SANKT PETER KÖLN. Liebe Gemeinde, Kirche der Jesuiten Kunst-Station Rubens-Kirche. Gemeindebrief Nr. 18/

Transkript

1 Gemeindebrief Nr. 18/ SANKT PETER KÖLN Kirche der Jesuiten Kunst-Station Rubens-Kirche Liebe Gemeinde, ich kann nicht in diesen Advent gehen, ohne den Schock und die Trauer über die Terroranschläge von Paris ins Wort zu bringen. Ich kann nicht in diesen Advent gehen, ohne darüber nachzudenken, was daraus folgt. Ich äußere mich nicht als Politiker oder Terrorismusexperte, sondern einfach nur als der Pastor von nebenan. Es gab eine Zeit in meiner Kindheit und frühen Jugend, da konnte ich es mir nicht vorstellen, dass es nur einen einzigen Menschen auf der Welt geben könnte, der sich nicht nach Frieden sehnte und sich Aussöhnung wünschte, wenn er mit einem anderen im Streit lag. Heute muss ich zur Kenntnis nehmen, dass es Menschen gibt, die ideologisch so verblendet sind, dass sie nur aus Hass zu bestehen scheinen. Ich muss mir eingestehen: Es gibt Menschen, die suchen den Krieg, die wollen die Vernichtung des anderen. Wir sehen auf den Titelseiten der Boulevardpresse ihre Fotos und können nicht begreifen, dass sie zu solch brutalen, menschenverachtenden Aktionen fähig sind. Nicht einmal die Liebe, unser christliches Wundermittel, scheint sie erreichen zu können. So sind gewiss nur wenige, eine verschwindende Minderheit, doch was sie anrichten, hat globale Folgen. Von Freiheit und Sicherheit ist immer wieder die Rede: Wir sind stärker als der Terrorismus, oder Wir spielen (Fußball) für die Freiheit : Alles wohlklingende Parolen, die vielleicht so gesagt sein müssen, um Menschen die Angst zu nehmen oder wenigstens das mulmige Gefühl. Tiefer jedoch scheint der Terror auf einer anderen Ebene zu verwunden und zu verletzen, und dort ist heilen nicht einfach. Es sind Verletzungen des Vertrauens. Nicht so sehr Misstrauen gegenüber unseren Sicherheitsdiensten, sondern einfach Zerstörung von Vertrauen in den anderen. Und das bedeutet letztlich: Störung von Vertrauen in das Leben selbst. Und zerstörtes Vertrauen können wir nicht willentlich wieder herstellen. Da braucht es Zeit und Geduld. Wenn es überhaupt je gelingen kann. Gewiss: In Paris oder früher schon in New

2 York und anderswo wird irgendwann der Alltag wieder einkehren. Die Basis der menschlichen Psyche ist nicht Misstrauen, sondern Gott sei Dank Vertrauen. Alltagsvertrauen ist es, das uns zusammen leben lässt. Vor ein paar Jahren hat mich ein griechischer Freund während der Sommerferien auf seine Heimatinsel eingeladen. Das Dorf in der Mitte der Insel kannte so gut wie keine Autos. Zwischen den weiß leuchtenden Häusern nur schmale Wege und Gassen, so dass gerade noch Esel mit ihren Lasten hindurch kamen oder hin und wieder ein Moped oder Motorroller für Aufsehen sorgte. Was mich überrascht hat und was ich kaum glauben konnte: Es gab am Haus der Gastfamilie keine Haustür zum Abschließen. Ein Vorhang aus Perlenschnüren, mit denen der Wind spielte, war der einzige Schutz, Sichtschutz eigentlich nur. Ehrlich gesagt, ich habe in den ersten beiden Nächten nicht so ruhig geschlafen wie sonst. Offenheit kann auch beunruhigen. Aber sobald ich mich der Schutzlosigkeit anvertraut hatte, war dies so befreiend und schön, dass ich mir seitdem eine Welt ohne Riegel wünsche. Die Realität ist leider ein andere. Wenigstens in diesem kleinen weißen Dorf auf einer griechischen Insel gab es noch das Paradies. Wie lange noch? Sagen wir nicht zu schnell, die Brutalität des Terrors wird und darf keine Folgen haben für unseren freiheitlichen Lebensstil. Denn tief in uns wollen wir nicht nur Freiheit und Sicherheit, sondern wir wünschen uns ebenso sehr vertrauen zu können, einander und dem Leben. Pater Alfred Delp SJ, selbst unschuldiges Opfer brutaler Unmenschlichkeit, hat einmal geschrieben: Lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt. Ich wünsche uns für diesen Advent, neu zu lernen, einander so zu begegnen und anzunehmen, dass Vertrauen wachsen kann. Nicht aus Trotz, sondern aus dem Glauben heraus, dass an Weihnachten jedes verletzte Vertrauen zutiefst geheilt werden kann. Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen Advent: Ihr Werner Holter SJ SchoL a im a d v e n t An den vier Adventssonntagen singt die Schola an Sankt Peter unter anderem das bekannte Ad te levavi jeweils am Sonntag Abend in der Messe um 18:00 Uhr.

3 G e B et FÜR Pa R i S Seigneur, désarme-les. Et désarme-nous : So fängt ein Gebet für Paris an, das die Französische Bischofskonferenz veröffentlicht hat. Es reagiert auf den Terrorakt von Paris und wurde vom Dominikanerfrater Dominique Motte aus Lille im Geist von Tibhirine verfasst also im Geist der sieben Trappisten-Mönche, die 1996 in Algerien als Geiseln von islamistischen Kämpfern ums Leben kamen. Herr, entwaffne sie und entwaffne uns! Entwaffne sie. Wir wissen, extreme Gewalt ist das tägliche Brot im Irak, in Syrien, Palästina, Zentralafrika, Sudan, Eritrea und Afghanistan. Heute hat sie sich unser bemächtigt. Entwaffne sie, Herr. Lass in ihrer und unserer Mitte Propheten aufstehen, die Abscheu und Scham herausschreien darüber, wie sehr das Bild des Menschen, dein Bild, entstellt worden ist. Entwaffne sie, Herr. Gib uns alle nötigen Mittel, um Unschuldige entschlossen zu schützen aber ohne Hass. Entwaffne auch uns, o Herr: in Frankreich, im Westen haben wir doch aus der Geschichte gelernt. Lass uns nicht über sind, wie weit sich das Böse in dieser Welt verbreitet. Entwaffne uns und gib, dass wir uns nicht hinter verschlossenen Türen verschanzen, unsere Erinnerungen betäuben oder an Privilegien festhalten, die wir mit niemandem teilen wollen. Entwaffne uns, damit wir deinem Sohn ähnlich werden. Nur sein Beispiel ist Maß, was den Opfern widerfahren ist: Nicht sie nehmen das Leben, sondern ich bin es, der sich hingibt. In seinem Namen bitten wir dich, jetzt und alle Tage, die kommen. Amen. (Radio Vatikan, bearbeitet HG)

4 GotteS diens te und t e R mine vom 28. n ovemb e R B i S 20. d ezemb e R a dventssonntag c Jer 33,14 16 / 1 Thess 3,12 4,2/ Lk 21, Sa :00 Uhr Stille Stunde Stunde der Versöhnung 19:30 Uhr Ökumenische Vesper in St. Aposteln So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Zel. und Predigt: Pater Werner Holter SJ) 18:00 Uhr Heilige Messe (Zel. und Predigt: Pater Werner Holter SJ) 21:00 Uhr Meditative Nachtmesse (Zel. und Predigt Pater Heribert Graab SJ) Do :00 Uhr Heilige Messe und stille Zeit der Anbetung Fest des Hl. Franz Xaver, Jesuit Glaubensbote in Indien und Ostasien Sa :00 Uhr Birds Konzert-Performance mit Flüchtlingskindern Leitung Samuel Dobernecker 2. a dventssonntag c Bar 5,1 9 / Phil 1, / Lk 3,1 6 Die Kollekten in allen Gottesdiensten sind für unser neues Gemeindezentrum bestimmt Sa :00 Uhr Stille Stunde Stunde der Versöhnung 18:00 Uhr Wachsen-Reifen-Lieben Unterwegs zum Geheimnis der Weihnacht Mit Pater Werner Holter SJ So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst mit Nikolausfeier 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Zel. Pater Werner Holter SJ; Predigt: Dr. Andres Bell) 15:00 Uhr Adventskaffee für Senioren 18:00 Uhr Heilige Messe (Zel. Pater Werner Holter SJ; Predigt: Dr. Andres Bell)

5 19:30 Uhr Orgelimprovisationen mit Dominik Susteck 21:00 Uhr Meditative Nachtmesse (Zel. und Predigt Pater Heribert Graab SJ) Di :00 Uhr Heilige Messe zum Hochfest Maria Empfängnis Do :00 Uhr Keine Heilige Messe; alternativ siehe Dienstag Sa :00 Uhr Lunchkonzert A-Trio 3. a dventssonntag c G a u d e t e Zef 3,14 17 / Phil 4,4 7/ Lk 3,10 18 Sa :00 Uhr Stille Stunde Stunde der Versöhnung So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst. 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Zel. und Predigt: Pater Holger Adler SJ) 18:00 Uhr Heilige Messe (Zel. und Predigt: Pater Werner Holter SJ) 21:00 Uhr Meditative Nachtmesse (Zel. und Predigt Pater Heribert Graab SJ) Do :00 Uhr Heilige Messe und stille Zeit der Anbetung Sa :00 Uhr Lunchkonzert Simon Rummel Ensemble 4. a dventssonntag c R o r a t e Mi 5,1 4a / Hebr 10,5 10/ Lk 1,39 45 Sa :00 Uhr Stille Stunde Stunde der Versöhnung So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst. 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Zel. Pater Werner Holter SJ und Dialogpredigt mit Birgit Schippers) 18:00 Uhr Heilige Messe (Zel. und Predigt: Pater Holger Adler SJ) 21:00 Uhr Meditative Nachtmesse (Zel. und Predigt Pater Heribert Graab SJ) der nächste Gemeindebrief erscheint am 19./20. dezember 2015 mit allen Gottesdiensten zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr.

6 mitgliederversammlung der KÖLneR RuBenS-GeSeLLSchaFt Am Mittwoch, , tagte die Jahresversammlung des Fördervereins unserer Gemeinde. Die Rubens-Gesellschaft unterstützt seit nunmehr 25 Jahren das musikalische und künstlerische Programm der Kunst-Station Sankt Peter, aber nicht nur, sondern auch alle anderen Aktivitäten des Gemeindelebens. Neben der Organisation von etwa 40 Konzerten im Jahr und Ausgaben im Kunstbereich leistete der Verein 2014 auch einen Beitrag zum Umbau des Pfarrhauses. Die Mitglieder haben satzungsgemäß eine Staffelung der Mitgliedsbeiträge beschlossen. Neu ist ein Einstiegsbeitrag für junge Leute bis 30 in Höhe von mindestens 30. Der reguläre Mindestbeitrag bleibt weiter bei 60 und Institutionen sowie juristische Personen zahlen neu mindestens 300. Wenn Sie noch nicht Mitglied sind, laden wir alle herzlich dazu ein, dem Verein beizutreten. Viele, die nach Sankt Peter kommen, schätzen das Gemeindeleben, das musikalische und künstlerische Programm. Sie alle können mit einer Mitgliedschaft in der Rubens-Gesellschaft Köln dazu Station weiter zu erhalten. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied! erweiterung KunSt-BeiRat Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Rubens-Gesellschaft betraute tung der Kunst-Station. Zuvor wurde Sophia Ungers, seit 2008 Mitglied des Kunst-Beirats, verabschiedet und ihr für die langjährige Mitwirkung bei den Ausstellungen und ihr Engagement für Sankt Peter gedankt. Neu im Beirat sind Anne Mager, langjährige Kuratorin bei der new talents- Biennale, Clemens Ottenhausen, kuratorischer Assistent der documenta 14, und Dr. des. Friederike Schuler, freie Kunsthistorikerin aus Köln. Dr. Renate Goldmann und Christian Nitz bleiben mit ihnen weitere vier Jahre Beiratsmitglieder, ebenso Dr. Guido Schlimbach, der als künstlerischer Leiter der Kunst-Station Sankt Peter die Arbeit des Beirats koordiniert. Der Beirat wird in den nächsten Wochen das Programm für 2016 vorstellen. WeihnachtSinStaLLation Auch beim 20. Kölner Krippenweg ist Sankt Peter Köln wieder beteiligt. In diesem Jahr sind wir mit einer Lichtskulptur des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson vertreten. Die Inner touch sphere wird in der

7 Taufkapelle das Motiv des Weihnachtssterns zeitgenössisch interpretieren. Darüber hinaus ist traditionell wie in jedem Jahr vor dem Altar in einem Futtertrog aus Beton das Printenmännchen von Eva Burgeff zu sehen. (GS) WeihnachtSGeSchenKe Wenn Sie noch nach Weihnachtsgeschenken und Karten suchen, empfehlen wir Ihnen nach allen Gottesdiensten an den vier Adventssonntagen an unseren Bücher- und CD-Tisch zu kommen. Dort erhalten Sie das Gemeindebuch Erfüllte Leere, das neue Büchlein zu unserem Rubensbild, die neuesten Kataloge zu Ausstellungen in diesem Jahr, vor allem den von Claire Morgan: Act of God // Höhere Gewalt, alle CDs mit Einspielungen von Dominik Susteck und neue Weihnachtskarten mit Motiven aus Sankt Peter. Nach allen Gottesdiensten am 6. Dezember wird die Camino-Jugend einen großen Bücherbazar anbieten, dessen Erlös zur Hälfte unserer Partnergemeinde Arica zu Gute kommt, zur anderen für die pastorale Jugendarbeit an Sankt Peter bestimmt ist. (WH) BiRdS KonzeRt-PeRFoRmance mit FLÜchtLinGSKindeRn Advent Ankunft Adventure. Das Lunchkonzert am um 13:00 Uhr bringt eine Gruppe von Flüchtlingskindern nach Sankt Peter. Sie stehen im Zentrum einer Konzertperformance, die sie gemeinsam mit einer Oud (arabische Laute), Gesangssolisten und Chor gestalten. mer in Gefahr, kennen keinen festen, sicheren Boden. Kinderlieder besingen sie und Mythen beschwören sie: als heitere Frühlingsboten und übermäch- Konzert, Performance, Tanz, Stille. Flüchtlingskinder aus Köln / Syrien/ Irak. Oud: Nabil Arbain. Gesang: Laura Totenhagen, Lisa Charlotte Müller, Tamara Lukasheva. Projektchor Sankt Peter. Leitung: Samuel Dobernecker, Ramy Asheq.

8 DIE SEELSORGER VON SANKT PETER Pfarrer Pater Werner Holter SJ M pfarrer(at)sankt-peter-koeln.de Pater Holger Adler SJ holger.adler(at)jesuiten.org Pater Heribert Graab SJ info(at)heribert-graab.de Diakon Dr. Dr. Andreas Bell prediger(at)sankt-peter-koeln.de KIRCHE DER JESUITEN SANKT PETER KÖLN Jabachstraße Köln Bank im Bistum Essen IBAN: DE BIC: GENODED1BBE Pfarrbüro Angelika Nettesheim Bürozeiten Mo Fr Uhr, T info@sankt-peter-koeln.de Küsterin Ursula Mussenbrock kuester(at)sankt-peter-koeln.de Organist und Musikprogramm Dominik Susteck musik(at)sankt-peter-koeln.de Titularorganist Prof. Zsigmond Szathmáry Pfarrgemeinderat Prof. Dr. Remo Laschet pfarrgemeinderat(at)sankt-peter-koeln.de Kirchenvorstand Marianne Schwieren kirchenvorstand(at)sankt-peter-koeln.de Camino-Jugend Gero Schlesinger, Catharina Sigl, Max Stottrop camino(at)sankt-peter-koeln.de Altardienst und Ministranten Gero Schlesinger, Oliver Waschke, Bernhard Althaus altardienst(at)sankt-peter-koeln.de Lektoren und Kommunionhelfer Dr. Heinz Greuling lektoren(at)sankt-peter-koeln.de Kunst-Station Sankt Peter Dr. Guido Schlimbach kunst-station(at)sankt-peter-koeln.de Kölner Rubens-Gesellschaft (KRG) Verein der Freunde und Förderer von Sankt Peter e.v. Werden Sie Mitglied und unterstützen uns: Bank im Bistum Essen IBAN: DE BIC: GENODED1BBE rubensgesellschaft(at)sankt-peter-koeln.de Gemeindebrief Herausgeber: Pfarrgemeinde Sankt Peter Köln Redaktion: Dr. Heinz Greuling Gesamtherstellung: data-visuell.de V.i.S.d.P. Pater Werner Holter SJ