Weiterbildung Ernährungsberatung

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1 SEIT 1998 ERFOLGREICH IN DER AUSBILDUNG VON HEILPRAKTIKERN UND BERATERN Weiterbildung Ernährungsberatung Arbeits- und Lernskript Alternative Ernährungsformen Diäten Konzepte zur Gewichtsreduktion

2 [ ] 2 Diäten Das Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Diätformen und ihre Wirkungsweise. Sie sollten die gängigsten Diäten kennen und den Markt beobachten, da die Trends oft wechseln und die Medien häufig neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus dem Ernährungs- und Gesundheitsbereich veröffentlichen. So können Sie Ihre Klienten/ Patienten kompetent und zeitgemäß beraten und die Methoden zugleich kritisch beurteilen. Begriffsdefinition Das Wort Diät stammt vom griechischen diaita ab und bedeutet ursprünglich Lebensweise, gesunde Lebensführung. Zu Hippokrates Zeiten ( v. Chr.) gehörte neben der Ernährung auch der Rhythmus von Wachen und Schlafen und die körperliche Bewegung zur Diätetik (Ernährungs- und Diätlehre). Heute verwendet man den Begriff Diät vor allem für Ernährungsformen zur Gewichtsreduktion oder für spezielle Krankenkost. 2.1 Diäten zur Gewichtsreduktion Mit dem Prinzip der negativen Energiebilanz sollen Diäten dazu führen, das Körpergewicht zu reduzieren Energiebilanz Unter Energiebilanz versteht man das Verhältnis zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch. Durch die Kalorien aus Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett und Alkohol nehmen wir Energie auf, durch Muskelarbeit und Stoffwechseltätigkeit verbrauchen wir Energie. (siehe LB 3 Grundumsatz ) Bei ausgeglichener Energiebilanz bleibt das Körpergewicht konstant, man verbraucht die aufgenommenen Kalorien innerhalb von 24 Stunden. Übersteigt die Kalorienzufuhr den Verbrauch, nimmt das Körpergewicht zu (positive Energiebilanz). Bei reduzierter Kalorienzufuhr, vor allem in Verbindung mit körperlicher Bewegung, die zusätzlich Energie verbraucht, kommt es zur Gewichtsabnahme (negative Energiebilanz).

3 2.1.2 Jo-Jo-Effekt Diäten, die eine schnelle Gewichtsabnahme versprechen, sind populär. Jeder dritte Deutsche hat schon einmal eine Diät gemacht die meisten nehmen danach wieder zu (Jo-Jo-Effekt). Die sogenannten Crash- oder Blitzdiäten mit Versprechungen von hoher Gewichtsabnahme innerhalb kürzester Zeit sind unrealistisch und wenig erfolgreich. Am Anfang einer Diät scheidet der Organismus zunächst Wasser aus. Ehe die Fettreserven angezapft werden, dauert es einige Zeit 1 kg Fettgewebe entspricht etwa einem Überschuss von 7000 kcal. Unter dem Jo-Jo-Effekt versteht man die Gewichtszunahme nach Diäten bis auf den Ausgangspunkt oder darüber hinaus. Ursache dafür ist die Herabsetzung des Grundumsatzes bei längerer Nahrungsreduzierung und die schnellere Füllung der leeren Fettdepots des Körpers bei Wiederaufnahme der normalen Ernährung nach der Diät. Das hat mit unserem genetischem Stoffwechselprogramm zu tun. In der menschlichen Entwicklungsgeschichte war das Überleben mit einem meist kargen Nahrungsangebot nur mit einem bestimmten Stoffwechselprogramm möglich: der Energieeinsparung bei verringerter Nahrungszufuhr und der Energiespeicherung in Form von Fett für Notzeiten. Dieses alte Überlebens- Programm ist nach wie vor in unserem Körper gespeichert. Sobald weniger gegessen wird, zum Beispiel während einer Diät, schaltet der Stoffwechsel auf Sparflamme, um die Hungersnot zu überstehen: der Gesamtenergieverbrauch wird gedrosselt, die Nahrung wird besser verwertet, die Fettpolster werden nur sparsam angezapft. Isst man nach der Diät dann wieder mehr, werden die Fettdepots so schnell wie möglich wieder gefüllt, um gegen die nächste Hungersnot gewappnet zu sein. Diäten führen daher selten zur dauerhaften Gewichtsreduktion. Vor allem nach sehr einseitigen Diäten, sehr schneller Gewichtsabnahme und der Rückkehr zu Ernährungsfehlern nach der Diät erfolgt eine ebenso rasche Gewichtszunahme. Als Einstieg in ein neues Ernährungs- und Essverhalten können Diäten aber für manche Menschen hilfreich sein, um das gewohnte Ernährungsverhalten zu verändern. Empfehlenswert sind Konzepte mit einer langsamen Gewichtsabnahme von 1 bis 2 kg pro Monat je langsamer die Abnahme, desto dauerhafter der Erfolg. Damit lässt sich auch der gefürchtete Jo-Jo-Effekt besser vermeiden. Diät und Muskelmasse Bei vielen Diäten baut der Körper auf Dauer Muskeleiweiß ab, um Energie bereitzustellen. Falls man nicht auf ausreichende Nährstoffzufuhr achtet, keinen Sport treibt und die Muskulatur nicht trainiert, kommt es so auf Dauer zum Rückgang von Muskelgewebe und zur Zunahme von Fettgewebe, wenn man wieder normal isst. Je mehr man hungert, je weniger man sich bewegt und je weniger Muskelmasse vorhanden ist, desto niedriger ist der anschließende Grundumsatz die Stoffwechselrate sinkt und der Körperfettanteil erhöht sich. Es kommt zur rascheren Gewichtszunahme nach der Diät.

4 Haben Sie schon einmal eine Diät gemacht? Wenn ja, welche? Notieren Sie Ihre Erfahrungen: Es gibt unzählige Diäten, von kurzlebigen Modediäten über Dauerbrenner, die alle Trends überstehen oder immer wieder auftauchen. Man unterscheidet unter Anderem kohlenhydratarme, fettarme und eiweißreiche Diäten in unterschiedlicher Kombination, außerdem Trennkostdiäten, Monodiäten, Formuladiäten und sogenannte Außenseiterdiäten. Einige dieser Diäten werden wir in den folgenden Kapiteln ausführlicher besprechen. Seriöse Diäten berücksichtigen den neuesten Stand der ernährungsmedizinischen Forschung und basieren auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen Qualitätskriterien für Diäten Ausgewogene Mischkost, ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen mindestens 1200 kcal/tag langsames Abnahmetempo basiert auf abgesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen unkompliziert, alltagstauglich und langfristig durchzuführen wohlschmeckend und abwechslungsreich ohne Verbote, erlaubt Genießen und gelegentliches Naschen (flexible Kontrolle, siehe LB 2) berücksichtigt persönliche Vorlieben, stärkt die Eigenverantwortung und entmündigt nicht leistet Ernährungsaufklärung und gibt Tipps zur Verhaltensänderung und zum bewussten Essverhalten regt die gleichzeitige körperliche Bewegung an gibt Tipps zum Halten des Gewichts nach der Diät

5 Vorsicht ist geboten bei Diäten, die das Versprechen machen, innerhalb kürzester Zeit sehr viel abzunehmen und die aufgenommene Nahrungsmenge stark einschränken (Blitz- oder Crash-Diäten), die nur eine kleine Auswahl an Nahrungsmitteln erlauben, die ein Nahrungsmittel oder ganze Nahrungsmittelgruppen verbieten, die behaupten, dass ein Nährstoff oder ein Lebensmittel zur Gewichtsabnahme führt, für die man teure oder exotische Zusatzprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel braucht. Am wirkungsvollsten haben sich bisher Diäten und Ernährungsumstellungen erwiesen, die aus einer ausgewogenen kalorienreduzierten Mischkost mit allen Nährstoffen bestehen und sich als Dauerernährung eignen. Kombiniert mit einer Verhaltensänderung und einem individuell passenden Bewegungsprogramm kann so die Diät der Einstieg in eine gesündere und schlankere Zukunft sein. Übergewichtige Kinder sollten keine Diäten machen hier sind spezielle kindgerechte Kuren und Programme empfehlenswert, die aus einem kombinierten Sport-, Ernährungs- und Verhaltenstraining bestehen. Sinnvoll ist auch das Einbeziehen der Familie, um Ernährungs- und Bewegungsverhalten dauerhaft zu verändern. (Programme und Infos bei den meisten Krankenkassen, DGE, AID u.a.) Energiereduzierte Mischkost Kalorien- und fettreduzierte Mischkost-Diäten gibt es in zahlreichen Varianten, neuere von ihnen berücksichtigen zusätzlich auch die Menge bzw. Art der Kohlenhydrate und den glykämischen Index (siehe Glyx-Diät ). Sie bieten meist eine ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen und sind abwechslungsreich, so dass man sie auch langfristig durchführen kann. Brigitte-Diät Klassiker seit den 1970er Jahren, wird jährlich aktualisiert und auf den neuesten Stand der Forschung gebracht. Die Ernährung besteht aus einer ausgewogenen fettarmen Mischkost mit hochwertigem Eiweiß, komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen, viel Obst und Gemüse, magerem Fleisch und Fisch sowie Alternativplänen für Vegetarier mit Hülsenfrüchten, Sojaprodukten etc. Die Diät ist alltagstauglich mit 3 bis 5 Mahlzeiten pro Tag (langsames Abnahmetempo) und gibt Anregungen zur Bewegung. Man soll mit der Zeit ein neues Ernährungsverhalten lernen. Wird in den meisten Tests gut bewertet, wenn die Tagesenergiemenge nicht unter 1200 kcal liegt.

6 Gewicht im Griff Das Ernährungsprogramm zum Wohlfühlen der Verbraucherzentrale ist an den Ernährungsempfehlungen der DGE orientiert. Es bietet ein ganzheitliches und alltagstaugliches Konzept zur Gewichtsreduzierung in 10 Schritten an, bei dem zahlreiche Infos, Tipps, Check-Listen und Fragebögen zur persönlichen Einschätzung kombiniert sind mit der Anregung zu einer langfristigen Ernährungsumstellung plus Bewegung und Stressmanagement. Mit Tagesplänen für 1300, 1500, 1700 oder 2000 kcal täglich, Rezepten und fleischlosen Alternativrezepten, BMI-Tabellen, Kalorienverbrauch verschiedener Tätigkeiten u.a.; umfassend und vielseitig weniger eine Diät, als ein umfassendes Konzept. Ich nehme ab Ähnlich wie das Konzept der Verbraucherzentrale ist auch das Gewichtsreduktionsprogramm der DGE keine Diät im eigentlichen Sinne, sondern ein Programm zur Selbsthilfe mit dem Ziel der schrittweisen Umstellung der Ernährungsverhaltens. Das Konzept basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen, ist individuell angelegt und bietet alltagstaugliche Tipps zu Ernährung, Bewegung und Entspannung und dem Umgang mit Krisen und Widerständen. Auf mindestens 3 Monate angelegt, auch als Gruppenprogramm geeignet Gruppenprogramme Krankenkassen, Verbraucherzentralen, DGE, BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), Gesundheitsämter, Fortbildungsstätten, Gesundheitszentren und Sport- und Wellness-Einrichtungen bieten Gruppenprogramme zum Abnehmen an, die meist mit Info-Abenden, Schulungen und einem Verhaltenstraining verbunden sind. Vorteil ist die gegenseitige Motivation der Teilnehmer und der Austausch mit Gleichgesinnten. Weight-Watchers Bekannt seit den 1970er Jahren: Abnehmen in der Gruppe mit wöchentlichen Treffen, die meist von erfolgreichen früheren Teilnehmerinnen geleitet werden. Flexibles Punkte-System für Nahrungsmittel, fettarme Mischkost zwischen 1200 und 1800 kcal (individuell berechnet), mehrstufiges Bewegungsprogramm. Ziel ist eine dauerhafte Änderung des Ernährungsverhaltens. Für alle geeignet, die mit anderen zusammen besser durchhalten können als alleine. WeightWatchers MP5 Spezielles Programm für Männer ohne Gruppentreffen, als Fernprogramm mit CD-Rom: Flexibles Punktesystem, ausgewogene Mischkost, Ernährungs- und Bewegungsprotokoll, Anregung zur Bewegung. Auf männliche Bedürfnisse zugeschnitten erste Tester haben es positiv bewertet.

7 Online-Programme Internetgesteuerte Programme wie das von der Stiftung Warentest mit sehr gut bewertete xx-well.de gibt es von vielen Anbietern, auch von den Krankenkassen und der DGE. Wer gerne mit dem PC arbeitet und keine Gruppenprogramme mag, ist damit gut bedient. Meist werden wöchentliche Protokolle angefertigt, man erhält nach einem Check-up ein individuell zusammengestelltes Ernährungs- und Bewegungsprogramm sowie Info- s und die Möglichkeit zum Online-Austausch mit Experten und Gleichgesinnten. Beurteilung: Mischkost-Diäten gehören zu den sinnvollsten Diät-Konzepten, vorausgesetzt, sie sind ausgewogen und abwechslungsreich und die tägliche Energiezufuhr ist nicht zu gering (Abbruch der Diät, Jo-Jo-Effekt). Die große [ ]

8 4.3 Diätfragebogen Persönliches - Seite 1 NAME DATUM ALTER GRÖßE GEWICHT BMI WUNSCHGEWICHT, ZEITRAHMEN: FAMILIENSTAND, BERUF: WARUM MÖCHTEN SIE ABNEHMEN? (GESUNDHEITLICHE/PERSÖNLICHE GRÜNDE): IST ES IHR EIGENER WUNSCH, ABZUNEHMEN ODER BESTEHT EHER DRUCK VON AUßEN, Z.B. DURCH DEN ARZT, DIE FAMILIE, FREUNDE ODER KOLLEGEN? WAS MÖCHTEN SIE MIT DER GEWICHTSABNAHME ERREICHEN? WELCHEN NUTZEN VERSPRECHEN SIE SICH DAVON? WELCHES GEWICHT KÖNNEN SIE MÜHELOS HALTEN? IST DAS IST IHR WOHLFÜHLGEWICHT? Ernährung und Diät KÖNNEN SIE SICH VORSTELLEN, IHRE ERNÄHRUNG LANGFRISTIG UMZUSTELLEN? HABEN SIE SCHON EINMAL EINE DIÄT GEMACHT? MIT WELCHEN ERFAHRUNGEN?

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