Ernährungssicherheit und flächenbezogene Nachhaltigkeitsbewertung
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- Jakob Bretz
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1 Ernährungssicherheit und flächenbezogene Nachhaltigkeitsbewertung Katja Hünecke & Dr. Klaus Hennenberg Dialogveranstaltung: Biomasse in zukünftigen Energiesystemen Berlin, 18. November 2014
2 Ernährungssicherheit Ernährungssicherheit Hünecke/Hennenberg Berlin
3 Ernährungssicherheit Ziel Entwicklung eines Indikators, um die Größenordnung der Menge an Biomasse einzuschätzen, die zur ausreichenden Ernährung hungernder Menschen fehlt: Fehlende Nahrung in Hungerländer Bioenergie-Nachfrage in reichen Ländern Ernährungssicherheit Hünecke/Hennenberg Berlin
4 Ernährungssicherheit Methodik Ernährungssicherheit Hünecke/Hennenberg Berlin
5 Ernährungssicherheit: GHI und fehlende Kalorien Global Hunger Index (GHI) GHI Score Bewertung 0 bis 4,9 Punkte gering 5 bis 9,9 Punkte moderat 10 bis 19,9 Punkte ernst 20 bis 29,9 Punkte besorgniserregend > 30 Punkte Extrem besorgniserregend (IFPRI 2013) Ernährungssicherheit Hünecke/Hennenberg Berlin
6 fehlende Kalorien Gesamt (in PJ) Ernährungssicherheit: Anteil der globalen Reduktion GHI 5 GHI GHI 15 GHI Ernährungssicherheit Hünecke/Hennenberg Berlin
7 Ernährungssicherheit: Reduzierung/fehlende Nahrung (GHI 10) Fehlende Nahrung in Hungerländern Bolivien Kenia Rest ehemalige Sowjet Union Tansania Nordafrika Mosambik & Äthiopien Pakistan Süd Ost Asien Rest Asien Rest Sub Sahara Afrika Anteilige Biokraftstoff-Reduzierung in reichen Ländern Bedarf an Nahrung (PJ) Indien a) KS-B Rest EU Japan & Korea Ozeanien 350 b) KS-N Benelux Skandinavien & Baltische Staaten Großbritannien Frankreich Deutschland USA Bedarf an Nahrung (PJ) Japan & Korea Ozeanien Benelux Skandinavien & Baltische Staaten Großbritannien Frankreich Deutschland USA Jahr Jahr
8 Schlussfolgerung fehlende Kalorienmengen in Hungerländern ist deutlich niedriger, als die Bioenergienachfrage in reichen Ländern theoretisch (ohne Beachtung von Zugang und Verteilung von Nahrung) reicht Reduzierung Bioenergienachfrage von 7% zur Kalorienbedarfsdeckung Reduzierung Fleisch- und Milchverbrauch einmal pro Woche setzt 5% der dt. Ackerfläche frei (Zukunftsstiftung Landwirtschaft 2013) steigendes BIP/Kopf senkt Hungerrisiko, da Kaufkraft stärker steigt als Agrarpreise Ernährungssicherheit Hünecke/Hennenberg Berlin
9 Handlungsempfehlung Deutschland sollte gezielte Verteilung von Lebensmitteln in Abhängigkeit der Situation in Hungerländern stärker fördern aktiver die wirtschaftliche Entwicklung von armen Ländern unterstützen ( positive Effekte auf die Ernährungssicherheit) prüfen, ob Deutschland die inländische Bioenergienutzung anteilig reduziert, um keinen zusätzlichen Flächennutzungsdruck zu erzeugen Ernährungssicherheit Hünecke/Hennenberg Berlin
10 Flächenbezogene Nachhaltigkeitsbewertung Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
11 Ziele Bewertung von Risiken für die Biologische Vielfalt den Boden Globale Landnutzungsmuster Flächenimporte nach Deutschland Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
12 Vorgehen Boden Menge an Biomasse nach Herkunftsländer Bodenklasse gut / mittlere / schlechte Eignung für Landwirtschaft Angebaute Feldfrucht + Ertrag Allokation der Flächen Bewertung der Flächen nach Eignung für eine landwirtschaftliche Nutzung Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
13 Boden Zuckerrohr in Brasilien Bioethanol in DE in 2012: 68,23 PJ = t Davon aus Brasilien : 1,17 PJ = t (Quelle: BLE 2013) Quelle: OEKO, CSER; Daten aus 2007 Eignungsklasse Anteil an Anbau (2007) Menge Ethanol nach DE (2012) Gut 63,5% t Mittel 9,0% t Schlecht 27,6% t t Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
14 Boden global Eignung für landwirtschaftliche Nutzung Anbaufläche (Mio. ha) Schlecht Mittel Gut Feldfrüchte: Weizen, Mais, Zucker, Ölsaaten, KUP, Perennials Import nach DE: gleiches Muster Quelle: Eigene Daten Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
15 Vorgehen Biodiversität Menge an Biomasse nach Herkunftsländern Information zur Lage von Schutzgebieten, Primärwald, Wald, Feuchtgebieten, Torfmoor, genutztem/ungenutztem Grünland, Ackerland angebaute Feldfrucht + Ertrag Allokation der Flächen Bewertung Risiken für die Biologische Vielfalt nach Auftreten von Nutzungsänderungen Betrachtet: und sensibles Gebiet wird zu Ackerland = mittleres bis hohes Risiko Ackerland bleibt Ackerland = geringes Risiko Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
16 Biodiversität global (Anbaufläche) Anbaufläche (Mio. ha) Niedriges Risiko Schutzgebiet Primärwald Torfmoor Wald Feuchtgebiete Ungenutztes Grünland 400 Genutztes Grünland 200 Low Risk 0 Quelle: Eigene Daten KS-BAU = Kraftstoffszenario Business as Usual Nachhaltigkeitsanforderung und -bewertung Hennenberg et al. Berlin KS-N = Kraftstoffszenario Nachhaltig 16
17 Biodiversität global (Anbaufläche) Grünland-ungenutzt Anbaufläche (Mio. ha) Grünland-genutzt Niedriges Risiko Schutzgebiet Primärwald Torfmoor Wald Feuchtgebiete Ungenutztes Grünland 400 Genutztes Grünland 200 Low Risk 0 Quelle: Eigene Daten KS-BAU = Kraftstoffszenario Buisiness as Usual Nachhaltigkeitsanforderung und -bewertung Hennenberg et al. Berlin KS-N = Kraftstoffszenario Nachhaltig 17
18 Biodiversität global (Anbaufläche) Wald Grünland-ungenutzt Anbaufläche (Mio. ha) Grünland-genutzt Niedriges Risiko Schutzgebiet Primärwald Torfmoor Wald Feuchtgebiete Ungenutztes Grünland 400 Genutztes Grünland 200 Low Risk 0 Quelle: Eigene Daten KS-BAU = Kraftstoffszenario Buisiness as Usual Nachhaltigkeitsanforderung und -bewertung Hennenberg et al. Berlin KS-N = Kraftstoffszenario Nachhaltig 18
19 Biodiversität global (Anbaufläche) Anbaufläche (Mio. ha) Schutzgebiet Primärwald Torfmoor Wald Feuchtgebiete Ungenutztes Grünland Genutztes Grünland Low Risk Quelle: Eigene Daten Nachhaltigkeitsanforderung und -bewertung Hennenberg et al. Berlin
20 Biodiversität Deutschland (Anbaufläche) Low-Risk (Import) Low-Risk (DE) Vortragstitel Referentenname Ort Datum 20
21 Biodiversität Deutschland (Anbaufläche) GL-ungenutzt (Import) GL-genutzt (Import) GL-genutzt (DE) Low-Risk (Import) Low-Risk (DE) Vortragstitel Referentenname Ort Datum 21
22 Biodiversität Deutschland (Anbaufläche) Wald (Import) GL-ungenutzt (Import) GL-genutzt (Import) GL-genutzt (DE) Low-Risk (Import) Low-Risk (DE) Vortragstitel Referentenname Ort Datum 22
23 Biodiversität Deutschland (Anbaufläche) Weizen verdrängt durch Biokraftstoff Vortragstitel Referentenname Ort Datum 23
24 Biodiversität Import ungenutztes Grünland nach DE 24
25 Schlussfolgerung genereller Anstieg der Risiken für die Biologische Vielfalt durch steigende landwirtschaftliche Nutzfläche Flächenimporte nach Deutschland sind sehr hoch Erschließung neuer Flächen vor allem im Ausland auf Grünland (KS-BAU, KS-N) und Waldflächen (KS-BAU) Flächenrestriktionen (KS-N) führt zu Abnahme des globalen Flächenbedarfs mit Risiko-Anstieg durch Nutzungsintensität signifikanter Grünlandumbruch bis 2025 in der EU und in DE Biogas-Kraftstoff aus Deutschland aus Flächensicht vorteilhaft gegenüber Importe (vor allem Kraftstoffen erster Generation) Einschätzungen zu Risiken für Böden unterscheiden sich zwischen den Szenarien kaum Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
26 Handlungsempfehlungen Deutschland sollte Biomassebedarf insb. für Bioenergie und Futtermittel reduzieren ambitionierte Schutzziele für sensible Flächen auf globaler Ebene vorantreiben Initiative zur nachhaltigen Intensivierung der Nutzung unterstützen Initiative zur Identifizierung von Grünland mit großer biologischer Vielfalt initiieren/stärken Nationales Umbruchverbot von Dauergrünland aussprechen prüfen, ob in der Gesamtschau eine effiziente inländische Bioenergieproduktion einer Importstrategie vorzuziehen ist. Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Katja Hünecke Stellvertretende Bereichsleitung, Bereich Energie und Klimaschutz Klaus Hennenberg Senior Researcher, Bereich Energie und Klimaschutz Öko-Institut e.v. Büro Darmstadt Rheinstr Darmstadt Telefon: +49 (6151) Öko-Institut e.v. Büro Darmstadt Rheinstr Darmstadt Telefon: +49 (6151) Ernährungssicherheit/Nachhaltigkeitsbewertung Hennenberg/Hünecke Berlin
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