Informatik-Strategie für die Sekundarstufe II
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- Hildegard Kolbe
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1 Informatik-Strategie für die Sekundarstufe II Verabschiedet durch die Informatik-Kommission für die Sekundarstufe II am 9. Juni 2011 Mittelschul- und Berufsbildungsamt Informatikabteilung Ausstellungsstrasse Zürich Telefon
2 Einleitung In der vorliegenden Strategie werden die notwendigen Massnahmen formuliert, um die Informatik- Ziele und -Eckwerte für die Nutzung und den Betrieb von Informatikmitteln im Unterricht und in der Schulverwaltung zu erreichen. Mit dem RRB 1955/2008 hat der Regierungsrat eine neue Informatik-Strategie für die kantonale Verwaltung verfügt. In deren Geltungsbereich sind auch die kantonalen Schulen miteingeschlossen. Eine Umsetzung dieser Strategie auf der Sekundarstufe II ist auf Grund der von der zentralen Verwaltung stark abweichenden, heterogenen Anforderungen nicht möglich, insbesondere im Bereich von «Bildung und ICT» und bei der Spezialsoftware im Bildungsbereich. Für den Schulverwaltungsbereich kann der grösste Teil der kantonalen Strategie übernommen werden. In der Folge hat die Bildungsdirektion der Schaffung einer eigenständigen Informatikabteilung im Mittelschulund Berufsbildungsamt per 1. Januar 2010 zugestimmt. Sie koordiniert den Einsatz von Informatikmitteln und erbringt Dienstleistungen für die Schulen und Dritte. Der Ausbaustand der Informatikinfrastruktur und -dienste orientiert sich an den ausgewiesenen Anforderungen und Bedürfnissen der Schulen sowie den verfügbaren personellen und finanziellen Mittel. Diese leiten sich aus den längerfristigen Zielsetzungen der Schulen, den Lehrplänen und Bildungsverordnungen, den gesetzlichen Vorgaben, den Legislaturzielen sowie Beschlüssen der Bildungsdirektion und des Regierungsrats ab. Die nachfolgende Strategie beschreibt die wichtigsten Handlungsfelder zur Erreichung der Informatik-Eckwerte. Die Umsetzung der Strategie erfolgt - koordiniert über die Informatikabteilung - zusammen mit den beteiligten Institutionen wie der Schulleiterkonferenz Mittelschulen SLK und ihrem Fachgremium Konferenz der Informatikverantwortlichen KIV, der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der Berufsfachschulen KRB und ihrem Fachgremium Konferenz der Informatikverantwortlichen KIB oder der Informatik der Bildungsdirektion BI-Informatik. Dafür sind Umsetzungspläne auszuarbeiten. Die Informatik-Kommission erarbeitet und überwacht die Strategie. Bezüglich Finanzen gelten die separat festgelegten Kompetenzen. Die nach wie vor hohe Dynamik in der technischen Entwicklung und die sich dadurch verändernden Bedürfnisse der Schulen verlangen nach einer periodischen Überprüfung der strategischen Ziele. Dafür werden Entwicklungen an anderen vergleichbaren Institutionen beobachtet. Die Informatik-Strategie wird deshalb alle zwei Jahre durch die Informatik-Kommission überarbeitet. Damit die Umsetzung der strategischen Vorhaben sichergestellt ist, wird die Informatik-Strategie im konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplan (KEF) berücksichtigt. Strategien im Bildungsbereich Referenzrahmen für schulische ICT-Konzepte Nutzung und Betrieb von Informatikmitteln an Schulen erfolgt gemäss dem schulischen ICT- Konzept. Die Schulen werden bei der Erstellung des ICT-Konzepts von der Fachstelle Bildung und ICT durch Bereitstellen eines Referenzrahmens unterstützt. Damit sollen Strukturen und Bezeich- 2/6
3 nungen harmonisiert werden. Entwicklungsplan Die Schulen verfügen über einen Entwicklungsplan, der sich am Bildungsauftrag der Schule und an der vorliegenden Strategie orientiert. Er basiert auf einer Ist-Soll-Analyse und beschreibt alle für eine optimale Nutzung von Informatikmitteln zur Unterrichtgestaltung und -organisation notwendigen Massnahmen in den Bereichen Didaktik, Infrastruktur, Lernräume und Weiterbildung (intern und extern). Der Entwicklungsplan wird im Sinne der rollenden Planung jeweils für einen Zeitraum von vier Jahren erstellt. Entwicklungsprojekte Die Informatikabteilung fördert und unterstützt Entwicklungsprozesse im Bereich des Einsatzes von Informatikmitteln zum Lernen und Lehren durch die Initiierung, fachliche Unterstützung und Finanzierung von vorzugsweise schulübergreifenden Entwicklungsprojekten. Grundlage bilden dabei die schulischen Entwicklungspläne. Für die Abwicklung solcher Projekte steht den Projektmitarbeitenden eine webbasierte Entwicklungsumgebung zur Verfügung. Persönliche Infrastruktur In den nächsten Jahren werden immer mehr Lernende wie Mitarbeitende über persönliche Arbeitsgeräte verfügen. Durch den Einsatz von persönlichen Geräten können «Medienbrüche» minimiert und die schuleigene Infrastruktur schlanker gemacht werden. Dafür werden Modelle für einen flächendeckenden Einsatz erarbeitet und an einzelnen Schulen erprobt. Kommunikation und Kooperation Für die schulübergreifende Steuerung der Entwicklung stellt die Informatikabteilung zusammen mit schulischen und externen Mitarbeitenden Konzepte und Dossiers zur Verfügung und publiziert diese auf ihrer Webplattform. Für die Unterstützung der Projektentwicklung und der Zusammenarbeit stehen weitere webbasierte Kooperationswerkzeuge zur Verfügung. Medienkompetenz der Mitarbeitenden Zur Erreichung einer hohen allgemeinen und tätigkeitsbezogenen Medienkompetenz von Lehrpersonen und Mitarbeitenden werden für diese Zielgruppen Kompetenzbeschreibungen erstellt und darauf basierend Minimalstandards als Teil der Anstellungsbedingungen festgelegt. Die individuellen Medienkompetenzen werden in einem Online-Portfolio festgehalten. Die Schulen sind zusammen mit den Weiterbildungsanbietern für eine adäquate Aus- und Weiterbildung zuständig. Alle sechs Jahre wird der aktuelle Stand der Medienkompetenz der Mitarbeitenden erhoben. Medienangebot Digitale, mehrheitlich online zugängliche Medien, spielen beim Lernen und Lehren eine zunehmend bedeutsamere Rolle. Entsprechend sollen die Mediotheken zu Orten des Lernens mit Nutzung aller Arten von Informatikmitteln und Medien ausgestaltet werden. Sie können damit einen Beitrag zur Förderung des Selbstorganisierten Lernens (SOL) leisten. Der Zugang zu kostenpflichtigen Medien wird vom Mediotheksbeauftragten der Sekundarstufe II koordiniert. Über den Nutzen und die Nutzung der jeweiligen Zugänge wird jährlich ein Bericht zuhanden der Informatik-Kommission erstellt. 3/6
4 Mediendidaktischer Support Analog zum technischen Support steht den Lehrpersonen an den Schulen ein mediendidaktischer Support zur Verfügung, der sie bei der Konzeption von Lernsettings aller Art mit Einsatz von Informatikmitteln unterstützt. Minimalvorgaben dazu sind zu erstellen. Strategien im Verwaltungsbereich Die Informatikinfrastruktur und -dienste orientieren sich an den Anforderungen und Bedürfnissen der Schulen sowie an den verfügbaren personellen und finanziellen Ressourcen. Diese leiten sich aus den Bedürfnissen der Schulen einerseits und den gesetzlichen Vorgaben, den Legislaturzielen sowie Beschlüssen der Bildungsdirektion und des Regierungsrats andererseits ab. Die unten aufgeführten Strategien im Schulverwaltungsbereich sind als Ergänzungen zur «Informatik-Strategie der kantonalen Verwaltung Zürich» zu verstehen. Verwaltungslösung Die Harmonisierung der Schulverwaltungslösung aller Schulen der Sekundarstufe II wird angestrebt und ist schrittweise umzusetzen. Dafür gilt es, die kurz-, mittel- und langfristigen Massnahmen und die Kostenfolgen zu definieren. Die heute auf diverse Standorte verteilten Verwaltungs- und Applikations-Server der Schulen sollen mittelfristig aus betriebswirtschaftlichen und operationellen Gründen an einigen wenigen Standorten im Kanton mit zusätzlichen Backup-Standorten gebündelt werden. Bibliotheksverwaltung Für die Verwaltung der Medienbestände wird eine einheitliche Lösung auf der Basis einer kantonalen Lizenz angestrebt. Groupware / Intranetlösung Die Informatikabteilung koordiniert die Arbeiten für den Betrieb einer schulübergreifenden Infrastruktur, auf der die Schulen der Sekundarstufe II ihre -Konten, Terminkalender, Adressverzeichnisse, Agenden, Kooperations-Software und Intranetlösungen betreiben können. Das notwendige Betriebskonzept ist aufgrund einer Bedarfsanalyse noch zu erstellen. 4/6
5 Strategien im Bereich der Basisinfrastruktur Zur schulischen Basisinfrastruktur zählen die Netzwerkinfrastruktur, die daran angebundenen schuleigenen Arbeitsgeräte, Server, Drucker, Kopierer sowie weitgehend auch Mediengeräte wie z.b. Beamer. Diese Komponenten sind universelle Arbeitsmittel, welche sowohl für pädagogische als auch verwaltungstechnische Aufgaben benutzt werden können. Internet-Anbindung In einer Zeit, wo lokal installierte Anwenderprogramme zunehmend durch Internet-Applikationen abgelöst werden oder auf externen Servern laufen, brauchen die Schulen leistungsfähige und nach oben leicht skalierbare Zugänge ans Internet. Im Unterschied zu heute soll unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Datensicherheitsbedürfnisse der gesamte Datenverkehr von Unterricht und Verwaltung darüber laufen. Zu klären ist, in welcher Form zukünftig der Zugang zu problematischen Inhalten im Internet für die Sekundarstufe II geregelt werden soll (Content-Filter). Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit den sich rasch verbreitenden, via Mobile-Netz ans Internet angebundenen Handheld-Computer, kostspielige Content-Filter nur noch beschränkt Sinn machen. LAN / WLAN Unter Einbezug von Baufachleuten und Netzwerkspezialisten/innen sollen Minimalstandards für eine flächendeckende und bedarfsgerechte LAN- resp. WLAN-Infrastruktur in den Schulhäusern erarbeitet werden. Beim Anschluss von persönlichen Geräten ans Schulnetzwerk sollen die gleichen Nutzungsbedingungen wie für schuleigene Geräte gelten. Hard- und Software Für die den Lernenden und Lehrenden als persönliche Arbeitsmittel zur Verfügung gestellten Hardund Software müssen Standards und Richtlinien ausgearbeitet werden. Dabei ist zu klären, in welcher Form die Schule Standard- und Spezialsoftware für private, zum Lernen und Lehren genutzte Geräte zu welchen Konditionen zur Verfügung stellen kann und/oder will. Authentifizierung Für einen einfachen ortunabhängigen Zugang zu Ressourcen im Netz wird eine für alle Schulen nutzbare Autorisierungsinfrastruktur (AAI) angestrebt. Bereits vorhandene Personendaten aus den Schulverwaltungsapplikationen werden für die Authentifizierungsverzeichnisse (LDAP) verwendet. Sicherheitsmanagement Um die Sicherheit (Datenschutz, Datensicherheit) zu gewährleisten, soll ein Sicherheitsmanagement implementiert werden. Regelmässig sollen die Infrastrukturbereiche der Schulen einer Sicherheitsprüfung unterzogen werden. Technischer Support Um den technischen Support für einen zuverlässigen Betrieb aller schulischen und ggf. privaten Arbeitsmittel sicherzustellen, werden im Rahmen der finanziellen Vorgaben Mindeststandards bezüglich der dafür notwendigen Personalressourcen definiert. 5/6
6 Für den technischen Support können die Schulen sowohl auf eigene Ressourcen zurückgreifen wie auch Dienstleistungen Dritter beanspruchen. In beiden Fällen bildet ein verbindliches Pflichtenheft resp. ein Vertrag oder eine Dienstleistungsvereinbarung die Grundlage für die zu erbringenden Dienstleistungen. 6/6
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