Univ.-Prof. Dr. J. Franke-Viebach 1. Klausur im WS 2013/14: Risiko und Finanzierung (1.Prüfungstermin) Universität Siegen.

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1 Univ.-rof. Dr. J. Franke-Viebach 1 Universität Siegen Fakultät III Univ.-rof. Dr. Jan Franke-Viebach Klausur Risiko und Finanzierung Wintersemester 2013/2014 (1. rüfungstermin) LÖSUNG Zur Beachtung: 1. Überprüfen Sie die Vollständigkeit der Klausur: 2. Die Klausur umfasst 6 Seiten (einschl. dieses Deckblatts) 3. Benutzen Sie für Ihre Ausführungen die vorgesehenen Lösungsfelder. Reichen diese nicht aus, benutzen Sie die Rückseiten der Blätter. Mit Bleistift angefertigte Lösungen werden nicht berücksichtigt. 4. Hilfsmittel: nichtprogrammierbarer Taschenrechner Aufgabe Summe Note maximale unktzahl erreichte unktzahl

2 Univ.-rof. Dr. J. Franke-Viebach 2 Aufgabe 1: rincipal-agent-roblem a) Erläutern Sie kurz, warum es zu den sog. Anreizproblemen am Finanzmarkt kommt. [4,5 unkte] - Asymmetrische Information (1) (1) - Geldgeber ist schlechter über Mittelnutzung informiert als Geldnehmer (0,5) (0,5) (0,5) (0,5) (0,5) (oder: ein Vertragspartner ist schlechter über den Finanzkontrakt informiert als der andere) b) Aufgrund welcher Annahme besteht dies roblem im Modell des vollkommenen Finanzmarkts nicht? [2 unkte] keine Informations-Kosten (0,5) (0,5) (1)

3 Univ.-rof. Dr. J. Franke-Viebach 3 c) Erläutern Sie kurz das rincipal-agent problem anhand einer Aktiengesellschaft. Geben Sie dabei insbesondere an, wer der rinzipal und wer der Agent ist. [7,5 unkte] - rinzipal = Aktionär (1) - Agent = Manager (1) - Aktionär delegiert (1) Verwendung seiner Finanzierungsmittel (1) an Manager - dabei haben die Manager Freiräume, sich nicht im Sinne der Aktionäre zu verhalten, (2) weil die Aktionäre nicht ausreichend über das laufende Geschäft informiert sind. (1,5)

4 Univ.-rof. Dr. J. Franke-Viebach 4 Aufgabe 2: Funktionen von Finanzmärkten Nennen und erläutern Sie kurz zwei Funktionen von Finanzmärkten. [10 unkte] (1) Kapitalallokation (2) Zuteilung von Finanzierungsmitteln auf Anlageformen (0,5) (1) (1,5) (2) Risikoallokation (2) Zuteilung der Risiken aus Anlageformen auf Mittelgeber (0,5) (0,5) (1) (1) (3) Marktausgleich (2) Ausgleich von Angebot und Nachfrage bei jeder Anlageform (1) (1) (1) (4) Bewertung von Finanztiteln (2) Berücksichtigung von Ertrag und Risiko in reis (oder: Rendite) (0,5) (1) (1) (0,5) (5) Information (2) über Umfang, Ertrag und Risiko von Anlagen (0,5) (1) (1) (0,5) (oder: über Umfang und Kosten von Finanzierungen)

5 Univ.-rof. Dr. J. Franke-Viebach 5 Aufgabe 3: Intertemporale Budgetrestriktion Wir betrachten die folgende intertemporale Budgetrestriktion, in der wir Geldhaltung vernachlässigen und einen konstanten Realzins (r ) unterstellen: Y ~ 1 Y ~ 1 r 2 B 0 (1 r ) = C 1 C 1 r 2 B2 1 r a) Welche Annahme bezüglich der reisentwicklung macht der Haushalt hier? [2 unkte] reis ist konstant. (2) b) Warum wird der Realzins (r) aufgeführt und nicht der nominale Zins (i)? Begründen Sie Ihre Antwort. [5,5 unkte] - Annahme eines konstanten impliziert erwartete Inflation von Null (1) (0,5) (1) (1) - In diesem Fall ist Nominalzins gleich dem Realzins (0,5) (1) (0,5) c) Definieren Sie die nominale Ersparnis der ersten eriode von der Entstehungsseite. [3,5 unkte] S 1 = S Y ~ 1 = B0 r C1 1 (0,5) (0,5) (0,5) (0,5) (0,5) (0,5) (0,5)

6 Univ.-rof. Dr. J. Franke-Viebach 6 d) Wie kann eine positive nominale Ersparnis der ersten eriode ( S 1 > 0 ) in der zweiten eriode genutzt/verwendet werden? Sie können Ihre Antwort verbal formulieren oder die relevanten Elemente aus der zu Beginn der Aufgabe genannten Budgetgleichung aufführen. [5 unkte] S 1 = Oder: S (C Y ~ 1 r B 1 r = B0 - Konsum übersteigt das Einkommen (1) (1) (1) ) - Erhöhung des Wertpapiervermögens (oder: der nicht-monetären Nettoforderungen) (1) (1)