EINKOMMENS- UND VERMÖGENSVERTEILUNG
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- Ludo Hofmann
- vor 5 Jahren
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1 EINKOMMENS- UND VERMÖGENSVERTEILUNG IN DEUTSCHLAND UND FRANKREICH ARBEITSKAMMER SAARBRÜCKEN Prof. Dr. Gerhard Bäcker Universität Duisburg-Essen Institut Arbeit und Qualifikation
2 Deutschland und Frankreich: zwei wohlhabende Länder Hohes BIP pro Kopf, pro Kopf Einkommen Anhaltendes Wirtschaftswachstum Immer höhere Vermögensbestände Steigendes Verteilungsvolumen
3
4 Aber: Extreme Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen Am zunehmenden Wohlstand haben nicht alle gleichermaßen teilgenommen Und einige überhaupt nicht Versagen des Versprechens Wohlstand für alle, sozialer Aufstieg für alle
5 Wie lässt sich das empirisch belegen? Untererfassung der Einkommen, Befragungsdaten, freiwillige Angaben Verschiedene Datensätze: Mikrozensus, EVS, S OEP, EU-SILC Zum Teil inaktuell, Große Lücken bei Spitzeneinkommen (Superreiche) Unzureichende bis fehlende Erfassung der Vermögensverteilung, insbes. Produktivvermögen
6 Was ist Einkommen? Wichtige Klärungen und Unter- Scheidungen Markteinkommen, Bruttoeinkommen vor Steuern und Sozialleistungen Löhne(Stundenlöhne), Gewinne Verfügbare Einkommen von Haushalten bzw. Haushaltsmitgliedern nach Steuern und nach Sozialleistungen
7 Markteinkommen/Arbeitseinkommen Deutschland: Ausbreitung von Niedriglöhnen Frankreich: Seit vielen Jahren Mindestlöhne D und F: Working poor
8 Niedriglohnbeschäftigte 1995 bis 215 in Prozent aller Beschäftigten ,3 36,3 36,1 38,7 37,4 37,8 37,6 35,3 Ostdeutschland 38,2 37,9 38,1 38,7 4,6 37,7 38,9 38,9 39,5 36,5 39, 36, 36,3 3 Deutschland ,8 16,2 16,5 17,1 11,9 11,7 12,3 12,4 17,6 13,4 18,7 14,7 19,2 15,4 2,1 17,1 21, 2,9 21,2 17,7 17,5 18, Westdeutschland 22,5 22,9 22,4 19,4 19,3 19,4 24,2 23,8 24,1 21,2 2,8 2,9 22,5 23, 22,7 22,6 19,7 19,6 2, 19, Quelle: Kalina, T., Weinkopf, C (217), Niedriglohnbeschäftigung 215, IAQ-Report Datenbasis SOEP
9 1 Mindestlöhne Deutschland 8,44 Frankreich 8,71 8,86 9, 9,22 9,43 9,53 8,5 9,61 8,5 9,67 8,84 9,
10 25 Working poor: Arbeits-Armutsgefährdungsquoten Deutschland und Frankreich, in % Deutschland Frankreich 23, ,7 1 11,8 12, 14,5 12,4 14,4 13,6 11, 11,4 11,1 12,6 13,9 12,9 13,2 11,4 8,8 8,5 8,8 5 7,1 : : 16,2 12,2 12,1 : : : 14,4 :
11 Pro-Kopf Haushaltseinkommen Verteilungsspreizung Gini-Koeffizient
12 Gini-Koeffizienten der Vermögens- und Einkommensverteilung 1 1,,8,6,4,2 SK SI BE JP AU IT ES GR UK FR PT FI IE CA NL KR PL DE CZ NO AT SE CH US DK Haushaltsnettovermögen 2 Haushaltseinkommen nach Steuern und Transfers 3 1 SK-Slowakei, SI-Slowenien, BE-Belgien, JP-Japan, AU-Australien, IT-Italien, ES-Spanien, GR-Griechenland, UK-Vereinigtes Königreich, FR- Frankreich, PT-Portugal, FI-Finnland, IE-Irland, CA-Kanada, NL-Niederlande, KR-Republik Korea, PL-Polen, DE-Deutschland, CZ-Tschechische Republik,NO-Norwegen,AT-Österreich,SE-Schweden,CH-Schweiz,US-VereinigteStaaten,DK-Dänemark.2 SchätzungenzumPro-Kopf- Haushalts-nettovermögen für das Jahr Daten imwesentlichen für Beginn des aktuellen Jahrzehnts. Quellen: Global Wealth Databook 214, OECD SVR
13 Entwicklung des durchschnittlichen verfügbaren Haushaltseinkommens nach Dezilen seit 1991 Quelle: Grabka, M./Goebel, J. (218):
14 6 Einkommensverteilung: Verhältnis obere 2% zu unteren 2%, Europäische Union Deutschland Frankreich 5 5, 5, 4,8 5, 5,2 5,1 5,2 5,2 5,1 4,4 4,5 4,4 4,5 4,4 4,5 4,6 4,3 4,5 4,6 4,8 4 4,5 4,3 4,3 4,6 4,3 4,
15 Schichtung der pro-kopf Haushaltseinkommen 214 Deutschland und Frankreich Frankreich 13,5 17,1 5,6 14,5 4,2 Arme untere Mitte Mitte Obere Mitte Reiche Deutschland 16,5 15,8 47,8 16,6 3,4 % 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 1%
16 Einkommensarmut
17 Armutsrisikoquoten in ausgewählten Ländern der EU 28, 216 EU 28 17,3 Finnland 11,6 Dänemark 11,9 Österreich 14,1 Frankreich 13,6 Großbritannien 15,9 Schweden 16,2 Deutschland 16,5 Italien 2,8 Griechenland 21,2 Estland 21,7 Spanien 22,3 Bulgarien 22,9 Rumänien 25, Datenbasis: EU-SILC Quelle: Eurostat
18
19
20 Armutsrisikoquote vor Sozialleistungen ,4 24,2 23,5 25,4 24,1 24, 26,1 24,2 24,9 26,4 25,1 24,7 25,8 24,3 23,8 26, 24,4 24,4 26,1 25, 24, 26,1 25,1 23,9 25,9 25,3 23,6 25, 24,1 24, Europäische Union Deutschland Frankreich
21 2 18 Armutsgefährdungsquote nach Sozialleistungen Europäische Union Deutschland Frankreich ,6 15,2 12,5 16,4 15,5 12,9 16,5 15,6 13,3 16,9 15,8 14, 16,8 16,1 14,1 16,7 16,1 13,7 17,2 16,7 13,3 17,3 16,7 13,6 17,3 16,5 13,6 16,9 16,1 13,
22 8 Armutsgefährdungsquote von Erwerbslosen Europäische Union Deutschland Frankreich 7 62, 56,8 45,5 7,3 67,8 69,3 69,3 67,4 69,1 7, ,9 46,3 46,6 47,3 47,5 48,6 47,6 3 39,7 37, 33,5 36,7 36, 35,6 31,1 37,1 38,4 38,
23 2 Armutsgefährdungsquote von Rentnern Europäische Union Deutschland Frankreich ,7 17, 18, 17, , 14,9 15,1 15, 12 13,9 13,4 14, 14, 13,2 12,6 12,7 13,2 13,8 13,5 1 9,5 9,7 8 8,3 8,7 8,3 6 7,5 7,5 7,1 7, 7,
24 Regional und personell differenzierte Armutsrisiken in Deutschland Und SGBII Quoten
25 25 Armutsgefährdungsquoten in % der Bevölkerung, Deutschland, alte und neue Bundesländer, Neue Bundesländer 2 2,4 19,2 19,5 19,5 19,5 19, 19,4 19,6 19,8 19,2 19,7 18,4 17,8 in % der Bevölkerung ,7 13, ,3 14,4 14,6 14,5 12,7 12,9 13,1 13,3 13,3 Deutschland 15, 15, 13,8 13,9 Alte Bundesländer 15,5 15,7 15,7 15,8 15,4 15,3 15, 14,4 14,5 14, Quelle: Statistisches Bundesamt (218), Sozialberichterstattung Datenbasis: Mikrozensus
26 Armutsgefährdungsquoten von besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen 217, in % der jeweiligen Bevölkerung Erwerbslose 57,2 Alleinerziehende 42,8 niedrige Qualifikation 4,3 ohne deutsche Staatsangehörigkeit 36,2 mit Migrationshintergrund 28,6 Eltern mit drei oder mehr Kindern 29,1 Einpersonenhaushalt 26,5 18 bis unter 25 Jahre 26 unter 18 Jahre 2,4 Frauen 16,2 Rentner & Pensionäre 16, Insgesamt 15, Quelle: Statistisches Bundesamt (218), Sozialberichterstattung - Datenbasis: Mikrozensus
27 Armutsgefährdungsquoten in Großstädten mit über 5. Einwohnern 217, in % der jeweiligen Bevölkerung Deutschland 15,8 Neue Bundesländer (inkl. Berlin) 17,8 Früheres Bundesgebiet (ohne Berlin) 15,3 Duisburg 29,4 Nürnberg Dortmund 24,5 24,3 Leipzig Bremen Essen Köln Hannover 22,4 21,9 21,6 2,5 2,4 Berlin Düsseldorf 18,6 2, Frankfurt am Main Dresden Stuttgart 16,1 17,1 17, Hamburg 14,7 München 9, Quelle: Statistisches Bundesamt (218), Sozialberichterstattung Datenbasis: Mikrozensus
28 Empfängerquoten von Leistungen des SGB II in ausgewählten Städten/Kreisen 1/218, in % der Bevölkerung zwischen Jahren und der Regelaltersgrenze Deutschland Gelsenkirchen Bremerhaven Wilhelmshaven Essen Duisburg Berlin Bremen Uckermark Offenbach Leipzig Köln Hamburg Frankfurt a.m. Nürnberg Dresden Wolfsburg Jena Münster Stuttgart München Ingolstadt Kreis Böblingen Bodenseekreis Kreis Bayreuth Kreis Freising Kreis Eichstätt 1,8 1,4 2,8 3,9 4,4 5,5 6,1 9,1 13,1 12,6 11,7 11, 1,1 8,7 8,4 8,4 8,3 14,2 18,9 18,2 17,9 17, 16,9 2,3 2,1 23,5 24,7 Quelle: Bundesagentur für Arbeit (218), Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende
29 2 Empfängerquoten von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende ,1 Ausländer 15 16,9 15,9 16,6 16,7 15,7 16,9 15, ,4 15,2 13,7 17,3 17,2 13,2 13,4 16,7 13,8 17,5 14,1 14,4 Kinder 1 1,8 8,8 1,3 8,4 1,1 9,9 8,2 8,1 9,5 7,6 9,3 9,4 9,3 9,3 9,3 9,3 7,3 7,2 7 6,8 6,5 6,1 Bevölkerung Jahre bis Regelaltersgrenze Deutsche Quelle: BA 218
30 Vermögensverteilung
31 Verteilung der individuellen Nettovermögen 212 und der Nettovermögen der Haushalte 213, nach Dezilen in % Nettovermögen der Personen 212 (Datenbasis SOEP) 57, ,2,1,5 1,5 3,6 7,1 11,9 19,1 6 Nettovermögen der Haushalte 213 (Datenbasis EVS) , ,7,1,6 1,7 4,1 8, 13,4-1, Dezile Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (216), Fünfter Armuts- und Reichtumsbericht, S. 57.
32 Abbildung 3.16: Vermögensverteilung in ausgewählten Ländern im Jahr 215 Vermögensverteilung in ausgewählten Ländern imjahr US-Dollar je Erwachsenen 1, 5,8 375,6 25,4 125,2 SK SI BE JP HU IT ES UK GR FR LU CA NL FI PL DE AT CZ CH SE US DK Median Mittelwert Gini-Koeffizient (rechte Skala) 1 SK-Slowakei, SI-Slowenien, BE-Belgien, JP-Japan, HU-Ungarn, IT-Italien, ES-Spanien, UK-Vereinigtes Königreich, GR-Griechenland, FR- Frankreich, LU-Luxemburg, CA-Kanada, NL-Niederlande, FI-Finnland, PL-Polen, DE-Deutschland, AT-Österreich, CZ-Tschechische Republik, CH-Schweiz, SE-Schweden, US-Vereinigte Staaten, DK-Dänemark. Quelle: Credit Suisse (215) Sachverständigenrat Quelle: Sachverständigenrat 215, S. 419.
33 Schichtung der persönlichen Vermögen 214 Deutschland und Frankreich Frankreich 26,1 23,9 46,7 3,3 unter 1. $ $ Mio. über 1 Mio. Deutschland 31,1 33,7 32,9 2,4 % 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9% 1% Global Wealth Databook 216
34 7 Anteile der Nettovermögen nach Dezilen 6 Dezilanteile in vh 22 Dezilanteile in vh 27 = 544. im Schnitt 57,9 61, ,9 11, ,1-1,2-1,6,4,4 1,3 1,2 2,8 2,8 1. Dezil 2. Dezil 3. Dezil 4. Dezil 5. Dezil 6. Dezil 7. Dezil 8. Dezil 9. Dezil 1. Dezil 1 Quelle: SVR 215
35 Wie viel verdienen Deutschlands Topmanager? Experten haben es ausgerechnet Vorstände von Dax-Unternehmen kassieren im Schnitt 5 Mal so viel wie die durchschnittlichen Angestellten, teilten die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und Fachleute der Technischen Universität München am Donnerstag in Frankfurt mit. Im Schnitt kamen die Führungskräfte der 3 Unternehmen im Deutschen Aktienindex für das Jahr 215 demnach auf eine Gesamtvergütung von gut 3,3 Millionen Euro. Insgesamt schneiden die Vorstandsvorsitzenden im Vergleich zu den Dax-Managern noch einmal besser ab. Im Schnitt erhielten die Vorstandsvorsitzenden der Dax- Konzerne 5,1 Millionen Euro. Damit lagen sie nach DSW-Angaben oberhalb ihrer Kollegen in Frankreich (4,7 Mio. Euro), aber unterhalb der durchschnittlich in der Schweiz gezahlten Vergütung (6,8 Mio. Euro). Meilenweit entfernt bleibt für die meisten Topmanager in Deutschland das Gehaltsniveau der USA. Quelle: Auszüge aus Spiegel online vom
36 Die reichsten Geschwister unseres Landes, Stefan Quandt und Susanne Klatten, haben im Mai 216 für das Vorjahr allein 994,7 Mio. Euro an Dividenden aus ihren BMW-Aktien bezogen. Wegen des Rekordgewinns dieses Automobilkonzerns und steigender Dividende kommen im Frühsommer 217 noch einmal mehr als 1 Mrd. Euro hinzu Quelle: Süddeutsche Zeitung vom
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