Kärntner Seenbericht 2005

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1 Veröffentlichungen des Kärntner Institutes für Seenforschung 19 Kärntner Seenbericht 2005 Klagenfurt, Juni 2005

2 Umschlagfotos (von oben nach unten): Wörthersee. Foto: M. Reichmann Weizelsdorfer Badesee. Foto: G. Santner Magdalensee. Foto: M. Ambros Maltschacher See. Foto: M. Schönhuber Badesee Kirschentheuer. Foto: G. Santner Gösselsdorfer See. Foto: K. Minati Leonharder See. Foto: M. Ambros Vassacher See. Foto: M. Ambros Kärntner Seenbericht 2005 Bericht über die limnologische Entwicklung der Kärntner Seen und die hygienische Situation in den Badebereichen im Beobachtungsjahr 2004 Impressum: Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kärntner Institut für Seenforschung (KIS) Verein für angewandte Gewässerökologie, Abt Umweltschutz und Technik, Amt der Kärntner Landesregierung Flatschacher Straße 70, 9020 Klagenfurt Gesamtleitung: Dr. Liselotte Schulz (Abt. 15) Bearbeitung: Phytoplanktonbearbeitung: Hygienedaten: Probenahmen, Limnochemische Analysen: Layout: Druck und Bindearbeiten: Mag. Markus Reichmann (KIS) Mag. Marion Ambros (KIS) Mag. Andrea Rauter (KIS) Mag. Johanna Troyer-Mildner (KIS) Dr. Walter Wirkner (Technisches Büro für Biologie, Innsbruck) Reinhard Langer (KIS) Dr. Evelyn Grund (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit GmbH, Institut für med. Mikrobiologie und Hygiene, Klagenfurt) im Auftrag der Abt. 12, Sanitätswesen Umweltschutzlabor Abt. 15 Umweltschutz und Technik des Amtes der Kärntner Landesregierung Mag. Marion Ambros (KIS) im Hause Unser besonderer Dank ergeht an die Gendarmerieposten Reifnitz, Faak am See und St. Kanzian für die zusätzlichen Temperaturund Sichttiefenmessungen. Der Bericht ist im Internet unter verfügbar. Die barrierefreie Version für Blinde und Seebehinderte finden Sie unter: Besuchen Sie uns auf unserer Homepage!

3 Inhaltsverzeichnis Einleitung... 2 Das Seenjahr Untersuchte Parameter... 5 Zusammenhänge im See... 8 Limnologische Überprüfungen Hygienische Überprüfungen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen Große Badeseen Kleine Badeseen Künstlich entstandene Seen Seen ohne Badenutzung Wörthersee Millstätter See Ossiacher See Weißensee Faaker See Keutschacher See Hafnersee Rauschelesee Klopeiner See Turnersee Längsee Pressegger See Afritzer See Feldsee Magdalensee Maltschacher See Turracher See Aichwaldsee Goggausee Gösselsdorfer See Kraiger See Leonharder See Saisser See Vassacher See Zmulner See Badesee Kirschentheuer Ferlacher Badesee Flatschacher See / Vorteich Forstsee Greifenburger Badesee Hörzendorfer See Linsendorfer See Moosburger Mitterteich Moosburger Mühlteich Pirkdorfer See Pischeldorfer Badeteich St. Andräer Badesee St. Johanner Badesee (Weizelsdorfer Badesee) St. Urbaner See Silbersee (Villach) Sonnegger See Trattnigteich Wernberger Badesee Falkertsee Farchtensee Grünsee bei Villach Kleinsee bei Klopein Badewasserqualität Juni Glossar Morphometrie

4 Einleitung Einleitung Der vorliegende 19. Seenbericht des Kärntner Instituts für Seenforschung bezieht sich auf das Untersuchungsjahr Im Untersuchungsjahr wurden insgesamt 47 Kärntner Seen limnologisch untersucht und beurteilt. An 32 kleineren Gewässern erfolgten die Kontrollen zu Beginn und am Ende der Badesaison (Mai und September). Die 15 großen und mittelgroßen Seen wurden jeweils an drei bis vier Terminen beprobt. Die Termine wurden so gewählt, dass die Seen zum Zeitpunkt der Frühjahrsdurchmischung (März, April), während der Frühsommer-Hochproduktionsphase (Mai, Juni) und der Herbstzirkulation (November) und, sofern möglich (Eisbedeckung), auch während der Winterstagnation (Dezember) beprobt wurden. Die gezielte Auswahl der Probenentnahmetermine ermöglicht, auch bei geringer Untersuchungsfrequenz (n= 2 bis 4), einen Vergleich der neuen Ergebnisse mit jenen vorangegangener Jahre. Im Rahmen eines Schwerpunktprogramms wurde der Turracher See monatlich beprobt. Die allgemeine limnologische Beurteilung basiert auf der Bewertung und Einstufung folgender physikalischer und chemischer Parameter: * Optische Qualität (Sichttiefe) * Nährstoff-Konzentration (insbesondere der Gesamt-Phosphor-Konzentration) * Sauerstoff-Konzentration über Grund bzw. an der Grenze zum Mixolimnion * Biomasse der Schwebealgen Die Messwerte des Epilimnions dokumentieren die Qualität der zum Baden genutzten Oberfl ächenschicht. Untersuchungen des Tiefenwassers ermöglichen Rückschlüsse auf den Eutrophierungsgrad (Nährstoffbelastung) des Sees. Im Jahr 2004 wurden rund 950 Seewasserproben aus 126 Beprobungen auf bis zu 50 chemische Parameter analysiert und auf ihre Plausibilität überprüft. Alle 2004 entnommenen Phytoplanktonproben wurden qualitativ und quantitativ bestimmt und so die Artenzusammensetzung und die Biomasse- Konzentration ermittelt. In Summe wurden mehr als 300 Einzelproben analysiert. Die hygienische Eignung des Seewassers für Badezwecke wurde durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, Institut für med. Mikrobiologie und Hygiene, Klagenfurt, im Auftrag der Abt Sanitätswesen, des Amtes der Kärntner Landesregierung, überprüft. Im Jahr 2004 wurden während der Badesaison an 42 Seen und insgesamt 73 Untersuchungsstellen in öffentlichen Bädern insgesamt 365 Hygieneproben entnommen und auf den Gehalt von gesamtcoliformen und fäkalcoliformen Bakterien sowie Fäkalstreptokokken untersucht. Die Daten geben Auskunft über die hygienischen Verhältnisse in den Badebereichen und können nicht auf den gesamten See übertragen werden. Die Probenahme erfolgte im Vertikalprofi l über der tiefsten Stelle des Gewässers (9 sehr kleine und seichte Seen wurden nicht über der tiefsten Stelle, sondern von Stegen aus beprobt). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 2

5 Das Seenjahr 2004 Das Seenjahr 2004 Aus limnologischer Sicht Klimatisch gesehen war das Jahr 2004 nach den überdurchschnittlich warmen Jahren 2002 und 2003 eher normal temperiert (Quelle: ZAMG). Ein Vergleich der Wassertemperaturen an der Oberfl äche der Seen der letzten 3 Jahre macht deutlich, dass 2004 bereits im Mai unterdurchschnittliche Temperaturen gemessen wurden. Der Trend setzte sich bis in den Spätsommer hinein fort (Abb. 1). Abb. 1: Vergleich der, über alle natürlichen Seen (N = 25), gemittelten Oberfl ächenwassertemperaturen [ C]. Entsprechend der verminderten Einstrahlung und den niedrigeren Temperaturen ist auch die herabgesetzte Produktivität des Phytoplanktons erklärbar. Vor allem am Ende der Frühjahrszirkulation, bzw. am Anfang des Sommers zeigt sich eine deutliche Abhängigkeit der epilimnischen Phytoplanktonbiomasse-Konzentration von der Wassertemperatur (Abb. 2). Abb. 2: Korrelation zwischen der, über alle natürlichen Seen im Routinemessprogramm gemittelten Oberfl ächenwassertemperaturen [ C] und der epilimnischen Phytoplanktonbiomasse [mg/m³] der Monate Mai bis Juni. In den oligotrophen Seen, wie etwa dem Faaker See oder dem Weißensee, war die Biomasse- Konzentration jedoch so stark unterdurchschnittlich, dass dieser Rückgang alleine durch die geänderten klimatischen Randbedingungen nicht erklärbar ist. In vielen Fällen war eine verminderte Produktivität der Bacillariophyceae (Kieselalgen) zu beobachten. Innerhalb dieser Algengruppe war es vor allem die Gattung Cyclotella, die, obwohl sonst in nährstoffarmen Seen im Jahresmittel meist dominant, 2004 nur geringe Biomasseanteile ausbildete. Abbildung 3 zeigt zwar eine Korrelation zwischen der Abnahme der Gesamt-Phosphorund Phytoplankton-Konzentration im Mittel über alle Seen des Routineprogramms, jedoch ist diese Wechselbeziehung bei weitem nicht für alle Gewässer so deutlich gegeben. Ein Rückgang der Kieselsäure-Konzentration scheidet als Ursache für den Biomasserückgang ebenso aus wie Fehler in der Methodik. Sowohl das Mittel zur Fixierung der Algenzellen (Lugolsche Lösung) als auch die für die Biomasseberechnung verwendeten Volumina wurden überprüft. Die Ergebnisse waren unabhängig vom jeweiligen Bearbeiter. Ein weiterer Trend, der sich im Untersuchungsjahr 2004 fortsetzte, ist die Zunahme der epilimnischen Abb. 3: Vergleich der, über alle natürlichen Seen (N = 25), gemittelten Gesamt-Phosphor-Konzentrationen [µg/l] mit der Phytoplanktonbiomasse [mg/m³]. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 3

6 Das Seenjahr 2004 Abb. 4: Vergleich der, über alle Routineseen, gemittelten epilimnischen Nitrat-Stickstoff-Konzentration [µg/l] mit mittleren maximalen Ammonium-Stickstoff-Konzentration [µg/l]. Abb. 5: Entwicklung der, über alle Routineseen, gemittelten Orthophosphat-Phosphor-Konzentration [µg/l]. Nitrat-Stickstoff-Konzentration bei gleichzeitiger Abnahme des grundnahen Ammonium-Stickstoff- Gehalts (Abb. 4). Beides unterstreicht zum einen die Abnahme der Phytoplanktonbiomasse und weist zum anderen auf eine, in vielen Fällen verbesserte Sauerstoffsituation in der Tiefe hin. Ebenfalls ein Indiz für die zurückgegangene Konzentration der Phytoplanktonbiomasse ist das im Jahr 2004 im Epilimnion vermehrt in messbarer Konzentration angetroffene Orthophosphat- Phosphor (Abb. 5). Dies führt auch zu dem Schluss, dass nicht in erster Linie die rückläufi ge Nährstoff- Konzentration für die Abnahme der Phytoplanktonbiomasse verantwortlich war, sondern andere Einfl üsse, wie die bereits diskutierte verminderte Einstrahlung, die Produktion hemmten, sodass nicht der ganze zur Verfügung stehende Phosphor auch tatsächlich genutzt werden konnte. Entsprechend der geringeren Phytoplanktonbiomasse zeigte sich auch ein Anstieg der mittleren Sichttiefe (Abb. 6). Aus hygienischer Sicht Besonders erfreulich war der hygienische Zustand der Kärntner Badegewässer. Keine der 365 entnommenen Proben zeigte eine Überschreitung des zulässigen Grenzwertes. Lediglich in 12 Proben (3 Prozent) konnte eine Richtwertüberschreitung festgestellt werden. Alle untersuchten Seen, bzw. Badestellen waren uneingeschränkt für den Badebetrieb nutzbar und verfügten über eine sehr gute bzw. gute Badewasserqualität. Abb. 6: Vergleich der, über alle Routineseen, gemittelten Sichttiefe [m] mit mittlerer Biomasse-Konzentration [mg/m³]. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 4

7 Untersuchte Parameter Untersuchte Parameter Physikalische Parameter Sichttiefe Die Sichttiefenmessung erfolgt mittels einer sogenannten Secchi-Scheibe. Dabei handelt es sich um eine kreisrunde, weiße Kunststoffoder Metall-Scheibe mit 25 cm Durchmesser. Diese wird an einer Schnur mit Längenskala so lange abgesenkt, bis sie für das freie Auge nicht mehr zu sehen ist. Die Tiefe, in der die Scheibe verschwindet, wird als Sichttiefe bezeichnet. Sichttiefenmessung mit Secchi-Scheibe. Foto: M. Reichmann Die Sichttiefe kann in trüben, sehr planktonreichen Seen wenige Zentimeter betragen. In sehr klaren, planktonarmen Gewässern ist die Sichttiefe wesentlich größer. Werte bis über 40 Meter sind aus der Literatur bekannt. Neben dem Planktonreichtum bzw. der Planktonarmut eines Gewässers, haben jedoch noch andere Größen Einfl uss auf die Sichttiefe. Manche Seen besitzen etwa eine natürliche Braunfärbung durch Huminstoffe. In diesen Braunwasserseen ist die Sichttiefe generell herabgesetzt. Aber auch ausfallende Kalkpartikel (biogene Entkalkung) oder der Eintrag von Partikeln über die Zubringer bzw. durch oberfl ächige Auswaschung infolge von Niederschlägen können die Sichttiefe kurzfristig vermindern. Laut EU-Badegewässer-Richtlinie (76/160/EWG) darf die Sichttiefe an Badestellen einen Wert von einem Meter (Grenzwert) nicht unterschreiten, mit Ausnahme unter außergewöhnlichen meteorologischen oder geographischen Verhältnissen. Der Richtwert für die Sichttiefe beträgt zwei Meter. Wassertemperatur Die Wassertemperatur hat grundlegenden Einfl uss auf eine Vielzahl von physikalischen, chemischen und biologischen Prozessen im See. Beispielhaft seien hier die Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit von Sauerstoff oder der Temperatureinfl uss auf sauerstoffverbrauchende mikrobielle Prozesse genannt. Im Rahmen der routinemäßigen Beprobung wird die Temperatur im gesamten Tiefenprofi l gemessen. Dadurch erhält man auch Aufschluss über etwaige Schichtungsprozesse. Wasser hat seine größte Dichte und damit sein höchstes spezifi sches Gewicht bei einer Temperatur von rund + 4 C (Anomalie des Wassers). Deshalb haben tiefere Seen über Grund konstant diese Temperatur. Kühlt nun im Herbst auch die Oberfl ächenschicht ab, gibt es keine stabile Temperaturschichtung mehr, und das Gewässer kann mit Hilfe des Windes bis zum Grund durchmischt werden (Herbstzirkulation). Kühlt die obere Wasserschicht weiter ab, kommt es wieder zur Ausbildung einer Temperaturschichtung. Die Ausbildung einer Eisdecke verhindert zusätzlich, dass der See mit Hilfe des Windes durchmischt werden kann (Winterstagnation). Wenn sich der See im Frühjahr mit steigender Lufttemperatur von der Oberfl äche her erwärmt, wird die Temperaturschichtung abermals aufgelöst, und der See kann neuerlich durchmischt werden (Frühjahrszirkulation). Im Sommer stellt sich mit zunehmender Erwärmung der oberen Schichten wieder eine stabile Schichtung ein (Sommerstagnation). Eine Ausnahme bilden die sogenannten meromiktischen Seen. Hier reicht die Windenergie selbst bei fehlender Temperaturschichtung nicht aus, um das Gewässer zu durchmischen. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 5

8 Untersuchte Parameter ph-wert Der ph-wert ist der negative Logarithmus der Protonen-Konzentration (z.b. entspricht ph 6 einer Wasserstoff-Ionen-Konzentration von 10-6 Mol pro Liter). Vereinfacht ausgedrückt beschreibt der ph- Wert den Säuregrad des Wassers. Der ph-wert unserer stehenden Gewässer liegt zwischen 6,5 und 9. Ausschlaggebend für den ph-wert ist der Gehalt an basischen Puffersubstanzen im Gestein des Einzugsgebietes. So haben Gewässer in Gebieten mit geringem Puffergehalt (kristallin, kalkarm) oft ph-werte unter 7. Diese Gewässer sind entsprechend empfi ndlich gegenüber saurem Regen. Eine hohe Produktion der photoautotrophen Pfl anzen führt tagsüber zu einer vermehrten CO 2 - Assimilation und damit zu einem höheren ph-wert. Leitfähigkeit Die Einheit für die Leitfähigkeit ist Micro-Siemens pro Zentimeter (µs/cm). Die elektrische Leitfähigkeit ist ein Maß für die Konzentration an gelösten Salzen. Eine höhere Salz-Konzentration bedingt eine höhere Leitfähigkeit. Die Höhe der Salz-Konzentration beeinfl usst auch die Dichte des Wassers. Aufgrund von chemisch bedingten Dichteunterschieden kann es, ähnlich der Temperaturschichtung, die ja auch auf Dichteunterschieden beruht, ebenfalls zur Ausbildung einer stabilen chemischen Schichtung kommen, wodurch eine Durchmischung erschwert wird. Chemische Parameter Gesamt-Phosphor Phosphor ist ein essentieller Nährstoff für die Primärproduzenten. Die Menge des pfl anzenverfügbaren Phosphors bestimmt in den Seen unserer Breiten das Algenwachstum. Der Gesamt-Phosphor setzt sich aus dem anorganisch und organisch gelösten Phosphat und dem organisch gebundenen Phosphat zusammen. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration eines Sees hängt vom externen Nährstoffeintrag, vom Zirkulationsverhalten des Sees und von internen Stoffkreisläufen ab. Phosphat wird auf natürliche Weise ständig aus dem Nähstoffkreislauf eines Sees eliminiert, da es sich an Sedimentteilchen anlagert oder mit Eisen reagiert und ausfällt. Auch der organisch gebundene Phosphor sinkt mit den abgestorbenen Organismen ab und sedimentiert. Im Sediment abgelagert stehen die Phosphorverbindungen für Algen und Wasserpfl anzen, solange unmittelbar über dem Sediment Sauerstoff vorhanden ist, nicht mehr zur Verfügung. Dann nämlich bildet sich eine Art Barriere aus, durch die der Phosphor im Sediment gebunden bleibt. Herrscht dagegen über dem Seegrund ein Sauerstoffdefi zit, was während der Sommerstagnation in nährstoffreichen Seen die Regel ist, kann das Phosphat aus dem Sediment zurück ins Wasser diffundieren. Dieser Vorgang wird als interne Düngung bezeichnet. Orthophosphat-Phosphor Das Orthophosphat (HPO 4-2 oder H 2 PO 4- ) ist der anorganisch gelöste Anteil des Gesamt- Phosphors. Es ist jene Phosphorquelle, die den photoautotrophen Organismen direkt zugänglich ist. Entsprechend der geringen Nährstoffbelastung der Kärntner Seen ist Phosphor der limitierende Faktor für die Phytoplanktonproduktion, weshalb Orthophosphat sofort von den Organismen gebunden wird. In Folge liegen die Orthophosphat- Phosphor-Konzentrationen meist unter der Bestimmungsgrenze von 2 µg/l. Im Untersuchungsjahr 2004 zeigte sich in vielen Gewässern, selbst in geringen Tiefen, ein Konzentrationsanstieg dieses Parameters. Dies deutet darauf hin, dass andere Faktoren das Algenwachstum derart limitierten, dass nicht der gesamte verfügbare Phosphor organisch gebunden werden konnte. Nitrat-Stickstoff und Ammonium-Stickstoff Stickstoff ist ein wichtiger Pfl anzennährstoff. Die wichtigsten anorganischen Stickstoffverbindungen im Gewässer sind Nitrat (NO 3- ) und Ammonium (NH 4+ ). Nitrat-Stickstoff ist in oligotrophen Gewässern mit ausreichender Sauerstoffversorgung immer in größeren Mengen vorhanden. In sehr produktiven Seen kann es hingegen im Epilimnion vollständig aufgezehrt werden. Da jedoch der Eintrag aus einem landwirtschaftlich genutzten Umland (Stickstoffdüngung) an manchen Seen sehr KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 6

9 Untersuchte Parameter hoch sein kann, treten mitunter auch in relativ produktiven Gewässern hohe epilimnische Nitrat- Stickstoff-Konzentrationen auf. Die Konzentration kann in Folge von Niederschlagsereignissen kurzfristig ansteigen, da es zur oberfl ächigen Auswaschungen und Einschwemmungen aus stickstoffgedüngten Flächen kommen kann. Ammonium-Stickstoff ist neben seiner Funktion als Nährstoff gleichzeitig ein Maß für den Abbau von organischer Substanz, da Ammonium bei Fäulnisprozessen und beim Abbau von tierischem und pfl anzlichem Material entsteht. Der Abbau erfolgt überwiegend in der Tiefe über dem Seegrund. Steht hier genügend Sauerstoff zur Verfügung, wird Ammonium zu Nitrit und Nitrat oxidiert. Unter sauerstofffreien Bedingungen erfolgt dieser, Nitrifi - kation genannte Prozess nicht, und es kommt zur Anhäufung von Ammonium in der sauerstofffreien Tiefenschicht. Sauerstoff Sauerstoff ist für alle heterotrophen Organismen lebenswichtig. Viele chemische Reaktionen laufen nur im Beisein von Sauerstoff (aerob) ab, andere nur unter sauerstofffreien Bedingungen (anaerob). Als Sauerstoffquelle dient zum einen die Atmosphäre, aus der über die Wasseroberfl äche ein Eintrag in den See erfolgt, zum anderen die Photosyntheseaktivität autotropher Organismen (Pfl anzen). In sehr produktiven Seen können tagsüber Sauerstoffübersättigungen und nachts Sauerstoffdefi zite auftreten. In geschichteten Seen treten im Tiefenwasserbereich (Hypolimnion) ausschließlich sauerstoffzehrende Vorgänge auf. Sauerstoff wird als Oxidationsmittel für den Abbau von organischem Material verbraucht. In oligotrophen (nährstoffarmen) Seen ist die hypolimnische Sauerstoffzehrung während der Stagnation gering. Chlorophyll a Die wichtigsten Produzenten im freien Wasserkörper eines Sees sind die Algen. Die Größe der Algenbiomasse kann im Freiwasser direkt über die Bestimmung des Gehaltes an Chlorophyll a abgeschätzt werden. Das Pigment Chlorophyll a ist in allen grünen Pfl anzen zu fi nden, es fi xiert Lichtenergie über den Prozess der Photosynthese in der Pfl anze. Allgemein steigt die Photosyntheserate mit zunehmender Lichtintensität an, erreicht ein Plateau und nimmt bei weiterer Steigerung wieder ab. Biologische Parameter Phytoplanktonbiomasse Der Großteil der Lebewelt eines Sees wird nicht von den mit freiem Auge sichtbaren Organismen, wie Fische und Unterwasserpfl anzen, gebildet, sondern von mikroskopisch kleinen Pfl anzen und Tieren, die als Plankton bezeichnet werden. Unter Plankton versteht man die Gesamtheit der im Wasser schwebenden pfl anzlichen und tierischen Lebewesen, die keine oder nur eine geringe Eigenbewegung haben, sodass Ortsveränderungen überwiegend durch Wasserströmungen erfolgen. Planktonorganismen haben meist besondere Körperformen, wie z. B. lange Körperfortsätze in Form von Borsten, Haaren und Stacheln, Ölkugeln oder Gasblasen, die das Absinken im Wasser verlangsamen. Pfl anzliches Plankton wird als Phytoplankton und tierisches als Zooplankton bezeichnet. Die Schwebealgen (Phytoplankton) sind, wie alle grünen Pfl anzen in der Lage aus Kohlendioxid (CO 2 ), Wasser und Sonnenenergie weitere Biomasse aufzubauen, sie werden daher als Primärproduzenten bezeichnet. Da bei diesem Prozess auch Sauerstoff frei wird, sind sie für den Sauerstoffhaushalt eines Gewässers unerlässlich. Das Phytoplankton ist die Grundlage des Lebens im Wasser. Im Nahrungsnetz eines Sees stellt das Phytoplankton die Basis dar, auf der alle anderen Lebensvorgänge beruhen. Ein gewisser Anteil dieser Phytoplanktongemeinschaft stirbt laufend ab und sinkt dabei in die Tiefe des Gewässers, ein anderer Teil wird von der nächsthöheren Stufe des Nahrungsnetzes (Zooplankton) gefressen. Während des Absinkvorgangs werden die toten Planktonorganismen von Bakterien und Pilzen wieder weitgehend in ihre mineralischen Bestandteile zerlegt. Bei diesem Abbau wird Sauerstoff verbraucht. Aufgrund der Artzusammensetzung des Phytoplanktons können Rückschlüsse auf die ökologische Qualität eines Gewässers gezogen werden. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 7

10 Untersuchte Parameter / Zusammenhänge im See Zu große Mengen an Schwebealgen bedingen also, neben der Tatsache, dass durch sie der Badebetrieb gestört wird (Algenblüten), auch eine Verschlechterung der Sauerstoffsituation in der Tiefe. Außerdem muss das Vorhandensein potenziell toxischer Algenarten überwacht werden. Zum Verständnis chemischer, physikalischer und biologischer Zusammenhänge im See Tiefere Seen unserer gemäßigten Breiten werden 2 mal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, wenn der Wasserkörper von der Oberfl äche bis zum Grund eine Temperatur von 4 C erreicht, durchmischt. Auslösende Kraft ist der Wind, der auf die Wasseroberfl äche einwirkt und den gesamten Wasserkörper umwälzt. Mit dieser Zirkulation wird Sauerstoff, der für viele biologische Prozesse notwendig ist, in die Tiefe verfrachtet. Die zunehmende Sonneneinstrahlung erwärmt die Oberfl ächenschicht eines Sees im Laufe des Sommers. Das warme, leichtere Oberfl ächenwasser, das Epilimnion, schichtet sich zwischen der Oberfl äche und einer Tiefe von ca. 5 bis 6 m ein. Das kältere, schwerere Wasser, das Hypolimnion, liegt über dem Seegrund. Dazwischen entsteht eine Zone mit steilem Temperaturabfall, die Sprungschicht oder das Metalimnion. Die Phase der strengen thermischen Schichtung eines Sees wird auch als Sommerstagnation bezeichnet. In fl achen Seen kommt es aufgrund der geringen Tiefe nicht zur Ausbildung eines Temperaturgradienten, sie werden auch während des Sommers häufi ger durchmischt. Die Schichtung verhindert einen vertikalen Wasseraustausch und damit erfolgt keine Sauerstoffversorgung des Tiefenwassers. Da für den mikrobiellen Abbau abgestorbener, in die Tiefe gesunkener, organischer Substanz Sauerstoff verbraucht wird, sinkt im Laufe des Sommers die Konzentration an gelöstem Sauerstoff über dem Seegrund. Erst im Herbst, wenn der Wasserkörper wieder langsam abkühlt und eine gleichmäßige Temperatur von 4 C aufweist, wird mit der Herbstzirkulation das Tiefenwasser wieder mit Sauerstoff angereichert. Ein besonderes Zirkulationsverhalten zeigen die meromiktischen Seen. Da diese Seen eine, in Relation zur Oberfl äche, große Tiefe aufweisen, reicht die Kraft des Windes nicht aus, den gesamten Wasserkörper umzuwälzen. Die Zirkulation reicht im Allgemeinen nur bis in eine, jeweils für den See charakteristische Tiefe. Der darunter liegende Wasserkörper, das Monimolimnion, ist naturgegeben während des ganzen Jahres sauerstofffrei. Die in das Monimolimnion abgesunkene, abgestorbene organische Substanz wird aufgrund des fehlenden Sauerstoffs nicht mehr vollständig abgebaut und gelangt auch nicht mehr in den zirkulierenden Wasserkörper. Das Monimolimnion wird somit zur Nährstofffalle. Aus diesem Grund sind diese meromiktischen oder teildurchmischenden Seen, so sie nicht übermäßig durch das Einzugsgebiet belastet werden, im Oberfl ächenbereich nährstoff- und algenarm und zeichnen sich durch eine große Sichttiefe aus. Zu den meromiktischen Seen Kärntens zählen der Wörthersee, der Millstätter See, der Weißensee, der Klopeiner See, der Längsee und der Goggausee. Fakultativ wurde jedoch bei diesen Seen in den vergangenen Jahren eine tiefere Durchmischung beobachtet. Im lichtdurchfl uteten Epilimnion werden im Frühsommer die im Wasser gelösten Pfl anzennährstoffe, insbesondere der Phosphor, von den Schwebealgen zur Biomasseproduktion genutzt. Die relativ kurzlebigen (Tage bis Wochen) Schwebealgen sinken nach dem Absterben mit den aufgenommenen Nährstoffen in die Tiefe, das Epilimnion wird nährstoffärmer und die Algenproduktion stagniert. Im Sommer stellt sich somit ein Klarwasserstadium ein, das durch hohe Sichttiefen charakterisiert ist. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 8

11 Limnologische Überprüfungen 2004 Limnologische Überprüfungen 2004 Allgemeines Bei den alljährlichen Klassifi zierungen in die jeweiligen Trophieklassen handelt es sich nur um die Bewertung von Momentaufnahmen. Ein See befi ndet sich nur dann defi nitiv auf einem bestimmten trophischen Niveau, wenn er dieses über einen längeren Zeitraum (mehrere Jahre) einnimmt. Die Seen wurden entsprechend dem folgenden Bewertungssystem den unterschiedlichen Trophieklassen zugeordnet. Die mit * gekennzeichneten Bewertungselemente entsprechen der Richtlinie für die ökologische Untersuchung und Bewertung von stehenden Gewässern (ÖNORM M 6231). Bei den Seen mit bekannten Volumina fand, zusätzlich zur epilimnischen Gesamt-Phosphor- Konzentration, auch die über den Wasserkörper (bei meromiktischen Seen über das Mixolimnion) gewichtete Gesamt-Phosphor-Konzentration Eingang in die Trophieklassifi zierung. Aufgrund der schlechten Vergleichbarkeit zwischen den Ergebnissen der Chlorophyll a- Bestimmung und der quantitativen mikroskopischen Untersuchungen wurde 2004 der letzteren Methode, aufgrund der jahrzehntelangen Tradition im Kärntner Institut für Seenforschung, wieder der Vorzug gegeben. Bewertungsschema: oligotroph: Gesamt-Phosphor-Konzentration im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel < 10 µg/l Gesamt-Phosphor-Konzentration (gewichtet über Mixolimnion) im Jahresmittel* < 10 µg/l Phytoplanktonbiomasse im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel < 1000 mg/m³ Chlorophyll a im Epilimnion (0-6 m) zum Sommertermin* < 4 µg/l Keine Sauerstoffzehrung über Grund (ausgenommen meromiktische Seen) schwach mesotroph: Gesamt-Phosphor-Konzentration im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel µg/l Gesamt-Phosphor-Konzentration (gewichtet über Mixolimnion) im Jahresmittel* µg/l Phytoplanktonbiomasse im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel mg/m³ Chlorophyll a im Epilimnion (0-6 m) zum Sommertermin* 4-12 µg/l Leichte Sauerstoffzehrungsprozesse über Grund mit fakultativer Schwefelwasserstoffanreicherung während der Sommerstagnation bei Seen mit thermischer Schichtung mesotroph: Gesamt-Phosphor-Konzentration im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel µg/l Gesamt-Phosphor-Konzentration (gewichtet über Mixolimnion) im Jahresmittel* µg/l Phytoplanktonbiomasse im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel mg/m³ Chlorophyll a im Epilimnion (0-6 m) zum Sommertermin* 4-12 µg/l Sauerstoffzehrungsprozesse über Grund mit fakultativer Schwefelwasserstoffanreicherung während der Sommerstagnation bei Seen mit thermischer Schichtung schwach eutroph: Gesamt-Phosphor-Konzentration im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel µg/l Gesamt-Phosphor-Konzentration (gewichtet über Mixolimnion) im Jahresmittel* µg/l Phytoplanktonbiomasse im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel > 3000 mg/m³ Chlorophyll a im Epilimnion (0-6 m) zum Sommertermin* µg/l Sauerstoffzehrungsprozesse über Grund mit Schwefelwasserstoffanreicherung während der Sommerstagnation bei Seen mit thermischer Schichtung KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 9

12 Limnologische Überprüfungen 2004 eutroph: Gesamt-Phosphor-Konzentration im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel > 40 µg/l Gesamt-Phosphor-Konzentration (gewichtet über Mixolimnion) im Jahresmittel* > 60 µg/l Phytoplanktonbiomasse im Epilimnion (0-6 m) im Jahresmittel > 3000 mg/m³ Chlorophyll a im Epilimnion (0-6 m) zum Sommertermin* µg/l Sauerstoffzehrungsprozesse über Grund mit obligater Schwefelwasserstoffanreicherung während der Sommerstagnation bei Seen mit thermischer Schichtung Ergebnisse Nachstehende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Trophieniveaus und die ihnen zugeordneten Seen. In Klammer ist jeweils die Gesamtzahl der Seen und die Differenz gegenüber dem Jahr 2003 angeführt. Ein Plus (+) hinter den Seenamen weist auf eine Verbesserung um 1 Trophiestufe gegenüber dem Vorjahr hin, ein Minus (-) weist eine Verschlechterung aus. Zwei Plus (++) weisen auf eine Verbesserung um zwei Trophiestufen hin. Zusammenfassende Beurteilung Die für das Jahr 2004 durchgeführten limnologischen Überprüfungen ergaben, dass 12 Kärntner Seen gegenüber dem Vorjahr eine Verschiebung in Richtung Nährstoffarmut gezeigt hatten. Insgesamt wurden 16 Seen als oligotroph, 18 Seen als schwach mesotroph, 12 Seen als mesotroph, 1 See als schwach eutroph und 1 See als eutroph eingestuft. 3 Seen zeigten einen Anstieg in ihrem Nährstoffniveau. Der Magdalensee wechselte vom oligotrophen in den schwach mesotrophen Zustand. Hauptursache für die Einstufung in die höhere Trophiestufe war vor allem die ungewöhnlich hohe Biomasse. Diese ist ihrerseits in erster Linie in einer Massenentwicklung der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) begründet. Im Falle des Goggausees basiert die Zuordnung zum schwach eutrophen Typus auf einem Anstieg der Gesamt-Phosphor-Konzentration. Der Grünsee bei Villach schließlich machte 2004 seinem Namen alle Ehre. Hohe Phytoplanktonbiomassen (Grünalgen) und Nährstoff-Konzentrationen erforderten eine Zuordnung zum eutrophen Gewässertypus. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 10

13 Hygienische Überprüfungen 2004 Hygienische Überprüfungen 2004 Allgemeines Seit 1997 ist Österreich verpfl ichtet, frequentierte Badestellen nach der EU-Richtlinie 76/160/EWG (Qualitätsanforderungen an Badegewässer) zu kontrollieren. Bei diesen Kontrollen werden Wasserproben aus den Badebereichen auf das Vorhandensein bestimmter Keime untersucht. Es handelt sich dabei um fäkalcoliforme und gesamtcoliforme Bakterien und Fäkalstreptokokken. Diese Keime kommen normalerweise im Darm von Menschen, Säugetieren und Vögeln vor und sind hier in der Regel harmlos. Wenn sie allerdings in offene Wunden gelangen, so kann dies zu Infektionen führen. Eine Aufnahme in den Körper kann zu Durchfallerkrankungen führen. Außerhalb des Organismus können sich die fäkalcoliformen Bakterien nicht vermehren, da sie nur innerhalb eines engen Temperaturbereiches fortpfl anzungsfähig sind. Aus diesem Grund sind sie ein Indikator für Verunreinigungen durch menschliche oder tierische Ausscheidungen. Gleichzeitig bedeutet das Vorhandensein von fäkalcoliformen Bakterien, dass sich andere Erreger im Wasser befi nden können, die ebenfalls im Darm vorkommen. Wenn umgekehrt keine fäkalcoliformen Bakterien im Badewasser gefunden werden, so kann davon ausgegangen werden, dass auch keine gefährlichen Darmkeime vorliegen. Auch Fäkalstreptokokken, wie z.b. Escherichia coli, existieren im Darm von Menschen, Säugetieren und Vögeln. Ihre Bedeutung ist ähnlich den fäkalcoliformen Bakterien, sie sind jedoch gegenüber Umwelteinfl üssen resistenter. Die gesamtcoliformen Bakterien können sich im Gegensatz zu den fäkalcoliformen Bakterien auch außerhalb des Organismus vermehren, wenn sie genügend Nährstoffe vorfi nden. Ihr Nachweis lässt also nicht darauf schließen, dass sich andere Darmkeime im Wasser befi nden. Im Zuge von Niederschlägen kann es dazu kommen, dass vor allem gesamtcoliforme Bakterien in größeren Mengen aus dem Umland in den See eingewaschen werden. Bewertungssystem Die hygienischen Anforderungen hinsichtlich des Keimgehaltes sind nach der EU-Richtlinie 76/160/ EWG wie folgt defi niert: Ergebnisse Insgesamt wurden im Jahr 2004 an 42 Seen, an 73 Badestellen, 365 Seewasserproben für die bakteriologische Untersuchung entnommen. Die Entnahmen und Analysen wurden von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES), im Auftrag der Abt. 12, Sanitätswesen, des Amtes der Kärntner Landesregierung, durchgeführt. 30 der 73 Entnahmestellen sind EU-Badestellen. Sie wurden im Laufe der Badesaison 2004 je fünfmal beprobt. Diese Beprobungen wurden durch das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen beauftragt. Die restlichen 215 Beprobungen fanden im Auftrag der Abteilung 12, Sanitätswesen des Amtes der Kärntner Landesregierung, statt. Zusammenfassende Beurteilung Die Eignung als Badewasser wird in folgende 3 Qualitätsstufen eingeteilt: 1 Sehr gute Badequalität : den Richtwerten entsprechende Werte 2 Gute Badequalität : mit punktuellen Überschreitungen der Richtwerte 3 Für Badezwecke nicht geeignet : bei Grenzwertüberschreitungen Richtwert Grenzwert Gesamtcoliforme Bakterien pro 100 ml: Fäkalcoliforme Bakterien pro 100 ml: Fäkalstreptokokken (Enterokokken) pro 100 ml: 100 Von den 371 Proben waren 353 (97 %) hygienisch ohne Beanstandung. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 11

14 Hygienische Überprüfungen 2004 In 12 Proben (3 %) aus 10 Seen wurden Überschreitungen der Richtwerte einzelner Untersuchungsparameter festgestellt. Die Proben zeigten also eine Gute Badequalität an. In keiner der Proben kam es zu einer Überschreitungen der Grenzwerte, sodass im Laufe der gesamten Badesaison kein See seine Eignung als Badegewässer verlor. In den allermeisten Fällen waren die Richtwertüberschreitungen eine unmittelbare Folge von Niederschlagsereignissen und dem damit verbundenen Eintrag von Bakterien in Folge oberfl ächiger Auswaschung. Nachstehende Tabelle zeigt die untersuchten Gewässer und die Bewertung der hygienischen Analysenergebnisse. * In einigen Fällen kann ein Eintrag über güllegedüngte Flächen nicht ausgeschlossen werden KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 12

15 Sanierungs - und Restaurierungsmaßnahmen Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen 2004 Um die Wasserqualität der Seen zu verbessern, bzw. um lokal aufgetretene Beeinträchtigungen der Badequalität zu begrenzen, setzten das Land Kärnten, Gemeinden und Wasserverbände folgende Maßnahmen: Am Feldsee wurde der Betrieb der Tiefenwasserwasserbelüftungsanlage fortgesetzt, um Sauerstoffzehrung und Phosphorrücklösungsprozesse zu verhindern. Die Anlage war vom bis in Betrieb. Am fand eine Revision statt. An den folgenden Seen wurden im Laufe der Badesaison störende Unterwasserpfl anzen mit Hilfe eines eigens konstruierten Mähbootes entfernt. Mähboot mit Rechen. Foto: M. Ambros Am Ossiacher See wurden aufschwimmende Algen mit Spezialbooten abgeschöpft. Auf diese Weise wurde versucht, die Badebereiche möglichst frei von störenden Algen zu halten. Am Klopeiner See wurde der Betrieb der 1975 errichteten Tiefenwasserausleitung fortgesetzt, um nährstoffreiches, sauerstoffarmes Tiefenwasser auszuleiten und zu verhindern, dass das Monimolimnion (Tiefenwasserschicht) sich in höhere Schichten ausdehnt. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 13

16 Wörthersee Wörthersee Morphometrische Daten Seehöhe: 439 m. ü. A. Fläche: 1938,7 ha maximale Tiefe: 85,2 m mittlere Tiefe: 41,9 m Volumen: 816,4 Mio m³ Abfl uss: 2,4 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 162,1 km² Wassererneuerung: 10,5 Jahre Wörthersee. Foto: M. Reichmann Limnologische Beurteilung Der Wörthersee zeigte sich im Untersuchungsjahr 2004 in den meisten untersuchten limnologischen Parametern gegenüber den Vorjahren unverändert. Alle trophierelevanten chemischen Einfl ussgrößen sprechen für eine Zuordnung zum schwach mesotrophen Typus. Einzig die angestiegene Phytoplanktonbiomasse spräche für eine Einstufung in ein höheres Trophieniveau. Die mittlere Sichttiefe entsprach mit 3,6 Meter exakt jener des Vorjahres und liegt im mehrjährigen Mittel. Die Parameter Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration war leicht rückläufi g. An den beiden Sommerterminen fi el die Konzentration sogar unter 10 µg/l (siehe unten). In 50 Meter Tiefe zeigte sich eine unbedeutende Zunahme auf mittlere 15 µg/l. Die über dem Mixolimnion volumsgewichtete Konzentration lag bei mittleren 18 µg/l. Unterhalb des Mixolimnions, in 70 Meter Tiefe, war die Konzentration, entsprechend dem meromiktischen Charakter des Sees, deutlich höher und erreichte 2004 mittlere 60 µg/l. Im Mai wurde im Epilimnion Orthophosphat- Phosphor in Konzentrationen knapp über der Bestimmungsgrenze angetroffen. Die epilimnische Nitrat-Stickstoff-Konzentration lag im Früh- und Spätsommer unterhalb der Nachweisgrenze. Im Frühjahr und im Winter wurden Werte bis zu 100 µg/l erreicht. Entsprechend der relativ tief reichenden Sauerstoffversorgung lag die Ammonium-Stickstoff-Konzentration in 50 Meter Tiefe an allen Terminen, mit Ausnahme des Märztermins, unter der Bestimmungsgrenze von 4 µg/l. In 70 Meter Tiefe war die Konzentration bereits deutlich erhöht. Die Werte bewegten sich zwischen 79 und 310 µg/l. Über Grund wurden Konzentrationen von bis zu 600 µg/l (im Dezember) gemessen. Wie bereits erwähnt, konnte bis in große Tiefen Sauerstoff gemessen werden. Die Sauerstoffgrenze lag zwischen 65 Meter im März und 72 Meter im Mai. Im September wurde, trotz mehrmaliger Messung und Kalibrierung der Messsonde, über Grund eine Sauerstoff-Konzentration von 0,8 mg/l gemessen. Dies ist, in Anbetracht der Tatsache, dass die Messung am Ende der KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 14

17 Wörthersee Sommerstagnation stattfand und eine stabile Temperaturschichtung bestand, nur sehr schwer erklärbar. Untermauert wurde dieses Ergebnis durch das Nichtvorhandensein von Schwefelwasserstoff im Tiefenwasser. Auch 2004 wurde die Algengemeinschaft des Wörthersees vorwiegend durch die Blaualge (Cyanophyceae) Planktothrix rubescens geprägt. Diese Art stellte an allen vier Terminen über 90 Prozent der, über den Wasserkörper gemittelten, Gesamtbiomasse. Sie war hauptverantwortlich für die gegenüber den Vorjahren beträchtlich gestiegene Biomasse. Mit mittleren 2800 mg/m³ im Epilimnion, bzw. mittleren 4100 mg/m³ gewichtet über den Wasserkörper bis 30 Meter, wurde die höchste Biomasse-Konzentration seit 1995 gemessen. Durch die hohe Dominanz von Planktothrix und ihre Fähigkeit, sich aktiv einzuschichten, erklären sich auch einige Auffälligkeiten bei den chemischen Parametern. Zum Beispiel dürfte die geringe Gesamt-Phosphor- Konzentration im sommerlichen Epilimnion darauf zurückzuführen sein, dass der meiste Phosphor von Planktothrix gebunden und, mit deren Absinken aus dem Epilimnion, entfernt wurde. Ähnliches gilt für den Nitrat-Stickstoff. Auch die Sichttiefe steht in engem Zusammenhang mit dem Vorhandensein von Planktothrix im Epilimnion. Auf den ersten Blick ist es verwunderlich, dass die Sichttiefe im März und im Dezember vergleichsweise hoch ist, obwohl Planktothrix in großen Mengen im Epilimnion vorkommt. Allerdings ist anzunehmen, dass sich die Art (zumindest im Dezember) bis an die untere Grenze des Epilimnions zurückgezogen hat, sodass im darüber liegenden Wasserkörper nur sehr geringe Konzentrationen vorhanden waren. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Phytoplanktons wurde bereits auf die Dominanz von Planktothrix rubescens hingewiesen. Lediglich im September konnten im Epilimnion, bedingt durch das Absinken von Planktothrix in die Tiefe, auch andere Arten nennenswerte Anteile ausbilden, wenngleich die Konzentration ausnehmend niedrig war. Zu nennen sind hier Ceratium hirundinella (Dinophyceae) und Cyclotella sp. (Bacillariophyceae). WÖRTHERSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 3,1 2,0 3,8 4 3,6 2,6 4,5 4 3,6 2,8 4,2 Temperatur ( C) 0 m 4 7,0 24,0 4 4,0 22,8 4 4,7 21,4 ph-wert 1 m 4 8,3 7,8 8,5 4 8,3 8,0 8,4 4 8,2 7,9 8,6 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 50 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 70 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 <2 < 2 < < < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m 4 27 < < < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 50 m 4 4 < < < 4 15 Ammonium-Stickstoff (µg/l) 70 m Sauerstoff (mg/l) 50 m 4 1,3 6,7 4 2,2 5,2 4 2,8 4,5 Sauerstoff (mg/l) 70 m 4 0,0 2,4 4 0,0 1,9 4 0,0 1,2 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 15

18 Wörthersee / Millstätter See Hygienische Beurteilung Dem Wörthersee wurden an 10 Badestellen (6 davon sind als EU-Badestellen gemeldet) insgesamt 50 Wasserproben entnommen. In keiner dieser Proben konnten Richt- oder Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Der Wörthersee verfügte somit in der Badesaison 2004 über eine sehr gute Badewasserqualität. Neben der Beschreibung der physikalischchemischen Parameter und des Algenbestandes der Langzeitbeobachtung, werden hier auch das Schwerpunktjahr 1999 hinsichtlich Struktur des Zoo- und Phytoplanktons, Arteninventar, Sukzession und Dominanzverhältnisse beschrieben. Der Bericht ist über unsere Homepage verfügbar. Literaturhinweis Der Wörthersee Limnologische Langzeitentwicklung (1970 bis 2002) Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage nach den Auswirkungen der gesetzten Sanierungsmaßnahmen im Einzugssgebiet des Wörthersees auf seine Wasserqualität. Ist damit eine Verbesserung im Nährstoffhaushalt des Sees verbunden? Reagiert das Phytoplankton auf die Reduktion der für sie relevanten Nährstoffe (Phosphor und Stickstoff)? Titelbild Wörthersee Bericht. Millstätter See Morphometrische Daten Seehöhe: 588 m. ü. A. Fläche: 1328,1 ha maximale Tiefe: 141 m mittlere Tiefe: 88,6 m Volumen: 1204,5 Mio m³ Abfl uss: 5,1 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 284,5 km² Wassererneuerung: 7,5 Jahre Millstätter See. Foto: G. Santner KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 16

19 Millstätter See Limnologische Beurteilung Nachdem der Nährstoffparameter Gesamt- Phosphor das Mixolimnion des Millstätter Sees zum vierten Mal in Folge als oligotroph ausweist, wird der See heuer wieder diesem Trophietypus zugeordnet. Unterstützt wird diese Einstufung durch die weiterhin abnehmende Phytoplanktonbiomasse. Die mittlere Sichttiefe entsprach mit 5,4 Meter exakt jener des Vorjahres. Die Einzelwerte schwankten zwischen 3,5 Meter im Mai und 6,5 Meter im September. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit lagen innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Für die Trophiebeurteilung ist daher die gewichtete Konzentration über das gesamte Mixolimnion wesentlich aussagekräftiger. Diese betrug mittlere 8 µg/l und entsprach in etwa dem Vorjahreswert. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte eine leichte Abnahme auf mittlere 126 µg/l. Wie schon der Parameter Gesamt-Phosphor, ist auch die Ammonium-Stickstoff-Konzentration negativ mit dem Vorhandensein von Sauerstoff korreliert. Dementsprechend betrug die Konzentration in 50 Meter Tiefe nur mittlere 5 µg/l. Über Grund wurden jedoch, vor allem nach der Hochproduktionsphase, wieder Werte von über 600 µg/l erreicht. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration betrug mittlere 9 µg/l. In 50 Meter Tiefe errechnete sich ein Mittel von nur 5 µg/l. Die niedrige Phosphor-Konzentration ist darin begründet, dass im Millstätter See auch 2004 in einer Tiefe von 50 Metern immer Sauerstoff in ausreichenden Mengen vorhanden war, um eine Phosphatfällung zu ermöglichen. Gleichzeitig sind in dieser Tiefe, aufgrund der fehlenden Lichtenergie, kaum mehr photoautotrophe Organismen vorhanden. Diese wären in der Lage, den Phosphor organisch zu binden. Die Sauerstoffgrenze lag zwischen 139 Meter im März und 107 Meter im Mai. Unterhalb der Sauerstoffgrenze wurde jeweils Schwefelwasserstoff nachgewiesen. Im Dezember konnte aufgrund von starkem Nebel bei der Probenahme die tiefste Stelle nicht lokalisiert werden. In 120 Meter Tiefe betrug der Sauerstoffgehalt noch 1,1 mg/l. Da dieser Wert über dem 120-Meter- Wert des Märztermins liegt, ist anzunehmen, dass im Dezember eine ähnlich tief reichende Durchmischung mit sauerstoffreichem Wasser aus höheren Schichten stattfand. MILLSTÄTTER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 6,6 4,2 9,7 4 5,4 4,8 6,1 4 5,4 3,5 6,5 Temperatur ( C) 0 m 4 4,9 21,2 4 4,5 21,1 4 4,6 20,6 ph-wert 1 m 4 8,4 7,7 9,1 4 8,3 7,5 8,8 4 8,3 7,7 8,8 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 50 m 4 5 < < < 5 8 Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 50 m 4 < 4 < 4 < < < 4 7 Sauerstoff (mg/l) 50 m 4 4,2 9,1 4 3,4 9,1 4 5,0 7,3 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 17

20 Millstätter See Die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse zeigte, sowohl im Epilimnion als auch gewichtet über den Wasserkörper bis 30 Meter, eine weitere Abnahme gegenüber den Vorjahren. Die mittlere epilimnische Biomasse betrug rund 500 mg/m³. Durch die Volumswichtung errechnete sich ein Wert von nur rund 300 mg/m³. Im Unterschied zu vielen anderen Kärntner Seen war im Millstätter See die geringe Biomasse nicht in erster Linie auf die geringe Produktivität der Kieselalgen, insbesondere der Gattung Cyclotella, zurückzuführen. Vergleicht man die Werte mit jenen des Vorjahres, so zeigt sich, dass zu Jahresbeginn vor allem Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) stark unterdurchschnittliche Konzentrationen ausbildete und nur rund 0,3 Prozent der Gesamtbiomasse stellte. Mengenmäßig am Stärksten vertreten waren Rhodomonas minuta (12 %), Cryptomonas sp. (11 %) (beide Cryptophyceae), kleine, nicht näher bestimmte coccale Formen (9 %) und Cyclotella sp. (9 %) (Bacillariophyceae). Im Mai dominierte Uroglena sp. (Chrysophyceae) mit einem Anteil von ca. 37 Prozent. Im September dominierte Coenococcus planctonicus (Chlorophyceae) mit rund 25 Prozent der Gesamtbiomasse. Diese Art fand sich zuletzt 1998 im Septemberplankton. Damals bildete sie nur rund ein Zehntel der Biomasse aus, die sie 2004 gebildet hat (rund 229 mg/m³). Erst im Dezember schien Planktothrix rubescens als mengenmäßig relevanter Teil der Zönose auf. Die Art stellte an diesem Termin rund ein Drittel der Gesamtbiomasse. Keine andere Art erreichte Anteile über vier Prozent. Literaturhinweis Der Millstätter See Limnologische Langzeitentwicklung (1970 bis 2002) Der 2004 publizierte Bericht stellt die positiven Auswirkungen der in den 1970er Jahren durchgeführten Sanierungsmaßnahmen dar. Anhand der bis 1970 zurückreichenden limnologischen Daten kann die Abnahme des Nährstoffgehaltes (Reoligotrophierungsprozess) bis heute detailliert dargestellt und diskutiert werden. Neben den wichtigsten chemischen Parametern wurde auch die Schwebealgengemeinschaft und das tierische Plankton dieser Langzeitstudie untersucht und besprochen. Die Ergebnisse der monatlichen Beprobungen, die im Rahmen des Projektes Kärntner Seen im Jahr 2000 durchgeführt wurden, zeigen die Veränderungen, die im Laufe eines Jahres im See stattfi nden. Beiträge über andere wissenswerte Themen rund um den See, wie z.b. über den Fischbestand oder das Krebsvorkommen, runden den Bericht inhaltlich ab. Hygienische Beurteilung Die hygienische Eignung des Millstätter Sees als Badegewässer wurde im Laufe der Badesaison 2004 an 5 Badestellen und je 5 Terminen überprüft. In keiner der insgesamt 25 entnommenen Proben konnten Richt- oder Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Der Millstätter See verfügte somit über eine sehr gute Badequalität. Titelbild Millstätter See Bericht. Der Bericht ist über unsere Homepage verfügbar. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 18

21 Ossiacher See Ossiacher See Morphometrische Daten Seehöhe: 501 m. ü. A. Fläche: 1078,7 ha maximale Tiefe: 52,6 m mittlere Tiefe: 19,6 m Volumen: 206,3 Mio m³ Abfl uss: 3,5 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 162,91 km² Wassererneuerung: 1,8 Jahre Ossiacher See. Foto: M. Reichmann Limnologische Beurteilung Die untersuchten limnologischen Parameter des Ossiacher Sees folgten dem kärntenweiten Trend. Zum einen blieb die Gesamt-Phosphor-Konzentration stabil, bzw. stieg leicht an, zum anderen war die Phytoplanktonbiomasse stark rückläufi g. Der Ossiacher See wird weiterhin dem schwach mesotrophen Nährstofftypus zugeordnet. Trotz der günstigen Nährstoffverhältnisse im Freiwasser bestand 2004 in der Ostbucht weiterhin ein Problem mit aufschwimmenden Algen, die den Badebetrieb beeinträchtigten. Die geplante Sanierung des Bleistätter Moores und vorausgehende Eingriffe im Bereich der Tiebelmündung (Ausbaggern des Schwemmkegels, Schlammabsaugung, etc.) sollen eine Entschärfung der Situation bringen. Der Ossiacher See wird im laufenden Jahr 2005 im Rahmen des Projektes Schwerpunktseen monatlich limnologisch untersucht. Zusätzlich fi nden Trübstoffmessungen statt, um den Betrag der Schwebstoffpartikel, die über die Tiebel eingetragen werden, zu bestimmen. Die mittlere Sichttiefe zeigte gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg auf 5 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration stieg auf mittlere 11 µg/l an. In der Tiefe blieb die Konzentration auf Vorjahresniveau. Eine Volumswichtung über den Wasserkörper bis 45 Meter ergab einen minimalen Anstieg auf mittlere 10 µg/l. Besonders interessant ist das hohe Maximum der epilimnischen Orthophosphat-Phosphor-Konzentration von 7 µg/l im Dezember. So hohe Werte wurden zuletzt im November 1998 gemessen, als die Phytoplanktonbiomasse ähnlich niedrig gewesen ist. Beinahe verdoppelt hat sich im Epilimnion die Konzentration an Nitrat-Stickstoff. Im Mittel betrug diese rund 400 µg/l. Diese Erhöhung ist einerseits auf die verbesserte Sauerstoffsituation über Grund und andererseits auf die geringe Phytoplanktonbiomasse zurückzuführen. Beides bedingt auch ursächlich den Rückgang der grundnahen Ammonium-Stickstoff-Konzentration auf mittlere 7 µg/l. Die grundnahe Sauerstoff-Konzentration lag zwischen 3,5 und 11,9 mg/l. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 19

22 Ossiacher See OSSIACHER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 6 4,6 2,0 8,2 5 4,3 2,1 5,8 4 5,0 3,3 7,5 Temperatur ( C) 0 m 6 6,4 24,0 5 5,0 24,1 4 5,5 19,0 ph-wert 1 m 6 8,3 7,9 8,8 5 8,3 7,7 8,7 4 8,1 7,6 8,6 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m 6 9 < < Gesamt-Phosphor (µg/l) 45 m 6 9 < < Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 6 < 2 < 2 < 2 5 < 2 < 2 < < 2 7 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 45 m 6 17 < Sauerstoff (mg/l) 45 m 6 0,2 11,4 5 1,6 9,1 4 3,5 11,9 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m Im Epilimnion sank die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse auf mittlere 274 mg/m³. Die Werte der Einzeltermine spannten dabei einen Bogen von 59 mg/m³ im Mai bis 686 mg/m³ im September. Zu Beginn der Beprobungen im April entsprach die Biomasse-Konzentration noch durchaus den zu erwartenden Werten. Auch die Dominanzen waren nicht ungewöhnlich. Die größte Biomasse bildete Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) aus. Bezogen auf den Wasserkörper bis 30 Meter Tiefe stellte diese Art rund die Hälfte der Biomasse. Im Epilimnion betrug ihr Anteil etwa zwei Drittel. Die ungewöhnlich niedrige Biomasse zum Maitermin war weniger auf das Fehlen einzelner Vertreter, als vielmehr auf eine generell niedrige Produktivität zurückzuführen. Selbst im Epilimnion erreichten einzelne Arten oder Gattungen nie Konzentrationen über 25 mg/m³. Mit mittleren 52 mg/m³ (volumsgewichtet über den Wasserkörper bis 30 Meter) wurde die niedrigste Konzentration an einem Einzeltermin seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen. In absteigender Reihenfolge ihrer Anteile sind zu nennen: Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Dinobryon divergens (Chrysophyceae) und Peridinium cinctum fa. westii (Dinophyceae). Unterhalb des Epilimnions bildete auch Cyclotella sp. (Bacillariophyceae) geringe Biomasse-Konzentrationen aus. Im September entsprach die Gesamtbiomasse (508 mg/m³) in etwa dem Mittel über die Septembertermine der letzten 10 Jahre (647 mg/m³). Die mengenmäßig wichtigsten Arten waren Fragilaria crotonensis (Bacillariophyceae), Ceratium hirundinella (Dinophyceae) und Cyclotella sp. (Bacillariophyceae). Erstere bildete rund ein Viertel der Gesamtbiomasse an diesem Termin. Vor allem unterhalb des Epilimnions war auch Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) mengenmäßig von Bedeutung. Deutlich unterdurchschnittlich war die Phytoplanktonbiomasse im Dezember, wenngleich ähnlich niedrige Konzentrationen schon Mitte der 1990er Jahre beobachtet wurden. An relevanten Arten sind zu nennen: Gyrosigma sp. (Bacillariophyceae), Rhodomonas minuta var. nannoplanctica (Cryptophyceae), Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) und Planktothrix rubescens. Gyrosigma sp. trat bisher erst ein Mal (im Juni 1980) in der Zönose des Ossiacher Sees auf. Hygienische Beurteilung Der Ossiacher See wurde während der Badesaison 2004 an 7 Badestellen und je 5 Terminen auf seine hygienische Eignung als Badegewässer überprüft. In keiner der insgesamt 35 Proben konnten Richtoder Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Der Ossiacher See verfügte folglich über eine sehr gute Badewasserqualität. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 20

23 Weißensee Weißensee Morphometrische Daten Seehöhe: 929 m. ü. A. Fläche: 653,1 ha maximale Tiefe: 99 m mittlere Tiefe: 35,1 m Volumen: 226,1 Mio m³ Abfl uss: 0,78 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 49,6 km² Wassererneuerung: 9,2 Jahre Weißensee. Foto: Kärntner Medienzentrum Limnologische Beurteilung Alle, im Untersuchungsjahr 2004 erhobenen, trophierelevanten Parameter wiesen den Weißensee als oligotrophes Gewässer aus. Die Konzentrationen der Nährstoffe und der Algenbiomasse waren unverändert niedrig. Mit mittleren 8,5 Meter blieb die Sichttiefe weiterhin ausgezeichnet. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit entsprachen den klimatischen und geologischen Randbedingungen. Innerhalb des Mixolimnions bewegten sich die Konzentrationen der Parameter Gesamt-Phosphor und Orthophosphat-Phosphor um die Bestimmungsgrenze. In Folge der geringen epilimnischen Phytoplanktonbiomasse stieg die Nitrat-Stickstoff-Konzentration in den obersten 6 Metern auf mittlere 52 µg/l. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration in 50 Meter Tiefe lag an allen Terminen unter der Bestimmungsgrenze. Über Grund wurde ein Maximalwert von rund 200 µg/l gemessen. Aufgrund von Problemen mit dem Übertragungskabel der Sauerstoffmesssonde konnte die Sauerstoffgrenze nicht exakt bestimmt werden. Schwefelwasserstoffgeruch in der Septemberprobe, die aus 90 Meter Tiefe entnommen wurde, weist allerdings auf anaerobe Bedingungen ab dieser Tiefe hin. In einer Tiefe von 50 Meter setzte die Sauerstoff-Konzentration den abnehmenden Trend der letzten Jahre fort. Die Minimalkonzentration betrug 1,7 mg/l, die Maximalkonzentration 2,5 mg/l. Der Rückgang der Phytoplanktonbiomasse- Konzentration im Weißensee erreichte ähnlich kleine Werte wie im, von der Trophie her vergleichbaren, Faaker See. Im Mittel über die drei Termine betrug die epilimnische Konzentration rund 90 mg/m³ und, die über den Wasserkörper bis 30 Meter gewichtete Konzentration, rund 50 mg/m³. Wie im Faaker See fällt auch im Weißensee auf, dass die Gattung Cyclotella im Jahr 2004 geringe Biomassen ausbildete. Im Juniplankton konnte kein Vertreter dieser Gattung angetroffen werden. Die dominierende Art war Ceratium hirundinella (Dinophyceae). Andere Arten erreichten nur Konzentrationen unter 10 mg/m³. Im September zeichnete das Phytoplankton ein nahezu unverändertes Bild. Die Gattung Cyclotella war nun zwar Bestandteil der Gemeinschaft, allerdings mit sehr niedrigen Konzentrationen. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 21

24 Weißensee / Faaker See WEIßENSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 7,2 6,9 7,5 9 9,4 5,8 14,0 2 8,5 5,9 11,0 Temperatur ( C) 0 m 2 12,9 20,7 9 0,7 23,3 3 4,8 16,2 ph-wert 1 m 2 8,5 8,4 8,5 9 8,3 7,9 8,5 3 8,3 8,1 8,4 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 5 < 5 < 5 9 < 5 < 5 < 5 3 < 5 < 5 < 5 Gesamt-Phosphor (µg/l) 50 m 2 < 5 < 5 < 5 9 < 5 < 5 < 5 3 < 5 < 5 < 5 Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m 2 5 < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 9 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m 2 18 < < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 50 m 2 < 4 < < < 4 < 4 < 4 Sauerstoff (mg/l) 50 m 2 4,9 6,2 9 2,0 3,3 3 1,7 2,5 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m Im Dezember änderten sich die Dominanzen. Rhodomonas minuta var. nannoplanctica (Cryptophyceae) beherrschte gemeinsam mit Fragilaria crotonensis (Bacillariophyceae) und Ceratium hirundinella das Bild. Im Epilimnion waren auch Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) und Synedra acus (Bacillariophyceae) von Bedeutung. Hygienische Beurteilung Keine der 10 (zwei Badestellen) entnommenen Hygieneproben wies Richt- oder Grenzwertüberschreitungen auf. Der Weißensee verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. Faaker See Morphometrische Daten Seehöhe: 554 m. ü. A. Fläche: 220 ha maximale Tiefe: 29,5 m mittlere Tiefe: 16,1 m Volumen: 35,2 Mio m³ Abfl uss: 0,62 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 37,09 km² Wassererneuerung: 1,8 Jahre Faaker See. Foto: M. Reichmann Limnologische Beurteilung Aufgrund der äußerst geringen Nährstoff- und Phytoplankton-Konzentrationen wird der Faaker See auch im Untersuchungsjahr 2004 dem oligotrophen Typus zugeordnet. Die vor Ort untersuchten Parameter Sichttiefe, Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit entsprachen den Vorjahreswerten und zeigten keinerlei Besonderheiten. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 22

25 Faaker See FAAKER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 3 4,9 3,5 7,0 4 5,0 1,2 9,2 3 4,8 4,5 5,0 Temperatur ( C) 0 m 4 6,9 21,7 4 6,5 20,0 3 4,3 19,3 ph-wert 1 m 4 8,3 8,1 8,4 4 8,2 8,0 8,4 3 8,2 8,1 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 5 < < < 5 < 5 5 Gesamt-Phosphor (µg/l) 29 m 4 7 < < Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m 4 6 < < < 5 5 Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 29 m Sauerstoff (mg/l) 29 m 4 0,0 11,0 4 0,6 8,7 3 0,5 7,1 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m Die Gesamt-Phosphor-Konzentrationen ergaben eine weitere Abnahme unter das ohnehin schon sehr niedrige Niveau der beiden vorangegangenen Jahre. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration stieg auf mittlere 258 µg/l an. Die Ammonium-Stickstoff- Konzentration über Grund sank auf mittlere 60 µg/l. Die grundnahe Sauerstoff-Konzentration schwankte zwischen 0,5 mg/l im Dezember und 7,1 mg/l im Mai zeigte sich eine auffallende Abnahme der Phytoplanktonbiomasse. Mit mittleren 80 mg/m³ im Epilimnion und 64 mg/m³ volumsgewichtet über den gesamte Wasserkörper zeigte der Faaker See die niedrigsten Werte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr aus einer verstärkten Produktivität ab, sondern ist lediglich eine Folge der geringen Biomasse der Gattung Cyclotella. Im Mai stellte Ceratium hirundinella (Dinophyceae) rund drei Viertel der epilimnischen Gesamtbiomasse. Andere Formen erreichten weder im Epilimnion noch im Wasserkörper Konzentrationen über 10 mg/m³. Im September wurde das Epilimnion ebenso von Ceratium hirundinella beherrscht. Eine weitere wichtige Gattung war Cryptomonas (Cryptophyceae), die vor allem in tieferen Schichten den Hauptteil der Algenbiomasse ausmachte. Im Dezember trat, neben den bereits besprochenen Algen, auch Rhodomonas minuta (Cryptophyceae) verstärkt auf. Neben der geringen Konzentration zeigte auch die Zusammensetzung des Phytoplanktons einige Besonderheiten. Am Auffälligsten war das beinahe völlige Fehlen der sonst meist dominanten Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae). Vor allem kleine Formen dieser Gattung fi nden sich normalerweise sehr regelmäßig in der Algengemeinschaft des Faaker Sees waren vor allem Ceratium hirundinella (Dinophyceae) und verschiedene Formen der Gattung Cryptomonas (Cryptophyceae) vorherrschend. Deren Dominanz leitet sich jedoch nicht Hygienische Beurteilung Zu Beginn der Badesaison wurde an einer der drei Entnahmestellen eine Überschreitung der Richtwerte für fäkalcoliforme Bakterien und für Streptococcus faecalis festgestellt. Bereits bei der nächsten Entnahme an dieser Stelle konnte, wie in den 13 weiteren Proben, keine Überschreitung mehr festgestellt werden. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 23

26 Keutschacher See Keutschacher See Morphometrische Daten Seehöhe: 506 m. ü. A. Fläche: 132,7 ha maximale Tiefe: 15,6 m mittlere Tiefe: 10,3 m Volumen: 13,6 Mio m³ Abfl uss: 0,57 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 29,81 km² Wassererneuerung: 9 Monate Keutschacher See. Foto: M. Ambros Limnologische Beurteilung Der Keutschacher See präsentierte sich im Untersuchungsjahr 2004 als schwach mesotropher See an der Grenze zur Oligotrophie. Anders als in vielen 2004 untersuchten Kärntner Seen ließ sich im Keutschacher See das Missverhältnis zwischen Nährstoffniveau und Konzentration der Phytoplanktonbiomasse nicht beobachten. Die Sichttiefe zeigte, bedingt durch die geringe epilimnische Algenbiomasse, eine Zunahme auf mittlere 4,8 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration zeigte eine Abnahme auf mittlere 5 µg/l. An zwei der drei Terminen lag die Konzentration in manchen Tiefenstufen sogar unter der Bestimmungsgrenze von 5 µg/l. Auch über Grund nahm die Gesamt-Phosphor- Konzentration ab. Das Mittel über die drei Termine betrug 15 µg/l. Die Zunahme der gewichteten Konzentration auf mittlere 10 µg/l steht in engem Kontext mit der Blaualge (Cyanophyceae) Planktothrix rubescens, bzw. deren Fähigkeit, sich innerhalb des Wasserkörpers sehr eng einzuschichten. Genau dieses Verhalten dürfte die Art am Probenahmetermin im September gezeigt haben. Dies hatte zur Folge, dass ein Großteil der Algenbiomasse - Planktothrix stellte an diesem Termin rund 90 Prozent der Biomasse - sich innerhalb eines engen Bereichs des Wasserkörpers befand und dort somit auch eine hohe Konzentration an organisch gebundenem Phosphor vorzufi nden war. Die Konzentration des epilimnischen Nitrat- Stickstoffes stieg auf mittlere 239 µg/l an. Über Grund sank die Ammonium-Stickstoff-Konzentration auf knapp über 300 µg/l. Beide Entwicklungen sind Folge der verbesserten Sauerstoffsituation über Grund. Selbst gegen Ende der Sommerstagnation wurde in 15 Meter Tiefe noch Sauerstoff angetroffen. Die Konzentration war mit 0,1 mg/l gering. Die Bildung von Schwefelwasserstoff konnte nicht beobachtet werden. Das Erscheinungsbild der Phytoplanktonzönose des Keutschacher Sees wird sehr stark durch das Vorhandensein von Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) geprägt. Da diese Art einerseits recht hohe Biomassen ausbildet und andererseits vor höheren Wassertemperaturen in die Tiefe ausweicht, kommt es zumindest während der Sommermonate zu großen Unterschieden KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 24

27 Keutschacher See KEUTSCHACHER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 3,7 1,6 5,0 5 4,1 1,8 5,8 3 4,8 2,7 6,5 Temperatur ( C) 0 m 4 8,0 23,1 5 6,4 25,4 3 5,6 19,9 ph-wert 1 m 4 8,2 8,0 8,6 5 8,1 7,7 8,3 3 8,1 7,8 8,4 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < 5 7 Gesamt-Phosphor (µg/l) 15 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 5 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 15 m Sauerstoff (mg/l) 15 m 4 0,0 3,9 5 0,0 4,0 3 0,1 4,3 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m zwischen dem Epilimnion und des darunter liegenden Wasserkörpers. Im Untersuchungsjahr 2004 bildete Planktothrix bereits im Mai den Hauptteil der Gesamtbiomasse. Trotz moderater epilimnischer Temperaturen schichtete sich die Art ausschließlich unterhalb des Epilimnions ein. Im mengenmäßig planktonarmen Epilimnion dominierte Ceratium hirundinella (Dinophyceae). Bis September baute Planktothrix ihre subepilimnische Biomasse weiter aus. Darüber hinaus stellten Cyclotella sp. (Bacillariophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) die wichtigsten Arten. Im Dezember war die Planktothrix-Population bereits weitgehend zusammengebrochen, sodass die Gesamtbiomasse deutlich geringer war. Wichtige Formen waren Cyclotella sp. (Bacillariophyceae), Anabaena sp. (Cyanophyceae) und Rhodomonas minuta var. nannoplanctica (Cryptophyceae). Im Epilimnion bildete Gyrosigma sp. (Bacillariophyceae) die höchsten Biomassen aus. Dies ist besonders deshalb von großem Interesse, da diese Gattung zum ersten Mal in der Algengemeinschaft des Keutschacher Sees aufscheint. Ceratium hirundinella (Panzeralge). Foto: G. Santner Hygienische Beurteilung Der Keutschacher See wurde an zwei Badestellen an je 5 Terminen auf seine hygienische Eignung als Badegewässer überprüft. In keiner der 10 Proben konnten Richt- oder Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Der See verfügte über eine sehr gute Badewasserqualität. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 25

28 Hafnersee Hafnersee Morphometrische Daten Seehöhe: 508 m. ü. A. Fläche: 15,9 ha maximale Tiefe: 10 m mittlere Tiefe: 5 m Volumen: 0,79 Mio m³ Abfl uss: 0,24 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 12,7 km² Wassererneuerung: 1,2 Monate Hafnersee. Foto: M. Ambros Limnologische Beurteilung Die physikalisch-chemischen Untersuchungen ergaben kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Abweichend von diesem Bild nahm die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse stark ab. Da dieser Rückgang offensichtlich nicht auf eine Verschiebung im Nährstoffniveau zurückgeführt werden kann, wird der Hafnersee weiterhin dem mesotrophen Typus zugeordnet. Die mittlere Sichttiefe betrug 3,1 Meter. Dies entspricht einer Abnahme um 0,5 Meter gegenüber dem Vorjahr. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit blieben im Wesentlichen unverändert. Die unterschiedlichen Aspekte der Gesamt- Phosphor-Konzentration zeigten durchwegs leicht ansteigende Werte. Die epilimnische Konzentration betrug mittlere 14 µg/l, über Grund war sie rund doppelt so hoch. Gewichtet über den Wasserkörper errechnet sich eine mittlere Konzentration von 16 µg/l. Trotz der niedrigen Biomasse wurden an keinem Termin Konzentrationen des epilimnischen Orthophosphat-Phosphors über der Bestimmungsgrenze angetroffen. Die beiden Stickstofffraktionen zeigten gegenüber den vorangegangenen Jahren kaum Veränderungen. Tendenziell zeigte sowohl die epilimnische Nitrat- als auch Ammonium-Stickstoff- Konzentration eine leichte Abnahme gegenüber dem Vorjahr. Die grundnahe Sauerstoffsituation war gegenüber den Vorjahren etwas besser. Zwar wurde über die Sommermonate eine ausgeprägte Zehrung beobachtet, jedoch war auch im September Sauerstoff in messbarer Konzentration vorhanden. Dementsprechend kam es nicht zur Bildung von Schwefelwasserstoff. Überhaupt nicht ins Bild passt die niedrige Konzentration der Phytoplanktonbiomasse. Gewichtet über den Wasserkörper von 0 bis 8 Meter, betrug diese nur rund 250 mg/m³. In Anbetracht der sich nicht verändernden trophischen Randbedingungen, ist eine Erklärung für diese Abnahme derzeit nicht zu fi nden. Vergleicht man die Zusammensetzung des Phytoplanktons mit jener des Vorjahres, so fällt, auf Gruppenniveau, eine gewisse jahreszeitliche Verschiebung der Dominanzen auf. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 26

29 Hafnersee HAFNERSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 2,9 2,5 3,5 4 3,6 2,5 4,5 3 3,1 2,2 3,7 Temperatur ( C) 0 m 4 7,8 22,7 4 4,4 20,0 3 3,4 17,8 ph-wert 1 m 4 7,9 7,7 8,1 4 7,8 7,7 8,0 3 7,9 7,7 8,2 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 10 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 10 m Sauerstoff (mg/l) 10 m 4 0,0 7,6 4 0,0 7,8 3 0,1 7,5 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 4 7,4 5,4 10,2 2 5,2* 4,7* 5,7* Phytoplankton (mg/m³) gew. 0-8 m Chlorophyll a (µg/l) 0-10 m 4 5,9 4,0 8,9 2 6,8* 5,6* 7,9* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a-werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt. Zum sehr planktonarmen Maitermin bildeten Peridinium aciculiferum (Dinophyceae), Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Ceratium hirundinella (Dinophyceae) und nicht näher bestimmte kleine coccale Formen den größten Biomasseanteil des Phytoplanktons. Die Gruppenzusammensetzung der Algengemeinschaft zum Septembertermin ähnelte jener des Maitermins des Vorjahres. Allerdings fällt einmal mehr auf, dass die Bacillariophyceae, normalerweise vor allem von der Gattung Cyclotella repräsentiert, sehr unterdurchschnittliche Anteile ausbildeten. Die größten Biomassen stellten Uroglena sp. (Chrysophyceae), Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Dinobryon divergens (Chrysophyceae) und Cryptomonas sp. (Cryptophyceae). Im Dezember entsprach die Gruppenzusammensetzung in groben Zügen jener des Septembertermins des Vorjahres, bei wesentlich geringerer Konzentration der Biomasse. Die Hauptmasse wurde von Rhodomonas minuta var. nannoplanctica (Cryptophyceae) gebildet. Auch Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) bildete nennenswerte Anteile. Dinobryon divergens (Goldalge). Foto: M. Mairitsch Hygienische Beurteilung Keine der 5, während der Badesaison 2004, entnommenen Hygieneproben ergab Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der Hafnersee verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 27

30 Rauschelesee Rauschelesee Morphometrische Daten Seehöhe: 510 m. ü. A. Fläche: 19 ha maximale Tiefe: 12 m mittlere Tiefe: 5,7 m Volumen: 1,08 Mio m³ Abfl uss: 0,12 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 5,11 km² Wassererneuerung: 3,6 Monate Rauschelesee. Foto: M. Ambros Limnologische Beurteilung Die meisten, im Jahr 2004 im Rauschelesee erhobenen, trophierelevanten Parameter sprechen für eine Verschiebung in Richtung Oligotrophie. Aufgrund der, während der Stagnationsphasen immer noch recht hohen Gesamt-Phosphor- Konzentration über Grund und der fakultativen, mit Schwefelwasserstoffbildung einhergehenden Sauerstoffzehrung, wird der Rauschelesee für das Jahr 2004 dennoch dem schwach mesotrophen Typus zugeordnet. Beim Parameter Sichttiefe machte sich die Abnahme der Phytoplanktonbiomasse besonders deutlich bemerkbar. Mit einer maximalen Sichttiefe von 7,8 Meter im Mai, wurde das Vorjahresmaximum, dass bislang die größte Sichttiefe seit Beginn der Aufzeichnungen darstellte, noch um 0,8 Meter überschritten. An den beiden anderen Terminen wurde mindestens eine Sichttiefe von 4 Meter erreicht. Die Parameter Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keinerlei Besonderheiten. Sämtliche Werte des Parameterblocks Gesamt- Phosphor zeigten rückläufi ge Konzentrationen. Am deutlichsten war der Rückgang der epilimnischen Konzentration auf mittlere 7 µg/l. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte einen leichten Anstieg auf mittlere 370 µg/l. Trotz der, auf den ersten Blick, verbesserten Sauerstoffsituation über Grund, stieg die grundnahe Ammonium- Stickstoff-Konzentration auf mittlere 1350 µg/l an. Die grundnahe Sauerstoff-Konzentration streute zwischen 7,3 mg/l im Dezember und 0,0 mg/l (mit Schwefelwasserstoffbildung) im September. Zum Maitermin wurden 0,4 mg/l gemessen. Es zeigt sich also, dass, mit Ausnahme der Herbstzirkulationsphase, in der grundnahen Schicht erhebliche Zehrungsprozesse stattfanden. Diese können vermutlich immer noch als Folge der im Vorjahr beträchtlichen Biomasse-Konzentrationen und der damit verbundenen Abbauprozesse angesehen werden. Auch im Rauschelesee ließ sich 2004 eine Abnahme der Konzentration der Phytoplanktonbiomasse feststellen. Diese fi el jedoch verglichen mit anderen Seen geringer aus. Im Mittel betrug die epilimnische Konzentration rund 430 mg/m³ und die Konzentration im gesamten Wasserkörper rund 420 mg/m³. Vergleicht man die Einzelwerte mit jenen von vorangegangenen Terminen, so zeigt sich, dass, mit Ausnahme der Maiwerte, die ermittelten Biomasse-Konzentrationen innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite liegen. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 28

31 Rauschelesee RAUSCHELESEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 3,0 2,2 4,3 5 4,4 3,5 7,0 3 5,9 4,0 7,8 Temperatur ( C) 0 m 4 8,1 22,5 5 5,0 26,0 3 4,4 19,4 ph-wert 1 m 4 8,1 7,7 8,4 5 7,9 7,6 8,2 3 8,0 7,8 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 12 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 5 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 < 2 Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 12 m Sauerstoff (mg/l) 12 m 4 0,0 4,4 5 0,0 1,2 3 0,0 7,3 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m Die Untersuchung der Maiprobe zeigte auch hinsichtlich der Zusammensetzung der Algengemeinschaft einige Besonderheiten. Am Auffälligsten war sicherlich das völlige Fehlen der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae), welche in den vorangegangenen Jahren im Frühjahr meist sehr deutlich dominierte. Ebenso die deutlich über dem bisherigen Maximum befi ndliche Konzentration von Kephyrion sp. (Chrysophyceae) unterhalb des Epilimnions scheint erwähnenswert. Im Epilimnion bildeten Uroglena sp. (Chrysophyceae) und Dinobryon divergens (Chrysophyceae) die höchsten Konzentrationen aus. Unterhalb des Epilimnions ist neben Kephyrion sp. nur Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) zu nennen. Im Septemberplankton zeigten sich vergleichsweise normale Verhältnisse. Im Epilimnion war Cyclotella die vorherrschende Gattung und bildete durchaus stattliche Konzentrationen aus. Neben Cyclotella konnte auch Ceratium hirundinella (Dinophyceae) beträchtliche Biomassen ausbilden. Unterhalb des Epilimnions war Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) vorherrschend. Zum Dezembertermin fanden sich wieder kaum Vertreter der Gattung Cyclotella in der Algengemeinschaft. Der gesamte, in Zirkulation befi ndliche Wasserkörper wurde von verschiedenen Formen der Gattung Cryptomonas (Cryptophyceae) beherrscht. Hygienische Beurteilung Der Rauschelesee wurde in der Badesaison 2004 an fünf Terminen auf seine hygienische Eignung als Badegewässer untersucht. In der zweiten, am entnommenen Probe, wurde eine Richtwertüberschreitung beim Parameter gesamtcoliforme Bakterien festgestellt. Alle anderen Proben zeigten weder Richt- noch Grenzwertüberschreitungen. Uroglena sp. (Goldalge). Foto: J. Mildner KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 29

32 Klopeiner See Klopeiner See Morphometrische Daten Seehöhe: 446 m. ü. A. Fläche: 110,6 ha maximale Tiefe: 48 m mittlere Tiefe: 23 m Volumen: 25,4 Mio m³ Abfl uss: 0,035 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 4,14 km² Wassererneuerung: 11,5 Jahre Klopeiner See. Foto: Kärntner Medienzentrum Limnologische Beurteilung Der Klopeiner See präsentierte sich auch 2004 als schwach mesotrophes Gewässer. Keiner der trophierelevanten Parameter zeigte wesentliche Veränderungen gegenüber den Vorjahren. Dankenswerter Weise wurden dem Amt der Kärntner Landesregierung auch heuer wieder die, seitens des Gendarmeriepostens St. Kanzian, im Rahmen des See- und Stromdienstes erhobenen Temperatur- und Sichttiefemessungen, zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse sind, gemeinsam mit jenen aus den Routineuntersuchungen und der jeweiligen Phytoplanktonbiomasse-Konzentration an den drei Terminen in Abbildung 7 dargestellt. Die Oberfl ächentemperatur spannte demnach einen Bogen von rund 24 C im August bis knapp über 4 C im Dezember. Die Sichttiefe schwankte zwischen 14 Meter im Juni und nur 2 Meter Mitte September. Die Werte der Parameter ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Der Parameter Gesamt-Phosphor zeigte gegenüber dem Vorjahr eine leichte Konzentrationsabnahme. Die mittlere epilimnische Konzentration betrug 7 µg/l. An der Grenze zum Monimolimnion wurden 45 µg/l gemessen. Gewichtet über das gesamte Mixolimnion (0 bis 30 Meter) errechnete sich eine Konzentration von 14 µg/l. Deutlicher fi el der Konzentrationsrückgang beim epilimnischen Nitrat-Stickstoff aus. Mit mittleren 10 µg/l hat sich der Gehalt an Nitrat-Stickstoff gegenüber dem Vorjahr um rund zwei Drittel reduziert. Abb. 7: Vergleich von Phytoplanktonbiomasse, Oberfl ächentemperatur und Sichttiefe im Jahresverlauf (AKL: Messungen durchgeführt vom Amt der Ktn. Landesregierung, Abt. 15; GP: Messungen durchgeführt von Gendarmerie). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 30

33 Klopeiner See KLOPEINER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 9,2 5,0 15,0 3 7,9 6,0 11,5 4 6,2 4,3 7,2 Temperatur ( C) 0 m 4 4,6 23,0 4 6,1 25,1 4 5,4 19,0 ph-wert 1 m 4 8,3 8,0 8,4 4 8,2 7,7 8,4 4 8,3 8,1 8,4 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 30 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m 4 20 < < < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 30 m Sauerstoff (mg/l) 30 m 4 0,0 0,0 4 0,0 0,0 3 0,0 0,0 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m Im Gegenzug stieg die grundnahe Konzentration an Ammonium-Stickstoff deutlich an und betrug mittlere 1170 µg/l. Die Sauerstoffgrenze befand sich an allen drei Terminen zwischen 20 und 30 Meter. Unterhalb von 30 Meter (an der Grenze zum stagnierenden Wasserkörper) wurde bei jeder Messung Schwefelwasserstoff angetroffen. Entgegen dem landesweiten Trend zeigte die epilimnische Phytoplanktonbiomasse im Klopeiner See einen Konzentrationsanstieg. Dieser ist in erster Linie auf eine ungewöhnlich hohe Produktion von Trachelomonas sp. (Euglenophyceae) zum Septembertermin zurückzuführen, an dem diese Gattung rund 96 Prozent der Gesamtbiomasse stellte. Im Mai wurde der Wasserkörper oberhalb von 6 Meter vor allem von Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) besiedelt. Darunter dominierte Cryptomonas sp. (Cryptophyceae). Zum planktonarmen Dezembertermin bildeten die beiden Cryptophyceae Cryptomonas sp. und Rhodomonas minuta den Hauptteil der Biomasse. Hygienische Beurteilung Der Klopeiner See wurde in der Badesaison 2004 an zwei Badestellen und je 5 Terminen hygienisch untersucht. In den acht von Juni bis August entnommenen Proben wurden weder Richt- noch Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Mitte September ergab sich in einer der beiden Proben eine Richtwertüberschreitung beim Gehalt an gesamtcoliformen Bakterien. In der parallel an der zweiten Badestelle entnommen Probe konnten keine Überschreitungen festgestellt werden. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 31

34 Turnersee Turnersee Morphometrische Daten Seehöhe: 481 m. ü. A. Fläche: 44,1 ha maximale Tiefe: 13 m mittlere Tiefe: 7,5 m Volumen: 3,3 Mio m³ Abfl uss: 0,085 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 7,98 km² Wassererneuerung: 1,2 Jahre Turnersee. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Wie viele, in diesem Bericht diskutierte Seen, zeigte auch der Turnersee im Untersuchungsjahr 2004 gegenüber den Vorjahren eine deutlich geringere Phytoplanktonbiomasse-Konzentration. Die Tatsache, dass die relevanten Nährstoffparameter diese Entwicklung nicht zeigten, führt dazu, dass der See weiterhin dem schwach mesotrophen Typus zugeordnet wird. Die Sichttiefe erreichte 2004 nach den unterdurchschnittlich geringen Vorjahreswerten wieder ein normales Niveau von mittleren 3,6 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit entsprachen den klimatischen und geologischen Randbedingungen. Die mittlere epilimnische Gesamt-Phosphor- Konzentration betrug 8 µg/l. Volumsgewichtet über den gesamten Wasserkörper wurden 10 µg Gesamt-Phosphor pro Liter errechnet. Die im Vergleich zu 2003 gesunkene grundnahe Gesamt- Phosphor-Konzentration ist eine Folge der besseren Sauerstoffversorgung dieser Schichten, wodurch Rücklösungsprozesse aus dem Sediment nur in verringertem Ausmaß stattfanden. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte einen Anstieg auf mittlere 1130 µg/l. Die mittlere Ammonium-Stickstoff-Konzentration sank auf knapp über 1000 µg/l. Die Werte beider Parameter bewegten sich jedoch innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. Die grundnahe Sauerstoff-Konzentration hat sich gegenüber der Situation im Jahr 2003 (Sauerstoffgrenze zwischen 10 und 12 Meter) wieder normalisiert. Zwar wurde während der Sommerstagnation erneut eine ausgeprägte Sauerstoffzehrung über Grund, einhergehend mit Schwefelwasserstoffbildung, beobachtet. An den beiden anderen Terminen im Mai und im Dezember (Zirkulationsphase) konnte Sauerstoff jedoch bis zum Grund nachgewiesen werden. Die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse erreichte mittlere 419 mg/m³ im Epilimnion bzw. 429 mg/m³ gewichtet über den gesamten Wasserkörper. Zum Teil ist die geringe mittlere Biomasse in der jahreszeitlichen Verteilung der Probenahmetermine begründet (nur 3 Termine inkl. Dezembertermin). Allerdings zeigen Vergleiche mit Terminen ähnlicher jahreszeitlicher Lage, dass auch die Konzentrationen an Einzelterminen deutlich unter den Vergleichswerten blieben (Abb 8). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 32

35 Turnersee TURNERSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 3,5 2,8 5,0 4 2,9 1,2 5,3 3 3,6 3,3 3,8 Temperatur ( C) 0 m 4 7,1 23,8 4 8,4 25,6 3 3,8 18,8 ph-wert 1 m 4 8,2 8,1 8,3 4 8,1 7,8 8,4 3 8,1 7,8 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 13 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 13 m Sauerstoff (mg/l) 13 m 4 0,0 4,0 4 0,0 0,0 3 0,0 6,3 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 4 3,7 2,2 5,8 4 1,4* 0,6* 2,6* Phytoplankton (mg/m³) gew m Chlorophyll a (µg/l) 0-13 m 4 7,4 4,6 12,0 4 4,5* 1,5* 7,8* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a-werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt. Abb. 8: Vergleich der epilimnischen Phytoplanktonbiomasse an Einzelterminen von mit denen des Jahres Im Dezember wurden die geringe Konzentrationen vor allem von Ceratium hirundinella und Gymnodinium helveticum (Dinophyceae) gebildet. Hygienische Beurteilung Keine der 5, beim Strandbad entnommenen Hygieneproben, zeigte Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Die Zusammensetzung der Algengemeinschaft zeigte, abgesehen von der niedrigen Konzentration, keine Auffälligkeiten. Im Mai dominierten verschiedene Formen der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) gemeinsam mit Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) das gesamte Bild. Im September blieben die Cyclotellen im Epilimnion die stärkste Gattung. Weitere erwähnenswerte Formen waren Peridinium cinctum fa. westii (Dinophyceae), verschiedene Formen der Gattung Cryptomonas (Cryptophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae). Die phytoplanktonreichere Tiefenschicht (5-13 m Tiefe) wurde von Dinobryon divergens (Chrysophyceae) und kleinen Formen der Gattung Cryptomonas dominiert. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 33

36 Längsee Längsee Morphometrische Daten Seehöhe: 550 m. ü. A. Fläche: 74,8 ha maximale Tiefe: 21,4 m mittlere Tiefe: 13,4 m Volumen: 9,18 Mio m³ Abfl uss: 0,03 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 5,36 km² Wassererneuerung: 9,7 Jahre Längsee. Foto: A. Rauter Limnologische Beurteilung Der meromiktische Längsee zeigte 2004, oberhalb des Monimolimnions (14-21 m Tiefe), einen deutlichen Nährstoffrückgang. Auch die Konzentration der Schwebealgenbiomasse hat stark abgenommen. Entsprechend den Kriterien ist, zumindest das Mixolimnion, als oligotroph einzustufen. Die mittlere Sichttiefe lag bei 4,9 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration betrug im Mittel nur 6 µg/l. Mit Ausnahme des Dezembertermins (Herbstzirkulation) lagen die Konzentrationen um oder unter der Bestimmungsgrenze von 5 µg/l. Diese geringen Konzentrationen machten sich auch bei den, über das Mixolimnion (0 bis 13 Meter) gewichteten, Gesamt-Phosphor- Gehalten bemerkbar. Durchschnittlich befanden sich 9 µg Gesamt-Phosphor pro Liter in diesem Wasserkörper. Unterhalb des Mixolimnions kam es, entsprechend der etwas schlechteren Sauerstoffversorgung, zu leicht ansteigenden Werten. Erstmals seit 1996 wurden im Epilimnion wieder Orthophosphat-Phosphor-Konzentrationen gemessen, die mit 6 µg/l deutlich über der Bestimmungsgrenze von 2 µg/l lagen. Dieses Ergebnis weist auf die unterdurchschnittliche Phytoplanktonbiomasse hin. Die epilimnische Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg auf mittlere 141 µg/l. Dieser Wert liegt im mehrjährigen Vergleich durchaus innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite. Ungewöhnlich hoch zeigte sich hingegen die Ammonium-Stickstoff-Konzentration an der Grenze zum sauerstofffreien Monimolimnion. Mit mittleren 1827 µg/l und einem Maximalwert von 2610 µg/l im September wurden die höchsten Werte seit Ende der 1990er Jahre verzeichnet. Die Sauerstoffgrenze lag an allen Terminen zwischen 12 und 14 Meter. Unterhalb von 14 Meter kam es zur Bildung von Schwefelwasserstoff. Die epilimnische Phytoplanktonbiomasse betrug, gemittelt über die drei Termine, rund 500 mg/m³. Über das gesamte Mixolimnion errechnete sich ein Wert von rund 700 mg/m³. Diese Werte sind entsprechen dem Phosphorgehalt sehr gering. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 34

37 Längsee LÄNGSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 11 4,8 3,7 6,0 3 3,1 2,4 3,8 4 4,9 3,9 6,0 Temperatur ( C) 0 m 11 6,1 27,0 3 7,8 20,4 4 5,0 20,3 ph-wert 1 m 11 8,4 8,0 8,6 3 8,4 8,1 8,6 4 8,4 8,2 8,5 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < 5 7 Gesamt-Phosphor (µg/l) 15 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 11 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 < < 2 6 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 15 m Sauerstoff (mg/l) 15 m 11 0,0 7,0 3 0,0 0,7 3 0,0 0,0 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m Die höchsten Konzentrationen wurden im Mai (Frühjahrshochproduktion) erreicht. Die geringsten Dichten zeigten sich im Dezember. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Phytoplanktons zeigte sich auch im Längsee eine gewisse jahreszeitliche Verschiebung der normalerweise dominierenden Formen. So spielten im Maiplankton die sonst häufi gen Formen Cyclotella sp. und Planktothrix rubescens mengenmäßig so gut wie keine Rolle. Dominant war Asterionella formosa (Bacillariophyceae) und verschiedene Formen der Gattung Dinobryon (D. sociale und D. bavaricum). Im September stellten im Epilimnion Cyclotella sp. (Bacillariophyceae), Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) die höchsten Anteile. Unterhalb des Epilimnions prägten vor allem die beiden Blaualgenarten (Cyanophyceae) Planktothrix rubescens und Microcystis aeruginosa das Bild. Das Dezemberplankton wurde das Epilimnion von Planktothrix rubescens und die darunter liegenden Schichten des durchmischten Wasserkörpers von nicht näher bestimmten kleinen coccalen Formen beherrscht. Letztere bildeten beachtliche Biomassen (> 1200 mg/m³) aus. Hygienische Beurteilung Keine der 5, beim Gemeindebad entnommenen Hygieneproben, zeigte Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Asterionella formosa (Kieselalge). Foto: G. Deisinger KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 35

38 Pressegger See Pressegger See Morphometrische Daten Seehöhe: 560 m. ü. A. Fläche: 55,2 ha maximale Tiefe: 13,7 m mittlere Tiefe: 3,4 m Volumen: 1,87 Mio m³ Abfl uss: 1,2 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 28,74 km² Wassererneuerung: 0,6 Monate Pressegger See. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Der Pressegger See blieb auch 2004 stabil auf oligotrophem Niveau. Die mittleren Konzentrationen aller relevanten Trophieparameter unterschritten die ohnehin schon sehr niedrigen Werte des Vorjahres. Einschränkend ist allerdings anzumerken, dass der See im Untersuchungsjahr 2004 nur an je einem Termin im Mai und im Oktober beprobt wurde, wodurch weder eine ausgeprägte Zirkulations- noch eine Stagnationsphase erfasst werden konnte. Die mittlere Sichttiefe betrug 4,6 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit entsprachen den klimatischen und geologischen Randbedingungen. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration lag an beiden Terminen unter der Bestimmungsgrenze von 5 µg/l. Die grundnahe Gesamt- Phosphor-Konzentration betrug nur mittlere 7 µg/l. Eine Wichtung nach dem Volumen ergab eine mittlere Konzentration von weniger als 5 µg/l im Wasserkörper. Entsprechend der geringen Phytoplanktonbiomasse zum Maitermin konnte Orthophosphat- Phosphor in messbarer Konzentration nahe der Bestimmungsgrenze angetroffen werden. Entgegen dem Trend in den meisten anderen Kärntner Seen war die Nitrat-Stickstoff-Konzentration im Epilimnion des Pressegger Sees mit mittleren 360 µg/l rückläufi g. Die Ammonium- Stickstoff-Konzentration über Grund blieb in etwa auf Vorjahresniveau. Aufgrund eines defekten Verbindungskabels der Sauerstoffsonde konnte die im Mai durchgeführte Sauerstoffmessung nicht für eine Beurteilung herangezogen werden. Im Oktober betrug die grundnahe Sauerstoff-Konzentration 2,6 mg/l. Dieser Wert und die unveränderte grundnahe Ammonium-Stickstoff-Konzentration sprechen dafür, dass die Sauerstoffsituation in der Tiefe gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben sein dürfte. Im Unterschied zu vielen anderen Kärntner Seen sank die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse nicht unter das Vorjahresniveau. Im Mittel wurde eine Konzentration von rund 130 mg/m³ errechnet. Im Maiplankton bildeten Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) im Epilimnion und Kephyrion sp. (Chrysophyceae) im darunter liegenden Wasserkörper die höchsten Biomassen aus. Wie schon in anderen KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 36

39 Pressegger See / Afritzer See PRESSEGGER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 4,8 3,6 6,2 4 5,1 2,8 6,5 2 4,6 4,1 5,0 Temperatur ( C) 0 m 4 6,8 20,6 4 2,7 17,6 2 7,5 16,6 ph-wert 1 m 4 8,2 8,1 8,4 4 8,0 7,7 8,1 2 8,4 8,4 8,4 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 5 < < < 5 < 5 < 5 Gesamt-Phosphor (µg/l) 13 m 4 < 5 < < < 5 8 Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m 4 6 < < < 5 < 5 < 5 Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 13 m Sauerstoff (mg/l) 13 m 4 2,8 11,8 4 1,3 10,0 1 2,6 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m Seen beobachtet, fehlte auch im Pressegger See zum Maitermin die Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae). Im Oktober bildete diese Gattung wieder, wie gewohnt, die höchsten Biomassen aus. Die zweite Gattung, welche größere Biomasseanteile stellte, war Cryptomonas (Cryptophyceae). Hygienische Beurteilung Die Badewasserqualität des Pressegger Sees wurde während der Badesaison 2004 an drei Entnahmestellen je fünf Mal untersucht. In keiner der insgesamt 15 Proben konnte eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung festgestellt werden. Der See verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. Afritzer See Morphometrische Daten Seehöhe: 750 m. ü. A. Fläche: 48,7 ha maximale Tiefe: 22,5 m mittlere Tiefe: 14,2 m Volumen: 6,9 Mio m³ Abfl uss: 0,13 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 8,67 km² Wassererneuerung: 1,7 Jahre Afritzer See. Foto: R. Tengg KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 37

40 Afritzer See Limnologische Beurteilung Auch im Afritzer See wurde 2004 im Vergleich zu den letzten Jahren eine starke Abnahme der Phytoplanktonbiomasse beobachtet. Allerdings befand sich die Konzentration auf einem Niveau, wie es Mitte bis Ende der 1990er Jahre nicht ungewöhnlich war. Diese Abnahme ist gut mit der im Epilimnion beobachteten Abnahme der Gesamt-Phosphor-Konzentration in Einklang zu bringen. In Summe wird der See weiterhin dem schwach mesotrophen Typ zugeordnet. Er steht hinsichtlich seines Nährstoffgehaltes jedoch an der Grenze zur Oligotrophie. Ebenfalls im Mai wurde im Epilimnion eine geringfügig erhöhte Orthophosphat-Phosphor- Konzentration (3 µg/l) gemessen. Dies bedeutet, dass das Phytoplankton nicht den ganzen zur Verfügung stehenden Phosphor nutzte und andere Faktoren die Produktivität limitierten. Epilimnische Nitrat- und grundnahe Ammonium- Stickstoff-Konzentrationen zeigten gegenüber dem Vorjahr eine leichte Zunahme. Beide Werte bewegten sich jedoch innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. Im Mittel betrug die Sichttiefe 4,5 Meter. Die im September erreichte Sichttiefe von 6 Meter überschritt den bisherigen Maximalwert aus dem Jahr Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keinerlei Besonderheiten. Entsprechend den gemäßigteren Temperaturbedingungen und der geringen Biomasse war gegenüber dem Vorjahr die Sauerstoff-Konzentration über Grund, vor allem während der Spätsommermonate, deutlich erhöht. Selbst im September konnte keine Schwefelwasserstoffbildung festgestellt werden. Die mittlere epilimnische Gesamt-Phosphor- Konzentration sank auf 7 µg/l. Dies war vor allem eine Folge der ungewöhnlich niedrigen Werte zum Maitermin (< 5 µg/l). Über Grund wurde ein leichter Konzentrationsanstieg verzeichnet. Eine Wichtung über den gesamten Wasserkörper macht deutlich, dass sich am Gesamt-Phosphorgehalt im Mittel kaum etwas verändert hat. Verglichen mit den Vorjahren errechnete sich im Mittel über die 3 Termine eine geringe epilimnische Phytoplanktonbiomasse von nur 147 mg/m³. Gewichtet über den Wasserkörper bis 20 Meter wurden 229 mg/m³ errechnet. AFRITZER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 3,4 3,2 3,5 4 3,7 2,3 5,0 2 4,5 3,0 6,0 Temperatur ( C) 0 m 4 6,0 20,3 4 5,1 20,4 3 3,8 17,2 ph-wert 1 m 4 8,2 7,6 8,9 4 8,0 7,4 8,7 3 8,1 7,6 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < 5 13 Gesamt-Phosphor (µg/l) 20 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 20 m Sauerstoff (mg/l) 20 m 4 0,0 10,2 4 0,0 8,2 3 0,4 8,8 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 38

41 Afritzer See / Feldsee Im Mai stellte Aphanizomenon sp. (Cyanophyceae) die größte Biomasse. Des weiteren sind Ceratium hirundinella (Dinophyceae) und Dinobryon divergens (Chrysophyceae) als häufi ge Form zu nennen. Der Großteil des Phytoplanktons des Epilimnions wurde zum Septembertermin fast zu gleichen Teilen von Rhodomonas minuta var. nannoplanctica (Cryptophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) gebildet. Unterhalb des Epilimnions bildete Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) die höchste Biomasse aus. Mit der einsetzenden Zirkulation wurde Planktothrix im Dezember bis ins Epilimnion verfrachtet, sodass die Art an diesem Termin den gesamten Wasserkörper dominierte und rund 70 Prozent der Gesamtbiomasse stellte. Hygienische Beurteilung Keine der je 5 an zwei Badestellen entnommenen Proben wies hygienische Richt- oder Grenzwertüberschreitungen auf. Der Afritzer See verfügte über eine sehr gute Badewasserqualität. Feldsee Morphometrische Daten Seehöhe: 739 m. ü. A. Fläche: 41,1 ha maximale Tiefe: 26,3 m mittlere Tiefe: 15,4 m Volumen: 6,27 Mio m³ Abfl uss: 0,08 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 8,3 km² Wassererneuerung: 2,5 Jahre Feldsee. Foto: R. Tengg Limnologische Beurteilung In den Ergebnissen der 2004 am Feldsee durchgeführten Untersuchungen setzte sich die, in anderen Seen bestehende Diskrepanz zwischen Nährstoffniveau und Phytoplanktonbiomasse unter umgekehrten Vorzeichen fort. Während in vielen anderen Seen, bei meist gleichbleibender Gesamt- Phosphor-Konzentration die Biomasse der Algen oft abnahm, stieg im Feldsee, zumindest über die gesamte Wassersäule betrachtet, die Phytoplanktonbiomasse trotz rückläufi ger Phosphorwerte deutlich an. Aus diesem Grund wird der Feldsee weiter dem schwach mesotrophen Typus zugeordnet. Zum Septembertermin wurde mit 7 Meter die maximale Sichttiefe gemessen. Dies lässt sich mit der geringen epilimnischen Biomasse an diesem Termin gut in Einklang bringen. Im Mittel über die drei Termine betrug die Sichttiefe 5 Meter. Die Wassertemperatur entsprach den gemäßigteren Lufttemperaturen im Untersuchungsjahr. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 39

42 Feldsee FELDSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 4,5 2,2 6,1 4 3,5 2,2 4,3 3 5,0 3,8 7,0 Temperatur ( C) 0 m 4 5,7 20,7 4 4,9 20,4 3 4,2 17,4 ph-wert 1 m 4 8,0 7,4 8,7 4 7,9 7,4 8,4 3 7,9 7,4 8,4 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < 5 10 Gesamt-Phosphor (µg/l) 26 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m < 5 11 Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 4 < 2 < 2 < < 2 4 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 26 m 4 18 < Sauerstoff (mg/l) 26 m 4 0,1 9,1 4 4,5 9,2 3 1,7 8,4 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Phytoplankton (mg/m³) gew m ph-wert und Leitfähigkeit blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Wie bereits erwähnt, zeigten alle Phosphorfraktionen, mit Ausnahme des Orthophosphat- Phosphors, eine leichte Konzentrationsabnahme. Im Mai lag die Gesamt-Phosphor-Konzentration in der gesamten Wassersäule sogar nahe der Bestimmungsgrenze von 5 µg/l. Orthophosphat-Phosphor wurde in messbaren Konzentrationen nahe der Bestimmungsgrenze (< 2 µg/l) angetroffen. Dies steht am ersten Blick in Widerspruch mit der relativ hohen Algenbiomasse unterhalb des Epilimnions (1650 mg/m³). Die grundnahe Sauerstoff-Konzentration streute zwischen 1,7 mg/l am Ende der Sommerstagnation und 8,4 mg/l während der Herbstzirkulation. Das Bild der Phytoplanktongemeinschaft wurde an allen drei Terminen von Planktothrix rubescens geprägt. Die Biomasse bildete zum Großteil Planktothrix rubescens. Diese Cyanophyceae (Blaualge) ist dafür bekannt, dass sie sich innerhalb der Wassersäule sehr eng einschichten kann. Das heißt, dass die Hauptmasse auf eine kleine Schicht innerhalb der gesamten Wassersäule konzentriert ist und die restliche Wassersäule nur geringe Phytoplankton-Konzentrationen aufweist. Aus diesem Grund wurde in diesen Schichten auch nicht der ganze verfügbare Phosphor organisch gebunden. Die epilimnische Nitrat-Stickstoff-Konzentration stieg auf mittlere 190 µg/l an. Die grundnahe Ammonium-Stickstoff-Konzentration sank auf 18 µg/l, ein Zeichen der guten Sauerstoffverhältnisse über Grund. Planktothrix rubescens (Blaualge). Foto: M. Mairitsch Diese Art stellte, bezogen auf die gesamte Wassersäule, zwischen 78 und 85 Prozent der Gesamtbiomasse. Mit Ausnahme des Dezembertermins fand sich Planktothrix jedoch nicht im Epilimnion, daher war die epilimnische Biomasse auch meist deutlich geringer als jene im darunter liegenden Wasserkörper. Im Mai wurde der oberste Wasserkörper vor allem von Uroglena sp. (Chrysophyceae), Peridinium cinctum fa. westii und Ceratium hirundinella (beide Dinophyceae) beherrscht. Vertreter der sonst im KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 40

43 Feldsee / Magdalensee Frühjahr meist sehr dominanten Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) wurden zum Maitermin nicht angetroffen. Im September stellte die Gattung Cyclotella die größte Biomasse im Epilimnion dar. Weitere wichtige Algenarten waren Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Rhodomonas minuta (Cryptophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae). Unterhalb des Epilimnions bildete neben Planktothrix rubescens auch Aphanizomenon sp. (beide Cyanophyceae) nennenswerte Biomassen aus. Im Dezember, bei bestehender Zirkulation, wurde Planktothrix bis ins Epilimnion verfrachtet, sodass diese Art auch in dieser Schicht die höchsten Biomasseanteile stellte. Neben Planktothrix kamen noch die Gattungen Cyclotella und Aphanizomenon in geringen Mengen vor. Hygienische Beurteilung Keine der während der Badesaison 2004, an zwei Stellen entnommenen Hygieneproben ergab Richtoder Grenzwertüberschreitungen. Magdalensee Morphometrische Daten Seehöhe: 486 m. ü. A. Fläche: 14,1 ha maximale Tiefe: 5,2 m mittlere Tiefe: 3,4 m Volumen: 0,48 Mio m³ Einzugsgebiet: 0,6 km² Magdalensee. Foto: M. Ambros Limnologische Beurteilung Die limnologische Beurteilung des Magdalensees für das Jahr 2004 gestaltet sich relativ schwierig. Einerseits blieben die Konzentrationen aller relevanten Nährstoffparameter stabil auf oligotrophem Niveau, andererseits erreichte die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse an einem Termin einen Wert (2894 mg/m³), wie er seit 1995 nicht mehr beobachtet wurde. Ein weiteres Kriterium für die Bewertung, nämlich die Sauerstoff-Konzentration über Grund, ermöglicht für das Bewertungsjahr 2004 nur bedingt eine Aussage. Im September wurde über Grund nur eine Konzentration von 0,5 mg/l gemessen. Dieser Wert wurde jedoch aufgrund von Vergleichen mit anderen Jahren als unplausibel verworfen. Eine mögliche Ursache wäre, KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 41

44 Magdalensee MAGDALENSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 4,2 4,0 4,5 2 3,4 2,5 Grund 2 3,0 2,0 4,0 Temperatur ( C) 0 m 4 8,0 20,6 2 18,3 19,0 2 15,0 16,0 ph-wert 1 m 4 8,0 8,0 8,1 2 8,0 7,8 8,2 2 7,9 7,7 8,0 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-5 m 4 9 < < < 5 11 Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-5 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-5 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 5 m Sauerstoff (mg/l) 5 m 4 10,2 12,8 2 8,1 12,6 1 10,6 Phytoplankton (mg/m³) 0-5 m Chlorophyll a (µg/l) 0-5 m 4 2,3 1,2 3,3 2 1,0* 0,6* 1,5* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt dass die Messsonde ins Sediment eingetaucht ist. Die hohe Biomasse-Konzentration im Mai und die unterdurchschnittlich geringe Biomasse im September führen allerdings zu dem Schluss, dass über die Sommermonate eine relativ große Menge an abbaubarem Material angefallen ist, welche über Grund zur Sauerstoffzehrung geführt haben könnte. Die geringe Konzentration an Ammonium- Stickstoff über Grund lässt aber wiederum darauf schließen, dass immer genügend Sauerstoff für einen aeroben Abbau vorhanden war. Mit einer gewissen Unsicherheit wird der Magdalensee im Jahr 2004 dem schwach mesotrophen Typus zugeordnet. Im Folgenden sollen die relevanten Bewertungskriterien nochmals gesondert diskutiert werden: Die mittlere Sichttiefe betrug 3 Meter. Der geringe Maiwert (2 Meter) erklärt sich durch die hohe Phytoplanktonbiomasse-Konzentration. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keine Besonderheiten. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration entsprach mit mittleren 7 µg/l dem mehrjährigen Mittel. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte gegenüber 2003 einen leichten Anstieg auf mittlere 2450 µg/l. Im Vergleich mit anderen Seen ist der Nitrat-Gehalt, infolge des landwirtschaftlich genutzten Umlandes, sehr hoch. Die Ammonium-Stickstoff- Konzentration über Grund nahm auf mittlere 53 µg/l ab. Im Mai betrug die Sauerstoff-Konzentration über Grund 10,6 mg/l. Die Phytoplanktonbiomasse streut innerhalb der beiden Termine zwischen 2894 mg/m³ im Mai und 385 mg/m³ im September. Die hohe Konzentration zum Maitermin ist zu 85 Prozent auf eine Massenentwicklung von kleinen Vertretern der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) zurückzuführen. Von den anderen Arten erreichten nur Peridinium pusillum (Dinophyceae) und Fragilaria crotonensis (Bacillariophyceae) Konzentrationen über 100 mg/m³. Im September konnte nur Dinobryon divergens (Chrysophyceae) Biomassen über 100 mg/m³ ausbilden. Andere nennenswerte Bestandteile der Gemeinschaft waren Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) und Chroococcus sp. (Cyanophyceae). Die Gattung Cyclotella erreichte nur mehr Konzentrationen von knapp über 30 mg/m³. Hygienische Beurteilung Insgesamt wurden zwischen Anfang Juni und Ende August 5 Proben entnommen. In der Anfang August entnommenen Probe wurde eine Richtwertüberschreitung bei den gesamt- und fäkalcoliformen Bakterien festgestellt. Beide Parameter befanden sich bereits bei der nächsten Kontrolluntersuchung unter der Bestimmungsgrenze. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 42

45 Maltschacher See Maltschacher See Morphometrische Daten Seehöhe: 593 m. ü. A. Fläche: 12,9 ha maximale Tiefe: 6,7 m mittlere Tiefe: 4,2 m Volumen: 0,53 Mio m³ Einzugsgebiet: 1,5 km² Wassererneuerung: 9,4 Jahre Maltschacher See. Foto: M. Reichmann Limnologische Beurteilung Aus limnologischer Sicht zeigte der Maltschacher See gegenüber dem Vorjahr eine leichte Verbesserung der Wasserqualität. Aus dem Rückgang der Nährstoff-Konzentration und der verhältnismäßig geringen Phytoplanktonbiomasse ergibt sich für das Jahr 2004 eine Einstufung an der Grenze zwischen schwach mesotroph und mesotroph. Hinzuweisen ist auf das Fortbestehen der starken Verkrautung des Sees, daher wird dem höheren trophischen Niveau der Vorzug gegeben. Die Badebereiche mußten auch 2004 durch Einsatz eines Mähbootes von Wasserpfl anzen freigehalten werden. Die mittlere Sichttiefe erhöhte sich auf 2,3 Meter, wobei an keinem Termin der Richtwert der EU- Badegewässer-Richtlinie unterschritten wurde. Die Oberfl ächentemperatur war gegenüber dem Vorjahr, entsprechend den klimatischen Randbedingungen, deutlich geringer. Leitfähigkeit und ph-wert entsprachen dem Vorjahr und bewegten sich innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration zeigte eine doch recht deutliche Abnahme von 28 µg/l auf mittlere 19 µg/l. Sowohl die Nitrat-Stickstoff- als auch die Ammonium-Stickstoff-Konzentration über Grund zeigten gegenüber 2003 einen leichten Anstieg. Beide Parameter bewegten sich jedoch innerhalb normaler Schwankungsbreiten. Über Grund machten sich an beiden Terminen leichte Sauerstoffzehrungsprozesse bemerkbar. Die Konzentrationen bewegten sich zwischen 4,4 und 6,4 mg/l. Die mittlere Phytoplanktonbiomasse-Konzentration betrug rund 700 mg/m³. Im mengenmäßig schwächer ausgebildeten Maiplankton (500 mg/m³) dominierte Dinobryon sp. (Chrysophyceae) mit einem Biomasseanteil von über 70 Prozent. Andere Algen, wie Cryptomonas obovata (Cryptophyceae) oder Pediastrum boryanum (Chlorophyceae), erreichten lediglich Anteile von maximal 7 Prozent. Zum Septembertermin errechnete sich eine mittlere Biomasse-Konzentration von 925 mg/m³: Die wichtigsten Gattungen bzw. Arten waren Aulacoseira sp. (Bacillariophyceae), Scenedesmus quadricauda (Chlorophyceae), Asterionella formosa (Bacillariophyceae) und Cosmarium sp. (Chlorophyta Desmidiales). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 43

46 Maltschacher See / Turracher See MALTSCHACHER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 2,7 2,0 3,5 2 1,8 1,8 1,8 2 2,3 2,0 2,5 Temperatur ( C) 0 m 4 7,1 22,4 2 18,4 22,1 2 15,3 17,7 ph-wert 1 m 4 8,1 7,8 8,5 2 8,4 8,2 8,6 2 8,4 8,2 8,5 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew. 0-6 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m 4 39 < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 6 m Sauerstoff (mg/l) 6 m 4 5,7 10,0 2 1,7 5,6 2 4,4 6,4 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 4 11,1 7,0 13,3 2 6,6* 6,0* 7,2* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Hygienische Beurteilung Im Maltschacher See wurden an 5 Terminen und 2 Probestellen 10 Hygieneproben entnommen. In keiner Probe konnten Richt- oder Grenzwertüber- schreitungen festgestellt werden, sodass dem See eine sehr gute Badewasserqualität bescheinigt werden kann. Turracher See Morphometrische Daten Seehöhe: 1780 m. ü. A. Fläche: 19,4 ha maximale Tiefe: 33 m mittlere Tiefe: 13,6 m Volumen: 2,6 Mio m³ Abfl uss: 0,075 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 2,2 km² Wassererneuerung: 1,1 Jahre Turracher See. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Der Turracher See wurde im Untersuchungsjahr 2004 im Rahmen des Projektes Schwerpunktseen Kärnten an insgesamt 9 Terminen limnologisch untersucht. Aufgrund der hohen Beprobungsdichte (monatliche Beprobung von Februar bis November) ist die Vergleichbarkeit mit den beiden vorangegangenen Jahren nur bedingt gegeben. Entsprechend den Ergebnissen der limnologischen Untersuchung 2004 wird der See weiterhin KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 44

47 Turracher See als schwach mesotrophes Gewässer geführt. Zwar zeigte sich beim Parameterblock Gesamt- Phosphor, dem kärntenweiten Trend folgend, ein leichter Konzentrationsrückgang, jedoch war die mittlere Gesamtbiomasse gegenüber den beiden vorangegangenen Jahren deutlich erhöht. Auch die über Grund aufgetretenen Zehrungsprozesse am Ende der Sommerstagnation bedingen eine Zuordnung zum schwach mesotrophen Nährstofftypus. Da bei den ersten beiden Beprobungen aufgrund der Eisbedeckung das Echolot nicht einsetzbar war, wurde die tiefste Stelle nicht gefunden. Trotz erhöhter Untersuchungsfrequenz und Biomasse lag das Sichttiefenmittel (4,9 m) nur leicht unter dem Vorjahrsniveau. Die Werte an den einzelnen Terminen schwankten zwischen 2,4 Meter und 7 Meter. Entsprechend der jahreszeitlichen Verteilung der Probenahmetermine unterschieden sich die Minima und Maxima der Oberfl ächentemperatur deutlich von jenen der Vorjahre. Die Werte reichten von 0,1 C im Februar (unter Eis) bis 16,9 C Anfang August. ph-wert und Leitfähigkeit lagen innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration schwankte zwischen Werten unterhalb der Bestimmungsgrenze (5 µg/l) und 10 µg/l. Im Mittel über die 9 Termine errechnete sich eine Konzentration von 7 µg/l. Sehr deutlich war die Abnahme der Phosphor- Konzentration über Grund. Mit mittleren 11 µg/l betrug diese nur rund ein Drittel der Konzentration des Jahres Auch eine Wichtung über den Wasserkörper bis 30 Meter ergab eine Abnahme gegenüber Im Mittel fanden sich 8 µg Gesamt-Phosphor pro Liter. Trotz der verhältnismäßig hohen epilimnischen Phytoplanktonbiomasse fand sich vor allem am Ende des Sommers Orthophosphat-Phosphor in messbaren Konzentrationen (3 bzw. 5 µg/l) im Epilimnion. Dies dürfte in unmittelbarem Zusammenhang mit einer vorangegangenen hohen Produktion von Uroglena sp. (Chrysophyceae) zu sehen sein. Beim Zusammenbruch der Population wurde ein Teil des organisch gebundenen Phosphors wieder verfügbar (kleiner Phosphor-Kreislauf) und konnte offensichtlich nicht sofort von anderen Arten genutzt werden. Die epilimnische Nitrat-Stickstoff-Konzentration war mit mittleren 168 µg/l gegenüber 2003 deutlich erhöht und erreichte wieder Werte wie im Jahr 2002 und davor. Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 45

48 Turracher See / Aichwaldsee Umgekehrt verhielt es sich mit der Ammonium- Stickstoff-Konzentration über Grund. Diese sank trotz niedriger Sauerstoff-Konzentration und hoher Biomasse auf mittlere 39 µg/l. Als Maximalwert wurde Mitte September eine Konzentration von 75 µg/l gemessen. Eine mögliche Ursache für diese Entwicklung liegt in den unterdurchschnittlichen Biomasse-Konzentrationen der Jahre 2002 und Betrachtet man den Minimumwert des Jahres 2003 (72 µg/l), so zeigt sich, dass der Rückgang der grundnahen Ammonium-Stickstoff- Konzentration schon im Juni des Jahres 2003 eingeleitet wurde. Für die Beurteilung der Sauerstoff-Konzentration standen 6 Termine zur Verfügung. Die grundnahen Konzentrationen bewegten sich zwischen 0 µg/l am Ende der Sommerstagnation und 1,7 µg/l nach der Frühjahrszirkulation. Wie bereits mehrmals angesprochen, befand sich die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse, nach den planktonarmen Jahren 2001 bis 2003 wieder auf höherem Niveau. Mit mittleren 636 mg/m³ im Epilimnion und 427 mg/m³ aus der Wichtung über den Wasserkörper erreichten die Konzentrationen wieder Werte nahe jenen des Jahres Als Ursache für diesen erneuten Anstieg müssen zwei Entwicklungen diskutiert werden. Zum einen konnte bereits im März eine relativ hohe Biomasse-Konzentration von rund 850 mg/m³ beobachtet werden. Hauptverursacher war Planktothrix rubescens (Cyanophyceae), die rund 90 Prozent der Gesamtbiomasse stellte. Diese Art fand sich bisher nicht gesichert in der Phytoplanktongemeinschaft des Turracher Sees. Allerdings ist anzumerken, dass 2004 erstmals eine Beprobung an einem Märztermin stattfand. Zum Zweiten kam es Ende Juni zu einer Hochproduktion von Uroglena sp. (Chrysophyceae). Die Art bildete im Epilimnion eine Biomasse-Konzentration von über 1800 mg/m³ aus und stellte damit rund 90 Prozent der Gesamtbiomasse. An den restlichen Terminen wurde das Phytoplankton immer von Peridinium cinctum fa. westii (Dinophyceae) beherrscht. Hygienische Beurteilung Der Turracher See wurde im Laufe der Badesaison 2004 fünf Mal auf seine Eignung als Badegewässer untersucht. In keiner der 5, beim Strandbad entnommenen Wasserproben, konnte eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung festgestellt werden. Der See verfügte über eine Sehr gute Badewasserqualität. Aichwaldsee Morphometrische Daten Seehöhe: 634 m. ü. A. Fläche: 3,32 ha maximale Tiefe: 7,2 m mittlere Tiefe: 4,2 m Volumen: 0,14 Mio m³ Einzugsgebiet: 1,4 km² Wassererneuerung: 2,1 Monate Aichwaldsee. Foto: M. Reichmann KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 46

49 Aichwaldsee Limnologische Beurteilung Der Aichwaldsee befand sich auch 2004 stabil auf schwach mesotrophem Niveau. Im Verlauf des Jahres 2004 wurde der See an je einem Termin im Juni und im September beprobt. Zum Septembertermin betrug die Sichttiefe nur 1,6 Meter und lag damit unter dem Richtwert der EU-Badegewässer-Richtlinie (76/169/EWG). Daraus resultiert ein Jahresmittel von nur 2 Metern. Eine vermehrte Algenentwicklung scheidet als Ursache für die verminderte Sichttiefe aus. Zum Septembertermin herrschte im Epilimnion eine Biomasse-Konzentration von nur knapp über 1000 mg/m³, was im Rahmen langjähriger Beobachtungen für den See eher unterdurchschnittlich ist. Die physikalischen Parameter ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keine Veränderungen gegenüber den Vorjahren. Die Wassertemperatur entsprach der jahreszeitlichen Verteilung der Probenahmetermine und den klimatischen Randbedingungen. Beim Parameter Gesamt-Phosphor setzte sich der ansteigende Trend der letzten Jahre fort. Im Epilimnion betrug die Konzentration 2004 mittlere 13 µg/l, bzw. gewichtet über den Wasserkörper 15 µg/l. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg auf mittlere 190 µg/l. Außergewöhnlich hoch präsentierte sich die Ammonium-Stickstoff-Konzentration zum Septembertermin. Über Grund herrschte eine Konzentration von 600 µg/l. Dies deutet auf eine große Menge an sedimentiertem organischen Material hin, welches möglicherweise aufgrund von Niederschlägen am Vortag (Messstation Klagenfurt : 20 mm im Tagesmittel; Quelle: ZAMG) in den See gelangte. Daraus könnte sich auch die geringe Sichttiefe an diesem Termin erklären. Im September machten sich in der Tiefe trotz hoher NH 4+ -Konzentrationen nur geringe Sauerstoffzehrungsprozesse bemerkbar (3,7 mg/l in 7 Meter Tiefe). Im Juni erreichte die Sauerstoff-Konzentration über Grund mit 19,9 mg/l ihr langjähriges Maximum. Die 2004 erhobenen Werte zur Phytoplanktonbiomasse lassen sich mit den beiden Vorjahren nur schwer vergleichen, da 2002 und 2003 nur Chlorophyll-Messungen durchgeführt wurden. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2001 zeigte sich jedoch eine deutliche Abnahme. Die Gesamtbiomasse betrug 2004 mittlere 1094 mg/m³ im Epilimnion, bzw. AICHWALDSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 2,9 2,5 4,0 2 2,3 2,2 2,3 2 2,0 1,6 2,4 Temperatur ( C) 0 m 4 7,7 21,7 2 19,3 19,4 2 17,6 17,7 ph-wert 1 m 4 8,0 7,9 8,1 2 7,8 7,7 8,0 2 7,9 7,5 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew. 0-7 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 7 m Sauerstoff (mg/l) 7 m 4 0,1 9,6 2 4,9 8,1 2 3,7 19,9 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 4 4,1 2,0 6,3 2 3,1* 1,3* 4,9* Phytoplankton (mg/m³) 0-7 m Chlorophyll a (µg/l) 0-7 m 4 5,3 3,1 9,5 2 3,4* 2,0* 4,9* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 47

50 Aichwaldsee / Goggausee 976 mg/m³ im gesamten Wasserkörper. Die Konzentrationen an den beiden Probenahmeterminen unterschieden sich kaum. Im Juni wird das Phytoplankton des Aichwaldsees vor allem von kleinen Vertretern der Gattung Cyclotella geprägt. Sie stellen zusammen mit anderen Vertretern diese Gattung und anderen Bacillariophyceae wie Fragilaria crotonensis oder Asterionella formosa rund drei Viertel der Gesamtbiomasse. Nennenswerte Vertreter anderer Algengruppen sind: Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Planktothrix rubescens (Cyanophyceae), Cryptomonas obovata (Cryptophyceae) und Dinobryon sp. (Chrysophyceae). Im September wird die Phytoplanktongemeinschaft von keiner Art klar dominiert. Zwar stellt die Gattung Cyclotella im Epilimnion immer noch die größte Biomasse, jedoch gewinnen auch andere Arten wie Chroococcus sp. (Cyanophyceae) oder Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) stärker an Bedeutung. Hygienische Beurteilung Keine der 5 hygienischen Untersuchungen an der Entnahmestelle beim Strandbad ergab eine Richtoder Grenzwertüberschreitung, sodass dem See eine nach der EU-Badegewässer-Richtlinie sehr gute Badequalität bescheinigt werden kann. Goggausee Morphometrische Daten Seehöhe: 775 m. ü. A. Fläche: 10,5 ha maximale Tiefe: 12 m mittlere Tiefe: 9,3 m Volumen: 0,87 Mio m³ Abfl uss: 0,045 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 2,75 km² Wassererneuerung: 7,2 Monate Goggausee. Foto: Kärntner Medienzentrum Limnologische Beurteilung Alle relevanten, im Untersuchungsjahr 2004 erhobenen Parameter, mit Ausnahme der rückläufi gen Phytoplanktonbiomasse-Konzentration, sprechen für eine Zuordnung zum schwach eutrophen Gewässertypus. Leider konnte der See 2004 nur an zwei Terminen (Mai und September) untersucht werden, sodass die Vergleichbarkeit mit den beiden vorangegangenen Jahren nur bedingt gegeben ist. Allgemein ließen sich keine nachhaltigen Veränderungen beobachten. Die Sichttiefe betrug mittlere 2,2 Meter. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde 2004 der Richtwert für die Mindestsichttiefe nicht unterschritten. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit entsprachen den klimatischen und geologischen Bedingungen. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 48

51 Goggausee Der Gesamt-Phosphor zeigte gegenüber den vorangegangenen Jahren einen teilweise recht deutlichen Konzentrationsanstieg. Die mittlere epilimnische Konzentration lag bei 36 µg/l. In 8 Meter Tiefe (Grenze zum Monimolimnion) kam es entsprechend den anaeroben Verhältnissen zu einem Anstieg der Gesamt-Phosphor-Konzentration auf mittlere 87 µg/l. Eine Wichtung über das Mixolimnion ergab einen mittleren Gesamt-Phosphorgehalt von 42 µg/l. Infolge der ansteigenden Gesamt-Phosphorwerte und der abnehmenden Phytoplanktonbiomasse-Konzentration wurde an beiden Terminen Orthophosphat-Phosphor zwischen 3 und 4 µg/l angetroffen. Selbst im Epilimnion lag die Konzentration dieses Parameters an beiden Terminen über der Bestimmungsgrenze von 2 µg/l. Entsprechend der Verschiebung der Sauerstoffgrenze nach oben (6 bzw. 7 m) zeigten die Stickstofffraktionen eine Entwicklung entgegen dem Trend in anderen Kärntner Seen. Im sauerstofffreien Monimolimnion reicherte sich Ammonium-Stickstoff an. Aufgrund des fehlenden Austausches kam dieser nicht mit Sauerstoff in Berührung und eine Oxidation zu Nitrat-Stickstoff konnte nicht vonstatten gehen. In Folge stieg die Ammonium-Stickstoff-Konzentration an der Grenze zum Monimolimnion auf mittlere 2345 µg/l an, während im Epilimnion der Nitrat-Stickstoff durch die nicht unbeträchtliche Phytoplanktonbiomasse organisch gebunden wurde und die Konzentration unter die Bestimmungsgrenze sank. Die Konzentration der epilimnischen Phytoplanktonbiomasse sank auf mittlere 1776 mg/m³. Im Mai stellte Synedra sp. (Bacillariophyceae) die größte Biomasse. Andere mengenmäßig wichtige Arten waren Scenedesmus quadricauda (Chlorophyceae) und Cryptomonas sp. (Cryptophyceae). Im September dominierte Merismopedia sp. (Cyanophyceae). Diese Gattung fand sich bis dato nur an 7 Prozent der Termine im Phytoplankton. Mit über 900 mg/m³ erreichte sie 2004 die höchste Konzentration seit Zweitstärkste Gattung war Cryptomonas sp. (Cryptophyceae). Hygienische Beurteilung Aus hygienischer Sicht gab es keine Beanstandungen. Keine der 5, beim Badesteg entnommenen Proben, zeigte Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der Goggausee verfügt somit über eine sehr gute Badewasserqualität. GOGGAUSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 10 2,0 1,0 3,2 3 1,5 0,5 2,5 2 2,2 1,5 2,9 Temperatur ( C) 0 m 10 0,6 25,9 3 5,8 18,9 2 12,7 18,4 ph-wert 1 m 10 8,1 7,1 9,0 3 8,6 8,3 8,9 2 8,5 8,0 9,0 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 8 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew. 0-8 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 10 < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 < Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m < < < 11 < 11 < 11 Ammonium-Stickstoff (µg/l) 8 m Sauerstoff (mg/l) 8 m 10 0,0 2,3 3 0,0 0,1 2 0,0 0,0 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 49

52 Gösselsdorfer See Gösselsdorfer See Morphometrische Daten Seehöhe: 469 m. ü. A. Fläche: 32 ha maximale Tiefe: 3 m mittlere Tiefe: 1,9 m Volumen: 0,608 Mio m³ Abfl uss: 0,15 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 28,81 km² Wassererneuerung: 0,1 Jahr Gösselsdorfer See. Foto: K. Minati Limnologische Beurteilung Entsprechend der geringen Nährstoff- und Biomassen-Konzentration kann der Gösselsdorfer See im Jahr 2004 erstmals seit 1996 wieder dem oligotrophen Typus zugeordnet werden. Die mittlere Sichttiefe stieg auf 2,8 Meter. Zum Oktobertermin reichte die Sichttiefe an der Messstelle bis zum Grund (3 Meter). Die physikalischen Parameter Oberfl ächenwassertemperatur, ph-wert und Leitfähigkeit blieben gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Mit mittleren 8 µg/l wurde 2004 die geringste Gesamt-Phosphor-Konzentration seit 1999 gemessen. Im Gegensatz zu den meisten Kärntner Seen, zeigte im Gösselsdorfer See sowohl der Parameter Nitrat- Stickstoff als auch der Parameter Ammonium- Stickstoff einen Konzentrationsanstieg. Hinsichtlich der Sauerstoff-Konzentration in 1 Meter Tiefe setzte sich 2004, bedingt vor allem durch die niedrigeren Wassertemperaturen, der ansteigende Trend fort. Die mittlere Konzentration betrug in diesem Jahr rund 9 mg/l. Gegenüber den letzten quantitativen Phytoplanktonzählungen im Jahr 2001 nahm die mittlere Biomasse stark ab und betrug rund 660 mg/m³. Berücksichtigt man auch die Chlorophyll a- Messungen der letzten Jahre, setzt sich damit die seit 2002 abnehmende Tendenz fort. Quantitativ erhoben wurden so geringe Biomassewerte zum letzten Mal im Jahr Im Mai dominierten große Vertreter der Gattung Peridinium (Dinophyceae) gefolgt von Synedra acus var. angustissima (Bacillariophyceae). Des weiteren waren von Bedeutung: unterschiedliche Vertreter der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae), Stephanodiscus astrea (Bacillariophyceae) und verschiedene Vertreter der Gattung Cryptomonas (Cryptophyceae). Im September wurde das Phytoplankton mengenmäßig von der Blaualge Gomphosphaeria lacustris (Cyanophyceae) beherrscht. Synedra acus var. angustissima (Bacillariophyceae) nahm, wie schon im Frühjahr, die zweite Stelle ein. An dritter Stelle stand ein kleiner Vertreter der Gattung Cosmarium. Diese Gattung zählt zu den im Gösselsdorfer See eher selten angetroffenen Algen. So große Anteile an der Gesamtbiomasse (> 13 %) waren für diese KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 50

53 Gösselsdorfer See / Kraiger See GÖSSELSDORFER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 2,1 1,6 2,5 2 1,9 1,5 2,2 2 2,8 2,5 3,0 Temperatur ( C) 0 m 2 21,4 22,0 2 16,5 17,7 2 15,4 16,8 ph-wert 1 m 2 8,0 7,7 8,2 2 8,1 7,9 8,2 2 8,1 8,1 8,1 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 1 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 1 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 1 m 2 < 11 < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 1 m Sauerstoff (mg/l) 1 m 2 5,7 6,0 2 7,6 8,0 2 9,0 9,5 Phytoplankton (mg/m³) 1 m Chlorophyll a (µg/l) 1 m 2 3,0 2,6 3,5 2 2,6* 0,9* 4,3* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Gattung bis dato unbekannt. Ebenso besaßen verschiedene Vertreter der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) wieder nennenswerte Anteile. Hygienische Beurteilung Keine der 5 hygienischen Untersuchungen an der Entnahmestelle beim Strandbad ergab eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung, sodass dem Gösselsdorfer See eine nach der EU- Badegewässer-Richtlinie sehr gute Badequalität bescheinigt werden kann. Kraiger See Morphometrische Daten Seehöhe: 596 m. ü. A. Fläche: 5,1 ha maximale Tiefe: 10 m mittlere Tiefe: 4,9 m Volumen: 0,248 Mio m³ Abfl uss: 0,008 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 1,5 km² Wassererneuerung: 0,99 Jahr Kraiger See. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Der Kraiger See ist entsprechend seiner Nährstoff- Konzentrationen als schwach mesotrophes Gewässer einzustufen. Dies bedeutet eine Verschiebung um eine Trophiestufe in Richtung Oligotrophie gegenüber dem Vorjahr. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 51

54 Kraiger See Im Mittel über die drei Untersuchungstermine errechnete sich für das Jahr 2004 eine mittlere Sichttiefe von 2,6 Meter. Der, in der EU-Badegewässerrichtlinie (76/160/EWG) vorgeschlagene Richtwert von 2,0 Meter wird an keinem Termin unterschritten. Die Oberfl ächentemperatur entsprach den klimatischen Randbedingungen. Leitfähigkeit und ph- Wert blieben unverändert. Die Gesamt-Phosphor-Konzentrationen zeigten eine Abnahme gegenüber dem Vorjahr. Im Epilimnion sank die Konzentration auf mittlere 11 µg/l. Infolge der verbesserten Sauerstoffversorgung ist die Verminderung der Gesamt-Phosphor-Konzentration im Tiefenwasser am ausgeprägtesten. Hier sank der Wert auf mittlere 14 µg/l. Dementsprechend errechnete sich aus den gewichteten Werten ein Mittel von 13 µg/l. Ebenfalls eine Folge der verbesserten grundnahen Sauerstoffsituation war der Anstieg der epilimnischen Nitrat- und der Rückgang der grundnahen Ammonium-Stickstoff-Konzentration. Erstere betrug mittlere 93 µg/l, letztere 197 µg/l. Die Sauerstoff-Konzentration in 10 Meter Tiefe streute zwischen 2,7 und 6,5 mg/l. Aufgrund des Fehlens eines echten Stagnationstermins ist die Vergleichbarkeit mit der Situation im Vorjahr (Schwefelwasserstoffbildung im September) jedoch nur begrenzt gegeben. Auch im Kraiger See war die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse deutlich geringer als in den vorangegangenen Jahren. Gewichtet über den Wasserkörper bis 8 Meter Tiefe errechnete sich ein mittlerer Algengehalt von rund 650 mg/m³. Auch hier steht die verminderte Gesamt-Biomasse in ursächlichem Zusammenhang mit der unterdurchschnittlichen Produktivität der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae). Im Mai dominierte Dinobryon sociale var. stipitatum (Chrysophyceae) mit einem Anteil von rund 60 Prozent. Die Gattung Cyclotella bildete zwar die zweithöchste Biomasse-Konzentration aus, ihr Anteil betrug jedoch nur knapp 10 Prozent. Die zweite Probenahme fand erst im Oktober statt, sodass die Ergebnisse nicht mit jenen des Spätsommertermins zu vergleichen sind. Die größte Biomasse bildete Lyngbya limnetica (Cyanophyceae) aus. Auch Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) stellten nennenswerte Biomasseanteile. KRAIGER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 2,6 1,8 3,5 4 2,4 1,9 3,0 3 2,6 2,1 3,3 Temperatur ( C) 0 m 4 7,6 20,5 4 3,9 20,4 3 3,2 17,1 ph-wert 1 m 4 8,1 7,8 8,3 4 8,1 7,9 8,2 3 8,3 8,2 8,5 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 9 < Gesamt-Phosphor (µg/l) 10 m 4 14 < Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m 4 13 < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < < 2 < 2 < 2 3 < 2 < 2 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m 4 45 < < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 10 m Sauerstoff (mg/l) 10 m 4 0,2 12,3 4 0,0 7,5 3 2,7 6,5 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 4 6,5 4,0 13,1 3 3,7* 2,3* 4,6* Phytoplankton (mg/m³) gew. 0-8 m Chlorophyll a (µg/l) 0-10 m 4 8,6 4,9 14,1 3 5,7* 4,6* 6,2* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 52

55 Kraiger See / Leonharder See Betrachtet man den gesamten Wasserkörper, so wurde der Dezembertermin zwar von der Gattung Cyclotella dominiert, ihre absolute Biomasse war dennoch eher unterdurchschnittlich. Neben Cyclotella sind Rhodomonas minuta var. nannoplanctica (Cryptophyceae), Synedra acus (Bacillariophyceae) und Lyngbya limnetica (Cyanophyceae) zu nennen. Hygienische Beurteilung In keiner der 5 entnommen Proben konnte eine hygienische Richt- oder Grenzwertüberschreitung festgestellt werden. Die Badewasserqualität des Kraiger Sees war mit sehr gut einzustufen. Leonharder See Morphometrische Daten Seehöhe: 520 m. ü. A. Fläche: 2,29 ha maximale Tiefe: 6,5 m mittlere Tiefe: 3,6 m Volumen: 0,082 Mio m³ Leonharder See. Foto: M. Ambros Limnologische Beurteilung Die meisten 2004 erhobenen limnologischen Parameter sprechen für eine leichte Verschlechterung der Wasserqualität des Sees. Die gegenüber dem Vorjahr angestiegene Nährstoff-Konzentration und die hohe Algenbiomasse führen zu einer Einstufung als mesotrophes Gewässer. Dies bedeutet, dass sich das Nährstoffniveau des Sees im Vergleich zum Vorjahr um eine Trophiestufe in Richtung Nährstoffreichtum verschoben hat. Die große Phytoplanktonbiomasse drückte sich in einer Abnahme der Sichttiefe aus. Diese betrug im Jahr 2004 nur mittlere 1,9 Meter. Im Mai wurde mit einer Sichttiefe von 1,5 Meter der Richtwert der EU-Badegewässer-Richtlinie unterschritten. Die, im Vergleich zum Jahr 2003, kühleren klimatischen Randbedingungen drückten sich, trotz vergleichbarer jahreszeitlicher Verteilung der Probenahmetermine, in deutlich niedrigeren Oberfl ächentemperaturen aus. Leitfähigkeit und ph-wert entsprachen dem langjährigen Mittel. Die Gesamt-Phosphor-Konzentrationen zeigten gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg auf mittlere 16 bzw. 17 µg/l. Dies entspricht jedoch durchaus den Konzentrationen in den weiter zurückliegenden Jahren. Gleiches gilt für die Nitrat-Stickstoff- und insbesondere für die Ammonium-Stickstoff-Konzentration. Erstere betrug mittlere 334 µg/l, letztere verdoppelte sich auf mittlere 40 µg/l. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 53

56 Leonharder See Im September kam es über Grund zu einer ausgeprägten Sauerstoffzehrung. Die Konzentration sank auf 0,5 mg/l. Leider kann die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse mit den beiden vorangegangenen Jahren nicht verglichen werden, da 2002 und 2003 nur Chlorophyll a-gehalte gemessen wurden. In jedem Fall ist der Leonharder See ein sehr produktives Gewässer betrug die mittlere Phytoplanktonbiomasse-Konzentration knapp über 2500 mg/m³. Dies entspricht in etwa den Werten des Jahres Im Mai betrug die mittlere Biomasse rund 1300 mg/m³. Der Hauptanteil wurde von der Gruppe der Bacillariophyceae (Kieselalgen) gestellt. Diese wurden vor allem von Synedra sp. und kleinen Vertretern der Gattung Cyclotella gebildet. Die zweitwichtigste Gruppe waren die Cryptophyceae (Schlundalgen). Hauptvertreter dieser Gruppe waren Cryptomonas obovata und nicht näher bestimmte, mittelgroße Vertreter der gleichen Gattung. Die Dinophyceae (Panzeralgen) wurden hauptsächlich von Peridinium inconspicuum vertreten. Im September hatte die Gattung Synedra (Bacillariophyceae) ihre Dominanz noch weiter ausgebaut und stellte rund 56 Prozent der Gesamtbiomasse. Weitere wichtige Arten und Gattungen waren: Aulacoseira sp. (Bacillariophyceae), kleine Vertreter der Gattung Cosmarium (Chlorophyta, Desmidiales), Rhodomonas minuta var. nannoplanctica (Cryptophyceae), Tetrastrum triangulare und Scenedesmus quadricauda (beide Chlorophyceae). Hygienische Beurteilung Nach dem, aus hygienischer Sicht turbulenten, Jahr 2003 (Kanalgebrechen) kehrten 2004 wieder normale Verhältnisse ein. Der See wurde im Badebereich beim Bad Werba an vier Terminen hygienisch untersucht. An drei Terminen, zwischen Anfang Juni und Ende Juli, wurden weder Richtnoch Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Im August wurde bei der Konzentration an gesamtcoliformen Bakterien der Richtwert überschritten. Der See wird daher 2004 als Badegewässer mit guter Badequalität beurteilt. LEONHARDER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 3,0 2,2 3,7 2 2,2 1,2 3,2 2 1,9 1,5 2,2 Temperatur ( C) 0 m 4 8,3 21,5 2 19,0 19,1 2 15,0 16,6 ph-wert 1 m 4 7,9 7,8 8,0 2 8,1 8,0 8,2 2 8,1 8,1 8,1 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < Gesamt-Phosphor (µg/l) gew. 0-6 m < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 6 m Sauerstoff (mg/l) 6 m 4 6,8 13,2 2 7,8 14,1 2 0,5 6,9 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 4 8,5 5,2 15,9 2 10,5* 8,7* 12,2* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 54

57 Saisser See Saisser See Morphometrische Daten Seehöhe: 593 m. ü. A. Fläche: 13,3 ha maximale Tiefe: 6,6 m mittlere Tiefe: 4,3 m Volumen: 0,575 Mio m³ Saisser See. Foto: Kärntner Medienzentrum Limnologische Beurteilung Der Saisser See zeigte hinsichtlich der Trophieparameter gegenüber dem Vorjahr kaum Veränderungen und wird daher weiter dem schwach mesotrophen Typus zugeordnet. Die mittlere Sichttiefe betrug 3,5 Meter. Dies entspricht einer Zunahme von einem Meter gegenüber dem Jahr Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Gesamt-Phosphor- (14 µg/l) und Orthophosphat-Phosphor-Konzentration (< 2 µg/l) blieben unverändert. Entgegen dem kärntenweiten Trend war die Nitrat- Stickstoff-Konzentration im Saisser See leicht rückläufi g. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration über Grund zeigte einen leichten Anstieg. Mit mittleren 84 µg/l bzw. 321 µg/l bewegten sich jedoch beide Werte innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. SAISSER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 3,2 3,0 3,3 2 2,5 2,2 2,8 2 3,5 2,8 4,2 Temperatur ( C) 0 m 2 21,5 22,3 2 17,4 20,7 2 17,3 18,0 ph-wert 1 m 2 7,9 7,7 8,1 2 7,7 7,5 7,9 2 7,9 7,8 8,0 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 6 m Sauerstoff (mg/l) 6 m 2 0,5 9,3 2 6,2 6,5 2 4,8 5,1 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 5,5 3,8 7,1 2 2,2* 2,1* 2,3* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 55

58 Saisser See / Vassacher See Die Sauerstoff-Konzentration über Grund betrug zwischen 4,8 und 5,1 mg/l und war damit leicht unter dem Vorjahresniveau. Mit einer mittleren Phytoplanktonbiomasse von 560 mg/m³ setzte sich der abnehmende Trend der letzten Jahre fort, wenngleich anzunehmen ist, dass die Höchstproduktionsphase bereits vor dem Probenahmetermin im Mai stattfand. Für diese Annahme spricht die relativ hohe Ammonium- Stickstoff-Konzentration über Grund. Im Mai stellten die Bacillariophyceae mit Stephanodiscus astraea und Cyclotella sp. über 70 Prozent der Gesamtbiomasse. Keine der restlichen Gruppen erreichte Anteile über 10 Prozent. Im Oktober war von der Dominanz der Kieselalgen nichts mehr zu bemerken. Die größte Biomasse bildete Cosmarium sp. (Chlorophyta Desmidiales), gefolgt von Dinobryon divergens (Chrysophyceae), Synedra acus (Bacillariophyceae) und Gomphosphaeria lacustris (Cyanophyceae) aus. Hygienische Beurteilung Keine der 5 hygienischen Untersuchungen an der Entnahmestelle beim Gasthaus Feidig ergab eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung, sodass dem Saisser See eine, nach der EU-Badegewässer- Richtlinie, sehr gute Badequalität bescheinigt werden kann. Vassacher See Morphometrische Daten Seehöhe: 521 m. ü. A. Fläche: 4,43 ha maximale Tiefe: 10,2 m mittlere Tiefe: 5,1 m Volumen: 0,227 Mio m³ Vassacher See. Foto: M. Ambros Limnologische Beurteilung Die Ergebnisse der Untersuchungen des Jahres 2004 führen dazu, dass der Vassacher See weiterhin dem schwach mesotrophen Typus zugeordnet wird. Mit mittleren 2,5 Meter war die Sichttiefe deutlich rückläufi g. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich innerhalb der Norm. Die epilimnische und die, über den Wasserkörper gewichtete Gesamt-Phosphor-Konzentration zeigten gegenüber den Vorjahres-Konzentrationen einen leichten Anstieg. Mit je 14 µg/l sind die beiden Konzentrationen im mehrjährigen Vergleich in ihrer Ausprägung jedoch eher unterdurchschnittlich. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 56

59 Vassacher See Die beiden Stickstoff-Fraktionen, Nitrat- und Ammonium-Stickstoff, zeigten gegenüber dem Vorjahr wieder eine leichte Abnahme. Mit mittleren 67 µg/l Nitrat-Stickstoff und 263 µg/l Ammonium- Stickstoff über Grund liegen beide Konzentrationen innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. Die Sauerstoff-Konzentration über Grund war, wie im Vorjahr, an beiden Terminen gering. Im Mai wurden 1,2 mg/l und im September 0,2 mg/l gemessen. Eine Schwefelwasserstoffbildung konnte im Gegensatz zum Vorjahr jedoch nicht festgestellt werden. Die geringe Sauerstoff-Konzentration über Grund steht auf den ersten Blick in Widerspruch mit der unterdurchschnittlichen Ausprägung der Phytoplanktonbiomasse (608 mg/m³). Abbildung 9 zeigt die epilimnische Gesamtbiomasse-Konzentration an allen Terminen seit Wie aus der Abbildung 9 hervorgeht, wurden 2004 die potentiellen Hochproduktionsphasen im April und im Juli nicht erfasst. Ebenso wenig wie beispielsweise die Algenblüte von Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) im Dezember des Jahres Im Mai stand die Phytoplanktonverteilung noch unter dem Einfl uss der vorangegangenen Zirkulation, sodass sich bei den wesentlichen Bestandteilen der Gemeinschaft keine ausgeprägte Schichtung feststellen lies. Cyclotella stelligera (Bacillariophyceae) dominierte gemeinsam mit Abb. 9 Vergleich der epilimnischen Biomassen an unterschiedlichen Terminen. Peridinium inconspicuum (Dinophyceae), Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) und nicht näher bestimmten kleinen begeißelten Formen, das Phytoplankton. Im September gewann neben der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) auch Cosmarium sp. (Chlorophyta Desmidiales) mengenmäßig an Bedeutung. Diese Art zählt nicht zu den häufi g im Vassacher See angetroffenen Planktern. Auch Ceratium hirundinella (Dinophyceae) stellte zu diesem Termin nennenswerte Anteile. Hygienische Beurteilung Keine der fünf beim Strandbad entnommenen Hygieneproben ergab Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der See verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. VASSACHER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 3,6 3,0 4,1 2 3,6 3,1 4,0 2 2,5 2,2 2,9 Temperatur ( C) 0 m 4 9,0 21,8 2 18,7 18,8 2 14,2 17,2 ph-wert 1 m 4 8,2 7,9 8,6 2 8,3 8,2 8,4 2 8,3 8,0 8,6 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m 4 30 < < < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 10 m Sauerstoff (mg/l) 10 m 4 0,2 7,9 2 0,0 2,1 2 0,2 1,2 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 4 4,7 3,4 6,3 2 1,5* 1,1* 1,9* Phytoplankton (mg/m³) 0-10 m Chlorophyll a (µg/l) 0-10 m 4 7,7 5,5 12,2 2 9,8* 3,2* 16,4* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 57

60 Zmulner See Zmulner See Morphometrische Daten Seehöhe: 526 m. ü. A. Fläche: 1,82 ha maximale Tiefe: 7,5 m Volumen: 0,067 Mio m³ Einzugsgebiet: 0,38 km² Zmulner See. Foto: Kärntner Medienzentrum Limnologische Beurteilung Wie in vielen anderen Kärntner Seen, war auch im Zmulner See 2004 eine bemerkenswerte Abnahme der Phytoplanktonbiomasse zu beobachten, während sich die wichtigsten Nährstoffparameter innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite bewegten. In Summe wurde der See 2004 dem schwach mesotrophen Gewässertypus zugeordnet. Die mittlere Sichttiefe lag bei 2,5 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keine Auffälligkeiten. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration war leicht rückläufi g und betrug, gewichtet über den Wasserkörper, mittlere 12 µg/l. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration stieg deutlich an und erreichte mittlere 690 µg/l. Die Ammonium- Stickstoff-Konzentration über Grund nahm auf mittlere 300 µg/l ab. Beide Werte bewegten sich innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. Wie schon im Vorjahr machten sich auch 2004 über Grund ausgeprägte Sauerstoffzehrungsprozesse bemerkbar. Die Konzentrationen lagen zwischen 0,0 und 0,4 mg/l. H 2 S-Bildung konnte nicht festgestellt werden. Die, über beide Termine gemittelte Phytoplanktonbiomasse-Konzentration betrug 379 mg/m³. Im mit nur 112 mg/m³ mengenmäßig stark unterdurchschnittlich ausgebildeten Maiplankton stellten Rhodomonas lacustris (Cryptophyceae), Peridinium pusillum (Dinophyceae), große Formen der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) die größten Biomassen. Die zum Oktobertermin erhobene Phytoplanktonbiomasse lag mit rund 650 mg/m³ durchaus innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Auch die Dominanz von kleinen Formen der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) war nicht ungewöhnlich. Interessant ist, dass das im Vorjahr dokumentierte Vorhandensein von Chroococcus sp. (Cyanophyceae) auch 2004 bestätigt werden konnte. Diese Gattung stellte, anders als im Vorjahr, in dem sie aufgrund der semiquantitativen Analysen nur als vereinzelt eingestuft wurde, 2004 das zweiterfolgreichste Kompartiment der Phytoplanktonbiozönose. Die restlichen Arten und Gattungen erreichten kaum Biomassen über 50 mg/m³. Zu nennen sind Peridinium sp. (Dinophyceae) und Cosmarium sp. (Chlorophyta Desmidiales). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 58

61 Zmulner See / Badesee Kirschentheuer ZMULNER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 2,2 1,9 2,5 2 2,0 1,5 2,5 2 2,3 2,0 2,5 Temperatur ( C) 0 m 2 19,0 22,2 2 8,6 20,8 2 14,5 16,1 ph-wert 1 m 2 8,0 7,7 8,2 2 7,9 7,7 8,2 2 7,9 7,9 8,0 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-3 m Gesamt-Phosphor (µg/l) gew. 0-6 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 6 m Sauerstoff (mg/l) 6 m 2 0,2 3,5 2 0,1 0,2 2 0,0 0,4 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 20,3 9,9 30,8 2 7,5* 3,0* 11,9* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Hygienische Beurteilung Keine der fünf, beim Badesteg entnommenen Hygieneproben, ergab Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der See verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. Badesee Kirschentheuer Morphometrische Daten Seehöhe: 431 m. ü. A. Fläche: 9,024 ha maximale Tiefe: 12 m mittlere Tiefe: 7,1 m Volumen: 0,631 Mio m³ Badesee Kirschentheuer. Foto: G. Santner Limnologische Beurteilung Der Badesee Kirschentheuer zeigt gegenüber den Vorjahren eine erfreuliche Verschiebung des Nährstoffniveaus in Richtung oligotroph. Die Sichttiefe betrug im Juni und im September über 2 Meter und zeigte mit einem Mittel von 2,1 Meter eine Verbesserung gegenüber den beiden KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 59

62 Badesee Kirschentheuer vorangegangenen Jahren. Leitfähigkeit und ph- Wert blieben auf Vorjahresniveau. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration fi el erstmals seit dem Jahr 2001 wieder unter 10 µg/l. Beim Parameter Nitrat-Stickstoff setzte sich der ansteigende Trend fort. Die mittlere epilimnische Konzentration betrug über 800 µg/l. Gleichzeitig sank die Ammonium-Stickstoff-Konzentration über Grund auf mittlere 23 µg/l. Ursache für diese gegenläufi ge Entwicklung ist die, auch 2004 fortbestehende, bessere Sauerstoffversorgung in der Tiefe und die rückläufi ge Produktivität des Phytoplanktons in Folge des Phosphorrückganges. Im Juni betrug die Sauerstoff-Konzentration über Grund 14 mg/l. Bis September sank die Konzentration auf 2,5 mg/l ab. Nachdem für die Jahre 2002 und 2003 nur Chlorophyll a-messungen zur Abschätzung der Algenbiomasse herangezogen worden waren, wurden 2004 erstmals wieder quantitative Phytoplanktonmessungen durchgeführt. Mit einer mittleren epilimnischen Konzentration von rund 900 mg/m³, einem Minimum von 505 mg/m³ (September) und einem Maximum von 1306 mg/m³ (Juni), liegt der Phytoplanktongehalt etwas unter den Werten des Jahres Im Frühsommerplankton dominierten verschiedene Vertreter der Gattung Cyclotella. Diese Gattung stellte rund 67 Prozent der Gesamt-Biomasse. Neben Cyclotella waren noch andere Bacillariophyceae, wie Fragilaria crotonensis oder Asterionella formosa von Bedeutung. Als Vertreter anderer Algengruppen sind Cryptomonas obovata (Cryptophyceae), Planktothrix rubescens (Cyanophyceae), Ceratium hirundinella und verschiedene Vertreter der Gattung Gymnodinium (alle Dinophyceae) zu erwähnen. Im September änderte sich an der prinzipiellen Dominanz der Bacillariophyceae nichts. Wohl änderten sich die Dominanzverhältnisse innerhalb dieser Gruppe. Die Gattung Cyclotella wurde von Aulacoseira sp. abgelöst. Diese Gattung stellte nun rund 50 Prozent der Biomasse. Weitere mengenmäßig bedeutende Algenarten waren: Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Euglena sp. (Euglenophyceae) und Synedra acus (Bacillariophyceae). BADESEE KIRSCHENTHEUER Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 1,9 1,3 2,4 2 1,8 1,5 2,0 2 2,1 2,0 2,3 Temperatur ( C) 0 m 2 21,6 21,8 2 18,6 21,1 2 17,1 18,7 ph-wert 1 m 2 8,0 7,9 8,1 2 8,0 8,0 8,1 2 8,1 8,1 8,1 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 12 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 12 m Sauerstoff (mg/l) 12 m 2 0,6 10,1 2 6,5 10,6 2 2,5 14,0 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 4,9 4,6 5,1 2 2,1* 1,8* 2,3* Phytoplankton (mg/m³) 0-12 m Chlorophyll a (µg/l) 0-12 m 2 5,5 4,2 6,8 2 2,2* 2,2* 2,3* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 60

63 Badesee Kirschentheuer / Ferlacher Badesee Hygienische Beurteilung Keine der 5 hygienischen Untersuchungen an der Entnahmestelle beim Badestrand ergab eine Richtoder Grenzwertüberschreitung, sodass dem See eine, nach der EU-Badegewässer-Richtlinie, sehr gute Badequalität bescheinigt werden konnte. Ferlacher Badesee Morphometrische Daten Seehöhe: 420 m. ü. A. Fläche: 6,7 ha maximale Tiefe: 10 m mittlere Tiefe: 6 m Ferlacher Badesee. Foto: G. Santner Limnologische Beurteilung Die Ergebnisse der limnologischen Untersuchungen 2004 ergaben für den Ferlacher Badesee kaum Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren. Der See blieb stabil oligotroph. Erfreulich ist eine Zunahme der Sichttiefe auf mittlere 4 Meter. ph-wert und Leitfähigkeit zeigten mit Mittelwerten von ph 8,3 bzw. 298 µs/cm keine nennenswerten Veränderungen. Auch der Parameter Gesamt-Phosphor blieb unverändert. Im Mittel betrug die epilimnische Konzentration 7 µg/l. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration stieg leicht an, die Ammonium-Stickstoff-Konzentration blieb auf Vorjahresniveau. Auch die Sauerstoff- Situation in 6 Meter Tiefe blieb unverändert gut. Die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse war, selbst für den planktonarmen Ferlacher Badesee, ausnehmend gering und betrug nur mittlere 173 mg/m³. Im Juni dominierten verschiedene Vertreter der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) das Phytoplanktonbild. Weitere wichtige Arten waren: Gymnodinium sp. (Dinophyceae), Planktothrix rubescens (Cyanophyceae), Peridinium pusillum (Dinophyceae) und Dinobryon sp. (Chrysophyceae).Im September konnte keine Art eine echte Dominanz ausbilden. Dies kommt auch darin zum Ausdruck, dass keine Art Biomassen von mehr als 13 mg/m³ ausbildete. Zu nennen sind: Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Cyclotella sp. und Synedra ulna (Bacillariophyceae), Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Chlorococcus sp. (Chlorophyceae) und Dinobryon sociale (Chrysophyceae). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 61

64 Ferlacher Badesee / Flatschacher See FERLACHER BADESEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 3,7 2,7 4,6 2 3,7 3,3 4,0 2 4,0 3,0 5,0 Temperatur ( C) 0 m 2 20,1 20,2 2 17,6 21,7 2 15,3 19,0 ph-wert 1 m 2 8,1 8,0 8,1 2 8,0 7,9 8,1 2 8,3 8,1 8,4 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 4 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 6 m Sauerstoff (mg/l) 6 m 2 5,0 5,6 2 4,3 6,2 2 5,4 6,0 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 1,7 1,5 2,0 2 0,7* 0,3* 1,0* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a-werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt. Hygienische Beurteilung Keine der 5 hygienischen Untersuchungen an der Entnahmestelle bei der Badebrücke ergab eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung, sodass dem See eine, nach der EU-Badegewässer-Richtlinie, sehr gute Badequalität bescheinigt werden kann. Flatschacher See Morphometrische Daten Seehöhe: 680 m. ü. A. Fläche: 2,9 ha maximale Tiefe: 3,4 m mittlere Tiefe: 1,6 m Volumen: 0,046 Mio m³ Abfl uss: 0,02 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 3,5 km² Wassererneuerung: 27 Tage Flatschacher See. Foto: R. Tengg KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 62

65 Flatschacher See Limnologische Beurteilung Die im Jahr 2004 im Flatschacher See beobachteten Veränderungen sind aus limnologischer Sicht sehr interessant. Einerseits muss der See hinsichtlich seines Nährstoffniveaus weiterhin als mesotroph eingestuft werden, andererseits würde er anhand der Biomasse-Konzentration dem oligotrophen Typus zugeordnet werden müssen. Welche Faktoren diese Diskrepanz verursachen, ist offen. Bei den physikalischen Parametern ph-wert und Leitfähigkeit zeigten sich keine nennenswerten Veränderungen. Bei der Oberfl ächentemperatur wird deutlich, dass 2004, bei vergleichbarer jahreszeitlicher Verteilung, nicht mehr jene hohen Maximalwerte wie etwa 2003 oder auch 2001 erreicht wurden. Wie bereits angesprochen, änderte sich die Gesamt-Phosphor-Konzentration gegenüber dem Vorjahr nicht. Im Mittel beträgt die Konzentration 26 µg/l. Nahezu verdoppelt hat sich hingegen die Konzentration des Nitrat-Stickstoffs. Sie betrug rund 1160 µg/l. Hohe Nitrat-Stickstoff-Konzentrationen sind eigentlich ein Kennzeichen oligotropher Seen und bestätigen die Ergebnisse zur Phytoplanktonbiomasse. Bei der Ammonium-Stickstoff-Konzentration setzte sich der rückläufi ge Trend fort. Die mittlere Konzentration betrug 2004 nur mehr 14 µg/l. Die Sauerstoffversorgung war auch im Jahr 2004 gut. Zehrungsprozesse fanden nur in geringem Ausmaß statt. Die Phytoplanktonbiomasse zeigte unterdurchschnittlich geringe Konzentrationen. Im Mittel betrug der Wert 509 mg/m³. Im Mai war die Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) vorherrschend. Ebenfalls hohe Anteile stellte die Gattung Cryptomonas (Cryptophyceae; Cryptomonas obovata und andere mittelgroße Vertreter). Die im Vorjahr massenhaft aufgetretene Kieselalge (Rhizosolenia longiseta) wurde heuer zum Maitermin nicht angetroffen. Im September bildeten Cryptomonas obovata (Cryptophyceae), Gymnodinium uberrimum (Dinophyceae) und kleine Vertreter der Gattung Trachelomonas (Euglenophyceae) das Gros der Phytoplanktongemeinschaft. FLATSCHACHER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 3 1,9 1,8 2,0 2 1,2 1,1 1,2 2 1,3 1,0 1,5 Temperatur ( C) 0 m 4 5,0 19,7 2 17,3 23,3 2 16,1 17,7 ph-wert 1 m 4 7,8 7,3 8,5 2 8,1 7,6 8,7 2 7,8 7,6 8,0 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 1 m 4 13 < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 1 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 1 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 1 m Sauerstoff (mg/l) 1 m 4 5,6 13,2 2 8,8 12,0 2 8,6 10,6 Phytoplankton (mg/m³) 1 m Chlorophyll a (µg/l) 1 m 4 7,2 4,5 9,4 2 7,1* 4,8* 9,4* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 63

66 Flatschacher See / Flatschacher Vorteich Hygienische Beurteilung Der Flatschacher See wurde im Laufe des Jahres 2004 an insgesamt zwei Stellen des Gemeindebades 5 Mal auf seine hygienische Eignung als Badegewässer untersucht. In den Monaten Juni, Juli und August wurden weder Richt- noch Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Gegen Ende der Badesaison, am , wurden an beiden Messstellen Richtwertüberschreitungen bei der Anzahl der fäkalcoliformen Bakterien festgestellt. An einer Messstelle wurde zusätzlich der Richtwert für gesamtcoliforme Bakterien überschritten. Der See blieb jedoch uneingeschränkt als Badegewässer geeignet. Zusammenfassend verfügte der Flatschacher See im Jahr 2004 über eine gute Badewasserqualität. Flatschacher Vorteich Limnologische Beurteilung Auf den Flatschacher Vorteich trifft die für den See beschriebene Diskrepanz zwischen Nährstoffniveau und Phytoplanktonbiomasse in ähnlichem Ausmaß zu. Zwar ist der Teich hinsichtlich seines Nährstoffgehaltes vom schwach eutrophen in den mesotrophen Typus gewechselt, die Biomasse würde jedoch für den oligotrophen Typus sprechen. Der Flatschacher Vorteich erfüllt als Nährstofffalle eine wichtige Funktion für die Verbesserung der Wasserqualität im Flatschacher See. Die rückläufi ge Gesamt-Phosphor-Konzentration im Vorteich deutet darauf hin, dass die Wassererneuerungszeit infolge vermehrter Niederschläge und damit verbundenem hohen Durchfl uss zu gering war, um den Phosphor ausreichend im System zu binden. Gleichzeitig bedingten die Niederschläge einen vermehrten Stickstoffeintrag und einen Anstieg der Nitrat-Stickstoff-Konzentration. Der hohe Durchfl uss sorgte zwar für eine gute Sauerstoffversorgung im Vorteich, allerdings bedingte er auch erhöhte Nitrat-Stickstoffwerte im Flatschacher See. Die Sichttiefe blieb fast unverändert gering. Das Mittel betrug nur knapp über 1 Meter (bei einer Wassertiefe von 1,2 Meter an der Probenahmestelle). Entsprechend den Verhältnissen im Flatschacher See, war auch im Vorteich die maximale Oberfl ächentemperatur deutlich geringer als an vergleichbaren Terminen des Vorjahres. ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keine nennenswerten Veränderungen. Bei der Gesamt-Phosphor-Konzentration kam es gegenüber dem Vorjahr zu einer Abnahme um 50 Prozent auf 23 µg/l. Mit der Nitrat-Stickstoff-Konzentration verhielt es sich umgekehrt. Hier erfolgte ein Anstieg auf rund 2300 µg/l. Dies entspricht, im Vergleich mit den Werten aus dem Jahr 2003, beinahe einer Verdoppelung. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration war weiter rückläufi g und betrug im Mittel nur mehr 7 µg/l. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 64

67 Flatschacher Vorteich FLATSCHACHER VORTEICH Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 1,2 1,1 1,3 2 0,9 0,8 1,0 2 1,1 1,0 1,1 Temperatur ( C) 0 m 4 4,8 17,1 2 14,3 20,8 2 13,4 15,2 ph-wert 1 m 4 7,4 7,3 7,6 2 7,5 7,2 7,7 2 7,6 7,5 7,7 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 1 m 4 19 < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 1 m 4 < 2 < < 2 < 2 < Nitrat-Stickstoff (µg/l) 1 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 1 m Sauerstoff (mg/l) 1 m 4 6,4 13,8 2 7,5 10,5 2 8,0 8,9 Phytoplankton (mg/m³) 1 m Chlorophyll a (µg/l) 1 m 4 6,1 < 1,7 9,8 2 6,0* 3,0* 9,0* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Sauerstoffzehrungsprozesse fanden nur in geringem Ausmaß statt, sodass an beiden Terminen Konzentrationen zwischen 8 und 9 mg/l gemessen werden konnten. Hygienische Beurteilung Der Flatschacher Vorteich wird nicht als Badegewässer genutzt. Die mittlere Biomasse war mit 215 mg/m³ gering. Vergleichswerte aus den beiden vorangegangenen Jahren fehlen, die Chlorophyll a - Werte dieser Jahre deuten jedoch auf weit höhere Biomassen hin. Im Mai wurde die Phytoplanktongemeinschaft von kleinen Vertretern der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) beherrscht, wobei sich im Vorteich nicht so eine klare Dominanz entwickelte wie im See. Weitere wichtige Arten und Gattungen waren: Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Pediastrum duplex (Chlorophyceae), Synedra acus (Bacillariophyceae) und Planktothrix rubescens (Cyanophyceae). Im Septemberplankton stellte Rhodomonas lacustris (Cryptophyceae), gefolgt von Scenedesmus quadricauda (Chlorophyceae), Glenodinium sp. (Dinophyceae), Cyclotella sp. (Bacillariophyceae) und Dinobryon sp. (Chrysophyceae) die höchsten Biomasseanteile. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 65

68 Forstsee Forstsee Morphometrische Daten Seehöhe: 601 m. ü. A. Fläche: 29 ha maximale Tiefe: 35 m mittlere Tiefe: 22 m Volumen: 6,5 Mio m³ Einzugsgebiet: 2,4 km² Forstsee. Foto: A. Kikel Limnologische Beurteilung Der Forstsee bewegte sich hinsichtlich seines Nährstoffniveaus zwischen dem oligotrophen und schwach mesotrophen Typus. Aufgrund der rückläufi gen Tendenz der Gesamt-Phosphor- Konzentration in der Tiefe und der Phytoplanktonbiomasse-Konzentration wurde das Gewässer für das Jahr 2004 dem oligotrophen Typus zugeordnet. Nicht ganz in dieses Bild passt die Abnahme der Sichttiefe auf mittlere 3,6 Meter. Zumindest für den Maitermin kann angenommen werden, dass die gemessene Sichttiefe von 3,8 Meter, aufgrund vorangegangener Niederschlagsereignisse im Großraum Klagenfurt und dem damit verbundenen verstärkten Trübstoffeintrag nicht repräsentativ war. Das Maximum der Oberfl ächentemperatur blieb 2004 gegenüber den Vorjahren deutlich zurück. Diese ist einerseits auf die kühlere Umgebungstemperatur, andererseits auf die geänderte jahreszeitliche Lage der Beprobungstermine zurückzuführen. ph-wert und Leitfähigkeit blieben in etwa im langjährigen Mittel. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration bewegte sich um die 10 µg/l. In der Tiefe ließ sich gegenüber den beiden Vorjahren eine starke Konzentrationsabnahme auf mittlere 24 µg/l feststellen, die ihre Ursache in der verbesserten Sauerstoffsituation über Grund hat. Wie in den meisten Kärntner Seen zeigte im Forstsee der Parameter Nitrat-Stickstoff einen Konzentrationsanstieg. Im Mittel betrug die epilimnische Konzentration rund 700 µg/l. Nach den hohen Ammonium-Stickstoff-Konzentrationen des letzten Jahres zeigte die grundnahe Schicht 2004 eine starke Abnahme auf 385 µg/l. Dies entspricht in etwa dem Wert des Jahres Wie bereits angesprochen, konnte an beiden Terminen über Grund Sauerstoff in geringen Konzentrationen nachgewiesen werden. Die Geruchsproben ergaben keinen Hinweis auf das Vorhandensein von Schwefelwasserstoff. Die Phytoplanktonbiomasse war mit mittleren 591 mg/m³ im Epilimnion, bzw. 253 mg/m³ über den gesamtenwasserkörper, verglichen mit 2002 sehr gering. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 66

69 Forstsee FORSTSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 4,2 3,7 4,6 2 4,8 4,0 5,6 2 3,6 3,3 3,8 Temperatur ( C) 0 m 2 21,0 22,6 2 17,4 25,0 2 16,7 18,8 ph-wert 1 m 2 8,7 8,6 8,8 2 8,5 8,3 8,8 2 8,9 8,9 9,0 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 30 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < < 2 < 2 < < 2 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 30 m Sauerstoff (mg/l) 30 m 2 0,0 0,2 2 0,0 0,0 2 0,5 0,6 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 3,6 2,7 4,6 2 1,2* 0,9* 1,5* Phytoplankton (mg/m³) 0-30 m Chlorophyll a (µg/l) 0-30 m 2 3,6 1,7 5,5 2 0,6* 0,4* 0,7* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Im Mai wurde das Phytoplankton vor allem von Bacillariophyceae gebildet. Hauptvertreter dieser Gruppe war Asterionella formosa. Weitere mengenmäßig wichtige Arten waren Synedra acus und kleine Vertreter der Gattung Cyclotella. Andere Gruppen wurden vor allem von Ceratium hirundinella (Dinophyceae) und Uroglena sp. (Chrysophyceae) repräsentiert. An der Dominanz der Bacillariophyceae änderte sich auch im Septemberplankton nichts. Allerdings war der Hauptvertreter an diesem Termin nicht Asterionella formosa, sondern Stephanodiscus sp., die zweitstärkste Gattung war Cyclotella sp.. Unterhalb des Epilimnions konnten auch Ceratoneis sp. (Bacillariophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) nennenswerte Anteile ausbilden. Hygienische Beurteilung Der Forstsee wurde im Laufe des Jahres 2004 an 5 Terminen auf seine hygienische Eignung als Badegewässer untersucht. An vier Terminen zwischen Anfang Juni und Anfang August wurden weder Richt- noch Grenzwertüberschreitungen festgestellt. In der letzten, Ende August entnommenen Probe, wurde der Richtwert für die Anzahl an gesamtcoliformen Bakterien überschritten. Die Eignung als Badegewässer blieb erhalten. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 67

70 Greifenburger Badesee Greifenburger Badesee Morphometrische Daten Seehöhe: 590 m. ü. A. Fläche: 5 ha maximale Tiefe: 14,5 m Greifenburger Badesee. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Infolge der niedrigen epilimnischen Gesamt- Phosphor-Konzentration und der geringen Schwebealgenbiomasse wäre der Greifenburger Badesee dem oligotrophen Nährstofftypus zuzuordnen. Aufgrund der Tatsache, dass es auch 2004 in der Tiefe dennoch zu einer ausgeprägten Sauerstoffzehrung, einhergehend mit Schwefelwasserstoffbildung, gekommen ist, wird der See weiterhin als schwach mesotroph eingestuft. Erfreulich ist, dass 2004 neuerlich eine Verbesserung der Sichttiefe auf mittlere 7,9 Meter beobachtet wurde. ph-wert und Leitfähigkeit blieben unverändert. Auch die epilimnische Gesamt-Phosphor- Konzentration entspricht den Vorjahreswerten. Die Phosphor-Konzentration über Grund zeigte entsprechend den wechselnden Sauerstoffverhältnissen eine Spannweite zwischen 9 und 38 µg/l. Nitrat- und Ammonium-Stickstoff bewegten sich, mit Ausnahme des vergangenen Jahres, im langjährigen Mittel. Die maximale über Grund gemessene Sauerstoff- Konzentration ist mit 7,4 mg/l gegenüber dem Vorjahr leicht erniedrigt. Die über die beiden Termine gemittelte epilimnische Phytoplanktongesamtbiomasse betrug 387 mg/m³. Über den gesamten Wasserkörper errechnet sich ein Wert von 673 mg/l. In der Ende Mai entnommenen Probe dominierten kleine Vertreter der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae). Weitere mengenmäßig bedeutende Arten bzw. Gattungen waren Gymnodinium sp. (Dinophyceae), Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae). Im Oktober war im Epilimnion keine klare Dominanz einzelner Arten auszumachen. Die größten Biomasseanteile, in absteigender Reihenfolge, stellten Achnantes sp. (Bacillariophyceae), Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Peridinium willei (Dinophyceae), kleine, nicht näher bestimmte, begeißelte Algen und Cyclotella sp. (Bacillariophyceae). Unterhalb des Epilimnions war Gymnodinium sp. (Dinophyceae) vorherrschend. Hygienische Beurteilung Keine der 5 Proben wies eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung auf. Dem See kann eine, nach der EU-Badegewässer-Richtlinie, sehr gute Badequalität bescheinigt werden. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 68

71 Greifenburger Badesee / Hörzendorfer See GREIFENBURGER BADESEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 4,7 4,5 4,9 2 5,1 5,0 5,2 2 7,9 7,5 8,2 Temperatur ( C) 0 m 2 19,6 23,1 2 17,8 22,4 2 17,7 17,8 ph-wert 1 m 2 8,5 8,4 8,6 2 8,4 8,4 8,5 2 8,6 8,6 8,6 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 5 < 5 < < < 5 6 Gesamt-Phosphor (µg/l) 14 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 14 m Sauerstoff (mg/l) 14 m 2 0,0 11,7 2 0,0 8,8 2 0,0 7,4 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 1,8 1,0 2,6 2 0,9* 0,4* 1,4* Phytoplankton (mg/m³) 0-14 m Chlorophyll a (µg/l) 0-14 m 2 2,0 1,8 2,2 2 1,3* 0,3* 2,2* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Hörzendorfer See Morphometrische Daten Seehöhe: 517 m. ü. A. Fläche: 6,36 ha maximale Tiefe: 5 m Abfl uss: 0,07 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 5,89 km² Hörzendorfer See. Foto: R. Tengg Limnologische Beurteilung Allgemein zeigten sich 2004 im Hörzendorfer See geringere Sichttiefen und erhöhte Nährstoffkonzentrationen. Die starken Schwankungen, innerhalb eines Jahres, weisen auf eine Nährstoffbelastung des landwirtschaftlich genutzten Umlandes hin, wodurch es bei starken Niederschlagsereignissen zum schubweisen Eintrag der Nährstoffe in den See kommt. Dadurch erklärt sich auch die deutliche Diskrepanz zwischen dem Nährstoffniveau des Gewässers und der darin enthaltenen Phytoplanktonbiomasse. Während der See, aufgrund seines hohen Gesamt-Phosphorgehaltes, zu den mesotrophen Gewässern gezählt werden muss, erreichte die Phytoplankton-Konzentration lediglich ein Niveau, das für oligotrophe Gewässer typisch wäre. Letzterem widerspricht die weitere Abnahme der Sichttiefe. Diese lag im Jahr 2004 an beiden Terminen nur knapp über einem Meter. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 69

72 Hörzendorfer See HÖRZENDORFER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 1,4 1,1 1,8 2 1,6 1,1 2,0 2 1,2 1,1 1,2 Temperatur ( C) 0 m 4 7,0 20,6 2 18,9 21,0 2 18,2 19,1 ph-wert 1 m 4 8,1 8,0 8,3 2 8,3 8,2 8,4 2 8,6 8,5 8,6 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-5 m 4 15 < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-5 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-5 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 5 m Sauerstoff (mg/l) 5 m 4 4,5 18,0 2 6,3 16,2 2 7,2 10,3 Phytoplankton (mg/m³) 0-5 m Chlorophyll a (µg/l) 0-5 m 4 10,6 7,4 19,5 2 7,2* 2,5* 11,9* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Über die Sommermonate verteilte Sichttiefenmessungen, die parallel zur hygienischen Probenahme durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH durchgeführt wurden, ergaben Sichttiefen zwischen 1,4 und 1,9 Meter. In jedem Fall unterschritt die Sichttiefe den Richtwert der EU-Badegewässer- Richtlinie (76/160/EWG) von 2 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich 2004 innerhalb normaler Schwankungsbreiten. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration zeigte, gegenüber den Vorjahren, im Mittel eine leichte Erhöhung auf 26 µg/l. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration war gegenüber 2003 deutlich erhöht und betrug im Mittel rund 2700 µg/l. Anders als in einigen anderen, in diesem Bericht erwähnten Kärntner Seen, ist dieser hohe Wert, verglichen mit den Vorjahren, nicht außergewöhnlich, da das Umland des Sees intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration blieb auch 2004, bedingt durch die im gesamten Wasserkörper ausreichende Sauerstoffversorgung, auf sehr niedrigem Niveau. Die mittlere Konzentration über Grund betrug 22 µg/l und entsprach damit in etwa den Vorjahreswerten. In Folge der Tiefenwasserausleitung konnten über Grund immer hohe Sauerstoffkonzentrationen gemessen werden. Diese lagen zwischen 7,2 und 10,3 mg/l, was einer Sättigung zwischen 75 und 115 Prozent entspricht. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Phytoplanktonbiomasse-Konzentration im Jahr 2004 ausnehmend gering gewesen. Die Werte bewegten sich zwischen 536 mg/m³ im Mai und 772,5 mg/m³ im September. Die in den Jahren 2000 und 2001 gemessenen Maximalwerte waren vor allem auf Massenentwicklungen von Peridinium cinctum (Dinophyceae) im Spätsommer der betroffenen Jahre zurückzuführen wurde diese Art an keinem der beiden Termine in der Phytoplanktonbiozönose angetroffen. Vielmehr dominierten kleine Vertreter der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae). Im Mai stellten zusätzlich Phacus sp. (Euglenophyceae) und Chrysolykos sp. (Chrysophyceae) nennenswerte Anteile. Im Septemberplankton ist neben der Gattung Cyclotella nur noch Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) zu nennen. Hygienische Beurteilung Die Analyse der vier, zwischen Juni und August entnommenen Proben für die hygienischen Untersuchungen der Badewassereignung, ergaben weder eine Richt- noch eine Grenzwertüberschreitung. Im September wurde eine erhöhte Anzahl von fäkalcoliformen Bakterien festgestellt, die über dem zulässigen Richtwert lag. Die Eignung als Badegewässer war jedoch stets gegeben. Der See verfügte 2004 über eine gute Badequalität. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 70

73 Linsendorfer See Linsendorfer See Morphometrische Daten Seehöhe: 403 m. ü. A. Fläche: 3 ha maximale Tiefe: 7,5 m Linsendorfer See. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Der Linsendorfer See zählt zu den oligotrophen Seen Kärntens und verfügt über eine ausgezeichnete Wasserqualität. Die Sichttiefe zeigte gegenüber den Vorjahren zwar eine deutliche Abnahme, dies kann jedoch nur mit einem vermehrten Trübstoffeintrag über die Zubringer, infolge von Niederschlagsereignissen, in Zusammenhang gebracht werden. Die Oberfl ächentemperatur war entsprechend den Witterungsverhältnissen deutlich geringer als im Vorjahr. Leitfähigkeit und ph-wert bewegten sich innerhalb normaler Schwankungsbreiten. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration bewegte sich auch 2004 auf dem selben niedrigen Niveau wie im Vorjahr. An beiden Terminen betrug die Konzentration nur 6 µg/l und lag damit nur knapp über der Nachweisgrenze. Anders als in den meisten Kärntner Seen wurde zum Septembertermin Orthophosphat-Phosphor in messbaren Konzentrationen angetroffen. Dies unterstreicht die unterdurchschnittlich geringe Produktivität des Gewässers. Dem Trend in vielen Seen folgend, zeigte der Linsendorfer See 2004 eine erhöhte Nitrat- Stickstoff-Konzentration von mittleren 960 µg/l. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration über Grund war gegenüber 2003 rückläufi g und lag zwischen 15 und 17 µg/l. An keinem der beiden Termine konnten ausgeprägte Sauerstoffzehrungsprozesse über Grund festgestellt werden. Die Phytoplanktonbiomasse war mit mittleren 100 mg/m³ äußerst gering, bot jedoch eine Reihe von erwähnenswerten Besonderheiten. An beiden Terminen dominierten Arten bzw. Gattungen, die bisher für diesen See nicht bekannt waren. Im Juni stellte Diatoma vulgare (Bacillariophyceae) die dominante Art. Da es sich dabei um eine Aufwuchsalge handelt, ist anzunehmen, dass diese im Zuge von starken Niederschlägen aus dem Zubringer in den See eingeschwemmt wurde. Weitere mengenmäßig wichtige Formen waren: Kleine Vertreter der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae), Gymnodinium uberrimum (Dinophyceae), Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) und Chlamydomonas sp. (Chlorophyceae). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 71

74 Linsendorfer See / Moosburger Mitterteich LINSENDORFER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 3,7 3,2 4,2 2 4,9 4,8 Grund 2 3,2 3,0 3,4 Temperatur ( C) 0 m 2 16,9 17,9 2 16,6 21,8 2 14,2 15,3 ph-wert 1 m 2 7,9 7,8 7,9 2 7,8 7,7 7,9 2 8,0 7,9 8,1 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-5 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-5 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 5 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-5 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 5 m Sauerstoff (mg/l) 5 m 2 9,8 11,1 2 6,7 10,4 2 8,1 9,6 Phytoplankton (mg/m³) 0-5 m Chlorophyll a (µg/l) 0-5 m 2 0,9 0,9 0,9 2 0,1* 0,1* 0,1* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Auch im Septemberplankton dominierte eine Gattung, die sich bis dato nicht in der Algengemeinschaft fand: Synura sp. (Chrysophyceae) stellte rund ein Viertel der Biomasse. Achnanthes sp. (Bacillariophyceae), Aulacoseira sp. (Bacillariophyceae), ebenfalls neu in der Zönose, und Peridinium sp. (Dinophyceae) besaßen Anteile zwischen 10 und 20 Prozent. Hygienische Beurteilung Trotz der ausgezeichneten Wasserqualität wurden 2004 in zwei der fünf, beim Gemeindebad entnommenen Hygieneproben, Richtwertüberschreitungen festgestellt. Ende Juni wurden erhöhte Konzentrationen an gesamt- und fäkalcoliformen Bakterien festgestellt. Wie oben erwähnt, wiesen große Mengen einer benthischen Algenart im Freiwasser des Sees auf starke Niederschläge hin. Dadurch kam es auch zu einem vermehrten Eintrag von Bakterien. Anfang August gab es Richtwertüberschreitungen bei den fäkalcoliformen Bakterien und bei Streptococcus faecalis. Moosburger Mitterteich Morphometrische Daten Seehöhe: 510 m. ü. A. Fläche: 17,35 ha maximale Tiefe: 3 m Moosburger Mitterteich. Foto: R. Tengg KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 72

75 Moosburger Mitterteich Limnologische Beurteilung Nachdem sich bereits 2003 die, durch die Sanierung instabilen, limnologischen Verhältnisse im Moosburger Mitterteich wieder normalisiert hatten, konnten im Jahr 2004 keine großen Veränderungen beobachtet werden. Nur die Nährstoff-Konzentrationen zeigten einen leichten Anstieg. Der Teich wird aber weiterhin zu den mesotrophen Gewässern gezählt, wenngleich er sich an der Grenze zum schwach eutrophen Typus befi ndet. Entgegen der Nährstoffzunahme lag die Phytoplanktonbiomasse unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Wie viele andere Seen, zeigte der Mitterteich 2004 eine leichte Abnahme der Sichttiefe gegenüber dem Vorjahr. Sie betrug im Mittel 1,7 Meter. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration, dem allgemeinen Trend folgend, stieg auf mittlere 79 µg/l. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration lag erstmals seit 1999 wieder an beiden Terminen unter 20 µg/l. Über Grund wurden Sauerstoff-Konzentrationen zwischen 9 und 10 mg/l gemessen. Die Phytoplanktonbiomasse dürfte mit mittleren 900 mg/m³ in etwa jener des Vorjahres entsprochen haben. Ein direkter Vergleich ist aufgrund des Methodenwechsels nicht möglich. Die Phytoplanktongemeinschaft, die an den beiden Terminen angetroffen wurde, ähnelte sich hinsichtlich der Gesamtbiomasse und ihrer Zusammensetzung. Leitfähigkeit und ph-wert zeigten Werte innerhalb der Norm. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration bewegte sich an beiden Terminen um die 30 µg/l. Entsprechend der unterdurchschnittlich ausgeprägten Konzentration der Phytoplanktonbiomasse, wurde sowohl im Mai als auch im September Orthophosphat- Phosphor in messbaren Konzentrationen angetroffen. Im Mai dominierten die Bacillariophyceae (Kieselalgen). Hauptvertreter waren unterschiedliche Formen der Gattung Cyclotella, mit einem Biomassenanteil von über 50 Prozent. Weitere wenngleich weniger bedeutende Vertreter dieser Gruppe waren Fragilaria crotonensis und Asterionella formosa. Zweitstärkste Gruppe waren die Cyanophyceae (Blaualgen) mit Planktothrix rubescens, gefolgt von Vertretern der Gattung Cryptomonas (Cryptophyceae). MOOSBURGER MITTERTEICH Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 0,9 0,8 1,0 2 Grund 2 1,7 1,5 1,8 Temperatur ( C) 0 m 2 19,0 22,2 2 16,7 22,6 2 16,4 17,4 ph-wert 1 m 2 8,0 7,9 8,0 2 7,7 7,7 7,8 2 8,0 7,7 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-3 m < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-3 m 2 2 < Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-3 m 2 < 11 < 11 < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 3 m Sauerstoff (mg/l) 3 m 2 6,7 9,0 2 6,3 7,9 2 9,2 10,2 Phytoplankton (mg/m³) 0-3 m Chlorophyll a (µg/l) 0-3 m 2 24,3 18,8 29,8 2 2,3* 0,6* 4,0* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 73

76 Moosburger Mitterteich / Moosburger Mühlteich Im September stelle die Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) nur mehr rund 30 Prozent der Biomasse. Die Cryptophyceae (Schlundalgen), hauptsächlich vertreten durch C. obovata, bildeten mit einem Anteil von rund 50 Prozent die dominante Gruppe. Die Dinophyceae (Panzeralgen) mit der Gattung Gymnodinium hatten einen Anteil von 15 Prozent. Hygienische Beurteilung Der Moosburger Mitterteich wird nicht für den Badebetrieb genutzt. Moosburger Mühlteich Morphometrische Daten Seehöhe: 503 m. ü. A. Fläche: 3,9 ha maximale Tiefe: 5 m Moosburger Mühlteich. Foto: R. Tengg Limnologische Beurteilung Nach der erfreulichen Reduktion der Nährstoff- Konzentration im Vorjahr, wurde 2004 ein erneuter Anstieg in der Trophie beobachtet. Gleichzeitig dürfte die Phytoplanktonbiomasse gegenüber 2003 stabil geblieben sein. Mit gewissen Vorbehalten in Hinblick auf die hohen Gesamt-Phosphor-Konzentrationen, wird der Teich 2004 als mesotrophes Gewässer beurteilt. Die Sichttiefe reichte wie im Vorjahr an beiden Terminen bis zum Grund. Die Tiefe an der Beprobungsstelle lag zwischen 0,8 und 1 Meter. Der Anstieg der Gesamt-Phosphor-Konzentration auf mittlere 34 µg/l und das Maximum von 42 µg/l im September geben Anlass, den Effekt der zwischen 2000 und 2002 durchgeführten Sanierungsmaßnahmen in Frage zu stellen. Bedenkt man, dass es im Mühlteich zu einer kompletten Entschlammung gekommen ist und im Vorjahr, trotz der unsachgemäßen Wiederbefüllung (siehe Seenbericht 2004) die Gesamt-Phosphor-Konzentration bereits auf mittlere 24 µg/l abgenommen hatte, so erscheint der neuerliche Anstieg bedenklich. Die weitere Entwicklung des Gewässers ist daher von besonderem Interesse. In Folge der unterdurchschnittlichen Biomasse- Konzentration und des hohen Gesamt-Phosphor- Gehaltes lagen an beiden Terminen die Orthophosphat-Phosphor-Konzentrationen über der Bestimmungsgrenze. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration hat sich gegenüber dem Vorjahr auf mittlere 152 µg/l mehr als verdreifacht. Noch extremer ist der KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 74

77 Moosburger Mühlteich Konzentrationsanstieg des Parameters Ammonium-Stickstoff. Die mittlere Konzentration von 67 µg/l entspricht einer Vervierfachung gegenüber dem Jahr Ein Vergleich mit dem Mitterteich legt nahe, dass dieser eine mögliche Quelle für den Ammonium-Stickstoff ist. Dennoch liegt das Gewässer hinsichtlich seiner Stickstoff- Konzentrationen, im Vergleich mit den anderen Kärntner Seen, immer noch im unteren Drittel. An beiden Terminen konnten Sauerstoff-Konzentrationen zwischen 7 und 10 mg/l gemessen werden. Für die Beurteilung der Phytoplanktongesellschaft steht für das Jahr 2004 nur 1 Termin zur Verfügung, da die Maiprobe nicht ausgewertet werden konnte. Im September betrug die Phytoplankton-Konzentration 1111 mg/m³. Die vorherrschende Gattung war Cyclotella (Bacillariophyceae) mit rund 450 mg/m³. Andere nennenswerte Arten waren Cryptomonas obovata (Cryptophyceae), Trachelomonas sp. (Euglenophyceae), Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Fragilaria crotonensis (Bacillariophyceae) und Tetraedron minimum (Chlorophyceae). Hygienische Beurteilung Von den insgesamt 5, beim Campingplatz entnommenen Proben, enthielt eine Probe ( ) eine erhöhte Anzahl an Fäkalcoliformen Bakterien. Aufgrund dieser punktuellen Richtwertüberschreitung wird der Teich mit guter Badewasserqualität beurteilt. MOOSBURGER MÜHLTEICH Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 1,0 1,0 1,0 2 Grund 2 Grund Temperatur ( C) 0 m 2 20,3 22,0 2 17,7 21,1 2 16,1 18,0 ph-wert 1 m 2 8,4 7,8 8,9 2 8,3 8,2 8,4 2 7,9 7,4 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 1 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 1 m 2 2 < < 2 < 2 < Nitrat-Stickstoff (µg/l) 1 m 2 14 < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 1 m Sauerstoff (mg/l) 1 m 2 7,4 10,7 2 9,5 10,2 2 6,9 10,2 Phytoplankton (mg/m³) 1 m Chlorophyll a (µg/l) 1 m 2 17,5 9,8 25,3 2 7,5* 3,2* 11,9* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 75

78 Pirkdorfer See Pirkdorfer See Morphometrische Daten Seehöhe: 504 m. ü. A. Fläche: 3,5 ha maximale Tiefe: 3,5 m Pirkdorfer See. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Der Pirkdorfer See zeigte sich 2004 gegenüber den Vorjahren in den wesentlichen chemischen und physikalischen Parametern unverändert, sodass der See weiterhin dem mesotrophen Nährstofftypus zugeordnet wird. Sichttiefe, Oberfl ächentemperatur, ph-wert und Leitfähigkeit blieben unverändert. Bei der Gesamt-Phosphor-Konzentration setzte sich der rückläufi ge Trend fort. Im Mittel betrug die Konzentration 22 µg/l. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration war gegenüber 2003 deutlich geringer und an beiden Terminen unter der Bestimmungsgrenze. Diese Entwicklung steht in Widerspruch mit dem an den meisten anderen Kärntner Seen beobachteten ansteigenden Trend. Dem Trend entsprechend, wenn auch überraschend niedrig, war hingegen die Ammonium- Stickstoff-Konzentration mit mittleren 4 µg/l. Die Sauerstoff-Konzentration über Grund lag zwischen 6,6 und 9,5 mg/l. Mit mittleren 95 mg/m³ erreichte die Phytoplanktonbiomasse im Jahr 2004 die geringste Konzentration, seit der See beprobt wird. Aus Abbildung 10 geht jedoch hervor, dass das Phytoplankton im Pirkdorfer See, hinsichtlich der Biomasse, einer starken jahreszeitlichen Dynamik unterliegt. Abb. 10: Biomasse-Konzentrationen an den Einzelterminen verschiedener Jahre (Anzahl der Beprobungen pro Jahr) Es ist daher anzunehmen, dass die Probenahmetermine im Jahr 2004 so ungünstig verteilt waren, dass das Maximum der Phytoplanktonbiomasse nicht erfasst wurde und die bestimmte geringe mittlere Biomasse-Konzentration daher wenig repräsentativ war. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 76

79 Pirkdorfer See / Pischeldorfer Badeteich Die Zusammensetzung des Phytoplanktons entspricht jener der Vorjahre. Im Mai war Tetraedron minimum (Chlorophyceae) die dominierende Art. Des weiteren sind zu nennen: Scenedesmus sp. (Chlorophyceae), Crucigenia tetrapedia (Chlorophyceae) und Cosmarium sp. (Chlorophyta Desmidiales). Im Oktober waren kleine Formen der Gattung Cryptomonas (Cryptophyceae) und Tetraedron minimum (Chlorophyceae) vorherrschend. Hygienische Beurteilung Keine der 5 hygienischen Untersuchungen an der Entnahmestelle beim Badestrand ergab eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung, sodass dem Pirkdorfer See eine, nach der EU-Badegewässer- Richtlinie, sehr gute Badequalität bescheinigt werden kann. PIRKDORFER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 1,3 0,8 1,8 2 1,0 0,8 1,1 1 1,0 1,0 1,0 Temperatur ( C) 0 m 2 21,4 21,8 2 16,1 17,0 2 15,3 16,7 ph-wert 1 m 2 8,2 8,0 8,3 2 8,1 7,9 8,2 2 8,3 8,2 8,5 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-3 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-3 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-3 m 2 < 11 < 11 < < 11 < 11 < 11 Ammonium-Stickstoff (µg/l) 3 m < 4 8 Sauerstoff (mg/l) 3 m 2 5,5 6,9 2 6,5 7,5 2 6,6 9,5 Phytoplankton (mg/m³) 0-3 m Chlorophyll a (µg/l) 0-3 m 2 5,7 3,1 8,4 2 3,2* 3,0* 3,3* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Pischeldorfer Badeteich Morphometrische Daten Seehöhe: 465 m. ü. A. Fläche: 0,75 ha maximale Tiefe: 2,4 m Pischeldorfer Badeteich. Foto: R. Tengg KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 77

80 Pischeldorfer Badeteich Limnologische Beurteilung Der Pischeldorfer Badeteich blieb auch im Untersuchungsjahr 2004 stabil im oligotrophen Bereich. Die Sauerstoffversorgung war an beiden Terminen gut und lag zwischen 10 und 11 mg/l. Wie im Vorjahr reichte die Sichttiefe an beiden Terminen bis zum Grund. Die Wassertiefe an der Messstelle betrug zwischen 1,5 und 2,0 Meter. Entsprechend den klimatischen Witterungsbedingungen wurden 2004 geringere Oberfl ächentemperaturen gemessen als in den beiden vorangegangenen Jahren. Leitfähigkeit und ph-wert blieben innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Die Gesamt-Phosphor-Konzentrationen lagen an beiden Terminen an der Bestimmungsgrenze von 5 µg/l und entsprachen in etwa den 2003 erhobenen Werten. Entsprechend der geringen Gesamtbiomasse wurde zum Maitermin geringe Orthophosphat- Phosphor-Konzentrationen angetroffen. Die mittleren Nitrat- und Ammonium-Stickstoff- Konzentrationen bewegten sich innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite, wobei beide Konzentrationen gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg zeigten. Die Phytoplanktongemeinschaft ist in ihrer mengenmäßigen Ausprägung typisch für das Nährstoffniveau des Gewässers. Im Mittel betrug die Biomasse-Konzentration 175 mg/m³. Im biomasseärmeren Maiplankton dominierte die Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae), hauptsächlich repräsentiert von C. radiosa. Gymnodinium sp. (Dinophyceae) war die zweitstärkste Gattung. Im September waren große und kleine Formen der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) und mittelgroße Formen von Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) mit der größten Biomasse anzutreffen. Hygienische Beurteilung Keine der 5 hygienischen Untersuchungen an der Entnahmestelle beim Badestrand ergab eine Richt- oder Grenzwertüberschreitung, sodass dem Pischeldorfer Badeteich eine, nach der EU- Badegewässer-Richtlinie, sehr gute Badequalität bescheinigt werden kann. PISCHELDORFER BADETEICH Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 1,9 1,7 2,0 2 Grund 2 Grund Temperatur ( C) 0 m 2 19,2 21,7 2 19,5 20,4 2 18,2 18,3 ph-wert 1 m 2 7,9 7,7 8,1 2 7,8 7,6 8,0 2 7,9 7,8 8,1 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 1 m < < 5 < 5 5 Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 1 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 1 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 1 m Sauerstoff (mg/l) 1 m 2 8,2 9,8 2 6,4 11,2 2 10,4 11,1 Phytoplankton (mg/m³) 1 m Chlorophyll a (µg/l) 1 m 2 1,4 1,1 1,7 2 0,2* 0,1* 0,2* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 78

81 St. Andräer Badesee St. Andräer Badesee Morphometrische Daten Seehöhe: 405 m. ü. A. Fläche: 2,5 ha maximale Tiefe: 5 m mittlere Tiefe: 3 m Volumen: 0,0745 Mio m³ St. Andräer Badesee. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Auch 2004 wiesen sämtliche Trophieparameter den St. Andräer Badesee als mesotrophes Gewässer aus. Die Sichttiefe zeigte zwar eine leichte Verbesserung, lag aber dennoch an beiden Terminen unter dem in der EU-Badegewässer-Richtlinie (76/160/EWG) vorgeschlagenen Richtwert von 2 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeitswerte bewegten sich innerhalb der normalen Spannweite und entsprachen den Randbedingungen. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration hat gegenüber den Vorjahren deutlich abgenommen und betrug mittlere 17 µg/l. Eine starke Zunahme war bei der Nitrat-Stickstoff- Konzentration zu beobachten. Die Konzentration dieses Parameters lag an beiden Terminen über 6000 µg/l. Ursache für diesen Anstieg dürften mehrere Faktoren sein. Zum einen haben wahrscheinlich die erhöhten Niederschläge zu einem vermehrten Eintrag von Stickstoff aus den umliegenden, landwirtschaftlich genutzten Flächen bedingt. Zum anderen führte der Rückgang von Wasserpfl anzen und Algenbiomasse dazu, dass weniger Nitrat-Stickstoff organisch gebunden wurde. Auch die mit der besseren Sauerstoffversorgung über Grund (11 bzw. 14 mg/l) einhergehende Oxidation von Ammonium-Stickstoff zu Nitrat-Stickstoff führte zur Konzentrationserhöhung. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration über Grund nahm ab und betrug nur mehr mittlere 33 µg/l. Auch die Phytoplanktonbiomasse war in ihrer mengenmäßigen Ausprägung trotz der, verglichen mit anderen Seen hohen Biomasse-Konzentration, im Jahr 2004 für den St. Andräer Badesee eher unterdurchschnittlich. Im Mai wurde eine Konzentration von ca. 600 mg/m³ ermittelt. Im Oktober betrug die Konzentration rund 2900 mg/m³. An beiden Routineterminen stellte die Gruppe der Kieselalgen (Bacillariophyceae) rund zwei Drittel der Gesamtbiomasse. Innerhalb dieser Gruppe war die Gattung Cyclotella vorherrschend. Weitere nennenswerte Arten sind: Fragilaria crotonensis (Bacillariophyceae) und Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) im Frühjahr, Staurastrum sp. (Chlorophyta Desmidiales) und Scenedesmus quadricauda (Chlorophyceae) im Herbst. Im Juni kam es zur Beeinträchtigung des Badebetriebes durch aufschwimmende Algen, die braungrüne Watten bildeten und einen leicht KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 79

82 St. Andräer Badesee / St. Johanner Badesee ST. ANDRÄER BADESEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 1,6 0,9 2,2 2 1,2 1,1 1,2 2 1,7 1,5 1,8 Temperatur ( C) 0 m 3 13,9 23,4 2 19,1 20,1 2 16,4 18,7 ph-wert 1 m 3 8,0 7,7 8,2 2 7,6 7,5 7,7 2 8,0 7,8 8,1 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-3 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-3 m < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-3 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 3 m Sauerstoff (mg/l) 3 m 3 4,7 10,5 2 7,6 9,6 2 11,1 13,9 Phytoplankton (mg/m³) 0-3 m Chlorophyll a (µg/l) 0-3 m 2 23,3 13,2 33,4 2 3,3* 2,0* 4,6* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt erdigen Geruch verströmten. Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass die aufschwimmenden Flocken hauptsächlich aus Oscillatoria borneti bestanden. Diese fädige Blaualge (Cyanophyceae) lebt unter normalen Bedingungen festsitzend auf Wasserpfl anzen, kann sich aber, besonders nach der Schneeschmelze, ablösen und die beschriebenen Flocken bilden. Mit zunehmender Erwärmung des Gewässers, kam es zum Rückgang der Oscillatoria-Konzentration im Freiwasser. Für Badende sind die aufschwimmenden Flocken nicht gesundheitsschädlich. Ein weiteres interessantes Untersuchungsergebnis war der Nachweis von zahlreichen sehr großen Diatomeen der Gattungen Nitzschia und Surirella. Bei beiden Gattungen handelt es sich ebenfalls um Aufwuchsalgen, die passiv mit Oscillatoria borneti in höhere Schichten transportiert wurden. Hygienische Beurteilung Keine der je fünf am Ost- und Westufer entnommenen Wasserproben wies hygienische Richt- oder Grenzwertüberschreitungen auf. Der See verfügt somit über eine sehr gute Badewasserqualität. St. Johanner Badesee (Weizelsdorfer Badesee) Morphometrische Daten Seehöhe: 439 m. ü. A. Fläche: 12,08 ha maximale Tiefe: 13 m mittlere Tiefe: 6,2 m Volumen: 0,69 Mio m³ St. Johanner Badesee. Foto: G. Santner KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 80

83 St. Johanner Badesee Limnologische Beurteilung Der St. Johanner Badesee blieb 2004 in den wesentlichen Trophieparametern unverändert (Nährstoff- und Schwebealgenkonzentration sowie Sichttiefe) und wird weiterhin dem oligotrophen Nährstofftypus zugeordnet. Die Sichttiefe reichte an beiden Terminen bis 3,3 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich innerhalb des Normalbereiches. Sämtliche Phosphorparameter entsprachen den Vorjahreswerten und befanden sich weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Die epilimnischen Gesamt-Phosphor- und Orthophosphat-Phosphor- Konzentrationen lagen an beiden Terminen unter der Bestimmungsgrenze. Über Grund wurde eine Maximalkonzentration von 9 µg/l Gesamt- Phosphor gemessen. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration im Epilimnion war entsprechend dem oligotrophen Charakter des Sees relativ hoch (1263 µg/l). Die Ammonium- Stickstoff-Konzentration über Grund betrug im Mittel 19 µg/l. Beide Parameter bewegten sich innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Die grundnahe Sauerstoff-Konzentration lagen zwischen 8 und 9 mg/l. Die mittlere Konzentration der Phytoplanktonbiomasse betrug rund 250 mg/m³ im Epilimnion bzw. 240 mg/m³ in der Wassersäule. Ähnlich niedrige Konzentrationen wurden in den Jahren 1995 und 1998 ermittelt. Auch die niedrigen Chlorophyll a-konzentrationen des Vorjahres sprechen für eine mindestens ebenso geringe Biomasse. Im Juni bildeten im Epilimnion kleine Formen der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) den mit Abstand größten Biomasseanteil (91 Prozent) aus. Unterhalb des Epilimnions stellten Cryptomonas obovata (Cryptophyceae), Scenedesmus quadricauda (Chlorophyceae) und Gymnodinium helveticum (Dinophyceae) die größte Biomasse. Im mengenmäßig gleich stark ausgeprägten Septemberplankton waren Peridinium cinctum (Dinophyceae) und Stephanodiscus sp. (Bacillariophyceae) etwa zu gleichen Teilen in der Gesamtbiomasse vertreten. Hygienische Beurteilung Keine der fünf, beim Strandbad entnommenen Hygieneproben, ergab Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der See verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. ST. JOHANNER BADESEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 4,3 4,2 4,4 2 3,1 2,4 3,7 2 3,3 3,3 3,3 Temperatur ( C) 0 m 2 20,2 21,1 2 19,2 19,3 2 17,5 17,7 ph-wert 1 m 2 8,0 7,9 8,0 2 7,9 7,9 7,9 2 8,1 8,0 8,1 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 5 < 5 < 5 2 < 5 < 5 < 5 2 < 5 < 5 5 Gesamt-Phosphor (µg/l) 10 m 2 12 < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 10 m Sauerstoff (mg/l) 10 m 2 8,8 14,4 2 7,6 15,3 2 8,2 8,9 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 1,8 1,2 2,4 2 0,8* 0,2* 1,4* Phytoplankton (mg/m³) 0-10 m Chlorophyll a (µg/l) 0-10 m 2 1,9 1,5 2,4 2 0,9* 0,4* 1,4* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 81

84 St. Urbaner See St. Urbaner See Morphometrische Daten Seehöhe: 745 m. ü. A. Fläche: 9 ha maximale Tiefe: 3 m mittlere Tiefe: 1,7 m Volumen: 0,15 Mio m³ Abfl uss: 0,03 MQ [m³/s] Wassererneuerung: 1,2 Monate St. Urbaner See. Foto: R. Tengg Limnologische Beurteilung Im St. Urbaner See zeigte sich 2004 eine gewisse Diskrepanz zwischen der ansteigenden Gesamt- Phosphor- und der sinkenden Phytoplanktonbiomasse-Konzentration. Vom Nährstoffniveau her, wäre der See dem mesotrophen Typus zuzuordnen. Die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse spricht für eine Einstufung als oligotrophes Gewässer. Ein großer Teil der Nährstoffe wird durch den dichten Makrophytenbestand gebunden. Mit diesem Hintergrund wird der St. Urbaner See weiterhin als schwach mesotroph eingestuft. Die Sichttiefe reichte an beiden Terminen bis zum Grund. Da die Wassertiefe an der Beprobungsstelle jedoch nur knapp über 2 Meter beträgt, besitzen diese Ergebnisse wenig Aussagekraft. Der ph-wert zeigte gegenüber den vorangegangenen Jahren einen leichten Anstieg auf mittlere ph 9,1. Die Leitfähigkeit lag mit mittleren 207 µs/cm etwas unter den Vorjahreswerten. Die mittlere Gesamt-Phosphor-Konzentration erreichte 20 µg/l. Der, im September ermittelte Maximalwert, betrug 21 µg/l und entsprach durchaus den normalen Verhältnissen im See. Auch die, im Mai gemessene Konzentration von 18 µg/l, war nicht ungewöhnlich hoch. Daher kann angenommen werden, dass die erhöhte Konzentration in erster Linie auf die jahreszeitliche Verteilung und die geringe Anzahl an Beprobungsterminen zurückzuführen ist. Nachdem im Vorjahr der rückläufi ge Trend in der Ammonium-, und besonders in der Nitrat-Stickstoff- Konzentration unterbrochen wurde, erreichten 2004 wieder beide Parameter das niedrige Niveau des Jahres Beide Konzentrationen lagen um oder unter der Bestimmungsgrenze. Die Sauerstoff-Konzentration über Grund war an beiden Terminen zufriedenstellend. Im Mai wurden rund 11 mg/l und im September rund 10 mg/l gemessen. Wie eingangs erwähnt, war die Phytoplanktonbiomasse-Konzentration im St. Urbaner See im Jahr 2004 unterdurchschnittlich gering. Im Mai betrug die Biomasse rund 170 mg/m³, im September, nach der Makrophytenhochproduktion, sogar nur mehr knapp 50 mg/m³. Im Mai stellte Synedra acus (Bacillariophyceae) mit 60 mg/m³ rund 35 Prozent der Gesamtbiomasse. Andere Arten wie Gymnodinium uberrimum KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 82

85 St. Urbaner See / Silbersee ST. URBANER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 4 1,6 1,0 2,0 2 Grund 2 Grund Temperatur ( C) 0 m 4 5,5 20,1 2 17,6 21,7 2 16,3 19,3 ph-wert 1 m 4 8,8 8,5 9,1 2 8,6 8,5 8,6 2 9,1 8,8 9,5 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 1 m 4 13 < Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 1 m 4 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 1 m 4 < 11 < 11 < < 11 < 11 < 11 Ammonium-Stickstoff (µg/l) 1 m 4 4 < < 4 < 4 4 Sauerstoff (mg/l) 1 m 4 6,7 14,1 2 8,7 9,8 2 9,9 11,1 Phytoplankton (mg/m³) 1 m Chlorophyll a (µg/l) 1 m 4 5,9 3,5 10,5 2 1,0* 0,8* 1,3* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt (Dinophyceae) oder Achnanthes sp. (Bacillariophyceae) erreichten lediglich Konzentrationen unter 15 mg/m³ (9 Prozent). Im September konnte keine Art oder Gattung eine klare Dominanz ausbilden. Nennenswerte Arten waren Ceratium hirundinella (Dinophyceae), Peridinium willei (Dinophyceae), Tetraedron caudatum (Chlorophyceae) und Rhodomonas lacustris (Cryptophyceae). Hygienische Beurteilung Keine der fünf, beim Gemeindebad entnommenen Hygieneproben, ergab Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der St. Urbaner See verfügt somit über eine sehr gute Badewasserqualität. Silbersee Morphometrische Daten Seehöhe: 492 m. ü. A. Fläche: 14,3 ha maximale Tiefe: 7 m Silbersee. Foto: M. Ambros KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 83

86 Silbersee Limnologische Beurteilung Der Silbersee präsentierte sich im Untersuchungsjahr 2004 unverändert als oligotrophes Gewässer. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration sank auf mittlere 38 µg/l. Die Sichttiefe blieb in etwa auf Vorjahresniveau und betrug mittlere 4,6 Meter. Entsprechend der im Juni extrem niedrigen Phytoplanktonbiomasse- Konzentration, reichte die Sichttiefe an diesem Termin bis 5,2 Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit zeigten keine nennenswerten Veränderungen. Die mittlere epilimnische Gesamt-Phosphor- Konzentration betrug 9 µg/l. Damit lag die 2004 gemessene Konzentration innerhalb der normalen Schwankungsbreite der letzten Jahre. Im Juni konnte in der gesamten Wassersäule Orthophosphat-Phosphor in Konzentrationen über der Bestimmungsgrenze (2 µg/l) angetroffen werden. Die Sauerstoff-Konzentration über Grund lag zwischen 8 und 9 mg/l. Die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse war 2004 ausnehmend gering und betrug im Mittel nur 106 mg/m³. Die quantitativen mikroskopischen Zählungen dieses Jahres unterstreichen damit die, bei den Chlorophyll a-messungen festgestellte, abnehmende Tendenz. Zum Junitermin betrug die mittlere Biomasse nur 35 mg/m³. Entsprechend gering waren auch die Konzentrationen der einzelnen Kompartimente. Keine Art oder Gattung erreichte Konzentrationen über 8 mg/m³. Navicula sp. (Bacillariophyceae), Dinobryon divergens (Chrysophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) stellten die größten Anteile. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration war ähnlich gering wie im Vorjahr und betrug mittlere 89 µg/l. SILBERSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 3,9 2,7 5,0 2 4,5 4,1 4,8 2 4,6 4,1 5,2 Temperatur ( C) 0 m 2 20,3 22,7 2 17,6 18,4 2 17,5 19,3 ph-wert 1 m 2 8,7 8,5 8,9 2 8,4 8,3 8,4 2 8,6 8,3 8,8 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 7 m Sauerstoff (mg/l) 7 m 2 7,1 10,8 2 7,4 9,1 2 8,1 8,8 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 1,9 1,1 2,8 2 0,5* 0,3* 0,7* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 84

87 Silbersee / Sonnegger See Im September betrug die mittlere Biomasse 176,2 mg/m³. Die wichtigsten Vertreter waren Scenedesmus sp. (Chlorophyceae), Coelastrum polychordum (Chlorophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae). Hygienische Beurteilung Keine der fünf, beim Strandbad Weiss entnommenen Wasserproben, wiesen hygienische Richtoder Grenzwertüberschreitungen auf. Der See verfügt somit über eine sehr gute Badewasserqualität. Sonnegger See Morphometrische Daten Seehöhe: 468 m. ü. A. Fläche: 1,7 ha maximale Tiefe: 4,5 m Sonnegger See. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Alle relevanten chemisch-physikalischen Parameter bewegten sich 2004 innerhalb der Schwankungsbreite der letzten Jahre, sodass an der bisherigen Zuordnung zum mesotrophen Typus nichts geändert wird. Aus algenkundlicher Sicht war das Untersuchungsjahr 2004 am Sonnegger See sehr interessant. Anfang Oktober konnte ein Massenauftreten von Cosmarium sp. (Chlorophyta Desmidiales) beobachtet werden. Die Gattung fi ndet sich hauptsächlich in oligotrophen bis schwach mesotrophen, leicht sauren Gewässern. Im Oktober betrug die Sichttiefe entsprechend der enormen Phytoplanktonbiomasse nur 1 Meter. Damit wird der Grenzwert (nach 76/160/EWG) für die Mindestsichttiefe nur knapp überschritten. Auch im Mai betrug die Sichttiefe nur 2 Meter. Leitfähigkeit und ph-wert entsprachen dem mehrjährigen Mittel. Die mittlere Gesamt-Phosphor-Konzentration war mit 10 µg/l und einem Maximum von 11 µg/l im Oktober, in Hinblick auf die Hochproduktion von Cosmarium sp., unerwartet gering. Noch mehr verwundert das Vorhandensein von Orthophosphat-Phosphor (4 µg/l) an diesem Termin, da zu erwarten gewesen wäre, dass der gesamte verfügbare Phosphor von der hohen Phytoplanktonbiomasse organisch gebunden ist. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte einen Anstieg auf mittlere 1072 µg/l. Die Ammonium- Stickstoff-Konzentration über Grund sank auf 16 µg/l. Beide Werte bewegten sich innerhalb der mehrjährigen Schwankungsbreite. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 85

88 Sonnegger See Die hohe Sauerstoff-Konzentration im Oktober (13,5 mg/l) ist auf die hohe Produktivität des Phytoplanktons zurückzuführen. In Hinblick auf die Phytoplanktonbiomasse begann das Jahr eher unterdurchschnittlich. Im Mai erreichte die Konzentration nur 351 mg/l. Die Zusammensetzung entsprach jener vergleichbarer Termine. Die wichtigsten Vertreter waren Ceratium hirundinella, Peridinium pusillum und Gymnodinium sp. (alle Dinophyceae). Anfang Oktober kam es dann zum besprochenen Massenauftreten von Cosmarium sp. (Chlorophyta Desmidiales). Diese Gattung alleine erreichte eine Konzentration von über mg/m³. Gemeinsam mit anderen Arten, wie Synedra acus (Bacillariophyceae) oder Lyngbya limnetica (Cyanophyceae), betrug die Biomasse-Konzentration rund mg/m³. Dieses Massenauftreten bzw. die nachfolgenden Abbauprozesse führten in der Folge zur Ausbildung eines Oberfl ächenfi lms. In mehreren, aufgrund dieses Oberfl ächenfi lms Anfang November gezogenen Proben, wurden pfl anzliche Zellreste in hoher Dichte angetroffen. Auch die zahlreich vorhandenen Protozoen wiesen auf verstärkte Abbauprozesse hin. Hygienische Beurteilung Keine der fünf, beim Strandbad entnommenen Wasserproben, wies hygienische Richt- oder Grenzwertüberschreitungen auf. Der See verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. SONNEGGER SEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 1,6 1,3 1,8 2 1,4 1,1 1,7 2 1,5 1,0 2,0 Temperatur ( C) 0 m 2 19,4 21,2 2 16,3 17,2 2 14,4 15,6 ph-wert 1 m 2 7,9 7,8 8,0 2 8,2 7,9 8,5 2 8,2 7,8 8,6 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 1 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 1 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 4 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 1 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 1 m Sauerstoff (mg/l) 1 m 2 8,5 10,0 2 9,3 9,4 2 11,4 13,5 Phytoplankton (mg/m³) 1 m Chlorophyll a (µg/l) 1 m 2 9,1 5,6 12,5 2 5,1* 4,3* 5,9* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 86

89 Trattnigteich Trattnigteich Morphometrische Daten Seehöhe: 570 m. ü. A. Fläche: 5,31 ha maximale Tiefe: 3 m Trattnigteich. Foto: M. Ambros Limnologische Beurteilung Der Trattnigteich zeigte sich 2004, in den wesentlichen chemischen und physikalischen Parametern, unverändert gegenüber den vorangegangenen Jahren, sodass er weiterhin dem mesotrophen Nährstofftypus zugeordnet werden kann. Wie auch in anderen Kärntner Seen, im Untersuchungsjahr 2004 beobachtet, divergiert die Phytoplanktonbiomasse-Konzentration jedoch deutlich in Richtung niedrigere Trophie. Mit mittleren 2 Meter entsprach die Sichttiefe im Trattnigteich gerade noch dem empfohlenen Richtwert lt. EU-Badewasserrichtlinie (76/160/EWG). Dies ist, ob der geringen Phytoplanktonbiomasse verwunderlich, andererseits entsprach das Verhältnis von Sichttiefe und Phytoplanktonbiomasse ziemlich genau jenem vom Jahr Dies lässt den Schluss zu, dass die geringe Sichttiefe in erster Linie auf einen erhöhten Gehalt an Trübstoffen zurückzuführen ist. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit entsprachen den Vorjahreswerten. Die Gesamt-Phosphor-Konzentrationen in der Wassersäule (0-3 m) und über Grund (3 m) zeigten einen leichten Anstieg auf mittlere 25 bzw. 31 µg/l. Beim Parameter Nitrat-Stickstoff herrschte ein großes Gefälle zwischen den beiden Untersuchungsterminen. Während im Mai, eine für dieses Gewässer relativ hohe Konzentration von 162 µg/l gemessen wurde, lag die Konzentration im Oktober wieder unter der Nachweisgrenze. Die Ammonium-Stickstoff-Konzentration über Grund ist zwar gegenüber 2003 leicht angestiegen (22 µg/l), blieb aber, infolge der guten Sauerstoffversorgung (zwischen 7 und 8 mg/l), auf niedrigem Niveau. Die Tatsache, dass sich auch bei diesem Parameter eine große Differenz (8 bzw. 35 µg/l) zwischen den beiden Terminen fi ndet, deutet darauf hin, dass im Frühjahr infolge der Schneeschmelze größere Mengen an Stickstoffverbindungen in den See gelangten. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass die laut Chlorophyll a-messung deutlich höhere Phytoplanktonbiomasse des Jahres 2003 beim Zusammenbruch der Population zu vermehrten Abbauprozessen über Grund geführt hat. So wurden größere Mengen an Ammonium-Stickstoff gebildet, welche unter Sauerstoffverbrauch zu Nitrat oxidiert wurden. Die 2004 ermittelten Phytoplanktonbiomasse- Konzentrationen weisen auf eine eher unterdurch- KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 87

90 Trattnigteich / Wernberger Badesee schnittliche Produktion der Algengemeinschaft hin. Im Mai betrug die Konzentration rund 450 mg/m³. Im September ergaben die quantitativen Untersuchungen eine Konzentration von 730 mg/m³. In Hinsicht auf die Zusammensetzung der Phytoplanktongemeinschaft unterschieden sich die beiden Termine sehr stark. Im Frühjahr dominierten die Chlorophyceae (Grünalgen) mit Vertretern wie Chlorococcus sp. (Chlorophyceae) oder Oocystis sp. und die Cryptophyceae (Schlundalgen) mit Cryptomonas sp. Im Oktober beherrschten die Dinophyceae (Panzeralgen) mit verschiedenen Vertretern der Gattungen Gymnodinium und Peridinium das Bild. Hygienische Beurteilung Keine der fünf, am Trattnigteich entnommenen Hygieneproben, ergab Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der Teich verfügte somit über eine sehr gute Badewasserqualität. TRATTNIGTEICH Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 2,6 2,2 3,0 2 1,4 1,3 1,5 2 2,0 1,8 2,1 Temperatur ( C) 0 m 2 20,6 20,7 2 16,3 22,7 2 16,3 16,8 ph-wert 1 m 2 7,4 7,3 7,5 2 7,5 7,4 7,7 2 7,7 7,6 7,8 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-3 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 3 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-3 m 2 < 2 < 2 < < < 2 < 2 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-3 m < 11 < 11 < < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 3 m Sauerstoff (mg/l) 3 m 2 3,8 5,2 2 8,2 8,9 2 7,1 8,3 Phytoplankton (mg/m³) 0-3 m Chlorophyll a (µg/l) 0-3 m 2 11,3 8,7 14,0 2 13,0* 7,8* 18,1* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Wernberger Badesee Morphometrische Daten Seehöhe: 492 m. ü. A. Fläche: 4,5 ha maximale Tiefe: 15 m Wernberger Badesee. Foto: M. Ambros KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 88

91 Wernberger Badesee Limnologische Beurteilung Generell zeigte das Epilimnion des Wernberger Badesees 2004 Werte, die für ein oligotrophes Gewässer typisch sind. Bei der, im September erfolgten Beprobung, ergaben sich, durch die wahrscheinlich unmittelbar über Grund entnommene Probe, einige Besonderheiten, die es Wert sind, im Folgenden näher diskutiert zu werden. Zunächst jedoch zur allgemeinen Diskussion der physikalischen Parameter: Die Sichttiefe zeigte eine Zunahme auf mittlere 3,7 Meter. Aus den Werten für Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit ergaben sich keine Besonderheiten. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration zeigte eine Abnahme auf mittlere 6 µg/l. Über Grund errechnete sich ein Mittel von 35 µg/l. Der relativ hohe Wert weist auf eine, knapp über dem Grund entnommene Probe hin, da im September eine ungewöhnlich hohe Gesamt- Phosphor-Konzentration (56 µg/l) gemessen wurde. Dieser Wert und die außergewöhnlich hohe Ammonium-Stickstoff-Konzentration (5700 µg/l) sind ein gutes Indiz für eine erhöhte Abbautätigkeit unter anaeroben Verhältnissen, wie sie im September über Grund herrschten. Die optische und olfaktorische Überprüfung der grundnah (8 m) entnommenen Probe erbrachte eine leichte Rosafärbung und einen metallischen Geruch. Beides weist auf eine erhöhte Konzentration an gelöstem Eisen hin. Die später im Labor vorgenommene Analyse bestätigte dies. Die Eisen-Konzentration lag über 27 (!) mg/l. Auch die Mangan-Konzentration erwies sich als ungewöhnlich hoch. Eisen bleibt jedoch nur unter besonderen Bedingungen in Lösung. Zum einen muss die Sauerstoffsättigung unter 50 Prozent liegen, der Gehalt an freiem Kohlendioxyd muss ausreichend sein und der ph-wert muss unter ph 7,5 liegen. Zum anderen muss genügend zersetzbares, organisches Material vorhanden sein. All diese Vorraussetzungen waren erfüllt und entsprachen den Verhältnissen im Hypolimnion eines eutrophen Sees. Die Tatsache, dass der Wernberger Badesee nicht in diesen Nährstofftypus passt, bestätigt, dass die analysierte Probe aus der Wasser-Sediment- Kontaktzone entnommen wurde. WERNBERGER BADESEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 2,6 2,3 2,9 2 3,1 2,6 3,5 2 3,7 3,2 4,2 Temperatur ( C) 0 m 2 20,1 22,0 2 17,1 17,5 2 17,1 18,6 ph-wert 1 m 2 8,1 8,0 8,2 2 7,9 7,9 8,0 2 8,1 7,9 8,2 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 8 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 6 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m 2 82 < Ammonium-Stickstoff (µg/l) 8 m ** Sauerstoff (mg/l) 8 m 2 1,2 3,3 2 0,1 0,1 1 0,0 4,7*** Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 6,0 4,0 8,0 2 1,9* 1,0* 2,9* Phytoplankton (mg/m³) 0-8 m Chlorophyll a (µg/l) 0-8 m 2 7,8 4,0 11,6 2 3,2* 1,1* 5,2* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt ** siehe Text *** 7 m KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 89

92 Wernberger Badesee / Falkertsee Wenngleich diese Beobachtungen aus limnologischer Sicht interessant sind, so besitzen, die aus dieser Probe entstammenden Ergebnisse nur wenig Aussagekraft für die Bewertung des Sees. Es ist jedoch anzunehmen, dass ein Zusammenhang mit der, bereits im Vorjahr beobachteten, rückläufi gen Phytoplanktonbiomasse-Konzentration besteht. Gattung Cosmarium (Chlorophyta Desmidiales), gemeinsam mit Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Chroococcus sp. (Cyanophyceae) und verschiedenen Vertretern der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae). Unterhalb des Epilimnions war Merismopedia sp. (Cyanophyceae) mengenmäßig am bedeutendsten. Quantitative Zählungen des Phytoplanktons im Jahr 2004 ergaben Konzentrationen, die weit unter Werten der Jahre 2000 bis 2002 liegen. Im Mittel betrugen die Werte rund 100 mg/m³ im Juni bzw. 300 mg/m³ im September. Die im Juniplankton mengenmäßig am Stärksten vertretenen Arten waren Gymnodinium sp. und Ceratium hirundinella. Beide stammen aus der Gruppe der Panzeralgen (Dinophyceae). Das Septemberplankton erwies sich in seiner Zusammensetzung als eher ungewöhnlich. Im Epilimnion dominierten verschiedene Formen der Hygienische Beurteilung Keine der fünf, beim Strandbad entnommenen Hygieneproben, ergab Richt- oder Grenzwertüberschreitungen. Der See verfügte über eine sehr gute Badewasserqualität. Falkertsee Morphometrische Daten Seehöhe: 1872 m. ü. A. Fläche: 4,32 ha maximale Tiefe: 13,2 m mittlere Tiefe: 5,5 m Volumen: 0,24 Mio m³ Einzugsgebiet: 0,9 km² Falkertsee. Foto: F. Ambros KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 90

93 Falkertsee Limnologische Beurteilung Nach den vorangegangenen Jahren, in denen die extremen Temperaturverhältnisse selbst dem hoch gelegenen Falkertsee eine leichte Verschlechterung seiner Wasserqualität verursachten, zeichnete sich 2004 eine Trendumkehr ab. Entsprechend der rückläufi gen Nährstoff-Konzentrationen, ist der Falkertsee als oligotroph bis ultraoligotroph einzustufen. Die mittlere Sichttiefe lag bei 7,6 Meter. Im September wurde mit 10 Meter das langjährige Sichttiefenmaximum erreicht. Beim ph-wert zeigte sich ein leichter Anstieg auf mittlere ph 8,3. Die Leitfähigkeit blieb mit mittleren 61 µs/cm, entsprechend dem kristallinen Untergrund, sehr niedrig. Bei der Gesamt-Phosphor-Konzentration zeigte sich, sowohl im Epilimnion als auch volumsgewichtet über den ganzen Wasserkörper, eine Abnahme auf beinahe 50 Prozent des Vorjahreswertes. Die Nitrat-Stickstoff-Konzentration zeigte, entsprechend der ausreichenden Sauerstoffversorgung, einen Anstieg auf über 200 µg/l. Gleichzeitig, ebenfalls bedingt durch die ausreichende Sauerstoffversorgung über Grund, ging die Ammonium-Stickstoff-Konzentration stark zurück und lag zum Maitermin sogar unter der Nachweisgrenze von 4 µg/l ließen sich nur geringe Sauerstoffzehrungsprozesse nachweisen. Im Juni lag die Konzentration über Grund bei 4,8 mg/l. Im September wurden in 10 Meter Tiefe 8,5 mg/l gemessen. Die Phytoplanktonbiomasse war mit rund 220 mg/m³ im Epilimnion, bzw. 190 mg/m³ in der gesamten Wassersäule ausnehmend gering. Im Maiplankton stellte Gymnodinium uberrimum (Dinophyceae) die biomassenreichste Art dar. Weitere wichtige Arten waren Synedra ulna und Synedra acus, sowie Achnanthes sp. (alle Bacillariophyceae). Im September zeigte das Phytoplankton ein stark verändertes Bild. Die Gattung Gymnodinium war nur mehr in geringen Mengen in der Gemeinschaft vertreten. Dominant waren mittelgroße Vertreter von Synedra acus (Bacillariophyceae). Ebenfalls hohe Anteile bildete die Gattung Cosmarium, repräsentiert von Cosmarium laeva und einer zweiten, nicht näher bestimmten Art. FALKERTSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 4,2 3,8 4,5 2 6,1 4,5 7,7 2 7,6 5,2 10,0 Temperatur ( C) 0 m 2 4,9 11,7 2 11,7 13,0 2 5,5 12,0 ph-wert 1 m 2 8,0 7,9 8,0 2 8,0 7,9 8,1 2 8,3 8,1 8,5 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < 5 5 Gesamt-Phosphor (µg/l) gew m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < 2 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 13 m < 4 16 Sauerstoff (mg/l) 13 m 2 1,7 2,4 2 0,2 7,2 2 4,8 8,5 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 3,5 3,3 3,8 2 0,7* 0,6* 0,9* Phytoplankton (mg/m³) 0-12 m Chlorophyll a (µg/l) 0-13 m 2 4,9 3,3 6,5 2 1,4* 0,7* 2,2* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 91

94 Falkertsee / Farchtensee Hygienische Beurteilung Der Falkertsee wird nicht als Badegewässer genutzt. Farchtensee Morphometrische Daten Seehöhe: 985 m. ü. A. Fläche: 11,72 ha maximale Tiefe: 8,3 m mittlere Tiefe: 4,6 m Volumen: 0,54 Mio m³ Abfl uss: 0,14 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 8,64 km² Farchtensee. Foto: Kärntner Medienzentrum Limnologische Beurteilung Der Farchtensee war 2004 als oligotroph einzustufen. Damit zeigte sich gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung um eine Trophiestufe. Die Sichttiefe erreichte mit mittleren 3,5 Meter wieder annähernd Werte, wie vor dem Jahr Der ph-wert zeigte einen Anstieg auf ph 8,3. Die Leitfähigkeit lag um die 400 µs/cm. Die epilimnische Gesamt-Phosphor-Konzentration zeigte eine deutliche Abnahme auf mittlere 6 µg/l. Zum Junitermin lag die Gesamt-Phosphor- Konzentration im Epilimnion sogar unter der Nachweisgrenze von 5 µg/l. Auch die über den gesamten Wasserkörper gewichteten Konzentrationen ergaben gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Werte. Die mittlere Konzentration lag bei 16 µg/l. Die beiden Stickstoff-Fraktionen setzten ihren gegenläufi gen Trend fort. Der epilimnische Nitrat- Stickstoffgehalt stieg auf mittlere 270 µg/l, während die Ammonium-Stickstoff-Konzentration über Grund weiter abnahm und im September sogar unter der Bestimmungsgrenze von 4 µg/l lag. Bei der Sauerstoffsituation in der Tiefe zeigte sich eine leichte Verschlechterung. Zum Septembertermin lag die Konzentration bei 1,4 mg/l. Die epilimnische Phytoplanktonbiomasse erreichte mit mittleren 765 mg/m³ in etwa die selben Werte wie im Jahr 2001, als die letzten quantitativen Analysen durchgeführt wurden. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Phytoplanktons, ist vor allem auf überdurchschnittlich hohe Konzentrationen von Planktothrix rubescens (Cyanophyceae) hinzuweisen. Diese Art dominierte im Juni das Epilimnion und im September, mit Anteilen an die 80 Prozent, die gesamte Wassersäule. KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 92

95 Farchtensee / Grünsee bei Villach FARCHTENSEE Parameter Tiefe n Mittel Min Max n Mittel Min Max n Mittel Min Max Sichttiefe (m) 2 3,6 3,0 4,2 2 1,8 0,5 3,0 2 3,5 3,2 3,8 Temperatur ( C) 0 m 2 13,4 19,5 2 15,1 16,2 2 14,9 15,3 ph-wert 1 m 2 8,2 8,0 8,3 2 7,9 7,6 8,2 2 8,3 8,2 8,3 Leitfähigkeit (µs/cm) 1 m Gesamt-Phosphor (µg/l) 0-6 m < 5 7 Gesamt-Phosphor (µg/l) gew. 0-8 m Orthophosphat-Phosphor (µg/l) 0-6 m 2 < 2 < 2 < 2 2 < 2 < 2 < < 2 3 Nitrat-Stickstoff (µg/l) 0-6 m Ammonium-Stickstoff (µg/l) 8 m < 4 16 Sauerstoff (mg/l) 8 m 2 0,2 11,2 2 4,3 10,7 2 1,4 6,7 Phytoplankton (mg/m³) 0-6 m Chlorophyll a (µg/l) 0-6 m 2 2,7 1,7 3,6 2 1,2* 1,0* 1,5* Phytoplankton (mg/m³) 0-8 m Chlorophyll a (µg/l) 0-8 m 2 2,8 2,1 3,5 2 1,2* 0,9* 1,5* Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt Andere wichtige Arten sind: Gymnodinium sp. (Dinophyceae), Cyclotella sp. und Fragilaria crotonensis (beide Bacillariophyceae), Rhodomonas lacustris (Cryptophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) im Juniplankton, sowie Phacus sp. (Euglenophyceae), Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Cyclotella sp. (Bacillariophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) im Septemberplankton. Hygienische Beurteilung Der Farchtensee wird nicht als Badegewässer genutzt. Grünsee bei Villach Morphometrische Daten Seehöhe: 490 m. ü. A. Fläche: 1,76 ha maximale Tiefe: 6,6 m mittlere Tiefe: 3,6 m Volumen: 0,06 Mio m Grünsee bei Villach. Foto: M. Ambros KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 93

96 Grünsee bei Villach Limnologische Beurteilung Der Grünsee zeigte im Untersuchungsjahr 2004 eine klare Verschiebung in Richtung zum eutrophen Gewässertypus. Dies ist einerseits durch die gestiegenen Gesamt-Phosphor-Konzentrationen und andererseits durch die hohe Phytoplanktondichte bedingt. Infolge der hohen Biomasse-Konzentration betrug die Sichttiefe im Mittel nur rund einen Meter. Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit lagen innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration in den oberen drei Metern der Wassersäule zeigte gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um fast 100 Prozent auf mittlere 65 µg/l. Über Grund blieben die Werte hingegen annähernd auf Vorjahresniveau. Ammonium-Stickstoff-Konzentration blieb mit 2880 µg/l unverändert auf hohem Niveau. Mit mittleren 5100 mg/m³ war die Phytoplanktonbiomasse-Konzentration 2004 ungewöhnlich hoch. Verursacht wurde der hohe Wert in erster Linie durch die enorme Produktivität zum Septembertermin (~7700 mg/m³). Hier war es vor allem eine kleine Form der Gattung Cosmarium (Chlorophyta Desmidiales), die das überdurchschnittliche Nährstoffangebot zur Hochproduktion nutzte. Mit einer Konzentration von rund 5500 mg/m³ stellte allein diese Form rund 70 Prozent der Gesamtbiomasse. Neben Cosmarium sp. bildete auch Staurastrum sp. ungewöhnlich hohe Biomassen aus. Diese Gattung zählt ebenfalls zu den Chlorophyta Desmidiales, sodass diese Gruppe in Summe rund 95 Prozent der Gesamtbiomasse stellte. Die hohen Phosphor-Konzentrationen in der Wassersäule spiegeln sich auch in den hohen Orthophosphat-Phosphor-Konzentrationen wider. Mit Konzentrationen zwischen 5 und 12 µg/l wurden 2004 die höchsten im Grünsee beobachteten Werte gemessen. Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass der Phosphor in diesen Konzentrationen nicht mehr der limitierende Faktor ist. Vielmehr deuten die niedrigen Nitrat-Stickstoffwerte (Mittelwert 13 µg/l) im September auf eine Stickstoffl imitierung hin. Die grundnahe Weniger außergewöhnlich präsentierte sich das Phytoplankton am vorangegangenen Junitermin. Die Gesamtbiomasse war mit rund 2500 mg/m³ überdurchschnittlich hoch und wurde hauptsächllich aus Gymnodinium uberrimum (Dinophyceae) und Oocystis sp. (Chlorophyceae) gebildet. Hygienische Beurteilung Der Grünsee wird nicht als Badegewässer genutzt Die mit * gekennzeichneten Chlorophyll a- Werte wurden mittels Fluoreszenzsonde ermittelt KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 94

97 Kleinsee bei Klopein Kleinsee bei Klopein Morphometrische Daten Seehöhe: 448 m. ü. A. Fläche: 9 ha maximale Tiefe: 9 m Abfl uss: 0,045 MQ [m³/s] Einzugsgebiet: 6,14 km² Kleinsee bei Klopein. Foto: K. Steiner Limnologische Beurteilung Der Kleinsee bei Klopein wäre hinsichtlich der 2004 gemessenen geringen Nährstoff- und Phytoplankton-Konzentrationen dem oligotrophen Typus zuzuordnen. Aufgrund der ausgeprägten Sauerstoffzehrungsprozesse im Tiefenwasser wird er jedoch weiterhin als schwach mesotroph eingestuft. Die Sichttiefe blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert und betrug im Mittel 3,1 Meter. Die Werte von Temperatur, ph-wert und Leitfähigkeit bewegten sich innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite. Die Gesamt-Phosphor-Konzentration betrug im Epilimnion 8 µg/l und in Grundnähe 24 µg/l. Diese Werte entsprechen in etwa jenen der Vorjahre. Die Gehalte der beiden Stickstofffraktionen sind im Vergleich mit den vorjährigen Werten unverändert. Der Gehalt an epilimnischem Nitrat-Stickstoff betrug 237 µg/l. Über Grund wurde eine Ammonium- Stickstoff-Konzentration von 645 µg/l gemessen. Im Tiefenwasser traten an beiden Terminen ausgeprägte Sauerstoffzehrungsprozesse auf. Zur Bildung von Schwefelwasserstoff kam es nicht. Die Konzentration der Phytoplanktonbiomasse dürfte im Kleinsee relativ konstant geblieben sein. Die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren ist jedoch aufgrund der geänderten Methodik eingeschränkt. Im Mittel über die beiden Termine wies das Epilimnion eine Konzentration von ca. 530 mg/m³ auf, über die gesamte Wassersäule errechneten sich mittlere 590 mg/m³. Im Unterschied zu vielen anderen Kärntner Seen wurde das Phytoplankton des Maitermins, wie gewohnt, von kleinen Vertretern der Gattung Cyclotella (Bacillariophyceae) dominiert. Weitere wichtige Arten waren Ceratium hirundinella (Dinophyceae) und Planktothrix rubescens (Cyanophyceae). Das mengenmäßig schwächer ausgebildete Oktoberplankton wurde im Epilimnion vor allem durch nicht näher bestimmte kleine begeißelte Formen, Cryptomonas sp. (Cryptophyceae) und Ceratium hirundinella (Dinophyceae) gebildet. Unterhalb des Epilimnions dominierten Cryptomonas sp. (Cryptophyceae), Merismopedia sp. (Cyanophyceae) und Phacus sp. (Euglenophyceae). KÄRNTNER SEENBERICHT Seite 95

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