Montag, 19. Mai, 14:00 Uhr Welcome to European Maritime Day 2014 Mr. Jens Böhrnsen, President of the Senate of the Free Hanseatic City of Bremen
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- Ludo Geisler
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1 Montag, 19. Mai, 14:00 Uhr Welcome to European Maritime Day 2014 Mr. Jens Böhrnsen, President of the Senate of the Free Hanseatic City of Bremen (Es gilt das gesprochene Wort. Revisions reserved check against delivery!) ich freue mich sehr, Sie alle ganz herzlich zum diesjährigen Europäischen Tag der Meere hier in Bremen im Congress-Centrum begrüßen zu dürfen. Natürlich dominiert an diesem Tag die Freude darüber, dieses europäische Event hier in Bremen ausrichten zu dürfen ich kann aber auch nicht verhehlen, dass der bremische Senat und ich ganz persönlich auch stolz sind, dass es uns mit Hilfe der Bundesregierung gelungen ist, den EMD 2014 nach Bremen zu holen. Zum ersten Mal findet damit das größte maritime Ereignis Europas in Deutschland statt. Man kann fast davon sprechen, dass dieser Weg das Ziel eines langen Weges ist: Bremen hat bereits vor sieben Jahren im Jahre 2007 angefangen einen besonderen Schwerpunkt auf die Meerespolitik zu legen. Bereits im Mai 2007 hat die Europäische Kommission, unter Teilnahme von Kommissionspräsident Barroso und Bundeskanzlerin Merkel, quasi den Startschuss für die künftige Meerespolitik der EU unter dem Motto Eine Vision für Meere und Ozeane auf einer Konferenz hier in Bremen gegeben.
2 2 Diese Konferenz war der zentrale Beitrag der deutschen Ratspräsidentschaft zum Konsultationsprozess, den die EU-Kommission im Jahre 2006 mit der Veröffentlichung ihres Grünbuchs zur künftigen Meerespolitik begonnen hatte. Schon damals war die Resonanz auf diese Konferenz enorm und hat uns gezeigt, dass viele und hohe Erwartungen an die Initiative der EU- Kommission gerichtet waren. Auch wir Bremer haben seinerzeit die Initiative der Kommission zur Vorlage des Grünbuchs ausdrücklich begrüßt und nach Kräften unterstützt und uns auf die Fahnen geschrieben, diese Initiative mit auszugestalten und zu deren Erfolg beizutragen. Als norddeutsches Küstenland und maritimer Standort sahen wir uns seinerzeit nahezu verpflichtet, uns dieses Themas anzunehmen. Heute fühlen wir uns sehr geehrt, Sie alle sieben Jahre später zum Europäischen Tag der Meere erneut in Bremen begrüßen zu dürfen. die Freie Hansestadt Bremen hat die Jahre seit der Konferenz hier in Bremen intensiv genutzt, um die integrierte Meerespolitik auf allen Ebenen voran zu bringen.
3 3 Grundlage auch für die meerespolitischen Aktivitäten Bremens ist die Integrated Maritime Policy (IMP) aus dem Jahr 2007, mit der die EU- Kommission dazu aufgerufen hatte, die meerespolitischen Themen integriert und vernetzt zu behandeln und Aktivitäten auf allen politischen Ebenen zu koordinieren und die die Mitgliedstaaten und Regionen aufgefordert hat, eigene Konzepte für eine integrierte Meerespolitik zu entwickeln. Wir sind dieser Aufforderung nachgekommen und haben im Jahr 2011 einen eigenen Maritimen Aktionsplan erarbeitet. Mit den Schwerpunkten des Aktionsplanes grüne Häfen und leistungsfähige Schifffahrt, nachhaltige Logistik und integrierte Hinterlandanbindung, maritime Technologien der Zukunft, Kompetenzregion Offshore Windenergie und Exzellenzstandort Meereswissenschaften haben wir Schwerpunkte gesetzt, die den regionalen Besonderheiten und der maritime Tradition unseres Zwei-Städte-Staates Rechnung tragen und die gleichzeitig das Bindeglied zu den aktuellen wirtschaftlichen Chancen der Meerespolitik bilden. So besteht der Handel zwischen der Hansestadt Bremen und dem Rest der Welt seit dem 11. Jahrhundert. Ob Baumwolle, Kaffee oder der erste Container auf deutschem Boden Bremen war immer vorne dabei, wenn es um neue Produkte auf dem Weltmarkt ging. Schifffahrt und Schiffbau haben über Jahrhunderte das Bild der Hansestadt geprägt. Bremerhaven ist mit heute der viertgrößte Container-Umschlagsplatz in Europa.
4 4 Entscheidungen im Bereich der europäischen Meerespolitik wirken sich direkt auf das Land Bremen aus und bilden daher wichtige Bezugspunkte des maritimen Handelns. Bremen verfügt über viele Kontakte zu anderen maritimen Regionen Europas und versucht, mit diesen Erfahrungen auszutauschen und Interessen abzustimmen. Unsere Mitgliedschaft in der Konferenz der periphären maritimen Regionen (KPKR) (englisch: CPMR) erleichtert uns den Zugang zu anderen europäischen Küstenregionen. Als Nordseeanrainer ist uns die Entwicklung im Nordseeraum natürlich von besonderer Bedeutung. Der Nordseeraum ist eine der am intensivsten genutzten Meeresräume in der Welt, gleichzeitig bietet die Nordsee zahlreiche Möglichkeiten für nachhaltige Wachstumsimpulse. Wir würden uns wünschen, dass es ähnlich wie für andere Meeresbecken Europas, auch für den Nordseeraum eine kohärente Entwicklungsstrategie gibt. Gemeinsam mit unseren Partnern in der North Sea Commission der KPKR werden wir daher weiterhin für eine solche Strategie werben. Wir freuen uns, dass das Europäische Parlament hier einen ähnlichen Handlungsbedarf sieht. Und so wie Bremen und Bremerhaven für seine Häfen und seine Schiffe bekannt geworden sind, sind wir heute auch bekannt für unsere Offshore- Windkraftindustrie. Schon lange vor der Entscheidung für die Energiewende haben wir darauf gesetzt, Bremen und Bremerhaven zu einem der führenden Offshore- Windkraftstandorte in der EU auszubauen. Eine Entscheidung des Bremer Senats für einen Strukturwandel in eine bestimmte Richtung, die seinerzeit mit großen Unsicherheiten verbunden war. Aber es war der richtige Weg!
5 5 Heute stellt die Entscheidung für die Energiewende für Bremen und die gesamte Küstenregion eine große Chance dar, denn das Thema Offshore Windenergie ist ein zentraler Aspekt im Klimakonzept der Bundesregierung und wesentliche Voraussetzung zur Erreichung der gesteckten CO 2 -Ziele. Darüber hinaus ist ein Ausbau der On- und Offshore Windenergie notwendig, um den gewünschten Ausstieg aus der Kernenergie umzusetzen. Bremen hat in den vergangenen Jahren erhebliche Aufwendungen unternommen, um den Aufbau der Offshore-Windenergie Branche zu fördern und zu finanzieren. Es gibt zahlreiche enge Verknüpfungen von Wissenschaft und Produktion. Der Bau des Offshore-Terminals in Bremerhaven für die besonderen Erfordernisse der Windenergie-Branche wird hier auch für die Zukunft neue Maßstäbe setzen. Die Energiewende made in Deutschland wird zu einem großen Teil auch made in Bremen sein. Und auch die EU hat sich ehrgeizige klima- und energiepolitische Ziele gesetzt. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch auf 20 Prozent gesteigert werden, Anfang des Jahres hat die Kommission vorgeschlagen, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf mindestens 27 Prozent zu steigern. Ohne die Erschließung des Windenergiepotenzials in den europäischen Meeren und insbesondere in der Nordsee sind die gesteckten europäischen Ziele nicht realisierbar. Mit der Förderung der Offshore-Windenergie und unserem etablierten Windenergie-Cluster leistet Bremen (und die Nordwestregion) einen wichtigen Beitrag zu den europäischen Zielen.
6 6 Bremen ist aber auch der größte deutsche Standort der Meeresforschung: ca. 40% der in diesem Bereich tätigen deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten im Land Bremen. In Bremen und Bremerhaven wird auf den Feldern Meeres- und Polarforschung, Tropenökologie, marine Mikrobiologie und Meerestechnologie Wissenschaft auf höchstem internationalem Niveau betrieben. Nicht zu vergessen auch die Klima- und Küstenforschung und die Erforschung offener Ozeane. Beispielhaft genannt an dieser Stelle seien das Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung, das Zentrum für Maritime Umweltwissenschaften MARUM, das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie Bremen als weltweit anerkannte Forschungsstätten. das Engagement der Freien Hansestadt Bremen, den EMD auszurichten kommt also nicht von ungefähr und es ist uns eine Ehre, die relevanten maritimen Akteure aus ganz Europa heute hier zusammenzuführen. Der EMD ist das wichtigste maritime Ereignis in Europa und das diesjährige Thema innovation driving blue growth passt wie angegossen zu Bremen.
7 7 Mit ihrem blue-growth-vorstoß hat die Kommission Bereiche mit Wachstumspotential analysiert, die sich mit den Schwerpunkten Bremens Blaue Energie, Aquakultur, Meeres-, Küsten- und Kreuzfahrttourismus und Blaue Biotechnologie in vielen Teilen decken. Heute und morgen finden Plenarrunden, Workshops und themenspezifische Ausstellungen statt. Die Ausrichtung des "Europäischen Tages der Meere" bietet Bremen eine ausgezeichnete Gelegenheit, seine maritimen Kompetenzen darzustellen und sich als maritimer Standort in Europa zu profilieren. Die hohe Dichte an meereswissenschaftlichen Einrichtungen begründet für die Freie Hansestadt eine besonders hohe Verantwortung, den Zielen der integrierten Meerespolitik mit innovativen Ideen gerecht zu werden und für die Grundlagen für einen schonenden und verantwortungsvollen Umgang mit den Meeren zu sorgen. Neben den genannten wissenschaftlichen Einrichtungen haben wir in Bremen eine Vielzahl an kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in enger Kooperation mit den wissenschaftlichen Instituten kreative Technologien entwickeln. In der vergangenen Woche hat hier in Bremen eine Konferenz stattgefunden, die insbesondere die Nutzung der Meere auch kritisch betrachtet hat. Es ist richtig, dass die Erforschung der Meere behutsam und schonend stattfinden muss und die Menschheit darf im Meer nicht die selben ökologischen Fehler begehen wie an Land. Aus unserer Sicht muss blaues Wachstum immer auch nachhaltiges Wachstum bedeuten.
8 8 Wir müssen aber auch feststellen: Wir wissen heute mehr über die Oberfläche des Mars als über die Tiefsee. Und für eine verantwortungsvolle Erforschung der Meere ist gerade deshalb die Grundlagenforschung von besonderer Bedeutung. Wir können von Glück sagen, dass Bremen auch einer der herausragenden Standorte der deutschen Raumfahrtindustrie ist. Die hier erbrachten Spitzenleistungen im Bereich der Raumfahrtsystemtechnik und -forschung, der Erdfernerkundung und Atmosphärenforschung, können und müssen auch für die Polar- und Meeresforschung genutzt werden. Ich denke, auch dies wird heute und morgen von den Ausstellern anschaulich dargestellt werden. gestern gab es an der Weserpromenade bereits das Bürgerfest zum EMD 2014, bei dem Bremer Meeresforschungsinstitute die Gelegenheit hatten, Bürgerinnen und Bürger das Thema Meer noch näher zu bringen. Mir bleibt jetzt nur noch, uns allen eine interessante und erfolgreiche Veranstaltung zu wünschen. Bleiben Sie alle gerne noch ein paar Tage in Bremen und verschaffen Sie sich noch einen persönlichen Eindruck vom maritimen Flair unserer schönen Stadt. Vielen Dank!
auch ich möchte Sie herzlich zur Regionalkonferenz der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung hier in Hamburg willkommen heißen.
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