RESISTENZMANAGEMENT. Situation CH Resistenzentwicklung Strategie Ackerwuchsschwanz und Windhalm Strategie ALS-Rüben

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1 RESISTENZMANAGEMENT Situation CH Resistenzentwicklung Strategie Ackerwuchsschwanz und Windhalm Strategie ALS-Rüben

2 Übersicht Herbizidresistenzen CH Getreide weitere Kulturen Isoproturon (HRAC C2) Sulfonylharnstoffe (B) Wirkstoffe HRAC A (z.b. Select, Puma extra) Metribuzin, Atrazin, Terbuthylazin (C1) Totalherbizid (G) Ackerfuchsschwanz Kt. SO Windhalm Kt. VD Windhalm Kt. VD, Ackerfuchsschw. Kt. GE, SH, Ackerfuchsschw. Kt.GE, SH, AG, Raigras Kt. VS, VD Hirsen, Gänsefuss, Nachschatten und Amarant Raigras Kt. VD BE, ZH BE, ZH ZH Neu seit 2011 Pflanzenschutzdiskussionstagung

3 Übersicht Resistenzen Schweiz Strobilurine Phenylamide (Fantic, Epoque, Ridomil,) Pyrethroide A + B Septoria-Blattdürre Kraut- und Knollenfäule Rapsglanzkäfers Herbizid Fungizid Insektizid Neu seit 2011 Pflanzenschutzdiskussionstagung

4 Monitoring Windhalm 2016 Apera spica-venti Monitoring 2016 HRAC B HRAC B HRAC A (ACCase FOP) HRAC C2 Code stock Commune Husar Monitor Fusilade Max Isopropturon Témoins résistants N 2N 4N N 2N 4N N 2N 4N N 2N 4N MhRa 20 Demoret MhRa 30/22 Selfkant MhRaat 17 Vuibroye VD Témoins sensibles MhRa 15/16 Marchissy Echantillons à tester Germination bonne MhRaat 37 Payerne VD MhRaat 49 Echallens 3 VD MhRaat 51 Les Esserts, Apples VD MhRaat 52 Champ Montant, Frasses FR MhRaat 56 Zizers GR MhRaat 57 Condémines, Ecublens VD MhRaat 58 Salvenach / Murten FR MhRaat 64 Middes FR MhRaat 65 Chavannes-sous-Orsonnens FR Germination moyenne MhRaat 45 Ottenberg / Hugelshofen TG MhRaat 47 Treytorrens VD MhRaat 53 Les Troncs, Morens FR MhRaat 54 Jetschwil FR MhRaat 59 Boussens VD MhRaat 60 St. Blaise NE MhRaat 61 Montherod VD MhRaat 62 Frasses FR MhRaat 63 Nurvilly FR Germination faible MhRaat 42 Ersigen BE MhRaat 43 Fraubrunnen BE MhRaat 44 Aefligen BE MhRaat 46 Ermatingen TG MhRaat 48 Vuillerens VD MhRaat 50 Lovatens VD MhRaat 55 Uettlingen BE Classification de la sensibilité du taux de survi des plantes (%) Classe de résistance Limite supérieure Limite inférieure Sensibilité totale Résistance totale

5 Entstehung von Resistenzen unnötige Behandlungen = unnötiger Selektionsdruck Gezielte Behandlung zum richtigen Zeitpunkt Bekämpfungsschwellen beachten Applikationsbedingungen Pflanzenschutzdiskussionstagung

6 Entstehung von Resistenzen In der Natur hat es bei Unkräutern einzelne Pflanzen, die weniger empfindlich auf bestimmte Bekämpfungsmittel sind. Bei Herbizidbehandlungen überleben die unempfindlichen Pflanzen und vermehren sich stärker als die Empfindlichen. Mit der Zeit sind fast nur noch resistente (= unempfindliche) Unkräuter vorhanden und das Herbizid zeigt kaum noch Wirkung. Pflanzenschutzdiskussionstagung

7 Resistenzmechanismus Qualitative Resistenz tritt kurzfristig von einem Jahr zum andern auf erreicht ein hohes Niveau keine teilresistente Schaderreger vorhanden auch hohe Aufwandmengen haben keine Wirkung mehr und Minderwirkungen können nicht rückgängig gemacht werden. Einfluss auf Selektion: Anzahl Ausbringungen > Dosierung tagung

8 Beispiele qualitative Resistenz Resistenzen gegenüber Strobilurinen (Europa) Mehltau Septoria-Blattdürre (Septoria tritici) DTR (Drechslera tritici-repentis) Netzflecken Ramularia-Blattflecken Resistenzen gegenüber Phenylamiden Kraut- und Knollenfäule tagung

9 Resistenzmechanismus (2) Quantitative Resistenz (= multiple, polygene Resistenz) Resistenz baut sich über länger Zeit allmählich auf erreicht selten ein hohes Niveau teilresistente Schaderreger vorhanden mit erhöhten Aufwandmengen lassen sich noch Teilwirkungen erzielen, bzw. Minderwirkungen rückgängig machen Einfluss auf Selektion: Dosierung > Anzahl Ausbringungen tagung

10 Beispiele quantitative Resistenz Quantitative Resistenzen / Wirkungsminderung Mehltau gegenüber Morpholinen (Fenpropimorph) Mehltau und Septoria-Blattdürre gegenüber Triazolen Mehltau gegenüber Chinolinen (Quinoxyfen) tagung

11 ohne Selektion keine Resistenzen Je höher der Selektionsdruck... häufig die gleichen Wirkstoffe aus derselben Resistenzgruppe auf demselben Feld ohne Fruchtwechsel einsetzen hohe Wirkungsgrade (hohe Dosierungen, Strobilurine) lange Wirkungsdauer (Strobilurine, Bodenherbizide)... desto eher Resistenzen tagung

12 Fördernde Faktoren Rationalisierung, Spezialisierung Befallsdruck steigt, gleiche Wirkstoffe werden häufiger eingesetzt günstige Pflanzenschutzmittel verleiten zu häufigem (z.t. unnötigem!) Einsatz Nicht beachten Bekämpfungsschwellen Strengere Zulassung für Pflanzenschutzmittel Wegfall von Wirkstoffen und Einschränkung für Wirkstoffwechsel tagung

13 Ackerfuchsschwanz Ein lästiges Ungras! - Wie werden wir ihm Meister? Ausgangspopulation: 130 Ungraspflanzen/m² 7 Ähren /Pflanze Endpopulation: 137 Ungraspflanzen/m² 97% Bekämpfungserfolg mit Herbizid 900 Ähren/m² 103 Samen/ Ähre 4590 Pflanzen/m² 9% Auflauf Samen/m² Samen/m² 55% Überlebensfähigkeit Resistenzmanagement

14 Ackerbauliche Massnahmen Vielfältige Fruchtfolge Keine zu frühen Saaten beim Wintergetreide Sortenwahl, Saatmenge (Bestände müssen schliessen) N-Düngung: 1. Gabe früh und evtl. leicht erhöhen (Bestockung fördern) Achtung: nicht zu früh, Ackerfuchsschwanz startet vor Getreide 2. Gabe frühzeitig Aufgelaufener Ackerfuchsschwanz vor der Saat mechanisch oder chemisch vernichten Herbizide bei optimalen Bedingungen einsetzen! Pflügen? Letzte Option: 3 Jahre Kunstwiese Resistenzmanagement

15 Optimaler Herbizideinsatz Bodenherbizide bei Herbstbehandlungen: Benötigen Feuchtigkeit Kein grobscholliges Saatbett (evtl. walzen) Herbst 2016:??? Sulfonylharnstoffe (Gruppe B): Optimale Wirkung ab 50-60% Luftfeuchtigkeit Ackerfuchsschwanz möglichst frühzeitig bekämpfen ACCase-Hemmer (Gruppe A): Optimale Wirkung bei hoher Luftfeuchtigkeit und wüchsigen Bedingungen Resistenzmanagement

16 Luftfeuchtigkeit während der Spritzarbeit Verlauf der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit an einem Ø- Sommertag % C Zeit Resistenzmanagement

17 Herbizide im Getreide (Herbst) Keine Mittel aus der Resistenzgruppe B (A) Resistenzmanagement

18 Herbizide im Getreide (Frühjahr) Mesosulfuron B Pflanzenschutzdiskussionstagung

19 Herbizide im Getreide (Frühjahr) Pyroxsulam B Resistenzmanagement

20 Herbizide im Getreide (Frühjahr) Avoxa 1,8l Avoxa 1,1l und Express SX 45g Avoxa 1,1l und Express Max 35g Avoxa 1,1l und Mondera 1,5l Pyroxsulam B Pinoxaden A

21 Zukunftsperspektiven Verringerung Produkteportfolio Aktionsplan / Neubeurteilung Strategie ALS-Rübe

22 Herbizidgruppen tagung