VFA-Interlift e.v. für festgelegte. 1

Transkript

1 Elektrofachkraft ft für festgelegte Tätigkeiten 1

2 Das Dilemma: Unsere besten Mitarbeiter haben oft den falschen Beruf 2

3 Der ideale ideale Aufzugsmonteur ist: Mechatroniker (seit 1997) 3

4 Der normale normale Aufzugsmonteur ist: Mechaniker oder Elektriker oder.. 4

5 Wie können wir aus Mitarbeitern, die nicht Elektriker sind, Elektrofachkräfte machen? 5

6 Lösung: Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten! 6

7 Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten Basis- und Vertiefungskurs EKK

8 Die Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Detail: Schritt 1: Die Voraussetzung: Schritt 2: Der Basiskurs EFK 1 - Abgeschlossene Berufsausbildung oder - 2 Jahre Berufserfahrung in der Aufzugstechnik und - Teilnahme am VFA-Kurs A1 nach VDI 2168 (vorher oder nachher) Vorschriften und Regelwerke der Elektrotechnik Grundlagen der Elektrotechnik: Strom, Spannung, Widerstand, Stromarten, Leistungsarten Arbeitssicherheit: Gefahren, Unfallverhütung, Erste Hilfe Schritt 4: Der Vertiefungskurs EFK 2 (3 Tage) Schutzmaßnahmen und Prüfvorschriften Mess- und Betriebstechnik Praxis Abschlussprüfung Schritt 3: Die Selbstlernphase: 8 Lektionen mit Lernerfolgskontrolle BGI 779 BGV A3 VDE 0100 DIN EN 81 8

9 Inhalt des Lehrganges 1. Voraussetzungen 2. Vorschriften 3. Grundlagen der Elektrotechnik 4. Gefahren, Unfallverhütung, Erste Hilfe 5. Schutzmaßnahmen und Prüfungen 6. Selbstlernphase 7. Messtechnik Schaltungstechnik 8. Betriebsspezifische Anforderungen 9. Praxis 10. Abschlusstest 9

10 1 - Voraussetzungen 5 der Handwerksordnung erlaubt Betrieben Fremdgewerke auszuführen, wenn sie mit dem eigenen Gewerk zusammenhängen oder dies wirtschaftlich ergänzen. Auch solche Tätigkeiten, die nach der Unfallverhütungsvorschrift "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" (BGV A3) grundsätzlich Elektrofachkräften vorbehalten sind. 10

11 1 - Voraussetzungen Diese Tätigkeiten werden in der Praxis jedoch häufig von Nichtelektrikern ausgeführt, dazu ist aber dann eine entsprechende Sachkunde nötig. Um diesen Bedürfnissen sowohl im Handwerk als auch in der Industrie Rechnung zu tragen, wurde in die Durchführungsanweisungen der Unfallverhütungsvorschrift "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" (BGV A3) der Begriff "Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten" aufgenommen. 11

12 1 - Voraussetzungen - Begriffe Als Elektrofachkraft gilt, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie seiner Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann. Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ist, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfahrungen sowie seiner Kenntnis der bei diesen Tätigkeiten zu beachtenden Bestimmungen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann. 12

13 1 - Voraussetzungen - Begriffe Festgelegte Tätigkeiten sind gleichartige, sich wiederholende elektrotechnische Arbeiten an Betriebsmitteln, die vom Unternehmer in einer Arbeitsanweisung (Montageanweisung) festgelegt g sind. Als Elektrotechnisch unterwiesene Person gilt, wer durch eine Elektrofachkraft über die übertragenen Aufgaben und die möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten unterrichtet und erforderlichenfalls angelernt, sowie über die notwendigen Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen belehrt wurde. Elektrotechnischer Laie ist, wer weder Elektrofachkraft noch elektrotechnisch unterwiesene Person ist. 13

14 2 - Vorschriften Für das Errichten und Betreiben von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln itt sowie für die Gewährleistung der Unfallverhütung der damit beauftragten Mitarbeiter gelten eine Reihe von gesetzlichen, berufsgenossenschaftlichen und innerbetrieblichen Regeln und Vorschriften: VDE-Bestimmungen, herausgegeben durch die Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE. Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen: DIN EN für Seilaufzüge und DIN EN 81-2 für Hydraulikaufzüge 14

15 2 - Vorschriften Unfallverhütungsvorschriften der gewerblichen Berufsgenossenschaften, hier insbesondere BGV A3 (bisher BGV A2 bzw. VBG4). Berufsgenossenschaftliche Informationen, hier BGI 779 Sicherheitsinformationen für Montage, Demontage und Betreiben von Aufzugsanlagen. Betriebliche Sicherheitsvorschriften, Montageanweisungen, Konstruktionspläne, Einbauanleitungen, Wartungs- und Reparaturchecklisten usw. 15

16 3 - Grundlagen der Elektrotechnik t Spannung Strom Widerstand φ 1 φ 2 φ - φ Die elektrische Spannung U bezeichnet die Potenzialdifferenz zwischen zwei Punkten. Die gesetzliche Einheit ist das Volt (V). Die elektrische Stromstärke bezeichnet den Ladungstransport (z.b. Elektronenfluss) in einem elektrischen Leiter, dessen Stärke in Ladungsmenge g pro Sekunde gemessen wird. Die gesetzliche Einheit ist das Ampere (A). U= 1 2 I= Q Q 1 Q 2 t U=[V] Der elektrische Widerstand oder Impedanz ist ein Mass für die elektrische Durchlassfähigkeit i eines Leiters (reziprok zur Leitfähigkeit). Die gesetzliche Einheit ist das Ohm (Ω). Ohmsches Gesetz I=[A] R=[ Ω] R = U / I 16

17 3 - Grundlagen der Elektrotechnik Gleichstrom Wechselstrom Drehstrom Gleichstrom: Wechselstrom: Die Polarität der Spannungsquelle ändert sich nicht. Beispiel: Batteriebetriebene Geräte, KFZ-Elektrik, Notlicht-Akku Die Polarität der Spannungsquelle ändert sich sinusförmig, die Ursache dafür liegt in der Erzeugung durch elektrische Generatoren (Kraftwerke). Wichtig bei Wechselspannung bzw. Wechselstrom ist die Frequenz, die Einheit ist Hertz (Hz). 1 Hz bedeutet 1 Schwingung pro Sekunde. So sind 50 Hz 50 Schwingungen pro Sekunde (Standard in Deutschland). u t=1s 2 Schwingungen pro Sekunde = 2 Hz t 17

18 3 - Grundlagen der Elektrotechnik t Schaltzeichen (Beispiele) Sicherungen Schalter - Taster Relais Schütze 18

19 4 - Gefahren, Unfallverhütung, Erste Hilfe Arbeiten zur Errichtung von elektrischen Anlagen (Elektroinstallation) dürfen nur im spannungsfreien Zustand der Anlage durchgeführt werden. Dies geschieht vor allem durch Einhaltung der fünf Sicherheitsregeln: 1. Freischalten 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und Kurzschließen 5. Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken 19

20 5 - Schutzmaßnahmen h und Prüfungen Damit beim ordnungsgemäßen Betrieb elektrischer Anlagen keine Personen zu Schaden kommen, Sachwerte beschädigt oder vernichtet werden, sind zur Verhütung von Unfällen Schutzmaßnahmen vorzusehen. Grundsätzlich ist zu unterscheiden: Schutz gegen elektrischen Schlag unter normalen Bedingungen (Schutz gegen direktes Berühren oder Basisschutz) Schutz gegen elektrischen Schlag unter Fehlerbedingungen (Schutz bei indirektem Berühren oder Fehlerschutz) Zusätzlicher Schutz durch RCDs, d.h. zum Beispiel Fehlerstromschutzeinrichtungen (zusätzlicher Schutz bei direktem Berühren oder Zusatzschutz) 20

21 6 - Selbstlernphase 8 Lektionen mit Lernerfolgskontrolle: BGI 779 BGV A3 VDE 0100 DIN EN 81 21

22 7 - Messtechnik Schaltungstechnik Beispiel Spannungsmessung an Reihenschaltung: 22

23 7 - Messtechnik Schaltungstechnik t h Beispiel Strommessung an Parallelschaltung: 23

24 8 - Betriebsspezifische ifi Anforderungen Kennzeichen Die Kennzeichnung für Bestimmung harmonisiert nationaler Typ harmonisierte Leitungen: K i h H 07 R N -F 4 G 4 Nennspannung* 300/330 V 300/500 V 450/750 V Leiterisolierung PVC Natur- und/oder Styrol- Butadienkautschuk Silikonkautschuk Mantel PVC Natur- und/oder Styrol- Butadienkautschuk Polychloroprenkautschuk Glasfasergeflecht Textilgeflecht H A V R S Aufbau-Besonderheiten flache teilbare Leitung flache nicht teilbare Leitung Leiter eindrähtig mehrdrähtig feindrähtig für feste Verlegung feindrähtig für flexible Leitungen feinstdrähtig für flexible Leitungen Lahnlitze Adernzahl mit Schutzleiter grüngelb g ohne Schutzleiter Nennquerschnitt V R N S T H H2 -V -R -K -F -H -Y 4 G X 4 * U / U 0 U 0...Effektivwert der Spannung zwischen Außenleiter und Erde U...Effektivwert der Spannung zwischen Außenleiter und Außenleiter 24

25 8 - Betriebsspezifische ifi Anforderungen Antriebsmotoren Steuerungsarten Elektronische Bauteile 25

26 9 - Praxis Messung von Isolations- und Schleifenwiderstand an einer Versuchsanlage 26

27 10 - Abschlusstest Zur Erlangung der Sachkunde nach BGG 944 ist ein abschließender Leistungstest vorgesehen. Dazu wird ein Fragebogen verwendet: 50 Auswahlfragen: Ein bis alle Antworten können richtig sein! Punktesystem Fragebogen: Je Frage sind 0 bis 2 Punkte zu vergeben. Auswertung: Mehr als 50 von 100 möglichen Punkten = Bestanden! 27

28 Auswahlpflicht = Rechtsicherheit für Sie und Ihre Führungskräfte Organisationspflicht = Sicherheit und Gesundheit für Ihre Mitarbeiter K Kontrollpflicht = Zufriedenheit it und Bindung Ihrer Kunden durch unfallfreies Arbeiten 28