Bildungsscheck des MASGF zur beruflichen Weiterbildung (Planungsstand )

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1 Geplante Förderung der arbeitsplatzunabhängigen beruflichen Weiterbildung im Land Brandenburg Bildungsscheck des MASGF zur beruflichen Weiterbildung (Planungsstand )

2 Berufliche Weiterbildung im Land Brandenburg Die Weiterbildungsquote im Land Brandenburg ist leicht unterdurchschnittlich im bundesweiten Vergleich (Bundesdurchschnitt: 7,5 %), deutlich niedriger als der EU-Durchschnitt von 9,6 % und noch weit entfernt von der EU-Zielsetzung von 12,5 % für das Jahr Erweiterung der betriebsbezogenen Landesförderung der beruflichen Weiterbildung um eine arbeitsplatzunabhängige Förderung, die individuell von Beschäftigten beantragt werden kann. Ziel: Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung. Das geplante Landesprogramm ist nicht alleine ein Produkt der aktuellen Konjunkturkrise, aber vor dem Hintergrund einer möglichen Zurückhaltung von UN, in Weiterbildung zu investieren, kommt es zum richtigen Zeitpunkt.

3 Allgemeine inhaltliche Ausrichtung des Förderprogramms Struktureller Wandel von Arbeit und Beschäftigung setzt sich fort, das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Flexibilität und zwischen betrieblicher, öffentlicher und privater Verantwortung für berufliche Weiterbildung wird neu verhandelt. Grundlegende Strategie zur Stärkung der Humanressourcen ist mit dem Begriff Beschäftigung förderndes Risikomanagement im Operationellen Programms des Landes Brandenburg (OP) festgehalten und Basis für das geplante Förderprogramm. Ziel des Landes ist es deswegen, die Menschen zu einem konstruktiven Umgang mit sich verändernden Risikosituationen zu befähigen und bei der individuellen Gestaltung von Berufs- und Lebensweg zu unterstützen. Das Operationelle Programm definiert die Förderung des Lebenslangen Lernens und die Einbindung möglichst aller Bevölkerungsgruppen als klare Priorität bei der Stärkung des Humankapitals auf der Angebotsseite des Arbeitsmarkts im Land Brandenburg.

4 Ziele Erhöhung der Beteiligung an beruflicher Weiterbildung Verbesserung des Zugangs zu beruflicher Weiterbildung, insbesondere für Beschäftigte, die bisher wenig an beruflicher Weiterbildung partizipieren Interessierten an einer Bildungsscheck -geförderten Weiterbildung soll eine Beratungsleistung angeboten werden: - die vor dem individuellen Hintergrund zu den Möglichkeiten beruflicher Weiterbildung informiert, - die bei der Vielfalt der Weiterbildungsangebote Transparenz herstellt und - die leicht zugänglich nicht nur persönlich, sondern auch unter Nutzung zeitgemäßer Medien (Online-Verfahren) in Anspruch genommen werden kann.

5 Anspruchsberechtigte (derzeitiger Planungsstand) SV-Beschäftigte mit Hauptwohnsitz im Land Brandenburg und ihnen Gleichgestellte, die nicht im laufenden oder vorangegangenen Jahr an einer betr. veranlassten Weiterbildung teilgenommen haben: Mithelfende Familienangehörige, geringfügig Beschäftigte, Beschäftigte in Mutterschaftsurlaub oder Elternzeit; Berufsrückkehrer/innen (wenn keine Förderung gem. 20 SGB III durch BA möglich ist); Beschäftigte im Rahmen des Bundesprogramms Kommunalkombi ; Freiberufler in den ersten 5 Jahren und mitarbeitende Inhaber/innen von KMU in den ersten fünf Jahren seit Gründung des Unternehmens Nicht förderfähig: Auszubildende, Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, Personen, die Leistungen nach SGB II oder SGB III erhalten, mit Ausnahme von Beschäftigten, die ergänzende Leistungen zum Lebensunterhalt nach SGB II erhalten.

6 Was wird gefördert? die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung (Mindestumfang 6 h, kein Einzelunterricht) Weiterbildungscoaching zur persönlichen Karriereentwicklung und individuellen Berufswegeplanung Bildungsträger müssen über ein überprüftes und überwachtes Qualitätsmanagementsystem verfügen Mit dem Bildungsscheck kann ein Zuschuss von 70 %, max. 500 zu den entstehenden Weiterbildungskosten geleistet werden. Es ist beabsichtigt, in Zusammenhang mit der Teilnahme an der Weiterbildung entstehende Kinderbetreuungskosten zu bezuschussen. Möglichkeiten der Realisierung im Rahmen der Förderung werden derzeit geprüft.

7 Was wird nicht gefördert? Nicht förderfähig sind: allgemeine Weiterbildungen, z.b. mit Unterhaltungs- und Freizeitwert oder die der sportlichen und künstlerischen Betätigung dienen, Maschinenbedienerschulungen und Trainings, die dem Verkauf spezifischer Produkte dienen, Kurse, die ausschließlich zur Erlangung rechtlich vorgegebener Befähigungs- und Sachkundenachweise notwendig sind oder dem Erwerb von Fahrerlaubnissen dienen oder deren Kosten aufgrund gesetzlicher Regelungen vom Arbeitgeber zu übernehmen sind. Nicht förderfähig sind darüber hinaus berufliche Qualifizierungsmaßnahmen: zur Regelung der Betriebsnachfolge, für berufsabschlussbezogene Qualifikationen, die nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz förderfähig sind, wenn derselbe Förderzweck aus öffentlichen Mitteln des Bundes oder der EU bezuschusst wird.

8 Umsetzungsstrukturen Bildungsinteressierte/r Weiterbildungsdatenbank (WDB) bei der LASA als zentrale Stelle zur Umsetzung mit Präsenztagen in den Regionalbüros der LASA Erstinformation durch Arbeitsagenturen, Kammern, Weiterbildungs- u. Prämienberatungsstellen, Bildungsträger als Ansprechpartner in der Fläche WDB berät Bildungsinteressierte + prüft Bildungsvorhaben und stellt in Abstimmung mit dem Fördermittelmanagement der LASA den Bildungsscheck aus Bildungsträger nehmen (auf freiwilliger Basis) Bildungsschecks entgegen und geben eine entsprechende Vergünstigung (70% Ermäßigung, max. 500 ) an die Teilnehmer/innen weiter Bildungsträger rechnen gesammelte Bildungsschecks über das LASA-Portal ab. alternativ direkt: persönlich, online oder Tel.-Hotline Weiterbildungsdatenbank bei der LASA Beratung + Plausibilitätscheck Vorschlag von inhaltlich und regional passgenauen Bildungsangeboten Bildungsscheck Erstinformationen: Regionalbüros der LASA Arbeitsagenturen Prämienberatungsstellen Weiterbildungsberatungsstellen Bildungsträger weitere Abstimmung Ausgewählter Bildungsträger Einlösung Bildungsscheck Fördermittelmanagement (LASA-Portal) Abrechnung Bildungsscheck über LASA - Portal

9 Vertrieb Über die Umsetzungsstrukturen: MASGF, LASA, Kammern, Arbeitsagenturen, Bildungsträger Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit: Radio kostenfreie Wochenblätter etc..noch offenes Arbeitsfeld

10 Fördermittelmanagement und Programmbegleitung Bildungsschecks werden auf Grundlage eines erfolgten Beratungsgesprächs und Plausibilitätschecks von der Weiterbildungsdatenbank Brandenburg und unter Einbeziehung (Bestätigung) des Fördermittelmanagements bei der LASA ausgestellt. Die Bildungsschecks werden laufend, ohne feste Antragstermine ausgestellt. Bildungsträger können angenommene Bildungsschecks über das LASA-Onlineportal unter Nutzung der vorgegebenen Formulare abrechnen. Dies soll gebündelt erfolgen (Vorschlag: zweimonatlich Abrechnungen einreichen). Geprüft wird derzeit die Möglichkeit, für die geförderte berufliche Weiterbildung mit dem Bildungsscheck eine Bildungsfreistellung nach dem Brandenburgischen Weiterbildungsgesetz in Anspruch zu nehmen.

11 Fördermittelmanagement und Programmbegleitung Trennung zwischen der Ausgabe des Bildungsschecks an Begünstigte (Selbsterklärung zu Kriterien der Antragsberechtigung) und Beantragung und Erhalt der Zuwendung (Zuwendungsantrag durch Bildungsunternehmen). LASA: WDB/Fördermittelmanagement Begünstigte erhalten Bildungsscheck zur Einlösung bei Bildungsträgern LASA: Fördermittelmanagement Bildungsträger nehmen Bildungsscheck an und beantragen Zuwendung Bildungsträger nehmen auf freiwilliger Basis Bildungsgutscheine an beantragen bei der LASA die Zuwendung für gesammelte Bildungsgutscheine. Durchführung des Programms zunächst für begrenzte Zeit bis Ende 2010 auf Grundlage verbindlicher Hinweise (Fördergrundsätze), anschl. Bewertung und Diskussion der Förderinstrumente.

12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Marco Ullmann Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg Referat Berufliche Bildung Tel.: 0331 / marco.ullmann@masgf.brandenburg.de