GREEN ECONOMY KONFERENZ. 18. November 2014, Berlin. Ergebnisdokumentation: B1 Nachhaltigkeit und Finanzdienstleistungen
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- Hildegard Förstner
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1 GREEN ECONOMY KONFERENZ 18. November 2014, Berlin Ergebnisdokumentation: B1 Nachhaltigkeit und Finanzdienstleistungen
2 Welche konkreten Forschungsthemen und Forschungsfragen könnten/sollten bei der weiteren Entwicklung der Green-Economy-Agenda vorrangig adressiert werden? Materialität von Nachhaltigkeit bzw. die Relevanz von Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien für den Geschäftserfolg verdeutlichen und steigern. Diskutierte Ansätze: Entwicklung von integrierten Ratingkonzepten, die klassische Kriterien von Finanzbuchhaltung und Controlling mit Nachhaltigkeitskriterien verbinden. Wissenschaftlich validiertes Informationsangebot und Transparenz für die Entscheidungsträger in Finanzinstituten verbessern. Bestehende Wissens- und Risikolücken schließen, um kapitalstarke institutionelle Anleger (Rentenfonds, Pensionskassen) stärker zu motivieren. Nachhaltigkeit von Finanzprodukten zuverlässig mess- bzw. indizierbar machen und entsprechende Standards schaffen. Wie können etwa Ökosystemdienstleistungen bzw. auch weitere Gemeinschaftsgüter, die nur schwer monetarisierbar sind, mit einbezogen werden? Nachhaltigkeitseffekte von Investitionen stärker beachten (Chance für Weichenstellungen vs. Pfadabhängigkeiten).
3 Welche Merkmale (organisatorisch, methodisch) sollten Projekte und Initiativen aufweisen, die sich dem Themenkomplex Nachhaltigkeit und Finanzdienstleistungen widmen? Die Zielgruppe und Adressaten der Finanzwirtschaft stärker und bereits bei der Entwicklung der Fragestellungen und beim Aufsetzen von Forschungsprojekten einbinden (entsprechendes Eigenengagement der beteiligten Partner wird dabei ebenfalls vorausgesetzt). Mainstreaming von Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft vorantreiben. Forschung muss in der Sprache (z. B. ökonometrische Modelle) der Zielgruppe (Asset Manager, Portfoliomanager, Risikoanalyse etc. kommunizieren, um die Geschäftsrelevanz von Nachhaltigkeit zu verdeutlichen. Auf bereits vorhandene Ergebnisse der Forschung aufbauen und zurückgreifen (z. B. bzgl. Gütesiegel) und den Austausch mit existierenden Initiativen suchen (national, international); Koordinierung von Einzelaktivitäten unterstützen. Nicht ausschließlich auf Einzelaspekte fokussieren, sondern vollständige Prozessbzw. Geschäftsketten und Strukturen in den Blick nehmen.
4 Welche Akteure/Stakeholder sollten in Dialoge und Initiativen eingebunden werden? An welchen Punkten wären Kooperationen sinnvoll? Wo liegen Ansatzpunkte für privatwirtschaftliches Engagement und Initiative? Finanzmarktakteure in ihrer Breite und Unterschiedlichkeit berücksichtigen. Sie haben unterschiedliche Perspektiven und Anforderungen an nachhaltige Finanzprodukte, die unterschiedlich adressiert werden müssen (z. B. Privatkunden vs. institutionelle Anleger (Renten- und Pensionsfonds, Lebensversicherer); überregionale Großbanken vs. ortsnahe Institute (Sparkassen, Genossenschaftsbanken). Private Kunden können noch deutlich besser adressiert werden (der Hauptumsatz nachhaltiger Finanzinvestitionen stammt z. Z. von institutionellen Anlegern). Kriterium der Nachhaltigkeit macht für Endkunden aber die Frage der Geldanlage zusätzlich komplex. Entsprechende Ausbildung und Schulung von Kundenberatern wäre ebenfalls erforderlich. Einbindung, Aktivierung und Kooperation von bzw. mit Regierungen, NGO und sonstigen Initiativen (z. B. UNEP FI, PRI).
5 Welche weiteren Aspekte wurden diskutiert? Verbesserung der Risikoeinschätzung von Nachhaltigkeitsinnovationen (z. B. erneuerbare Energien). Themenvorschläge sollten auf ihre grundsätzliche Eignung als Forschungsfragen hin überprüft werden. Ggf. handelt es sich bei einzelnen Vorschlägen eher um Regulierungsfragen. Staatlich geförderte Anlage- und Finanzprodukte (z. B. staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte) könnten als Starthilfe für nachhaltige Finanzprodukte genutzt werden (Nachhaltigkeit als Kriterium). Bestehende Kommunikationsprobleme bzw. Sprachbarrieren auch zwischen Finanzinstituten und Investoren. Einbindung von Nachhaltigkeitskriterien in Bankenstresstests. Ausrichtung der Finanzbranche und des Finanzmarkts auf langfristig orientierte Strategien und Entscheidungen. Nachhaltigkeit als (nachgeordnetes) Kriterium im Bausatz der privaten Vermögensplanung.
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