbeitslos. 82% sind nicht von Arbeitslosigkeit der Eltern betroffen und weitere 6% wussten auf diese Frage keine Antwort. Sozioökonomischer Status Der sozioökonomischen Status der Familien der befragten Kinder und Jugendlichen wurde mittels der Anzahl der Bücher im Haushalt ermittelt. Die Anzahl der im Haushalt verfügbaren Bücher kann stellvertretend für den sozioökonomischen Status der Familie interpretiert werden. Dies wird auch in der soziologischen Literatur vorgeschlagen und wird vielfach als Indikator für den sozioökonomischen Status 5 betrachtet. Eine große Anzahl an Büchern kann als ein Indikator für eine Familie gelten, die schulischen Erfolg und Bildung schätzt und aus diesem Grund die Bildungsbemühungen des eigenen Kindes entsprechend fördert. Keine bis sehr wenige Bücher sprechen für einen niedrigeren sozioökonomischen Status. Einteilung der Skala 6 Bis 10 Bücher = sehr niedriger sozioökonomische Status Bis 25 Bücher = niedriger sozioökonomischer Status Bis 100 Bücher = mittlerer soziökonomischer Status Bis 200 Bücher = hoher sozioökonomischer Status Mehr als 200 Bücher = sehr hoher sozioökonomischer Status 7% der befragten Kinder und Jugendliche geben an, keine oder sehr wenige Bücher im Haushalt zu haben. Genug Bücher, um ein Regalbrett zu füllen haben 17% der befragten Kinder und Jugendliche im Haushalt der Familie. 28% der befragten Kinder und Jugendlichen geben an, genug Bücher im Haushalt zu besitzen, um ein Bücherregal zu füllen. 19% der Kinder und Jugendliche haben in der Familie genug Bücher, um zwei Bücherregale zu füllen und 30% der befragten Kinder und Jugendlichen geben an, dass die Familie im Besitz von genug Büchern ist, um drei oder mehr Bücherregale zu füllen. 5 Vgl. Bos et. al Erläuterungen zum Antwortformat in Kapitel

15 Abb. 2: Wieviele Bücher gibt es bei dir in der Familie ungefähr? 100% 80% 60% 40% 20% 0% 7% bis 10 Bücher 17% bis 25 Bücher 28% bis 100 Bücher Anzahl Bücher Bei einem Mittelwertvergleich zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche mit alleinerziehenden Elternteilen (MW: 3,1) weniger Bücher im Haushalt besitzen als Kinder und Jugendliche, die mit zwei Erwachsenen (MW: 3,6) im Haushalt aufwachsen. Dies zeigt sich auch bei dem Vergleich von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund (mmh: 3,1 und omh: 4,0). Die Erwerbstätigkeit der Eltern macht für den sozioökonomischen Status ebenfalls einen Unterschied. So besitzen Kinder und Jugendliche mit erwerbstätigen Eltern mehr Bücher (MW: 3,6) als Kinder und Jugendliche mit arbeitslosen Eltern (MW: 2,9). 19% bis 200 Bücher 30% mehr als 200 Bücher Tatsächlich erlebtes Erziehungsverhalten Neben den eben dargestellten Gruppenvariablen (Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Familienstatus, Berufsstatus und sozioökonomischer Status) ist das Erleben von positivem Erziehungsverhalten in den Lebensbereichen Familie, Schule und Freizeit zusätzlich zur Auswertung hinzugenommen worden. In Kapitel 7 werden diese drei Variablen detailliert dargestellt. In einem ersten Schritt sind die Antwortmöglichkeiten nie und selten zur Kategorie selten zusammengefasst worden, um im darauf folgenden Schritt ausgezählt zu werden. Dadurch sind folgende drei Gruppen von Kindern und Jugendlichen entstanden: Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten in den jeweiligen Lebensbereichen erlebt haben. Diese Kinder und Jugendlichen haben mindestens sechsmal die Antwort selten bzw. nie angekreuzt. Kinder und Jugendliche, die wenig positive Erfahrungen in den jeweiligen Lebensbereichen sammeln konnten. Diese Kinder und Jugendlichen haben ein- bis fünfmal die Antwort selten bzw. nie angekreuzt. Kinder und Jugendliche, die häufig positives Erziehungsverhalten in den jeweiligen Lebensbereichen erlebt haben. Diese Kinder und Jugendlichen haben keinmal die Antwort selten bzw. nie angekreuzt. Migrationshintergrund Nach der in dieser Studie verwendeten Definition liegt ein Migrationshintergrund dann vor, wenn das Kind selbst und oder mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren wurden. Das Geburtsland der Kinder und Jugendlichen wurde aus Datenschutzgründen nicht detailliert erfasst, sondern lediglich in Deutschland mit in einem anderen Land kontrastiert. Welche formale Staatsangehörigkeit das Kind oder seine Eltern haben, spielt bei dieser Form der Erfassung keine Rolle. Nach dieser Definition haben 39% keinen und 61% haben einen Migrationshintergrund. Davon sind 10% der Kinder und Jugendlichen in einem anderen Land als Deutschland geboren. Die Befragten hatten auch die Möglichkeit, anzugeben ob eine Großmutter oder ein Großvater im Ausland geboren wurde. Würde diese Antwort mit in prozentuale Verteilung einbezogen werden, würde sich der und Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf 72,6% erhöhen. Da der Berechnung des Migrationshintergrunds unterschiedliche Merkmale zugrunde liegen, können bereits vorliegende Zahlen zur Kinderpopulation Frankfurts nicht direkt mit der hier vorliegenden Studie verglichen werden. Der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der hier vorliegenden Untersuchung erscheint dennoch plausibel, da er ungefähr den Daten des Frankfurter Kindergesundheitsberichtes entspricht

16 4 Wohlbefinden Das Wohlbefinden wurde in dieser Studie zum einen durch das allgemeine und zum anderen durch das aktuelle Wohlbefinden abgefragt. Darüber hinaus wurden die Schülerinnen und Schüler am Ende des Fragebogens gefragt, wie es ihnen geht, nachdem sie den Fragebogen ausgefüllt haben. Sowohl das aktuelle als auch das Wohlbefinden nach Beendigung des Fragebogens sind mittels der in Abbildung 3 dargestellten Barometerskala erfasst. Auf der siebenstufigen Skala entspricht das erste Kästchen ( starker Regen ) dem Gefühl sehr schlecht. Das Kästchen strahlender Sonnenschein entspricht dem Gefühl sehr gut. Die anderen Kästchen dazwischen entsprechen den Zwischengefühlen schlecht, eher schlecht, mittelmäßig, eher gut und gut. 95% der Kinder und Jugendlichen haben die Fragen nach dem aktuellen und 90% die Fragen nach dem allgemeinen Wohlbefinden beantwortet. Abb. 3: Die verwendete Barometerskala Abb. 5: Wie geht es dir jetzt, nachdem du diesen Fragebogen beantwortet hast? 4 % 3 % 5 % 10 % 14 % 27 % 38 % 4.2 Das allgemeine Wohlbefinden Neben dem aktuellen Wohlbefinden zum Zeitpunkt der Befragung wurden die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden befragt. Bei dieser Frage fand ein fünfstufiges Antwortformat mit Smileys Anwendung ( sehr schlecht = 1 bis sehr gut = 5). 6% der befragten Kinder und Jugendlichen antworten im negativen Bereich, sie fühlen sich sehr schlecht (2%) oder schlecht (4%). Ein mittelmäßiges Wohlbefinden geben 21% der befragten Schülerinnen und Schüler an. Im positiven Bereich antworten 73% der Kinder und Jugendlichen, fast die Hälfte gibt ein gutes allgemeines Wohlbefinden (48%) an und weitere 25% ein sehr gutes. 4.1 Das aktuelle Wohlbefinden Abb. 6: Wie fühlst du dich meistens? Insgesamt gesehen fühlen sich die Kinder und Jugendlichen in Frankfurt am Main zum Zeitpunkt der Befragung wohl. 35% bezeichnen ihr aktuelles Wohlbefinden als sehr gut. 28% fühlen sich gut und 16% eher gut. Mittelmäßig fühlen sich 10% der befragten Kinder und Jugendliche. Im negativen Bereich antworten 10% (2% sehr schlecht, und jeweils 4% schlecht oder eher schlecht ) (vgl. Abb. 4). Im Durchschnitt beurteilen die Kinder und Jugendlichen ihr Wohlbefinden mit einem Mittelwert von 5,6 genau zwischen eher gut und gut. Abb. 4: Das aktuelle Wohlbefinden der befragten Kinder und Jugendlichen 100% 80% 60% 40% 20% 21% 48% 25% 2 % 4 % 4 % 10 % 16 % 28 % 35 % 0% 2% 4% sehr schlecht schlecht mittelmäßig gut sehr gut Häufigkeit Kinder der zweiten und vierten Klasse geben mit einem Mittelwert von 6,0 durchschnittlich ein gutes Wohlbefinden an. Deutlich niedriger, aber immer noch eher gut ist das durchschnittliche Wohlbefinden der Sechst- (MW: 5,5) und der Achtklässler (MW: 5,3). Am Ende des Fragebogens wurden die Kinder und Jugendlichen mithilfe der Barometerskala danach gefragt, wie sie sich jetzt, nach dem Ausfüllen des Fragebogens fühlen, um zu prüfen, ob die Befragung die Kinder erschüttert. Im Mittel fühlten sich die Kinder und Jugendlichen nach der Befragung gut (MW: 5,8). 38% fühlten sich nach der Beantwortung der Fragen sehr gut und 27% gut, 14% fühlen sich eher gut und 10% mittelmäßig. 12% der Kinder und Jugendlichen äußern ein negatives Wohlbefinden (d.h. zwischen eher schlecht und schlecht ) während der Beantwortung der Fragen (vgl. Abb. 5). Dieses Ergebnis kann so gewertet werden, dass die Inhalte des Fragebogens keinen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen haben. Es besteht ein starker Zusammenhang zwischen dem aktuellen und dem allgemeinen Wohlbefinden: Je besser sich Kinder und Jugendliche im Allgemeinen fühlen, umso besser fühlen sie sich auch aktuell (r=.60) (oder umgekehrt). Außerdem zeigt sich ein Zusammenhang zum Erleben von positivem Erziehungsverhalten in den Lebensbereichen Familien, Schule und betreuter Freizeit. Wenig Erfahrung mit positiven Erziehungsverhalten von Seiten der Erwachsenen führt zu einem schlechteren Wohlbefinden. Positives Erziehungsverhalten von Seiten der Familie Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten in der Familie erleben, geben ein deutlich schlechteres allgemeines Wohlbefinden an (MW: 3,1) als Kinder und Jugend

17 liche, die wenig positives Erziehungsverhalten erleben (MW: 3,8). Diese wiederum geben ein schlechteres Wohlbefinden an, als Kinder und Jugendliche, die häufig positives Erziehungsverhalten in der Familie erleben (MW: 4,2). Abb. 7: Was kannst du besonders gut? Sport 78% Positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften Kinder und Jugendliche, die selten oder wenig positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften erleben, geben an, ein schlechteres allgemeines Wohlbefinden zu haben (selten: MW: und wenig: MW: 3,9) als Kinder und Jugendliche, die angeben, häufig positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften zu erleben (MW: 4,2). Musik Kreativ Schule Einfühlungsvermögen 25% 24% 22% 21% Positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der betreuten Freizeit Kinder und Jugendliche mit wenigen (MW: 3,9) und häufigen (MW: 4,1) positiven Erfahrungen bezüglich des Erziehungsverhalten Erwachsener in der Freizeit, geben ein deutlich besseres allgemeines Wohlbefinden an, als Kinder und Jugendliche, die bislang selten (MW: 3,4) positiven Erfahrungen gemacht haben. 4.3 Talente aus Kindersicht Humor PC spielen Lesen Hilfsbereit sein Spiele spielen 9% 8% 7% 6% 6% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Auf die Frage, was die befragten Kinder besonders gut können, sollten die Kinder und Jugendlichen mit ihren eigenen Worten antworten. Mehrfachnennungen waren möglich, so dass 665 Kinder und Jugendliche (89%) insgesamt Antworten auf diese Frage gaben. Diese wurden nach der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse einer von 22 Kategorien zugeordnet und nach Häufigkeiten in eine Rangreihenfolge gebracht. Die meist genannten Kategorien sind in Abbildung 7 dargestellt. Auf dem ersten Platz nennen die Kinder und Jugendliche sportliche Aktivitäten. 78% der befragten Kinder und Jugendlichen geben an, dass sie beispielsweise gut Fußball spielen, tanzen, Handball spielen, turnen, schwimmen, aber auch Ski bzw. Snowboard fahren können. Dies sind nur einige Beispiele, die der Kategorie Sport zugeordnet worden sind. Den zweiten Platz belegt mit sehr großem Abstand zum ersten Platz die Kategorie Musik mit 25%. Dieser Kategorie sind Antworten zugeordnet worden, die sich auf Singen oder das Spielen eines Instruments oder Beatboxen beziehen. Mit 21% ist die Kategorie Einfühlungsvermögen auf dem fünften Rang, dazu zählen Aussagen, wie z.b. trösten, zuhören, aber auch das Kennenlernen von neuen Menschen oder reden. Die Kategorie Humor ( Witze erzählen, witzig sein, lustig sein, andere zum Lachen bringen ) wird wiederum mit großem Abstand zu den mittleren Plätzen mit 9% auf dem sechsten Rang genannt. Darauf folgt die Kategorie Computer spielen, zu der auch das Spielen mit Spielkonsolen gezählt wird. 7% der Kinder bzw. Jugendlichen geben an, dass sie besonders gut Lesen können (Rang 8). Den neunten Platz teilen sich die Kategorien Spiele spielen und Hilfsbereitschaft. Zu der Kategorie Spiele spielen gehören fangen, verstecken, aber auch Gesellschaftsspiele. Die Kategorie Hilfsbereitschaft umfasst für Andere bzw. Freunde/Freundinnen da zu sein und ihnen zu helfen. An dritter Stelle steht die Kategorie Kreativität (24%). Diese Kategorie bezieht Antworten ein, die sich auf die Talente malen, basteln und dekorieren beziehen, aber durchaus auch Aussagen, wie z.b. ich bin kreativ beinhaltet. An vierter Stelle nennen Kinder und Jugendliche Aussagen, die der Kategorie Schule zugeordnet werden können (22%). Sie geben an, dass sie besonders gut Hausaufgaben machen können oder aber die unterschiedlichsten Fächer gut beherrschen (z.b. Mathe, Deutsch, Englisch)

18 Gruppenunterschiede Die Rangfolge bei Jungen und Mädchen weist dabei einige Unterschiede auf. So nennen Mädchen und Jungen an erster Stelle beide die Kategorie Sport, aber mit unterschiedlichen hohen Prozentzahlen (m: 84%, w: 73%) in der weiteren Rangfolge unterscheiden sich jedoch die Rangplätze. Abb. 8: Was kannst du besonders gut? (nach Geschlecht) Sport Schule Musik 17% 16% 28% 34% 73% 84% 5 Beschreibung und Bewertung von negativem Erziehungsverhalten aus Kindersicht Negatives Erziehungsverhalten wurde im Fragebogen anhand von zwei Comics dargestellt. Diese zeigen zum einen die Situation Schreien (s. Kap. 6.1) und zum anderen die Situation Ohrfeige (s. Kap. 6.2). Die Kinder und Jugendlichen wurden mit einem offenen Frageformat gebeten, die dargestellten Personen zu benennen und zu beschreiben, wie es zu der gezeigten Situation gekommen sein könnte. Die offene Frageformulierung ermöglicht den Kindern und Jugendlichen, das negative Erziehungsverhalten der dargestellten Person mit eigenen Worten und frei von Vorgaben zu beschreiben. Dies bedeutet für die Auswertung, dass die Sicht der Kinder und Jugendlichen dargestellt wird und keine von Erwachsenen vorformulierten Antworten. Auf beide Fragen, welche Personen die befragten Schülerinnen und Schüler auf dem Comic sehen und die auslösenden Gründe für diese Situation, waren Mehrfachnennungen möglich. Anschließend wurden die Kinder und Jugendlichen mit einem geschlossenen Frageformat gebeten, die Reaktionen der/des Erwachsenen zu bewerten und Alternativen zum dargestellten Verhalten auszuwählen. Einfühlungsvermögen 14% 28% 5.1 Negatives Erziehungsverhalten: Comic Schreien PC spielen 2% 14% Kreativ Humor 5% 12% 13% 34% Mädchen Junge 0% 20% 40% 60% 80% 100% Auf dem zweiten Rang nennen Jungen mit 28% die Schule und an dritter Stelle die Musik (16%). Gefolgt von den Kategorien Einfühlungsvermögen (14%) und Computerspielen auf dem vierten Rang. Den sechsten Rang bei den Jungen belegt die Kategorie Kreativität (12%). Die Mädchen nennen auf dem zweiten Platz die Musik und die Kreativität (jeweils 34%). Den vierten Platz belegt bei der Rangfolge der Mädchen das Einfühlungsvermögen (28%), gefolgt von der Schule (17%) auf dem fünften Rang und Humor (13%) auf dem sechsten Rang. Kinder der zweiten und vierten Klassen nennen auf dem fünften Rang die Kategorie Spiele spielen, dieses Talent nennen die Jugendlichen der sechsten und achten Klasse erst auf den hinteren Rängen. Auf dem fünften Rang nennen die Jugendlichen der sechsten und achten Klassen ihre Kreativität, diese Kategorie nennen die Kinder der zweiten Klassen bereits auf dem zweiten Rang und die Kinder der vierten Klassen auf dem dritten Rang. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund nennen auf dem dritten Rang der Talente die Kategorie Einfühlungsvermögen, dieses Talent nennen Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund erst auf dem fünften Rang. Auf dem fünften Rang nennen die Kinder mit Migrationshintergrund die Kategorie Schule, die von Kindern und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund schon auf dem vierten Rang benannte wird. 92% aller befragten Kinder und Jugendlichen gaben Antworten zum Comic Schreien. Das macht deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen die Fragen gut verstanden haben und die Fragen nicht abschreckend wirkten. Die Antworten wurden für die Auswertung nach der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse einer von 25 Kategorien zugeordnet. Die häufigste Beziehungskonstellation, die die befragten Kinder und Jugendlichen beschreiben, ist das Beziehungsgefüge Kind und Elternteil 64% der Kinder und Jugendlichen, die mindestens eine Antwort gegeben haben, beschreiben in dem dargestellten Comic ein Kind (Tochter oder Sohn) und Mutter bzw. Vater. 14% der befragten Kinder und Jugendlichen beschreiben in dem Bild lediglich ein Kind. Zu dieser Kategorie wurden Antworten gezählt, wie er, sie, ein Junge oder ein Mädchen. Ein Kind und einen Erwachsenen beschreiben 9% der befragten Kinder und Jugendlichen. Zu dieser Kategorie zählen Aussagen, die nicht explizit von einem Kind und einem Elternteil oder einem anderen Familienmitglied sprechen, sondern sehr allgemein von einem Kind und einem Erwachsenen. Diesen Kindern und Jugendlichen ist demnach bewusst, dass ein Kind und ein älterer Mensch abgebildet sind, eine familienähnliche Konstellation wird jedoch nicht zwingend gesehen

19 7% der Befragten machen keine Personenangaben. Ein Geschwisterpaar beschreiben 2% der befragten Kinder und Jugendlichen in diesem Comic. Weitere 2% der Kinder und Jugendlichen sehen sich selbst in diesem Bild. Kind hat Ärger in der Schule. Ebenfalls 3% schreiben davon, dass das Kind seinen Haushaltspflichten nicht nachgekommen ist und deshalb Ärger bekommt. 2% sehen einen Geschwisterstreit. Abb. 9: Welche Personen siehst du? (Schreien) Abb. 10: Wieso, glaubst du, ist es zu dieser Situation gekommen? (Schreien) Kind - Elternteil Kind Kind - Erwachsener Keine Personanangabe Geschwisterpaar Ich 2% 2% 9% 7% 14% Wieso ist es zu dieser Situation gekommen? Im Folgenden wird die Situationseschreibung der Kinder und Jugendlichen, wieso sie glauben, dass es zu der dargestellten Situation gekommen ist, erörtert. 64% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Kind hat was Schlimmes gemacht 51% Bildbeschreibung 45% Gebotsverstoß zu Hause 17% Schlechte Note(n) 13% Kind hat was kaputt gemacht 9% Ablehnende Bewertung 5% Eltern lassen Stress/Ärger am Kind aus 4% Gebotsverstoß in der Schule 3% Haushaltsarbeit 3% Respektlosigkeit gegenüber Eltern 2% Respektlosigkeit ohne Personenbezug 2% (jüngere) Geschwister nerven/streit 2% Trunkenheit/Drogen 1% Ohne Grund 1% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Verantwortung beim Kind Auf die Frage, wieso es zu dieser Situation gekommen ist, antwortet mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit der Aussage: das Kind hat etwas Schlimmes gemacht (51%). Durch diese Aussage wird deutlich, dass 51% der befragten Kinder und Jugendlichen die Verantwortung dem Kind zuschreiben, auch wenn sie diese nicht genauer definieren. 49% der Befragten, die den Auslöser der Situation genauer konkretisieren, sehen ebenfalls die Verantwortung beim Kind. 17% von ihnen beschreiben eindeutig einen Gebotsverstoß des Kindes zu Hause. Sie berichten beispielsweise, dass das Kind zu spät nach Hause gekommen ist, es etwas zu Hause gemacht hat, was es gar nicht darf, zu lange am Computer gespielt hat, nicht auf die Eltern gehört hat, diese geärgert bzw. genervt oder etwas getan hat, was die Eltern nicht wollten. 13% geben als Grund jedoch eine schlechte Leistung in der Schule an. Das im Comic dargestellte Kind hat z.b. eine schlechte Note geschrieben, ein schlechtes Zeugnis nach Hause gebracht oder zu viele Sechsen geschrieben. Das Kind hat was kaputt gemacht, benennen 9% der befragten Kinder und Jugendlichen. Hierbei sprechen die Kinder und Jugendlichen oftmals von teuren oder wichtigen Dingen, wie z.b. einer teuren Vase. 2% schreiben davon, dass das Kind Widerworte gegeben, die Eltern beleidigt oder beschimpft hat oder unhöflich gegenüber den eigenen Eltern war. Weitere 2% sprechen zwar von einem respektlosen Verhalten, nennen jedoch keinen Personenbezug, diese Kinder und Jugendlichen sprechen von Unhöflichkeit, Widerworten oder aber Respektlosigkeit ganz allgemein. Verantwortung beim Erwachsenen Die Verantwortung bei den Eltern sehen insgesamt 6% der befragten Kinder und Jugendlichen. Davon beschreiben 4%, dass die Eltern ihren Stress oder Ärger (z.b. von der Arbeit) an dem Kind auslassen. Jeweils 1% beschreibt als Auslöser für den Streit die Vermutung, dass der Erwachsene ohne Grund so reagiert oder unter Drogen- bzw. Alkoholeinfluss steht. Bildbeschreibung und Ablehnung der dargestellten Situation 45% der Kinder und Jugendlichen äußern sich nicht, wieso es zu dieser Situation gekommen ist, sondern beschreiben ausschließlich, was sie sehen. Zu dieser Kategorie zählen Aussagen wie das Kind wird angeschrien, das Kind ist traurig oder ängstlich. Obwohl dies nicht gefragt war, äußern sich 5% der befragten Kinder bzw. Jugendlichen ablehnend wie das macht man nicht, das ist auch anders zu lösen. 3% schreiben von einem Gebotsverstoß in der Schule, der dieser Situation vorausgegangen ist. Dieser Kategorie sind Aussagen wie folgt zugeordnet: nicht auf den Lehrer gehört, den Lehrer nicht beachtet, Unsinn in der Schule gemacht, den Unterricht gestört oder das 22 23

20 Gruppenunterschiede Im Vergleich der Klassenstufen zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche der sechsten und achten Jahrgangsstufe auf Platz eins die Kategorie Kind hat was Schlimmes gemacht nennen und auf Platz zwei eine Beschreibung des Bildes vornehmen. Bei den Kindern der zweiten und vierten Klasse zeigt sich die umgekehrte Reihenfolge (1. Platz: Bildbeschreibung; 2. Platz: Kind hat was Schlimmes gemacht ). Die Kategorie schlechte Note(n) wird von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund an dritter Stelle genannt und erst an fünfter Stelle von Kindern und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Bezogen auf das erlebte Erziehungsverhalten zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten in ihrem Elternhaus erleben, an erster Stelle eine Beschreibung des Bildes vornehmen, während die anderen Kinder und Jugendlichen auf den ersten Platz Aussagen zur Kategorie Kind hat was Schlimmes gemacht nennen. Personenkonstellation und Auslöser für das Verhalten Schreien im Vergleich Die am Anfang dieses Kapitels beschrieben Personenkonstellationen werden im Folgenden gemeinsam mit den Situationsbeschreibungen der Kinder und Jugendlichen dargestellt. Der Gebotsverstoß zu Hause oder Kind hat was Schlimmes gemacht wird seltener von den Kindern und Jugendlichen genannt, die die Personenkonstellationen Kind-Erwachsener nennen. Gleiches kann für die Kategorie schlechte Note(n) festgehalten werden. Die Antwort, das Kind hat etwas kaputt gemacht sowie eine Beschreibung des Bildes geben vermehrt Kinder und Jugendliche an, die die Personenkonstellation nur Kind beschreiben. Der Gebotsverstoß in der Schule wird seltener von Kindern und Jugendlichen beschrieben, die die Personenkonstellation Kind-Elternteil benennen. Die fehlende Unterstützung bei der Haushaltsarbeit wird ausschließlich in der Kind-Elternteil Konstellation beschrieben und auch der Grund Eltern lassen Stress/Ärger aus wird häufiger in dieser Konstellation genannt. Unabhängig von der beschriebenen Personengruppe ist die ablehnende Bewertung. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die meisten Auslöser so beschrieben werden, dass die Vermutung, sie liegen im Elternhaus, berechtigt scheint. Lediglich der Aspekt, das Kind hat was kaputt gemacht, der Gebotsverstoß in der Schule sowie die Beschreibung des Bildes und die Bewertung der Situation scheinen einem anderen Ort als dem Zuhause zugeordnet zu sein. Tab. 2: Personenkonstellation und Auslöser für das Verhalten im Comic Schreien Auslösender Grund Kind-Elternteil Kind- Erwachsener Nur Kind Kind hat was schlimmes gemacht 56% 48% 55% Gebotsverstoß zu Hause 19% 6% 16% Schlechte Note(n) 12% 2% 18% Kind hat was kaputt gemacht 8% 5% 14% Respektlosigkeit gegenüber den Eltern 2% 0% 2% Gebotsverstoß in der Schule 1% 6% 7% Haushaltsarbeit 3% 0% 0% Eltern lassen Stress/Ärger an Kindern aus 5% 2% 1% Bildbeschreibung 53% 55% 10% Ablehnende Bewertung 5% 5% 5% Bewertung des Erziehungsverhalten Im Anschluss an die offene Frage, wen und was die Kinder und Jugendlichen auf dem dargestellten Bild sehen, wurden sie danach gefragt, ob der Erwachsene auf dem Bild sich richtig verhält. Nur 4% der befragten Kinder und Jugendlichen empfinden das dargestellte Verhalten als richtig. 64% finden, dass der Erwachsene sich nicht richtig verhält. Unentschieden in ihrer Bewertung sind 32% der befragten Kinder und Jugendlichen. Kinder und Jugendliche, die angeben, dass sich der Erwachsene auf dem Bild falsch verhält, erleben häufiger positives Erziehungsverhalten in der Schule. Abb. 11: Findest du, dass sich der Erwachsene auf dem Bild richtig verhält? (Schreien) 100% 80% 60% 40% 64% 32% 20% 0% 4% Ja Nein Nicht entschieden 24 25

21 5.1.2 Bevorzugtes Verhalten Zusätzlich zur Bewertung der dargestellten Situation wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, welches Verhalten des Erwachsenen sich das Kind im Comic ihrer Meinung nach lieber wünschen würde. Anstelle des Schreiens konnten die Schülerinnen und Schüler ankreuzen, ob das Kind sich lieber eine Ohrfeige, Fernseh- bzw. Computerverbot, Hausarrest, darüber reden, Trösten, Wiedergutmachung, vor die Tür schicken, in die Ecke stellen/still sein, zur Strafe etwas tun müssen oder nichts gewünscht hätte (vgl. Abb. 12). Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich. Aus Sicht der befragten Kinder und Jugendlichen wünscht sich das Kind in dem Comic auf den ersten drei Plätzen unterstützende Verhaltensweisen des Erwachsenen: 93% kreuzen an, dass das Kind über das Problem reden möchte, 86% kreuzen an, dass das Kind sich Wiedergutmachung wünscht und 78% geben an, dass das Kind sich Trost wünscht. Dass nichts passieren soll kreuzen 44% der befragten Kinder und Jugendlichen an. Auf Platz fünf bis zehn folgen Bestrafungen. 38% geben an, dass das Kind sich wünscht, als Alternative etwas zur Strafe tun zu müssen, 31% geben Fernseh- bzw. Computerverbot an. 17% meinen, dass sich das Kind Hausarrest wünscht und jeweils 9% kreuzen die Alternativwünsche vor die Tür geschickt werden oder in die Ecke stellen/still sein an. Eine noch unbeliebtere Alternative stellt die Ohrfeige dar. Jedoch geben immerhin 3% der befragten Kinder und Jugendlichen an, dass das Kind sich lieber eine Ohrfeige als Alternative zum Schreien wünschen würde. Abb. 12: Was glaubst du, würde sich das Kind von dem Erwachsenen lieber wünschen? Gruppenunterschiede Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund geben häufiger an, dass sich das Kind lieber wünschen würde zur Strafe etwas tun müssen als Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Kinder und Jugendliche der achten, sechsten und vierten Klassen geben deutlich häufiger als Alternativwunsch des Kindes darüber reden an (4. Klasse: 96%, 6. Klasse: 96% und 8. Klasse: 95%) als die Kinder der zweiten Klasse (72%). Die Achtklässler nennen außerdem häufiger, dass das Kind als Alternative lieber vor die Tür geschickt werden würde (15%) als die Kinder und Jugendlichen der anderen Jahrgangstufen (2. Klasse:7%, 4. Klasse: 8% und 6. Klasse: 4%). Überdies benennen die Achtklässler als Alternativwunsch des Kindes häufiger zur Strafe etwas tun müssen (51%), im Gegensatz zu den Viertklässlern (23%) und den Zweitklässlern (22%). Kinder und Jugendliche mit einem hohen sozioökonomischen Status geben als Alternativwunsch des Kindes seltener die Alternative Computer- bzw. Fernsehverbot sowie Hausarrest an als Kinder und Jugendliche mit einem niedrigen soziökonomischen Status. Tab. 3: Was glaubst du, würde sich das Kind von dem Erwachsenen lieber wünschen? (nach sozioökonomischem Status) Bis 10 Bücher Bis 25 Bücher Bis 100 Bücher Bis 200 Bücher Mehr als 200 Bücher Fernseh- bzw. Computerverbot 54% 33% 29% 28% 27% Darüber reden 93% Hausarrest 37% 26% 17% 14% 8% Wiedergutmachung 86% Trösten Nichts Zur Strafe etwas tun müssen Fernsehverbot bzw. Computerverbot Hausarrest Vor die Tür schicken 9% 17% 31% 38% 44% 78% Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten in der Familie erleben (9%) geben häufiger an, dass sich das Kind eher eine Ohrfeige als Alternative wünschen würde als Kinder und Jugendliche, die häufig positives Erziehungsverhalten durch das Elternhaus erleben (1%). Das gleiche gilt für Kinder, die angeben, das Kind auf dem Comic wünscht sich, zur Strafe etwas tun zu müssen (selten: 56%, wenig: 37% und häufig: 36%), vor die Tür geschickt zu werden (selten: 24%, wenig: 9% und häufig: 7%) oder in die Ecke zu müssen/ still zu sein (selten: 21% und häufig: 7%). Demgegenüber stehen 98%, die häufig positives Erziehungsverhalten seitens der Familie erleben und sich als Alternative zum dargestellten Verhalten wünschen, darüber reden zu können (wenig: 89% und selten: 85%). In die Ecke stellen/still sein 9% Ohrfeige 3% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Kinder und Jugendliche, die positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften unterschiedlich häufig erleben, unterscheiden sich ebenfalls in den Alternativwünschen. So geben Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften erleben, häufiger an, dass das Kind lieber eine Ohrfeige als Alternative bekommen hätte (selten: 8%, wenig: 1% und häufig: 3%). Dies gilt auch für in die Ecke stellen/ still sein zu müssen (selten: 16% und häufig: 6%). Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich bei unterstützendem Erziehungsverhalten. Kinder und Jugendliche, die häufig positives Lehrerverhalten erleben, geben häufiger den Alternativwunsch des Kindes darüber reden an (selten: 88% und häufig: 96%) oder es wiedergutmachen zu können (selten: 72% und häufig: 86%). Für Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten in ihrer Freizeit von Erwachsenen erleben, stellt die Ohrfeige häufiger einen Alternativwunsch des Kindes dar als für Kinder und Jugendliche, die dies wenig und häufig erleben (selten: 11%, wenig: 2% und häu

22 fig: 2%). Die Wiedergutmachung geben solche Kinder und Jugendlichen häufiger als Alternativwunsch des Kindes an, die wenig und häufig positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der Freizeit erleben (selten: 72%, wenig: 85% und häufig: 89%). Dieser Unterschied zeigt sich auch bei dem Alternativwunsch des Kindes, lieber darüber zu reden (selten: 87% und häufig: 95%). 5.2 Negatives Erziehungsverhalten: Comic Ohrfeige Insgesamt lässt sich in Bezug auf die Beschreibung und Bewertung der Situation Schreien festhalten, dass: die befragten Kinder und Jugendlichen am häufigsten die Beziehungskonstellation Kind- Elternteil sehen, die befragten Kinder und Jugendlichen hauptsächlich das dargestellte Kind in der Verantwortung sehen, die Reaktion des Erwachsenen jedoch ablehnen, sich Gruppenunterschiede bezüglich der Beschreibung der dargestellten Situation zeigen (Alter, Migrationshintergrund und positives Erziehungsverhalten in der Familie), die Antwort, das Kind hat etwas kaputt gemacht, vor allem von Kindern und Jugendlichen beschrieben wird, die die Personenkonstellation nur Kind beschreiben, von der Mehrheit die dargestellte Situation abgelehnt wird, die Kinder und Jugendlichen als Alternativwunsch zur dargestellten Situation, angeben, dass das Kind lieber darüber reden, es wiedergutmachen oder getröstet werden möchte, sich Gruppenunterschiede bezüglich der Alternativwünsche zeigen (Migrationshintergrund, Alter und sozioökonomischer Status und positives Erziehungsverhalten in der Familie, Schule und Freizeit) und 90% der befragten Kinder und Jugendlichen haben die Frage zum Comic Ohrfeige mit ihren eigenen Worten beantwortet. Diese Antworten wurden für die Auswertung der Aussagen nach der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse den gleichen 25 Kategorien wie dem ersten Comic zugeordnet Die häufigste Beziehungskonstellation, die die befragten Kinder und Jugendlichen dem Comic Ohrfeige zuordnen, ist das Beziehungsgefüge Kind und Elternteil. 72% der Kinder und Jugendlichen, die mindestens eine Antwort gegeben haben, sehen in dem dargestellten Bild ein Kind (Tochter oder Sohn) und Mutter bzw. Vater. 12% der befragten Kinder und Jugendlichen beschreiben nur ein Kind, ein Beziehungsgefüge wird nicht deutlich. 6% der Befragten machen keine Angaben zu den dargestellten Personen. Ein Kind und einen Erwachsenen sehen 5% und ein Geschwisterpaar wird von 1% in diesem Comic gesehen. Abb. 13: Welche Personen siehst du auf dem Bild? (Ohrfeige) die Kinder und Jugendlichen, die keine positiven Erfahrungen mit Erziehungsverhalten von Seiten der Familie, LehrerInnen und BetreuerInnen machen, vermehrt dazu neigen, die Ohrfeige als Alternativwunsch des Kindes im Comic anzugeben. Kind - Elternteil 72% Kind 12% Keine Personenangaben 6% Kind - Erwachsener 5% Geschwisterpaar 1% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Wieso ist es zu dieser Situation gekommen? Die Abbildung 14 zeigt die Rangfolge der Antworten der Kinder und Jugendlichen. Insgesamt ist auffällig, dass an erster Stelle und mit fast 10% Unterschied zur nachfolgenden Kategorie das Bild beschrieben und kein Auslöser genannt wird

23 Abb. 14: Wieso glaubst du, ist es zu dieser Situation gekommen? (Ohrfeige) Verantwortung beim Kind Bildbeschreibung Kind hat was Schlimmes gemacht Gebotsverstoß zu Hause Ablehnende Bewertung Schlechte Note(n) Respektlosigkeit gegenüber den Eltern Kind hat was kaputt gemacht Eltern lassen Stress/Ärger am Kind aus Haushaltsarbeit Vorausgegangene Gewaltausübung 17% 10% 10% 9% 6% 3% 2% 2% Die Frage, wieso es zu dieser Situation gekommen ist, beantworten die meisten Kinder und Jugendlichen mit der Aussage, das Kind hat etwas Schlimmes gemacht (39%). Durch diese Aussage wird deutlich, dass die Befragten die Verantwortung dem Kind zuschreiben, auch wenn sie dies nicht genauer definieren. 46% der Befragten konkretisieren den Auslöser, der der Situation vorausgegangen sein kann. Von ihnen beschreiben 17% einen Gebotsverstoß des Kindes zu Hause. Das Kind wird ihrer Meinung nach geschlagen, weil es zu spät nach Hause gekommen ist, es etwas zu Hause gemacht hat, was es gar nicht darf, zu lange am Computer gespielt oder nicht auf die Eltern gehört hat. Weitere 10% nennen eine schlechte Note des Kindes. 9% der befragten Kinder und Jugendlichen sehen den Anlass für die dargestellte Situation in einer vorausgegangenen Respektlosigkeit des Kindes gegenüber den eigenen Eltern. Das Kind hat was kaputt gemacht benennen 6% der befragten Kinder/Jugendlichen. 2% beschreiben, dass eine Gewaltausübung seitens des Kindes vorausgegangen ist. Das abgebildete Kind hat vorher jemanden gehauen, geschlagen oder getreten und bekommt daher von dem Erwachsenen eine Ohrfeige. Weitere 2% der Kinder und Jugendlichen sehen ebenfalls das Kind in der Verantwortung für die Situation, da es seinen Pflichten im Haushalt nicht nachgekommen ist. Verantwortung beim Erwachsenen Die Verantwortung bei den Eltern sehen insgesamt nur 3% der befragten Kinder und Jugendlichen. Sie sprechen davon, dass die Eltern ihren Stress oder Ärger (z.b. von der Arbeit) an dem Kind auslassen. 39% 48% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Bildbeschreibung und Ablehnung der dargestellten Situation 48% der Kinder und Jugendlichen äußern sich nicht dazu, wieso es zu dieser Situation gekommen ist, sondern ausschließlich beschreiben, was sie sehen. Darüber hinaus lehnen 10% der befragten Kinder und Jugendlichen die Reaktion des Erwachsenen ab, obwohl sie durch die Fragestellung nicht danach gefragt worden sind. Gruppenunterschiede Bei der Betrachtung der Ergebnisse nach den verschiedenen Gruppen zeigt sich, dass Jungen auf Platz vier schlechte Noten als Auslöser für die dargestellte Situation benennen, während Mädchen diesen Auslöser erst an sechster Stelle nennen. Mädchen geben auf Platz vier ablehnende Bewertungen zum Comic ab, während Jungen diese Kategorie erst an siebter Stelle benennen. Betrachtet man die Beschreibung der vorausgegangenen Situation nach Altersstufe, zeigt sich, die Kinder und Jugendlichen der sechsten und achten Klassenstufe häufiger ablehnende Bewertungen abgeben (Platz fünf und vier), die bei den jüngeren Kindern auf den hinteren Plätzen rangiert. Kinder und Jugendliche der achten Jahrgangsstufe sprechen als einzige davon, dass das Kind für eine ungewollte Schwangerschaft bestraft wird. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund beschreiben häufiger, dass der Situation eine schlechte Note vorausgegangen ist (Platz vier) als Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund (Platz sechs). Genau andersherum stellt sich das Ergebnis zur Kategorie Respektlosigkeit gegenüber den Eltern dar: Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund nennen dies auf dem vierten und Kinder mit Migrationsgeschichte auf dem sechsten Platz. Kinder aus Zweielternfamilien geben auf dem vierten Rangplatz ablehnende Bewertungen zum Bild an, während Kinder mit einem alleinerziehenden Elternteil dies auf Platz sechs benennen. Im Umkehrschluss nennen Kinder Alleinerziehender auf Platz vier Respektlosigkeit gegenüber den Eltern. Diese Kategorie wird von Kindern aus Zweielternfamilien erst auf dem sechsten Platz genannt. Kinder und Jugendliche, die selten und wenig positives Erziehungsverhalten von der Familie erleben, geben auf dem vierten Rangplatz an, dass der dargestellten Situation eine Respektlosigkeit des Kindes gegenüber den Eltern vorausgegangen ist. Diese Kategorie wird von Kindern mit häufig erlebten positiven Erziehungsverhalten erst auf Platz sieben genannt. Diese Kinder geben auf Platz vier ablehnende Bewertungen ab, die bei den anderen beiden Gruppen erst auf Platz sechs folgt. Kinder und Jugendliche die bisher noch selten positives Erziehungsverhalten von ihren Lehrerinnen und Lehrern erlebt haben, nennen die Kategorie schlechte Note auf dem dritten Platz, diese wird von Kindern und Jugendlichen mit wenig positivem Erziehungsverhalten auf Platz vier und von Kindern und Jugendlichen mit häufig positivem Erziehungsverhalten auf Platz fünf genannt

24 Personenkonstellation und Auslöser für das Verhalten Ohrfeige im Vergleich Abb. 15: Findest du, dass sich der Erwachsene auf dem Bild richtig verhält? Die am Anfang von Kapitel 6.2 beschrieben Personenkonstellationen werden in der folgenden Tabelle gemeinsam mit den Situationsbeschreibungen der Kinder und Jugendlichen dargestellt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Kategorie Kind hat was Schlimmes gemacht eher von Kindern beschrieben wird, die in dem Bild nur Kind sehen. Während der Auslöser Gebotsverstoß zu Hause häufiger von den Kindern und Jugendlichen genannt wird, die die Personenkonstellationen Kind-Elternteil nennen. Die Antworten, das Kind hat etwas kaputt gemacht, das Kind hat sich respektlos gegenüber den Eltern verhalten oder nicht im Haushalt geholfen sowie die ablehnende Bewertung geben vor allem Kinder und Jugendliche an, die die Personenkonstellation nur Kind oder Kind-Elternteil beschreiben. Die Kategorie Eltern lassen Stress/Ärger an dem Kind aus wird ausschließlich von Kindern gewählt, die die Personenkonstellation Kind-Elternteil beschrieben haben. Eine reine Bildbeschreibung wird vermehrt von Kindern vorgenommen, die eine Kind-Erwachsener Konstellation im Comic sehen. Unabhängig von den genannten Personenkonstellationen ist die Kategorie schlechte Note(n). Tab. 4: Personenkonstellation und Auslöser für das Verhalten im Comic (Ohrfeige) 100% 80% 60% 40% 20% 0% 87% 11% 2% Ja Nein Nicht entschieden Auslösender Grund Kind-Elternteil Kind- Erwachsener Nur Kind Kinder und Jugendliche, die angeben, dass sich der Erwachsene auf dem Bild falsch verhält, erleben häufiger positives Erziehungsverhalten in der Schule. Kind hat was schlimmes gemacht 39% 39% 45% Gebotsverstoß zu Hause 20% 7% 9% Schlechte Note(n) 10% 7% 9% Respektlosigkeit gegenüber den Eltern 11% 3% 6% Kind hat was kaputt gemacht 6% 0% 11% Haushaltsarbeit 2% 0% 2% Bevorzugtes Verhalten Die befragten Kinder und Jugendlichen geben am häufigsten an, dass das Kind sich positive Verhaltensweisen des Erwachsenen wünscht, so kreuzen 93% darüber reden an. 87% glauben, dass sich das Kind Wiedergutmachung und 80%, dass es sich Trost wünschen würde. Abb. 16: Was glaubst du, würde sich das Kind von dem Erwachsenen lieber wünschen? Eltern lassen Stress/Ärger an Kindern aus 4% 0% 0% Bildbeschreibung 55% 65% 13% Ablehnende Bewertung 11% 3% 6% Darüber reden Wiedergutmachung Trösten 80% 87% 93% Schimpfen Zur Strafe etwas tun müssen 43% 47% Bewertung des Erziehungsverhalten Für den Comic Ohrfeige wurde ebenfalls die Frage gestellt, ob die Kinder bzw. Jugendlichen finden, dass der Erwachsene sich richtig verhält. Die Kinder und Jugendlichen entscheiden sich bei der Ohrfeige noch eindeutiger dafür, dass der Erwachsene sich falsch verhält: Lediglich 2% der befragten Kinder und Jugendlichen empfinden das dargestellte Verhalten als richtig. Dies sehen 87% der Kinder und Jugendlichen nicht so, denn sie sind der Meinung, dass der Erwachsene sich nicht richtig verhält und weitere 11% sind unentschieden. Nichts 43% Fernsehverbot/Computer 33% Hausarrest 23% Vor die Tür schicken 16% In die Ecke stellen/still sein 16% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Direkt nach dem unterstützenden Alternativverhalten glauben 47% der befragten Kinder und Jugendlichen, dass sich das Kind auf dem Bild als Alternative zur Ohrfeige Schimpfen von 32 33

25 Seiten des Erwachsenen wünschen würde. 43% der Befragten glauben, dass sich das Kind als Alternative etwas zur Strafe tun müssen wünscht und 33% denken, dass das Kind eher Fernseh- oder Computerverbot bekommen möchte. In dieser Situation geben 23% der Befragten Hausarrest und jeweils 16% vor die Tür geschickt zu werden oder aber in die Ecke stellen/still sein als Alternativwunsch des Kindes auf dem Bild an. Gruppenunterschiede Von fast allen Mädchen wird als Alternativwunsch des Kindes das darüber reden angegeben (96%), dies sehen Jungen etwas seltener so (89%). Dafür geben Jungen häufiger nichts als Alternativwunsch des Kindes an (m: 55% und w: 32%). Auch die Kinder und Jugendlichen alleinerziehender Eltern geben häufiger als vermuteten Wunsch des Kindes etwas zur Strafe tun müssen (56%) an als Kinder und Jugendliche, die in einem Zweielternhaushalt aufwachsen (39%). Mit steigendender Jahrgangsstufe nimmt der Alternativwunsch Schimpfen zu. Geben 22% der Zweitklässler dies als Alternativwunsch des Kindes an, sind es 33% der Viertklässler, 48% der Sechstklässler und 60% der Achtklässler. Die Alternative, etwas zur Strafe tun zu müssen, wird ebenfalls von den beiden Jahrgangsstufen der weiterführenden Schulen häufiger genannt als von den Grundschülern (2. Klasse: 26%, 4. Klasse: 24%, 6. Klasse: 45% und 8. Klasse: 55%). Hausarrest als Alternativwunsch des Kindes auf dem Bild geben Kinder und Jugendliche mit einem niedrigen sozioökonomischen Status häufiger an (36%) als Kinder und Jugendliche mit einem höheren sozioökonomischen Status (20%) oder Kinder und Jugendliche mit einem hohen sozioökonomischen Status (15%). Kinder und Jugendliche, die selten positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften erleben, geben häufiger Schimpfen als Alternativwunsch des Kindes an (57%), im Gegensatz zu den Kindern und Jugendlichen, die positives Verhalten seitens der Lehrkräfte häufiger erleben (37%). Umgekehrt geben Kinder und Jugendliche mit wenig bzw. häufigeren positiven Erfahrungen bezüglich der Lehrkräfte als Alternative eher darüber reden (selten: 87%, wenig: 94% und häufiger: 95%) oder Wiedergutmachung (selten: 78%, wenig: 88% und häufiger: 90%) an. Wiedergutmachung geben Kinder und Jugendliche, die häufig bis wenig Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der Freizeit erleben, häufiger als Kinder und Jugendliche, die dies selten erlebt haben (selten: 71%, wenig: 87% und häufiger: 91%) als Alternativwunsch des Kindes an. Insgesamt lässt sich in Bezug auf die Beschreibung und Bewertung der Situation festhalten, dass: die befragten Kinder und Jugendlichen am häufigsten die Beziehungskonstellation Kind-Elternteil beschreiben, die befragten Kinder und Jugendlichen hauptsächlich das dargestellte Kind in der Verantwortung sehen, die Reaktion des Erwachsenen jedoch deutlich ablehnen, sich Gruppenunterschiede bezüglich der Beschreibung der dargestellten Situation zeigen (Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Familienstatus und positives Erziehungsverhalten in der Familie und Schule), die Mehrheit die dargestellte Situation ablehnt und diese Ablehnung noch deutlicher ausfällt als bei der Situation Schreien, die Kinder und Jugendlichen als Alternativwunsch zur Ohrfeige lieber darüber reden, es wiedergutmachen oder getröstet werden wollen Schimpfen für die Befragten als prominente Alternative zum Schlagen genannt wird, sich Gruppenunterschiede bezüglich der Alternativwünsche zeigen (Geschlecht, Familienstatus, Alter, sozioökonomischen Status und positives Erziehungsverhalten in der Schule und Freizeit), die Kinder und Jugendlichen, die keine positiven Erfahrungen mit Erziehungsverhalten von Lehrkräften und BetreuerInnen machen, eher dazu neigen, Bestrafungen als Alternative zu wünschen

26 5.3 Gegenüberstellende Zusammenfassung Die Situationsbeschreibungen der Kinder und Jugendlichen weisen Unterschiede in Bezug auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen des Erwachsenen (Ohrfeige oder Schreien) auf. Dem Verhalten Ohrfeige so vermuten die Befragten geht sehr viel häufiger die angenommene Respektlosigkeit gegenüber den Eltern voraus als dem Verhalten Schreien. Für die befragten Kinder und Jugendlichen ist folglich Respektlosigkeit gegenüber den Eltern eher ein Auslöser, ein Kind zu schlagen. Der Gebotsverstoß in der Schule und der Auslöser ohne Grund werden selten bis gar nicht als möglicher Grund für das Ohrfeige genannt. Die Ablehnung gegenüber dem Ohrfeige erfolgt doppelt so häufig. Dafür wird als Auslöser für das dargestellte Verhalten Schreien häufiger angegeben, dass das Kind etwas Schlimmes oder etwas kaputt gemacht hat sowie schlechte Note(n). Zudem wird die Situation Ohrfeige doppelt so häufig abgelehnt. Abb. 17: Gegenüberstellende Zusammenfassung der Beschreibungen zum Comic Schreien und Ohrfeige Kind hat was Schlimmes gemacht Bildbeschreibung Gebotsverstoß zu Hause Schlechte Note(n) Kind hat was kaputt gemacht Ablehnende Bewertung Eltern lassen Stress/Ärger an Kindern aus Gebotsverstoß in der Schule Haushaltsarbeit Respektlosigkeit Eltern Respektlosigkeit ohne Personenbezug (jüngere) Geschwister nerven/strei Trunkenheit/Drogen Ohne Grund 3% 4% 1% 3% 2% 3% 2% 1% 2% 1% 2% 1% 1% 0% 1% 10% 13% 6% 9% 10% 5% 9% 17% 17% 39% 45% 48% 51% Schlagen Schreien Comic Ohrfeige werden häufiger keine Personenangaben gemacht als für den Comic Schreien und die Konstellation Kind-Erwachsener wird seltener, dafür die Konstellation Kind-Elternteil etwas häufiger genannt. Nur sich selbst sehen in diesem Bild keine Kinder. Gruppenunterschiede bei der Beschreibung des Auslösers der jeweiligen Situation können wie folgt benannt werden: Gruppenunterschiede Situation Schreien Alter Migrationshintergrund Erziehungsverhalten in der Familie Gruppenunterschiede Situation Ohrfeige Alter Migrationshintergrund Erziehungsverhalten in der Familie Geschlecht Erziehungsverhalten der Lehrkräfte Familienstatus Die unterschiedliche Anzahl der Gruppenunterschiede legt die Vermutung nahe, dass Kinder und Jugendliche zum Schlagen (hier am Beispiel einer Ohrfeige) eine differenzierter Meinung und evtl. auch Erfahrung haben als beim (An)Schreien. Die Beurteilung der Befragten, ob der Erwachsene sich richtig verhält, fällt bei der Ohrfeige eindeutiger aus: 87% lehnen diese ab, während es in der Situation Schreien 64% sind. 2% der Kinder und Jugendlichen sagen, dass es richtig ist, dass der Erwachsene eine Ohrfeige austeilt, beim Schreien sind es 4%. Unentschieden sind in der Situation Schreien 32%, bei der Situation Ohrfeige 11%. Der einzige Gruppenunterschied bei der Bewertung des Verhaltens des Erwachsenen ist die Häufigkeit des subjektiven Erlebens positiven Erziehungsverhaltens der Lehrkräfte. Gruppenunterschiede bei der Wahl des bevorzugten Verhaltens in der jeweiligen Situation können wie folgt beschrieben werden: Gruppenunterschiede Situation Schreien Alter Sozioökonomischer Status Erziehungsverhalten der Lehrkräfte Erziehungsverhalten der BetreuerInnen Erziehungsverhalten in der Familie Migrationshintergrund Gruppenunterschiede Situation Ohrfeige Alter Sozioökonomischer Status Erziehungsverhalten der Lehrkräfte Erziehungsverhalten der BetreuerInnen Geschlecht Familienstatus 0% 20% 40% 60% 80% 100% Ein Vergleich der beiden Bilder zeigt, dass die Kinder und Jugendlichen in beiden Bildern die gleichen Beziehungsgefüge beschreiben. Folgende Ausnahmen sind darstellbar: Für den 36 37

27 5.4 Gewalt aus Kindersicht Für das negative Erziehungsverhalten von Erwachsenen lässt sich somit festhalten, dass: für schreien und Ohrfeige am häufigsten die Beziehungskonstellation Kind-Elternteil beschrieben wird, für schreien und Ohrfeige am häufigsten das dargestellte Kind in der Verantwortung gesehen wird, die Kinder und Jugendlichen das Kind hat etwas Schlimmes gemacht, etwas kaputt gemacht oder schlechte Note(n) bei der Reaktion Schreien jedoch häufiger beschreiben und als Grund für das Anschreien genannt werden, die Respektlosigkeit gegenüber den eigenen Eltern bei der Reaktion Ohrfeige häufiger geschildert und als Grund für die Ohrfeige angegeben wird, sowohl die Reaktion Schreien als auch Ohrfeige eindeutig abgelehnt wird, wobei die Ablehnung bei der Reaktion Ohrfeige eindeutiger ausfällt, bei der Reaktion Ohrfeige häufiger anderen Bestrafungen als Alternativwunsch angeben als bei der Reaktion Schreien die Kinder und Jugendlichen, die keine positiven Erfahrungen mit Erziehungsverhalten von Seiten der Familie, LehrerInnen und BetreuerInnen machen, eher dazu neigen, Bestrafungen als Alternative zu wünschen und schreien und Ohrfeige des Erwachsenen als richtig zu bewerten. Um herauszufinden, welche Vorstellung Kinder und Jugendliche der betroffenen Altersgruppe über Gewalt von Erwachsenen gegenüber Kindern haben, sollten die Befragten frei und in eigenen Worten beschreiben, was sie als Gewalt von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen ansehen. Auch hier waren Mehrfachnennungen möglich, 592 Kinder und Jugendliche (79%) haben Antworten auf diese Frage gegeben. Die Antworten der Kinder und Jugendlichen wurden 11 Kategorien zugeordnet (vgl. Abb. 18). 87% empfinden jegliche Art von Handgreiflichkeiten als Gewalt. Sie nennen vor allem schlagen, schubsen, zerren, verprügeln, treten, auf den Po hauen, würgen, aber auch töten. Darüber hinaus wird die körperliche Gewalt mit Gegenständen von 4% der Kinder und Jugendlichen genannt, dazu gehört für sie, mit der Pistole bedroht zu werden oder aber mit Gegenständen beworfen oder geschlagen zu werden. 43% der befragten Schülerinnen und Schüler sehen zudem Demütigung als Gewalt an, somit sehen die befragten Kinder und Jugendlichen beleidigen, innerliches verletzen, runtermachen, bedrohen, schimpfen, aber auch anschreien und das Einreden, dass man nichts kann, als gewalttätige Handlungen von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen an. Die sexuelle Gewalt ist für 10% der Schülerinnen und Schüler eine Handlung von Erwachsenen, die sie als Gewalt ansehen. Dazu zählen sie Missbrauch, Vergewaltigung aber auch angefasst zu werden, wenn man das nicht möchte. Mobbing, aus dem Haus verbannen, wegsperren aber auch in ein Jugendheim gesteckt zu werden, ist für 5% der Kinder und Jugendlichen eine gewaltvolle Handlung, die zu der Kategorie Ausgrenzung zusammengefasst wurde. Für 4% der Kinder und Jugendliche stellt Hausarrest eine Handlung von Erwachsenen dar, die sie als Gewalt einschätzen. Jeweils 2% der befragten Kinder und Jugendlichen sehen Vernachlässigung wie z.b. wenn die Eltern sich nicht kümmern, aber auch Verbote und Zwang, als Gewalt an. 3% lehnen Gewalt ab und beschreiben zum Beispiel, dass Gewalt nicht schön ist oder dass man Gewalt nicht anwenden sollte. Gruppenunterschiede Kinder der zweiten und vierten Klassen benennen auf dem vierten Platz die sexuelle Gewalt, diese Kategorie wird von Jugendlichen der sechsten und achten Klassen bereits auf dem dritten Rang benannt. Mädchen beschreiben mehr als doppelt so häufig wie Jungen Missbrauch, Vergewaltigung und das Anfassen, ohne gefragt zu werden, als Gewalt (m=5% und w=13%). Das Benennen von Gewalt Erwachsener gegenüber Kindern und Jugendlichen ist unbeeinflusst von der Häufigkeit des erlebten positiven Erziehungsverhaltens. Dieses Ergebnis zeigt, dass es eine große Übereinkunft bei den Befragten gibt, was sie unter Gewalt verstehen

28 Abb. 18: Häufigkeit von Gewalteinschätzung 6 Positives Erziehungsverhalten Körperliche Gewalt Demütigung Sexuelle Gewalt Ausgrenzung Hausarrest 10% 5% 4% 43% 87% Neben der Darstellung von zwei Beispielen für negatives Erziehungsverhalten von Erwachsenen, wurden die Kinder und Jugendlichen nach ihren subjektiven Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten von Erwachsenen gefragt. Mittels einer fünfstufigen Antwortskala 7 (1= nie bis 5= sehr oft ) ist abgefragt worden, wie oft die Befragten folgende Dinge erleben: dass ihnen zugehört wird, dass mit ihnen geredet wird, wenn sie etwas falsch gemacht haben, dass sie Dinge wiedergutmachen können, Körperliche Gewalt mit Hilfsmitteln 4% dass sie in den Arm genommen werden (nur bei Eltern), Ablehnung von Gewalt 3% dass sie gerecht behandelt werden, Vernachlässigung 2% dass sie gelobt werden, Verbote 2% dass sie belohnt werden, Zwang 2% dass mit ihnen gemeinsam etwas unternommen wird, 0% 20% 40% 60% 80% 100% dass sie Hilfe bekommen, dass ihnen etwas zugetraut wird, dass sie getröstet werden oder Für Gewalteinschätzung aus Kindersicht lässt sich festhalten, dass: die körperliche Gewalt und Demütigung die am häufigsten genannten Gewalthandlungen sind, die die Kinder und Jugendlichen frei geäußert und formuliert haben, Sechst- und Achtklässler die Kategorie sexuelle Gewalt bereits auf dem dritten Rang als eine gewalttätige Handlung von Erwachsenen gegenüber Kindern ansehen und Kinder der unteren Jahrgangsstufen diese Kategorie erst auf dem vierten Rang benennen. dass ihnen Mut gemacht wird. 6.1 Positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der Familie Im Durchschnitt beantworteten 97% der Kinder und Jugendlichen die Frage nach der Häufigkeit der aufgelisteten Verhaltensweisen in der Familie. Einen Vergleich der durchschnittlichen Verteilung der 12 abgefragten positiven Erziehungsverhaltensweisen in der Familie bietet die Abbildung 19. Demnach stellen das in den Arm genommen werde und die Belohnung positive Erziehungsverhalten dar, welche die befragten Kinder und Jugendlichen am wenigsten von allen abgefragten Verhaltensweisen erleben. Im Gegensatz dazu wird eine gerechte Behandlung, Hilfe und Unterstützung, aber auch das Zutrauen der Erwachsenen in der Familie von den Kindern und Jugendlichen am häufigsten benannt. 7 Siehe dazu Kapitel 4 (Frage- und Antwortformat) 40 41

29 Abb. 19: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der Familie (Mittelwerte) Abb. 20: Wie oft erlebst du Folgendes mit Erwachsenen in deiner Familie? (Mittelwertvergleich nach Jahrgangsstufen) Dass mir was zugetraut wird Dass ich Hilfe bekomme Dass ich gerecht behandelt werde Dass mir Mut gemacht wird Dass mit mir geredet wird Dass ich getröstet werde Dass ich gelobt werde Dass mir genau zugehört wird Dass ich Dinge wieder gut machen kann Dass wir gemeinsam was machen/unternehmen Dass ich belohnt werde Dass ich in den Arm genommen werde 4,1 4,1 4, ,9 3,9 3,9 3,8 3,5 3, Mittelwert 3,6 Trost 4 4,3 4,2 Zutrauen 4,1 4,3 4 Gerechte Behandlung 4,2 4,4 4 3,5 Unternehmungen 4,1 3,9 3,1 In den Arm nehmen 3,4 3,8 8. Klasse Reden 3,9 4,1 6. Klasse 4,2 4. Klasse 3,9 Zuhören 2. Klasse 4 3, Mittelwert Gruppenunterschiede Mädchen geben häufiger an, dass sie von den Erwachsenen in der Familie in den Arm genommen werden. Ein Vergleich der Mittelwerte zeigt, dass Mädchen durchschnittlich oft (MW: 3,9) von den erwachsenen Familienmitgliedern in den Arm genommen werden und Jungen nur manchmal (MW: 2,9). Das Gleiche gilt für Trost spenden. Jungen erleben dies signifikant seltener Mädchen (w: 4,1 und m: ). Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund (MW: 4,3) bekommen häufiger Hilfe von ihrer Familie als Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (MW: 3,9) Kinder und Jugendliche, die mit zwei Eltern im Haushalt aufwachsen, erleben häufiger positives Erziehungsverhalten. Sie geben häufiger an, gerecht behandelt zu werden (Zweielternfamilie: 4,0 und Alleinerziehend: ), dass mit ihnen etwas unternommen wird (Zweielternfamilie: 3,8 und Alleinerziehend: 3,4) und dass ihnen etwas zugetraut wird (Zweielternfamilie: 4,1 und Alleinerziehend: 3,9). Kindern und Jugendlichen der vierten und sechsten Klassen wird signifikant häufiger zugehört und mit ihnen geredet, wenn sie etwas falsch gemacht haben als Kindern der zweiten Klasse. Die unteren Klassenstufen werden dafür deutlich häufiger in den Arm genommen oder aber zu gemeinsamen Aktivitäten mitgenommen als die Jugendlichen der achten Klasse. Die Kinder der vierten Klassen fühlen sich darüber hinaus signifikant häufiger gerecht behandelt als Kinder und Jugendliche der zweiten und achten Klassen. Dass ihnen etwas zugetraut wird, erleben die Kinder und Jugendlichen der zweiten Klasse deutlich seltener als die Kinder und Jugendlichen der vierten Klasse, der sechsten Klasse und der achten Klasse. Trost erleben dafür die Jugendlichen der achten Klasse seltener als die Kinder der sechsten, vierten oder der zweiten Klasse. Kinder und Jugendliche mit einem niedrigen sozioökonomischen Status erleben es seltener, dass die Familienmitglieder mit ihnen reden, wenn sie etwas falsch gemacht haben und dass sie von den Erwachsenen in der Familie getröstet werden. Belohnungen erhalten die Kinder und Jugendlichen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status häufiger. Abb. 21: Wie oft erlebst du Folgendes mit Erwachsenen in deiner Familie? (Mittelwertvergleich nach sozioökonomischem Status) Trost Belohnung Reden 3,5 3,8 3,9 3,9 4,1 3,9 Bis 10 Bücher 3,6 3,5 Bis 25 Bücher 3,3 Bis 100 Bücher Bis 200 Bücher 3,4 3,8 Über 200 Bücher 3,9 3,9 4, Mittelwert 42 43

30 8% der befragten Kinder und Jugendlichen erleben selten positives Erziehungsverhalten durch die erwachsenen Familienmitglieder. Demgegenüber stehen 45%, die wenig positives Erziehungsverhalten in der Familie erfahren und 48%, die dies häufig erleben. Abb. 22: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten der Erwachsenen in der Familie (nach Häufigkeit) 100% 6.2 Positives Erziehungsverhalten von Lehrkräften Die nach der Häufigkeit des Erlebens positiven Erziehungsverhaltens seitens der Lehrkräfte beantwortete durchschnittlich 95% der Befragten. Belohnung ist ein positives Erziehungsverhalten, welches von den Lehrkräften am seltensten genutzt wird. Trost und gemeinsame Unternehmungen werden ebenfalls seltener von den Schülerinnen und Schülern erlebt. Am häufigsten erfahren die Befragten durch die Lehrkräfte, dass ihnen geholfen und zugehört wird. Abb. 23: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten von Lehrkräften (Mittelwerte) 80% Dass ich Hilfe bekomme Dass mir genau zugehört wird 60% 40% 48% 45% Dass ich gerecht behandelt werde Dass mir was zugetraut wird Dass mit mir geredet wird, wenn ich Dass ich gelobt werde Dass mir Mut gemacht wird 3,6 3,5 3,5 3,3 3,2 20% Dass ich Dinge wieder gut machen kann 3,1 8% Dass ich getröstet werde 2,8 0% Häufig Wenig Selten Dass wir gemeinsam was Dass ich belohnt werde 2,4 2,8 In Tabelle 5 werden die Antworten der 8% Kinder und Jugendlichen tiefergehend ausgewertet, die in der Kategorie selten positives Erziehungsverhalten zusammengefasst sind. Es wird deutlich, dass sie sehr differenziert Antworten gegeben haben. Die Wahrscheinlichkeit des Erlebens von positiven Erziehungsverhalten ist in dieser Gruppe sehr gering. Tab. 5: Wie wahrscheinlich ist es, dass Kinder, die in der Kategorie selten positives Erziehungsverhalten sind, mit oft oder sehr oft geantwortet haben? (Familie) nie positive Erfahrungen mit Erziehungsverhalten in der Familie 0x oft oder sehr oft angekreuzt 1x oft oder sehr oft angekreuzt 2x oft oder sehr oft angekreuzt 3x oft oder sehr oft angekreuzt 4x oft oder sehr oft angekreuzt 5x oft oder sehr oft angekreuzt 6x oft oder sehr oft angekreuzt Anzahl Prozent 26,8% 25,0% 21,4% 19,6% 1,8% 3,6% 1,8% Mittelwert Gruppenunterschiede Mädchen geben häufiger an positives Erziehungsverhalten seitens der der Lehrkräfte als Jungen zu erleben. Sie erfahren häufiger die Möglichkeit, etwas wiedergutzumachen, werden häufiger gelobt oder gerecht behandelt, bekommen häufiger Hilfe oder Trost und ihnen wird häufiger Mut zugesprochen. Abb. 24: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten (Mittelwertvergleich nach Geschlecht) Mut machen 3,5 Mädchen 3,0 Junge Trost 3,1 2,4 Hilfe bekommen 3,9 3,6 Unternehmungen 3,0 2,7 Lob 3,5 3,2 Gerechte Behandlung 3,4 Wiedergutmachung 3,3 3, Mittelwert 44 45

31 Bezogen auf den Migrationshintergrund der Befragten zeigt sich, dass Kindern und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund häufiger etwas zugetraut wird als Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (omh:, mmh: 3,4). Insgesamt nimmt die Häufigkeit von positiven Erfahrungen in der Schule mit zunehmender Altersstufe ab. So geben die Zweitklässler bei den meisten positiven Erziehungsverhalten (Wiedergutmachung, gerechte Behandlung, Belohnung, Trost, Hilfe und Mut) signifikant häufiger an, dies zu erleben als Jugendliche der achten Klassen (s. Abb. 24). Abb. 25: Wie oft erlebst du Folgendes mit deinen Lehrkräften? (Mittelwertvergleich nach Jahrgangsstufen) Des Weiteren zeigt sich, dass 16% der befragten Kinder und Jugendlichen selten positives Erziehungsverhalten durch die Lehrkräfte erleben (vgl. Abb. 26). Demgegenüber stehen 61%, die wenig positives Erziehungsverhalten durch Lehrkräfte erfahren und 23%, die dies häufig erleben. Abb. 26: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten der Lehrkräfte (nach Häufigkeit) 100% Mut machen Hilfe bekommen Trost Unternehmungen Belohnung 2,1 2,1 2,4 2,4 3,4 2,9 3,4 3,6 3,5 3,1 3,9 2,9 3,4 2,8 3,4 3,3 2,8 3,1 4,1 8. Klasse 6. Klasse 4. Klasse 2. Klasse 80% 60% 40% 20% 0% 23% 61% 16% Häufig Wenig Selten Gerechte Behandlung 3,3 3,9 Bei der tiefergehenden Analyse der Kinder und Jugendlichen, die in der Kategorie selten positives Erziehungsverhalten" sind, erhärtet sich diese Tendenz. Wiedergutmachung 2,8 3,2 3,4 3,6 Tab. 6: Wie wahrscheinlich ist es, dass Kinder, die in der Kategorie selten positives Erziehungsverhalten sind, mit oft oder sehr oft geantwortet haben? (Schule) Mittelwert 0x oft oder sehr oft angekreuzt 1x oft oder sehr oft angekreuzt 2x oft oder sehr oft angekreuzt 3x oft oder sehr oft angekreuzt 4x oft oder sehr oft angekreuzt 5x oft oder sehr oft angekreuzt nie positive Erfahrungen mit Erziehungsverhalten in der Schule Anzahl Prozent 30,0% 33,3% 15,8% 13,3% 5,8% 1,7% 6.3 Positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen in Freizeitsituationen Im Folgenden werden die 11 abgefragten positiven Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der betreuten Freizeit näher betrachtet und ausgewertet (vgl. Abb. 27). Für diese Fragen ist ebenfalls die fünfstufige Antwortskala verwendet worden (1= selten und 5= sehr oft ). Durchschnittlich 91% der Befragten beantworteten diese Frage

32 Belohnungen, gemeinsame Unternehmungen und Trost stellen im Lebensbereich Freizeit positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen dar, die kaum von den befragten Kindern und Jugendlichen erlebt werden. Am häufigsten erleben die Kinder gerechte Behandlung. Abb. 27: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten durch Erwachsene (Mittelwerte) Abb. 28: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten Erwachsener in der betreuten Freizeit (nach Häufigkeit) 100% 80% Dass ich gerecht behandelt werde Dass mir was zugetraut wird Dass ich Hilfe bekomme Dass ich gelobt werde Dass mir genau zugehört wird 3,9 60% 40% 20% 42% 46% 12% Dass mir Mut gemacht wird Dass mit mir geredet wird, wenn ich etwas falsch mache Dass ich Dinge wieder gut machen kann Dass ich getröstet werde Dass wir gemeinsam was machen/unternehmen Dass ich belohnt werde 3,6 3,6 3,5 3,2 3,2 2, % häufig wenig selten Bei der differenzierten Betrachtung der Kinder und Jugendliche der Kategorie selten positives Erziehungsverhalten wird deutlich, dass diese Gruppe sehr wenig positives Erziehungsverhalten erlebt. Tab. 7: Wie wahrscheinlich ist es, dass Kinder, die in der Kategorie selten positives Erziehungsverhalten sind, mit oft oder sehr oft geantwortet haben? (betreute Freizeit) Gruppenunterschiede Mädchen berichten häufiger von positivem Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der betreuten Freizeit, ähnlich wie bei den Erwachsenen in der Familie und den Lehrkräften. Sie fühlen sich eher gerecht behandelt (w: 4,0 und m: 3,8), bekommen mehr Hilfe (w: 3,9 und m: 3,6) sowie Zutrauen (w: 3,9 und m: 3,6) und werden häufiger getröstet (w: 3,5 und m: 3,0). Jugendliche der achten Klassen erleben weniger positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der betreuten Freizeit als Kinder der zweiten Klassen. So erleben sie seltener die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen (2. Klasse: 4,1 und 8. Klasse: 3,5) oder getröstet zu werden (4. Klasse: 4,1 und 8. Klasse: 3,5) sowie eine Teilnahme an gemeinsamen Unternehmungen (2./4. Klasse: 3,5 und 8. Klasse: 3,0). nie positive Erfahrungen mit Erziehungsverhalten in der betreuten Freizeit 0x oft oder sehr oft angekreuzt 1x oft oder sehr oft angekreuzt 2x oft oder sehr oft angekreuzt 3x oft oder sehr oft angekreuzt 4x oft oder sehr oft angekreuzt 5x oft oder sehr oft angekreuzt Anzahl Prozent 40,7% 18,6% 23,3% 16,3% 0,0% 1,2% Kinder alleinerziehender Eltern erleben es seltener, dass ihnen genau zugehört wird (Zweielternhaushalt: 3,8 und Alleinerziehend: 3,5) und dass sie gelobt werden (Zweielternhaushalt: und Alleinerziehend: 3,4). Es zeigt sich, dass 12% der befragten Kinder und Jugendlichen selten positives Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der betreuten Freizeit erleben. Demgegenüber stehen 46%, die wenig positives Verhalten durch Erwachsene erfahren und 42%, die dies häufig erleben. 6.4 Zusammenhänge Zusätzlich ist überprüft worden, ob die Erfahrungen bezüglich positivem Erziehungsverhalten seitens der Erwachsenen in der Familie, der Lehrkräfte und der Erwachsenen in der betreuten Freizeit zusammenhängen. Je häufiger Kinder und Jugendliche angeben, positives Erziehungsverhalten seitens der erwachsenen Familienmitglieder zu erleben, umso häufiger machen sie auch positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten der Lehrkräfte (r=.32) und 48 49

33 der Erwachsenen in der Freizeit (r=.33) (oder umgekehrt). Ebenso gilt, je häufiger Kinder und Jugendliche positives Erziehungsverhalten von den Lehrkräfte erleben, umso häufiger erleben sie positives Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der betreuten Freizeit (r=.43) (oder umgekehrt). Je häufiger positive Erfahrungen in den Lebensbereichen Familie, Schule und Freizeit gemacht werden, umso besser sind sowohl das aktuelle als auch das allgemeine Wohlbefinden (oder umgekehrt). Dies gilt am deutlichsten für positives Erziehungsverhalten durch die Erwachsenen in der Familie (aktuell r=.31, allgemein r=.34), doch auch der Zusammenhang zum positiven Erziehungsverhalten von Lehrkräften (aktuell r=.12, allgemein r=.20) und von Erwachsenen in der betreuten Freizeit (aktuell r=.19, allgemein r=.23) ist hoch. Abschließend hält die untenstehende Abbildung das erlebte Erziehungsverhalten der Kinder und Jugendlichen in der Familie, Schule und betreuten Freizeit im Vergleich fest. Kinder und Jugendliche erleben in der Schule häufiger selten oder wenig positives Erziehungsverhalten und seltener häufig positives Erziehungsverhalten als in den beiden anderen Lebensbereichen. Abb. 30: Detallierte Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der Familie, Schule und betreuten Freizeit im Vergleich (Mittelwertvergleich) Dass mir was zugetraut wird Dass ich Hilfe bekomme Dass ich gerecht behandelt werde Dass mir Mut gemacht wird Dass mit mir geredet wird Dass ich getröstet werde Dass ich gelobt werde 2,8 3,2 3,2 3,3 3,5 3,6 3,6 3,5 3,6 3,9 3,9 3, ,1 4,1 4,1 Abb. 29: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der Familie, Schule und betreuten Freizeit im Vergleich (nach Häufigkeit) Dass mir genau zugehört wird 3,9 100% 80% 60% 40% 20% 0% 48% 23% 42% 45% In der folgenden Abbildung wird dies noch einmal detailliert dargestellt. Diese genannten Verhaltensweisen stellen das subjektiv erlebte Erziehungsverhalten von Erwachsenen gegenüber den befragten Kindern und Jugendlichen dar. Das subjektiv erlebte Verhalten und das gewünschte Verhalten stimmen häufig überein. Kinder und Jugendliche, die häufiger positives Erziehungsverhalten in den Bereichen Familie, Schule und Freizeit erleben, geben häufiger an, dass sich das Kind lieber positives Erziehungsverhalten wünschen würde als Kinder und Jugendliche, die bisher wenig bis selten positive Erfahrungen gemacht haben. 61% 46% In der Familie In der Schule In der betreuten Freizeit 8% 16% häufig wenig selten 12% Dass ich Dinge wieder gut machen kann In der Familie In der Schule Dass wir gemeinsam was machen/unternehmen Dass ich belohnt werde In der betreuten Freizeit Bei allen Antwortmöglichkeiten können Gruppenunterschiede beschrieben werden. Bei den Merkmalen Geschlecht und Alter sind in allen abgefragten Lebensbereichen Unterschiede beschreibbar. Jungen, ältere Kinder und Jugendliche berichten seltener von positiven Erziehungsverhalten. Die einzige Ausnahme in Bezug auf das Merkmal Alter bildet das Elternhaus: dort berichten bei einigen Fragen auch die jüngeren Kinder von seltenerem positiven Erziehungsverhalten. Kinder mit Migrationshintergrund erleben bei einigen Verhaltensweisen zu Hause und in der Schule weniger positives Erziehungsverhalten. Für Kinder alleinerziehender Eltern ist dies in den Bereichen Elternhaus und betreute Freizeit beschreibbar. In Bezug auf den sozioökonomischen Status kann keine eindeutige Aussage getroffen werden: Im Lebensbereich Familie sind sowohl häufigere als auch seltenere Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten bei niedrigem sozioökonomischen Status beschreibbar. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein älterer Junge bzw. männlicher Jugendlicher mit einem alleinerziehenden Elternteil bei niedrigem sozioökonomischem Status und Migrationshintergrund zu Hause und in der Schule das größte Risiko trägt, selten positives Erziehungsverhalten zu erleben. 2,4 2,8 2, ,1 Mittelwert 3,2 3,5 3,5 3,

34 7 Kenntnisse von Anlaufstellen zur Hilfe und Unterstützung Insgesamt lässt sich in Bezug auf positives Erziehungsverhalten in den Lebensbereichen Familie, Schule und Freizeit festhalten, dass: die befragten Kinder und Jugendlichen am häufigsten in der Familie, dann in der betreuten Freizeit und dann in der Schule positives Erziehungsverhalten durch Erwachsene erleben, Mädchen häufiger positives Erziehungsverhalten in der Familie, der Schule und der Freizeit berichten als Jungen, für den Lebensbereich Familie allerdings erkennbar ist, dass mit zunehmendem sozioökonomischem Status die Häufigkeit von Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten zunimmt, mit der einen Ausnahme, dass Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischen Status häufiger belohnt werden, Kinder mit Migrationshintergrund in der Familie seltener Hilfe bekommen als Kinder ohne Migrationshintergrund, mit zunehmendem Alter die Häufigkeit von Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten im Lebensbereich Schule abnimmt, Jugendliche der achten Klassen seltener positives Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der betreuten Freizeit erleben als Kinder der zweiten Klassen, je häufiger in einem der Lebensbereiche viele Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten gemacht werden, desto häufiger dies auch in den anderen Lebensbereichen erlebt wird, je häufiger positives Erziehungsverhalten in den Lebensbereichen Familie, Schule und Freizeit gemacht wird, umso besser ist das aktuelle, das allgemeine und das Wohlbefinden nach der Befragung, das subjektiv erlebte Verhalten und das gewünschte Verhalten häufig übereinstimmen. Kinder und Jugendliche, die häufiger positives Erziehungsverhalten in den Bereichen Familie, Schule und Freizeit erleben, geben häufiger an, dass sich das Kind lieber positives Erziehungsverhalten wünschen würde als Kinder und Jugendliche, die bisher wenig bis selten positive Erfahrungen gemacht haben. Die Frage, ob sie Sorgentelefone und Beratungsstellen kennen, beantworteten 97% der Kinder und Jugendlichen. 27% der Schülerinnen und Schüler antworteten mit ja und 47% mit nein. Weitere 27% wussten auf diese Frage keine Antwort. Vor allem die Kinder der zweiten und vierten Klassen wissen häufiger keine Antwort auf diese Frage (jeweils 41%), gegenüber 26% der Sechstklässler und 17% der Achtklässler. Anschließend wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, eine solche Beratungsstelle anzurufen, wenn ein Freund oder eine Freundin Hilfe benötigt. Auf diese Frage antworten 37% der befragten Schülerinnen und Schüler mit ja und 28% mit nein. 36% wissen nicht, was sie auf diese Frage antworten sollen. Abb. 31: Stell dir bitte vor, dass ein Freund/eine Freundin Hilfe braucht, würdest du bei einer Beratungsstelle anrufen? 100% 80% 60% 40% 20% 0% 28% 37% 36% Nein Ja Weiß nicht Mädchen können es sich eher vorstellen, einem Freund oder einer Freundin zu helfen, indem sie bei einer solche Beratungsstelle anrufen. 40% der Mädchen beantworten die Frage mit ja, dies sieht nur ein Drittel der Jungen genauso. Im Fall, dass ein Freund bzw. eine Freundin Hilfe benötigt, würden Kinder eher bei einer Beratungsstellen anrufen als Jugendliche (2. Klasse: 38%, 4. Klasse: 49%, 6. Klasse: 38% und 8.Klasse: 31%). Kinder und Jugendliche, die häufiger positives Erziehungsverhalten von erwachsenen Familienmitgliedern, Lehrkräften oder Erwachsenen in der Freizeit erleben, geben vermehrt an, dass sie für den hilfesuchenden Freund bzw. Freundin bei einer solchen Beratungsstelle anrufen würden (Familienmitglieder: 43%, Lehrkräfte: 44% und BetreuerInnen: 43%) und zwar e- her als Kinder und Jugendliche, die wenig bis selten positive Erfahrungen mit Erziehungsverhalten von erwachsenen Familienmitgliedern, Lehrkräften und Erwachsenen in der Freizeit machen konnten (Familienmitglieder: 26%, Lehrkräfte: 25% und BetreuerInnen: 27%)

35 Anschließend ist gefragt worden, ob schon einmal eine solche Beratungsstelle kontaktiert wurde, dies verneinen 91% der befragten Kinder und Jugendlichen. 3% haben einen solchen Anruf schon einmal getätigt und 7% wissen keine Antwort auf diese Frage. Es zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche, die bisher selten positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten seitens ihrer Lehrkräfte gemacht haben, häufiger angeben, bei einer solchen Beratungsstelle bereits angerufen zu haben (selten: 9%, wenig: 2% und häufiger: 2%). Von denen, die bereits eine solche Beratungsstelle kontaktiert haben, hatten jedoch nur 13% das Gefühl, dass ihnen geholfen wurde. Zu dieser Frage zeigen sich keine Gruppenunterschiede. Neben dem Wissen über Beratungsstellen und Sorgentelefone, wurde außerdem gefragt, ob die Kinder und Jugendlichen eine Bezugsperson haben, an die sie sich wenden können, wenn es ihnen nicht gut geht. 82% der befragten Schülerinnen und Schüler geben an, eine solche Person in ihrem persönlichen Umfeld zu haben. 9% geben an, dass sie keine Person haben, an die sie sich wenden können, wenn es ihnen schlecht geht. Ebenfalls 9% geben auf diese Frage keine Antwort. Kinder ohne Migrationshintergrund haben häufiger eine Person, an die sie sich vertrauensvoll wenden können, falls es ihnen schlecht gehen sollte (omh: 91% und mmh: 76%). Kinder und Jugendliche der vierten, sechsten und achten Klassen haben häufiger eine Person, an die sie sich im Notfall wenden können als Kinder der zweiten Klasse (2.Klasse: 73%, 4.Klasse: 89%, 6.Klasse: 80% und 8.Klasse: 84%). Kinder mit häufig positiven Erfahrungen bezüglich des Erziehungsverhaltens der erwachsenen Familienmitglieder kennen häufiger eine Person, an die sie sich vertrauensvoll wenden können (selten: 30%, wenig: 78% und häufiger: 94%). Ein ähnliches, wenn auch etwas weniger stark ausgeprägtes, Ergebnis zeigt sich bei Kindern und Jugendlichen, die häufig positive Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten seitens der Lehrkräfte gemacht haben (selten: 77%, wenig: 81% und häufiger: 87%) und bei Kindern und Jugendlichen, die häufig positive Erfahrungen mit Erwachsenen in der betreuten Freizeit erlebt haben (selten: 66%, wenig: 80% und häufiger: 89%). Insgesamt zeigt sich, dass: Sorgentelefone und Beratungsstellen bei 47% der Kinder nicht bekannt sind, 37% sich vorstellen können im Notfall für einen Freund oder eine Freundin bei einer Beratungsstelle anzurufen. Insbesondere Mädchen aber auch jüngere Kinder, vor allem Viertklässler, würden dies für die Freundin/den Freund tun, nur 3% bisher eine Beratungsstelle kontaktiert haben, dort aber den wenigsten wirklich geholfen werden konnte. die meisten Kinder und Jugendlichen an Stelle von Beratungsstellen und Sorgentelefonen Kontaktpersonen in ihrem persönlichen Umfeld haben, an die sie sich vertrauensvoll wenden können. Kinder und Jugendliche mit selten positivem Erziehungsverhalten deutlich seltener eine erwachsene Vertrauensperson haben. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener eine Vertrauensperson haben. 8 Verpflichtungen und Termine Auf die Frage, an welchen Tagen der Woche die Kinder und Jugendlichen etwas zu tun haben wie zum Beispiel Hausaufgaben, Haushaltspflichten, Geschwisterbetreuung, Musikschule, Verein und so weiter antworten 100% der Befragten. 3% gaben an, das sie an keinem Tag Pflichten haben. An einem Tag nach der Schule haben 4% der befragten Schülerinnen und Schüler etwas zu tun und an zwei Tagen 8%. An drei Tagen in der Woche haben 14% der Kinder und Jugendlichen Termine bzw. Pflichten, die sie nach der Schule wahrnehmen müssen. 15% haben vier Tage in der Woche verplant und an fünf Tagen in der Woche geben 23% der befragten Kinder und Jugendlichen an, Termine zu haben. Fast täglich haben 14% der befragten Kinder und Jugendlichen nach eigener Aussage etwas zu tun und täglich sind es bereits 19%. Abb. 32: Anzahl der Tage, an denen nachmittags etwas zu tun ist. 0 Tage in der Woche 1 Tag in der Woche 2 Tage in der Woche 3 Tage in der Woche 4 Tage in der Woche 5 Tage in der Woche 6 Tage in der Woche 7 Tage in der Woche 3% 4% 8% 14% 15% 14% 19% 23% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Kinder der zweiten Klassen haben weniger häufig Verpflichtungen als Kinder und Jugendliche der höheren Altersstufen (2. Klasse: 3,8, 4. Klasse: 4,4, 6. Klasse: 4,5 und 8. Klasse: 4,9). Darüber hinaus wurden die Kinder nach regelmäßigen Terminen in ihrer Freizeit gefragt. Im Durchschnitt beantworteten 85% der Befragten diese Fragen. Keine regelmäßigen Termine in der Woche haben nur 13% der befragten Kinder. Wenn Kinder regelmäßige Termine in der Freizeit haben, dann sind sie von 38% der Kinder selbst vereinbart und 15% geben an, dass andere diese Termine vereinbaren. Teilweise selbst und teilweise durch eine andere Person, werden die Termine bei 47% der Schülerinnen und Schüler gemacht. 19% der Zweitklässler, 22% der Viertklässler, 35% der Sechstklässler und 49% der Achtklässler geben an, ihre Termine selbstständig zu vereinbaren. Wenn Kinder und Jugendliche häufig positives Erziehungsverhalten seitens der erwachsenen Familienmitglieder erleben (40%), geben sie häufiger an, dass sie ihre Termine selbst vereinbaren, als Kinder und Jugendliche, die dies wenig 54 55

36 (35%) oder selten erleben (28%). Die Anzahl der selbst vereinbarten Termine ist unabhängig von der Anzahl der Verpflichtungen der Kinder. 46% der Befragten empfinden ihre Termine nicht als stressig. 12% erleben sie als stressig. 43% der befragten Kinder und Jugendlichen finden einige Termine stressig, andere wiederum nicht. 20% der Zweitklässler, 11% der Viertklässler, 12% der Sechstklässler und nur noch 9% der Achtklässler geben an, ihre Termine als stressig zu empfinden. Je älter die Kinder werden, umso weniger stressig finden sie ihre Freizeittermine. Der empfundene Stress ist unabhängig von der tatsächlichen Anzahl an Verpflichtungen der Kinder. 86% der befragten Kinder sind mit der Anzahl ihrer regelmäßigen Freizeittermine zufrieden. Je mehr Termine die Kinder und Jugendlichen selbst vereinbart haben, umso weniger stressig (r=-.39) finden sie diese und sind mit der Anzahl der Termine zufriedener (r=.31). Je stressiger die Termine erlebt werden, umso weniger sind die Kinder mit der Anzahl zufrieden (r=-.34) oder umgekehrt. Die Abb. 33 zeigt, wie häufig die befragten Kinder und Jugendlichen verschiedene Einrichtungen besuchen. Abb. 33: Wie häufig besuchst du die verschiedene Einrichtungen? (Mittelwert) Verein Kirche, Moschee, Synagoge Musik- oder Kunstunterricht Nachmittagsbetreuung Kinder- oder Jugendhaus Samstagsschule Mittelwert zu gehen wird vor allem von anderen bestimmt (MW: 2,5), selbstbestimmt gehen die Befragten seltener in die Nachmittagsbetreuung (MW: 1,5). In ein Kinder- oder Jugendhaus gehen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund seltener als Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund (mmh: 1,4 und omh: 1,2). Jugendlichen der achten Klasse besuchen ein Kinder- oder Jugendhaus häufiger als Kinder der zweiten Klassen (2. Klasse: 1,1 und 8. Klasse: 1,4). Selbstbestimmt (MW: 1,4) gehen Kinder häufiger in ein Jugendhaus, als wenn dieser Termin durch andere festgelegt wird (MW: 1,2). Vereinssport treiben Jungen häufiger als Mädchen (m: 3,6 und w: 3,1) und auch Kinder und Jugendliche mit erwerbstätigen Eltern (MW: 2,8) gehen häufiger in einen Verein als Kinder und Jugendliche mit arbeitslosen Eltern (MW: 2,5). Je höher der sozioökonomische Status der Kinder und Jugendlichen, desto häufiger besuchen sie einen Verein (r=.15) (oder umgekehrt). Vereinssport wird deutlich häufiger betrieben, wenn Kinder diese Termine selbst vereinbaren (MW: 3,6 zu fremdbestimmt: MW: 3,1) und wenn sie mit der Anzahl ihrer Termine zufriedener sind (MW: 3,5 zu unzufrieden: 3,1). Musik- bzw. Kunstunterricht besuchen Mädchen häufiger als Jungen (m: 2,1 und w: 2,6). Allerdings besuchen auch hier die Kinder und Jugendlichen erwerbstätiger Eltern (MW: 2,5) häufiger einen Musik- oder Kunstunterricht (MW: 1,9). Je höher der sozioökonomische Status der Kinder und Jugendlichen, desto häufiger besuchen sie einen solchen Unterricht (r=.27) (oder umgekehrt) und auch die Kinder und Jugendlichen aus einer Zweielternfamilie (MW: 2,5) besuchen diese Kurse häufiger als Kinder und Jugendliche mit alleinerziehenden Elternteilen (MW: 1,9). Außerdem gehen Kinder und Jugendliche, die häufiger positives Erziehungsverhalten durch ihre Lehrkraft erleben, auch häufiger zum Musik- bzw. Kunstunterricht (selten: 2,1 und häufig: 2,7). Die Selbstbestimmung vermehrt nicht die Teilnahme an diesem Freizeittermin. Kinder, die nur teilweise diesen Termin selbstbestimmen, besuchen die Kunstoder Musikschule am häufigsten (MW: 2,7 zu MW: 2,2). Eine Moschee, Kirche oder Synagoge besuchen Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund häufiger als Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund (mmh: 2,7 und omh: 1,9). Kinder und Jugendliche aus Zweielternfamilien (MW: 2,5) besuchen häufiger die Moschee, Synagoge oder Kirche als Kinder und Jugendliche aus einem Haushalt mit einem alleinerziehenden Elternteil (MW: 2,0). Die Samstagsschule wird seltener von den Befragten besucht, wenn sie mit der Anzahl ihrer Termine zufriedener sind (MW zufrieden: 1,3 zu MW unzufrieden: 1,1). Gruppenunterschiede bezüglich des Besuchs verschiedenen Einrichtungen (Mittelwertvergleich) Durchschnittlich 95% der Kinder und Jugendlichen beantworteten die Frage nach der Häufigkeit ihres Besuches unterschiedlicher Angebote. In die Nachmittagsbetreuung gehen Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund häufiger als Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (omh: 2,1 und mmh: 1,8). Ebenso geben die Kinder und Jugendlichen der unteren Jahrgangsstufen häufiger an, die Betreuung zu besuchen als Jugendliche der achten Klassen (2. Klasse:, 4. Klasse: 3,0 und 8. Klasse: 1,2). Zusätzlich gehen Kinder und Jugendliche, die häufig positives Erziehungsverhalten von ihren Lehrkräften erleben, eher in die Nachmittagsbetreuung (häufig: 2,4, wenig: 1,9 und selten: 1,4). In die Nachmittagsbetreuung Insgesamt zeigt sich, dass: die meisten Kinder und Jugendlichen an 5 oder 7 Tagen in der Woche Verpflichtungen nach der Schule haben, sich bei der Häufigkeit der Besuche eines Vereins, des Musik-/Kunstunterrichtes sowie von Glaubensgemeinschaften einige Gruppenunterschiede zeigen (Alter, erlebtes positives Erziehungsverhalten der Lehrkraft, Migrationshintergrund, Geschlecht, Arbeitslosigkeit) fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen regelmäßige Freizeittermine nicht als stressig empfindet. Jedes 10. Kind bzw. Jugendlicher empfindet bei diesen Terminen Stress, dieser Aspekt ist aber unabhängig von der Anzahl der Verpflichtungen

37 9 Kinderwünsche an das Frankfurter Kinderbüro Die Kinder und Jugendlichen sind gefragt worden, um welche Aufgaben das Frankfurter Kinderbüro sich aus ihrer Sicht kümmern sollte. Die Frage lautet: Das Frankfurter Kinderbüro kümmert sich um Ideen, Interessen und Probleme von Kindern und Jugendlichen. Um was sollte sich das Kinderbüro als erstes kümmern? Auch bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich und daher sind von 524 Kindern und Jugendlichen (70%) 814 Antworten gegeben worden. Diese Antworten wurden für die Auswertung der Aussagen nach der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse 17 verschiedenen Kategorien zugeordnet. Abb. 34: Um was sollte sich das Kinderbüro als erstes kümmern? 8 8% wünschen sich das Kinderbüro als eine Interessenvertretung. Es soll Interessen vertreten, die Kinder und Jugendliche alleine nicht verwirklichen können. Jeweils 7% wünschen sich, dass das Kinderbüro sich als erstes um Gewalt im Elternhaus kümmert (z.b. wenn Kinder und Jugendliche von ihren Eltern geschlagen werden), um mehr Freizeitmöglichkeiten (z.b. mehr Möglichkeiten zum Spielen, mehr Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche) aber auch um Hunger bzw. Armut (z.b. das Kinder und Jugendliche nicht hungern müssen oder aber um Kinder und Jugendliche in armen Ländern). 6% wünschen sich, dass das Kinderbüro sich als erstes um Probleme in der Schule kümmert und 3% wünschen sich von Kinderbüro Veränderungen im Bildungssystem, z.b., dass die Hausaufgaben abgeschafft werden, dass weniger Schule stattfindet oder aber, dass für bessere Bildung gesorgt wird. Probleme im Allgemeinen Probleme im Elternhaus Gewalt gegen Kinder Interessen der Kinder Gewalt im Elternhaus Freizeitmöglichkeiten Armut/Hunger Probleme in der Schule Bildungssystem 3% 7% 7% 7% 6% 9% 12% 17% Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen wünscht sich, dass das Kinderbüro sich als erstes um Probleme im Allgemeinen kümmert (48%). Zu dieser Kategorie zählen Antworten, die Probleme nicht genauer definieren und daher nicht den Bereichen Schule, Elternhaus oder Freundeskreis zugeordnet werden konnten, z.b. um Probleme von Kindern und Jugendlichen, denen es nicht gut geht. 17% der befragten Kinder und Jugendlichen werden etwas deutlicher. Sie wollen, dass das Kinderbüro sich als erstes um die Probleme im Elternhaus kümmert, dass z.b. alle Kinder ein Dach über dem Kopf haben, um Stress im Elternhaus, strenge Eltern oder aber im Fall einer Scheidung und um Streitigkeiten in der Familie. 48% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Gruppenunterschiede Jungen nennen auf Platz vier Gewalt im Elternhaus als Wunsch an das Frankfurter Kinderbüro, während Mädchen diesen Wunsch erst an fünfter Stelle nennen. Mädchen geben auf Platz vier den Wunsch einer Interessenvertretung durch das Frankfurter Kinderbüro an, während Jungen diese Kategorie an fünfter Stelle benennen. Die Kinder der zweiten und vierten Klasse nennen auf dem zweiten Rang die Kategorie Freizeitmöglichkeiten, diese Kategorie wird von den Jugendlichen der sechsten und achten Klassen erst auf dem sechsten (6. Klasse) bzw. siebten (8. Klasse) Rang benannt. Eine Interessenvertretung durch das Frankfurter Kinderbüro wünschen sich die Kinder der sechsten und achten Jahrgangsstufe bereits auf dem vierten Rang, diesen Wunsch äußern Kinder der zweiten und vierten Klasse auf dem fünften (2. Klasse) bzw. sechsten Rang (4. Klasse). Kinder und Jugendliche, die häufig positives Erziehungsverhalten von ihren Lehrkräften erleben, geben bereits an zweiter Stelle die Kategorie Gewalt gegen Kinder als Wunsch an das Frankfurter Kinderbüro an. Diese Kategorie nennen Kinder und Jugendliche mit wenig positiven Erfahrungen seitens der Lehrkräfte auf dem dritten und Kinder und Jugendliche mit selten positiven Erfahrungen seitens ihrer Lehrkräfte erst auf dem vierten Rang. Kinder und Jugendliche, die selten positive Erfahrungen durch Erwachsene in der betreuten Freizeit erlebt haben, geben auf dem dritten Rang die Kategorie Freizeitmöglichkeiten an, wenn es um die Wünsche an das Frankfurter Kinderbüro geht. Diese Kategorie nennen Kinder und Jugendliche mit wenig bzw. häufig positiven Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten Erwachsener in der betreuten Freizeit erst auf dem fünften Rang. Dafür nennen sie die Kategorie Gewalt gegen Kinder auf dem dritten Rang. Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wollen 12% der befragten Schülerinnen und Schüler vom Kinderbüro als erstes behoben sehen, also z.b. wenn Kinder und Jugendliche misshandelt, geschlagen oder vergewaltigt werden und diese sich nicht trauen, etwas zu sagen. 8 Die Antworten der Kinder und Jugendlichen sind sehr problemorientiert, dies kann dadurch erklärt werden, dass diese Frage gegen Ende des Fragebogens gestellt worden ist und die Kinder und Jugendlichen problemorientiertes Denken bei der Beantwortung der Frage im Gedächtnis hatten

38 10 Einschätzung des Fragebogens Um ein Meinungsbild der Kinder und Jugendlichen über die Befragung an sich zu erhalten, wurden zum Abschluss einige Fragen gestellt, die sich mit ihrem Befinden während des Ausfüllens, ihrer Bewertung der Befragung sowie möglichen Verständnisschwierigkeiten beschäftigten. 95% der Befragten beantworteten im Durchschnitt das Frageset zum Fragebogen. Abb. 36: Ich fand die Fragen zu persönlich (nach Häufigkeit) 100% 80% Gut verstanden haben über vier Fünftel (84%) der Kinder und Jugendlichen die Fragen im Fragebogen (46% stimmen sehr und 38% ziemlich zu). 12% räumen mittelmäßige Verständnisschwierigkeiten ein und insgesamt 3% hatten mit stärkeren Verständnisproblemen zu kämpfen. Sehr ähnlich ist das Bild bei der Beurteilung der Gesamtbefragung: 70% finden die Befragung ziemlich oder sehr gut (39% stimmt sehr, 31% stimmt ziemlich), 22% geben eine mittlere Beurteilung ab und 8% antworten im negativen Bereich. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen, die häufiger positives Erziehungsverhalten in der Schule durch die Lehrerinnen und Lehrer erleben, geben häufiger an, die Befragung als gut empfunden zu haben (selten: 3,6 wenig: 4,0 und häufiger: 4,1). 60% 40% 20% 0% 35% 23% 20% stimmt nicht stimmt wenig stimmt mittelmäßig 13% stimmt ziemlich 9% stimmt sehr Abb. 35: Ich fand diese Befragung gut (nach Häufigkeit) 100% Je besser die Kinder und Jugendlichen die Befragung empfunden haben, umso häufiger fühlten sie sich nach der Beantwortung der Fragen gut (r=.44), desto besser geht es ihnen aktuell (r=.22) und meistens (r=.14) (oder umgekehrt). 80% 60% 40% 20% 0% 4% 4% 22% stimmt nicht stimmt wenig stimmt mittelmäßig 31% stimmt ziemlich 39% stimmt sehr Zu persönlich fand diese Befragung etwas mehr als ein Fünftel der Befragten (9% stimmt sehr und 13% stimmt ziemlich ). Eine mittelmäßige Zustimmung hat diesbezüglich ebenfalls ein Fünftel der befragten Kinder und Jugendlichen abgegeben. Mehr als die Hälfte (58%) hat die Befragung nicht als zu persönlich eingestuft (23% stimmt wenig und 35% stimmt nicht) (vgl. Abb. 36). Insbesondere Kinder und Jugendliche, die selten positiven Erfahrungen mit dem Erziehungsverhalten der erwachsenen Familienmitglieder erlebt haben, geben häufiger an, den Fragebogen als zu persönlich empfunden zu haben (häufiger: 2,3 und selten: 2,8)

39 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Verteilung der Stichprobe auf die Jahrgangsstufen 11 Tab. 1: Familienstatus 12 Abb. 2: Wieviele Bücher gibt es bei dir in der Familie ungefähr? 14 Abb. 3: Die verwendete Barometerskala 16 Abb. 4: Das aktuelle Wohlbefinden der befragten Kinder und Jugendlichen 16 Abb. 5: Wie geht es dir jetzt, nachdem du diesen Fragebogen beantwortet hast? 17 Abb. 6: Wie fühlst du dich meistens? 17 Abb. 7: Was kannst du besonders gut? 19 Abb. 8: Was kannst du besonders gut? (nach Geschlecht) 20 Abb. 9: Welche Personen siehst du? (Schreien) 22 Abb. 10: Wieso, glaubst du, ist es zu dieser Situation gekommen? (Schreien) 23 Tab. 2: Personenkonstellation und Auslöser für das Verhalten im Comic Schreien 25 Abb. 11: Findest du, dass sich der Erwachsene auf dem Bild richtig verhält? (Schreien) 25 Abb. 12: Was glaubst du, würde sich das Kind von dem Erwachsenen lieber wünschen? 26 Tab. 3: Was glaubst du, würde sich das Kind von dem Erwachsenen lieber wünschen? (nach sozioökonomischem Status) 27 Abb. 13: Welche Personen siehst du auf dem Bild? (Ohrfeige) 29 Abb. 14: Wieso glaubst du, ist es zu dieser Situation gekommen? (Ohrfeige) 30 Tab. 4: Personenkonstellation und Auslöser für das Verhalten im Comic (Ohrfeige) 32 Abb. 15: Findest du, dass sich der Erwachsene auf dem Bild richtig verhält? 33 Abb. 16: Was glaubst du, würde sich das Kind von dem Erwachsenen lieber wünschen? 33 Abb. 17: Gegenüberstellende Zusammenfassung der Beschreibungen zum Comic Schreien und Ohrfeige 36 Abb. 18: Häufigkeit von Gewalteinschätzung 40 Abb. 19: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten von Erwachsenen in der Familie (Mittelwerte) 42 Abb. 20: Wie oft erlebst du Folgendes mit Erwachsenen in deiner Familie? (Mittelwertvergleich nach Jahrgangsstufen) 43 Abb. 21: Wie oft erlebst du Folgendes mit Erwachsenen in deiner Familie? (Mittelwertvergleich nach sozioökonomischem Status) 43 Abb. 22: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten der Erwachsenen in der Familie (nach Häufigkeit) 44 Tab. 5: Wie wahrscheinlich ist es, dass Kinder, die in der Kategorie 'selten positives Erziehungsverhalten' sind, mit 'oft' oder 'sehr oft' geantwortet haben? (Familie) 45 Abb. 23: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten von Lehrkräften (Mittelwerte) 45 Abb. 24: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten (Mittelwertvergleich nach Geschlecht) 45 Abb. 25: Wie oft erlebst du Folgendes mit deinen Lehrkräften? (Mittelwertvergleich nach Jahrgangsstufen) 46 Abb. 26: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten der Lehrkräfte (nach Häufigkeit) 47 Tab. 6: Wie wahrscheinlich ist es, dass Kinder, die in der Kategorie 'selten positives Erziehungsverhalten' sind, mit 'oft' oder 'sehr oft' geantwortet haben? (Schule) 48 Abb. 27: Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten durch Erwachsene (Mittelwerte) 48 Abb. 28: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten Erwachsener in der betreuten Freizeit (nach Häufigkeit) 50 Tab. 7: Wie Wahrscheinlich ist es, dass Kinder, die in der Kategorie 'selten positives Erziehungsverhalten' sind, mit 'oft' oder 'sehr oft' geantwortet haben? (betreute Freizeit) 50 Abb. 29: Subjektives Erleben von positivem Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der Familie, Schule und betreuten Freizeit im Vergleich (nach Häufigkeit) 50 Abb. 30: Detallierte Erfahrungen mit positivem Erziehungsverhalten durch Erwachsene in der Familie, Schule und betreuten Freizeit im Vergleich (Mittelwertvergleich) 51 Abb. 31: Stell dir bitte vor, dass ein Freund/eine Freundin Hilfe braucht, würdest du bei einer Beratungsstelle anrufen? 53 Abb. 32: Anzahl der Tage, an denen nachmittags etwas zu tun ist. 55 Abb. 33: Wie häufig besuchst du die verschiedene Einrichtungen? (Mittelwert) 56 Abb. 34: Um was sollte sich das Kinderbüro als erstes kümmern? 58 Abb. 35: Ich fand diese Befragung gut (nach Häufigkeit) 60 Abb. 36: Ich fand die Fragen zu persönlich (nach Häufigkeit)

40 Rat und Hilfe für starke Familien Die Kampagne Stark durch Erziehung Nobody is perfect kein Vater ist perfekt, keine Mutter ist perfekt, kein Kind ist perfekt. Daher wünschen wir Ihnen am Ende Mut zur nicht perfekten Familie. Alle Eltern kommen hin und wieder an ihre Grenzen. Dann brauchen sie jemanden, der ihnen zuhört, Mut macht und Freiraum gibt. Gestehen Sie sich ein, wenn Sie mit Ihrer Kraft am Ende sind. Das ist keine Schande, sondern ein mutiger erster Schritt. Gönnen Sie sich gelegentlich Freiraum vom Erziehungsalltag. Manchmal reicht es schon, einmal in der Woche ein paar Stunden ohne die Kinder für sich zu haben, sei es, um ins Schwimmbad zu gehen, einen Volkshochschulkurs zu besuchen oder sich mit Freunden zu treffen. Und auch die Partnerschaft braucht Pflege, damit sie wieder Schwung für die ganze Familie gibt. Gehen Sie auf andere zu, wenn Sie Unterstützung brauchen. Sprechen Sie mit vertrauten Menschen: dem Freund, der Nachbarin oder mit Verwandten. Probleme in der Kindertagesstätte oder in der Schule lassen sich am besten im direkten Gespräch mit den Fachkräften vor Ort lösen. Wenn Sie alleine nicht weiterkommen, helfen gerne auch Beratungsstellen. Nutzen Sie die Möglichkeit der Vernetzung. Austausch und Information über Erziehung, Familienalltag und Entwicklungsfragen bieten Treffs und Kurse der Familienbildungsstätten. Näheres zum Angebot der Familienbildungsstätten unter: Für alle Fragen rund um das Thema Erziehung finden Sie bei den Erziehungsberatungsstellen Unterstützung. Weitere Informationen zu den Erziehungsberatungsstellen in Frankfurt: Ganz bequem von zu Hause stehen Ihnen kompetente AnsprechpartnerInnen zur Verfügung und beantworten Ihre Fragen zur Erziehung: Wir hoffen, Sie mit der Kampagne Stark durch Erziehung unterstützen zu können. Und wir wollen unseren Acht Sachen, die Erziehung stark machen noch zwei Punkte hinzufügen: eine Portion gesunden Menschenverstand und eine kräftige Prise Humor. So lässt sich der Erziehungsalltag gelassen gestalten. Die Kampagne Stark durch Erziehung ist in Frankfurt am Main auf Initiative des Kinderschutzbunds Frankfurt und des Frankfurter Kinderbüros entstanden. Die Idee dazu und das Layout wurden von der Stadt Nürnberg im Rahmen des Bündnisses für Familien entwickelt. Nürnberg stellt die Materialien auch anderen Kommunen zur Verfügung, wofür wir an dieser Stelle herzlichst danken möchten. Die Kampagne hat das Ziel, Erziehung ins Gespräch zu bringen, um die Rechte der Kinder zu stärken und alle, die an der Erziehung junger Menschen beteiligt sind, zu unterstützen und zu stärken. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen: Information über Fragen rund um die Erziehung Darstellung der Hilfs-, Informations- und Beratungsangebote für Familien Öffentliche Diskussion über Erziehung als gesellschaftliche Aufgabe Wahrnehmung und Stärkung der Familien in Frankfurt am Main Um möglichst viele Familien zu erreichen, arbeiten in der Kampagne Stark durch Erziehung verschiedene Frankfurter Einrichtungen zusammen: von der Krabbelgruppe über die Familienbildung, die Erziehungsberatungsstellen, bis hin zum Kinderschutzbund und der Stadt Frankfurt. Mit Veröffentlichungen und Aktionen machen wir Bürgerinnen und Bürger auf das Thema Erziehung aufmerksam. Ihre Ideen und Anregungen zu den Acht Sachen, die Erziehung stark machen und zur Kampagne Stark durch Erziehung sind uns eine wertvolle Hilfe. Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen: ELTERNTELEFON: Mo. bis Fr. von 9.00 bis Uhr, Di. und Do. von bis Uhr FRANKFURTER KINDER- UND JUGENDSCHUTZTELEFON: Mo. bis Fr. von 8.00 bis Uhr, Sa. bis So. von bis Uhr KINDER- UND JUGENDTELEFON: Mo. bis Sa. von bis Uhr FrankFurter kinderbüro Schleiermacherstraße Frankfurt am Main telefon: telefax: kinderbuero@stadt-frankfurt.de deutscher kinderschutzbund bezirksverband FrankFurt e.v. comeniusstraße 37, Frankfurt am Main telefon: telefax: dksb@kinderschutzbund-frankfurt.de

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