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1 Sozialsekretär/in Die Tätigkeit im Überblick Archivierungsgrund: Beruf, dessen Regelung außer Kraft getreten ist Sozialsekretäre und -sekretärinnen informieren und beraten Arbeitnehmer und Arbeitsuchende, sind aber auch sachbearbeitend und geschäftsführend tätig. Aufgaben und Tätigkeiten kompakt Sozialsekretäre und -sekretärinnen informieren Arbeitnehmer/innen durch Schulungen und Beratungsgespräche zu Themen wie Konfliktlösung, Sozialdumping, Entlassung oder Mobbing, Kommunikation oder Selbstmanagement im Betrieb und beraten sie im Rahmen ihres Anstellungsträgers in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Darüber hinaus können Sozialsekretäre und -sekretärinnen sachbearbeitend tätig sein, insbesondere im Bereich des betrieblichen bzw. verbandlichen Personal- und Sozialwesens. Wirken sie in der Geschäftsführung von Verbänden oder Institutionen mit, erledigen sie vor allem organisatorische und verwaltende Aufgaben. Darunter fällt auch die Außendarstellung, insbesondere gegenüber Betrieben, Behörden oder anderen öffentlichen Institutionen. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen Anstellungsträger sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis vertreten, insbesondere gegenüber Betrieben, Behörden und öffentlichen oder anderen Verbänden und Institutionen Verbände/Institutionen in Fragen des Arbeits-, Sozial- und Berufsbildungsrechts und des betrieblichen beziehungsweise verbandlichen Personal- und Sozialwesens vertreten arbeitnehmerbezogene Erwachsenenbildungsarbeit konzipieren, organisieren und durchführen gesellschaftspolitisches Interesse des jeweiligen Verbandes/der jeweiligen Institution wahrnehmen Arbeitnehmer in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen beraten, ggf. bei der Lösung einschlägiger Probleme unterstützen ehrenamtliche Mitarbeiter/innen für den jeweiligen Verband/die jeweilige Institution anwerben und fördern als Sachbearbeiter/in: Sachbearbeitungsaufgaben erledigen, Entscheidungshilfen geben im Bereich des betrieblichen Personal- und Sozialwesens, der Personalplanung und -beschaffung sowie der Personalführung Geschäftsführung eines Verbandes/einer Institution übernehmen, die damit verbundenen Organisationsund Verwaltungsaufgaben durchführen in der Geschäftsführung: Informationsaufgaben und Dokumentationen verantworten sowie Aktionen und Veranstaltungen des jeweiligen Verbandes/der jeweiligen Institution organisieren Arbeitsbereiche/Branchen Sozialsekretäre und -sekretärinnen finden Beschäftigung in Organisationen der freien Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe in Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstellen Seite 1 von 7

2 in der Erwachsenenbildung bei Arbeitnehmervereinigungen, Berufsorganisationen, Wirtschafts- und Arbeitgeberverbänden in der öffentlichen Verwaltung bei kirchlichen Vereinigungen Branchen im Einzelnen Sozialwesen Sonstiges Sozialwesen a. n. g., z.b. Organisationen der freien Wohlfahrtspflege, Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstellen, sonstige soziale Beratungsstellen Erwachsenenbildung, sonstiger Unterricht Unterricht a. n. g. Wirtschafts-, Berufsverbände, Gewerkschaften Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände, Berufsorganisationen Religionsgemeinschaften Kirchliche und sonstige religiöse Vereinigungen Öffentliche Verwaltung Öffentliche Verwaltung auf den Gebieten Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und Sozialwesen Arbeitsorte Sozialsekretäre und -sekretärinnen arbeiten in erster Linie in Büroräumen Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch in Besprechungs-, Schulungs- bzw. Seminarräumen Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel Ein zentraler Bestandteil der Tätigkeit von Sozialsekretären und Sozialsekretärinnen ist es, Arbeitnehmer und Arbeitsuchende zu informieren und zu beraten. Dabei gehen sie mit folgenden Arbeitsmitteln um: Unterlagen, z.b.: Gesetzestexte, Statistiken, Gutachten, Schulungsmaterial Büroausstattung, z.b.: PC, Internetanschluss, Beamer, Overheadprojektoren Arbeitssituation Sozialsekretäre und Sozialsekretärinnen führen beratende, informierende, lehrende und anleitende Tätigkeiten aus. Sie kennen die Vorschriften sowie die aktuelle Rechtsprechung im Bereich Arbeits- und Sozialrecht gut und halten sich ständig über Gesetzesänderungen auf dem Laufenden. Im Umgang mit Arbeitnehmern, Arbeitsuchenden, Betriebs- und Personalräten oder mit Vertretern anderer Verbände und Institutionen sind Einfühlungsvermögen, Kontaktbereitschaft und Kommunikationsstärke, aber auch Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick wichtig. Da die Konfrontation mit den Sorgen und Problemen von Arbeitnehmern, etwa Mobbing oder Entlassung, zum Berufsalltag gehört, müssen Sozialsekretäre und Sozialsekretärinnen in der Lage sein, die notwendige innere Distanz zu wahren. Die Inhalte ihrer Beratungsgespräche behandeln sie stets vertraulich. Seite 2 von 7

3 Im Büro am Computer erledigen sie je nach Tätigkeitsschwerpunkt organisatorische und verwaltende Aufgaben auf Sachbearbeitungs- oder Geschäftsführungsebene. Veranstaltungen der Erwachsenenbildung halten Sozialsekretäre und -sekretärinnen in Schulungs- und Seminarräumen. Wenn sie vor Ort Schulungen halten oder Beratungsgespräche führen, richten sie sich nach den zeitlichen Bedürfnissen ihrer Kunden bzw. Klienten. Arbeitsbedingungen im Einzelnen Kundenkontakt (z.b. Arbeitnehmer/innen in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen beraten) Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.b. Arbeits-, Sozial- und Berufsbildungsrecht) Bildschirmarbeit Arbeit in Büroräumen Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen (z.b. Bildungsveranstaltungen und Seminare abhalten) Umgang mit problembelasteten Menschen (z.b. Konfrontation mit den Sorgen und Problemen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, z.b. Mobbing, Massenentlassungen) wechselnde Arbeitsorte (z.b. Wechsel zwischen Büro, Besprechungs- und Schulungsräumen) Verdienst/Einkommen Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): bis Quelle: Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden. Zugang zur Tätigkeit In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Sozialsekretär/in. Zugangsberufe/Zugangstätigkeiten Weitere Jobalternativen (Bewerbersicht) Folgende weitere Beschäftigungsalternativen bieten sich für den Beruf Sozialsekretär/in an: Tätigkeitsfeld Sozial-, Gesundheitsmanagement Betriebswirt/Betriebswirtin (Fachschule) für Sozialwesen Staatlich geprüfter Fachwirt/Staatlich geprüfte Fachwirtin für Organisation und Führung Schwerpunkt Sozialpädagogik Gemeinsamkeiten: organisatorische und verwaltende Aufgaben Seite 3 von 7

4 Sachbearbeitung Information und Dokumentation Hinweis: Die genannten Jobalternativen erfordern ggf. eine längere Einarbeitung oder eine Zusatzausbildung. Weitere Besetzungsalternativen (Arbeitgebersicht) Folgende weitere Besetzungsalternativen bieten sich für den Beruf Sozialsekretär/in an: Tätigkeitsfeld Sozial-, Gesundheitsmanagement Betriebswirt/Betriebswirtin (Fachschule) für Sozialwesen Staatlich geprüfter Fachwirt/Staatlich geprüfte Fachwirtin für Organisation und Führung Schwerpunkt Sozialpädagogik Gemeinsamkeiten: organisatorische und verwaltende Aufgaben Sachbearbeitung Information und Dokumentation Hinweis: Die genannten Besetzungsalternativen erfordern ggf. eine Einarbeitung, die im Einzelfall unterschiedlich lang sein kann. Berufliche Einsatzmöglichkeiten Berufliche Einsatzmöglichkeiten im Tätigkeitsfeld Sozialberatung, -arbeit Mediator/Mediatorin Rechtlicher Betreuer/Rechtliche Betreuerin Weiterbildung (beruflicher Aufstieg) Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.b. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Sozialmanagement oder Sozialökonomie). Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Sozialsekretäre und -sekretärinnen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen: Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern Internet: Arbeits- und Sozialverhalten Einige Merkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens sind gleichermaßen für alle Berufe relevant und werden deshalb nicht gesondert erwähnt. Hierzu gehören: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit sowie angemessene Umgangsformen. Zusätzlich werden die nachfolgend genannten berufsspezifischen Merkmale benötigt, um diesen Beruf ausüben zu können. Seite 4 von 7

5 Leistungs- und Einsatzbereitschaft (z.b. bereitwilliges Übernehmen und engagiertes Führen von schwierigen Beratungsgesprächen in arbeitsrechtlichen Fragen) Sorgfalt (z.b. gewissenhaftes Erledigen von Sachbearbeitungsaufgaben) Selbstständige Arbeitsweise (z.b. eigenständiges Organisieren und Durchführen von Schulungen zu Themen wie Konfliktlösung, Kommunikation oder Selbstmanagement im Betrieb) Lernbereitschaft (z.b. sich auf dem Laufenden halten über geänderte Gesetze und Vorschriften im Bereich des Arbeits- und Sozialrechts) Verschwiegenheit (z.b. Einhalten des Datenschutzes und vertraulicher Umgang mit Daten von Arbeitnehmern und -nehmerinnen) Kommunikationsfähigkeit (z.b. verständliches Informieren und Beraten von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen oder Arbeitsuchenden in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen) Einfühlungsvermögen (z.b. verständnisvolles Unterstützen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen bei der Lösung einschlägiger Probleme wie Mobbing oder bevorstehende Entlassung) Kunden- und Serviceorientierung (z.b. individuelles Beraten und Begleiten von Ratsuchenden) Charakteristische körperliche Anforderungen Die Ausübung des Berufs kann folgende körperliche Anforderungen mit sich bringen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten. Feinmotorik der Hände und Finger (z.b. Schreibarbeiten am Computer erledigen) Ungestörtes Sprechvermögen (z.b. Arbeitnehmer/innen in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen beraten) Nahsehvermögen - auch korrigiert (z.b. Gesetzestexte, Statistiken, Gutachten oder Schulungsmaterial lesen) Hörvermögen und Sprachverständnis (z.b. telefonisch Kontakt mit Behörden und Institutionen aufnehmen) (Intaktes) Belastbares Nervensystem (z.b. Konfrontation mit den Sorgen und Problemen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen) Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Eignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden. Berufsrelevante gesundheitliche Einschränkungen Folgende gesundheitliche Einschränkungen könnten bei der Ausübung des Berufs zu Problemen führen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten. Immer häufiger gibt es zudem Möglichkeiten, Einschränkungen beispielsweise durch technische Hilfsmittel zu kompensieren. Eingeschränkte Feinmotorik der Hände und Finger (z.b. Schreibarbeiten am Computer erledigen) Sprachstörung, Sprachfehler (z.b. Arbeitnehmer/innen in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen beraten) Nicht korrigierbare Sehschwäche für die Nähe (z.b. Gesetzestexte, Statistiken, Gutachten oder Schulungsmaterial lesen) Hörminderung, Schwerhörigkeit, Taubheit, Hörstörung, chronische Ohrenleiden (z.b. telefonisch Kontakt mit Behörden und Institutionen aufnehmen) Schwere vegetative oder nervliche Erkrankungen (z.b. Konfrontation mit den Sorgen und Problemen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen) Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Nichteignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden. Seite 5 von 7

6 Kompetenzen Kernkompetenzen, die man während der Weiterbildung erwirbt: Bildungsarbeit Sozialmanagement Sozialpädagogik Sozialrecht Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können: Arbeitsrecht Berufsbildungsrecht Betriebswirtschaftslehre Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations Personalwesen Sozialhilferecht Sozialpolitik, Sozialplanung Sozialversicherungsrecht Unterricht, Schulung (außerschulischer Bereich) Verbandsaufgaben Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen (Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz - BQFG) vom (BGBl. I S. 2515), zuletzt geändert durch Artikel 150 des Gesetzes vom (BGBl. I S. 626) Internet: Medien Die Personalvertretung (PersV) Erich Schmidt Internet: neue praxis - Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik Internet: Portal mit gleichnamiger Fachzeitschrift Soziale Arbeit DZI Internet: Hrsg. v. Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen SozialExtra Springer Internet: Zeitschrift für Soziale Arbeit & Sozialpolitik Sozialmagazin Beltz Seite 6 von 7

7 Internet: Verbände und Organisationen bsb Berufsverband Sekretariat und Büromanagement e.v. Kohlhökerstraße Bremen D Internet: info@bsb-office.de Bundesfachverband Betriebliche Sozialarbeit e.v. (bbs) Tübingen D Internet: info@bbs-ev.de Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.v. (bpa) Friedrichstraße Berlin D Internet: bund@bpa.de Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.v. - DBSH Michaelkirchstr. 17/ Berlin D Internet: info@dbsh.de Mitglied im DBB (Deutscher Beamtenbund) ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Paula-Thiede-Ufer Berlin D Internet: info@verdi.de Stellen- und Bewerberbörsen diakonie.net Internet: INFO SOZIAL Stellenmarkt Internet: Kirchen-Diakonie-Jobs.de Internet: kirchliche-stellen.de Internet: socialnet Internet: Stellenbörse für den Sozial- und Alten-/Krankenpflegebereich sozialeberufe.de Internet: Stellenmarkt für Kirche und Caritas Internet: Seite 7 von 7