SANKT PETER KÖLN. Liebe Gemeinde,

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1 Gemeindebrief Nr. 8 / Mai 2013 SANKT PETER KÖLN Liebe Gemeinde, Ich bin und weiß nicht wer. Ich komme und weiß nicht woher. Ich geh, ich weiß nicht wohin. Mich wundert s, dass ich so fröhlich bin. Die Ursprünge dieses Vierzeilers verlieren sich bis ins Mittelalter. Im Kontrast dazu lese ich im Urlicht aus Des Knaben Wunderhorn fast kindlich naiv, aber mit existentieller Gewissheit: Ich bin von Gott und will wieder zu Gott. Suchende Menschen, die fragen, woher wir kommen und wohin wir gehen, bewegen sich zwischen den beiden Polen Nicht-wissen und einem an Sicherheit grenzenden Glauben. Die aktuelle Neon-Installation von Cerith Wyn Evans in unserer Kirche greift poetisch diese Fragen aller Zeiten auf, projiziert sie in die Zukunft und spiegelt doch gegenwärtiges Empfinden wider. Die deutsche Übersetzung der weiß leuchtenden Neonschrift in englischer Sprache lautet: kurz darauf sind sie in einem Garten. Er erinnert sich, dass es Gärten gibt. Im Park umherwandelnd stoßen sie auf ein Exponat, das einen Schnitt durch den Stamm eines riesigen Mammutbaumes zeigt. Aufmerksam studieren sie die Wachstumsringe, die mit historischen Daten versehen sind. Sie spricht ein englisches Wort, das er nicht versteht. Er deutet auf einen Punkt im leeren Raum außerhalb des Umfangs des Baumes und als wäre es in einem Traum hört er sich selbst sagen: Dies ist, woher ich komme Im Blick auf die historischen Daten der Vergangenheit sagt sie ein englisches Wort, das er nicht versteht. Das Studieren der Wachstumsringe, die ich als Symbole für Zeit und Geschichte deute, gibt demnach keine Antwort auf den Sinn des Ganzen. Fakten ergeben noch keinen Sinnzusammenhang, bleiben unverständlich. Wie wollten wir auch das unversöhnliche Nebeneinander von Augenblicken erfüllender Liebe und dem Foltern, Töten und Vernichten erklären, zu dem Menschen ebenso fähig sind. Ursachen können wir erforschen. Den Sinn des Sowohl als auch erklären, können wir nicht. Es bleibt nicht zu verstehende widersprüchliche Dialektik. Und selbst der Versuch, diese Spannung bewusst zu machen und auf Englisch ins Wort zu fassen, scheitert. In einer Sinndeutung von Welt und Geschichte bleibt sogar die Weltsprache Englisch ein Dialekt. Er deutet auf einen Punkt im leeren Raum Es gibt Ereignisse und Entwicklungen in uns und um uns, die wir dann erst erfassen, wenn wir einen archimedischen Punkt außerhalb dieser suchen. Ein Mosaik in seiner Ganzheit können wir erst dann sehen, wenn wir uns ein paar Schritte von ihm wegbewegen. Als reflektierende Wesen tun wir das ständig: wir verlassen unser Ich und beobachten uns wie von außen. Dieser Standortwechsel in mir selbst kennzeichnet das besondere Verhältnis, das ich zu mir habe. Ich bin kein in sich abgeschlossenes Wesen. Denkend und erkennend bin ich offen und immer auch außer mir. Ich kann mich selbst befragen und mit mir schweigend kommunizieren. Ich lebe in einem dialogischen Verhältnis zu mir selbst. Ich bin nicht nur Gedanke und Wort. Ich bin Dialog.

2 Die dialogische Struktur unseres Wesens sucht das Gespräch mit anderen. Seit ein Gespräch wir sind (Goethe), markiert den Beginn unserer Menschwerdung. Wir wissen erst, woher wir kommen, wenn wir uns verlassen. Buchstäblich. Wir brauchen den Punkt jenseits der Jahresringe, jenseits von Zeit und geschichtlichen Fakten. Freilich vermittelt der Punkt im leeren Raum, in den wir dann gelangen, auch etwas Unheimliches. Ein Punkt, ein Ort und auch wieder Nicht-Ort, an dem man sich zunächst fremd fühlen mag. Dennoch: Es ist vielleicht unsere Aufgabe, begrenzende Sicherheiten aufzugeben und zu lernen, zu Hause zu werden im Geheimnis. Das bedeutet niemals, auf Vernunft und Denken zu verzichten, wohl aber zu akzeptieren, dass die Wirklichkeit meines Lebens die Horizonte meines Begreifens übersteigt. Daheim sein im Geheimnis wäre dann eine Perspektive, die Leben und Tod vereint. Wir feierten Christi Himmelfahrt. Das bedeutet mehr als Daheim sein in einem namenlosen Geheimnis. Wir hoffen, dass wir Bleibe finden in einer personalen Wirklichkeit, in einem Geheimnis, das Liebe ist. Eine Liebe, die uns in die Arme nimmt, uns alle Armut nimmt. Ich bin von Gott und will wieder zu Gott Mit weniger sollten wir uns nicht zufrieden geben. Ich grüße Sie herzlich: Ihr Werner Holter SJ KURZ NOTIERT: Unter dem Leitwort Das Leben teilen ruft RENOVABIS bei der diesjährigen Pfingstaktion zur Solidarität mit behinderten Menschen im Osten Europas auf. Die deutschen Bischöfe bitten Sie herzlich: Unterstützen Sie die Arbeit von RENOVABIS durch ihre Gebete und Ihre großzügige Spende bei der Kollekte am Pfingstsonntag und Pfingstmontag. Das umfangreiche Programm zum Eucharistischen Kongress in Köln vom Juni 2013 in Köln ist erschienen! Es lohnt sich wirklich mitzumachen. Melden Sie sich an. Sie werden erstaunt sein über die Fülle von Angeboten: Gebetszeiten, Katechesen, theologische und kulturelle Veranstaltungen machen neugierig und laden ein. Auch Sankt Peter ist mit einer Reihe von Gottesdiensten und Veranstaltungen dabei. Wir haben alle Termine, die in Sankt Peter stattfinden, für Sie zusammengestellt: Sie finden das Sankt-Peter Programm auf unserer Homepage anklicken und als Infoblatt auf unserem Schriftenstand. Wenn Sie bereit sind, Kongressgästen eine private Unterkunft anzubieten, melden Sie sich bitte gerne im Pfarrbüro. Die für die Sanierung leer geräumten Appartements im Pfarrhaus werden eine Studentengruppe aus Osnabrück aufnehmen. Wir freuen uns. Der nächste Familienausflug findet am Samstag, den 22. Juni statt. Wolfgang Minder wird ihn organisieren. Ziel ist die wunderbare alte Kirche von Schwarzrheindorf mit ihren romanischen Fresken aus dem Buch Ezechiel. Die Kinder werden mit uns eintauchen in eine längst vergessene Bilderwelt.

3 GOTTESDIENSTE UND TERMINE VOM Sonntag der Osterzeit Apg 7,55-60 / Offb 22, / Joh 17,20-26 Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst 13:00 Uhr Werkgespräch zur Ausstellung von Cerith Wyn Evans mit Clemens Ottenhausen mit lateinischem Ordinarium 19:30 Uhr Glaubensforum zum Thema: Der neue Papst und die ignatianische Spiritualität mit Pater Werner Holter SJ Di Do Kunstexkursion in den Gasometer nach Oberhausen zum Kunstprojekt Big Air Package von Christo Auskunft und Voranmeldung: Frau Sartor: 0221/ P. Holter SJ: 0221/ :00 Uhr Rosenkranzgebet im Mai Geistlicher Abend 18:30 Uhr Stille Zeit mit Anbetung Pfingsten Apg 2,1-11 / 1 Kor 12,3b / Joh 20,19-23 In allen Gottesdiensten Kollekte für Renovabis Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst mit Taufe Musikalische Gestaltung mit dem Ensemble Rhein-Aissance und Dominik Susteck Pfingstmontag Apg 19,1b- 6a / Röm 8,14-17 / Joh 3, In allen Gottesdiensten Kollekte für Renovabis Mo :30 Uhr Ministrantenübungsstunde für alle Interessierten 18:00 Uhr Heiligen Messe Di :00 Uhr Rosenkranzgebet im Mai Do Geistlicher Abend muss leider ausfallen

4 Dreifaltigkeitssonntag Spr 8,22-31 / Röm 5,1-5 / Joh 16,12-15 Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst mit Pater Heribert Graab SJ mit Dr. Clemens Dreike 19:00 Uhr Werkgespräch zur Ausstellung von Cerith Wyn Evans mit Dr. Guido Schlimbach Di :00 Uhr Rosenkranzgebet im Mai Ausstellungseröffnung Zlatko Kopljar: K9 COMPASSION Mi :30 Uhr Die Kunst-Station präsentiert vom 30. Mai bis 23. Juni 2013 anlässlich des Eucharistischen Kongress zwölf Arbeiten des kroatischen Künstlers Zlatko Kopljar als riesige Blow-Ups an zwölf Orten im öffentlichen Raum. In der Fotoserie K9 Compassion kniet der Künstler vor kulturell, politisch und wirtschaftlich bedeutenden Gebäuden wie dem New Yorker Guggenheim-Museum, vor verschiedenen Parlamentsgebäuden oder der Börse an der Wallstreet. Zlatko Kopljar greift bei diesen Arbeiten die christliche Haltung der Demut und der Anbetung auf und setzt sie in einen völlig konträren, nämlich profanen Kontext. Diese zunächst verwirrende Inszenierung stellt sich aber schnell als aktuelle Kritik oder Infragestellung heraus. Der Eucharistische Kongress wird durch Werbemedien und Beflaggung im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam machen. Die Kunst-Station will mit einem künstlerischen Impuls einen darüber hinaus wahrnehmbaren Akzent setzen, der auch denjenigen Fragen stellt, die mit dem Kongress selbst nicht in Berührung kommen. Zur Eröffnung der Ausstellung in Sankt Peter laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Der Künstler ist anwesend. Zur Eröffnung der Ausstellung spricht Guido Schlimbach, Grußworte von Msgr. Robert Kleine, Stadtdechant von Köln, Orgelimprovisation von Dominik Susteck. Der nächste Gemeindebrief erscheint am 25./26. Mai 2013

5 PFARREI JESUITENKIRCHE SANKT PETER KÖLN Jabachstraße Köln Bank im Bistum Essen Konto BLZ Pfarrer Pater Werner Holter SJ T pfarrer@sankt-peter-koeln.de Sekretariat Angelika Nettesheim Bu rozeiten Mo-Fr Uhr, T info@sankt-peter-koeln.de Küsterin Ursula Mussenbrock T Organist Dominik Susteck musik@sankt-peter-koeln.de Titularorganisten Peter Bares, Zsigmond Szathmáry Pfarrgemeinderat Prof. Dr. Remo Laschet pfarrgemeinderat@sankt-peter-koeln.de Kirchenvorstand Marianne Schwieren kirchenvorstand@sankt-peter-koeln.de Altardienst und Ministranten Gero Schlesinger, Oliver Waschke, Bernhard Althaus altardienst@sankt-peter-koeln.de Lektoren und Kommunionhelfer Dr. Heinz Greuling lektoren@sankt-peter-koeln.de Kunst-Station Sankt Peter Zentrum für zeitgenössische Kunst und Musik Dr. Guido Schlimbach kunst-station@sankt-peter-koeln.de Kölner Rubens-Gesellschaft (KRG) Verein der Freunde und Förderer von Sankt Peter e.v. Unterstützen Sie alle Aktivitäten in Sankt Peter. Werden Sie Mitglied in der KRG oder spenden Sie: Bank im Bistum Essen Konto BLZ rubensgesellschaft@sankt-peter-koeln.de Manresa Zentrum für ignatianische Spiritualität Adelheid Berger manresa@sankt-peter-koeln.de T F Pfarrbrief Herausgeber: Pfarrgemeinde Sankt Peter Köln presse@sankt-peter-koeln.de V.i.S.d.P. Pater Werner Holter SJ