Methodenkompetenzen: Die Lernenden M1

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1 Wir haben für unsere Arbeit einen Methodenbegriff gewählt, bei dem die Konzentration auf den fachübergreifenden Fertigkeiten liegt, die die Schülerinnen und Schüler erwerben sollen. Um den Methodenbegriff zu gliedern, folgt die Arbeitsgruppe Ilona Esslinger-Hinz 1, die nach denjenigen Basiskompetenzen kategorisiert, die zentrale Elemente der Methodenkompetenz darstellen: Informationen beschaffen ( Informationsbeschaffung) Informationen bewerten und dokumentieren ( Informationsverarbeitung) Arbeitsergebnisse präsentieren ( ) Arbeitsprozesse für sich selbst und in Zusammenarbeit mit anderen (in einer Gruppe/ im Team) organisieren und durchführen ( ). Auf diese Weise ist das Ziel eines Methodencurriculums am besten erreichbar, das darin besteht, dass alle Schülerinnen und Schüler in einer durch alle Schulfächer abgestimmten Form eine umfassende Methodenkompetenz erwerben. Diese soll es ihnen ermöglichen, notwendige Informationen zu beschaffen und zu verarbeiten als Bestandteil von Handlungsfähigkeit. Dabei werden nur die Methoden in das Curriculum aufgenommen, die fachübergreifend Verwendung finden und von allen Schülerinnen und Schülern erlernt werden sollen. Die Matrix des Methodencurriculums ergänzt die genannten Basiskompetenzen lediglich um eine offene Kategorie `. So können Aspekte von Methodenkompetenz erfasst werden, die sich nicht unter den vier genannten Basiskompetenzen subsumieren lassen. Nützliche Hinweise aus dem Lehrplan für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer: 1. Was muss ein junger Mensch am Ende der Sekundarstufe I bzw. unmittelbar vor dem Eintritt in die Berufsausbildung wissen und können, um in der gymnasialen Oberstufe erfolgreich weiterlernen und sich in unserer Gesellschaft und im Berufsleben orientieren zu können? 2. Über welche sollte er am Ende der Sekundarstufe I verfügen, um lebenslang erfolgreich lernen und sich aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen zu können? 3. Welche Haltungen und Einstellungen sollten entwickelt oder zumindest angebahnt worden sein, damit junge Menschen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und sich aktiv für eine gerechtere Welt und nachhaltige Entwicklung einsetzen? 2 Methodenkompetenzen: Die Lernenden M1 entwickeln sach- und problemorientierte Fragestellungen und Hypothesen; M2 führen zielgerichtet eine Recherche durch, indem sie geeignete Medien wählen und Informationen selektieren, und dokumentieren Ergebnisse; M3 planen Beobachtungen und Befragungen im Realraum und führen sie durch; M4 analysieren und strukturieren Informationen anhand von Kriterien; M5 ordnen Sachverhalte in zeitliche, räumliche und strukturelle Zusammenhänge ein und nutzen dabei (z. B. topografisches, historisches) Orientierungswissen; M6 vergleichen und interpretieren kriteriengeleitet Sachverhalte und Entwicklungen; M7 visualisieren Sachverhalte korrekt und nachvollziehbar in geeigneter Form (z. B. als Modell, Profil, Grafik, Skizze); M8 entwickeln einfache Szenarien und Simulationen (z. B. Rollenspiel); M9 reflektieren Methoden und das eigene Vorgehen. 3 Literaturtipp: 1 Ilona Esslinger-Hinz (u.a.): Guter Unterricht als Planungsaufgabe, Bad Heilbrunn 2007, 172 f. 2 Lehrplan für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. Rheinland-Pfalz, Mainz 2016, S. 4 3 a.a.o., S. 9

2 KULTUS UND UNTERRICHT AMTSBLATT DES MINISTERIUMS FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT BADEN- WÜRTTEMBERG Stuttgart, den 23. März 2016 BILDUNGSPLAN DES GYMNASIUMS Geschichte S. 16 Kap. 2.2 Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können fachspezifische Methoden anwenden. Die Schülerinnen und Schüler können 1. zwischen Quellen und Darstellungen unterscheiden 2. unterschiedliche Materialien (insbesondere Texte, Karten, Statistiken, Karikaturen, Plakate, Historiengemälde, Fotografien, Filme, Zeitzeugenaussagen) auch unter Einbeziehung digitaler Medien kritisch analysieren 3. die für eine Problemlösung erforderlichen Informationen beschaffen (zum Beispiel Bibliothek, Internet) 4. Informationen aus außerschulischen Lernorten auswerten (zum Beispiel Museum, Archiv, Denkmal, Kulturdenkmal, Gedenkstätte, historischer Ort) 4 BILDUNGSPLAN DES GYMNASIUMS Geographie S. 13 Kap. 2.5 Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können alters- und niveaugemäß mithilfe fachspezifischer Methoden fragengeleitet, selbstständig und kritisch reflektiert Räume in ihrem gegenwärtigen Zustand zukunftsorientiert analysieren. Die Schülerinnen und Schüler können 1. fragengeleitete Raumanalysen durchführen 2. Informationsmaterialien (Karten, Profile, Diagramme, Bevölkerungsstrukturdiagramme, Klimadiagramme, Statistiken, gegenständliche und theoretische Modelle, Bilder, Luftbilder, Satellitenbilder, Filme, Karikaturen, Texte, Animationen, Simulationen) in analoger und digitaler Form unter geographischen Fragestellungen problem-, sach- und zielgemäß kritisch analysieren 3. mithilfe von Versuchen geographische Sachverhalte überprüfen 4. im Rahmen von Erkundungen und ein- oder mehrtägigen Exkursionen an außerschulischen Lernorten mithilfe physisch-geographischer und humangeographischer Methoden Informationen herausarbeiten und zum Beispiel mit digitalen Medien darstellen Skizze, Diagramm, Fließschema, Profil, Wirkungsgefüge, Mindmap und mithilfe eines geographischen Informationssystems (Desktop-GIS oder Web-GIS) darstellen 6. geographische Sachverhalte auch unter Verwendung digitaler Medien zielgerecht kommunizieren (zum Beispiel multimediale Präsentation, Video, Podcast) 5 4 BILDUNGSPLAN DES GYMNASIUMS Geschichte, hrsg. Im AMTSBLATT DES MINISTERIUMS FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT BADEN-WÜRTTEMBERG, Stuttgart 2016, S a.a.o., BILDUNGSPLAN DES GYMNASIUMS Geographie, S. 13

3 6ième Informationsbeschaffung Arbeit mit Karten Atlasarbeit, Kartentypen, Orientierung im Raum (Kompass, Globus, Gradnetz, Höhenschichten) Erschließen von Sachtexten Fünf-Schritt-Lesemethode Informationsbearbeitung Textüberarbeitung Wortschatzarbeit Arbeit mit Fotos Worterschließungstechniken, Wortfelder, Wörternetze Dreischrittmethode: Orientierung, Beschreibung, Erklärung Mind-Map Thema, Haupt- und Nebenäste Arbeit mit Diagrammen und Tabellen Kartenskizzen anfertigen Adressatengerechte Präsentation Verfassen von Briefen und s Regeln zur Arbeit in der Gruppe Heftführung Balken-, Kurven-, Säulen- und Klimadiagramme erstellen und erste Auswertungen anfertigen Buchvorstellung Hausaufgabeneinteilung Hausaufgabenheft führen Lerntypen, Lernorganisation

4 5ième Informationsbeschaffung Kontextuelle Worterschließung Arbeit mit Wörterbuch Techniken zur Texter-schließung in der Fremdsprache Informationsbearbeitung schriftliche Argumentation Verfassen von Berichten Arbeit mit Diagrammen Analyse von Geschichtskarten Analyse von schriftlichen Quellen Analyse von gegenständlichen Quellen Bildanalyse Beschreibung syntaktischer Strukturen Referat mit situationsgemäßer Ausdrucksweise Klimadiagramme auswerten und vergleichen, Kreisdiagramme erstellen Bildbeschreibung, -auswertung, z.b. Fotos, Luftbilder (vom Luftbild zur Karte) Karten, Karikaturen, Bilder, Gegenstände, Vorgänge, Personen, Bevölkerungspyramide Vorbereitung, Aufbau und freier Vortrag, Bewertungskriterien Differenzierung von Wissenschafts-, Umgangsund Vulgärsprache

5 4ième Informationsbeschaffung Informieren aus Zeitungen Arbeit mit Karten Zitieren Karte zeichnen/ beschreiben, erklären/reflektieren, beurteilen Informationsbearbeitung Inhaltsangaben erstellen Protokolle erstellen Gesprächsprotokoll Analyse von narrativen Texten Karikaturen auswerten und interpretieren Arbeit mit statistischen Daten Probleme thematisieren, eigene Einstellung formulieren Statistisches Material auswerten und interpretieren Lernzirkel Stationenlernen Lernplakat Rollenspiel Pro und Kontra Erstellung eines Profils und Anfertigung von Kartenskizzen Veranschaulichung räumlicher Ordnungsmuster Schreiben einer Bewerbung Anschreiben und curriculum vitae Debatte/ Pro-Kontra- Diskussion

6 3ième Informationsbeschaffung Arbeit mit Wörterbuch z.b. Duden Internetrecherche Links, copy and paste, netikette, virtuelle Exkursionen, Web-Gis Informationsbearbeitung Analyse von Fotografien Filmanalyse Durchschauen manipulativer Strategien Sachtexte Nicht-lineare Texte Raumanalyse Wahlplakat, Werbung, politische Rede Fünf-Schritt-Lesemethode, Notizrad, T-Diagramm u.a. Baum-, Zyklus-, Fluss-, Netzdiagramm; Schaubilder Naturraum, Kulturraum, Bevölkerung, Wirtschaft u.a. Vortrag Vorbereitung auf das Brevet Ausstellung Materialbeschaffung, -bearbeitung, Aufbau, Plakatgestaltung