SANKT PETER KÖLN. Liebe Gemeinde, Ihr Guido Schlimbach

Transkript

1 Gemeindebrief Nr. 15 / September 2013 SANKT PETER KÖLN Liebe Gemeinde, die bei uns so viel beschworene Trennung von Glaube und Kunst vollzog sich im Zuge der Aufklärung, spätestens seit den Säkularisationsbewegungen im 19. Jahrhundert. Im gleichen Zeitraum ist aber auch ein anderes Phänomen auszumachen, das bis heute allgegenwärtig und für unsere Gesellschaft prägend ist: die Beschleunigung der Zeit. Mit der Wende von Mittelalter zu Neuzeit, dem Wechsel der Weltbilder und den Emanzipationsbestrebungen der Menschen wurde eine Beschleunigung der kulturellen Entwicklung in Gang gesetzt. Damit ging der Wechsel von einem naturverbundenen zyklischen zu einem objektivierten linearen Zeitbewusstsein einher. Es veränderte sich alles: der individuelle Standpunkt des Menschen, sein Bezug zur Geschichte und seine Vorstellung von Zukunft. Das stimmige Empfinden für Zeit wurde vom Fortschritt im wahrsten Sinn des Wortes durcheinandergewirbelt. Seither fragt der Mensch nach der Zeit und die unbeantworteten Fragen beunruhigen das bis dahin vom Zyklus der Natur geregelte Leben. Die Zeit wird als Phänomen wahrscheinlich immer unbegriffen bleiben, ihre Realität wird von unserer Einbildungskraft vermutlich niemals erfasst werden können. Die Erkenntnisse der Wissenschaft werden immer größer sein als unsere persönliche Vorstellung von Zeit. Seit einer Woche zeigt die Kunst-Station Sankt Peter Arbeiten der amerikanischen Malerin Max Cole. Ihre Malerei und Zeichnung verfolgt im Wesentlichen zwei formale Prinzipien. Zum einen die aus der Hand geschriebenen horizontalen Linien, die mit Klebeband exakt begrenzten, mit Farbe opak deckenden Streifen und die bewusst freigelassenen Zwischenräume, die den Bildern bisweilen eine flirrende Spannung verleihen oder aber eine klare würdevoll anmutende Struktur. Zum anderen sind es die unzähligen mit der Hand in die Zwischenräume gesetzten vertikalen Striche, mit der die Künstlerin die Zeit wie Herzschläge oder Sekunden auf die Leinwand oder das Papier hineinschreibt. In konsequenter Werktreue, mit verschwenderischer Hingabe widmet sich Max Cole ihren Bildern. So werden ihre Arbeiten zu Zeitspeichern, zur geronnenen Zeit. Wir stehen vor ihnen, voller Staunen, kaum begreifen könnend, dass dies alles tatsächlich von Künstlerhand entstand. Wir werden das Phänomen Zeit nie begreifen, aber in der Kunst wie in der Musik erahnen wir etwas von der Fülle, die uns die Zeit vorhält, nicht ohne den Mangel zu spüren, den uns die begrenzte Zeit auferlegt. Max Cole spricht davon, dass der Vorgang des Malens für sie eine Verinnerlichung voraussetze, dass die Arbeit an den Bildern für sie nahezu Gebet sei. Insofern dürfen wir uns auch von ihnen nicht nur gefangen nehmen lassen, sondern uns auch, wenn wir mögen, meditativ in sie versenken. Ihr Guido Schlimbach

2 ORGEL- MIXTUREN Internationales Festival für zeitgenössische Orgelmusik Auch in diesem Jahr findet unser internationales Festival für zeitgenössische Orgelmusik statt, zu dem wir sie herzlich einladen. Die abwechslungsreichen Konzerte bilden ein breites Spektrum der zeitgenössischen Orgelmusik ab. Zusätzlich zu den Konzerten wird es ein Symposium und einen Kurs geben, die für Interessierte öffentlich zugänglich sind. Alle Informationen: Die Konzerte beginnen jeweils um Uhr, Eintritt: 10,- (erm. 5,- ) mit Dominik Susteck (Köln); Jazylbekova (UA), Stäbler, Xenakis mit Andreas Fröhling (Gelsenkirchen); Hespos, Wustin, Manneke, Walter mit Jan Hage (Den Haag, NL) mit Eckhard Manz (Kassel) mit Friedemann Herz (Düsseldorf); Suslin, Halffter, Brandmüller, Spassov mit Zsigmond Szathmáry (Budapest/Freiburg) Neuerscheinung Dem Titularorganisten von Sankt Peter Zsigmond Szathmáry widmet sich das neu erschienene Buch von Dominik Susteck: Magier der Klänge. Der Organist und Komponist Zsigmond Szathmáry (184 Seiten, Hardcover gebunden, Kassel, Bärenreiter Preis: 30 ) Aus dem Klappentext:»Zsigmond Szathmáry ist ein großartiger Künstler und Mensch, der sich mit über 120 Uraufführungen insbesondere der zeitgenössischen Orgelmusik widmete, sich aber ebenso mit Bach und Liszt sowie mit Orgelbearbeitungen von Dvorák, Bartók, Mozart und Mussorgsky einen Namen machte. In diesem Buch werden seine Lebensgeschichte erzählt, eine Übersicht über sein kompositorisches Werk gegeben und darüber hinaus seine interpretatorischen Leistungen gewürdigt.«musikverkauf Alle Medien von Sankt Peter können Sie beim großen Musikverkauf am zu den Messen um 12 und 18 Uhr erwerben. Hier kann möglicherweise auch schon das ein oder andere Weihnachtsgeschenk gefunden werden. Wir freuen uns über ihr Interesse!

3 VON VERZWEIFLUNG BIS LACHKRÄMPFE Ein Bericht vom Segel-Camino der Jugendlichen von Sankt Peter 14 Jugendliche und junge Erwachsene von Sankt Peter fuhren am Wochenende vom zum Segeln nach Sneek (NL). Die Tour war Teil unseres Mottos Camino, unter dem wir verschiedene Wege und auch Lebenswege erfahren möchten. Nach einem geselligen Abend mit Kartenspielen und der Aufteilung in Segelgruppen starteten wir am Samstagmorgen mit dem Verstauen unseres Gepäcks auf drei Segelboote. Pro Boot gab es ein bis drei erfahrene Segler die die Anfänger anleiteten und zunächst die Leitung auf den Booten hatten. Das Wetter war friesisch nass mit mehr oder weniger starken Regengüssen. Dennoch ging es frohen Mutes los und schon nach kurzer Zeit konnten wir auf dem Sneeker Meer unsere Bahnen ziehen. Die erste Nervenprobe wurde am Vormittag gestellt als eins von unseren Booten manövrierunfähig im Windschatten auf die Fahrrinne der Berufsschifffahrt zutrieb. So kam es zu einer glimpflichen Kollision mit einem größeren Frachter der dank eines Ausweichmanövers schlimmeres vermeiden konnte. Die Nerven derjenigen, die das aus unserer Gruppe gesehen hatten, wurden stark beansprucht. Der Regen nahm zu, es frischte auf und die Laune einiger Jugendliche sank zusehends. So entschlossen wir uns nach kurzer Beratung einen kleinen Hafen anzulaufen um uns dort in der Gastronomie mit heißer Schokolade und Suppe zu stärken. Weitere Aufmunterung verschaffte uns Joshua, indem er sich ans Klavier der Gaststätte setzte und spielte was ihm in den Sinn kam. Es kam sehr gut bei der Gruppe an! Gestärkt und wieder etwas getrocknet stiegen wir wieder in die Boote, um zu unserem angedachten Nachtlager, einem Campingplatz in der Nähe von Heeg, aufzubrechen. Auf dem Weg dorthin standen uns allerdings einige Brücken im Weg durch die wir nicht darunter segeln konnten. So fuhren wir den ein oder anderen Umweg und es kam wie es in den engen Kanälen kommen musste: ein Boot fuhr ins Schilf und steckte im Schlick fest. Ein weiteres von uns versuchte zu helfen um es mit Motorkraft zu befreien. Es scheiterte und steckte selber fest. Die einzige Lösung zur Befreiung war, dass Bernhard ins Wasser stieg, den Schlick aufwühlte und nach einer kräftezehrenden Viertelstunde beide Boote wieder ans Segeln gebracht hat. Inzwischen dämmerte es, der Campingplatz war noch weit entfernt, dicke Wolken zogen wieder auf und so entschlossen wir uns kurzfristig auf einer der Inseln der Seenplatte unser Nachtlager aufzuschlagen. Dort angelegt bauten wir gemeinsam die mitgebrachten Zelte auf, richteten uns ein und bereiteten auf einem Campingkocher unter Kerzenschein das Abendessen zu. Allzu lange verlief der Abend nicht mehr, vereinzelt wurde noch erzählt und diskutiert da es doch schon recht frisch und die Klamotten nass waren. Nach einem bilderbuchreifen Sonnenaufgang, einem improvisierten Frühstück und dem Verstauen unseres Gepäcks auf den Booten, segelten wir bei bestem Wetter wieder in Richtung Sneeker Meer. Dort kurvten wir noch hin und her um gegen Nachmittag wieder unsere Boote an der Jugendherberge abgeben zu können. Am späten Nachmittag ging es dann wieder in Richtung Sankt Peter, wo viele Eltern schon auf ihre Sprösslinge warteten. Das Wochenende war für die Gruppe eine Bereicherung! Wir erlebten Panik, hatten Lachanfälle, waren orientierungslos, erzählten Geschichten, improvisierten bei der Tagesgestaltung, spielten Karten, nahmen uns gegenseitig den Wind aus den Segeln und so weiter. Gelebte Gemeinschaft, die den Geist von St. Peter neu belebt. Ihr Gero Schlesinger

4 GOTTESDIENSTE UND TERMINE VOM BIS Sonntag im Jahreskreis Am 6,1a.4-7 / 1 Tim 6,11-16 / Lk 16,19-31 In allen Gottesdiensten Kollekte für Sankt Peter Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit 18:00 Uhr Sonntagvorabendmesse So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde 18:00 Uhr Heilige Messe (6 Wochenamt für Prof. Dr. Hans Wahle) 19:30 Uhr Bild-Meditation zu einer Arbeit von Max Cole mit P. Holter SJ im Rahmen der Ausstellung Max Cole 21:00 Uhr Meditative Heilige Messe Di :00 Uhr Rosenkranz 20:00 Uhr Meditation Do :00 Uhr K e i n Geistlicher Abend 27. Sonntag im Jahreskreis Hab 1,2-3 2,2-4 / 2 Tim 1, / Lk 17,5-10 In allen Gottesdiensten Kollekte für Sankt Peter Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit 18:00 Uhr Sonntagvorabendmesse So :30 Uhr K e i n Kinder- und Familiengottesdienst, sondern erst Frühstück im Pfarrsaal und dann Teilnahme am 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Predigt: Dr. Andreas Bell) mit Flurgesprächen für die Kinder von Sankt Peter 18:00 Uhr Heilige Messe (Predigt: Dr. Andreas Bell) 19:30 Uhr Eröffnungskonzert der ORGEL MIXTUREN mit Dominik Susteck 21:00 Uhr Meditative Heilige Messe Mo :30 Uhr Orgelkonzert mit Andreas Fröhling, Gelsenkirchen Di :30 Uhr Orgelkonzert mit Jan Hage, Den Haag Mi :30 Uhr Orgelkonzert mit Eckhard Manz, Kassel Do Geistlicher Abend 18:00 Uhr Heilige Messe 18:30 Uhr Stille Zeit mit Anbetung 19:30 Uhr Orgelkonzert mit Friedemann Herz, Düsseldorf Fr :30 Uhr Abschlußkonzert mit Zsigmond Szathmary, Freiburg

5 28. Sonntag im Jahreskreis 2 Kön 5, / 2 Tim 2,8 13 / Lk 17, In allen Gottesdiensten Kollekte für Sankt Peter Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit 18:00 Uhr Sonntagvorabendmesse So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde 18:00 Uhr Heilige Messe 19:30 Uhr Glaubensforum: Liturgie und christliche Existenz 21:00 Uhr Meditative Heilige Messe Di :00 Uhr Rosenkranz 20:00 Uhr Meditation Do Geistlicher Abend 18:00 Uhr Heilige Messe 18:30 Uhr Stille Zeit mit Anbetung Der nächste Gemeindebrief erscheint am 12. / Die Jugendlichen von Sankt Peter beim Segel- Camino in Sneek (NL)

6 PFARREI JESUITENKIRCHE SANKT PETER KÖLN Jabachstraße Köln Bank im Bistum Essen Konto BLZ Pfarrer Pater Werner Holter SJ T pfarrer@sankt-peter-koeln.de Sekretariat Angelika Nettesheim Bu rozeiten Mo-Fr Uhr, T info@sankt-peter-koeln.de Küsterin Ursula Mussenbrock T Organist Dominik Susteck musik@sankt-peter-koeln.de Titularorganisten Peter Bares, Zsigmond Szathmáry Pfarrgemeinderat Prof. Dr. Remo Laschet pfarrgemeinderat@sankt-peter-koeln.de Kirchenvorstand Marianne Schwieren kirchenvorstand@sankt-peter-koeln.de Altardienst und Ministranten Gero Schlesinger, Oliver Waschke, Bernhard Althaus altardienst@sankt-peter-koeln.de Lektoren und Kommunionhelfer Dr. Heinz Greuling lektoren@sankt-peter-koeln.de Kunst-Station Sankt Peter Zentrum für zeitgenössische Kunst und Musik Dr. Guido Schlimbach kunst-station@sankt-peter-koeln.de Kölner Rubens-Gesellschaft (KRG) Verein der Freunde und Förderer von Sankt Peter e.v. Unterstützen Sie alle Aktivitäten in Sankt Peter. Werden Sie Mitglied in der KRG oder spenden Sie: Bank im Bistum Essen Konto BLZ rubensgesellschaft@sankt-peter-koeln.de Manresa Zentrum für ignatianische Spiritualität Adelheid Berger manresa@sankt-peter-koeln.de T F Pfarrbrief Herausgeber: Pfarrgemeinde Sankt Peter Köln presse@sankt-peter-koeln.de V.i.S.d.P. Pater Werner Holter SJ