EINHEIT NR. 4.3 Bindungsstörungen. Bindung: Theoretischer Hintergrund

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1 EINHEIT NR. 4.3 Bindungsstörungen Bindung: Theoretischer Hintergrund

2 Was ist Bindung? "Was versteht man also unter Bindung? Kurz gesagt, ist Bindung die biologische Verbindung oder Verbundenheit eines Kindes zu seinen primären Betreuungspersonen, in der Regel den Eltern. Es ist ein biologisches System, das sich im Laufe der Evolution entwickelt hat, um das Kind zu schützen und die Wahrscheinlichkeit zu gewährleisten, dass es zu einem Erwachsenen heranwächst und sich vermehrt, wodurch das Überleben der Gene gesichert wird. " 1 1. Newton, R.P., 2008, The attachment connection: parenting a secure and confident child using the science of attachment theory, New Harbinger Publications

3 Die Bindungstheorie und ihre Entwicklung BOWLBY 2 : Seine Theorie besagt, dass Kinder biologisch vorprogrammiert sind, Bindungen zu anderen zu herzustellen (da diese ihnen helfen, zu überleben) Einfluss der ethologischen Theorie; es gibt drei Typen der Eltern-Kind-Bindung: sicher, unsicher ambivalent und unsicher vermeidend; Einfluss von Trennung, Verlust und Bruch - Unsicherheit, Selbstkonzept, Wiederholung dysfunktionaler Muster; ein Kind ist sicher gebunden, wenn es von der Unterstützung seiner Pflegeperson überzeugt ist. 2. Bowlby J., Attachment. Attachment and Loss. New York, NY: Basic Books; Vol 1 Bowlby J., A secure base, Parent-Child Attachment and Healty Human Development, Basic Books, 1988

4 Die Bindungstheorie und ihre Entwicklung AINSWORTH: Entwickelte das Fremde-Situation 3 -Verfahren, um die Qualität der Bindung eines Säuglings an seine Mutter zu überprüfen; sichere und unsichere Muster; die Reaktionsfreudigkeit der Eltern hinsichtlich des Kindes beeinträchtigt und sichert Bindung; eine sichere Bindung fördert die Kompetenz auf den Ebenen Emotionen, Beziehungen, Erzählung, Lernen. Auf der folgenden Seite: Anwendung des Fremde-Situation-Verfahrens 4 3. M. Ainworth et al., 1978, Patterns of attachment: A psychological study of the strange situation, Halsted 4. V.Prior, D. Glaser, 2006, Understanding Attachment and Attachment Disorders: Theory, Evidence and Practice, Jessica Kingsley publications

5 Fremde-Situation-Verfahren Episode nnumm er Anwesend e Person Dauer Kurzbeschreibung der Handlung 1 Mutter, Kleinkind und BeobachterIn 30 Sekunden BeobachterIn führt Mutter und Kleinkind in den Versuchsraum ein; geht dann 2 Mutter und Kleinkind 3 FremdeR, Mutter und Kleinkind 3 Min. Mutter ist unbeteiligt, das Kind erforscht; ggf. wird das Spiel nach 2 Minuten stimuliert 3 Min. FremdeR tritt ein. Erste Minute: FremdeR ist still. Zweite Minute: FremdeR unterhält sich mit Mutter. Dritte Minute: FremdeR wendet sich Kind zu. Nach 3 Minuten verlässt Mutter unauffällig den Raum. 4 FremdeR und Kleinkind 5 Mutter und Kleinkind 6 Kleinkind allein 7 FremdeR und Kleinkind 3 Min. oder weniger* 3 Min. oder mehr* 3 Min. oder weniger* 3 Min. oder weniger* Erste Trennungsepisode. Verhalten der/des Fremden ist auf das des Kindes ausgerichtet Erste Wiedervereinigungsepisode. Mutter begrüßt und/oder tröstet das Kind, versucht dann, es wieder zum Spielen zu bringen. Mutter verlässt den Raum, sagt «Tschüss». Zweite Trennungsepisode Fortsetzung der zweiten Trennung. FremdeR kommt herein und richtet Verhalten auf das des Kindes aus. 8 Mutter und Kleinkind 3 Min. Zweite Wiedervereinigungsepisode. Mutter betritt Raum, begrüßt das Kind und hebt es dann zu sich hoch. In der Zwischenzeit geht FremdeR unauffällig aus dem Raum. * Episode wird gekürzt, wenn das Kind übermäßig belastet ist. ** Episode wird verlängert, wenn das Kind mehr Zeit benötigt, um sich wieder dem Spielen zu widmen.

6 MAIN: Führte 1986 gemeinsam mit Judith Solomon eine neue Kind-Bindungsklasse ein: "desorganisiert/desorientiert" für das Fremde-Situation-Verfahren von Ainsworth 5 Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die im schulpflichtigen Alter externalisierendes Problemverhalten zeigen, in der Pubertät Anzeichen von Dissoziation aufweisen und infolge eines Traumas posttraumatische Stresssymptome entwickeln, als Kleinkinder dieser Gruppe zugeteilt werden können. 5. Main, M., & Solomon, J. (1986). Discovery of a new, insecure-disorganized/disoriented attachment pattern. In M. Yogman & T. B. Brazelton (Eds.), Affective development in infancy (S ). Norwood, NJ: Ablex

7 Bedeutung der Bindung in der Kindheit und Jugend Interindividuelle Unterschiede in Kindheit und Jugend sicher ungelöst Umgang mit Peers [5] sozial akzeptiert [5] feindlich, weniger soziale Kompetenzen [5] Beziehung zu den Eltern [6] engagiert und konstruktiv bei Konflikten [6] Konflikte vermeiden oder manipulativ/nötigend sein [6] Selbstbild [7] positiver und realistischer [7] weniger positiv und realistisch [7] Identität [8] klare Identität [8] diffuse Identität [8] [5] Allend & Land, 1999 [6] Becker-Stoll & Fremmer Bombik, 1997 [7] Zimmermann & Grossmann, 1997 [8] Zimmermann et al., 1992

8 Bindungsstörung ist definiert als der Zustand, in dem ein Mensch Schwierigkeiten hat, dauerhafte Beziehungen zu bilden. Im Diagnostischen und statistischen Leitfaden psychischer Störungen (DSM-5) ist sie wie folgt dargestellt: 1. Reaktive Bindungsstörung - das Kind initiiert und reagiert auf soziale Interaktionen nicht so, wie es seiner Entwicklung entsprechen würde. 2. Bindungsstörung mit Enthemmung - das Kind formt diffuse Bindungen und zeigt wahllose Kontaktfreudigkeit und übermäßige Vertrautheit mit Fremden.

9 Zu den Symptomen der reaktiven Bindungsstörung zählen: Ein Kind, das in Belastungssituationen kaum oder minimal auf Beruhigungsversuche reagiert. Episoden mit unerklärlicher Reizbarkeit, Traurigkeit oder Weinerlichkeit. Nachweis unzureichender grundlegender emotionaler und sozialer Fürsorge. Minimale soziale und emotionale Reaktionen auf andere. Eingeschränkter Ausdruck positiver Gefühle oder Freude. Quelle: Zu den Symptomen der Bindungsstörung mit Enthemmung zählen: Mangel an Zurückhaltung bei der Annäherung an und der Interaktion mit unbekannten Erwachsenen. Allzu vertrautes verbales oder körperliches Verhalten (z. B. Umarmen Fremder oder bei unbekannten Erwachsenen auf dem Schoß sitzen). Bereitschaft, sich wegen Trost oder Nahrung an völlig Fremde zu wenden, von ihnen aufgehoben zu werden, oder ein Spielzeug entgegenzunehmen. Vermindertes oder fehlendes Einholen von Feedback von der erwachsenen Bezugsperson in ungewohnten Situationen. Anzeichen unzureichender sozialer und emotionaler Fürsorge, manchmal mit einer Geschichte wiederholten Wechsels der primären Bezugsperson.

10 Risikofaktoren stehen in der Regel in Verbindung mit schlechtem Erziehungsstil, Mißhandlung und Vernachlässigung. Eine Reihe von psychosozialen Faktoren stellen eine spezielle Gefährdung für Kinder dar. Dazu zählen u. a. Bezugspersonen, die Drogen konsumieren, die verschiedenen nicht zu beherrschenden Stressoren ausgesetzt sind, oder die selbst mißhandelt wurden oder Bindungsstörungen ausgesetzt waren. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Quelle:

11 Relevante Faktoren Bei reaktiver Bindungsstörung: starke Vernachlässigung starker Mangel an Sensibilität der Bezugsperson Beziehungsabbruch durch die Bezugsperson, wenn der Bedarf an Bindung am größten ist (Ende des ersten Lebensjahres) wiederholter Beziehungsabbruch durch die Bezugsperson Bei Bindungsstörung mit Enthemmung: mehrere Bezugspersonen, entweder hintereinander oder gleichzeitig mehrere Unterbrechungen der Bindungsbeziehungen mehrere Änderungen des Pflegeplatzes Quelle:

12 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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