LBS-Kinderbarometer Deutschland 2007 Länderbericht Baden-Württemberg

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1 LBS-Kinderbarometer Deutschland 2007 Länderbericht Baden-Württemberg Stimmungen, Meinungen, Trends von den Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg Ein Projekt der LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg AG und der Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen LBS-Initiative Junge Familie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen Durchführung: PROSOZ Herten ProKids-Institut Februar

2 LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg AG Ortwin Maisel Jägerstr Stuttgart Telefon: 0711 / ortwin.maisel@lbs-bw.de Homepage: LBS-Initiative Junge Familie Brigitte Niemer Himmelreichallee Münster Telefon: 0251 / brigitte.niemer@lbswest.de Homepage: PROSOZ Herten ProKids-Institut Wissenschaftliche Ewaldstraße 261 Bearbeitung: Herten Dr. Christian Klöckner Sylke Hallmann Anja Beisenkamp Telefon: / a.beisenkamp@prosoz.de Homepage: LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg AG, 2008 Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen, Berlin, 2008.

3 Inhaltsverzeichnis HINTERGRUND DES LBS-KINDERBAROMETERS DEUTSCHLAND STICHPROBENBESCHREIBUNG GESCHLECHTERVERTEILUNG VERTEILUNG AUF DIE JAHRGANGSSTUFEN ALTERSVERTEILUNG SCHULTYPVERTEILUNG GESCHWISTERZAHL MIGRATIONSHINTERGRUND FAMILIENSTATUS ERWERBSTÄTIGKEIT DER ELTERN SUBJEKTIVE WOHNORTGRÖßE WOHLBEFINDEN KRANKHEITEN, KÖRPEREMPFINDEN UND SPORT KRANKHEITEN Subjektive Krankheitshäufigkeit Erkrankungen der Kinder Wann waren die Kinder das letzte Mal so krank, dass sie zum Arzt mussten? Gehen die Kinder manchmal zur Schule, obwohl sie sich krank fühlen? Vorsorgeuntersuchungen beim Kinder- oder Hausarzt Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt KÖRPEREMPFINDEN Körpergewicht Körpergröße SPORT Sport in der Schule Ausfall des Sportunterrichtes Sport im Verein Sport zum Spaß ERNÄHRUNG ERNÄHRUNGSGEWOHNHEITEN Verzehr von Obst Verzehr von Süßigkeiten oder Schokoriegeln Verzehr von Gemüse Häufigkeit des Chipsverzehrs Fleischverzehr Verzehr von Vollkornbrot Verzehr von Kuchen Verzehr von Fast Food DINGE, DIE KINDER NICHT GERNE ESSEN HÄUFIGKEIT VON DIÄTEN FRÜHSTÜCKEN VOR DER SCHULE ERNÄHRUNG UND SPORT ALS THEMA IN DER FAMILIE Gemeinsame Mahlzeiten zu Hause Gemeinsam Sport treiben Augenmerk der Eltern auf eine regelmäßige Ernährung der Kinder Augenmerk der Eltern auf eine gesunde Ernährung der Kinder

4 4.6 ERNÄHRUNG IN DER SCHULE Gesunde Ernährung als Thema in der Schule Vorhandensein eines Schulkiosks Gesunde Lebensmittel am Schulkiosk Mittagessen in der Schule Geschmack des Schulessens Salat und Gemüse zum Mittagessen Kosten des Schulessens KINDERRECHTE DIE WICHTIGSTEN KINDERRECHTE AUS SICHT DER KINDER ANTEIL DER KINDER, DIE SICH IN DEM JEWEILIGEN KINDERRECHT VERLETZT SEHEN MEDIEN MEDIENAUSSTATTUNG INTERNETNUTZUNG UND -SICHERHEIT Umgang mit dem Internet und Sicherheit MUSIKQUELLEN HANDY Handybesitz Handyfinanzierung BEURTEILUNG VON CASTINGSHOWS POLITIKTHEMEN WERTE UND ZUKUNFTSWÜNSCHE WERTE ZUKUNFTSWÜNSCHE DAS SCHÖNSTE ERLEBNIS UND DIE GRÖßTE ANGST DAS SCHÖNSTE ERLEBNIS DIE GRÖßTE AKTUELLE ANGST DER KINDER BULLYING IN DER SCHULE OPFER VON BULLYING WODURCH GEHÄNSELT, BELEIDIGT ODER BLOßGESTELLT TÄTER VON BULLYING BLAMIEREN DURCH DIE LEHRERINNEN KRIMINALITÄTSERFAHRUNG IN DER SCHULE OPFER VON DIEBSTÄHLEN EINBRUCH IN DIE SCHULE BEURTEILUNG DER BEFRAGUNG

5 Hintergrund des LBS-Kinderbarometers Deutschland 2007 Der hier vorliegende Ergebnisbericht für das Bundesland Baden-Württemberg ist als Ergänzung zum ausführlichen Bericht des LBS-Kinderbarometers zu verstehen (erste bundesweite Ausgabe des LBS-Kinderbarometers). Es wird durch das PROSOZ Herten ProKids-Institut entwickelt und erstellt und von der Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen finanziert. Schirmherrin des Projektes ist die Bundesfamilienministerin Dr. Ursula von der Leyen und der Deutsche Kinderschutzbund ist Kooperationspartner. Das LBS-Kinderbarometer Deutschland geht zurück auf das 1997 in Nordrhein-Westfalen initiierte und seitdem jährlich durchgeführte landesweite LBS-Kinderbarometer NRW. Ziel ist es, aktuelle gesellschaftliche Themen aus Sicht der Kinder im Alter zwischen 9 und 14 Jahren (Jahrgangsstufen vier bis sieben) beurteilen zu lassen und Einflüsse auf das Wohlbefinden der Kinder zu identifizieren. Am LBS-Kinderbarometer Deutschland 2007 haben insgesamt mehr als Kinder aus sieben Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen) als strukturtypische Stichprobe aus allen Bundesländern teilgenommen. Die Kinder wurden über eine repräsentative Auswahl von Schulen aller Schultypen in den jeweiligen Ländern mit einem Fragebogen befragt. Die Schwerpunktthemen der Befragung 2006/2007 waren Gesundheit, Prävention, Ernährung & Körperbild, Bullying & Mobbing in der Schule, Umgang mit (neuen) Medien, Kinderrechte und Werte & Werthaltung. Im Gegensatz zu dem Gesamtbericht bezieht sich der vorliegende Ergebnisbericht für das Bundesland Baden-Württemberg nicht auf die Daten für ganz Deutschland, sondern stellt ausschließlich die Ergebnisse für das Bundesland Baden-Württemberg dar. Die Ergebnisse werden differenziert nach Geschlecht, Jahrgangsstufe (4 bis 7), Schulform, Migrationshintergrund, Familienstatus (Zwei-Elternfamilie versus allein erziehend) und Betroffenheit von Arbeitslosigkeit der Eltern berichtet. Auswirkungen der Schulform auf die Antworten der befragten Kinder werden in den ergänzenden Ergebnisberichten für die Länder erstmals analysiert und dargestellt, da aufgrund der Uneinheitlichkeit der vorhandenen Schulformen in den verschiedenen Bundesländern eine bundesweite Auswertung nicht sinnvoll war. Außerdem wird für jede Fragestellung ein Vergleich zwischen den Bundesländern vorangestellt, wobei explizit auf einen Ländervergleich im Sinne einer Rangliste verzichtet wird, um die Assoziation eines vermeintlich schlechten bzw. guten Abschneidens der Bundesländer zu vermeiden. Die Ergebnisse der Länderberichte müssen aufgrund der kleineren Stichproben im Vergleich zur Stichprobe für Gesamtdeutschland mit größerer Vorsicht interpretiert werden. Unterschiede, die in den Grafiken oder Tabellen (vor allem bei den offenen Mehrfachantworten) beträchtlich erscheinen, sind es bei näherer Betrachtung aufgrund der geringeren Stichprobengröße aber nicht. 1 Dieser kann unter unter Downloads & Bestellungen heruntergeladen werden. Hier sind auch weitere Informationen zur Studie zu finden. 5

6 1. Stichprobenbeschreibung Die in diesem Bericht für Baden-Württemberg dargestellten Ergebnisse beruhen auf einer Teilstichprobe des LBS-Kinderbarometers Deutschland 2006/2007, das im Herbst 2006 mit Kindern in insgesamt sieben deutschen Bundesländern durchgeführt wurde. Die Befragung erfolgte als schriftliche Befragung mit einem Fragebogen in je einer Klasse pro Schule (Jahrgangsstufe 4-7). De Stichprobe wurde als Zufallsstichprobe ausgewählt, die nach Schulformen und Regionalverteilung geschichtet wurde. Die Schulen wurden während der Stichprobenziehung anhand ihrer Schülerzahl in der entsprechenden Altersgruppe gewichtet, um eine Überrepräsentation von SchülerInnen aus Schulen mit geringer Schülerzahl zu vermeiden. In Baden-Württemberg wurden insgesamt 897 Kinder aus 40 Schulklassen befragt. Die Beteiligung der Schulen in Baden-Württemberg war leicht unterdurchschnittlich, sodass die angestrebte Zahl von 950 befragten Kindern etwas unterschritten wurde. 1.1 Geschlechterverteilung Jeweils etwa die Hälfte der analysierten Fragebögen wurden von Jungen bzw. Mädchen beantwortet (53% männlich, 47% weiblich). Jungen nahmen in Baden- Württemberg also leicht häufiger an der Befragung teil, allerdings ist die Abweichung nur sehr gering. 1.2 Verteilung auf die Jahrgangsstufen Angestrebt war eine Gleichverteilung der vier Jahrgangsstufen in der Stichprobe, die annähernd erreicht werden konnte. Die Jahrgangsstufe vier ist mit 31% der Stichprobe leicht stärker vertreten, was allerdings aufgrund des größeren Anteils fehlender Angaben der Viertklässer nicht nachteilig ist. In der fünften Jahrgangsstufe fehlen einige Rückläufe, sodass diese Jahrgangsstufe nur 20% der Stichprobe ausmacht, die Jahrgangsstufen sechs (26%) und sieben (23%) hingegen entsprechen den angestrebten Anteilen hinreichend gut Altersverteilung Wie die Abbildung 1.1 zeigt, ist durch die Befragung der vierten bis siebten Klassen in den Schulen der Hauptanteil der befragten Kinder 9-14 Jahre alt. Zusammen 1% der Kinder ist jünger als 9 Jahre oder älter als 14 Jahre. Damit fallen 99% der Stichprobe in die angestrebte Altersgruppe der 9-14-Jährigen. Die jüngeren oder älteren Kinder wurden nicht aus der Stichprobe entfernt. 2 Abweichungen der Summe der Prozentwerte von 100% ergeben sich aus der in diesem Bericht verwendeten kaufmännischen Rundung. 6

7 Abb. 1.1: Altersverteilung in der Stichprobe Anzahl der teilnehmenden Kinder Alter der Kinder in Jahren 1.4 Schultypverteilung Für die Verteilung der SchülerInnen auf die Schultypen war eine Entsprechung mit den tatsächlichen Schülerzahlen dieser Schulformen in den Jahrgangsstufen vier bis sieben angestrebt. In Baden-Württemberg enthält die Stichprobe allerdings zu viele RealschülerInnen bei zu wenigen GymnasiastInnen. Diese Abweichungen haben ihren Grund in kurzfristigen Ausfällen zugesagter Teilnahmen. Tab. 1.1: Verteilung der befragten Kinder auf die Schultypen Anzahl Anteil Grundschule % Hauptschule % Realschule % Gymnasium % 1.5 Geschwisterzahl Die meisten der in Baden-Württemberg befragten Kinder sind keine Einzelkinder (s. Abb. 1.2). Nur jedes zehnte Kind hat keine Geschwister, fast die Hälfte der Kinder hat einen Bruder oder eine Schwester, ein Viertel hat zwei Geschwister, fast jedes fünfte Kind hat sogar mehr Geschwister. Damit entspricht die Geschwisterzahl in Baden-Württemberg der durchschnittlichen in allen untersuchten Bundesländern. 7

8 Abb. 1.2: Geschwisterzahl 60% 50% 46% 44% alle sieben Bundesländer Baden-Württemberg Anteil der Kinder 40% 30% 20% 10% 12% 10% 24% 27% 10% 12% 8% 7% 0% Einzelkind 1 Geschwister 2 Geschwister 3 Geschwister mehr als 3 Geschwister Anzahl der Geschwister Die durchschnittliche Geschwisterzahl der befragten Kinder liegt bei 1,6 Geschwistern, wobei es keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. 3 Kinder mit Migrationshintergrund (s.u.) haben eine höhere Anzahl an Geschwistern. Die durchschnittliche Geschwisterzahl beträgt bei ihnen 1,8 Geschwister im Vergleich zu 1,5 Geschwistern bei Kindern ohne Migrationshintergrund. Dieser Unterschied liegt exakt im Bundestrend. 1.6 Migrationshintergrund Nach der in dieser Studie verwendeten Definition liegt ein Migrationshintergrund vor, wenn das Kind selbst oder sein Vater bzw. seine Mutter oder beide nicht in Deutschland geboren wurden. Die formale Staatsangehörigkeit des Kindes oder der Eltern spielt keine Rolle. Der Vorteil dieser Art der Erfassung des Migrationshintergrundes liegt darin, dass Kinder von Spätaussiedlern beispielsweise in ihrer Migrationsgeschichte mit erfasst werden, die über eine Erfassung der Nationalität keine Berücksichtigung fände. In diesem Sinne haben 37% der in Baden-Württemberg befragten Kinder einen Migrationshintergrund. Aufgrund des zu niedrigen Gymnasialanteils in der baden-württembergischen Stichprobe ist der Wert vermutlich zu hoch. Von diesen Kindern wurden vier Fünftel (80%) in Deutschland geboren, das bedeutet, die Einwanderung erfolgte 3 Für alle statistischen Aussagen in diesem Bericht wurden aufgrund der großen Stichprobe und der Vielzahl der vorgenommenen Berechnungen bewusst konservative Kriterien angelegt, um die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig zustande gekommene Unterschiede berichtet werden, zu minimieren. Jeder in diesem Bericht dargestellte Unterschied ist mindestens auf einem Signifikanzniveau von p.001 signifikant. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ergebnis zufällig zustande gekommen ist, unter 0,1% liegt. 8

9 bereits in der Generation ihrer Eltern und sie sind somit Einwanderer zweiter Generation. Einwanderer erster Generation, d.h. selbst noch im Ausland geboren, ist nur jedes fünfte der befragten Kinder mit Migrationshintergrund (20%). Mit diesem Verhältnis ist Baden-Württemberg typisch für die untersuchten westdeutschen Bundesländer. Bei 68% der befragten Kinder mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg wurden beide Eltern nicht in Deutschland geboren, 32% sind Elternpaare, bei denen ein Elternteil in Deutschland und der andere im Ausland geboren wurde. Die Tabelle 1.2 zeigt jeweils die Haupteinwanderungsländer der befragten MigrantInnen in Baden-Württemberg. Die größte Gruppe der Kinder mit Migrationshintergrund hat Eltern mit Wurzeln in der Türkei, auch Länder aus dem ost- bzw. südosteuropäischen Raum sind häufig. Es finden sich im Vergleich der Bundesländer überdurchschnittlich viele Einwanderer in Baden-Württemberg, die aus west- oder nordeuropäischen Ländern stammen. Von den selbst noch im Ausland geborenen Kindern stammen die meisten aus Russland. Tab. 1.2: Geburtsländer der befragten Kinder mit Migrationshintergrund sowie ihrer Eltern geboren in Kind Vater Mutter Deutschland 81% 14% 20% Türkei 1% 29% 26% Ost/Südosteuropa 4% 20% 20% West/Nordeuropa 1% 11% 7% Russland 6% 8% 8% Naher Osten / arabische Länder 2% 6% 5% andere Länder 5% 12% 14% Je nach Schultyp ist der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund unterschiedlich. Während in den untersuchten Grundschulen 41% der Kinder einen Migrationshintergrund im oben definierten Sinne haben, sind es in den Hauptschulen 54%, in den Realschulen 29% und in den Gymnasien 21%. 1.7 Familienstatus 15% der befragten Kinder haben Eltern, die getrennt oder in Scheidung leben. Häufiger als im Durchschnitt aller Kinder leben Eltern getrennt, wenn aus dem Elternpaar ein Partner in Deutschland und einer im Ausland geboren wurde. Hier sind 30% dieser Partnerschaften getrennt, während es bei zwei in Deutschland geborenen Eltern 11% und bei zwei im Ausland geborenen Eltern 16% sind. Bei insgesamt 1% der Kinder ist mindestens ein Elternteil verstorben. Hier gibt es keine nachweisbaren Unterschiede zwischen den untersuchten Gruppen. Zur Klärung des genaueren Familienstatus wurden die Kinder gefragt, mit wem sie zusammen in einer Wohnung leben. Vier Fünftel der in Baden-Württemberg befragten Kinder leben bei ihrem leiblichen Vater und ihrer leiblichen Mutter (s. Tab. 1.3). Allein erziehende Mütter bilden mit einem knappen Zehntel der Stichprobe die zweithäufigste Familienform, Mütter, die in neuer Partnerschaft zusammen mit ihren Kindern leben, sind die dritte größere Gruppe. Alle anderen Konstellationen auch allein erziehende Väter oder Väter in neuer Partnerschaft 9

10 sind Kleingruppen, die nur wenige Kinder betreffen. Kinder mit und ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich im Familienstatus so wenig, dass die statistischen Kriterien nicht erreicht werden. Tab. 1.3: Familienstatus Anteil der Kinder leibl. Vater + leibl. Mutter 80% allein erziehende Mutter 8% allein erziehender Vater 1% leibl. Mutter + neuer Partner 6% leibl. Vater + neue Partnerin <1% Heim oder Pflegefamilie 1% nur ehemalige Partner leiblicher Eltern <1% keine Angabe 4% In dieser Studie wird im Folgenden zwischen Kindern unterschieden, die bei Alleinerziehenden (Vater oder Mutter) leben, und Kindern, die in Zwei- Elternfamilien (d.h. entweder beide leibliche Eltern oder ein leiblicher Elternteil in neuer Partnerschaft) leben. Der Anteil bei Alleinerziehenden lebender Kinder liegt bei insgesamt 10% Erwerbstätigkeit der Eltern Um zumindest einen Anhaltspunkt für die Erwerbstätigkeit der Eltern zu haben, wurden die Kinder gefragt, wie viel ihre Mutter und ihr Vater arbeiten. Die Tabelle 1.4 zeigt, dass vier Fünftel der Väter, aber nur ein Fünftel der Mütter vollzeit erwerbstätig sind. Die größte Teilgruppe der Mütter arbeitet in einer Teilzeitbeschäftigung. Die Zahlen sind typisch für die westdeutschen Bundesländer. Tab. 1.4: Arbeitszeiten der Eltern Vater Mutter er/sie arbeitet vollzeit 80% 21% er/sie arbeitet teilzeit 10% 45% er/sie ist Hausmann,-frau 1% 19% er/sie ist arbeitslos 3% 9% er/sie ist RentnerIn 1% <1% keine Angabe 6% 5% Werden die Arbeitszeiten von Vater und Mutter kombiniert, so ergibt sich das in Tabelle 1.5 dargestellte Bild. Die häufigste Kombination in Zwei-Elternfamilien ist, dass ein Elternteil (meistens der Vater) vollzeit arbeitet, der andere dann teilzeit. Die klassische Erwerbsstruktur (ein vollzeit Erwerbstätiger und eine 4 Abweichungen von der Summe der in Tabelle 1.4 dargestellten Prozentwerte sind Rundungsfehler der kaufmännischen Rundung. 10

11 Hausfrau) folgt mit Abstand erst auf dem zweiten Platz, ebenso wie die Konstellation, dass beide Eltern vollzeit arbeiten. In 64% der Zwei-Elternfamilien arbeiten beide Eltern. Tab. 1.5: Arbeitszeiten der Eltern in Zwei-Elternfamilien Anteil vollzeit + teilzeit 42% vollzeit + Hausmann,-frau 18% beide vollzeit erwerbstätig 17% vollzeit + arbeitslos 8% teilzeit + teilzeit 5% teilzeit + Hausmann,-frau 2% teilzeit + arbeitslos 2% beide arbeitslos 1% arbeitslos + Hausmann,-frau 1% weitere Konstellationen 4% Bei Alleinerziehenden ist in Baden-Württemberg die Vollzeiterwerbstätigkeit weit häufiger vertreten als die Teilzeiterwerbstätigkeit (s. Tab. 1.6). Dieser hohe Anteil der vollzeiterwerbstätigen Alleinerziehenden ist in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern auffällig. Tab. 1.6: Arbeitszeiten Alleinerziehender Anteil er/sie arbeitet vollzeit 48% er/sie arbeitet teilzeit 34% er/sie ist Hausmann,-frau 7% er/sie ist arbeitslos 9% er/sie ist RentnerIn 0% Die Erwerbsstrukturen in Familien mit Migrationshintergrund unterscheiden sich von denen in Familien ohne Migrationshintergrund (s. Tab 1.7 und 1.8). Insbesondere die Kombination vollzeit-teilzeit ist in Zwei-Elternfamilien mit Migrationhintergrund seltener anzutreffen, Vollzeiterwerbstätigkeit beider Eltern aber auch Arbeitslosigkeit dagegen häufiger. Bei Alleinerziehenden mit Migrationshintergrund ist die Vollzeiterwerbstätigkeit, aber auch die Arbeitslosigkeit, deutlich verbreiteter. 11

12 Tab. 1.7: Arbeitszeiten der Eltern in Zwei-Elternfamilien nach Migrationshintergrund kein Migrationshintergrund Migrationshintergrund vollzeit + teilzeit 49% 31% vollzeit + Hausmann,-frau 16% 20% beide vollzeit erwerbstätig 15% 23% vollzeit + arbeitslos 7% 7% teilzeit + teilzeit 5% 5% teilzeit + Hausmann,-frau 1% 3% teilzeit + arbeitslos 1% 3% beide arbeitslos 0% 2% arbeitslos + Hausmann,-frau <1% 1% weitere Konstellationen 6% 5% Tab. 1.8: Arbeitszeiten Alleinerziehender nach Migrationshintergrund kein Migrationshintergrund Migrationshintergrund er/sie arbeitet vollzeit 46% 58% er/sie arbeitet teilzeit 39% 26% er/sie ist Hausmann,-frau 12% 5% er/sie ist arbeitslos 3% 12% er/sie ist RentnerIn 0% 0% In dieser Studie werden die Kinder als von Arbeitslosigkeit der Eltern betroffen definiert, bei denen entweder der Vater oder die Mutter oder beide von den Kindern als arbeitslos bezeichnet werden. Bei Alleinerziehenden zählt nur der Elternteil, bei dem die Kinder leben. Insgesamt sind 11% der in Baden- Württemberg befragten Kinder in diesem Sinne von Arbeitslosigkeit betroffen. Diese Zahl ist wahrscheinlich etwas zu hoch, da der Anteil der HauptschülerInnen in der Stichprobe erhöht ist. Die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit sinkt mit dem Alter der Kinder merklich von 18% in der vierten Klasse auf 7% in der siebten Klasse. Möglicherweise gelingt es den Eltern älterer Kinder besser, auch Stellen zu besetzen, die mit ungünstigeren Arbeitsbedingungen behaftet sind (z.b. längere Anfahrtswege oder Wechselschicht). Auch nach Schultypen unter den weiterführenden Schulen differenziert ergeben sich merkliche Unterschiede: HauptschülerInnen sind zu 11% von der Arbeitslosigkeit der Eltern betroffen, GymnasiastInnen nur zu 5%. RealschülerInnen liegen mit 8% in der Mitte. Sehr deutlich steht die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit mit dem Migrationshintergrund der Kinder in Zusammenhang: Kinder mit Migrationshintergrund (16%) sind doppelt so häufig von Arbeitslosigkeit betroffen wie Kinder ohne Migrationshintergrund (8%). 12

13 1.9 Subjektive Wohnortgröße Um einen Indikator für eine ländliche oder städtische Wohnstruktur zu erhalten, 5 wurden die Kinder gebeten, einzuschätzen, ob sie ihren Wohnort für ein Dorf, eine kleine, eine mittlere oder eine große Stadt halten. Die deutliche Mehrheit der baden-württembergischen Kinder (50%) wohnt nach eigenem Empfinden in einem Dorf, 17% in einer Kleinstadt, 19% in einer Mittelstadt und 15% in einer Großstadt. Baden-Württemberg ist damit erwartungsgemäß stark ländlich strukturiert. Kinder mit Migrationshintergrund wohnen in Baden-Württemberg deutlich häufiger in den Städten (s. Tab. 1.9). Tab. 1.9: Subjektive Wohnortgröße nach Migrationshintergrund kein MHG MHG Dorf 65% 24% Kleinstadt 16% 19% Mittelstadt 14% 26% Großstadt 5% 31% MHG= Migrationshintergrund 5 Aus Datenschutzgründen wurden die Rücksendungen der Fragebögen in anonymen Briefumschlägen vorgenommen, auf denen die regionale Herkunft nicht mehr verzeichnet war. 13

14 2. Wohlbefinden Das Wohlbefinden der Kinder ist die zentrale Variable der LBS-Kinderbarometer Studie. Dabei wird das Wohlbefinden der Kinder neben einer übergeordneten Form dem allgemeinen Wohlbefinden auch spezifisch für die Lebensbereiche Familie, Schule und Freundeskreis erhoben. Das Wohlbefinden der Kinder wird im LBS-Kinderbarometer über eine eigens entwickelte und seit Jahren etablierte Barometerskala (s. Abb. 2.1) erhoben. Die verschiedenen Wohlbefindenszustände sind über Wetterphänomene visualisiert, das Gewitter steht dabei für sehr schlechtes Wohlbefinden, der wolkenlose Sonnenhimmel für sehr gutes Wohlbefinden. Das schlechteste Wohlbefinden wird für die Auswertung mit dem Zahlenwert 1 erfasst, das beste mit dem Zahlenwert 7. Abb. 2.1: Die verwendete Barometerskala Wie die Abbildung 2.2 zeigt, ist das Wohlbefinden der baden-württembergischen Kinder in allen Lebensbereichen deutlich positiv. Das allgemeine Wohlbefinden liegt zwischen eher gut und gut, ebenso das Wohlbefinden in der Schule. Das Wohlbefinden in der Familie ist etwas höher und deutlich darüber liegt das Wohlbefinden im Freundeskreis. In keinem dieser verschiedenen Wohlbefinden gibt es einen Unterschied zwischen den Bundesländern, die Spannweite der Ergebnisse in den verschiedenen Bundesländern ist extrem gering. In keinem der Wohlbefinden gibt es in Baden-Württemberg einen Geschlechtsunterschied, d.h. Jungen und Mädchen fühlen sich gleich wohl. Die Wohlbefinden in der Schule und in der Familie allerdings sind deutlich altersabhängig: Während das durchschnittliche Wohlbefinden in der vierten Klasse in der Familie bei M=6,2 und in der Schule bei M=5,8 liegt, sinkt der Durchschnitt bis zur siebten Klasse in der Familie auf M=5,5 und in der Schule auf M=5,0 deutlich ab. Das allgemeine Wohlbefinden der baden-württembergischen RealschülerInnen (M=5,7) ist merklich besser als das der GymnasiastInnen (M=5,0). Die HauptschülerInnen liegen dazwischen und lassen sich nicht klar abgrenzen. In den bereichsspezifischen Wohlbefinden findet sich dieser Effekt nicht. Effekte nach Migrationshintergrund oder Familienstatus (Alleinerziehende vs. Zweielternfamilien) finden sich keine. 14

15 Abb. 2.2: Das Wohlbefinden der baden-württembergischen Kinder in den verschiedenen Lebensbereichen sehr schlecht sehr gut 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 5,5 5,9 allgemeines Wohlbefinden familiales Wohlbefinden schulisches Wohlbefinden Wohlbefinden bei Freunden Wohlbefinden 5,4 6,4 Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Das familiale Wohlbefinden hat in Baden-Württemberg den stärksten Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden (beta=.31), ganz knapp gefolgt vom schulischen Wohlbefinden (beta=.31) und dem Wohlbefinden im Freundeskreis (beta=.17). 15

16 3. Krankheiten, Körperempfinden und Sport In diesem Kapitel wird neben der empfundenen Krankheitshäufigkeit und den tatsächlichen Krankheiten der Kinder auch darüber berichtet, ob sie regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Zwei weitere Fragen beschäftigen sich mit der subjektiven Wahrnehmung der Körpergröße und des Körpergewichtes. Aber auch die Häufigkeit mit der die Kinder Sport sowohl in der Schule als auch in der Freizeit treiben, wird in diesem Zusammenhang analysiert. 3.1 Krankheiten In diesem Abschnitt des Fragebogens wurde einerseits danach gefragt, wie häufig sich die Kinder krank fühlen, ganz unabhängig von den tatsächlichen Erkrankungen der Kinder und andererseits danach, welche Krankheiten die Kinder haben, aber auch ob sie dann zur Schule gehen, wenn sie sich krank fühlen und wie es um Arztbesuche im akuten Krankheitsfall und als Präventivmaßnahme steht Subjektive Krankheitshäufigkeit Unabhängig von tatsächlichen Erkrankungen wurden die Kinder danach gefragt, wie häufig sie sich, subjektiv gesehen, krank fühlen. Die Kinder in Baden- Württemberg fühlen sich zwischen selten und manchmal krank (M=2,3) (s. Abb. 3.1) und unterscheiden sich nicht von den Kindern aus den anderen Bundesländern. Mädchen (M=2,4) fühlen sich leicht, aber statistisch auffällig, häufiger krank als Jungen (M=2,2). Auffallend ist, dass sich Kinder aus Familien, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind (M=2,6), häufiger krank fühlen (M=2,3 ohne Arbeitslosigkeit in der Familie). Verschiedenste Untersuchungen gehen in die Richtung, dass Arbeitslosigkeit ebenso wie Stress auf der Arbeit zu erhöhter Krankheitshäufigkeit bei Erwachsenen führen (siehe auch Arbeitslosigkeit und Gesundheit GBE Heft Nr Es scheint so zu sein, dass sich die Arbeitslosigkeit der Eltern auch auf die gefühlte Krankheitshäufigkeit der Kinder niederschlägt. 6 BEDownloadsT/arbeitslosigkeit,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/arbeitslosigk eit.pdf / abgerufen am

17 Abb. 3.1: Wie häufig fühlen sich die Kinder krank? immer 5,0 4,0 3,0 2,0 2,3 nie 1,0 subjektive Krankheitshäufigkeit Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Sich krank zu fühlen, zeigt verhältnismäßig viele Zusammenhänge zu anderen in dieser Befragung abgefragten Aspekten aus dem Leben der Kinder, vor allem zu Essgewohnheiten aber auch Stressschmerzen sowie zum letzten Arztbesuch und Bullying in der Schule oder das eigene Körperempfinden (siehe bundesweiten Bericht LBS-Kinderbarometer Deutschland 2007 ). Die empfundene Krankheitshäufigkeit zeigt einen negativen Zusammenhang zum allgemeinen Wohlbefinden (r=-.09) und dem familialen Wohlbefinden (r=-.10) Erkrankungen der Kinder In einer geschlossenen Frage wurden die häufigsten Krankheiten von Kindern aufgelistet und die Kinder aus Baden-Württemberg gebeten, alle anzukreuzen unter denen sie leiden. In einer offenen Frage konnten die Kinder diesen Katalog erweitern. Tabelle 3.1 gibt einen Überblick über die Verteilung der Krankheiten. Am häufigsten leiden die Kinder unter Stresskopfschmerzen, also Kopfschmerzen, die immer dann auftreten, wenn die Kinder unter Druck stehen bzw. Stress haben (33%). Dann folgen schon die Allergien (26%), dicht gefolgt von Stressbauchschmerzen (24%). Zwischen den Bundesländern zeigen sich keine Unterschiede. 17

18 Tab. 3.1: Verteilung der abgefragten Erkrankungen Art der Erkrankung Prozent Stresskopfschmerzen 33% Allergie 26% Stressbauchschmerzen 24% Heuschnupfen 15% andere Krankheiten 14% Asthma 3% Neurodermitis 1% Aufmerksamkeitsstörungen 1% chronische Krankheiten 1% akute Krankheiten 7% Von Stresskopfschmerzen (45% zu 22% der Jungen) aber auch von Stressbauchschmerzen (32% zu 17% der Jungen) sind vor allem Mädchen betroffen. Aber auch Kinder mit Migrationshintergrund leiden vermehrt unter Stressbauchschmerzen (32% zu 19% ohne Migrationshintergrund). Kinder aus der Grundschule leiden wesentlich häufiger unter Stressbauchschmerzen (33%) als die Kinder der weiterführenden Schulen (17% bis 20%). Außerdem nehmen die Stressbauchschmerzen von der 4. Klasse (33%) bis zur 7. Klasse (15%) ab. An dieser Stelle zeigt sich ein Unterschied zu den bundesweiten Ergebnissen. Allergien führen zu einem leicht eingeschränkten Wohlbefinden im Freundeskreis (r=.09). Stresskopfschmerzen zeigen einen leichten aber nachweisbaren, negativen Zusammenhang zum allgemeinen, dem familialen Wohlbefinden und dem Wohlbefinden in der Schule. Stressbauchschmerzen beeinträchtigen das allgemeine und das Wohlbefinden im Freundeskreis (siehe Tab. 3.2). Tab. 3.2: Zusammenhänge zu den Wohlbefinden Stresskopfschmerzen Stressbauchschmerzen Allgemeines Wohlbefinden r=-.10 r=-.11 Wohlbefinden in der Familie Wohlbefinden in der Schule Wohlbefinden im Freundeskreis r=-.15 r=-.11 r= Wann waren die Kinder das letzte Mal so krank, dass sie zum Arzt mussten? Nicht nur die tatsächlichen Erkrankungen der Kinder sind von Interesse, sondern auch die Häufigkeit der Arztbesuche. Die Kinder in Baden-Württemberg wurden danach gefragt, wann sie das letzte Mal so krank waren, dass sie deswegen zum Arzt mussten. Weit mehr als zwei Drittel (69%) 7 der Kinder aus Baden-Württemberg mussten innerhalb des letzten Jahres aus Krankheitsgründen zum Arzt. 36% der Kinder 7 Die Abweichung von 100% ergibt sich aus der kaufmännischen Rundung des Rechenprogramms. 18

19 sind sogar innerhalb der letzten vier Wochen vor der Befragung aus Krankheitsgründen zum Arzt gegangen. Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass die Befragung während der Wintermonate und somit während der Erkältungszeit, durchgeführt wurde. Es zeigen sich keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den Bundesländern. Abb. 3.2: Anteil der Kinder, die aus Krankheitsgründen zum Arzt mussten 100% 80% 60% 40% 20% 0% 11% 25% 34% 31% in der letzten Woche im Letzten Monat in den letzten 12 Monaten noch länger her Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Bei nur 13% aller Kinder, deren Familien von Arbeitslosigkeit betroffen sind, liegt der letzte Arztbesuch länger als 12 Monate zurück, während 33% der Kinder ohne Arbeitslosigkeit in der Familie im letzten Jahr gar nicht beim Arzt waren Gehen die Kinder manchmal zur Schule, obwohl sie sich krank fühlen? Wie groß ist die Motivation der Kinder trotz Krankheit zur Schule zur gehen. Mehr als die Hälfte aller befragten Kinder geht manchmal zur Schule, obwohl sie sich krank fühlen (52%). 19

20 Abb. 3.3: Anteil der Kinder, der trotz Krankheit zur Schule geht 100% 80% 60% 40% 20% 52% 0% Trotz Krankheit zur Schule Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Die älteren Kinder (6. und 7. Klasse jeweils 64%) gehen häufiger trotz Krankheit zur Schule als die Viert- und FünftklässlerInnen (jeweils 40%) Die Tatsache, manchmal krank zur Schule zu gehen, zeigt zum Wohlbefinden einen negativen Zusammenhang, der auch bestehen bleibt, wenn das Alter kontrolliert wird: allgemeines Wohlbefinden (r=-.13) und Wohlbefinden in der Familie (r=-.14) Vorsorgeuntersuchungen beim Kinder- oder Hausarzt 63% aller befragten Kinder in Baden-Württemberg gehen regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung beim Kinder- oder Hausarzt. Es zeigen sich keine auffallenden Unterschiede zwischen den Bundesländern oder den anderen untersuchten Gruppen. 20

21 Abb. 3.4: Anteil der Kinder, der zur Vorsorgeuntersuchung zum Kinder- oder Hausarzt geht 100% 80% 60% 40% 63% 20% 0% Vorsorgeuntersuchung beim Kinder- oder Hausarzt Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Die Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen beim Kinder- oder Hausarzt hängt leicht positiv mit dem allgemeinen Wohlbefinden (r=.12), mit dem Wohlbefinden in der Familie (r=.11) und dem in der Schule (r=.11) zusammen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt Die meisten der befragten Kinder in Baden-Württemberg gehen zu Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt (81%), das sind noch einmal mehr Kinder als die, die zum Haus- oder Kinderarzt zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt ab einem bestimmten Alter nicht mehr vorgeschrieben bzw. empfohlen werden, die Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt aber ein Leben lang Pflicht bleibt bzw. Nachteile mit sich bringt, wenn diese Termine nicht eingehalten werden. 21

22 Tab. 3.5: Gesamtanteil der Kinder, der zur Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt geht 100% 80% 60% 40% 81% 20% 0% Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Allerdings nutzen diese Art der Vorsorgeuntersuchung auffällig weniger Kinder aus Migrantenfamilien (70% zu 87% ohne Migrationshintergrund) und Kinder der Hauptschule (68% zu 85% Realschule und 88% Gymnasium). 3.2 Körperempfinden Das Thema Körperempfinden wurde einerseits direkt durch zwei Fragen zur Zufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht und der eigenen Körpergröße und andererseits indirekt durch Fragen zum sportlichen Verhalten erfasst Körpergewicht Mit ihrem Körpergewicht sind 73% der befragten Kinder in Baden-Württemberg durchweg zufrieden, sie empfinden ihr Gewicht als genau richtig. Wenn die Kinder ihr Gewicht nicht richtig finden, dann fühlen sie sich eher zu dick (18% aller befragten Kinder), ein kleinerer Teil (7%) fühlt sich zu dünn (siehe auch Abb. 3.6). Die Ergebnisse zu dem selbst empfundenen Übergewicht stimmen in etwa mit den Ergebnissen der kiggs des Robert-Koch Institutes überein, die ein Übergewicht bei den 7 bis 17-Jährigen von 15%-17% mit Hilfe einer kalibrierten Waage festgestellt haben (siehe Das könnte darauf hinweisen, 22

23 dass Kinder dieser Altersklasse ihr Körpergewicht schon sehr realistisch einschätzen können. Es zeigen sich keine im statistischen Sinne auffälligen Unterschiede zwischen den Bundesländern. Ab 3.6: Bewertung des Körpergewichtes 100% 80% 60% 40% 75% 20% 0% 7% 18% zu dünn genau richtig zu dick Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Es zeigen sich keine Gruppenunterschiede in Baden-Württemberg. Sich zu dick zu fühlen, hängt negativ mit dem allgemeinen Wohlbefinden (r=-.12), dem Wohlbefinden in der Familie (r=-.15), dem Wohlbefinden in der Schule (r=-.10) und dem Wohlbefinden im Freundeskreis (r=-.16) zusammen. Sich vom Körpergewicht her genau richtig zu fühlen, hängt dagegen positiv mit dem allgemeinen Wohlbefinden (r=.13), dem Wohlbefinden in der Familie (r=.17), dem Wohlbefinden in der Schule (r=.13) und dem Wohlbefinden im Freundeskreis (r=.12) zusammen Körpergröße In der Altersgruppe der 9-14-Jährigen fühlen sich 79% der befragten Kinder aus Baden-Württemberg genau richtig groß. 15% meinen, sie seien zu klein und 7% glauben, sie seien zu groß (siehe auch Abb. 3.7). 23

24 Abb. 3.7: Einschätzung der eigenen Körpergröße 100% 80% 60% 40% 79% 20% 0% 15% 7% zu klein genau richtig zu groß Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Es zeigen sich keine bedeutsamen Gruppenunterschiede in Baden-Württemberg. Sich zu klein zu fühlen, hängt negativ mit dem allgemeinen Wohlbefinden (r=-.13), dem Wohlbefinden in der Familie (r=-.15) und dem Wohlbefinden in der Schule (r=-.13) zusammen. Sich von der Körpergröße her genau richtig zu fühlen, hängt, außer mit dem Befinden im Freundeskreis, mit allen abgefragten Wohlbefinden positiv zusammen (Allgemeines Wohlbefinden (r=.14)- Wohlbefinden in der Familie (r=.15), Wohlbefinden in der Schule (r=.15). 3.3 Sport Neben den sportlichen Betätigungen in der Familie und in der Schule wurde auch abgefragt, inwieweit die Kinder Sport im Verein oder einfach nur so zum Spaß treiben Sport in der Schule In den meisten Bundesländern findet Sportunterricht statt, aber es zeigen sich sehr deutliche Unterschiede dahingehend, ob Sportunterricht einmal oder 24

25 mehrmals wöchentlich stattfindet. In Sachsen und Baden-Württemberg wird häufiger Sport unterrichtet als in Bayern und NRW, in diesen Bundesländern findet wiederum häufiger Sport statt als in Niedersachsen und Hessen und in Bremen erhalten die Kinder in dieser Reihe am seltensten Sportunterricht (siehe Abb. 3.8). Abb. 3.8: Häufigkeit des Sportunterrichtes in der Schule nach Bundesland 100% 93% Anteil der Kinder 80% 60% 40% 83% 65% 33% mehrmals einmal 61% 37% 34% 63% 39% 57% 82% 20% 15% 15% 5% 0% Sachsen Baden- Württemberg Bayern NRW Hessen Niedersachsen Sportunterricht in der Woche Bremen In Baden-Württemberg haben 83% der befragten Kinder zwischen 9 und 14 Jahren mehrmals in der Woche Sport als Unterrichtsfach. 15% der Kinder geben an, mindestens einmal in der Woche Sportunterricht zu haben. Nur 2% sagen, dass sie selten oder sogar nie Sport als Unterricht erhalten (siehe Abb. 3.9). 25

26 Abb. 3.9: Häufigkeit des Sportunterrichtes in der Schule im Bundesland Baden- Württemberg 100% 80% 83% 60% 40% 20% 15% 0% mehrmals in der Woche einmal pro Woche 2% seltener als einmal die Woche 0% gar nicht Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. In Haupt- (25%) und Realschulen (21%) findet Sportunterricht häufiger nur einmal in der Woche statt (Grundschule: 4%, Gymnasium: 7%). In den beiden letztgenannten Schulen findet Sportunterricht häufiger mehrmals in der Woche statt. Mit zunehmendem Alter nimmt der mehrmals die Woche statt findende Sportunterricht zugunsten des einmaligen ab. In den höheren Klassen haben die Kinder dann am ehesten einmal in der Woche Sportunterricht. Tab. 3.2: Häufigkeit des Schulsportes nach Klassenstufe 4. Klasse 5. Klasse 6. Klasse 7. Klasse mehrmals die Woche 94% 89% 79% 70% einmal die Woche 4% 8% 20% 28% seltener als einmal die Woche 3% 2% 1% 2% gar nicht 0% 1% 0% 1% 26

27 3.3.2 Ausfall des Sportunterrichtes Im Durchschnitt fällt der Sportunterricht, nach der Wahrnehmung der Kinder, selten aus (M=1,9). Wenn Sportunterricht ausfällt, ist es für die Kinder also die Ausnahme. Es zeigen sich weder bedeutsame Unterschiede zwischen den Bundesländern noch nach Gruppen in Baden-Württemberg. Abb. 3.10: Häufigkeit des Ausfalls von Sportunterricht immer 5,0 4,0 3,0 2,0 1,9 nie 1,0 Ausfall des Sportunterrichtes Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 27

28 3.3.3 Sport im Verein Im Vergleich der Bundesländer fällt auf, dass die Kinder in Baden-Württemberg häufiger Sport im Verein treiben als die Kinder in Sachsen (siehe Abb. 3.11). Abb. 3.11: Häufigkeit des Vereinssports nach Bundesland 100% Anteil der Kinder 80% 60% 40% 71% 27% 65% 32% 68% 71% 30% 27% 73% 26% 68% 29% 58% 40% 20% 0% Baden- Württemberg Bayern Bremen Hessen Niedersachsen Sport im Verein NRW Sachsen einmal oder mehrmals die Woche gar nicht Mehr als zwei Drittel der befragten Kinder (71%) in Baden-Württemberg machen einmal oder mehrmals die Woche Sport im Verein. Etwas mehr als ein Viertel der 9-14-Jährigen (27%) treibt allerdings gar keinen Vereinssport (siehe Abb. 3.12). Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder, deren Familien von Arbeitslosigkeit betroffen sind, treiben seltener Sport im Verein. Der regelmäßige Vereinssport hängt positiv mit dem allgemeinen (r=.10) und dem Wohlbefinden in der Familie (r=.11) zusammen. 28

29 Abb. 3.12: Häufigkeit des Vereinssports 100% 80% 60% 40% 20% 44% 27% 2% 27% 0% mehrmals in der Woche einmal pro Woche seltener als einmal die Woche gar nicht Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer Sport zum Spaß 84% aller befragten Kinder aus Baden-Württemberg machen mindestens einmal, wenn nicht sogar mehrmals, die Woche Sport aus Spaß, d.h. Fahrrad fahren, Skaten und Ähnliches (siehe Abb. 3.13). Unterschiede im statistischen Sinne zwischen den Bundesländern und den Gruppen innerhalb Baden-Württembergs zeigen sich nicht. Kinder mit Migrationshintergrund treiben nicht nur seltener Vereinssport sondern auch seltener Sport aus Spaß. Sport aus Spaß zu machen hängt positiv mit dem Wohlbefinden in der Familie (r=.15) und dem im Freundeskreis (r=.10) zusammen. 29

30 Abb. 3.13: Häufigkeit, mit der Kinder Sport zum Spaß machen 100% 80% 60% 40% 72% 20% 0% mehrmals in der Woche 12% einmal pro Woche 12% seltener als einmal die Woche 4% gar nicht Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 30

31 4. Ernährung 4.1 Ernährungsgewohnheiten In diesem ersten Teilkapitel wird näher untersucht, wie häufig die Kinder bestimmte Lebensmittel essen, die ihnen im Fragebogen vorgegeben worden waren. Abgefragt wurde der Verzehr von Obst, Süßigkeiten/Schokoriegeln, Gemüse, Chips, Fleisch, Vollkornbrot, Kuchen sowie Fast Food (z.b. Pizza, Pommes, Döner Kebab) Verzehr von Obst Obst zu essen ist bei den baden-württembergischen Kindern sehr verbreitet. Zwei Drittel der Kinder geben an, oft oder sehr oft Obst zu essen. Im Durchschnitt essen die baden-württembergischen Kinder sehr oft Obst (s. Abb. 4.1); mit diesem Wert liegt Baden-Württemberg exakt im Durchschnitt aller Bundesländer. Insgesamt ist die Spannbreite zwischen den Bundesländern so gering, dass es keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. Abb. 4.1: Verzehr von Obst in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 3,9 2,0 nie 1,0 Verzehr von Obst Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 31

32 Die Häufigkeit des Verzehrs von Obst weist keine Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen (z.b. Geschlecht, Altersgruppen oder Migrationshintergrund) auf. Die Häufigkeit des Obstessens hängt leicht positiv mit dem allgemeinen sowie dem Wohlbefinden in der Familie und der Schule zusammen. Wenn die Kinder häufiger Obst essen, fühlen sie sich sowohl allgemein (r=.13) als auch in der Familie (r=.13) und der Schule (r=.12) etwas wohler Verzehr von Süßigkeiten oder Schokoriegeln Die meisten baden-württembergischen Kinder (51%) essen manchmal Süßigkeiten oder Schokoriegel, ein Drittel (29%) oft oder sehr oft und ein Fünftel (20%) nie oder selten. Die untersuchten Bundesländer unterscheiden sich kaum im Konsum von Süßigkeiten, so liegt Baden-Württemberg mit einem Durchschnittswert von 3,2 auch nur unwesentlich über dem Bundesdurchschnitt (s. Abb. 4.2). Abb. 4.2: Verzehr von Süßigkeiten oder Schokoriegeln in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 3,2 nie 1,0 Verzehr von Süßigkeiten Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Berichtenswerte Unterschiede zeigen sich zu diesem Ernährungsaspekt lediglich in Bezug auf das Geschlecht. Die baden-württembergischen Jungen essen 32

33 häufiger Süßigkeiten oder Schokoriegel als die Mädchen (M=3,3 im Vergleich zu M=3,0). Der Verzehr von Süßigkeiten bzw. Schokoriegeln und das schulische Wohlbefinden der baden-württembergischen Kinder zeigen leicht negative Zusammenhänge. In der Schule (r=-.09) fühlen sich die Kinder weniger wohl, wenn sie häufiger zu Süßigkeiten greifen. Mit dem Wohlbefinden im Freundeskreis zeigt sich dagegen ein positiver Zusammenhang (r=.15) Verzehr von Gemüse Etwa ein Fünftel der baden-württembergischen Kinder gibt an, nie oder selten Gemüse zu essen (20%). Mehr als die Hälfte (53%) isst es allerdings oft oder sehr oft. Mit einem Durchschnittswert von 3,5 liegt die Häufigkeit des Gemüsekonsums der baden-württembergischen Kinder exakt im Bundesdurchschnitt (s. Abb. 4.3). Abb. 4.3: Verzehr von Gemüse in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 3,5 nie 1,0 Verzehr von Gemüse Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Im Verzehr von Gemüse treten in Baden-Württemberg keine Gruppenunterschiede auf. 33

34 Die Häufigkeit des Gemüseessens hängt positiv mit dem allgemeinen (r=.18) sowie dem schulischen Wohlbefinden (r=.19) zusammen Häufigkeit des Chipsverzehrs Gut die Hälfte der baden-württembergischen Kinder (53%) isst nie oder selten Chips, die meisten Kinder geben an, selten Chips zu essen (44%). Allerdings greifen 15% der Kinder oft oder sehr oft in die Chips-Tüte. Im Schnitt nehmen die baden-württembergischen Kinder selten bis manchmal Chips zu sich. Dieser Wert ist in Baden-Württemberg unauffällig im Vergleich der Bundesländer (s. Abb. 4.4). Abb. 4.4: Verzehr von Chips in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 2,6 nie 1,0 Verzehr von Chips Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Bei der Differenzierung nach verschiedenen Gruppen lassen sich die folgenden Befunde finden: Zum einen essen Jungen mehr Chips als Mädchen (M=2,7 im Vergleich zu M=2,5). Zum anderen zeigt sich, dass Kinder mit Migrationshintergrund häufiger Chips zu sich nehmen als Kinder ohne Migrationshintergrund (M=2,8 im Vergleich zu M=2,4). Darüber hinaus unterscheidet sich der Chipskonsum je nach dem, ob die Eltern der Kinder von Arbeitslosigkeit betroffen sind oder nicht. Kinder, deren Eltern arbeitslos sind, 34

35 greifen häufiger in die Chipstüte als Kinder, deren Eltern nicht von Arbeitslosigkeit betroffen sind (M=3,0 im Vergleich zu M=2,5). Lediglich mit dem Wohlbefinden im Freundeskreis lässt sich ein leicht positiver Zusammenhang mit der Häufigkeit des Chipsverzehrs finden (r=.10) Fleischverzehr Kinder, die nie oder selten Fleisch essen, sind in Baden-Württemberg in der Minderheit (19%). Bei der Mehrheit der baden-württembergischen Kinder steht Fleisch oft auf dem Speiseplan (35%), 17% geben ihren Fleischkonsum sogar mit sehr oft an. Im Durchschnitt liegt die Häufigkeit des Fleischverzehrs in Baden- Württemberg zwischen manchmal und oft. Mit einem Durchschnittswert von 3,5 weist Baden-Württemberg den niedrigsten Wert in der Häufigkeit des Fleischkonsums auf, allerdings ist dieser Unterschied zu den anderen untersuchten Bundesländern nicht im statistischen Sinne bedeutsam (s. Abb. 4.5). Abb. 4.5: Verzehr von Fleisch in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 3,5 nie 1,0 Verzehr von Fleisch Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 35

36 Berichtenswerte Gruppenunterschiede treten lediglich bei Jungen und Mädchen auf. Die Häufigkeit des Fleischkonsums ist bei Mädchen deutlich niedriger als bei Jungen (M=3,2 im Vergleich zu M=3,7) Verzehr von Vollkornbrot Ein Drittel (32%) der baden-württembergischen Kinder isst nie oder selten Vollkornbrot, bei einem weiteren Viertel (24%) gehört Vollkornbrot manchmal und bei 44% der Kinder oft oder sehr oft zum Speiseplan (s. Abb. 4.6). Im Durchschnitt essen die Kinder in Baden-Württemberg manchmal Vollkornbrot (M=3,3). Die untersuchten Länder unterscheiden sich statistisch bedeutsam in diesem Aspekt, die baden-württembergischen Kinder liegen dabei mit der Häufigkeit ihres Vollkornbrotkonsums im unteren Bereich. Abb. 4.6: Verzehr von Vollkornbrot in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 3,2 nie 1,0 Verzehr von Vollkornbrot Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Unterschied zwischen verschiedenen Gruppen lassen sich zum Vollkornbrotkonsum nicht finden. Lediglich ein leichter positiver Zusammenhang mit dem Wohlbefinden in der Familie und in der Schule kann festgestellt werden, d.h., Kinder, die häufiger 36

37 Vollkornbrot essen, fühlen sich sowohl in ihrer Familie (r=.09) als auch in der Schule (r=.09) etwas wohler Verzehr von Kuchen Die Mehrheit (48%) der baden-württembergischen Kinder sagt von sich, manchmal Kuchen zu essen. Für nur einen geringen Bruchteil ist Kuchen tabu (4%), wiederum selten essen ihn 34% der Kinder. Für 18% der Kinder steht das süße Gebäck oft oder sehr oft auf dem Speiseplan. Die Häufigkeit des Kuchenkonsums der baden-württembergischen Kinder ist mit dem Bundesdurchschnitt identisch (s. Abb. 4.7). Abb. 4.7: Verzehr von Kuchen in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 2,8 nie 1,0 Verzehr von Kuchen Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Verschiedene Gruppen unterscheiden sich in Baden-Württemberg lediglich in Bezug auf die Betroffenheit der Kinder durch die Arbeitslosigkeit der Eltern. Es zeigt sich, dass Kinder, deren Eltern von Arbeitslosigkeit betroffen sind, häufiger Kuchen zu sich nehmen als Kinder, deren Eltern dies nicht sind (M=3,2 im Vergleich zu M=2,8). 37

38 4.1.8 Verzehr von Fast Food Schließlich sollten die Kinder auch angeben, wie häufig sie Fast Food (z.b. Pizza, Pommes, Döner Kebab) essen. Ein sehr geringer Teil der badenwürttembergischen Kinder (4%) gibt an, nie Fast Food zu sich zu nehmen. Die meisten (40%) meinen, selten zu Fast Food zu greifen. Bei 37% der Kinder liegt manchmal Fast Food auf ihrem Teller, bei 21% ist dies oft oder sehr oft der Fall. Im Durchschnitt geben die baden-württembergischen Kinder an, manchmal (M=2,8) Fast Food zu essen, damit liegt Baden-Württemberg im Vergleich der untersuchten Länder im unteren Bereich, allerdings ist die Spannbreite der Länder in dieser Frage gering und statistisch nicht bedeutsam (s. Abb. 4.8). Abb. 4.8: Verzehr von Fast Food in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 2,8 nie 1,0 Verzehr von Fast Food Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Mehrere Gruppen von Kindern unterscheiden sich in der Häufigkeit des Fast- Food-Konsums. So zeigt sich zum einen, dass Jungen häufiger Fast Food essen als Mädchen (M=2,9 im Vergleich zu M=2,7). Zum anderen lässt sich ein Schulformeffekt finden, der sich darin äußert, dass in den Grund- und Realschulen am seltensten und in den Hauptschulen am häufigsten Fast Food konsumiert wird (Grundschule: M= 2,7; Hauptschule: M=3,1; Realschule: M=2,7; Gymnasium: M=2,9). Darüber hinaus differieren die Werte je nachdem, ob die Kinder einen Migrationshintergrund haben oder nicht, d.h. Kinder mit 38

39 Migrationshintergrund greifen häufiger zu Fast Food als dies Kinder ohne Migrationshintergrund tun (M=3,1 im Vergleich zu M=2,6). In Bezug auf die Arbeitslosigkeit der Eltern zeigt sich schließlich, dass Kinder, deren Eltern arbeitslos sind, häufiger Fast Food auf dem Speiseplan stehen haben als Kinder, deren Eltern nicht von Arbeitslosigkeit betroffen sind (M=3,2 im Vergleich zu M=2,8). Die Häufigkeit des Fast-Food-Verzehrs weist einen leicht negativen Zusammenhang mit dem allgemeinen Wohlbefinden der Kinder, aber einen positiven Zusammenhang im Freundeskreis auf. Dies bedeutet, dass sich Kinder, die häufiger Fast Food essen, zwar allgemein (r=-.09) schlechter, in ihrem Freundeskreis (r=-.16) aber besser fühlen (bzw. vice versa). 4.2 Dinge, die Kinder nicht gerne essen Um das Bild der Ernährungsgewohnheiten und -vorlieben abzurunden, wurden die Kinder in einem zweiten Schritt dazu befragt, ob es auch Dinge gibt, die sie nicht essen, welche das ggf. sind und aus welchen Gründen sie diese nicht essen. Die Frage Gibt es Dinge, die du nicht isst? bejahen 88% der badenwürttembergischen Kinder, 12% verneinen sie. Fast neun von zehn Kindern haben also klare Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel. Dabei macht es keinen Unterschied, aus welchem Bundesland die Kinder stammen, wie alt sie sind oder welche Schulform sie besuchen etc.. Lediglich in Bezug auf das Geschlecht lassen sich in Baden-Württemberg Unterschiede in dieser Frage finden, denn Mädchen sagen häufiger, dass die bestimmte Lebensmittel nicht essen als Jungen (93% im Vergleich zu 83%). Als nächstes sollten die Kinder in einer offenen Frage beschreiben, welche Dinge es sind, die sie nicht essen. Die 701 Antworten der Kinder in Baden-Württemberg wurden anhand der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse einer von 28 Kategorien zugeordnet, erfasst wurden bis zu drei Antworten der Kinder. Von zwei Fünfteln der Kinder, die angegeben haben, bestimmte Dinge nicht zu essen, wurde Gemüse an erster Stelle benannt (s. Abb. 4.9). Damit sind alle Gemüsesorten gemeint, ob roh oder gekocht, die nicht in einer eigenen Kategorie (z.b. Pilze, Tomaten, Spinat) erfasst sind. Mit weitem Abstand dazu sind es nachfolgend Spinat, Fleisch, Fisch, Pilze und Obst(-sorten), die die Kinder nach eigenen Angaben nicht zu sich nehmen. Alle anderen Lebensmittel wurden nur von vergleichsweise wenigen Kindern genannt. Zwischen den Bundesländern bestehen wenige Unterschiede darin, was die Kinder nicht essen mögen. Die Antworten, die die Kinder in Baden-Württemberg gegeben haben, waren allerdings in keiner Kategorie auffällig. 39

40 Abb. 4.9: Nahrungsmittel, die baden-württembergische Kinder nicht essen Gemüse 38% Fleisch Spinat Fisch 14% 13% 17% Dinge, die Kinder nicht essen Pilze Obst Süßigkeiten Tomaten Käse Rosenkohl Getreide fettige Sachen, Fett Eintöpfe, Suppen Innereien Spargel Meeresfrüchte Wurst Milchprodukte 7% 7% 5% 4% 5% 4% 3% 5% 2% 1% 2% 3% 2% 3% 0% 10% 20% 30% 40% 50% Anteil der Kinder Die Lebensmittel, gegen die baden-württembergische Jungen und Mädchen Abneigungen haben, ähneln sich weitgehend, deutliche Unterschiede zeigen sich aber bei Fleisch, Gemüse, Pilzen, Obst und Süßigkeiten (s. Abb. 4.10). Verschiedene Gemüsesorten stehen sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen an erster Stelle der Dinge, die sie nicht essen, allerdings nennen Jungen stärkere Abneigungen gegenüber Gemüse als Mädchen (43% im Vergleich zu 34%). Jungen essen außerdem häufiger keine Pilze (6% im Vergleich zu 9%) und Süßigkeiten (7% im Vergleich zu 4%). Mädchen lehnen dagegen häufiger als Jungen Fleisch (17% im Vergleich zu 10%) sowie verschiedene Obstsorten (8% im Vergleich zu 5%) ab. 40

41 Abb. 4.10: Nahrungsmittel, die baden-württembergische Kinder nicht essen nach Geschlecht Dinge, die Kinder nicht essen Gemüse Fleisch Spinat Fisch Pilze Obst Süßigkeiten Tomaten Käse Rosenkohl Getreide fettige Sachen, Fett Eintöpfe, Suppen Innereien Spargel Meeresfrüchte Wurst Milchprodukte 19% 16% 13% 12% 6% 9% 8% 5% 4% 7% 2% 5% 6% 5% 6% 2% 2% 4% 5% 6% 2% 2% 1% 1% 2% 1% 4% 3% 1% 3% 2% 3% 17% 10% 34% 43% Mädchen Jungen 0% 10% 20% 30% 40% 50% Anteil der Kinder Klare Alterseffekte bei den Dingen, die Kinder nicht essen, sind in Baden- Württemberg nicht auszumachen. Welche Lebensmittel baden-württembergische Kinder ablehnen, hat kaum etwas damit zu tun, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Bei Fleisch und Fisch zeigen sich allerdings deutliche Unterschiede. Fleisch bzw. verschiedene Fleischsorten lehnen die Kinder mit Migrationshintergrund etwa dreimal so häufig ab wie Kinder ohne Migrationshintergrund (25% versus 8%). Dies hängt offensichtlich damit zusammen, dass ihnen der Verzehr bestimmter Fleischsorten aus religiösen Gründen verboten ist (s. u.). Gleichzeitig haben sie aber weniger Aversionen gegenüber Fisch (9% versus 14%), Pilzen (5% versus 9%) sowie Süßigkeiten (2% versus 7%) als Kinder ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig mit der Abfrage, welche Dinge die Kinder nicht essen, sollten sie ebenfalls angeben, aus welchen Gründen sie diese Lebensmittel ablehnen. 41

42 Insgesamt wurden von den baden-württembergischen Kindern 514 Antworten auf diese Frage gegeben, Mehrfachantworten waren auch hier möglich. Wie Abb veranschaulicht, ist der klare Hauptgrund, warum die Kinder bestimmte Lebensmittel nicht essen, dass es ihnen nicht schmeckt bzw. dass sie es einfach nicht lecker finden. Diese Begründung geben zwei Drittel der Kinder an. Abb. 4.11: Gründe, warum baden-württembergische Kinder bestimmte Dinge nicht essen schmeckt mir nicht 67% Ekel / Abneigung im Geschmack 17% Gründe, warum Kinder bestimmte Dinge nicht essen Konsistenz Geschmacksrichtung Erbrechen, Bauchweh Sympathie Religion Allergie Begleitendes (z.b. Gräten) Geruch Aussehen 6% 7% 6% 5% 4% 2% 4% 3% 3% ungesund 1% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Anteil der Kinder Von 17% der Kinder wird vorgebracht, dass bestimmte Lebensmittel ekelig schmecken bzw. sie den Geschmack stark ablehnen. 7% der Kinder störten sich darüber hinaus an der Geschmacksrichtung (z.b. zu bitter, zu süß ). Weitere Begründungen bezogen sich auf die Konsistenz der abgelehnten Lebensmittel (z.b. zu schmierig, zu dickflüssig, zu pampig ), die Unverträglichkeit der Lebensmittel sowie auf Sympathie, d.h. Mitleid mit den Tieren. In manchen Bundesländern gibt es Unterschiede darin, mit welcher Häufigkeit Begründungen dafür genannt werden, warum bestimmte Lebensmittel nicht 42

43 gegessen werden (s. Tab. 4.1). Die Kinder in Baden-Württemberg stören sich seltener an der Konsistenz von Lebensmitteln als Kinder in Bremen. Tab. 4.1: Die häufigsten Begründungen für abgelehnte Lebensmittel nach Bundesland schmeckt Ekel Konsistenz Geschmack Erbrechen Sympathie mir nicht srichtung / Bauchweh Baden- Württemberg 67% 17% 6% 7% 6% 5% Bayern 66% 20% 13% 6% 7% 8% Bremen 53% 22% 16% 7% 6% 5% Hessen 73% 16% 8% 9% 5% 5% Niedersachsen 66% 21% 9% 9% 4% 5% Nordrhein- Westfalen 73% 17% 11% 9% 6% 5% Sachsen 74% 23% 10% 9% 7% 5% Legt man den Fokus darauf, wie Jungen und Mädchen sich in Baden- Württemberg in den Begründungen unterscheiden, fallen die folgenden Punkte auf (s. Abb. 4.12): Jungen nennen deutlich häufiger als Mädchen als Begründung, warum sie bestimmte Dinge nicht essen, dass es ihnen einfach nicht schmeckt. Für Mädchen ist dagegen häufiger Sympathie, also Mitleid mit Tieren, die Unverträglichkeit von Lebensmitteln sowie die Geschmacksrichtung als Grund, diese Lebensmittel nicht zu essen, ausschlaggebend. Mit zunehmendem Alter werden drei Begründungen von den badenwürttembergischen Kindern häufiger genannt: Sie geben von der 4. bis zur 7. Klasse häufiger an, sich vor bestimmten Lebensmitteln zu ekeln (4. Klasse:11%; 5. Klasse: 18%; 6. Klasse: 18%; 7. Klasse: 21%) und auch Sympathie wird häufiger als Grund genannt, warum sie bestimmte Dinge nicht essen (4. Klasse: 0%; 5. Klasse: 3%; 6. Klasse: 7%; 7. Klasse: 10%). Letzteres spricht dafür, dass die kritische Auseinandersetzung damit, woher die Lebensmittel (hier v.a. Fleisch) kommen, mit dem Alter zunimmt. Zunehmend häufiger wird außerdem die Begründung schmeckt mir nicht von den Kindern genannt, je älter sie werden (4. Klasse: 55%; 5. Klasse: 62%; 6. Klasse: 65%; 7. Klasse: 83%). Was die Geschmacksrichtung angeht (z.b. zu bitter, zu süß, schlechter Nachgeschmack ) werden die Kinder allerdings zunehmend toleranter (4. Klasse: 13%; 5. Klasse: 5%; 6. Klasse: 7%; 7. Klasse: 2%). Die Begründungen von baden-württembergischen Kindern mit Migrationshintergrund zeichnen sich dadurch aus, dass 12% von ihnen religiöse Gründe dafür nennen, warum sie bestimmte Lebensmittel nicht essen. Die Antworten waren dabei vornehmlich auf Fleisch bzw. bestimmte Fleischsorten bezogen. Kein Kind ohne Migrationshintergrund hat diesen Grund vorgebracht. Außerdem nennen sie seltener die Begründung, dass ihnen Dinge nicht schmecken (53% versus 74%), aber häufiger, dass sie Ekel bzw. Abneigung gegenüber Lebensmitteln empfinden als Kinder ohne Migrationshintergrund (23% versus 14%). 43

44 Abb. 4.12: Gründe, warum Kinder bestimmte Dinge nicht essen, nach Geschlecht schmeckt mir nicht 55% 82% Ekel / Abneigung im Geschmack 18% 15% Gründe, warum Kinder bestimmte Dinge nicht essen Konsistenz Geschmacksrichtung Erbrechen, Bauchweh Sympathie Religion Allergie Begleitendes (z.b. Gräten) Geruch Aussehen ungesund 6% 6% 8% 4% 8% 4% 7% 2% 3% 5% 3% 1% 5% 3% 3% 2% 4% 2% 1% 0% Mädchen Jungen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Anteil der Kinder 4.3 Häufigkeit von Diäten Im Anschluss an diese offene Frage nach unbeliebten Nahrungsmitteln wurden die Kinder wieder in einem geschlossenen Format danach gefragt, wie oft sie bereits eine Diät gemacht haben, weil sie sich zu dick fühlten. Gut zwei Drittel (68%) der baden-württembergischen Kinder haben noch nie eine Diät aus diesem Grund gemacht. Allerdings hat bereits jedes zehnte Kind (13%) manchmal Diät gehalten, 6% haben dies sogar schon oft oder sehr oft getan. Das heißt, 32% der Kinder also fast jedes dritte Kind - im Alter zwischen 9 und 14 Jahren haben bereits mindestens einmal eine Diät gemacht. In Baden- Württemberg geben die Kinder an, nie bis selten (M=1,6) eine Diät gemacht zu haben, weil sie das Gefühl haben, zu dick zu sein, d.h. für die Mehrheit der Kinder dieser Altersgruppe scheinen Diäten noch kein Thema zu sein, für eine 44

45 Teilgruppe der Kinder allerdings sehr wohl (s.o.). Die Werte zwischen den einzelnen Bundesländern differieren kaum, Baden-Württemberg liegt dabei im oberen Bereich (s. Abb. 4.13). Abb. 4.13: Häufigkeit des Diäthaltens, weil sich die Kinder zu dick fühlen, in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 nie 1,0 1,6 schon mal Diät gemacht Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. In der tieferen Analyse der verschiedenen Gruppen zeigt sich ein Geschlechtereffekt. Baden-württembergische Mädchen haben schon häufiger eine Diät gemacht, weil sie sich zu dick fühlen als Jungen (M=1,4 im Vergleich zu M=1,8). Dies kann als Hinweis darauf gelten, dass die in der westlichen Welt geltenden Schönheitsideale, die eng mit dem Schlanksein verbunden sind 8, bereits bei den Mädchen dieser Altersgruppe ihre Wirkung zeigen. Auch ein Schulformeffekt lässt sich finden, der sich darin äußert, dass Kinder, die die Hauptschule besuchen, bereits am häufigsten und Kinder, die ein Gymnasium besuchen am seltensten schon einmal Diät gehalten haben (Grundschule: M=1,6; Hauptschule: M=1,9; Realschule: M=1,5; Gymnasium: M=1,3). Zudem sagen Kinder mit Migrationshintergrund häufiger von sich, bereits eine Diät gemacht zu haben als Kinder ohne Migrationshintergrund (M=1,9 im Vergleich zu M=1,4). 8 Siehe z.b. Forsa-Umfrage (2000) dokumente/adip_bed_kurz.pdf 45

46 Lenkt man den Blick darauf, wie die Häufigkeit des Diätierens mit dem Wohlbefinden der Kinder zusammenhängt, wird ein negativer Zusammenhang mit dem allgemeinen Wohlbefinden (r=-.14), dem Wohlbefinden in der Familie (r=-.14), dem in der Schule (r=-.17) sowie dem Wohlbefinden im Freundeskreis (r=-.11) deutlich. Kinder also, die bereits häufiger Diät gehalten haben, haben auch ein leicht vermindertes Wohlbefinden in allen Lebensbereichen. 4.4 Frühstücken vor der Schule Wie häufig frühstückst du vor der Schule? Das war eine weitere Frage, die den Kindern rund um das Thema Ernährung gestellt wurde. Fast die Hälfte (48%) der baden-württembergischen Kinder frühstückt nach eigenen Angaben immer und knapp jedes zehnte Kind (9%) oft vor der Schule. Allerdings gehen auch 16% der Kinder ohne zu frühstücken morgens aus dem Haus. Der badenwürttembergische Durchschnittswert liegt im Vergleich der untersuchten Bundesländer im unteren Bereich und unterscheidet sich statistisch bedeutsam von Bundesländern im höheren Bereich (s. Abb. 4.14). Die badenwürttembergischen Kinder frühstücken also vergleichsweise selten. Abb. 4.14: Häufigkeit des Frühstückens vor der Schule in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern immer 5,0 4,0 3,0 2,0 3,6 nie 1,0 Frühstücken vor der Schule Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 46

47 In Bezug auf das Frühstücken vor der Schule ergeben sich zwei Gruppenunterschiede. Erstens ergeben sich Unterschiede je nach Schulform, die die baden-württembergischen Kinder besuchen. Die Kinder der Hauptschulen frühstücken seltener als diejenigen Kinder, die andere Schulformen besuchen (Grundschule: M=3,8; Hauptschule: M=2,9; Realschule: M=3,8; Gymnasium: M=3,8). Zweitens ist die Häufigkeit, mit der die baden-württembergischen Kinder vor der Schule frühstücken davon abhängig, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht, denn Kinder mit Migrationshintergrund frühstücken morgens deutlich seltener als Kinder ohne Migrationshintergrund (M=3,1 im Vergleich zu M=3,8). 4.5 Ernährung und Sport als Thema in der Familie Gemeinsame Mahlzeiten zu Hause Als nächstes sollten die Kinder angeben, wie häufig sie in einer normalen Woche mit ihrer Mutter, ihrem Vater oder beiden zu Hause gemeinsam essen. Gut vier Fünftel der baden-württembergischen Kinder tun dies oft oder sehr oft (85%). Jedes zehnte Kind (8%) hat dazu nur manchmal die Gelegenheit und 7% nie oder selten. Mit den Eltern bzw. einem Elternteil zusammen eine Mahlzeit einzunehmen, gehört also für die große Mehrheit der baden-württembergischen Kinder zum normalen Alltag. Der Durchschnittswert von M=4,4 für Baden- Württemberg ist der höchste Wert aller untersuchten Länder. Allerdings ist die Spannweite unter den Ländern so gering, dass die Unterschiede zwischen den Ländern zu vernachlässigen sind (s. Abb. 4.15). Der Mittelwert gilt für alle Gruppen von Kindern, lediglich Kinder aus Zwei- Elternfamilien und Kinder Alleinerziehender haben zu diesem Aspekt differierende Angaben gemacht. Kinder, deren Eltern alleinziehend sind, sagen, dass sie seltener mit ihren Eltern bzw. einem Elternteil zu Hause gemeinsam essen als Kinder aus Zwei-Elternfamilien (M=3,8 im Vergleich zu M=4,5). Wenn Kinder mit ihren Eltern oder Elternteilen gemeinsam Mahlzeiten zu sich nehmen, fühlen sie sich in allen Lebensbereichen wohler. Sowohl das allgemeine Wohlbefinden (r=.22) als auch das Wohlbefinden in der Familie (r=.21), der Schule (r=.16) und im Freundeskreis (r=.21) fallen dann höher aus. 47

48 Abb. 4.15: Häufigkeit, mit der gemeinsame Mahlzeiten mit den Eltern eingenommen werden in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 4,4 2,0 nie 1,0 gemeinsam mit den Eltern zu Hause essen Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer Gemeinsam Sport treiben Die Hälfte der baden-württembergischen Kinder (49%) treibt nie oder selten gemeinsam mit ihren Eltern Sport. Dagegen steht ein Viertel der Kinder (27%), das dies oft oder sehr oft tut. Die baden-württembergischen Kinder geben an, im Schnitt zwischen selten und manchmal mit ihren Eltern Sport zu treiben (M=2,7). Mit diesem Wert weist Baden-Württemberg im Vergleich zu den anderen untersuchten Ländern den höchsten Durchschnittswert auf, die Unterschiede zwischen den Ländern sind in dieser Frage allerdings gering und statistisch nicht bedeutsam (s. Abb. 4.16). Die Häufigkeit, mit der sich Kinder zusammen mit ihren Eltern/einem Elternteil sportlich betätigen, ist sowohl von der Jahrgangsstufe der Kinder als auch von der Schulform, die die Kinder besuchen, abhängig. Je älter die Kinder werden, desto seltener treiben sie mit ihren Eltern zusammen Sport (4. Klasse: M=3,2; 5. Klasse: M=2,5; 6. Klasse: M=2,6; 7. Klasse: M=2,3). Damit korrespondiert der Befund, dass Kinder, die eine Grundschule besuchen häufiger gemeinsam mit ihren Eltern Sport treiben als Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen (Grundschule: M=3,2; Hauptschule: M=2,4; Realschule: M=2,5; Gymnasium: M=2,6). 48

49 Abb. 4.16: Häufigkeit, mit der baden-württembergische Kinder mit Eltern zusammen Sport treiben im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 2,7 nie 1,0 gemeinsam mit den Eltern Sport treiben Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Es lassen sich in allen Lebensbereichen, außer dem Freundeskreis, positive Zusammenhänge mit dem Wohlbefinden der Kinder finden. Gemeinsam mit den Eltern Sport zu treiben, verbessert das allgemeine Wohlbefinden der Kinder (r=.14), das Wohlbefinden in der Familie (r=.16) sowie in der Schule (r=.15) (bzw. umgekehrt) Augenmerk der Eltern auf eine regelmäßige Ernährung der Kinder Mit zwei weiteren Statements sollten die Kinder einschätzen, in welchem Ausmaß ihre Eltern auf die Ernährung ihrer Kinder achten. Zunächst war die Aufgabe, das Statement Meine Eltern achten darauf, dass ich regelmäßig etwas esse auf einer fünfstufigen Skala einzuschätzen. Die Hälfte der baden-württembergischen Kinder (50%) stimmte dieser Aussage völlig zu. Ein weiteres Viertel (24%) wählte mit ziemlich die zweithöchste Stufe, sodass aus den Ergebnissen abgelesen werden kann, dass ein Großteil der baden-württembergischen Eltern eine hohe Aufmerksamkeit auf eine regelmäßige Ernährung ihrer Kinder lenkt. Für eine Minderheit der baden-württembergischen Kinder gilt dies allerdings nicht: 9% der Kinder geben an, dass ihre Eltern nicht oder wenig auf eine 49

50 regelmäßige Ernährung achten. Weitere 15% der Eltern tun dies nach Aussage der Kinder nur teilweise. Im Durchschnitt achten die baden-württembergischen Eltern ziemlich (M=4,2) auf eine regelmäßige Ernährung ihrer Kinder. Mit diesem Wert liegt Baden-Württemberg im Vergleich der untersuchten Bundesländer im oberen Bereich (s. Abb. 4.17). Allgemein sind die Unterschiede zwischen den untersuchten Ländern in dieser Frage statistisch bedeutsam. Abb. 4.17: Das Achten der Eltern auf eine regelmäßige Ernährung ihrer Kinder im Vergleich mit den anderen Bundesländern völlig 5,0 4,0 3,0 4,2 2,0 nicht 1,0 Eltern achten auf regelmäßige Ernährung Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. In den verschiedenen Jahrgangsstufen sowie den Schulformen, die die Kinder besuchen, fallen die Antworten der Kinder unterschiedlich aus. Je älter die Kinder werden, desto weniger achten die Eltern nach Einschätzung der Kinder auf eine regelmäßige Ernährung ihrer Kinder (4. Klasse: M=4,5; 5. Klasse: M=4,1; 6. Klasse: M=4,0; 7. Klasse: M=3,9). Dazu passt das Ergebnis, dass Kinder, die eine Grundschule besuchen, häufiger den Eindruck haben, dass ihre Eltern auf ihre regelmäßige Ernährung achten als Kinder aus weiterführenden Schulen (Grundschule: M=4,5; Hauptschule: M=3,9; Realschule: M=4,1; Gymnasium: M=4,0). Die Achtsamkeit der Eltern im Hinblick auf regelmäßige Mahlzeiten ihrer Kinder weist leichte Zusammenhänge zum Wohlbefinden der baden-württembergischen 50

51 Kinder auf. Je stärker die Eltern darauf achten, dass ihre Kinder regelmäßig etwas essen, desto besser fühlen sie sich in der Familie (r=.15) Augenmerk der Eltern auf eine gesunde Ernährung der Kinder Als nächstes ging es darum, einzuschätzen, inwieweit die Eltern der Kinder darauf achten, dass diese gesunde Lebensmittel essen. Erneut stimmte über die Hälfte der baden-württembergischen Kinder dem Statement völlig zu (54%) und ein gutes Viertel war ziemlich dieser Ansicht (29%). Vier Fünftel der Kinder sind also der Überzeugung, dass ihre Eltern sich in hohem Maße um ihre gesunde Ernährung kümmern. 6% glauben allerdings, dass das bei ihren Eltern nicht oder wenig zutrifft und weitere 12% sind unentschieden 9. Der Durchschnittswert in Baden-Württemberg von M=4,3 ist der höchste unter den untersuchten Bundesländern (s. Abb. 4.18). Abb. 4.18: Das Achten der Eltern auf eine gesunde Ernährung ihrer Kinder im Vergleich mit den anderen Bundesländern völlig 5,0 4,0 3,0 4,3 2,0 nicht 1,0 Eltern achten auf gesunde Ernährung Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 9 Eventuelle Abweichungen von 100% kommen durch die kaufmännische Rundung zustande. 51

52 Bei der Achtsamkeit der baden-württembergischen Eltern in Bezug auf eine gesunde Ernährung zeigt sich erneut ein Alters- und Schulformeffekt: In der siebten Klasse legen die Eltern ein geringeres Augenmerk darauf, wie gesund die Ernährung ihrer Kinder ist, als in der vierten Klasse (4. Klasse: M=4,6; 5. Klasse: M=4,3; 6. Klasse: M=4,2; 7. Klasse: M=4,0). Vermutlich wird die Verantwortung für eine gesunde Ernährung mit zunehmendem Alter immer mehr in die Hände der Kinder gelegt. Damit übereinstimmend zeigt sich, dass Eltern von GrundschülerInnen stärker darauf achten, dass ihre Kinder gesunde Lebensmittel zu sich nehmen als Eltern von Kindern, die weiterführende Schulen besuchen (Grundschule: M=4,6; Hauptschule: M=4,0; Realschule: M=4,3; Gymnasium: M=4,2). Die Achtsamkeit der Eltern im Hinblick auf gesunde Nahrungsmittel zeigt leichte positive Zusammenhänge zu allen Wohlbefinden der Kinder, außer dem Freundeskreis. Die Kinder fühlen sich also sowohl allgemein (r=.12) und in der Familie (r=.14) als auch in der Schule (r=.13) wohler, wenn ihre Eltern auf eine gesunde Ernährung achten (bzw. anders herum). Welche der hier dargestellten Themen aus dem Bereich Ernährung und gesunder Lebensstil zeigt nun in Baden-Württemberg die größten Einflüsse auf das Wohlbefinden in der Familie? Insgesamt 12% der Varianz des Wohlbefindens der Kinder in der Familie werden zum einen dadurch erklärt, wie die Eltern mit diesem Themenbereich umgehen: Das Wohlbefinden in der Familie wird am stärksten dadurch beeinflusst, wie häufig die Eltern bzw. ein Elternteil mit ihren Kinder zu Hause gemeinsam essen (β=.19) sowie in welchem Ausmaß sie auf eine regelmäßige Ernährung ihrer Kinder achten (β=.15). Zum anderen zeigt sich ein Einfluss auf das familiale Wohlbefinden durch die Häufigkeit, mit der die Kinder Obst essen (β=.14). Negativ auf das Wohlbefinden in der Familie wirkt die Häufigkeit, mit der die Kinder bereits eine Diät gemacht haben (β=-.15) sowie Fleisch zu sich nehmen (β=-.09). 4.6 Ernährung in der Schule In den nächsten Fragen ging es um das Thema Ernährung in Verbindung mit der Schule. Im Einzelnen sollten die Kinder Auskunft darüber geben, inwieweit gesunde Ernährung Thema im Unterricht ist und die Angebote im Schulkiosk gesunde Lebensmittel abdecken. Schließlich wurden auch Einschätzungen der Kinder zum Mittagessen in der Schule abgefragt Gesunde Ernährung als Thema in der Schule Zu Anfang dieses Themenbereiches sollten die Kinder das Statement In der Schule ist gesunde Ernährung ein Thema im Unterricht auf einer fünfstufigen Skala einschätzen. Für 27% der baden-württembergischen Kinder ist dies nie, für 32% selten der Fall, d.h. drei Fünftel der Kinder (59%) dieser Altersgruppe erfahren im Schulunterricht nie oder selten etwas über gesunde Ernährung. Ein Viertel der Kinder (26%) wird manchmal an das Thema herangeführt und 15% der Kinder geben an, dass gesunde Ernährung oft oder sehr oft im Unterricht baden-württembergischer Schulen thematisiert wird. In der Einschätzung der Kinder, wie häufig gesunde Ernährung Thema im Unterricht ist, unterscheiden sich die Bundesländer signifikant. Baden-Württemberg liegt mit einem Wert von M=2,3 dabei im oberen Bereich aller untersuchten Bundesländer (s. Abb. 4.19). 52

53 Abb. 4.19: Häufigkeit des Themas gesunde Ernährung im Schulunterricht im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 2,3 nie 1,0 Ernährung ist Thema im Unterricht Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Drei Gruppenunterschiede lassen sich zu diesem Thema finden. Zum einen zeigt sich ein Unterschied in Bezug auf die Schulform, die die Kinder besuchen. In baden-württembergischen Gymnasien wird gesunde Ernährung im Vergleich zu Grund- und Hauptschulen seltener thematisiert (Grundschule: M=2,4; Hauptschule: M=2,5; Realschule: M=2,3; Gymnasium: M=1,9). Nicht unabhängig von diesem Befund lässt sich ein Unterschied je nach Migrationshintergrund der Kinder finden, d.h. Kinder mit Migrationshintergrund sagen häufiger, dass gesunde Ernährung in ihrer Schule Thema ist (M=2,6 im Vergleich zu M=2,1). Wahrscheinlich ist dies dadurch bedingt, dass Kinder mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg überproportional häufig die Hauptschule besuchen (s. Kap. 1.6), wo gesunde Ernährung vergleichsweise häufig zum Thema gemacht wird (s. o.). Darüber hinaus berichten Kinder, deren Eltern von Arbeitslosigkeit betroffen sind, dass gesunde Ernährung bei ihnen in der Schule häufiger thematisiert wird als dies bei Kindern der Fall ist, deren Eltern nicht arbeitslos sind (M=2,8 versus M=2,3). Zwischen der Behandlung des Themas gesunde Ernährung im Schulunterricht und dem schulischen Wohlbefinden ergibt sich ein positiver Zusammenhang (r=.13), der auch bestehen bleibt, wenn das Alter der Kinder kontrolliert wird (das Wohlbefinden in der Schule nimmt mit zunehmendem Alter der Kinder ab). 53

54 4.6.2 Vorhandensein eines Schulkiosks Wie häufig sind Schulkiosks in den baden-württembergischen Schulen vorhanden? Dies wurde in einer weiteren Frage an die Kinder erhoben. Gut zwei Drittel der baden-württembergischen Kinder (69%) sagen, dass in ihrer Schule ein Schulkiosk vorhanden sei, entsprechend verneint ein knappes Drittel der Kinder (31%) diese Frage. Wie häufig es einen Schulkiosk in den Schulen gibt, unterscheidet sich zum Teil erheblich und auch statistisch bedeutsam - zwischen den Bundesländern. Mit einem Wert von 69% liegt Baden-Württemberg dabei im unteren Bereich aller untersuchten Bundesländer. (s. Abb. 4.20). Abb. 4.20: Vorhandensein eines Schulkiosks im Vergleich mit den anderen Bundesländern 100% 80% 60% 40% 69% 20% 0% Vorhandensein eines Schulkiosks Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Die Schulen unterscheiden sich je nach Schultyp in der Tatsache, in welchem Ausmaß das Angebot eines Schulkiosks vorgehalten wird. In Grundschulen ist dies am seltensten, in Hauptschulen am häufigsten der Fall (Grundschule: 59%; Hauptschule: 80%; Realschule: 67%; Gymnasium: 79%). 54

55 4.6.3 Gesunde Lebensmittel am Schulkiosk Zwei Drittel der baden-württembergischen Kinder (65%) geben an, dass sie nie oder selten gesunde Lebensmittel am Schulkiosk kaufen können. 14% der Kinder finden, dass sie am Schulkiosk sehr oft gesunde Lebensmittel bekommen können, weitere 9% schätzen dies mit oft, 12% mit manchmal ein. In dieser Frage zeigt sich eine große Spannbreite zwischen den untersuchten Ländern. Baden-Württemberg weist mit einem Mittelwert von M=2,2 im Vergleich der untersuchten Länder den zweitniedrigsten Wert auf (s. Abb. 4.21). Abb. 4.21: Häufigkeit, mit der Kinder am Schulkiosk gesunde Lebensmittel kaufen können im Vergleich mit den anderen Bundesländern sehr oft 5,0 4,0 3,0 2,0 2,2 nie 1,0 Am Schulkiosk kann man gesunde Sachen kaufen Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Die Kinder der verschiedenen Schulformen unterscheiden sich in Baden- Württemberg klar in der Einschätzung, inwieweit sie an ihrem Schulkiosk gesunde Sachen kaufen können. In den Grundschulen ist dies am seltensten, in den Realschulen am häufigsten möglich (Grundschule: M=1,9; Hauptschule: M=2,0; Realschule: M=2,7; Gymnasium: M=2,3). 55

56 4.6.4 Mittagessen in der Schule Im letzten Themenbereich rund um das Thema Ernährung und gesunder Lebensstil wurde das Mittagessen in der Schule beleuchtet. Als erstes wurden die Kinder gefragt, ob sie in der Schule Mittagessen bekommen. Über die Hälfte der baden-württembergischen Kinder (59%) wird nicht in der Schule mit Mittagessen versorgt. Die Bundesländer unterscheiden sich statistisch bedeutsam darin, inwieweit die Kinder in der Schule Mittagessen erhalten. Da in Baden-Württemberg 41% der Kinder in der Schule mit Mittagessen versorgt werden, liegt Baden-Württemberg im Ländervergleich im mittleren Wertebereich (s. Abb. 4.22). In der 5. und 6. Klasse ist die Häufigkeit, mit der die Kinder in der Schule zu Mittag essen, deutlich höher als in der 4. und 7. Klasse. Während in der 4. Klasse, also der Grundschule, nur 27% der baden-württembergischen Kinder ihr Mittagessen in der Schule einnehmen, tun dies in der 5. und 6. Klasse über die Hälfte (51%) bzw. fast zwei Drittel (63%). In der 7. Klasse sinkt die Anzahl wiederum auf 26%. Gründe für die Zunahme des Mittagessens in der Schule sind vermutlich die umfangreicheren Stundenpläne in der weiterführenden Schule. Zudem ist die Möglichkeit, Mittagessen in der Schule zu bekommen, häufiger in weiterführenden Schulen als in Grundschulen gegeben (s. u.). Wenig überraschend unterscheiden sich die einzelnen Schulformen darin, inwieweit Mittagessen in der Schule angeboten wird. In badenwürttembergischen Grundschulen ist dies am seltensten der Fall (s. o.), in Gymnasien am häufigsten (Grundschule: 27%; Hauptschule: 45%; Realschule: 46%; Gymnasium: 54%). Kinder mit Migrationshintergrund essen häufiger in der Schule zu Mittag als Kinder ohne Migrationshintergrund (M=51% im Vergleich zu M=36%). 56

57 Abb. 4.22: Mittagessen in der Schule im Vergleich mit den anderen Bundesländern 100% 80% 60% 40% 20% 41% 0% Mittagessen in der Schule Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer Geschmack des Schulessens Diejenigen Kinder, die in der Schule Mittagessen erhalten, haben in drei weiteren Fragen genauere Auskunft über das Schulmittagessen gegeben. Als erstes sollten die Kinder einschätzen, wie gut ihnen das Essen in der Schule schmeckt. Es wird deutlich, dass die Einschätzung recht gemischt ist. Gut ein Viertel der badenwürttembergischen Kinder (29%) findet, dass dies nicht oder wenig zutrifft, ein weiteres Viertel ist unentschieden (25%). Allerdings findet fast die Hälfte der Kinder (46%) das Schulessen ziemlich oder völlig wohlschmeckend, das Schulessen ist aus Sicht der Kinder also besser als sein Ruf. In der Einschätzung der Schmackhaftigkeit des Schulessens liegen die untersuchten Länder signifikant auseinander. Die baden-württembergischen Kinder liegen mit ihrer Beurteilung im unteren Bereich (s. Abb. 4.23). In den unterschiedlichen Schulformen differieren die Einschätzungen der badenwürttembergischen Kinder deutlich voneinander. In den Gymnasien wird das Schulessen am wenigsten wohlschmeckend, in den Realschulen dagegen als am meisten wohlschmeckend eingeschätzt (Grundschule: M=3,0; Hauptschule: M=3,0; Realschule: M=3,6; Gymnasium: M=2,6). 57

58 Abb. 4.23: Geschmack des Schulessens im Vergleich mit den anderen Bundesländern völlig 5,0 4,0 3,0 2,0 3,2 nicht 1,0 Essen in der Schule schmeckt gut Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Es besteht ein teilweise deutlicher positiver Zusammenhang eines schmackhaften Schulessens mit allen Wohlbefinden. D.h. je besser den badenwürttembergischen Kindern das Mittagessen in der Schule schmeckt, desto besser fühlen sie sich allgemein (r=.34), in der Familie (r=.11), in der Schule (r=.14) sowie im Freundeskreis (r=.32). Ein wohlschmeckendes Schulessen trägt also offenbar dazu bei, die Schule für die Kinder zu einem positiven Erlebnisraum zu machen, der mit einem besseren Wohlbefinden einhergeht Salat und Gemüse zum Mittagessen Um noch besser erfassen zu können, wie die Kinder die Qualität des Schulessens einschätzen, sollten sie wieder auf einer fünfstufigen Skala das Statement Es gibt immer auch Salat oder Gemüse zum Mittagessen in der Schule einschätzen. Drei Fünftel der baden-württembergischen Kinder (61%) sagen, dass höchstens teilweise Salat oder Gemüse zum Mittagessen in der Schule gehört. Ein Viertel (28%) haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass mittags in der Schule immer auch Salat oder Gemüse auf dem Teller liegt. Die Spannweite zwischen den Ländern ist signifikant, Baden-Württemberg liegt im Vergleich der Bundesländer zu der Frage, was den von den Kindern beschriebenen Anteil von Salat oder Gemüse am Schulessen betrifft, im unteren Bereich (s. Abb. 4.24). 58

59 Abb. 4.24: Salat oder Gemüse als Bestandteil des Schulessens im Vergleich mit den anderen Bundesländern völlig 5,0 4,0 3,0 2,0 2,7 nicht 1,0 Salat oder Gemüse zum Mittagessen Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Zwei Gruppenunterschiede lassen sich in Baden-Württemberg zu dieser Fragestellung finden. Richtet man den Focus auf die verschiedenen Schulformen, lässt sich aus den Ergebnissen ablesen, dass Hauptschulen, aber auch Grundschulen, ihren SchülerInnen beim Schulessen deutlich weniger Salat oder Gemüse bieten als den Schülern der Gymnasien (Grundschule: M=2,1; Hauptschule: M=1,8; Realschule: M=2,9; Gymnasium: M=4,2). Im Zusammenhang damit 10 muss das Ergebnis gesehen werden, dass Kinder mit Migrationshintergrund sagen, seltener Salat und Gemüse als Bestandteil ihres Schulessens vorzufinden als Kinder ohne Migrationshintergrund (M=2,4 im Vergleich zu M=3,0). Bei Kontrolle von Schulform und Migrationshintergrund besteht ein leicht positiver Zusammenhang eines gesunden Schulessens (durch Salat oder Gemüse) mit dem allgemeinen Wohlbefinden (r=.12). 10 Kinder mit Migrationshintergrund besuchen in Baden-Württemberg überproportional häufig Hauptschulen (s. Kap. 1.6). 59

60 4.6.7 Kosten des Schulessens Die Teilnahme am Schulessen ist aus Sicht der baden-württembergischen Kinder in der Regel kein finanzielles Problem. Zwei Drittel der Kinder (66%) geben an, dass es gar nicht zu teuer ist, 14% antworten mit wenig. Für fast jedes zehnte Kind ist das Essen in der Schule allerdings so teuer, dass es sich die Mahlzeit nicht leisten kann. Die Spannweite zwischen den Angaben in den verschiedenen Ländern ist statistisch nicht bedeutsam. Im Vergleich der Länder erlangt Baden-Württemberg den zweithöchsten Wert (s. Abb. 4.25). Abb. 4.25: Einschätzung des Schulessens als so teuer, dass die Kinder es nicht bezahlen können im Vergleich mit den anderen Bundesländern völlig 5,0 4,0 3,0 2,0 nicht 1,0 1,7 Essen ist zu teuer Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Der Mittelwert von M=1,7 gilt für alle Gruppen, es lassen sich keine bedeutsamen Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen von Kindern finden. 60

61 5. Kinderrechte Im Folgenden soll aus Sicht der baden-württembergischen Kinder geklärt werden, welche der Kinderrechte sie selbst als die ihnen persönlich wichtigsten empfinden und an welchen Stellen sie besonders häufig Verletzungen der Kinderrechte erleben. 5.1 Die wichtigsten Kinderrechte aus Sicht der Kinder Die Einschätzung der Wichtigkeit der Kinderrechte hatte nicht das Ziel, eine Rangfolge der Wertigkeit der Kinderrechte zu erstellen, sondern aus der subjektiven Sicht der Kinder den Stellenwert bestimmter Kinderrechte in Baden- Württemberg zu erfragen. Wenn ein Kinderrecht einen niedrigen Rangplatz zugewiesen bekommt, kann das beispielsweise auch bedeuten, dass die Kinder in Baden-Württemberg in diesem Bereich wenig Handlungsbedarf sehen. Zur Klärung der Frage nach den subjektiv wichtigsten Kinderrechten wurde den Kindern eine Liste mit 14 kindgerecht formulierten Darstellungen ausgewählter Kinderrechte vorgelegt. Bestimmte sehr abstrakte Kinderrechte (z.b. Recht auf Schutz der Identität) wurden nicht in die Liste aufgenommen, da eine kindgerechte Abfrage nicht möglich erschien. Die Kinder wurden dann darum gebeten, aus der Liste die drei wichtigsten auszuwählen. In der Abbildung 5.1 ist der Anteil der Kinder dargestellt, der das jeweilige Recht als eines der drei wichtigsten ausgewählt hat. Wie in der gesamtdeutschen Auswertung belegen das Recht auf Schutz vor Gewalt, das Recht auf Drogenprävention und das Recht auf Spiel und Erholung die ersten drei Plätze der Rangliste. Die Rechte auf Information, Familienzusammenführung und kindgerechte Medien belegen die hinteren Plätze. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind dabei so gering, dass sich keine statistischen Bedeutsamkeiten ergeben. Baden-Württemberg ist in keinem Fall vom Durchschnitt aller Länder auffällig verschieden. Zwischen Jungen und Mädchen bestehen kaum Unterschiede in den als wichtig erachteten Kinderrechten, allerdings ist die Wahrung der Intimsphäre badenwürttembergischen Mädchen (24% wählen dieses Recht unter die wichtigsten drei) wichtiger als Jungen (16%). Jungen nennen dafür das Recht auf Schulausbildung häufiger als Mädchen (17% im Vergleich zu 11%). Mit dem Alter der Kinder verschiebt sich die subjektive Wichtigkeit einzelner Kinderrechte: der Anteil der Kinder, der das Recht auf freie Meinungsäußerung als eines der drei wichtigsten wählt, steigt von der vierten zur siebten Klasse von 8% auf 30% an. Interessanterweise wird auch das Recht auf eine gute Schulausbildung mit zunehmendem Alter der Kinder häufiger als wichtiges Recht bezeichnet (4. Klasse: 10%, 7. Klasse: 23%). Etwas unwichtiger erscheint den Kindern mit zunehmendem Alter der Schutz vor Drogen: 4. Klasse: 40%; 7. Klasse: 31%. Alle diese Trends lassen sich auch in der bundesweiten Auswertung finden. 61

62 Abb. 5.1: Subjektive Wichtigkeit der Kinderrechte 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 47% 42% 30%...Schutz vor Gewalt...Drogenprävention...Spiel 25%...Kontakt zu beiden Eltern 20% 20% 19% 17% 19% 14% 13% 10% 11% 9%...ärztliche Versorgung...Intimsphäre...Meinungsäußerung...Schutz vor Kinderarbeit...Religionsfreiheit...Schulausbildung...Zusammenschluss...Information...Familienzusammenführung...kindgerechte Medien Subjektive Wichtigkeit des Rechts auf... Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Zwischen den Kindern, die verschiedene Typen weiterführender Schulen besuchen, gibt es einige wichtige Unterschiede: So wird das Recht auf Schutz vor Gewalt von GymnasiastInnen noch stärker herausgestellt (50% wählen es als eines der drei wichtigsten Rechte aus), als von RealschülerInnen (44%) und HauptschülerInnen (37%). Auch das Recht auf Spiel nennen GymnasiastInnen häufiger (37%) als Real- (30%) und HauptschülerInnen (30%). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei dem Recht auf eine Schulausbildung, die GymnasiastInnen (20%) häufiger als wichtiges Recht bezeichnen als RealschülerInnen (16%) und HauptschülerInnen (13%). Umgekehrt ist es allerdings beim Recht auf Drogenprävention, das vor allem von Haupt- und RealschülerInnen (je 48%) und weniger von GymnasiastInnen (25%) genannt wird. Kinder mit Migrationshintergrund unterscheiden sich in der subjektiven Wahrnehmung wichtiger Kinderrechte: Das Recht auf Religionsfreiheit ist mehr von ihnen so wichtig, dass sie es unter die drei wichtigsten Rechte wählen (23% der Kinder mit Migrationshintergrund im Vergleich zu 17% ohne Migrationshintergrund). Auch den Schutz der Intimsphäre empfinden Kinder mit Migrationshintergrund häufiger als wichtiges Recht (25%) als Kinder ohne Migrationshintergrund (17%). Der Schutz vor Gewalt ist Kindern mit Migrationshintergrund deutlich weniger wichtig (34% nennen dies als eines der drei wichtigsten Rechte) als Kindern ohne Migrationshintergrund (55%). 62

63 Kinder Alleinerziehender bezeichnen das Recht auf Kontakt zu beiden Eltern deutlich häufiger als wichtiges Kinderrecht, als Kinder, die in Zweielternfamilien leben (40% im Vergleich zu 23%). Der Schutz der Intimsphäre wird ebenfalls häufiger genannt (27% im Vergleich zu 19%), ebenso das Recht auf gute medizinische Versorgung (33% im Vergleich zu 18%). Seltener werden dafür das Recht auf Schutz vor Gewalt (38% im Vergleich zu 48%) und auf Schutz vor Kinderarbeit (11% im Vergleich zu 18%) genannt. 5.2 Anteil der Kinder, die sich in dem jeweiligen Kinderrecht verletzt sehen Neben der Auswahl der subjektiv wichtigsten Kinderrechte wurden die Kinder weiterhin gebeten, aus der Liste der Kinderrechte alle die auszuwählen, bei denen sie persönlich gelegentlich Verletzungen erleben. Die Abbildung 5.2 zeigt, dass die Kinder besonders häufig Verletzungen der Rechte auf Wahrung der Intimsphäre, der Meinungsäußerung und auf Spiel erleben. Seltenere Verletzungen erleben die Rechte auf Familienzusammenführung, Schutz vor Kinderarbeit und auf eine Schulausbildung. Baden-Württemberg liegt nur bei der Verletzung des Rechtes auf Spiel auffällig über dem Durchschnitt aller Bundesländer. Abb. 5.2: Anteil der Kinder, die Verletzungen bestimmter Kinderrechte erleben 0% 10% 20% 30% 40% 29% 24% 26%...Intimsphäre...Meinungsäußerung...Spiel...Information...Zusammenschluss...Schutz vor Gewalt...Kontakt zu beiden Eltern...Religionsfreiheit...Drogenprävention...kindgerechte Medien...ärztliche Versorgung...Familienzusammenführung 20% 14% 16% 11% 14% 15% 9% 12% 9% 9%...Schutz vor Kinderarbeit 9%...Schulausbildung Das Recht ist aus Sicht des Kindes verletzt: Recht auf... Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 63

64 Baden-württembergische Mädchen sehen ihr Recht auf Zusammenschluss merklich häufiger verletzt als Jungen (20% im Vergleich zu 9%), weitere Geschlechtsunterschiede bestehen nicht. Das Recht auf Drogenprävention wird mit zunehmendem Alter der Kinder in der subjektiven Einschätzung immer unwichtiger (Klasse 4: 17%; Klasse 5: sogar 28%; Klasse 7: 8%). Alle weiteren Altersunterschiede lassen sich in Baden- Württemberg nicht statistisch signifikant nachweisen. Unter den verschiedenen weiterführenden Schulformen gibt es ebenfalls nur einen statistisch bedeutsamen Effekt: HauptschülerInnen erleben das Recht auf Drogenprävention deutlich häufiger als verletzt (27%) als GymnasiastInnen (4%), RealschülerInnen liegen mit 14% dazwischen. Kinder mit Migrationshintergrund erleben subjektiv jeweils deutlich häufiger eine Verletzung ihrer Rechte auf freie Ausübung und Wahl einer Religion und auf eine gute Schulausbildung (s. Tab. 5.1). Tab. 5.1: Anteil der Kinder, die Verletzungen bestimmter Kinderrechte erleben nach Migrationshintergrund Religionsfreiheit Schulausbildung ohne Migrationshintergrund 9% 5% mit Migrationshintergrund 25% 19% Kinder, die von Arbeitslosigkeit der Eltern betroffen sind, erleben besonders häufig eine Einschränkung ihres Rechtes auf freie Äußerung ihrer Meinung und auf Kontakt zu beiden Eltern (s. Tab. 5.2). Tab. 5.2: Anteil der Kinder, die Verletzungen bestimmter Kinderrechte erleben nach Arbeitslosigkeit der Eltern Meinungsäußerung Kontakt zu beiden Eltern ohne Betroffenheit von Arbeitslosigkeit 21% 9% mit Betroffenheit von Arbeitslosigkeit 42% 27% Kinder, die sich in ihrem Recht auf Zusammenschluss verletzt sehen, haben in Baden-Württemberg ein niedrigeres Wohlbefinden im Freundeskreis (M=6,1 im Vergleich zu M=6,1). Ähnlich verhält es sich, wenn sie ihr Recht auf Spiel als verletzt erleben (M=6,1 im Vergleich zu M=6,6). Auch eine Verletzung des Rechtes auf freie Religionswahl geht mit einem niedrigeren Wohlbefinden im Freundeskreis einher (M=6,0 zu M=6,5). Ebenso die Rechte auf eine intakte Intimsphäre (M=6,1 zu M=6,6), auf gute Schulausbildung (M=5,9 zu M=6,5) und auf Schutz vor Kinderarbeit (M=5,9 zu M=6,5). Ist dagegen das Recht auf freie Meinungsäußerung verletzt, haben die Kinder ein niedrigeres familiales Wohlbefinden (M=5,3 zu M=5,9) und ein niedrigeres allgemeines Wohlbefinden (M=4,9 zu M=5,6). 64

65 6. Medien 6.1 Medienausstattung Um zu klären, inwieweit die Kinder selbst Besitzer bestimmter Medien sind, bzw. inwieweit ihnen auch dann ein Zugriff auf diese Medien in der Familie möglich ist, wenn sie nicht selbst ein solches Gerät besitzen, wurde den Kindern eine Liste vorgelegt, in der sie jeweils ankreuzen sollten, ob sie das in der Liste aufgeführte Gerät alleine besitzen, mit ihren Geschwistern teilen, in der Familie oder gar nicht besitzen. Die Tabelle 6.1 zeigt, wie verbreitet die jeweiligen Medien bzw. technischen Geräte bei den befragten baden-württembergischen Kindern sind. Bezüglich der meisten der in der Tabelle dargestellten Zahlen ist Baden-Württemberg typisch für die untersuchten Bundesländer, es gibt allerdings einzelne Auffälligkeiten: Insbesondere im Vergleich zu Hessen und NRW gibt es in Baden-Württemberg weniger Kinder, die alleine einen Computer besitzen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Kinder in Baden-Württemberg seltener einen Computer haben, sie nutzen dafür häufiger den Computer der Familie. Ähnlich verhält es sich mit dem Alleinbesitz von Fernsehern, der in Baden-Württemberg niedriger als in Niedersachsen ist, dafür ist der Anteil der in der Familie genutzten Fernseher in Baden-Württemberg größer. Auffällig niedriger als in Bayern ist dagegen der Anteil der Kinder, die gar keinen Fernseher in der Familie haben. In NRW gibt es mehr Alleinbesitzer von Internetzugängen und die Kinder in Baden-Württemberg haben mehr MP3-Player als die Kinder in Sachsen, vor allem als Alleinbesitzer. Tab. 6.1: Medienausstattung kein Besitz Alleinbesitz mit Geschwistern in der Familie Computer 7% 26% 16% 51% Fernseher 9% 29% 11% 52% Radio 7% 64% 7% 22% DVD-Player/-Rekorder 16% 23% 9% 53% Videorekorder 23% 12% 8% 57% Internet-Anschluss 27% 11% 10% 53% Digitalkamera 32% 16% 4% 49% MP3-Player 30% 58% 6% 7% Mädchen und Jungen in Baden-Württemberg unterscheiden sich nur bei der Ausstattung mit einem Fernseher (s. Tab. 6.2): Bei Jungen steht der Fernseher häufiger im Kinderzimmer (bzw. im Geschwisterzimmer) und seltener wird der Fernseher der Familie genutzt. Tab. 6.2: Medienausstattung nach Geschlecht kein Besitz Alleinbesitz mit Geschwistern in der Familie m: 9% m: 33% m: 13% m: 45% Fernseher w: 9% w: 25% w: 8% w: 58% 65

66 Je älter die Kinder werden, desto verbreiteter sind Fernseher, Radio, Digitalkamera und MP3-Player. Vor allem der Alleinbesitz wächst zwischen Jahrgangsstufe vier und sieben zum Teil beträchtlich an. Entsprechend geht der Anteil der Kinder zurück, die ein entsprechendes Gerät in der Familie teilen (s. Tab. 6.3). Tab. 6.3: Medienausstattung nach Alter kein Besitz Alleinbesitz mit Geschwistern in der Familie Fernseher 4. Klasse: 5% 4. Klasse: 21% 4. Klasse: 13% 4. Klasse: 60% 7. Klasse: 8% 7. Klasse: 38% 7. Klasse: 10% 7. Klasse: 44% Radio 4. Klasse: 5% 4. Klasse: 54% 4. Klasse: 14% 4. Klasse: 27% 7. Klasse: 4% 7. Klasse: 73% 7. Klasse: 4% 7. Klasse: 19% Digitalkamera 4. Klasse: 31% 4. Klasse: 11% 4. Klasse: 8% 4. Klasse: 50% 7. Klasse: 30% 7. Klasse: 26% 7. Klasse: 2% 7. Klasse: 43% MP3-Player 4. Klasse: 34% 7. Klasse: 16% 4. Klasse: 48% 7. Klasse: 76% 4. Klasse: 10% 7. Klasse: 2% 4. Klasse: 8% 7. Klasse: 7% Nach Schultypen differenziert ergeben sich zahlreiche Auffälligkeiten in der Medienausstattung: Bei baden-württembergischen HauptschülerInnen sind die Anteile deutlich größer, die in der Familie keinen Zugang zu einem Computer (10% ganz ohne Besitz eines Computers) und zum Internet haben (30% ohne Zugang) als unter GymnasiastInnen (nur 1% ohne Computer und nur 14% ohne Internet). RealschülerInnen liegen mit 6% bzw. 25% jeweils dazwischen. Verbreiteter sind bei HauptschülerInnen dagegen Fernseher, Videorekorder und DVD-Player, insbesondere direkt im Kinderzimmer: 45% haben einen Fernseher, 31% einen DVD-Player und 21% einen Videorekorder im Kinderzimmer. GymnasiastInnen (24% mit eigenem TV, 21% mit eigenem DVD-Player und 7% mit eigenem Videorekorder) liegen ebenso wie RealschülerInnen (27%, 21% und 14%) deutlich unter diesen Werten. Eigene Digitalkameras besitzen auffällig viele GymnasiastInnen (28% haben eine eigene Digitalkamera), Real- und HauptschülerInnen haben seltener eine eigene Kamera (je 15%). Auch das Radio scheint eher ein Medium der GymnasiastInnen zu sein, 77% haben ein eigenes, nur 2% haben gar kein Radio. Bei den HauptschülerInnen sind immerhin 10% ganz ohne Radio und vergleichsweise geringe 63% mit eigenem Radio. RealschülerInnen liegen mit 8% ohne Radio und 69% mit eigenem nur knapp darüber. Nach Migrationshintergrund differenziert fällt auf, dass in Baden-Württemberg Kinder mit Migrationshintergrund mit Fernsehern, Videorekordern, DVD-Playern Digitalkameras und MP3-Playern besser ausgestattet sind als Kinder ohne Migrationshintergrund. In der Regel liegt es daran, weil sie häufiger selbst oder gemeinsam mit Geschwistern diese Geräte besitzen (s. Tab. 6.4). Nur beim Radio verhält es sich umgekehrt. 66

67 Tab. 6.4: Medienausstattung nach Migrationshintergrund kein Besitz Alleinbesitz mit Geschwistern in der Familie Fernseher kein MH: 12% kein MH: 24% kein MH: 7% kein MH: 56% MH: 3% MH: 36% MH: 17% MH: 44% Radio kein MH: 3% kein MH: 75% kein MH: 5% kein MH: 17% MH: 13% MH: 49% MH: 12% MH: 27% DVD-Player/- Rekorder kein MH: 20% MH: 7% kein MH: 23% MH: 23% kein MH: 5% MH: 15% kein MH: 53% MH: 56% Videorekorder kein MH: 26% kein MH: 10% kein MH: 5% kein MH: 59% MH: 17% MH: 16% MH: 13% MH: 54% Digitalkamera kein MH: 35% kein MH: 17% kein MH: 3% kein MH: 46% MH: 24% MH: 14% MH: 7% MH: 55% MP3-Player kein MH: 37% kein MH: 54% kein MH: 3% kein MH: 5% MH: 18% MH: 64% MH: 9% MH: 9% Kein MH = ohne Migrationshintergrund; MH = mit Migrationshintergrund Kinder Alleinerziehender haben in Baden-Württemberg keine nachweisbar andere Ausstattung mit Medien. Kinder, die von der Arbeitslosigkeit mindestens eines Elternteils betroffen sind, sind zwar insgesamt kaum schlechter mit technischen Geräten ausgestattet, haben aber seltener Zugriff auf Computer, Internetanschluss und DVD-Player und dies vor allem deswegen, weil sie diese Geräte seltener in der Familie nutzen können (s. Tab. 6.5). Tab. 6.5: Medienausstattung nach Arbeitslosigkeit kein Besitz Alleinbesitz mit Geschwistern in der Familie Computer keine AL: 5% keine AL: 26% keine AL: 15% keine AL: 53% AL: 16% AL: 22% AL: 27% AL: 34% Internet-Anschluss keine AL: 25% keine AL: 11% keine AL: 10% keine AL: 54% AL: 41% AL: 6% AL: 15% AL: 39% DVD-Player keine AL: 14% keine AL: 23% keine AL: 9% keine AL: 55% AL: 29% AL: 10% AL: 10% AL: 41% Keine AL = keine Betroffenheit von Arbeitslosigkeit der Eltern; AL = Betroffenheit von Arbeitslosigkeit der Eltern Die Medienausstattung zeigt in Baden-Württemberg keinen altersunabhängigen Zusammenhang mit dem Wohlbefinden. 6.2 Internetnutzung und -sicherheit Die Nutzung des Internet ist bei den baden-württembergischen Kindern weit verbreitet. Drei Viertel der Kinder surfen im Netz (s. Abb. 6.1). Die Spannbreite der untersuchten Bundesländer ist dabei so gering, dass sich keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Ländern ausmachen lassen. Mit zunehmendem Alter der Kinder steigt der Anteil der Kinder, die das Internet nutzen, statistisch bedeutsam von 62% der Viertklässler auf 83% der Siebtklässler, an. HauptschülerInnen nutzen das Internet mit 76% etwas seltener als GymnasiastInnen (83%) und RealschülerInnen (81%). 67

68 Abb. 6.1: Nutzung des Internets in Baden-Württemberg im Vergleich mit den anderen Bundesländern 100% 80% 60% 40% 74% 20% 0% Internetnutzung Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Die im Netz surfenden Kinder wurden gefragt, wie sie sich im Netz bewegen und wie gut sie sich mit einigen Themen der Internetsicherheit auskennen: Was wissen die Kinder über den Schutz vor Computerviren? Wie oft geben sie ihren richten Namen oder sogar ihre Adresse im Netz preis? Wie oft ersteigern sie oder kaufen sie Dinge im Netz ein und wie oft chatten die Kinder? Umgang mit dem Internet und Sicherheit Die Abbildung 6.2 zeigt, was die baden-württembergischen Kinder im Internet tun. Chatten hat eine durchschnittliche Häufigkeit im mittleren Bereich, damit liegt Baden-Württemberg genau im Durchschnitt aller sieben Länder. Ersteigern oder Dinge im Netz einkaufen tun die Kinder weit seltener, hierbei ist auch die Spannweite der Durchschnittwerte der Bundesländer so gering, dass sich keine bedeutsamen Unterschiede ergeben. 68

69 Abb. 6.2: Häufigkeit bestimmter Nutzungsformen des Internets in Baden- Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern nie immer 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 2,9 1,6 1,5 Chatten Dinge ersteigern Dinge einkaufen Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. In den beschriebenen Nutzungsformen gibt es bei den in Baden-Württemberg befragten Kindern nur zwei statistisch bedeutsame Unterschiede zwischen Teilgruppen: So kaufen Jungen etwas häufiger Dinge im Internet (M=1,6) als Mädchen (M=1,3). Die Häufigkeit des Chattens steigt mit dem Alter der Kinder von M=2,5 in der vierten Klasse auf M=3,2 in der siebten Klasse an. Sicherheit im Internet ist für viele Kinder in Baden-Württemberg kein Bereich, in dem sie sich gut auskennen (s. Abb. 6.3). So wissen die Kinder im Durchschnitt nur manchmal bis oft, wie sie sich vor Computerviren schützen können. Dieser Wert ist in Baden-Württemberg unauffällig im Vergleich der Bundesländer. Immerhin selten bis manchmal geben die baden-württembergischen Kinder ihren realen Namen und ihre reale Adresse im Internet an. Beide Werte sind im Vergleich der Bundesländer die höchsten und unterscheiden sich statistisch bedeutsam von Bundesländern im niedrigen Bereich. Sie sind also auffällig hoch. 69

70 Abb. 6.3: Häufigkeit bestimmter sicherheitsrelevanter Aspekte des Internets in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern nie immer 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 3,4 2,6 2,5 Virenschutz Namen preisgeben Adresse preisgeben Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Je älter die Kinder werden, desto besser wissen sie sich nach eigenen Angaben im Netz zu schützen: Die Häufigkeit, mit der sie sich informiert über den richtigen Virenschutz fühlen, steigt von M=2,6 in der vierten Klasse auf M=3,9 in der siebten Klasse deutlich an. Umgekehrt sinkt die Häufigkeit, mit der die Kinder ihren realen Namen (M=3,1 auf M=2,2) oder ihre reale Adresse (M=3,2 auf M=2,1) angeben, ebenso deutlich. GymnasiastInnen haben in Baden-Württemberg offenbar ein höheres Bewusstsein für Internetsicherheit, zumindest geben sie an, häufiger als Hauptund RealschülerInnen zu wissen, wie sie sich vor Viren schützen könnten (Gymnasium: M=4,2; Realschule: M=3,6; Hauptschule: M=3,5). Ihren realen Namen geben sie seltener preis (Gymnasium: M=2,2; Realschule: M=2,5; Hauptschule: M=2,6), ebenso ihre reale Adresse (Gymnasium: M=2,0; Realschule: M=2,5; Hauptschule: M=2,4). Kinder mit Migrationshintergrund geben häufiger als Kinder ohne Migrationshintergrund ihre reale Adresse an (M=2,9 im Vergleich zu M=2,4). Je häufiger die Kinder im Internet Waren ersteigern (r=-.16) oder kaufen (r=-.19), desto schlechter ist ihr Wohlbefinden im Freundeskreis. 70

71 6.3 Musikquellen Anders als in früheren Generationen sind die Möglichkeiten für die Kinder heute, an ihre bevorzugte Musik zu kommen, breit gestreut. Radio und gekaufte CDs könnten eine Rolle spielen, aber auch Internetdownloads 11 oder die auf dem Schulhof geliehene CD könnten dabei relevant sein. Die Abbildung 6.4 zeigt, dass die in der untersuchten Altersgruppe häufigste Quelle für Musik nach wie vor das Radio ist. Insgesamt hören die Kinder zwischen manchmal und oft Musik im Radio. CDs kaufen sie zwischen selten und manchmal, geliehener CDs bedienen sie sich nur selten, ebenso wie Internetdownloads. In allen Bereichen liegt Baden-Württemberg im Durchschnitt. Abb. 6.4: Häufigkeit der Nutzung bestimmter Musikquellen in Baden- Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern nie immer 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 3,4 2,5 2,2 1,8 Radio CD kaufen CD leihen Internet Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Bezüglich der Musikquellen gibt es einige relevante Unterschiede zwischen Teilgruppen der befragten Kinder: Radiohören ist bei Mädchen verbreiteter als bei Jungen (M=3,6 im Vergleich zu M=3,3). Je älter die Kinder werden, desto häufiger leihen sie sich auch CDs aus (M=2,0 in der 4. Klasse auf M=2,4 in der siebten Klasse). Kinder mit Migrationshintergrund leihen häufiger CD aus (M=2,4 11 Es wurde nicht nach legalen und illegalen Downloads differenziert. 71

72 im Vergleich zu M=2,2) und laden deutlich häufiger Musik aus dem Internet (M=2,3 im Vergleich zu M=1,6). Das Nutzungsverhalten bei Musikquellen und das Wohlbefinden der Kinder zeigen bei Kontrolle des Alters keinen Zusammenhang. 6.4 Handy Handybesitz Zwei Drittel der SchülerInnen in Baden-Württemberg haben ein eigenes Handy (s. Abb. 6.5). Damit liegt der Wert in Baden-Württemberg zwar am unteren Ende, allerdings ist die Spannbreite zwischen den Bundesländern so gering, dass dies statistisch nicht bedeutsam ist. Abb. 6.5: Handybesitz in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern 100% 80% 60% 40% 65% 20% 0% Handybesitz Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Mit zunehmendem Alter der Kinder steigt der Anteil, der ein eigenes Handy besitzt, von 39% in der vierten Klasse auf 88% in der siebten Klasse an, wobei besonders mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist (5. Klasse: 66%). Bei Kindern mit Migrationshintergrund ist ein eigenes Handy viel verbreiteter (78%) als bei Kindern ohne 72

73 Migrationshintergrund (58%). Auch Kinder Alleinerziehender (83%) verfügen deutlich häufiger über ein eigenes Handy als Kinder aus Zweielternfamilien (63%). Der Handybesitz hängt nicht mit dem Wohlbefinden der Kinder zusammen Handyfinanzierung Ein Viertel der befragten Kinder, die ein eigenes Handy haben, finanziert die Kosten komplett selbst (s. Abb. 6.6), je ungefähr ein Drittel bekommt das Handy komplett durch die Eltern bezahlt oder teilt sich die Kosten mit den Eltern. In 6% der Fälle zahlen andere Personen für das Handy der Kinder. Diese Werte sind in Baden-Württemberg nicht auffällig. Abb. 6.6: Handyfinanzierung in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern 100% 80% 60% 40% 20% 26% 36% 32% 6% 0% Kind alleine Eltern alleine Kind & Eltern jemand anderes Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Mit zunehmendem Alter der Kinder wächst der Anteil der Kinder, die ihr Handy selbst finanzieren deutlich an (von 11% in der vierten Klasse auf 33% in der siebten Klasse). Geringer wird dafür die Quote der Kinder, die gemeinsam mit den Eltern das Handy bezahlen, (von 43% in der vierten auf 30% in der siebten 73

74 Klasse). Der Anteil der komplett von den Eltern bezahlten Handys bleibt aber stabil. Bei Kindern mit Migrationshintergrund ist der Anteil, der komplett von den Eltern finanzierten Handys, deutlich höher (47% im Vergleich zu 29%), dafür der Anteil der komplett selbst finanzierten Handys deutlich geringer (16% im Vergleich zu 33%) als bei Kindern ohne Migrationshintergrund. 6.5 Beurteilung von Castingshows Seit einigen Jahren erleben Castingshows einen Boom im deutschen Fernsehen. In diesem letzten Teilkapitel aus dem Bereich Medien soll daher analysiert werden, wie die Kinder diese Shows beurteilen. Die Abbildung 6.7 zeigt, dass der Wunsch der Kinder, sich an einer dieser Castingshows zu beteiligen, nur gering ausgeprägt ist. Die meisten Kinder lehnen dies völlig ab. Auch die Bewunderung für die TeilnehmerInnen solcher Shows ist nur mäßig ausgeprägt. Bei beiden Aspekten gibt es keine Unterschiede zwischen den Bundesländern. Abb. 6.7: Beurteilung von Castingshows in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern stimmt nicht stimmt völlig 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 1,9 Teilnahme erträumt 2,4 TeilnehmerInnen bewundert Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 74

75 Beide Aspekte sind allerdings bei den befragten Mädchen verbreiteter als bei den Jungen: Mädchen würden häufiger an solchen Shows teilnehmen (M=2,1 im Vergleich zu M=1,6) und bewundern auch die TeilnehmerInnen stärker (M=2,7 im Vergleich zu M=2,1). Besonders ausgeprägt sind die Bewunderung (M=2,7) und der Wunsch nach einer Beteiligung (M=2,2) in der fünften Klasse, sowohl in der Klasse vier (M=2,1 bzw. M=1,6) als auch in den Jahrgangstufen sechs (M=2,4 bzw. M=1,9) und sieben (M=2,5 und M=1,9). Je eher die Kinder an einer Castingshow teilnehmen würden (r=-.16) und je stärker sie die TeilnehmerInnen bewundern (r=-.12), desto negativer ist ihr Wohlbefinden in der Familie. 75

76 7. Politikthemen Mit einer offenen Frage 12 wurden die Kinder danach gefragt, was sie verändern würden, wenn sie Politikerin oder Politiker wären. Die insgesamt 806 Antworten (von 657 Kindern, Mehrfachantworten waren zugelassen) auf diese Frage, wurden nach den Kriterien der Qualitativen Inhaltsanalyse einer von 41 Kategorien zugeordnet. Die Abbildung 7.1 zeigt die häufigsten Antworten auf die Frage nach dem wichtigsten Politikfeld aus Sicht der Kinder (alle anderen Kategorien liegen unter 5% der Nennungen). Insgesamt sind die genannten Politikthemen breit gestreut, wobei die bevorzugten Nennungen relativ gleich häufig genannt werden. Wie bereits in den landesweiten Erhebungen (in NRW und in Hessen) deutlich wurde, beeinflusst die jeweilige über die Medien transportierte politische und gesellschaftliche Diskussion der Erwachsenen auch die Kinder in ihrer Wahrnehmung deutlich. Die im Herbst 2006 sehr eindringlich geführte Auseinandersetzung über die Erhöhung der Mehrwertsteuer und die damit verbundene diskutierte Angst vor Preiserhöhungen spiegelt sich klar in den Antworten der Kinder wider. Das Thema Aussetzen der Mehrwertsteuererhöhung war im Herbst 2006 das Topthema, das die Kinder angehen würden, wären sie in der Politik, an zweiter Stelle würden die Kinder aus Baden-Württemberg die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Auch die Sorge um das Preisniveau in Deutschland findet ihren Niederschlag in einem dritten Platz dieses Themas. Allerdings liegen die Rangplätze zwei bis vier sehr nah beieinander. Weitere 8% der Kinder würden nichts verändern. Den nächsten Platz nimmt schon das Thema Armut ein. Mit leichtem Abstand folgen die Themen Frieden und Schulzeiten, recht dicht gefolgt von Bildungspolitik. 12 Das heißt: Fragen ohne Antwortvorgaben, bei denen die Kinder frei antworten können. 76

77 Abb. 7.1: Die wichtigsten Politikfelder (Abfrage: Herbst 2006) Bildungspolitik 5% Schulzeiten 6% Frieden 6% Politikthemen Armut, Obdachlosigkeit nichts Preisniveau 7% 8% 8% Arbeitslosigkeit 8% Mehrwertsteuer 14% 0% 5% 10% 15% 20% Anteil der Kinder Allerdings beeinflussen nicht nur bundes- sondern auch landespolitische Themen die Wahrnehmung der Kinder, wie die in Tabelle 7.1 dargestellten Unterschiede in den Topthemen im Vergleich der Bundesländer zeigen. In Baden-Württemberg wurden Arbeitslosigkeit und Armut häufiger genannt. Tab. 7.1: Die vier wichtigsten Politikfelder nach Bundesland (Abfrage: Herbst 2006) 1. Rangplatz 2. Rangplatz 3. Rangplatz 4. Rangplatz Baden-Württemberg Bayern Bremen Hessen Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Sachsen Mehrwertsteuer (14%) Mehrwertsteuer (22%) Preisniveau (14%) Mehrwertsteuer (18%) Mehrwertsteuer (13%) Mehrwertsteuer (15%) Arbeitslosigkeit (18%) Arbeitslosigkeit/ Preisniveau/nichts (je 8%) Arbeitslosigkeit (9%) Arbeitslosigkeit (13%) Preisniveau (12%) Arbeitslosigkeit (13%) Armut, etc. (10%) Preisniveau (14%) Schulzeiten (8%) Armut, etc. (13%) Nichts (8%) Umwelt- & Tierschutz (8%) Arbeitslosigkeit (10%) Mehrwertsteuer (13%) Armut, etc. (7%) Armut, etc. (7%) Mehrwertsteuer (9%) Bildungspolitik (7%) Nichts (7%) Bildungspolitik (9%) Nichts (11%) 77

78 Abb. 7.2: Die wichtigsten Politikfelder nach Geschlecht (Abfrage: Herbst 2006) Armut 8% 6% Mädchen Jungen Frieden 5% 7% Politikthemen Arbeitslosigkeit nichts 7% 9% 8% 8% Preisniveau 7% 9% Mehrwertsteuer 13% 15% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Anteil der Kinder Jungen und Mädchen unterscheiden sich in der Wahl ihrer politischen Topthemen (s. Abb. 7.2). Jungen fokussieren etwas stärker als Mädchen auf die Themen Mehrwertsteuererhöhung, Arbeitslosigkeit und Frieden. Mädchen hingegen würden das Thema Preisniveau und Armut eher angehen. Kindern mit und ohne Migrationshintergrund ist die Mehrwertsteuererhöhung das wichtigste Anliegen, die nachfolgenden Rangplätze unterscheiden sich allerdings deutlich voneinander. An zweiter Stelle nennen Kinder ohne Migrationshintergrund die Arbeitslosigkeit, dicht gefolgt von Armut, die für die Kinder mit Migrationshintergrund eher untergeordnete Rollen spielen. Auch würden sie die Themen Frieden und Schulzeiten als PolitikerInnen zu dem ihren machen. Kinder mit Migrationshintergrund hingegen würden eher als Kinder ohne Migrationshintergrund das Thema Bildung und Partizipation angehen und haben wesentlich häufiger gar keine Änderungswünsche (s. Abb. 7.3). 78

79 Abb. 7.3: Die wichtigsten Politikfelder nach Migrationshintergrund (Abfrage: Herbst 2006) Frieden 3% 8% Partizipation Bildungspolitik 3% 6% 5% 7% Migrationshintergrund kein Migrationshintergrund Politikthemen Armut Preisniveau 4% 8% 9% 9% nichts 6% 11% Arbeitslosigkeit 4% 10% Mehrwertsteuer 13% 15% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Anteil der Kinder Kinder Alleinerziehender würden eher das Thema Bildungspolitik und das Nichtrauchergesetz zu ihrem Thema als PolitikerInnen machen als Kinder aus 2- Eltern-Familien. Diese Kinder würden eher die Themen Arbeitslosigkeit und Armut angehen. Die Mehrwertsteuererhöhung und das Preisniveau ist beiden Gruppen in etwa gleich wichtig. Kinder, deren Familien von Arbeitslosigkeit betroffen sind, würden vor allem anderen das Preisniveau als PolitikerInnen angehen und sich eher für Frieden und dafür einsetzen, dass alle gleich viel Geld haben. Kinder ohne Arbeitslosigkeit in der Familie würden eher die Themen Mehrwertsteuer, Armut und Schulzeiten als PolitikerInnen bearbeiten. In wenigen Aspekten, dafür aber sehr deutlich, unterscheiden sich ältere und jüngere Kinder: Während die Kinder in der vierten Klasse keine festen Prioritäten haben, fast alle Nennungen landen auf dem 3. Rangplatz, d.h. sie werden fast gleich häufig genannt, kristalisieren sich ab der Klasse fünf die Themen Frieden, 79

80 Umwelt- und Tierschutz, aber auch Preisniveau und Mehrwertsteuer heraus. In den Klassen sechs und sieben kommen dazu noch Arbeitslosigkeit und bildungsbezogene Themen. Da 14% der ViertklässlerInnen keine politischen Veränderungswünsche äußern, sinkt der Wert auf 6% bei den SiebtklässlerInnen. Nach Schulform differenziert zeigen sich einige berichtenswerte Unterschiede. In der Hauptschule ist das Thema Bildungspolitik ein Aspekt, der die SchülerInnen der anderen Schulformen weniger stark beschäftigt. Die Kinder der Realschule finden das Thema Frieden wichtiger als die Kinder der anderen Schulformen. 80

81 8. Werte und Zukunftswünsche In diesem Kapitel wurde zum einen abgefragt, welche Wertvorstellungen, bezogen auf ihr späteres Leben, die Kinder besonders wichtig finden, und zum anderen sollten die Kinder bestimmte Themen bezogen auf ihre Zukunftsplanung bewerten. 8.1 Werte Aus 24 in einer Liste präsentierten Wertvorstellungen sollten die Kinder die fünf aus ihrer Sicht wichtigsten Werte für ihr späteres Leben auswählen. Die Abbildungen 8.1.a und 8.1.b zeigen die Rangfolge der Werte in der Vorstellung der baden-württembergischen Kinder. Abb. 8.1.a: Rangfolge der Wertvorstellungen in Baden-Württemberg 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 46% 35% 36% 38% 27% 30% 30% 24% 22% 25% 28% anderen Menschen helfen Freunde haben eine eigene Meinung haben Spaß haben ehrlich sein gut in der Schule sein Wertvorstellungen sparsam mit Geld sein Umwelt schützen treu sein mit anderen teilen an einen Gott glauben Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 81

82 Abb. 8.1.b: Rangfolge der Wertvorstellungen in Baden-Württemberg 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 19% 20% 19% 14% 15% 16% 14% 13% 9% 9% logisch denken können höflich sein viel Geld haben viel Freizeit haben sich mit Computern auskennen sich gut benehmen gut aussehen offen zu Menschen sein, die anders sind sich durchsetzen können fleißig sein 5% sich anpassen können 3% 2% Markenkleidung haben die neuesten Trends mitmachen Wertvorstellungen Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. Den baden-württembergischen Kindern ist es am wichtigsten, anderen Menschen zu helfen, gefolgt davon, Spaß und eine eigene Meinung zu haben. Sich anpassen zu können, Markenkleidung zu haben und die neuesten Trends mitzumachen, ist dagegen nicht wichtig. Weiter vorne in der Rangliste als in anderen Bundesländern steht in Baden Württemberg der Wert, an Gott zu glauben (s. Tab. 8.1). Dieser Wert ist vier Rangplätze höher angesiedelt als im Durchschnitt aller untersuchten Bundesländer. Weniger wichtig ist den badenwürttembergischen Kindern, viel Freizeit zu haben. Dieser Wert ist drei Rangplätze niedriger angesiedelt als im Durchschnitt. 82

83 Tab. 8.1: Rangfolge der Wertvorstellungen nach Bundesländern Rang Baden- Württemberg Bayern Bremen Hessen Niedersachsen Nordrhein- Westfalen 1. anderen Menschen helfen anderen Menschen helfen 2. Spaß haben Freunde haben 3. anderen Menschen helfen eine eigene Meinung haben eine eigene Meinung haben Spaß haben Freunde haben eine eigene Meinung haben Freunde haben anderen Menschen helfen anderen Menschen helfen eine eigene Meinung haben Freunde haben anderen Menschen helfen Freunde haben eine eigene Meinung haben Sachsen anderen Menschen helfen eine eigene Meinung haben Freunde haben 4. eine eigene Meinung Freunde haben haben Spaß haben Spaß haben Spaß haben Spaß haben Spaß haben 5. gut in der Schule sein sparsam mit Geld sein Umwelt schützen (+3) ehrlich sein gut in der Schule sein ehrlich sein ehrlich sein 6. sparsam mit Geld sein Umwelt schützen ehrlich sein gut in der Schule sein ehrlich sein Umwelt schützen sparsam mit Geld sein einen Gott glauben 7. (+4) gut in der Schule sein gut in der Schule sein sparsam mit Geld sein Umwelt schützen gut in der Schule sein gut in der Schule sein 8. ehrlich sein ehrlich sein treu sein Umwelt schützen sparsam mit Geld sein mit anderen teilen Umwelt schützen 9. mit anderen teilen treu sein an einen Gott glauben treu sein treu sein treu sein mit anderen teilen 10. sparsam mit Geld sein Umwelt schützen an einen Gott glauben (-3) an einen Gott glauben logisch denken können sparsam mit Geld sein treu sein 11. treu sein mit anderen teilen viel Freizeit haben viel Geld haben (+3) mit anderen teilen logisch denken können logisch denken können höflich sein logisch denken können logisch denken können logisch denken können sich mit Computern auskennen (+4) an einen Gott glauben sich gut benehmen (+5) viel Geld haben höflich sein viel Geld haben mit anderen teilen (-3) viel Freizeit haben höflich sein sich mit Computern auskennen an einen Gott glauben logisch denken können viel Freizeit haben mit anderen teilen (-4) gut aussehen (+4) (-3) viel Geld haben höflich sein sich gut benehmen 16. sich mit Computern auskennen 17. sich mit Computern auskennen sich gut benehmen viel Freizeit haben höflich sein sich gut benehmen viel Geld haben sich mit Computern auskennen höflich sein sich gut benehmen offen zu Menschen sein, die anders sind sich durchsetzen können (+5) viel Geld haben sich mit Computern offen zu Menschen sein, offen zu Menschen sein, gut aussehen gut aussehen gut aussehen auskennen die anders sind viel Freizeit haben die anders sind 18. viel Freizeit haben (-3) sich gut benehmen höflich sein (-5) sich gut benehmen gut aussehen gut aussehen fleißig sein (+3) 19. offen zu Menschen sein, die anders sind sich durchsetzen können fleißig sein sich durchsetzen können fleißig sein offen zu Menschen sein, die anders sind sich durchsetzen können sich durchsetzen können viel Geld haben (-6) fleißig sein offen zu Menschen sein, die anders sind sich durchsetzen können sich durchsetzen können viel Freizeit haben (-4) sich mit Computern auskennen (-3) offen zu Menschen sein, die anders sind sich anpassen können fleißig sein fleißig sein gut aussehen an einen Gott glauben (-10) 22. sich anpassen können sich anpassen können sich anpassen können fleißig sein sich anpassen können sich anpassen können sich anpassen können 23. Markenkleidung haben Markenkleidung haben Markenkleidung haben Markenkleidung haben Markenkleidung haben Markenkleidung haben Markenkleidung haben 24. die neuesten Trends mitmachen die neuesten Trends mitmachen die neuesten Trends mitmachen die neuesten Trends mitmachen die neuesten Trends mitmachen die neuesten Trends mitmachen die neuesten Trends mitmachen 83

84 Bei einigen Werten gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen: Während 23% der Jungen sagen, es sei wichtig, sich mit Computern auszukennen, sind es nur 5% der Mädchen. Auch logisch denken zu können, finden die Jungen wichtiger als die Mädchen (25% im Vergleich zu 13%). Viel Freizeit ist ebenfalls ein Wert, den Jungen stärker favorisieren (17% zu 10%). Ebenso verhält es sich mit viel Geld (27% zu 10%). Fleißig sein (11% zu 6%) und an einen Gott glauben (33% zu 21%) werden schließlich ebenfalls häufiger von Jungen genannt. Mädchen nennen häufiger die eigene Meinung (41% zu 32%), Treue (25% zu 19%), Hilfsbereitschaft (53% zu 41%), Ehrlichkeit (34% zu 21%), Bereitschaft zu teilen (35% zu 16%), Toleranz (18% zu 8%) und Spaß haben (42% zu 34%). Einige Werte werden den Kindern mit zunehmendem Alter wichtiger: Die eigene Meinung (29% in Klasse 4 auf 48% in Klasse 7), Anpassungsfähigkeit (0% auf 10%), Treue (13% auf 35%), Freundschaft (24% auf 49%) und Durchsetzungsfähigkeit (3% auf 17%). Weniger wichtig werden dafür Umweltschutz (24% auf 14%), Bereitschaft zu teilen (34% auf 15%), Sparsamkeit (42% auf 24%) und Glaube an Gott (36% auf 23%). Die Tabelle 8.2 zeigt die Unterschiede nach besuchter, weiterführender Schulform: Auffällig ist, dass vor allem GymnasiastInnen Freundschaft und eine eigene Meinung schätzen. Sparsamkeit ist bei GymnasiastInnen dagegen weniger ein Wert. Markenkleidung spielt wenn überhaupt nur für HauptschülerInnen eine Rolle. Interessant ist, dass gute Schulleistungen von HauptschülerInnen häufiger als Wert ausgewählt werden. Tab. 8.2: Wertvorstellungen nach besuchter Schulform Hauptschule Realschule Gymnasium Eine eigene Meinung haben 28% 40% 56% Freundschaft 36% 39% 51% Sparsamkeit 24% 27% 16% Markenkleidung 9% 1% 1% Gute Schulleistungen 36% 22% 24% Kinder mit Migrationshintergrund unterscheiden sich in Baden-Württemberg von Kindern ohne Migrationshintergrund nur in wenigen Aspekten: Umweltschutz ist ihnen etwas weniger wichtig (17% zu 27%), Religiosität ist ihnen wichtiger (34% zu 24%). Kinder Alleinerziehender finden, teilen zu können etwas weniger wertvoll (16% zu 25%), weitere Unterschiede bestehen nicht. Für Kinder Arbeitsloser ist es stärker ein Wert, logisch denken zu können (29% zu 18%). 84

85 8.2 Zukunftswünsche In Bezug auf ihre Zukunftsplanung wurden die Kinder gefragt, wie wichtig ihnen die folgenden Aspekte sind, wenn sie daran denken, einmal Erwachsen zu sein: eine eigene Familie haben eigene Kinder haben einen guten Beruf haben ein Auto haben für die eigenen Kinder da sein in einem eigenen Haus wohnen nach den Vorschriften einer Religion leben 13 Die Abbildung 8.2 zeigt, welche Aspekte den baden-württembergischen Kindern am wichtigsten sind, wenn sie an ihre Zukunft denken: Ein guter Beruf und für die eigenen Kinder da zu sein stehen gemeinsam an der Spitze der Liste, Religiosität steht am Ende. Dies entspricht dem Bundestrend. Badenwürttembergischen Kindern sind allerdings eigene Kinder signifikant wichtiger als niedersächsischen Kindern, das eigene Auto schätzen sie stärker als Kinder aus Sachsen und Bremen und Religion ist ihnen wichtiger als den Kindern in Sachsen und Hessen. Abb. 8.2: Rangfolge der Zukunftswünsche in Baden-Württemberg 5,0 4,0 3,0 4,8 4,8 4,4 4,4 4,3 4,1 2,0 3,2 1,0 einen guten Beruf haben für die eigenen Kinder da sein eine eigene Familie haben in einem eigenen Haus wohnen eigene Kinder haben ein Auto haben nach den Vorschriften einer Religion leben Zukunftswünsche Hinweis zum Lesen der Abbildung: Der Balken gibt den Wert der baden-württembergischen Kinder an. Der senkrechte schwarze Strich ist durch die Spannweite der Werte in den sieben Bundesländern definiert, d.h. das untere Ende gibt den niedrigsten Durchschnittswert in einem Bundesland an und das obere Ende den höchsten Durchschnittswert. Der kurze horizontale Strich markiert den Durchschnitt aller sieben Bundesländer. 13 In Bayern lautete diese Frage nach einer Religion zu leben 85

86 Den Jungen ist in Baden-Württemberg das eigene Auto (M=4,3 bei den Jungen und M=3,9 bei dem Mädchen) sowie das eigene Haus (M=4,5 zu M=4,2) wichtiger als den Mädchen. Mit zunehmendem Alter wird den Kindern in Baden-Württemberg unwichtiger, nach den Vorschriften einer Religion zu leben (M=3,7 in der 4. Klasse auf M=2,7 in der siebten Klasse). Außerdem ist das eigene Haus Viertklässlern noch wichtiger (M=4,7) als älteren Kindern (M=4,2 in der 7. Klasse). GymnasiastInnen ist es merklich unwichtiger, einmal in einem eigenen Haus zu leben (M=3,9) als HauptschülerInnen (M=4,4). RealschülerInnen belegen einen Platz dazwischen (M=4,3). Religiosität ist auf Gymnasien (M=2,5) deutlich weniger ein Thema als in Haupt- oder Realschulen (je M=3,2). Dies ist wohl ein Effekt der höheren Anteile von Schülern mit Migrationshintergrund indiesen Schulformen. Kindern mit Migrationshintergrund ist es wichtiger, nach den Vorschriften einer Religion zu leben (M=3,5 im Vergleich zu M=3,1 bei Kindern ohne Migrationshintergrund). Kinder, deren Eltern von Arbeitslosigkeit betroffen sind, finden es etwas weniger wichtig, einen guten Beruf zu bekommen (M=4,6 zu M=4,8). Die Wichtigkeit eigener Kinder hängt positiv mit dem Wohlbefinden in der Schule zusammen (r=.12), ebenso die Wichtigkeit, für die eigenen Kinder da zu sein (r=.14). 86

87 9. Das schönste Erlebnis und die größte Angst Mit zwei offenen Fragen 14 wurden die Kinder in Baden-Württemberg nach dem schönsten Erlebnis der letzten Zeit und ihrer derzeit größten Angst befragt. Beide Fragen sind ein guter Gradmesser dafür, welche Themen in positiver wie in negativer Hinsicht Kinder in der untersuchten Altersgruppe bewegen. 9.1 Das schönste Erlebnis Auf die Frage Was war das Schönste, das du in der letzten Zeit erlebt hast? wurden 828 Antworten gegeben, wobei Mehrfachantworten zugelassen waren und in einigen Fällen auch gegeben wurden. Die Antworten der Kinder wurden nach Kriterien der Qualitativen Inhaltsanalyse einer von 29 Kategorien zugeordnet. Abb. 9.1: Die schönsten Erlebnisse der baden-württembergischen Kinder der letzten Zeit Das schönste Erlebnis der letzten Zeit Geburt von Verw andten Besuche Computer neue Freunde finden Geschenke Reiten andere Erfolge Liebe Ausflüge, Erlebnisse mit der Schule Haustiere Feste Fußball eigener Geburtstag Ausflüge, Erlebnisse mit Freunden Ausflüge, Erlebnisse mit der Familie gute Noten Reise, Urlaub, Ferien Ausflüge, Erlebnisse 1% 2% 2% 2% Deutschland 3% 2% 2% 3% 3% 3% 3% 4% 4% 4% 3% 4% 5% 5% 4% 5% 5% 5% 8% 5% 8% 6% 8% 7% 7% 8% 6% 8% 12% 12% 13% 12% Baden-Württemberg 0% 5% 10% 15% 20% Anteil der Kinder 14 Das heißt: Fragen ohne Antwortvorgaben, bei denen die Kinder frei antworten konnten. 87

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